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Zwei Fremde

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel spielt vor dem Outtake von David und Kevins "Wiedersehen" Komplett anzeigen

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Dean & Kevin

Es war an einem dieser Morgende, an denen die Nacht zu lang war.

Dean hatte sich in eine Schlägerei eingemischt. Obwohl er sich von solchen Streitereien raus halten wollte, konnte er manchmal nicht anders und mischte sich ein. Selbst wenn er eine Überzahl vor sich hatte. So was hatte ihn noch nie aufgehalten. Weswegen es nicht immer gut für ihn ausging.
 

Er hatte schmerzen.

Sein Unterleib brannte furchtbar und er wollte nur irgendwelche Tabletten dagegen.

Vor ein paar Jahren, als er noch zur West Gang gehörte, wäre er einfach zu den richtigen Leuten gegangen und sie hätten ihn mit allem nötigen ausgestattet. Das würden sie heute auch noch.
 

Aber inzwischen wählte er lieber den „offiziellen“ Weg.

Was wohl vor allem Davids Einfluss zu verdanken ist. Eigentlich hatte er David ziemlich viel zu verdanken. Vermutlich war David das gar nicht bewusst. So sehr Davids freundliche und ruhige Art Dean am Anfang auf die Palme brachte, so sehr hatte er ihm nur durch seine Worte geholfen.
 

Am Anfang hielt Dean David für sehr naiv und es hatte sicherlich mit seiner Gang-Einstellung zu tun das er David nicht traute und nicht verstand wieso man einem Fremden Menschen half. Umso Merkwürdiger war es, das sich von da an ihre Wege öfters kreuzten. Im Nachhinein muss sich Dean eingestehen, dass es ihn damals bewusst immer wieder zu David gezogen hatte, weil er wissen wollte, was das für ein Mensch ist.
 

Daher ist es auch nicht verwunderlich das Dean Davids Grenzen testen wollte.

Er wollte wissen, was er tun musste, damit David die Kontrolle verliert. Damit er laut wurde, schrie und Handgreiflich werden würde. Es brauchte mehrere Anläufe bis David endlich aus seiner Rolle fiel und scheinbar wusste er selbst nicht, wie viel Kraft er hatte, bis er Deans Nase gebrochen hatte. Als David das realisierte, entschuldigte er sich ununterbrochen bei Dean und fuhr mit ihm zur Notaufnahme. Dean hingegen fand das alles eher amüsant.
 

Aber heute führte ihn sein Weg nicht zu David.

Er ging ins hiesige Krankenhaus um sich dort von der Krankenhausapotheke versorgen zu lassen.

Dort angekommen, sah sich nach einer gefühlten Ewigkeit ein Arzt seine Wunde an, verschrieb ihm ein Schmerzmittel und Dean holte es sich ab, ehe er das Krankenhaus wieder verlassen wollte.
 

Draußen angekommen, war er gerade dabei sich eine Zigarette anzuzünden. Das einzige Laster, das er von seinem Gang-Dasein mitgenommen hatte. Er hörte Schritte auf sich zukommen. Als er hoch blickte, sah er in einem Arztkittel, einen unsicher dreinschauenden Kevin vor sich: „D-Dean?“
 

Die ersten fünf Minuten saßen sie einfach nur schweigend nebeneinander, in der Dean seine Zigarette rauchte. Als er fertig war, warf er sie auf den Boden und trat sie aus.

„Du arbeitest hier?“, begann Dean das Gespräch aufzunehmen.

„Ja“, erwiderte Kevin, ohne vom Boden hochzublicken. „Ich war überrascht dich hier zu sehen.“

„War auch eher Zufall. Das Krankenhaus war einfach näher als alles andere.“

„Und… wie geht’s dir so?“

„Kann mich nicht beschweren.“

Das Gespräch war sehr schwerfällig. Sie beide wussten worauf es hinaus laufen würde.

„Jetzt frag mich endlich.“, forderte Dean Kevin etwas forsch auf.

Überrascht blickte Kevin Dean an, bevor er wieder den Kopf sinken ließ.

Man merkte deutlich das es Kevin schwer fiel, die Frage zu stellen.

„Wie… geht es David?“

„Siehst du, war doch ganz einfach.“ Zufrieden lehnte er sich zurück.

Kevin lächelte unsicher.
 

„Es geht ihm gut.“ Dean wartete kurz, bevor er weiter sprach: „Er ist wieder in einer Beziehung.“

Wieder sah Kevin Dean an. In seinem Gesicht war eine Spur aus überraschen, Wehmut und Erleichterung. „Das freut mich für ihn.“

„Ja. Mich auch. Hat ja auch lang genug gedauert. Ich dachte schon, er lässt sich auf gar niemanden mehr ein.“

Erneut senkte Kevin den Kopf: „Tut mir leid…“

„Das muss dir nicht leidtun, du kannst nichts dafür.“

„…“

Da war sie wieder, die Nacht, die alles zerstört hatte.

„Ich wünschte einfach nur, ich könnte das alles ungeschehen machen.“

Dean legte seinen Arm um Kevins Schulter.

„Das wünschen wir uns alle.“
 

Kevin atmete kurz durch.

„Wie ist er so?“

Fragend sah Dean ihn an.

„…Davids… neuer Freund.“

„Oh, ach so!

Die Frage war Kevin unangenehm, aber er wollte es wissen. Und er hatte das Gefühl sich nach wie vor auf Dean verlassen zu können.

„Sein Name ist Denis und er… Naja. Ihr ähnelt euch so gar nicht.“ Dean wartete einen Moment. Er überlegte, wie man Denis am Besten Beschreiben konnte. „Er ist laut, mürrisch und hat immer eine etwas abschätzige Haltung.“

„Also genau wie du“, fiel ihm Kevin ins Wort.

„Hey!“

Sie lachten.

„Ja, du hast Recht. Irgendwie ähneln Denis und ich uns schon.“

„Dann versteh ich, warum David mit ihm zusammen ist.“

„Du weißt genau das David und ich nicht-„

„Ja. Natürlich. Aber David kann’s ziemlich gut mit Leuten wie dir.“

„Leuten wie mir...“
 

„Ich freu mich für David.“, Kevin überging Deans Bemerkung: „Ich denke, jemand der mehr auf Zack ist, als ich, tut ihm gut.“

„Mach dich nicht immer selbst so schlecht.“ Dean boxte Kevin leicht an die Schulter.
 

„Sag ihm nicht, das wir uns getroffen haben.“

„Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab.“ Mit der Hand machte er eine Geste, um seinen Mund zu verschließen.

„Haha danke.“



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