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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Romeo und Julia

heyhey...

gleich am Anfang möchte ich mich entschuldigen, dass es so verdammt lange gedauert hat und dass es auch noch so kurz ist... Meine Gründe sind vielleicht nicht für jeden solche Gründe, die man durchgehen lassen kann, aber es war anstrengend...

Okay, genug gelabert...

Hoffentlich viel Spaß!

LG, Sandra
 

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Kapitel 25: Romeo und Julia
 

Die Tatsache der meeresblauen Augen, in die ich blickte, sagte mir, dass ich nicht Jo gegenüber stand, sondern Johnny Walker. Einem 23-jährigen Mann, der das Architektenbüro seines Vaters übernehmen würde, sobald er mit seinem Studium fertig war. Auch die Haare, selbst wenn sie schwarz waren, hatten nichts von Jo an sich. Der dunkelblau Stich, der in seinen Haaren zu finden war, fand sich bei Johnny nicht. Einerseits war ich glücklich, dass es nicht Jo war, der mich als Mädchen sah. Andererseits war ich traurig, ihn nicht sehen zu können.

“Johnny, es tut mir Leid, aber ich müsste mich für eine Weile entschuldigen.”, meinte ich und trat einen Schritt zurück. Er nickte lächelnd. “Bis später.” Damit drehte ich mich um und lief zu einer Treppe, die neben dem Eingang nach oben zu den Toiletten führte. Ich ging nach oben und dann nach rechts. Die nächste Treppe nach oben und durch eine grau-braune Tür auf der linken Seite hindurch. Nein, zu den Toiletten ging ich nicht. Ich musste durchatmen und dafür brauchte ich Luft. Frische Luft.

Jetzt stand ich in einem dunklen Raum, groß und stickig. Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte, ging ich zu der nächsten Tür auf der rechten Seite des Raumes, drückte die Klinke nach unten und stand vor einem stockfinsteren Treppenhaus nach oben. Ich blinzelte. Die Treppe sah ziemlich marode aus, aber dennoch stieg ich weiter nach oben.

Auch wenn ich das Erste Mal in diesem Schloss war, ich wollte den Weg zu dem einen Balkon, den ich von draußen gesehen hatte, unbedingt finden. Und das alleine. So schritt ich die knarrende Treppe weiter nach oben und versuchte nicht an der stehenden Luft zu ersticken, das Kratzen im Hals zu ignorieren. Mit wenigen Schritten erklomm ich die steile, dunkle Treppe, achtete nicht darauf, wie verdächtig es karrte und ächzte. Oben angekommen, stieß ich eine schwere Holztür auf und befand mich in einem großen hellen Raum, mit riesigen Fenstern. Ich atmete tief durch, bevor ich zu den wandhohen Fenstern schritt und hinaussah, wo ich endlich den Balkon erblickte. Ich seufzte leise, öffnete mit schnellen Handgriffen die große Tür und trat auf den Balkon hinaus, wo mir gleich kalte Luft entgegen wehte. Ich holte tief Luft und grinste in mich hinein. Irgendwie fühlte ich mich frei, ungebunden … einsam. Mein Grinsen verschwand genauso schnell, wie es gekommen war aus meinem Gesicht. Und schon wieder drifteten meine Gedanken ab. An Jo, wie er vermutlich eine Blondine nach der Anderen abschleppte, was mir einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend einbrachte. An Janie, die sich möglicherweise eine TV-Serie ansah, um nichts von Jo mitzubekommen. An Jake, der sicherlich wieder durch die Bars streifte, auf der Suche nach Frischfleisch. An August, der vielleicht bei Elias saß und sich seine Musik anhörte, weil er nicht einschlafen konnte. An meinen Vater, der höchstwahrscheinlich sauer auf mich war, weil ich nicht zum Dienst erschien.

“Verdammter Mist!”, murmelte ich vor mich hin und schlag die Arme um meinen Oberkörper, da ich zu frösteln begann. Ich wollte zurück. Dorthin, wo ich neue Freunde gefunden hatte. Wo ich Marcus vergessen konnte. Ich schniefte leise und fuhr mir mit einer schnellen Bewegung über die Wange, merkte die leichte Nässe dort. Ach verdammt! Ich schreckte zusammen, als ich leise Schritte hinter mir vernahm und versteifte mich sofort.

“Was tust du hier oben, Samira?” Nein! Was wollte er hier? Ich atmete tief durch, bevor ich Silver antwortete.

“Durchatmen.”, sagte ich leise und schlang die Arme noch mehr um mich. Wieder hörte ich Schritte. Er kam mir näher. Scheiße, warum zum Teufel, war er mir gefolgt? Und vor Allem, warum habe ich nicht gemerkt, dass er mich verfolgt hatte? Kurz darauf legte er seine Hand auf meine Schulter und ich schreckte zurück.

