Zum Inhalt der Seite

Killers Sitter

How I met your Father
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Killers Sitter - How I met your Father

Ich war Studentin im 3. Semester und wie es sich für eine junge Frau meines Alters, die mitten in ihrer Ausbildung steckte, gehörte, war ich immer recht knapp bei Kasse. Mein Geld ging für die Miete meines winzigen Apartments, meinem Drang nach etwas Essbarem und den Studiengebühren drauf. Daher war ich ständig auf der Suche nach einfachen Jobs mit schnellem Geld. Ich machte fast alles. Angefangen bei Babysitten, Einkäufe erledigen, Aushelfen in einem Geschäft bis zu Blumen gießen, Unkraut jäten und auf Haustiere aufpassen. Man könnte mich als Mädchen für alles bezeichnen. Außerdem gehörte ich zu den Stammbesuchern des Schwarzen Brettes. Ich würde es sogar als meinen besten und liebsten Freund bezeichnen. Natürlich nur, wenn es etwas Gutes zu bieten hatte, wie zum Beispiel heute:
 

Sitter für „Killer“ gesucht. Er ist männlich, nicht gerade der Größte und recht umgänglich. Er liebt lange Spaziergänge und hat nichts gegen Maulkörbe einzuwenden. Außerdem gehört er zur leiseren Sorte der Labradore. Manchmal zeigt er sogar seine verschmuste Seite und ist für Streicheleinheiten zu haben.
 

Bezahlung (6€/Stunde) erfolgt Bar und wird pro angefangener Stunde verrechnet.
 

Bei Interesse bitte bei der beigelegten Nummer anrufen.
 

Danke schon einmal im Voraus.
 


 

Mmmhhh… das klang verlockend. Ich liebte Hunde und hatte schon diverse Jobs gehabt, wo ich auf die besten Freunde des Menschen aufgepasst hatte. Das war eindeutig ein Job, der wie für mich geschaffen war. Zu meinem Glück hatte sich noch niemand eine der Nummern abgerissen, aber das bedeutete nichts. Der Job konnte mir noch immer durch die Finger gehen. Daher lautete die Divise „Schnell handeln“. Mit einem der Nummernstreifen in der Hand verzog ich mich in einer ruhige Ecke und tippte die Nummer in mein Handy ein. Kurze Zeit später ging ich grinsend zu dem Zettel und nahm in vom Brett. Der Job war mir sicher.
 

Ich sollte gleich am Nachmittag um 17 Uhr meinen Dienst antreten. Der Hundebesitzer hatte mir erklärt, wo ich den Wohnungsschlüssel zu finden hatte, da niemand außer dem Hund zu Hause sein würde. Pünktlich um diese Uhrzeit stand ich nun vor der Haustüre und betrachtete die Fußmatte. Ein bescheuerteres Versteck für den Ersatzschlüssel hatte ich noch nie gesehen. Da hätte man ja gleich ein Schild mit den Worten „Willkommen Einbrecher“ an der Türe anbringen können…
 

Ich bückte mich und hob die Matte auf. Der silberne Schlüssel glänzte verlocken im künstlichen Licht der Deckenlampe. Meinen Kopf schüttelnd rückte ich die Matte wieder zurecht. Manche Leute sollten sich wirklich nicht wundern, wenn plötzlich eine fremde Person in ihren Räumen stand. Dann steckte ich den Schlüssel in das Loch und erinnerte mich noch einmal an meinen Auftrag. Der Kerl am Telefon hatte gesagt, dass ich seinem gold-braunen Labrador um 18 Uhr eine Dose Hundefutter geben und mich mit im beschäftigen sollte. Er hatte auch gemeint, dass sein Hund mir eine Gummiente bringen würde und dass dies das Zeichen für einen Spaziergang wäre. Ich freute mich schon riesig den kleinen Racker kennen zu lernen. So wie er mir beschrieben worden war, sollte er ein ruhiger, schlauer und liebenswürdiger Hund sein. Genau die Art von Lebewesen, die ich bevorzugte. Dann bemerkte ich, dass ich noch immer vor der Tür stand und musste leise über mich lachen. War ja wieder typisch für mich einfach in meinen Gedanken zu versinken. Also drehte ich endlich den Schlüssel so oft um bis die Tür nach innen aufschwang.
 

Ein wirklich ruhiger Hund… Die meisten, die ich bisher kennen gelernt hatte, waren immer auf mich losgestürmt oder haben mich zu mindestens mit ihren großen Dackelaugen angeblickt. Dieser Labrador ließ sich nicht mal im Vorzimmer blicken, aber vielleicht schlief er ja. Daher beschloss ich ihn, wie der Besitzer mir am Telefon erklärt hatte, geraten hatte, zu rufen.
 

