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Zwischen Alltagschaos und Liebesleben

Tausend Ideen in einer FanFiction
von

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Unschuldige Opfer

Lucy tat ihr bestes, die Blicke um sie herum zu ignorieren. Im Grunde war sie daran gewöhnt, Natsu mit der Nase auf dem Boden kriechend zu sehen wie ein Spürhund, aber vor anderen Menschen war es ihr peinlich.

„Doch, ich bin mir sicher“, meldete Natsu zwischen zwei Atemzügen, „diesen Geruch kenne ich.“

„Und weißt du auch wieder woher?“, wollte Happy wissen.

Natsu hockte sich auf die Steinumfriedung der sogenannten Götterquelle. „Sorria“, antwortete er kurz.

„Es riecht nach Sorria?“, wunderte Lucy sich.

„Nee“, Natsu schüttelte den Kopf, „aber das habe ich in ihrem Dorf gerochen. Jetzt weiß ich auch wieder, warum mir das mit der Frau mit der tiefen Stimme so bekannt vorkam.“

„Also ist es jemand aus Sorrias Dorf?“, hakte Lucy nach. „Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“

Natsus Gesicht verfinsterte sich. „Nicht aus dem Dorf. Jemand der das Dorf angegriffen hat. Der Anführer, um genau zu sein.“

„Also haben wir es mit einer dunklen Gilde zu tun“, stellte Happy fest.

Lucy seufzte. „Das ist ja wieder genau unser Glück. Aus einem leichten kleinen Auftrag wird ein großes Drama.“

Natsu erhob sich mit einem düsteren Gesichtsausdruck. „Mir soll es recht sein. Ich habe noch eine Rechnung mit dem zu begleichen.“ Kampflustig ließ er die Knöchel knacken.

Nachdenklich betrachtete Lucy die Quelle. „Aber was könnte hier sein Ziel sein? Beim letzten Mal war es ein richtiger Gott, auf den er es abgesehen hatte. Das hier ist nur ein Ort, an dem die Macht eines Gottes durchsickert, sofern man den Erzählungen glauben darf. Wie passt das zusammen?“

„Ist doch egal“, meinte Natsu nur. „Fakt ist, dass wir ihn stoppen müssen, bevor er dieses Dorf auch niederbrennt.“

Zustimmend nickte Lucy und ließ ihm Gelegenheit, nach der Spur des Feindes zu suchen. „Ich bin mir sicher, er ist nach Süden gegangen!“, rief Natsu.

„Aber die Angriffe kamen aus dem Norden“, erinnerte Lucy ihn an die Berichte, die sie zuvor erhalten hatten.

„Kann nicht sein“, widersprach Natsu. „Hier ist eine noch ziemlich frische Spur und die führt nach Süden.“

Lucy wollte dagegen argumentieren, doch Grismelda meldete sich zu Wort: „Das Haus in dem er übernachtet hat liegt im Süden. Derzeit steht es leer.“ Natsu, Lucy und Happy tauschten Blicke aus die besagten, dass sie alle das Gleiche dachten. Ohne dass Grismelda das Angebot, ihnen den Weg zu zeigen, vollständig aussprechen konnte, folgten die drei Natsus Nase zu besagtem Haus. Es war nur eine kleine Hütte am Rande des Dorfes und zeigte keine Besonderheiten. Sie war wie alle anderen Gebäude aus Holz und Lehm gebaut und von einem eingezäunten kleinen Garten umgeben. Seltsam war nur, dass alle Fenster abgedunkelt waren. Natsu beachtete diese Dinge gar nicht, sondern stürmte direkt zur Tür. Sie war verschlossen, doch noch bevor Lucy ihn aufhalten konnte, hatte er sie aufgebrochen. Da war er wieder, ihr Hitzkopf.

„Hier stinkts“, klagte Natsu und hielt sich die Nase zu. Er weigerte sich, auch nur einen Schritt in den Raum zu machen, bevor Lucy nicht die fest verschlossenen Fenster geöffnet hatte. Das stellte sich als schwer genug heraus, denn auch bei ihr verursachte der Geruch Übelkeit. Die einfallenden Sonnenstrahlen erleuchteten dessen Quelle: Das Haus war über und über mit kleinen Käfigen gefüllt, in denen verendete Tiere in der stickigen Hitze verwesten. Bei dem Anblick wurde Lucy nur noch übler, und sie musste sich aus dem Fenster heraus übergeben. Happy rieb ihr den Rücken, während Natsu das grauenhafte Bild genauer in Augenschein nahm.