“Durchatmen?”, fragte er mich. “Ich würde es eher weglaufen nennen, nicht wahr?” Er seufzte, dann spürte ich plötzlich zwei starke Arme um mich und erschrak erneut, konnte mich allerdings nicht davon losreisen.

“Lass mich bitte los, Marcus.”, flüsterte ich ihm entgegen, versuchte das Zittern zu unterdrücken, das mich gerade heimsuchte.

“Verdammt, Samira! Nein! Ich lasse dich nicht los. Es reicht mir! Ich will dich endlich als mein Eigentum! Du gehörst jetzt zu mir! Verstanden?”, fuhr er mich an und ich zog den Kopf ein. “Ich lasse dich nicht mehr gehen. Ich brauche dich! Ich will dich und du hast das einzusehen!” Er drückte fester zu und ich schnappte verzweifelt nach Luft.

“Marcus!”, schnappte ich und versuchte ordentlich zu atmen. Doch er drückte noch ein wenig fester zu und lachte nur kalt.

“Sam, du bist mein!”, hauchte er und presste seine Lippen hart auf meine Halsbeuge, was mich nur noch mehr zittern ließ. Er sollte mich in Ruhe lassen. Mich loslassen. Aber er drückte mich weiterhin fest an sich. Ich konnte nicht mehr. Hatte Angst, bald zu ersticken.

“Bitte!”, flehte ich leise, kaum verständlich. Wieder bekam ich nur dieses kalte Lachen als Antwort. Doch dann hörte ich Schritte und ein erschrockenes aufkeuchen.

“Gott, Marcus, lass sie los!”, schrie Marlene und rüttelte an Silvers Arm. Er schnaubte und lies mich los. Ich atmete tief durch und konnte meinen Herzschlag Gott sei Dank wieder beruhigen und auf einem gleichmäßigen Tempo halten.

“Marlene.”, sagte Silver leise. Ich drehte mich um, sah Marlene an, die mich verstört anblickte. “Halt dich verdammt noch mal aus meinen Angelegenheiten raus!”, schrie er sie an und das Mädchen zuckte erschrocken zusammen.

“Entschuldigung.”, murmelte die Weißhaarige vor sich hin und senkte beschämt den Kopf. Marcus schnaubte verächtlich und blickte sie wütend an. Oh Mann, ich wollte nicht hier sein. Schon gar nicht mit Marcus!

“Marcus, ich würde gerne gehen.”, sagte ich leise und blickte ihn fragend an. Wieder dieses verächtliche Schnauben. Nur war es diesmal mir gewidmet und nicht seiner kleinen Schwester.

“Gehen?”, fragte er in einem leicht süffisanten Tonfall. “Jetzt geht es doch erst richtig los!” Sein Ton hatte sich leicht geändert. Er klang fast wie ein bockiges Kind. “Nein, komm schon! Bleiben wir noch ein wenig!” Oh je, jetzt bettelte er schon. Hilfesuchend blickte ich zu Marlene, die mich, den Tränen nahe, fragend anblickte.

“Bitte, Marcus. Das ist mir einfach zu viel auf einmal.”, wollte ich mich rausreden. “Ich habe Kopfschmerzen und das Gefühl hier eh nicht besonders willkommen zu sein. Lass uns gehen!”, bettelte ich ihn an. Er schnaubte nur wieder.

“Komm schon.”, schniefte Marlene und stellte sich neben mich, das Gesicht Silver zugewandt. Sie schluckte kurz und fuhr sich mit der rechten Hand über das Gesicht. “Ich möchte auch nach Hause! Du kannst doch noch hier bleiben, wenn du unbedingt willst.” Oh ja, bitte! Marcus blickte von mir zu seiner Schwester und wieder zurück, dann seufzte er gequält auf und schmiss kurz die Arme in die Luft.

“Haut halt ab! Schickt Frank dann einfach zu mir zurück.”, sagte er und ging an uns vorbei, in das Schloss hinein.

Marlene sah mich fragend an, fing leise an zulachen und umarmte mich kurzerhand.

"Lass uns abhauen!", sagte ich und stupste sie mit dem Ellenbogen an. Marlene nickte und gemeinsamen gingen wir in das Schloss hinein, die Treppe hinunter und durch den riesigen Saal hindurch. Auch auf dem Weg nach unten knarrte diese blöde Holztreppe laut vor sich hin, sodass man eine leichte Angst verspürte, abstürzen zu können. Heil unten angekommen, drehte ich mich um und nickte der Treppe zufrieden zu. Die Tür schließend tapsten Marlene und ich durch den großen Raum, durch den ich auch gekommen war, als es plötzlich leise rummste und wir erschrocken zusammenfuhren. Es rauschte noch eine Weile, dann richtete Marlene sich auf und schritt zurück zu der Tür zum Treppenhaus. Vorsichtig öffnete sie die Tür und Unmengen an Staub und Dreck kam ihr entgegen.

