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nICHTS

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Hölle

Was erwartet man, wenn man stirbt? Erwartet man ein ewiges Leben? Erwartet man die Hölle? Oder erwartet man, dass man einschläft und nicht mehr aufwacht? Es gibt viele Theorien. Muggel Theorien. Ich hatte nie groß über den Tod nachgedacht. Mein Leben sollte unendlich sein. Unbesiegbar, von allen gefürchtet und die ganze Welt zu Füßen. Wie ein Vogel, der weit weg von allen Problemen am Himmel kreist. Ein Vogel, für den der Himmel nie enden sollte. All dies ging mir durch den Kopf, als ich den grünen Blitz auf mich zuschießen sah. Doch was auf mich warten sollte war keine Hölle. Es war viel schlimmer.
 

Das erste was mir in die Augen stach als ich erwachte, war das dunkle Rot der Vorhänge an meinem Bett. Schlagartig wurde mir wieder bewusst wo ich mich befand. Ich stand auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ron war schon, wie alle anderen auch, in seiner Uniform und räumte seine dreckigen Socken weg. Als er mich sah grinste er bis über beide Ohren. „Hey Harry auch schon wach? Ich hab dich gestern auf dem Fest gar nicht mehr gesehen. Wo warst du denn? Hermine hat dich auch überall gesucht.“ Ich stöhnte auf. „Sorry ich war müde okay.“ Beschwichtigend hob Ron die Arme. „Ich meine ja nur. Kein Grund gleich so rum zu motzen. Es sieht halt so aus, als würde es dich gar nicht freuen, dass `Du weißt schon wer` endlich Tod ist.“ Aber es freute Harry auch nicht. Er war schließlich der einzige, der mich, Lord Voldemort, noch ertragen musste.
 

>Geh in deine Hölle, wo du hingehörst und lass mich weiter leben< zischte er mir gedanklich zu. >Du bist meine Hölle Potter!< Wir legten ein gezwungenes lächeln für Ron hin und machten uns fertig. Mein Tod war noch nicht lange her, aber es kam mir so vor, als würde ich schon seit Ewigkeiten in Harrys Körper verbannt sein. Wir hatten uns schon in unser kleines Theaterstück eingespielt. Natürlich hatte ich schon mehrfach versucht die Kontrolle über seinen Körper zu bekommen, aber das war einfach unmöglich. >Willst du mir nicht endlich sagen wer dich umgebracht hat?< Wir machten uns langsam auf den Weg in die große Halle. >Nein. Du wirst es früh genug erfahren.<
 

Wir kamen als einer der Letzten zum Frühstück. Die Hauselfen hatten gute Arbeit geleistet, denn das essen schmeckte so gut wie immer. Das Fest von gestern ärgerte uns beide und wir wollten unsere Ruhe haben. Für ihn war es ein fantastischer Wiederspruch. Einerseits war ich Tod, aber andererseits geisterte ich immer noch in seinem Kopf herum. Und für mich war es eine persönliche Folter. Als wollte man mir meine peinliche Niederlage noch unter die Nase reiben. „Nein wir werden es ihm nicht erzählen, Ron!“ hörten wir Hermine gerade sagen, als uns ein Apfel mit voller Wucht am Kopf traf. Wir landeten mit dem Kopf in unserem Essen und es wurde fast augenblicklich still im Saal. Wir hatten nicht bemerkt, dass fast alle Schüler uns beobachtet hatten. „Hey Potter“, rief Malfoy hinter uns. „Suchst du Aufmerksamkeit?“ Einige im Saal fingen an zu lachen „Hier gibt`s nichts zu gucken.“, rief Ron und schob uns den etwas zerknitterten Tagespropheten hin.
 

Ist Harry Potter doch nicht so selbstlos wie er immer tut? Die ganze Zauberer Welt ist in Aufruhr und feiert den Tod von ´Sie wissen schon wem`. Nur Harry Potter scheint dies gar nicht zu beeindrucken. Sehnt er sich jetzt nach seiner gewohnten Aufmerksamkeit. Ist er vielleicht eifersüchtig auf den geheimnisvollen Unbekannten.
 

Ärgerlich schoben wir die Zeitung beiseite. „Ihr glaubt das doch nicht etwa, oder?“ Wir schauten in etliche unsichere Gesichter. Sogar Ron wandte schulbewusst den Kopf ab als sich unsere Blicke trafen. „Schön! Diese Kimmkorn hat schon so viel Mist über mich geschrieben wisst ihr noch? Und nichts davon entsprach der Wahrheit.“ Wütend standen wir auf und stießen dabei fast gegen Professor Snape. „Vielleicht liegt es daran, dass wir alles, was in dieser Zeitung steht, mit eigenen Augen gesehen haben.“ Uns lief es eiskalt den Rücken runter, als wir Snapes unheilvoll klingende Stimme hörten. Ein lautes Zischen kam aus unserem Mund und erfüllte den ganzen Saal. Und es war nicht Harrys zischen, sondern meins. „Du bist Tod Severus“ und ohne zu überlegen stürzte ich mich auf meinen verräterischen Mörder.
 

