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Der ganz normale Tsuna-Alltag

G27
von

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Das Medaillon

Der Angstschweiß stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er würde Ärger bekommen. Und nicht nur ein wenig. Wie hatte er das tun können? Reborn würde ihn umbringen! Nein nicht nur umbringen. Er würde ihn aufhängen, ihn durch einen Fleischwolf drehen, dann seine Überreste noch in Zement einbetonieren und ins Meer schmeißen. Er würde ihn quälen! Dabei hatte er nur auf ein mickriges Medaillon aufpassen müssen. Aber wie man Tsuna kannte, ein Stift vor seinen Füßen und schon flog er im hohen Bogen hin. Und da er nicht gerade ein Glückspilz war, zerbrach das fragile Medaillon auf den Boden seines Zimmers. Tsuna erbleichte und bekam nur einen spitzen Schrei heraus.

Das Medaillon hatte er von Reborn bekommen. Anscheinend war es ein altes Artefakt von der Vongola Familie und sehr kostbar. Leider war die Schatzkammer gerade durch einen Angriff zerstört worden und somit hatte man Tsuna als zukünftigen Mafiaboss zum Hüter des Artefakts auserkoren. Oder besser Reborn, der die Aufgabe Tsuna übergeben hatte, da er mit Bianchi in den Urlaub fahren wollte. Zusammen mit Tsunas Mutter und Lambo.

Hätten sie ihn doch mitgenommen! Dann würde er nicht gleich heulen und den Scherbenhaufen versuchen zusammen zu puzzeln. Was hatte er nur getan? „Ich werde sterben!“, jammerte er und raufte sich die Haare. „Sei unbekümmert Tsunayoshi.“, hauchte plötzlich eine sanfte und beruhigende Stimme. Eine warme Hand legte sich auf seine Schulter und ein heißer Atem strich ihm über den Nacken. Doch Tsuna zuckte zusammen. Er glaubte erst, dass es Reborn war, der ihn nun köpfen wollte. Doch als er sich umdrehte, traute er seinen eigenen Augen nicht. Er blinzelte ein paar Mal und öffnete den Mund. Schloss ihn aber wieder, da kein Ton herauskam. Hatte das Medaillon Illusionen heraufbeschworen oder spielte Mukuro ihm wieder ein Streich? Nein er blinzelte noch ein Mal und noch einmal und hörte die Person über sich leise lachen. „Was ist Tsunayoshi? Du siehst aus wie eine Leiche.“ Er schmunzelte und Tsuna brachte nur ein ersticktes „PRIMO!“, hervor.
 

**********
 

Sie saßen beide auf Tsunas Bett. Tsuna war immer noch verwirrt und Primo lächelte seelenruhig seinen Nachfahren an. Es herrschte eine Stille und von draußen hörte man Vogelgezwitscher und die Heuschrecken zirpen. Die Luft war schwül und Tsuna strich sich über den Hals. Was sollte er sagen oder machen? Und wieso stand sein Vorfahre leibhaftig vor ihm? Er verstand die Welt nicht mehr. Zumal Primo alles wie selbstverständlich ansah und ruhig und besonnen einfach da saß. „Tut es weh?“, fragte Giotto lieb und Tsuna schreckte aus seinen Gedanken auf. „Wie?“, fragte er verwirrt und blickte den Finger hinterher, der auf sein Knie deutete. „Du hast dir beim Sturz wehgetan, tut es weh Tsunayoshi.“ „Ehm nein, nein. Danke…aber…uhm…also...“ Tsuna wollte was sagen, doch bekam einfach kein Ton raus. Wie auch, wenn Primo vor ihm saß. Sein Held und sein Vorbild. Tsuna bewunderte ihn wirklich. Primo war zwar ein Mafiaboss, dafür hatte er Prinzipien und ein reines Herz. Er hatte ihn immer im Kampf seinen Rat gegeben und ihn beigestanden. Und nun saßen sie beide auf seinem Bett und unterhielten sich. Na ja so einigermaßen.

„Es ist wirklich heiß in Japan.“, lächelte Primo und stand auf und ging zum Fenster. „Auch früher war es hier so heiß.“ Er öffnete das Fenster und zog die warme Sommerluft ein. „Ach es ist so herrlich.“, er strich sich durch das blonde Haar, das durch die Sonne fast golden schimmerte. Tsuna sah ihn fasziniert an. Er wirkte so real. „Wieso bist du hier?“, stellte er auch gleich die entscheidend Frage und Primo blickte auf den braunhaarigen Schüler. „Ich weiß es auch nicht genau. Aber es ist ein schönes Gefühl wieder zu atmen und auch wieder zu spüren.“, damit ging er ruhig zu Tsuna und strich ihm über die Wange. Das dieser dabei knall rot anlief, ließ sogar einen alten Mafiaboss lachen. „Komm Tsunayoshi. Ich würde gerne mehr sehen.“, damit zog er Tsuna hoch und dieser stolperte verdattert hinter dem Blonden her.
 

