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My Girl(s)

Eine Alex O'Loughlin Story
von

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Alone, alone

Der gestrige Tag steckte ihm noch in den Knochen. So sehr, dass er Scott zum Einkaufen geschickt hatte. Überaus mürrisch war dieser der Bitte nachgekommen. Mit Tüten beladen schob er sich durch die Wohnungstür.

„Du kannst mir glauben. Ich wurde nicht weniger oft fotografiert.“, murrte er leise vor sich hin.

„Du hast auch kein Kind.“

“Dann pass ich das nächste Mal auf Sofia auf, wenn du arbeiten bist.“, meinte er noch entschieden. Die beiden Männer schleppten die Tüten in die Küche.

„Sie hatte wirklich Angst, Scott. Ich konnte doch nicht einfach so den Einkauf fortsetzen und das ignorieren. Sie ist noch so klein und ...“ Alex seufzte auf und ließ sich auf den Stuhl am Tresen sinken. „Ich bin noch überfordert mit all dem.“, gestand er seinem besten Freund und seufzte einmal auf.

Scottt warf mehrere Sachen in den Kühlschrank und begann damit die anderen frischen Einkäufe gemeinsam mit Alex zu verräumen.

„Klar. Du bist ja auch auf einmal ein Vater. Das ist normal, dass es dich erstmal überfordert und doch kannst du sie nicht vor der Außenwelt verstecken. Es ist doch kein Leben für ein Kind, wenn sie immer nur alleine durch das Haus läuft...“, meinte Scott.

„Du hast ja Recht, aber im Moment will ich sie einfach nur beschützen.“, erklärte Alex ernst und rieb sich kurz die Nasenwurzel. Es war wirklich anstrengend für ihn und noch hatte er sich nicht ganz in seiner Rolle eingefunden. Er fühlte sich so alleine. Schrecklich alleine. Tja. Es gab eben einen Grund, warum es normalerweise Vater und Mutter gab.

„Wann kommt deine Haushälterin eigentlich wieder?“, fragte Scott und schielte zu dem Berg mit dreckigem Geschirr, dass sich vor ihm auftürmte.

„Sie ist gerade mal eine Woche weg ... sie hat noch drei Urlaub.“, seufzte Alex auf. Ihr Ordnungswahn und auch ihre leicht stichelnde Art fehlte ihm. Auch wenn sie ihm die meiste Zeit doch eher tierisch auf den Geist ging, war sie eine überaus gute Haushälterin, die stets alles im Blick hatte Manchmal schoss sie zwar über das Ziel hinaus, doch lieber so, als wenn er hier eine verschüchterte, scheue junge Frau oder gar eine alte, nervige Haushälterin herumhüpfen hatte.

„Und du meinst, dass du bis dahin nicht im Dreck versinkst .. du solltest wirklich mal abwaschen.“

Alex seufzte. „Ja, ich weiß das, allerdings bin ich momentan eher das Junggesellenleben gewohnt und Sofia scheint sich auch gar nicht daran zu stören, dass es eben Mal nicht so aufgeräumt wie bei Lea ist.“, murmelte er vor sich hin und half Scott dabei wenigstens das Chaos in der Küche zu beseitigen.

Alex schüttelte Scott noch ein wenig sein Herz aus, ehe sich der Blonde wieder verabschiedete und Alex mit der kleinen Lady alleine zurück ließ. Die nächsten Tage verliefen sehr ruhig. Alex war einmal im Baumarkt und einmal mit seiner kleinen Sofia im Möbelgeschäft und organisierte Farbe und viele Möbel...

 

 Die paar vorhandenen Kindermöbel verschwanden wieder aus dem Zimmer und die Knisterfolie breitete sich aus. Sofia sauste über die Folie, die auf dem Boden auslag und die Alex gerade an den Fußleisten fest klebte.

„Krümel, wenn du so weiter machst, habe ich gar keine Chance, dein Kinderzimmer irgendwann fertig zu bekommen.“, rief Alex seinem Töchterchen zu. Sie grinste ihn lediglich an und kugelte dann einfach weiter über die Abdeckfolie. Leicht grinste Alex. Er wusste schon, warum er keinen Maler für diesen Job beauftragt hatte. So war es doch viel lustiger, auch wenn er von der Farbe noch nicht ganz überzeugt war. Ein helles rosa schimmerte ihm aus dem Topf entgegen. Nun, es war Sofias Wunsch und dieser wurde auch erfüllt. Alex begann damit einen Teil der Wände abzukleben, da er natürlich nicht nur rosa in das geräumige Zimmer lassen wollte. Ansonsten war der Augenkrebs vorprogrammiert.

„Was darf ich machen?“, fragte Sofia.

