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Everything's an Illusion

Mukuro x Reader/Chrome x Fran
von

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Zerbrochenes Glas bedeckte den Boden. Eiskalter Wind wirbelte Staub auf dem Boden auf. Die großen Fenster waren schon lange nicht mehr dicht. Nein, vielmehr waren es nur noch Löcher in der Wand, am Rand geziert mit scharfen Glassplittern, Überresten der Fensterscheiben, die sich eisern an ihrem Platz hielten.

Kokuyo Land war schon seit langem verwahrlost. Verlassen.

Verlassen, genau wie sie selbst.

Ihre Wangen waren noch immer nass von Tränen. Neben ihr weitere Scherben. Zerbrochene Gläser. Der Geruch von Alkohol haftete noch immer an ihnen. Sie trank nicht gerne. Und geholfen hatte es auch nicht lange.

Als sie ihre Umgebung wieder wahrgenommen hatte, hatte sie mit den Gläsern um sich geworfen. Sie zerschmettert. Sie wollte zerstören. Zerstören und jede Erinnerung an ihn für immer auslöschen.

Auch wenn sie sich dafür selbst vernichten würde. Sie musste vergessen!

Wie lange war es jetzt her?

Tage? Wochen?

Wie lange war es her, dass er sie hier zurückgelassen hatte?

Allein, zerbrochen.

Sie wollte schlafen. Sie war erschöpft, erschöpft von all den Tränen, all den schmerzhaften Gedanken, die sie nicht in Ruhe ließen, die sie langsam in den Wahnsinn trieben.

Doch sie konnte keinen Schlaf finden.

Wieso war er gegangen? War er es denn nicht gewesen, der sie erst zu sich geholt hatte?

Und jetzt ließ er sie zurück, wie ein Spielzeug, dem er überdrüssig geworden war.

War es so? War sie immer nur sein Spielzeug gewesen? Nicht mehr als ein Mittel, um sich die Zeit zu vertreiben und ein wenig Spaß zu haben? Und das man in der Ecke liegen ließ, sobald man kein Interesse mehr hatte?

Aber er hatte ihr doch gesagt, was er für sie empfand! Waren das alles nur Lügen gewesen?

Nichts mehr als grausame, bittersüße Lügen?

Lügen.

Lügen!

Wut stieg in ihr auf. Sie wollte hassen, ihn hassen und ihm gleich noch den Tod dazu wünschen.

Doch stattdessen hasste sie sich nur selbst.

Vielleicht war sie einfach nicht gut genug für ihn gewesen.

Ja.

Jemand Überragendes wie er, für so jemanden war ein kleines, schwaches Mädchen wie sie einfach nicht gut genug. Es war okay, dass er sie verlassen hatte.

Sie hatte sowieso nie das Recht gehabt, in seiner Nähe, mit ihm zusammen zu sein.

Sie schrie. Schrie ihren Schmerz hinaus, bis ihre Stimme versagte.

Ohrenbetäubend hallte es von den Wänden wider.

Sie weinte.

Dann mischte sich Lachen unter die Tränen, wahnsinniges Lachen.

Sie lachte über sich selbst, darüber, wie armselig sie doch war.

Und gerade, als sie endgültig an der Grenze stand, ihren Verstand zu verlieren, hörte sie eine Stimme.

Seine Stimme.

„Kannst du mich hören?“

„Wer ist da? Wer spricht da?“

Sie wusste es. Doch sie konnte es einfach nicht wahrhaben.

Mukuro.

„Meine Liebe... Hast du mich vermisst?“

Ein Nicken.

Er trat aus dem Dunkeln hervor, kniete sich vor sie.

Endlich Worte.

Vorwürfe, Beschuldigungen.

Liebesschwüre.

„Warum? Warum hast du mich verlassen?“

Fragen, durch einen sanften Kuss erstickt. Keine Antwort.

Sie gab sich der Illusion hin, auch wenn sie tief in ihrem Inneren wusste, dass es nicht real sein konnte. Sie wollte einfach daran glauben.

Und wenn dies der letzte Moment sein würde, den sie mit ihm verbringen konnte, wenn auch nur in ihrer Fantasie, so wollte sie ihn genießen.
 

Fran seufzte. Was hatte er anderes tun sollen? Er hatte es nicht ertragen können, sie so traurig zu sehen. Jetzt schlief sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Was sie gesehen hatte, das hatte er erschaffen. Es schmerzte ihn, doch wenn es sie glücklich machte, dann war es das wert. Es war in Ordnung so.

Er wusste, dass es nicht lange so weitergehen konnte. Er konnte ihr zeigen, was sie sehen wollte, aber es änderte nichts.

Mukuro war tot. Und egal, was Fran auch tat, er konnte es nicht ändern. Mukuro würde nicht zurückkommen.

Aber das würde sie nicht begreifen.

Er hatte es doch versucht. Hatte versucht, es ihr zu erklären. Sie hatte nicht zugehört. Hatte ihn angeschrien. Er wäre ein Lügner und sie wolle ihn nie wieder sehen.

Das hatte ihn nur noch mehr verletzt.

Es brach ihm das Herz, wenn er daran dachte, dass sie ihn liebte. Ihn, der nicht mehr war. Und dabei nicht erkannte, dass es noch jemand anderen gab, der nur noch an sie dachte.

Er würde ihr nichts sagen. Niemals. Er würde seine Gefühle für immer – wie immer – hinter seiner Maske verstecken und sie nie jemandem zeigen.

Seine Liebe würde auf ewig ein Geheimnis bleiben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chlorine
2012-09-09T10:22:55+00:00 09.09.2012 12:22
Sehr schön, sehr traurig! QQ
Und finde FranxChrome gerade mal richtig interessant! ;D



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