*********

„Whoooo was ist das denn...Tsunayoshi schau mal da! Da!!“, Primo deutete mit glitzernden Augen auf ein Ferrari und dann auf das Namimori-Riesenrad in der Ferne. Wenn man nicht wüsste, dass gerade Giotto der Gründer einer riesigen Mafiaorganisation war, würde man ihn sicher als bekloppten Touristen abstempelten. Einen sehr bekloppten Touristen mit einem merkwürdigen Geschmack. Hatte er doch seinen Umhang an und auch darunter trug er seinen Anzug. War Giotto nicht warm? Tsuna brachte einfach kein Ton heraus und fand es eher peinlich mit dem Älteren rum zu latschen. Zumal dieser wie ein kleines Kind seine Hand hielt und einfach nicht loslassen wollte. Tsuna hatte ja so manche schrägen Sachen gesehen. Aber das toppte alles. Vor allem als Giotto vor einer Ampel stehen blieb und diese mit großen Augen anglotzte. „Rot…gelb…grün…gelb…rot“, kam es immer wieder entzückt von Primo, wenn die Ampel umsprang. „Ehm Primo?“, fing Tsuna zögernd an, da einige Menschen ihnen hinterher schauten. „Giotto.“ „Wie?“ „Nenn mich Giotto. Primo klingt immer so förmlich. Wir sind doch eine Familie Tsuna.“, der Blonde lächelte seinen jungen Nachfolger an, der wieder einmal rot anlief. Irgendwie war diese ganze Situation schräg. „Uhm Giotto? K-können wir gehen. Das ist nur eine Ampel. Die regelt den Verkehr.“, erklärte er und versuchte ihn ein wenig weg zu ziehen, da Primo fast auf der Straße stand. Doch dieser bekam nur noch größere Augen. „Regelt den Verkehr? Also ist das auch ein Boss? Wohhh wie faszinierend. Wie dünn und klein muss er sein, wenn er in so ein Ding passt um die Lampen immer anzumachen!!“, er rannte einfach auf die Straße um noch besser die Blinklichter zu betrachten. Dabei ließ er dankeshalber Tsunas Hand los, was diesen ausatmen ließ. Doch im nächsten Moment schrie er auch schon schrill auf, da ein Lastwagen direkt auf Giotto zuraste. „GIOTTO!“, kreischte Tsuna und wurde wieder einmal leichenblass. Er wollte ihn retten und lief los, stolperte wieder einmal und knallte auf den Boden, während Giotto sich seelenruhig zu Tsuna umdrehte und wieder auf ihn zu ging. So als wäre nichts gewesen fuhr der Lastwagen an Giotto vorbei und auch der andere Verkehr ging ohne Probleme weiter. Tsuna könnte heulen. Er war direkt auf sein Gesicht gefallen und für was? Für nichts! Das war so unfair. Immer auf ihn! „Alles ok?“, fragte Primo lieb und strich ein wenig Dreck aus Tsunas Gesicht. „Was machst du auch immer. Du solltest besser aufpassen. Rennen ist gefährlich!“, tadelte ihn der Vongola-Boss und Tsuna wimmerte nur. Musste Giotto gerade sagen! Am liebsten würde er ihn den Hals umdrehen. Aber er war Tsuna und als dieser traute er sich nicht zu solchen Aktionen. Deswegen ließ er sich einfach aufhelfen und wieder einmal wurde er dazu genötigt an Primos Hand zu gehen. „Man kann dich auch nicht alleine lassen.“, seufzte der Blonde. Tsuna glaubte in einer falschen Welt zu sein.

******

„Ich will da drauf!“, schmollte Giotto und verschränkte die Arme vor die Brust. Er sah mit großen Hundeaugen Tsuna an, der nur resigniert seufzte. „Ist ok. Ist ja ok.“, murmelte er. Tsuna war alles egal. Nachdem sie auf einem Kinderspielplatz gerutscht waren, im Einkaufzentrum in jeden Spielladen waren und dann auch noch vier Kugelns Eis gegessen hatten, war eine Fahrt mit dem Riesenrad die reinste Erholung. Wäre da nicht die Tatsache, dass Giotto einfach nicht warten konnte. Auch wenn es bereits spät war, so wollten noch viele auf das Riesenrad. Und demensprechend mussten sie sich anstellen. Aber ein Mafiaboss stellte sich nicht an. „Tsuna! Du musst noch viel lernen!“, kam es von ihm und er stolzierte an der Menschenmasse vorbei zu dem Kartenverkäufer. „Lasst uns auf das große Monster!“, verlangte er und Tsuna entgleisten wieder einmal seine Gesichtszüge. Stand Giotto doch vor einen zwei Meter Riesen, der sicher so schwer war wie ein Walross. Und auch griesgrämig den Blonden ansah. Gerade fuhr eine Gondel ein und Giotto sah ihn auffordernd an. Der kleine Sawada sah es schon kommen: Giotto würde gleich im hohen Bogen nach hinten geschleudert werden und Tsuna musste es irgendwie verhindern. „Giotto! Das kannst du…“ „Sicher Sir. Ich wünsche ihnen eine gute Fahrt.“, kam es von den Riesen und er lächelte sogar beschämt. Giottos bezauberndes Lächeln und sein wunderschönes Aussehen hatte den Anderen so geblendet, dass er ihm zu Füßen lag. Giotto strahlte und ging einfach zur Gondel. Tsuna konnte es nicht glauben. Wie schaffte er das nur? Perplex ging er hinter ihm her, doch Tsuna wurde auch schon am Nacken gepackt, als er an den Riesen vorbei schlich. „Wohin willst du denn? Stell dich gefälligst an.“, keifte ihn der Riese an, der Tsuna am Kragen gepackt hatte und nun wie einen kleinen Fisch in der Luft zappeln ließ. Tsuna hatte Todesängste und wurde wieder einmal leichenblass und zitterte. „Eh…uhm…tuttutmiiirllleiid“, brachte er nur wimmernd hervor, doch sein Prinz eilte ihm schon zur Hilfe. „Das ist meine Begleitung.“, lächelte Primo und schnappte sich Tsuna und trug ihn nun auf seinen Armen. „Oh wirklich? Tut mir leid Sir. Sicher kann er mitfahren.“, entschuldigte sich der Riese und ließ beide in die Gondel einsteigen.

