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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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IV. Episode: Hearts on fire (16)

Nur wenige wussten, wo sich Holly Shepard befand. Wo sie sich versteckte um von der Presse in Ruhe gelassen zu werden. Sie konnte überall auf der Welt sein, seit vor einer Woche der Privatjet gestartet war. Sie wurde in LA vermutet. Irgendwo in einem der Anwesen ihrer Eltern, die seit dem belagert wurden. Doch dort war sie nicht. Sie hatte Honolulu nicht verlassen, sondern war lediglich in eine Villa am Stadtrand gebracht worden. Dort musste sie warten und hoffen, dass bald nichts mehr in der Zeitung stand.

Holly sank zu Boden, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und heulte, wie so oft in den vergangenen Tagen. Seit das Leben über ihr zusammengebrochen war und der Boden unter ihren Füßen nicht mehr aufhörte zu wanken.

Eine Gestalt ging vor ihr in die Hocke.

„Kleine. Trink was.“, murmelte kein geringerer als ihr Bodyguard ruhig und reichte ihr eine Tasse Tee.

Holly schüttelte abwehrend ihren Kopf und rappelte sich auf.

„Du hast seit Tagen nichts gegessen und getrunken hast du auch viel zu wenig. Holly, wenn du so weiter machst, spielt bald dein Kreislauf bald nicht mehr mit.“, seufzte Brandon auf und erhob sich ebenfalls.

„Und…?“, fragte sie leise, zuckte mit ihren Schultern und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Wie so oft zog sie sich in den leeren Raum zurück. Nur ein großer Flügel hatte dort seinen Platz gefunden. Seit Tagen schon genoss sie hier die Ruhe. Ein paar Gläser lagen herum und ebenso einige Kerzen.

Mit dem Ärmel trocknete sie ihre Tränen und stellte eine Kerze auf dem Flügel ab, entzündete diese und ließ sich ein paar Momente von den Flammen anziehen. Orientierungslos wanderte sie durch den Raum, rieb sich über ihr Herz, strich sich durch die Haare und seufzte einmal tief auf, bevor sie sich an den Flügel fallen ließ. Etwas zitternd hob sie ihre Finger und begann eine leise Melodie zu spielen. Sarah McLachlans „Elsewhere“, dazu sang sie, versuchte sich den Schmerz von der Seele zu singen. Aber es funktionierte nicht. Viel zu tief saß die Demütigung, die Verletzung, weshalb sie wieder aufseufzte.

Sie wurde Hure genannt. Bekam nicht nur von ihren gekränkten Fans Hasspost, sondern vor allem von Alex‘ Fans.

‚Wo Liebe (http://zitate.net/liebe.html) wächst, gedeiht Leben (http://zitate.net/leben.html) - wo Hass (http://zitate.net/hass.html) aufkommt droht Untergang (http://zitate.net/unterg%c3%a4nge.html) . -Mahatma Gandhi (http://zitate.net/mahatma%20gandhi.html) ‘

Schweigend saß sie vor dem Klavier und guckte in die Luft. Immer wieder tauchten die Bilder vor ihrem inneren Auge auf und beschwerten ihre Seele.

Langsam erhob sie sich und suchte nach einer Flasche Wodka, die sie in einer Ecke versteckt hatte. Mitsamt ein paar Gläsern. Dort füllte sie die klare Flüssigkeit in das durchsichtige Behältnis und zog sich wieder ans Klavier zurück. Ihre Finger wanderten über die Klaviertasten. Melancholisch und dumpf erklangen die Töne und erfüllten den gesamten Raum. Das leise Grollen des Donners drang durch die geschlossenen Fenster herein und immer wieder zuckte ein Greller Blitz auf, erhellte das dunkle Zimmer, in dem die junge Sängerin saß. Erneut stoppte sie ihr Spiel, schnappte sich eine kleine, runde Tablette und spülte diese mit einem kräftigen Schluck Wodka hinab. Ihre Hände zitterten leicht und das Bild der Klaviertaste verschwamm vor ihren Augen und sie kniff einmal die Augen zu. Eine stumme Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange und tropfte auf ihre Finger, die immer wieder über die Tasten glitten und die Melodie fortführten. Holly seufzte schwer auf. Herz und Leben voller Einsamkeit verschwand der Sinn der Existenz mehr und mehr. Selbst die Musik konnte ihr nicht mehr das geben, wonach sie sich vom Herzen sehnte. Nur Verzweiflung hatte sie ihr gebracht.

Scham über die veröffentlichen Fotos, die so viel ihrer eigenen Selbst preisgaben.  

Trauer über die Worte von Fans und Familie, die Betitelungen, den Hass.

Finsternis in ihrem Herzen.

Nichts anders schien noch zu existieren. Sich dessen mittlerweile bewusst ergriff sie erneut eine kleine Tablette, die sich über das Klavier verteilten und spülte sie hinab. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen und für einen Moment lauschte sie nur dem gleichbleibenden Regen, der gegen das Fenster prasselte.  Holly schüttelte ihren Kopf und nahm erneut eine der bitter schmeckenden Tabletten, spielte weiter Töne, die nicht mehr zusammen passten. Ihr Spiel stoppte und sie starrte auf ihre Finger, die vor ihren Augen verschwammen. Holly schüttelte ihren Kopf und hob langsam ihren Blick. Der sanfte Schein einer Kerze zauberte ein kleines Schattenspiel auf das dunkle Holz des Flügels. Holly führte das Glas zu ihren Lippen, trank einen Schluck und wog das schwere Glas mit Wodka. Langsam neigte sie das Glas beiseite. Immer schneller verteilte sich die klare Flüssigkeit zwischen den Klaviertasten, ran über sie hinweg.