„Killer!? Ja wo ist denn mein kleiner Killer?!“
 

Meine Ohren vernahmen ein Geräusch und mit einem Grinsen schloss ich die Tür hinter mir. Währenddessen rief ich den Hund noch einmal und das Geräusch kam mir immer näher. Jetzt musste der Hund hinter mir stehen, ging es mir damals durch den Kopf. Langsam drehte ich mich zu ihm um und zuckte heftig zusammen. So heftig, dass ich auf einmal die Türe im Rücken spürte.
 

„Wer si-si-sind Sie?“, stammelte ich ängstlich den fremden Mann vor mir an.
 

„Sollte ich Sie das nicht eher fragen?“, gab das blonde Muskelpacket mit leicht gereiztem Ton zurück.
 

„Ich soll auf Killer aufpassen“, sagte ich, während ich an ihm vorbei sah, auf der Suche nach dem Labrador, „Ist er hier?“
 

„Was soll der Scheiß?!“, war nicht gerade die Antwort, die ich erwartete hatte.
 

„War-rum?!“, gab ich jetzt total verunsichert zurück und starrte ihn wahrscheinlich mit riesigen Augen an.
 

„Weil ich Killer bin.“
 

Jetzt war ich wütend: „Machen Sie sich nicht lustig über mich! Wo ist der Hund?“
 

„Woher haben Sie denn diesen Schwachsinn?! Hier gab es noch nie einen Hund und wird es in naher Zukunft auch nicht geben!“
 

„A-Aber…“ Ich kramte irritiert und nervös in meiner Tasche. Es herrschte eine erdrückende Stille bis ich mein Handy endlich gefunden hatte.
 

„Aber ich habe doch mit dem Kerl, dem diese Wohnung gehört, telefoniert. Warten Sie mal…“
 

Ich zeigte meinem Gegenüber das Display mit der Nummer des mysteriösen Hundebesitzers. Dabei musterte ich den Kerl vor mir unauffällig. Ich war eindeutig im Nachteil. Der hatte ja wirklich beeindruckende Muskel. Meine Knie wurden ein wenig schwach… Langes blondes Haar, eine schwarze Jogginghose und ein freier Oberkörper-
 

„Dieser Scheißkerl und Drecksack!!!“, ließen mich zusammenzucken und holten mich zurück aus meinen schmutzigen Phantasien.
 

„Was ist denn los?“, traute ich mich todesmutig nachzufragen.
 

Der vermeintliche Wohnungsbesitzer hörte mich anscheinend gar nicht. Aber fluchen konnte er. Ich glaube, dass es noch eine geschlagene Minute die wüstesten Beleidigungen und Flüche regnete. Zu meinem Glück war das nicht mein Gewitter. Egal welche Person nun davon betroffen sein sollte, sie tat mir jetzt schon leid. Vielleicht wäre es besser, wenn jemand einen Krankenwagen dazu rufen würde.
 

„Was fällt diesem gehirnamputierten Vollidioten von Kid ein mir einen Babysitter zu schicken!!!! Der kann etwas erleben und meine Schlösser lass ich ebenfalls austauschen. Noch einmal mache ich ganz sicherlich nicht den Fehler ihm die Zweitschlüssel anzuvertrauen!!!“
 

Genauso plötzlich wie seine Fluchattacke begonnen hatte, endete sie auch. Dann standen wir uns gegenüber und starrten uns an. Ich konnte sehen, wie er sich sichtlich entspannte. Außerdem sollte ich mich eigentlich unwohl fühlen, aber das Gefühl wollte sich einfach nicht einstellen. Es war sein Räuspern, das mich wieder auf den Boden holte.
 

„Es tut mir leid, dass Sie da hineingeraten sind. Ich kann verstehen, wenn Sie jetzt so schnell wie möglich abhauen möchten. Aber ich würde Ihnen gerne eine Tasse Tee als Wiedergutmachung anbieten.“
 

„Mmmhh… eine Tasse Tee tut jetzt sicherlich gut.“ Mit diesen Worten nahm ich die Einladung an und er führte mich in seine schlicht eingerichtete Wohnküche.
 

Nach ein paar Minuten wartend auf dem Sofa, hatte ich auch schon die dampfende Tasse in den Händen. Ich schloss meine Augen und atmete den wunderbaren Geruch des Kräutertees ein.
 

„Mein Lieblingstee…“, schnurrte ich fast schon.
 

Ein leichtes Glucksen ließ mich meine Augen wieder öffnen.
 

„Dann haben wir ja schon was gemeinsam. Aja… mein Name ist Karl. Aber bleiben wir bitte bei Killer.“
 

„Ich heiße Alice. Du kannst mich aber Ali nennen. Wieso Killer?“
 

Der Angesprochene fing leise an zu lachen.
 