„Ehm Giotto?“, kam es leise von Tsuna, während er aus dem Augenwinkel sah, dass sie langsam nach oben fuhren. „Ja Tsuna?“, fragte Primo lieb und lächelte wie immer seelenruhig. „Kann…kann ich runter?“, fragte er mit knallroten Kopf. „Aber Tsuna, wenn du jetzt runterspringst, dann wirst du das ganz sicher nicht überleben.“, tadelte er ihn wie eine Mutter. „Nein nein…von…von deinem…deinem Schoss!!“, brachte Tsuna quietschend hervor, da er immer noch auf Primos Schoss saß und dieser ihn wie ein Baby festhielt. Doch Giotto schüttelte den Kopf. „Nein.“, war seine Antwort und er gab keine Begründung ab. Tsuna verwirrte es nur und sein Kopf glühte sicher wie eine Ampel. Er schaute immer wieder nach draußen und konnte die ganze Stadt erblicken. Er sah sogar die Schule und hatte auch das Gefühl Hibari auf dem Dach zu sehen. Aber sicher nur ein Trugschluss. Nur kurz blickte er in Primos Gesicht, blieb aber an diesem hängen. Gedankenverloren starrte dieser nach draußen und wirkte wie ein höheres Wesen. Die untergehende Sonne ließ sein Haar golden schimmern und seine Augen strahlten hell und klar. Tsuna war fasziniert. Er hatte heute eine ganz andere Seite von Giotto kennen gelernt. Eine Seite die den Andren nicht nur wie ein strahlenden Held wirken ließen, sondern auch wie ein normaler Mensch, der die kleinen Dinge im Leben genoss. Tsuna spürte sein Herz klopfen. Primo war sein Vorbild, aber auch jemanden, den er vertraute und mit dem man Spaß haben konnte. Primos Kopf wanderte zu Tsuna und sie beide blickten sich in die Augen. Giotto lächelte sanft und strich Tsuna durch die Haare. „Danke für diesen Tag. Verliere nie das Wichtige aus den Augen. Auch wenn dein Leben noch so manche Hürden vorsieht und du oft leiden musst. Denk immer an die kleinen Dinge. An die Menschen, die dir wichtig sind und daran, dass du lebst und es immer ein Morgen gibt.“ Giotto gab Tsuna einen kleinen Kuss. Nicht nur die Worte, auch diese Geste ließen Tsuna erstarren. Damit hatte er nicht gerechnet. Doch bevor er etwas sagen konnte, spürte er auch schon wie er auf den Boden fiel. Verdattert rieb er sich den Hintern und blickte hoch. Doch Primo war weg. So als wäre er nie da gewesen. „Giotto?“, fragte er zögerlich und rappelte sich auf. Doch dort wo noch gerade eben Giotto gesessen hatte, lag nur das Medaillon, was unbeschadet auf dem Sitz lag. Tsuna nahm es in die Hand und spürte wie warm es war. „Dir auch danke für diesen Tag.“, lächelte er und hauchte ein Kuss auf das warme Medaillon.
 

~~The End~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eslin
2011-07-11T12:58:13+00:00 11.07.2011 14:58
Giotto ist ja total süß *___*

Die Szene mit dem Riesenrad ist genial, besonders Tsunas "Kann ich runter?" und Giottos Reaktion darauf. xD

Echt gut gemacht ^.^
Von:  luna-chaan
2011-07-02T13:46:11+00:00 02.07.2011 15:46
kawaii doki doki
hach wie süß >o<
Von:  SHERL0CK
2011-06-26T20:06:22+00:00 26.06.2011 22:06
Pure Liebe. Ich liebe liebe liebe sie.
Und du weißt das. Und ich liebe sie. Und sie ist toll & ich liebe sie.
Und Giotto.
Und schreib weiter ;____;!
<33


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