"Au Backe!", murmelte ich und ging einige Schritte auf sie zu. Marlene kam mir nickend entgegen.

"Sie hat uns Ihren letzten Dienst erwiesen!", meinte sie und schritt an mir vorbei, der zusammengefallenen Treppe keinen weiteren Blick widmend. Ich blinzelte kurz, lächelte dann leicht und nickte der Treppe zu.

"Danke.", sagte ich flüsternd, bevor ich mich abwandte und dem Weißhaarigem Mädchen folgte. Durch den großen Saal allerdings, in dem laute Musik spielte und sich vermutlich alle geladenen Gäste herzlichst amüsierten, gingen wir nicht. Eine enge, geschwungene Steintreppe schlängelte sich durch das Schloss bis unter den Haupteingang.

"Mir wurde gesagt, dass wäre der Eingang für das frühere Lumpenfolk, welches in der Küche der ehemaligen Burgherren gearbeitet hatten. Ich dachte mir, dass es nicht so auffällig wäre, wie durch den Kronsaal zu schleichen.", erklärte mir Marlene ihr Vorrangehen. Ich nickte nur, folgte ihr zu der schwarzen Limousine, an der Frank stand und eine Zigarette rauchte.

"Frank, bring uns nach Hause.", befahl Marlene und der Kerl trat seinen Glimmstängel aus, nickte und öffnete uns die hintere Tür des Wagens. Als sich die Tür hinter mir schloss, blickte ich Marlene bittend an.

"Ich habe keine Lust auf diesen Publicity-Scheiß. Marlene, ich will zurück zu meinem Vater und meinen Freunden. Am Besten jetzt gleich.", murmelte ich leise, damit dieser Frank, auch wenn er noch nicht im Wagen saß, ja nichts mitbekam. Marlene seufzte und schnallte sich an. Ungeduldig biss ich mir auf die Unterlippe und blickte sie an. Das Auto fuhr los, da Frank sich gerade gesetzt hatte.

"Ich lass mir etwas einfallen.", meinte sie und bückte sich zu der Minibar, öffnete sie und holte aus dem Gefrierfach einen großen Beutel heraus, den sie mir gleich darauf reichte. Ich blickte sie fragend an. Das Mädchen hingegen holte erst eine Flasche Wasser aus der Minibar, bevor sie sich mir zuwandte. "Das sind deine Sachen. Etwas gefrostet, aber noch ganz.", lächelte sie mich traurig an. Sie griff in Ihre Jackentasche und zückte einen Schlüsselbund, der verdächtig nach meinem Schlüsselbund aussah. Ihn mir reichend nickte sie. Ich wünsche dir ganz viel Glück weiterhin und hoffe, dass du heil zu Hause ankommst, ohne irgendwelche Gefangennahmen oder ähnlichem.", meinte sie, bevor sie auf einen großen Knopf auf der Minibar drückte. "Frank, wir müssen auf die Toilette, kannst du bei der nächsten Gelegenheit bitte anhalten?", fragte sie mit zuckersüßer Stimme. Ein gegrummeltes Ja war die Antwort und sie ließ den Knopf wieder los.

"Ich soll mich während der Toilettenpause wegschleichen?", fragte ich sie unsicher. Marlene nickte und zückte ihr Handy, wählte eine Nummer und hielt es sich an das linke Ohr.

"Hey, hier Marlene. Wir sind gleich da, stehst du bereit?", fragte sie in das Telefon und ich hatte das gedrungene Gefühl, im falschen Film zu sein. Was war hier denn los?

"Marlene?", fragte ich leise, doch sie unterbrach mich mit einer schnellen Bewegung ihrer rechten Hand.

"Ja, perfekt. Also, wir machen es, wie geplant. Fünf Minuten, die Zeit tickt." Damit legte das junge Mädchen auf und blickte mich triumphierend an. "Keine Bange, Sam, alles wird gut." Ich hatte das blöde Gefühl, dass irgendetwas bei Ihrem Plan, wie auch immer dieser aussehen mochte, nicht glatt laufen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ushia-sama2011
2010-11-18T17:09:00+00:00 18.11.2010 18:09
Hammer kapitel

ich hoffe das sam bei sich heil ankommt und ihre ruhe hat


Schreib bitte schnell eiter


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