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just a wish

von

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five years later

Gleich zum Anfang: Überall wo ihr ein Sternchen(*) vorfindet, habe ich am Ende des Kapitels einen Kommentar oder Hinweiß dazu geschrieben. Ansonsten viel Spaß beim Lesen! ^^
 


 

"Wir haben es gleich geschafft Jian.", meinte ich lächelnd als ich fertig war, ihn zu waschen. Ich wusste, dass er immer sehr auf Körperpflege achtete.

Inzwischen waren fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre seit dem Unfall und Jian war noch immer nicht aufgewacht. Ich beschloss, mich um meinen besten Freund zu kümmern, er würde das selbe für mich tun. Außerdem schafften es seine Eltern nicht mehr, es war zu viel für sie. Nun war ich 21 und auch schon seit einiger Zeit von zu Hause ausgezogen. Jian kam natürlich mit mir. Wir teilten uns seitdem diese Wohnung in der Nähe unserer Schule und der Stadt.

Lächelnd stand ich von seinem Bett auf und streichelte seine Wange. "Es ist Zeit für´s Essen. Ich hol dir was." Mit diesen Worten stand ich auf und verschwand in die Küche. Ich musste zugeben, dass es nicht leicht war in sein Gesicht zu sehen. Es war schwer, zu wissen, dass er seit fünf Jahren seine Augen nicht mehr geöffnet hatte, nicht mehr gelächelt hatte. Nach ein paar Minuten kam ich zurück in sein Zimmer, in meiner Hand eine Schüssel mit seiner Lieblingssuppe. Ich redete immer mit Jian, in der Hoffnung er könnte mich wirklich hören und mir antworten. "Dein Lieblingsessen wartet.", smilte ich. Nun stellte ich die Schüssel ab und richtete den Oberkörper meines Freundes auf, sodass er sitzen konnte und begann ihn zu Füttern. Mittlerweile hing er auch nicht mehr an irgendwelchen Geräten, was mich sehr erleichterte. Als er brav aufgegessen hatte, lächelte ich ihn sanft an. "Das hast du super gemacht. Ich bin stolz auf dich.", meinte ich, denn es war im Gegensatz zu vorher kein Problem mehr für ihn zu schlucken, wenn es Essen gab. Es freute mich sehr, dass es Jian immer besser ging, hoffentlich würde er bald wieder gesund werden. Ich zögerte einen Moment, entschied mich dann aber doch dazu, ihn zu küssen. Es war nur ein kleiner, harmloser Kuss auf die Lippen, aber trotzdem wollte ich Jian irgendwie meine Gefühle für ihn spüren lassen. Danach huschte ich wieder in die Küche um den Abwasch zu machen.
 

Da war Zuneigung, Wärme. Sie war immer da und ließ mich Geborgenheit fühlen. Ich spürte nichts außer diese Gefühle. Selten fühlte ich mich alleine und einsam, woran das lag wusste ich nicht. Eigentlich wusste ich überhaupt nichts.

Alles war wie immer, denn ich verspürte diese angenehme Wärme die mich umgab. Doch auf einmal wurde dieses Gefühl noch viel schöner als Vorher. Plötzlich gab es da etwas anderes neben der Wärme, die gerade wieder abnahm. Ich spürte. Ich spürte mich. Wie Stück für Stück Gefühl in meine Fingern kam. Und immer weiter hoch in meine Arme wanderte. Genauso bei meinen Beinen. Ich spürte den Drang danach mich zu bewegen, als hätte ich es ewig nicht getan. Mein Körper war wieder da, ich konnte ihn wieder spüren. Langsam bildete meine Hand eine Faust und es dauerte etwas, bis ich langsam meine Augen öffnete. Alles war so hell. Ich wollte mich umsehen, aber erkennen konnte ich sowieso nicht viel. "...Subaru....", hauchte ich. Das letzte was ich wusste war, dass wir gemeinsam biken waren. Ich schloss meine Augen wieder, es war anstrengend sie offen zu halten. Wahrscheinlich war ich noch zu schwach.