„Das ist eine lange Geschichte. Siehst du die Bücherregale dort hinten?“ Dabei zeigte er auf eine offene Tür. Ich konnte nicht viel erkennen. Aber eines war eindeutig sichtbar und zwar der Teil eines riesigen Regals, das vollgestopft mit Büchern war.
 

Jetzt war ich wirklich verwirrt. Was hatten die Bücher mit dem Spitznamen „Killer“ zu tun?
 

Er musste meine Fragezeichen bemerkt haben, denn sein süßes Grinsen wurde immer breiter.
 

„Mal abgesehen davon, dass ich diesen Mistkerl von Kid mit einem Buch erschlagen werde, falls er sich jemals wieder traut mir vor die Augen zu treten, habe ich es den Büchern und dem Hohlschädel zu verdanken, dass man mich `Killer´ nennt. Mein erstes Treffen mit dem Arschgesicht war in einer Bar. Er hatte wie immer Streit gesucht und als er meinte, dass er der Klügste hier im Raum wäre, habe ich ihn vom Gegenteil überzeugen müssen. Nachher hatte er Kopfschmerzen und meinte, dass mein Wissen sein Tod war. Dann bestellte er zwei Bier, gab mir eins aus und verkündete, dass er mich - den Killer - schwer in Ordnung fand.“
 

Ich hätte mich fast an meinem Tee verschluckt, als ich diese Erklärung das erste Mal aus seinem Mund vernahm. Durch Wissen und Bücher auf den Spitznamen „Killer“ zu kommen war echt verrückt. Dieser Kid schien ja richtig eigenartig zu sein…
 

Plötzlich läutete die Türglocke und Killer sah verwirrt in ihre Richtung.
 

„Entschuldige mich bitte einen Augenblick.“
 

Ich hörte wie er die Tür aufmachte und ein absolut verärgertes „Du…“ über seine Lippen kam. Es folgte ein beängstigendes Krachen. Ich war gerade dabei gewesen aufzustehen um nachzusehen, als auch schon wieder mein Gastgeber auf der Bildfläche erschien. Außerdem hatte er jemanden im Schlepptau. Ich sah bloß feuerrotes Haar und eine gebrochene Nase. Das musste anscheinend der charmante Kid sein.
 

„Ich hoffe, dass du dich damit abgeregt hast. Das war doch nur ein Scherz“, redete der Rotschopf auf seinen blonden Freund ein. Dabei hielt er sich ein Stück Stoff, das wie ein ehemaliger Schal aussah, an die blutende Nase. Dann viel sein Blick in meine Richtung und sein Grinsen wurde irgendwie ein wenig unheimlich: „Ehrlich, was regst du dich auf? Die Kleine schaut aus, als wäre sie ganz dein Typ. Du solltest dich bei mir bedanken-“ Weiter kam er nicht, denn schon im nächsten Moment hatte er Killers Faust seiner Magengegend kleben.
 


 

Das war die Geschichte, wie ich euren Vater kennengelernt habe. Es folgten einige Dates und tausende Entschuldigungen. Doch zwei Jahre später hatte ich eurem Vater endlich klar gemacht, dass er sich für das schönste Erlebnis meines Lebens nicht entschuldigen brauchte, denn sonst hätte ich unsere Verlobung nicht lange aufrechterhalten. Ich glaube, dass diese Drohung die einzige Möglichkeit war, ihn schlussendlich zum Schweigen zu bringen. Onkel Kid kam, wie ihr gemerkt habt, lebend aus diesem Streich hervor und war weitere vier Monate später der Trauzeuge. Und der Rest ist eine andere Geschichte...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eustass-Nanashi
2013-05-29T12:24:40+00:00 29.05.2013 14:24
Wohohoho^^
Echt geil! Onkel kid! Einfach Super schreibstil! Dickes Lob und Sorry für die 1000 !
Dat. Nana
Von:  DasAlien
2012-03-17T22:15:34+00:00 17.03.2012 23:15
die story is ned schlecht und der böse streich passt zu kid
schön geschrieben isses auch, ich bin also voll dafür :D
aber das du killer , karl nennst irritiert mich xD
Von:  DeadPool92
2012-03-03T00:40:29+00:00 03.03.2012 01:40
omg ich glaube es nicht das deine FF auch hier bei mexx ist =D
habe sie schon auf fanfiktion.de gelesen aber leider bin ich da nicht angemeldet
aber jetzt kann ich ja ein kommentar dalassen

killer ist einer meiner lieblingscharaktere und pairings mit ihm sind mir immer willkommen ;)
die idee finde ich göttlich nur schade das die geschichte so kurz ist T__T

hoffe mal das du noch mehrere FF's von killer schreibst
LG Deadpool


Zurück