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Elias

von

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Dienstag, ein Mac Rip später

Elias fährt sich mit den Fingern über die Brust, sammelt die Soße auf und schleckt sich dann schmatzend die Finger ab. Ich sitze neben ihm. Mir tut der Bauch weh, weil ich völlig unbeherrscht die Chicken Mac Nuggets in mich hineingestopft habe, dann die Pommes und anschließend einen halben Liter eiskalte Cola hinter gesandt habe.
 

„Lecker!“, findet er.
 

„Schön“, erwidere ich schwächlich.
 

„Echt! Ich könnte den ganzen Tag hier sitzenbleiben!“, bezieht er mein Geröchel auf die Gesamtsituation und deutet auf die im Sonnenlicht glitzernde Alster, über die unzählige Segelboote dümpeln.
 

„Wir müssen zurück. Du macht ja dein Praktikum!“, erinnere ich ihn.
 

„Ach ja. Verdammt“, stöhnt jetzt er.
 

Ich drehe ihm den Kopf zu. Da sitzt er heiter in der Weltgeschichte. Gefärbt, gepierct und tätowiert.
 

„Du machst das nicht freiwillig?“, frage ich ihn, obwohl das ziemlich offensichtlich ist.
 

„Richtig!“, stimmt er mir zu. „Die Orte, die ich am wenigsten mag, sind die Hölle und die verdammte Bank!“ Jetzt ist er plötzlich gar nicht mehr heiter.
 

„Aber sie wird dir eines Tages gehören!“, erinnere ich ihn.
 

Er zuckt unwillig mit den Schultern. „Ich würde liebend gerne drauf verzichten. Aber mein alter Herr sieht das ja leider nicht ein.“
 

Das hatte ich mir ja auch schon gedacht.
 

„Das heißt“, folgere ich. „Du versuchst hier, das Ganze ordentlich in den Sand zu setzen?“
 

„Jein“, sagt er. „Ich muss das schon machen. Doch anschließend sollte klar sein, dass mich der Laden besser nicht wiedersieht.“
 

Ich seufze ergeben und stütze meine Stirn auf den Händen ab. Toll. Ganz toll. Und ich soll für ihn verantwortlich sein! Natürlich nicht nur, doch der Mist fällt auch auf mich zurück.
 

Er legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich zucke zusammen, aber er nimmt sie trotzdem nicht weg. „Hey, Kopf hoch!“, sagt er. „Ist nicht deine Schuld, das mache ich denen schon klar. Sieh’s doch positiv: Wir können derweil jede Menge Spaß haben!“
 

Ich hebe wirklich den Kopf, wenn auch nur im wortwörtlichen Sinne. „Ich arbeite da! Das ist keine Spaßveranstaltung für mich!“, versuche ich ihm klarzumachen.
 

Jetzt nimmt er doch die Hand weg. Prima, er hat einen riesigen Mac Rip-Soßenfleck auf meinem Hemd hinterlassen. Dem Schicksal entkommt man eben nicht. Doch da kann ich ja das Sakko drüber ziehen.
 

„Warum zum Teufel arbeitest du denn dann da?“, will er wissen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shunya
2012-10-15T00:48:01+00:00 15.10.2012 02:48
Oho, jetzt gehts aber los. Geständnisse über Geständnisse. O.o
Okay, war ja sowieso klar, dass Elias nicht viel übrig hat für den Job und ehrlich gesagt kann man ihn sich auch irgendwie nicht als Banker vorstellen. XD lol
Mich würde mal interessieren, was er lieber machen würde. ;P
Seine Eltern können ihn ja schlecht dazu zwingen, wenn er nicht will.
Hm, Fidel hat keinen Spaß an seinem Job? Würde mich schwer wundern. Was der braucht ist mal etwas Abwechslung. ;D
Ich denke, Elias tut ihm mal ganz gut und holt ihn aus seinem langweiligen und perfekten Alltagstrott heraus. :D
Von:  brandzess
2012-09-27T14:00:35+00:00 27.09.2012 16:00
Oh essentielle Fragen^^ Und raus ist die Wahrheit xD


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