Auf einmal hörte ich Schritte, jemand kam zu mir. "Hey, Jian. Willst du-", begann eine mir sehr vertraute Stimme, ehe sie abbrach und dann etwas anderes fragte, als was sie anfangs zu wollen schien, "Alles okay?" Er wirkte besorgt um mich, also beschloss ich die Augen wieder zu öffnen. Vorher aber griff ich nach seiner Hand und drückte diese etwas. Man hörte deutlich mein Atmen. "Subaru..", flüsterte ich leise und lächelte ihn an. Er hatte große Augen und wirkte geschockt, aber überglücklich. "Jian, endlich.", hörte ich ihn sagen und wurde daraufhin in den Arm genommen und fest gedrückt. Er begann zu weinen. Ich verstand es zwar im Moment nicht, aber dennoch ließ ich mich drücken. "Zerquetsch mich bitte nicht." Als er mich wieder losließ, fiel mir auf, dass Baru älter aussah als sonst. Nicht ahnend was in mir vorging fragte er fürsorglich nach meinem Befinden. "Ich kann mich noch nicht gut bewegen, aber sonst ist alles okay.", entgegnete ich ihm und beobachtete Subaru dabei, wie ich nach dem Handy in seiner Hosentasche griff und dabei murmelte, er müsse sofort den Arzt anrufen. "Der soll dich durchchecken." Nachdem er ein kurzes Gespräch geführt hatte, sah er wieder zu mir und meinte: "Der Doc schaut gleich vorbei." Das ich noch immer keine Ahnung hatte, schien er wohl vergessen zu haben. "Was ist denn überhaupt passiert? Wir waren doch nur biken." Ich konnte ja nicht wissen, dass das inzwischen ewig her war. Mein Freund holte tief Luft, was mir schon einmal ein schlechtes Gefühl gab. "Jian, das ist schon fünf Jahre her.", antwortete er mit fester Stimme. Ich war total verwirrt und zuckte zurück. "Was?", fragte ich leise, "Nein, was redest du denn für Mist? Wir hatten doch erst vor ein paar Tagen diese total schwere Englisch-Arbeit. Du nimmst mich auch den Arm, du willst mich nur ärgern." Ich wollte ihm gar nicht glauben, aber Subarus ernste Miene, verriet mir, dass er mich nicht anlog. "Fünf Jahre. Das kann doch gar nicht sein.", meine Gedanken spielten vollkommen verrückt. "Aber wieso? Das geht doch nicht, oder?" Mein bester Freund schluckte leicht. "Als wir vom Biken zurück zu mir nach Hause fahren wollten, hattest du einen schweren Unfall. Die Folgen waren, dass du in ein Koma gefallen bist.", erzählte er, ehe er hinzufügte, "Vor fünf Jahren." Auf Baru haftete mein unglaubwürdiger Blick, denn ich wollte das nicht wahr haben. "Ich bin vor fünf Jahren ins Koma gefallen? Ich bin 22 Jahre alt?" Mit gesenktem Kopf kniff ich die Augen zu. "Ja, du bist 22. Auch wenn du mir nicht glaubst, es ist so." Von mir kam nur ein lautes Seufzen, bevor ich wieder etwas sagen konnte: "Subaru, ich will aufstehen." "Ich weiß nicht, ob das gut ist. Warte lieber bist der Arzt kommt. Brauchst du irgendetwas?" Für diese Aussage erntete er einen genervten Blick von mir. "Ja, brauch ich. Und zwar Bewegung. Ich bin fünf Jahre nur rumgesessen oder gelegen." Ohne weiter zu diskutieren, schwang ich vorsichtig meine Beine aus dem Bett. "Warte, ich helf dir." Subaru stützte mich und stand langsam mit mir auf. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und klammerte mich an ihm fest, da ich noch ganz weiche Knie hatte. Mein Blick wanderte etwas hoch in Subarus Gesicht. "Du bist nicht mehr gleich groß wie ich.", stellte ich fest. "Was ist eigentlich mit meinen Eltern?" "Ja, du bist nicht gewachsen", murmelte Baru und schluckte hörbar auf meine Frage. "Nun, wie soll ich das erklären. Ihnen wurde das alles zu viel." "Was? Sie haben mich einfach aufgegeben?" Ich empfand diese Nachricht als alles andere als schön. Ich kam mir irgendwie von ihnen im Stich gelassen vor. "Tut mir leid. Ich habe alles versucht, um sie zu überzeugen, dass du bei ihrer Pflege bald wieder aufwachen wirst, aber sie wollten nicht auf mich hören." Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, drückte mich mein Freund leicht. Ich kuschelte mich lächelnd an ihn und meinte leise: "Aber du hast dich um mich gekümmert, richtig? Ich weiß es." Er drückte mich fester und streichelte mir über den Kopf. "Ja, rund um die Uhr. Ich hab für dich sogar mein Abi geschmissen. Aber ich bereue nichts.", hauchte er mit einem Lächeln im Gesicht. Über meine Lippen kam ein leises Seufzen. "Du machst mir Schuldgefühle. Ich hab dir total viele Umstände gemacht." "Ach was, du brauchst keine haben.", erwiderte er nur noch, bevor das Läuten der Klingel ertönte und der Arzt von Baru hereingelassen wurde. Also ließ ich es über mich ergehen. Nach der Untersuchung kam der Doc zu folgender Diagnose: "Es geht Jian soweit gut, allerdings sind weder Körper, noch Geist gealtert. All das muss aufgeholt werden. Außerdem sind Stress und zu viel körperliche Anstrengung ein absolutes Tabu. Ich werde alle 2 Wochen vorbeischauen." Als der Arzt dann endlich verschwand und Subaru von der Tür wiederkam fragte er mich, ob ich müde war. Wahrscheinlich sah man mir das an, obwohl, hatte ich jetzt nicht fünf Jahre Zeit mich auszuruhen? "Ich will mich in den Spiegel sehen, bevor ich schlafen gehe, ok?", meinte ich und mein bester Freund begleitete mich daraufhin zum Spiegel im Wohnzimmer. Vor diesem angekommen, stellte ich diesmal fest, dass ich aussah wie immer, nicht wie 22, im Gegensatz zu Baru. "Du bist größer geworden als ich.", murmelte ich bloß, worauf mir mir Subaru, der hinter mir stand, mit einem grinsen entgegnte, ob er das nicht immer schon war. "Aber nur etwas!", protestierte ich und lehnte mich an ihn, schloss die Augen und ließ mir alles noch mal durch den Kopf gehen. "Jetzt bist du erwachsen und ich bin es nicht. Obwohl ich noch immer älter bin als du.", seufzte ich, "Das ist alles so kompliziert und unreal." "Der Doc sagte, dass jetzt alles auf einmal kommen könnte, was deine Entwicklung angeht, die du aufzuholen hast. Oder gar nicht."