„Sinnlos…“, murmelte Holly leise und verpasste der Kerze einen kleinen Schubs. Das Wachs tropfte, als die Kerze fiel und auf den Tasten landete. Augenblicklich fing der Alkohol Feuer. Zügelnd und zischend verteilten sich die kleinen Flämmchen über die Tastatur. Wärme stieg auf, verteilte sich. Die Flammen schlugen um sich, doch Holly bewegte sich nicht. Sie starrte nur auf die Tasten, die in dem Feuer verschwanden, unfähig sich zu bewegen blieb sie sitzen. Die Wärme breitete sich in ihr aus und immer wieder verschwand die Welt vor ihren Augen.

Langsam hob sie ihren Blick als ein leises Piepen ihre Aufmerksamkeit forderte. Der Rauchmelder an der Decke blinkte energisch und gab schrille Töne von sich. Holly blieb sitzen, fühlte die warmen Tränen die über ihre Wangen liefen und auf ihr Hemd tropften. Die Tür geschlossen ignorierte sie das Klopfen und das Rufen ihrer Mutter, lauschte nur den knisternden Tönen des Feuers und für einen winzig kleinen Moment sah sie wieder das Lagerfeuer, fühlte noch einmal die sanften Arme von Alex, die sie umfingen und hielten. Holly schüttelte ihren Kopf. „Ich bin alleine…“, flüsterte sie zu sich selbst, ehe ihr Körper einfach zur Seite wegkippte und vom Klavierhocker rutschte, der mit einem lauten Knall umfiel…

 

 

Immer lauter wurde das Poltern an der Tür, bis das Holz brach. Für einen Moment fühlte sich der Bodyguard unfähig sich zu bewegen, im nächsten war er bereits unterwegs zu Holly, dicht gefolgt von seinem Kollegen.

„Ruf einen Krankenwagen!“, bellte Brandon in die Richtung von Aubrey. Grob zwang Brandon Holly sich zu erbrechen, hielt die zierliche Gestalt der jungen Frau fest, schüttelte sie, tätschelte ihre Wange und ging alles andere als zärtlich mit ihr um. Sein Kollege – der Mann mit dem Persakatzen-Gesicht – versprühte den weißen Schaum aus dem Feuerlöscher. Stock steif stand Aubrey im Türrahmen der vollkommen zersplitterten Tür und starrte hinüber zu Bodyguard und Sängerin. „Der Krankenwagen ist schon unterwegs.“, klärte Tim – Bodyguard No.2 – auf und starrte ebenfalls entsetzt zu den Beiden. „Und die Feuerwehr vermutlich auch.“

„Holly. Holly. Wach auf.“, brummte Brandon immer wieder, tätschelte ihre Wange und beobachtete ihre hin und her springenden Augen. Immer wieder driftete sie ab, viel in eine Traumwelt und wurde harsch von Brandon erneut geweckt. Nur schwerlich öffnete sie immer wieder ihre Augen. Der Tod hatte ihre Fänge nach ihr ausgestreckt. Sie schrie nach ihm. So laut. Sehnte sich nach der Erlösung, die er ihr bat. Es war Brandon der sie immer wieder zurückholte und keine Rücksicht auf ihr Leid nahm!

„Kleines, komm bleib wach. Atmen und wach bleiben.“, sprach der Bodyguard und tätschelte ihr immer wieder die Wange. „… Ale…x….“, nuschelte sie leise und wieder schlossen sich ihre braunen Augen. Eine unglaubliche Kraft zerrte immer wieder an ihren Augenlidern und erneut war Holly gezwungen ihre Augen zu schließen. Sie fühlte kalte Hände, die sich um sie legten, eine Nadel, die in ihre Arme stach. Wieder öffneten sich ihre Augen. Ein paar Sanitäter hoben sie auf ein Brett, schnallten sie fest. Regen prasselte auf ihre Haut und sie starrte auf die Decke des Krankenwagens. Immer wieder tauchte das Gesicht eines Sanitäters auf…. Die Welt verschwamm, tauchte erst sehr viel später auf. Vermummte Ärzte. Unbekannte Gesichter. Irgendwann schlief sie einfach nur ein, schlief in einer dunklen Welt, ohne Träume, ohne Emotionen.
 

 
 

Es kommt eine Zeit, in der jedes Leben aus der Bahn gerät.

Wer wirst du in diesen verzweifelten Momenten sein?

Wirst du deine Verteidigung fallen lassen,

und in der Einsamkeit jemand unerwarteten finden?

Wirst du etwas erreichen?

Wirst du angesichts deiner größten Ängste tapfer sein,

und mit Vertrauen vorangehen?

Oder wirst du der Dunkelheit deiner Seele unterliegen.
 


 



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