Alex reichte ihr einen großen Papierbogen und einen kleinen Pinsel. „Erstmal was Malen.“, meinte er mit einem kleinen Lächeln. Er trug eine ausgewaschene Jeans und ein schlichtes, weißes Unterhemd. So konnte die fröhliche Malerei beginnen. Sofia fand es durchaus witzig wie sich die kleinen rosa Flecken der Farbspritzer auf Alex Haut verteilten – er eher weniger. Immer mehr verteilte sich der Prinzessinnentraum im ganzen Zimmer. Der Australier wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, denn die Farbe hatte in dem kleinen Topf gar nicht so intensiv gewirkt. Sei es drum. Jetzt wurde sein Vorhaben knallhart durchgezogen! Nur wenige Stunden später wartete die Farbe aufs Trocknen. Warme Luft strömte durch das Fenster herein und langsam verschwand die Knisterfolie vom Boden. Stolz – und noch immer wenig begeistert von der Farbwahl seines Krümels – beobachtete Alex sein Werk. Er selber sah der Wand verblüffend ähnlich. Auf seiner Haut fanden sich einfach viel zu viele Farbpunkte.

„Wie gut, das Miss Dearing das nicht sieht ... ansonsten hätte sie wieder allen Grund zum lachen gehabt.“, verdrehte Alex seine Augen leicht.

Sofia wurde kurzum vor dem Fernseher im Schlafzimmer geparkt und Alex sprang unter die Dusche. Warmes Wasser benetzte seinen Körper und wusch mit etwas Rubbeln Stück für Stück die Farbe von seiner Haut und aus seinen Haaren.

 

Mit seiner karierten Schalfanzughose begleitet ließ er sich zu Sofia auf das Sofa sinken. Sie guckte sich irgend so einen Barbiefilm an. Alex seufzte. Noch mehr rosa! Es wurde wahrlich Zeit, dass er mal wieder unter Männer kam, denn das hier war eindeutig zu viel des Guten!

„Was hältst du davon, wenn wir ein bisschen Baseball gucken?“, versuchte er seine Tochter zu einem anderen Fernsehprogramm zu überreden.

Sie sah ihn an und strafte Alex mit einem ernsten Blick.

“Na gut dann nicht.“, brummte er vor sich hin. Etwas erschöpft blieb er noch eine Weile bei seiner Tochter, bevor er sich wenigstens mal daran machte zu waschen.

Sämtliche angesammelte Dreckwäsche... auf viel zu hohen Temperaturen. Teils kamen die Hemden zu klein aus der Waschmaschine und seine ganzen weißen Kleidungsstücke hatten sich rosa gefärbt. Alex betrachtete die Farbe, seufzte auf und schielte aus dem Fenster.

„Nie wieder geb ich ihr Urlaub und wenn doch, dann brauch ich dringend eine Aushilfe.“, knurrte er leise.

 

Am nächsten Tag war die Farbe getrocknet und so ließ sich Alex doch tatsächlich dazu herab noch eben den hellen Parkettboden zu wischen und zu säubern. Mit Hammer und Bohrmaschine bewaffnet nahm Alex den letzten Feinschliff an der Kinderzimmerwand vor. Zuerst wurde die Vorrichtung für die Vorhänge an den Fenstern angebracht, ehe die langen rosa und pinken Vorhänge hinunterbaumelten. An mehreren Stellen der Wand wurden Bilder angebracht. Eines zeigte ein Märchenschloss, das andere wiederum Sofias Mami. Das Bild war ihr natürlich besonders wichtig und bekam einen Ehrenplatz.  Zu guter letzt folgten noch ein großer Teppich, auf dem irgendeine pinke Fee abgebildet war – natürlich war der Teppich auch rosa.

Im Anschluss machte sich Alex daran seine handwerklichen Fähigkeiten auszuleben. Weiß-rosa Möbel fanden ihren Weg ins Kinderzimmer und ergänzten die bisherige Einrichtung. Zu aller erst wurde Sofias Bett aufgestellt und auch ihr kleiner Kindertisch mit den Stühlen. Im Anschluss ein paar Regale und der Kleiderschrank und eine Kommode. Hier und da noch ein kleiner, bequemer Sessel und sogar ein kleiner Schreibtisch. Fertig war der rosa Traum. Alex brachte noch einen weißen, herzförmigen Spiegel über der Kommode seiner kleinen Prinzessin an und kurz vor Mitternacht eroberte er noch einmal die Leiter um eine letzte Bohrung vorzunehmen. Direkt in die Decke über das Bett. Nur ein einfacher Haken, der aber reichen musste. Er brachte vorsichtig den dünnen Seidenvorhang an. Lang wellte er sich nach unten und verlieh dem Kinderbett einen ganz besonderen Glanz. So erstrahlte das Kinderbettchen und musste nur noch eingeweiht werden .... bedauerlicherweise schlief Sofia zu dem Zeitpunkt schon in Alex seinem Bett. Müde und ausgelaugt ließ er sich auf das Sofa nieder, guckte noch fern und schlummerte schließlich auch ein.

Gerade zu solchen Momenten fühlte er sich so schrecklich alleine mit der Arbeit und manchmal hatte er das Gefühl, alles würde ihm über den Kopf wachsen. Doch er wurde nur allzu oft mit einem Kinderlachen belohnt...



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