"Was denkst du wäre besser für mich?" Baru schien zu überlegen. "Ich denke, es ist besser zu altern. Immerhin will man ja auch als Erwachsener angesehen werden.

Aber wenn man Sänger oder Schauspieler werden will, ist es besser nicht zu altern." Bei seinen fragwürdigen Worten hob ich eine Augenbraue. "Sag mal, wer von uns beiden ist eigentlich Jahre lang im Koma gelegen? Du redest ja noch genauso viel unnötigen Mist wie vorher." Darauf begann er nur zu lachen. "So bin ich nun mal." Ich lächelte einfach. "Ich bin froh wieder da zu sein."
 

Ich genoss gerade diese Wärme zwischen Jian und mir, als auf einmal mein Handy zu klingeln begann. Meinen besten Freund warf ich einen entschuldigenden Blick zu, da er sich wohl offensichtlich erschrocken hatte und hob ab, als ich das Handy aus meiner Hosentasche gezogen hatte. Ehe ich mich melden können, begann eine mir bekannte Frauenstimme auch schon zu reden: "Hallo Subaru, ich habe vom Arzt gehört, dass Jian wieder aufgewacht ist. Sehr schön. Ich habe eine Bitte an dich! Kommt doch morgen mal vorbei, ja? Schauii." Genau das selbe geschah, als ich etwas antworten wollte, denn da hatte sie schon wieder aufgelegt. „War das meine Mum?“, fragte mich Jian, während ich das Telefon wieder einsteckte und meine hoch gehobene Augenbraue wieder senkte. "Sie hat schon erfahren, dass du wieder aufgewacht bist. Sie will, dass wir sie und deinen Vater morgen besuchen kommen. Ist es okay, oder soll ich absagen?" "Nein, es ist okay.", meinte er nur und ging alleine wieder zurück in sein Zimmer, um sich gleich wieder ins Bett zu legen. Ich folgte ihm und akzeptierte seine Entscheidung. "Brauchst du noch etwas?" "Nein, danke. Lass mich ein bisschen schlafen. Übrigens, du hast dir eine schöne Wohnung zugelegt.", smilete er mich an. Ich hingegen lächelte verlegen und strich ihm eine Haarstähne aus dem Gesicht. "Sag, wenn etwas ist. Mein Zimmer ist direkt nebenan. Nun deckte ich ihn zu, so wie es ein Vater bei seinem Sohn immer machte und verließ den Raum. Während Jian also schlief, schmiss ich mich vor den Fernseher und sah mir einen Film an, der eigentlich ziemlich doof war. Währendessen eine Cola trinkend, lag ich in meinem Bett, denn ich musste wach beiben, falls etwas mit Jian sein sollte. Plötzlich riss es mich vor Schreck, denn Jian stand mitten im Zimmer und kletterte zu mir ins Bett, ehe er murmelte: "Mach die Glotze ab. Ich kann so nicht gut schlafen." Ich hatte ihn gar nicht kommen sehen und brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen was er wollte. "Sorry." Als der Fernseher aus war, schlang Jian seine Arme um mich und kuschelte sich eng an mich. Es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen, wie er an mich geschmust einschlief. Ich stellte meine Cola Dose weg, gab ihm ein Küsschen auf die Stirn und legte die Arme auch um ihn, ehe mich auch die Müdigkeit einholte und ich mit meinem besten Freund im Arm einschlief.

Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, brauchte ich einige Momente um mich an alles zu erinnern. Ja, Jian war wieder aufgewacht. Ich blickte ihn an und löst mich sanft von ihm, um aufzustehen und Frühstück zu machen. Also machte ich mich ans Werk und zauberte ein paar Pfannkuchen. Es roch schon im ganzen Haus danach, was Jian wahrscheinlich auch anlockte. Denn ich bemerkte gar nicht, dass er sich angeschlichen hatte. Erst als er sich von hinten an mich schmiegte und mir ein "Lecker.~" ins Ohr schnurrte, wusste ich, dass er schon auf war. Ich konnte spüren, wie mir eine leichte Röte ins Gesicht stieg. "Jaw, du weißt ja wie ich diese Dinger liebe." Ich packte alle auf einen Teller und deckte dazu noch zwei Teller, Besteck und zwei Gläser Orangensaft auf. Dazu stellte ich noch Ahornsirup und Nutella, so wie man es aus Amerikanischen Fernsehserien kannte. Mein bester Freund setzte sich und griff sofort nach einem Pfannkuchen und dem Ahornsirup. Als ich den Herd ausgemacht hatte, gesellte ich mich zu ihm und schnappte mir ebenfalls einen der Kuchen. "Wie hast du geschlafen?" "Hmm.~ Super! Mir war angenehm warm", meinte er und begann zu essen, was ihn sichtlich glücklich machte. Ich strahlte wahrscheinlich genauso wie er beim Essen und fragte mit vollem Mund, wie es ihm ging. Er trank einen Schluck Saft und trällerte bloß, dass er sich großartig fühlte. Ich war wirklich erleichtert darüber. "Meinst du, du kannst allein duschen? Oder brauchst du Hilfe?", fragte ich ihn und griff nach meinem zweiten Pfannkuchen. Darauf legte er den Kopf schief und entgegnete mir: "Ich glaube, das kann ich alleine." Er legte eine kurze Pause ein. "Danke, dass du dich immer um mich gekümmert hast." Ich kratzte mich am Hinterkopf und grinste ihn an. "Ach was, nichts zu danken." Als wir fertig gegessen hatten, bedankte sich Jian und verschwand ins Bad. Während ich den Abwach erledigte und vor mich hin summte, hörte ich das Wasser der Dusche aus dem Badezimmer. Nach einer guten Viertelstunde, hörte ich ihn schon wieder durch die Wohnung tapsen. "Du, Baru. Hab ich eigentlichtlich noch meine altern Sachen? Oder nicht?", meinte er als er in seinem Zimmer den Schrank öffnete. Ich selbst war gerade dabei die Betten zu machen. "Teils, teils. Ich geh jetzt unter die Dusche, ja?" "Ruf einfach, wenn etwas-", fügte ich noch hinzu, als ich aufsah und dabei den halbnackten Jian anguckte, der nur mit einem Handtuch bekleidet da stand, "-ist." Mir wurde ganz warm bei seinem Anblick. Bestimmt wurde ich auch wieder rot an den Wangen, was mir Jian einige Momente später bestätigte. "Ach so.", meinte er, holte sich aber noch keine Klamotten, "Hast du leichtes Fieber?" Er kam auf mich zu und legte mir die Hand an die Stirn. "Du bist so rot im Gesicht." Ich schluckte und winkte ab. "Ach, es ist nur so warm hier im Raum. Nicht weiter tragisch. Ich geh dann auch mal duschen." Schnell flüchtete ich ins Bad und schloss hinter mir die Tür, zog mich aus und trat unter die Dusche. Mir ging so viel durch den Kopf. Wie es weitergehen sollte. Und was Jians Mutter jetzt aufeinmal wollte. Sie war so aufgekratzt am Telefon. Als ich dann fertig geduscht und angezogen wieder zu Jian ins Zimmer kam, stand dieser gerade am Fenster und blickte hinunter auf die Straße. "Jian, kann ich dein Handtuch haben?", fragte ich ihn, da ich es zurück ins Bad hängen wollte. Mein Freund drehte den Kopf zu mir um und nickte. "Ach so, ja.", meinte er und griff an sein Handtuch. Aber da war es schon zu spät, denn ich hatte nicht bemerkt, dass Jian nur ein Shirt an hatte und untenrum das Handtuch. Er löste sich das Handtuch und warf es mir zu, ehe er zu Schrank ging