„Was für ein kranker Mensch macht sowas?“, wunderte Happy sich betroffen.

„Ein sehr, sehr kranker“, knurrte Natsu und ging die Käfigreihen entlang. Lucy schloss sich ihm mit flauem Magen an. Es waren viele Kleintiere dabei. Ratten, Mäuse, Eichhörnchen und sogar ein paar Maulwürfe. Dann noch ein paar Katzen, die Happy besonders nahe gingen. Die größten Tiere waren ein Fuchspärchen, dessen sechs Junge scheinbar nicht lange gelebt hatten. Nur eines war etwas größer als die anderen und wirkte noch seltsam frisch. Es zuckte sogar noch.

„Dieser Fuchs lebt noch!“, rief sie Natsu zu und versuchte, den Käfig zu öffnen. Ihre Finger zitterten aber so sehr, dass sie den Verschluss nicht aufbekam. Natsu schob sie beiseite, packte die Streben des Käfigs und zog sie gewaltsam auseinander. Seine Wut war so groß, dass das Metall unter der aufgewandten Kraft riss. Lucy konnte ihn gut verstehen, ihm aber in seiner Rage das Tier nicht anvertrauen. Vorsichtig holte sie das schwache, magere Füchslein aus seinem Gefängnis und zwischen den traurig Überresten seiner Familie heraus. Sein kleines Leben war ein Wunder. Die anderen Tiere waren auf keinen Fall erst vor kurzem verstorben. Wochen ergaben mehr Sinn.

Schützend an sich gezogen brachte Lucy das schwache Füchslein nach draußen. Im Schein der grellen Sonne zuckte es zusammen und öffnete die trüben Augen. Sie schimmerten wie Edelsteine im Licht. Wie Amethyste.

Es konnten also auch Tiere von den Göttern berührt werden, stellte Lucy fest. Was auch immer der Plan für dieses Baby war, wären sie später gekommen, hätte er nicht mehr verwirklicht werden können. Ob das auch göttliche Vorsehung war?

Um das Haus hatten sich neugierige Menschen versammelt. Lucy bat um Hilfe für das schwache Tier, doch die Menschen argwöhnten ihr und sahen sich nur untereinander an.

„Was für ein herzloser Haufen ihr seid!“, schimpfte da eine Frau mittleren Alters. „Kelvin, deine Hündin hat doch gerade viel zu viel Milch für ihre Welpen! Lass doch das arme Tier von ihr trinken.“

„Aber das ist ein Fuchs!“, protestierte ein junger Mann Ende zwanzig. „Wenn der groß ist, holt der unsere Hühner!“

„Ach, papperlapapp!“, widersprach die Frau. „Das liegt nur daran, dass du schlechte Zäune baust!“ Die Menschen um sie herum lachten. „Komm, lass den Welpen trinken und mein Mann baut dir einen vernünftigen Zaun. Deal?“

Kelvin sah angewidert auf das Füchschen. Einen Moment glaubte Lucy, dass er es anspucken würde. „Tse, wie du meinst“, knurrte Kelvin unerwartet und die ältere Frau zwinkerte Lucy mit einem aufmunternden Lächeln zu.

„Nimm es ihm nicht krumm“, sagte sie. „Tief drinnen ist er ein guter Kerl.“

Lucy lächelte zurück, auch wenn sie den Sinneswandel nicht nachvollziehen konnte. Sie rief Natsu zu, was sie vor hatte und dieser antwortete, dass er weiter die Hütte durchsuchen würde. Neben der Frau herlaufend folge sie dem Mann namens Kelvin zu einem Hof nicht weit entfernt. Es war ein hübsches Gebäude, in dem der Stall direkt an das steinerne Wohnhaus angebaut war. Jetzt wo sie das sah dachte sie, dass das wahrscheinlich für Narcys neuen Hof auch ein besseres Modell gewesen wäre. Nicht, dass sich das jetzt noch ändern ließe.

Kelvin führte sie durch eine Seitentür in den Stall. Dort, in einem Verschlag, den wohl normalerweise ein Schwein belegte, lag auf einem weichen Bett aus Stroh eine hübsche kleine Dackelhündin mit drei noch blinden Jungen.