„Harry Potter“, dröhnte Dumbledors Stimme an uns vorbei. Wir hatten uns nicht gerührt. Harry hatte in letzter Sekunde die Kontrolle zurück bekommen. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass ich mit seinem Körper beinahe einen Mord begangen hätte. Er wusste was ich plante. Er wusste, dass ich wieder kommen wollte, mit seiner Hilfe. Snape hatte sich unterdessen von der Spitze unseres Zauberstabes an seinem Hals befreit und schaute uns mindestens so ungläubig an wie Harry sich fühlte. Harry hatte eine Standpauke erwartet, doch Snape hatte den Unterschied zwischen mir und ihm bemerkt. Er stolperte zurück und suchte mich in Harrys Augen. Durch dessen Schock gelang es mir wieder die Kontrolle zu erlangen. Flink wie ein Wiesel sprang Snape zur Seite um nicht von meinem Todesfluch getroffen zu werden. Dann rannte ich aus dem Tor. Keiner kam hinter mir her, denn niemand glaubte was er sah. Hinter mir hörte ich Dumbledore noch sagen: „Lord Voldemort ist zurück gekehrt.“
 

Ich hatte mich in einen schwarzen Mantel gehüllt und lief schon den ganzen Tag durch den Wald. Der Wind peitschte mir kalte Regentropfen ins Gesicht. Ich hatte die Zettel gesehen, die Zettel mit meinem oder besser gesagt seinem Gesicht. Ich hatte die Artikel im Tagespropheten mit verfolgt. Die ganze Welt suchte nach mir zum ersten Mal wurde mir bewusst was ich all die Jahre lang gehabt hatte. Nichts! Ich hatte nie etwas, für das es sich zu Leben lohnte. Ich hatte nie etwas wie Liebe oder Freundschaft. Warum wollte ich weiter leben? Mein einziges Ziel war immer die Macht gewesen. Warum fiel mir jetzt erst auf, dass Macht keinen Wert hat, dass Macht Nichts ist. >Weißt du was?<, fragte ich Harry. >Ich werde dich in Ruhe lassen. Du darfst dein Leben weiter führen. Und ich möchte das du weißt, wie leid es mir tut.< Harry antwortete nicht und das war gut so. Ich wollte nicht wissen wie er jetzt von mir dachte. Ich hatte meine Maske fallen lassen und dass vor meinem vielleicht größten Feind. Diese Tatsache störte mich nicht und das war mir unheimlich. War ich all die Jahre so blind gewesen, dass ich mich selbst nicht kannte. Ich hatte immer gedacht, dass ich alles hatte, was man zum Leben braucht. Aber jetzt erkannte ich, dass ich nie wirklich gelebt haben konnte und ich war froh, diese Erkenntnis zu bekommen bevor ich Abschied von der Welt nehmen musste. Und diese Erkenntnis hat mir Harry gegeben. Ich habe es in seinen Erinnerungen gesehen und ich habe seine Gefühle gespürt. Ich habe gesehen was ich ihm angetan habe und ich wollte es wieder gut machen. Aber die Toten können nicht wieder auferstehen. Mein Tod wird alles sein, was ich noch für ihn tun konnte. Ich habe alles in Harry gesehen, was ich nicht hatte. Familie, Freunde, Leben. Und ich hab ihm alles weggenommen. Und jetzt, wo ich so verzweifelt im Regen liege, fühle ich den warmen Herzschlag in meiner Brust und ein unbekanntes Brennen. Ich fühle Liebe und diese letzten Minuten meines Daseins, sind die einzigen in denen ich wirklich gelebt habe. Ich danke Harry für dieses Gefühl. Ich danke Harry für das Leben, das er mir gab. Ich sehe noch die Besen am Himmel heranfliegen, ich sehe die Hexen und Zauberer, die sich um mich versammeln, ich sehe Harrys Freunde. All das sehe ich während ich meinen Horkrux von dem Jungen nehme, während sich seine Narbe langsam auflöst. „Ich hab dich lieb!“ sage ich zum Abschied. >Ich dich auch, Vater<

Ich bin zuversichtlich, dass ich in den Himmel kommen werde, denn in der Hölle bin ich mein ganzes Leben lang gewesen. Und ihr fragt euch sicher, warum ich Harry damals weggegeben habe. Ich wollte nicht, dass jemand von ihm erfuhr und ich habe ihn mit einem anderen Baby vertauscht. Als Severus mir von der Prophezeiung erzählte, wusste ich, dass ich ihn töten musste. Ich habe ihn damals unbewusst zu einem meiner Horkruxe gemacht und ich hoffe, dass er jetzt ohne mich ein glückliches Leben führen kann, denn er hat mir gezeigt was Leben ist, als ich schon längst gestorben war. Weil ich für ein paar Minuten etwas hatte außer ´Nichts`…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gelosia
2010-09-05T06:39:02+00:00 05.09.2010 08:39
x3 Danke Ev (und Sry dass ich jetzt erst schreibe)
du weißt ja bereits das ich deine Geschichte mag - ich werd mich also nur wiederholen müssen
und ich bin immer noch der Meinung das das ShonenAi ist <3

trotz Allem danke,
bis morgen
ヤミ

ps: hast du dich beim Titel i-wie verdrückt? XD


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