und sich eine Boxershort holte. Dazu bückte er sich auch noch und streckte mir seinen nackten Hintern entgegen, der wohin schon unter dem Shirt hervor blitzte. Ich wurde knallrot. So mancher hätte nun ein Problem zwischen den Beinen und unglücklicherweise war ich wohl so mancher. "D-Danke.", sagte ich knapp und huschte sofort wieder ins Bad, wo ich die Tür abschloss und ich dagegen lehnte. "Oh Mann.", murrte ich und hing das Handtuch auf. Nun versuchte ich mich wieder zu beruhigen, denn Lust, mich selbst zu befriedigen, hatte ich gerade überhaupt nicht. Also versuchte ich es mit eiskaltem Wasser. "Subaru? Bist du noch nicht fertig?" Ich fuhr leicht zusammen. "Doch, doch. Ich komme gleich, zieh dir schon mal die Schuhe an.", rief ich zurück durch die Tür. Nachdem ich mir weiter das kalte Nass ins Gesicht geklatscht hatte, ließ auch meine leichte Erregung nach. Wieder völlig trocken kam ich zurück aus dem Bad und lächelte Jian an. "Entschuldigung." Dieser zog gerade irgendwelche Schuhe an und meinte darauf, dass er schon fertig war. "Gut, dann können wir ja." Mit Autoschlüssel und Handy in der Hosentasche machten wir uns auf den Weg zu meinem Wagen. Ich hatte trotz Jian den Führerschein gemacht, so war es viel einfacher sich um ihn zu kümmern. Im Auto eingestiegen, fing Jian an zu reden: "Baru, ich will meinen Abschluss so schnell wie möglich nachholen und den Führerschein machen." Ich nickte verständnisvoll. "Die Lehrer und der Rektor unserer Schule meinten, du könntest sofort wieder zur Schule kommen, wenn es dir wieder besser geht und du deinen Abschluss machen möchtest." "Hmm. Was ist eigentlich mit der Person passiert, die mich angefahren hat?", fragte er mich dann. "Erst wurden die Verhandlungen ewig lang aufgeschoben, da der Mann in eine Psychatrie musste, weil er das alles nicht verkraften konnte. Hinterher wurde er zu einer Geldstrafe von fast 1 173 000 Mio. Yen* und einer Haftstrafe von 6 Jahren verurteilt, da dein Zustand unbestimmt war. Niemand wusste, ob du überhaupt wieder aufwachen wirst." Darauf antwortete er nichts. "Ich weiß gar nicht, ob ich meine Eltern sehen möchte. Sie haben mich doch im Stich gelassen." "Ich kann dich verstehen. Außerdem weiß ich nicht, was sie denn so Wichtiges wollen." Es war ja verständlich, dass sie endlich ihren Sohn wiedersehen wollten, aber da war nocht etwas anderes. Ich war mir sicher. "Sag einfach, wenn du gehen möchtest oder es zu viel wird.", bot ich ihm an, "Es sind noch gute 20 Minuten Fahrt. Wie du vielleicht schon gemerkt hast, wohnen deinen Eltern jetzt wo anders. Sie sind aufs Land gezogen." Er nickte und blickte geknickt aus dem Fenster. Als wir dann an einer Bahnschranke hielten wuschelte ich im instinktiv durch die Haare. "Mach die keinen Kopf, Kleiner.", lächelte ich aufmunternd, in der Hoffnung etwas bewirken zu können. "Kleiner?", grinste er fragend und wir begannen beide zu lachen. Als nächstes fuhren wir durch ein kleines Dorf, um dann etwas außerhalb anzuhalten. Wir stiegen vor einem recht großen Haus aus, in einer Gegend die auch ganz schön kostete. Wir gingen an die Tür und ich läutete einmal, worauf mich Jian hilfesuchend ansah. "Ich bin hier.", flüsterte ich sanft und drückte kurz seine Hand, worauf die Tür aufgerissen wurde und Jians Mutter ihrem Sohn übermütig um den Hals fallen wollte. Jian selbst wich etwas zurück und ich selbst stellte mich auch noch dazwischen. "Er darf noch nicht. Anweißung vom Doc.", meinte ich auf meine höflich-charmante Art. Darauf wurden wir erst einmal herein gebeten und nahmen zu zweit im Wohnzimmer platz. "Setzt euch nur, ich hol euch was zu trinken.", meinte sie noch und huschte in die Küche.
 