„Gib mir den Fuchs“, sagte Kelvin barsch und nahm ihn Lucy einfach ab. Dann kniete er sich zu der Hündin hinunter, die zunächst schwanzwedelnd ihren Herren begrüße, bevor sie den Fuchs beschnupperte. Lucy beobachtete es genau und sie glaubte, für nur eine Sekunde ein weißen Glühen in den Augen der Hündin zu sehen, bevor diese anfing, das Fuchsjunge fürsorglich abzuschlecken. Kelvin legte es zu den anderen Welpen und die Dackelhündin legte sich gleich so hin, dass es trinken konnten. Das Junge ließ da auch nichts anbrennen und machte sich gleich daran, gierig zu saugen.

„Siehst du, selbst dein Jagddackel ist der Ansicht, dass wir das Kleine retten müssen“, prahlte die Frau und klopfte Kelvin gutmütig auf den Rücken.

Nachdenklich betrachtete Lucy die Szene. Zuerst hatte Kelvin seine Meinung über den Fuchs geändert, und nun scheinbar auch sein Hund. Es war unvorstellbar, dass ein auf die Fuchsjagd trainierter Hund so leicht einen in seiner Nähe dulden würde. War das die Macht der Götter? Hatte diese den Fuchs nicht nur bis zu diesem Zeitpunkt am Leben gehalten, sondern auch alle umgestimmt, die es nicht gut mit ihm meinten?

Nur eines war sicher: Um den Fuchs brauchte Lucy sich fürs erste keine Sorgen zu machen. Bei dem Gedanken, dass Natsu ganz alleine in der Hütte sein Unwesen trieb, war ihr jedoch mulmig zumute. Sie verabschiedete sich von den Dörflern und kehrte zum Ort des Schreckens zurück.

„Aye, Lucy, du kommst gerade recht!“, begrüßte Happy sie.

„Was soll ich machen?“, erfragte Lucy.

Natsu kam mit je einem Käfig an jeder Hand nach draußen. „Wir wollen die armen Tiere bestatten“, erklärte er. „Ein solch herzloses Ende haben sie nicht verdient.“

Lucy lächelte verständig. „Virgo wird ein Grab ausheben. Aber ich fürchte, dass wir sie verbrennen müssen. Es können sich sonst Krankheiten ausbreiten und die Lebenden gefährden“, fügte sie hastig hinzu, weil Natsu der Unmut in Gesicht geschrieben war. Dieser nickte schweigend. Still arbeiteten sie nebeneinander her, sammelten die Kadaver in einer Grube und zerstörten die Käfige. Vermischt mit trockenen Ästen und Stroh, welche einige Dorfbewohner nach Überzeugungsarbeit der mittelalten Dame ihnen brachten, versammelten sich alle Helfer am Ende vor dem Grab, in dem das von Natsu entzündete Leichenfeuer kräftig brannte.

„Eine Schande, dass wir nichts gemerkt haben“, sprach eine junge Frau aus dem Dorf.

„Außenstehenden kann man wirklich nicht trauen!“, warf ein alter Mann in die Runde.

„Sei du mal ganz still, Ernst!“, ermahnte ihn die autoritäre Frau. „Deine Eltern waren Außenstehende und haben sich wundervoll in das Dorf angepasst. Ein schwarzes Schaf ist kein Repräsentant für die ganze Herde!“

„Aber Tante Gisa, denkst du nicht, dass es besser wäre, keinen mehr herein zu lassen?“, fragte ein junges Mädchen.

„So zu denken ist purer Unsinn“, sagte die Frau namens Gisa barsch. „Ein solches Scheusal kann auch in unserer Mitte entstehen. Darf ich euch an die Geschichte von Karl dem Schlachter erinnern? Ja, Irma, dein Urgroßvater. Der kam von hier und er war ein Serienmörder.“ Mahnend sah sie in die Runde. „Böse Menschen gibt es überall. Es liegt an uns, uns gegen sie zu wehren.“

„Kluge Worte“, stimmte Natsu ihr ernst zu. „Und wir werden alles daran setzen, dieses Monster außer Gefecht zu setzen, koste es, was es wolle.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2022-10-05T03:59:59+00:00 05.10.2022 05:59
O bei der Rechnung sind mittlerweile auch noch eine RISEN MENGE ZINSEN UND ZINSESZINS ANGELAUFEN.

Tier Quälerei auch noch die Rechnung wird immer länger.

Wäre ein von denn Götter gesegneter Fuchs nicht der passende wachhu.....
Ää Wachfuchs für denn Dragneel Hof

😈😈😈😈


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