Ich war froh, dass mich Subaru noch vor meiner überdrehten Mutter gerettet hatte. Als wir dann im Wohnzimmer saßen, schweifte mein Blick durch den Raum und schließlich zu meinem Freund. Hier fühlte ich mich nicht wirklich wohl. Nach ein paar Minuten kam meine Mum mit den Getränken und auch mein Vater zu uns und blieben aber stehen. Nach einer kurzen Begrüßung begann mein Vater dann endlich zu reden. "Also. Der Grund, warum ihr, oder viel mehr Jian hier ist, ist dieser, dass wir dir jemanden vorstellen wollen." Ich sah beide fragend an. Ich war wirklich erleichtert, dass nichts über mich und das Koma kam, aber gerade, dass es nicht darum ging, verwirrte mich noch mehr. "Vorstellen?", fragte ich und auch von Subaru kam ein misstrauisches "Und wen?". Nun holte mein Vater jemanden herein und lächelte dabei stolz. "Das ist Melody." Inmitten des Raumes stand eine junge Frau mit leicht rotem Gesicht, die sich vor mir und Subaru verbeugte und schüchtern lächelte. "Guten Tag.", meinte sie freundlich. Ich war wie erstarrt, total überrumpelt. Das Mädchen war wirklich süß und daher stand ich auch auf, um ihr lächelnd zu zunicken, worauf sie zurück winkte. Dann wendete ich wieder den Blick zu meinem Vater und fragte ihn verwirrt: "Wieso wolltet ihr mir unbedingt diese junge Frau vorstellen?" Nun begann mein Vater zu lachen, was mir irgendwie Angst machte. "Nun, sie ist deine Verlobte, Jian." Mir klappte erstmal der Mund auf. "Ähm-. Was? Verlobte? Ich bin mit ihr verlobt?" Normalerweise wäre ich ausgetickt und stinksauer, aber in dem Fall fand ich es gar nicht so schlimm. "Aber wieso sucht ihr mir eine Frau aus? Ich meine, ich bin geistig doch erst 17. Außerdem hätte ich das lieber selbst gemacht.", brachte ich endlich heraus und war noch immer ziemlich baff. Im Moment hatte ich total auf Subaru vergessen, was wohl daran lag, dass er nichts dazu sagte. "Ganz einfach. Damit unsere Familie weitergeführt wird. So wie wir dich kennen würdest du nie von alleine losziehen, um dir eine Frau zu suchen.", meinte mein Alter. "Außerdem möchte ich doch so gerne Enkelkinder haben.", begann meine Mutter auf einmal. "Ja, weil die Richtige nicht an jeder Ecke zu finden ist!", erwiderte ich, denn ich war nun mal nicht so der Weiberheld. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch rot bei der Bemerkung meiner Mum. Wie konnte sie so etwas nur laut aussprechen? Vor allem kannte ich diese Melody ja noch gar nicht. "Mum! Ich hab sie doch gerade erst gesehen!", meinte ich und drehte mich zu Subaru um. Bei ihm angekommen flüsterte ich ihm folgendes ins Ohr: "Ich will sie näher kennen lernen, deshalb bleibe ich noch etwas hier, ok? Danke dass du mich hergebracht hast. Mein Vater bringt mich spätestens heute Abend wieder zu dir." Ich knuddelte ihn kurz, er streckte mir frech die Zunge raus, verabschiedete sich gleich und ging anschließend. Ich lächelte Melody an, die sich immer etwas im Hintergrund hielt. Sie war wohl schüchtern. "Habt ihr ein Gästezimmer wo an sich ungestört unterhalten kann? Ich will auch nicht, dass ihr lauscht, klar?" "Ja natürlich! Ich führe euch hin." Meine Mutter brachte uns ins Gästezimmer und ließ uns auch gleich wieder alleine. Dort angekommen setzte ich mich auf das Bett und klopfte neben mich auf die Matraze. "Setz dich doch. Ich beiß nicht, versprochen.", meinte ich, da sie noch immer in der Tür lehnte und etwas verlegen lächelte. Dann smilete sie mich aber lieb an und setzte sich zu mir und wir begannen uns nett zu unterhalten.

Ich fragte sie zum Beispiel, ob meine Eltern sie über meinen Unfall aufgeklärt hatten. Oder ob sie wusste, dass sie einen eigentlich erst 17-Jährigen vor sich hatte. Sie war bereits über alles informiert und schien damit klar zu kommen. Wir verstanden uns auf Anhieb super. Dennoch musste ich sie fragen, ob meine Eltern sie nicht vielleicht bestochen hatten, um mich zu heiraten oder so. Aber sie entgegnete mir darauf nur, dass sie das von sich aus getan hatte. Wir plauderten noch ein bisschen und ich vergaß die Zeit total. Ich aß noch bei meinen Eltern und anschließend brachte mich mein Vater wieder in mein neues zu Hause. Zum Abschied bekam meine Verlobte auch schon einen Kuss auf die Wange. Im Auto gab mir mein Vater dann noch Männerratschläge und erzählte mir noch ein paar Dinge über Melody. Sie schien wirklich eine wundervolle Frau zu sein.
 

* Das wären ca. 10.000 Euro.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mai_goesMAD
2011-07-05T16:26:10+00:00 05.07.2011 18:26
*braub* Mamma mia. Q_Q Ich warte schona uf den tag, an dem das Finale..wenn du das auch so schön schreibst, heirate ich dich. *-*<3
Von:  Mai_goesMAD
2011-06-28T18:01:19+00:00 28.06.2011 20:01
Puuh. Wu *-*
Es ist toll. <3


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