Zum Inhalt der Seite

Twins Twist

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sylvester

„Sieh hin,“ lächelte Viktor und deutete nach oben. Nur zu gern hätte er seinen Arm um Darian gelegt, aber er wusste es besser, er hatte in den letzten Tagen mehr und mehr verstanden, wie tief das Träume des Jüngeren gehen musste. Lucius hatte ihm Berichte von seinen Verletzungen gezeigt und die Verhörprotokolle des Mannes, den er für seinen Onkel gehalten hatte. Die Vergewaltigungen, die Berührungen, es war kein Wunder, dass er so heftig auf Berührungen reagierte.
 

Es machte ihm nicht so viel aus, Darian nicht einfach so berühren zu können, er war überzeugt, dass das vergehen würde und es machte nichts, eine Weile zu warten. Denn was er dann zu bekommen erhoffte, war es in seinen Augen einfach wert. Er wollte, dass Ri ihm vertraute, nicht, dass der ihn fürchtete. Er wollte, dass der Junge wusste, dass er immer und gern da sein und ein offenes Ohr für jedes scheinbar noch so bedeutungslose Problem haben würde.
 

„Da ist es,“ erklärte er, deutete auf die Sterne, die gut zu sehen waren. Der Sturm hatte sich vor einigen Tagen verzogen und nun war der Himmel herrlich klar. „Das ist das Gestirn Sirius. Der Hundestern.“
 

Darian folgte dem Finger, lächelte traurig, als er den Stern schließlich ausmachen konnte. „Ob... er da ist?“, fragte er leise, ihm war gar nicht klar, dass die Andere ihn hören konnten. Er wünschte sich nur, dass er seinen Patenonkel noch ein Mal sehen, noch ein Mal mit ihm sprechen könnte, diesen noch mal in den Arm nehmen. Ihn, Ron und Hermine. Cedric. All die Anderen. Ihnen sagen, dass es ihm Leid tat, fragen, ob er es wieder gut machen könnte, denn auch, wenn alle immer was Anderes sagten, es änderte nichts daran, dass er sich schuldig fühlte.
 

„Bestimmt,“ antwortete Remus, blickte selbst zu dem Hundestern, als ihm klar war, was Krum seinem Welpen gerade zeigte. Er sah, wie die schlanken Finger des Jüngeren sich um seine neue Kette geschlossen hatten. Die, die Viktor ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Es war seine Eigene und ein Zeichen der Krumfamilie dass man sich sozusagen verlobt hatte, denn an der Kette schaukelte ein silberner Bär, der einen Dolch im Maul hielt, es war das Familienwappen der Krums. „Sirius ist da und er wird immer bei dir sein, Welpe.“ Er zog Darian an sich, drückte ihn kurz, wohl wissend, dass dessen Gefährte das nur zu gern getan hätte, dass aber dann Darian vielleicht eine Panikattacke bekommen würde, nein nicht vielleicht. Höchstvermutlich traf es wohl eher.
 

Darian lächelte traurig, sah wieder zu dem Hundestern. Doch in dem Moment schoss schon die erste Rakete in den Himmel, explodierte und hinterließ einen wunderschönen, farbigen Stern, dicht gefolgt von vielen Weiteren.
 

Lucius lächelte. Ja, das Feuerwerk war doch immer etwas Feines. Er musste nur kurz zu Darians Gesicht sehen, um zu wissen, dass der Junge von seinen trüben Gedanken abgelenkt war. Sein Blick klebte an den vielen bunten Farben und Formen, vor Allem, als auf ein Mal die Form eines Fuchses in die Luft geschossen wurde, der scheinbar über die Dächer hüpfte, bevor er in Hunderte Farben zerplatzte. Ja, magisches Feuerwerk war schon etwas Feines. Gut, bei der Katze rümpfte er die Nase, aber das lag nicht an der Kunst dahinter, sondern an dem Monster, das sich, mit seinem Sohn in seinem Schlafzimmer einquartiert hatte. Das Mistvieh hatte drei seiner besten Hemden aus seinem Schrank gezerrt und in ihr Nest gestopft. Er hatte Saga gepackt und war kurz davor gewesen, sie an die Wand zu klatschen, als er sich umgewandt und seinen Sohn gesehen hatte, bleich, mit Tränen in den Augen. Also hatte er seine Katze doch am Leben gelassen. Doch lieben tat er sie sicher nicht.
 

„Wow!“, strahlte Darian. „Das ist Wahnsinn!“, er hatte schon Feuerwerk gesehen, zu Sylvester, aber noch nie so, nicht mal auf Hogwarts. Das schien regelrecht lieblos zu sein, entgegen dem, was er hier sah.
 

Remus lächelte, drückte Darians Schulter und lächelte Viktor aufmunternd zu. „Ja, das ist wirklich prächtig,“ stimmte er zu. Innerlich dachte er sich, dass Sirius das Spektakel hier geliebt und mit Harry herum gealbert hätte. Der Andere hatte immer nur das Beste für den Jungen gewollt, für ihn hatte er Askaban überstanden, im Wissen, dass er diesem helfen musste. Dass etwas nicht stimmen könnte.
 

Darian lächelte, er beobachtete das alles, sah dann zögerlich zu Viktor, der an der verzierten Veranda stand und das Feuerwerk beobachtete. Allein. Während er hier stand und Draco mit Luna knutschte. Er zögerte, sah zu Remus, aber es war auch seine innere Stimme, die es ihm befahl. Er trat den einen Schritt näher zu dem Mann, der ja auch sein Gefährte war und der ihm die letzten Tage immer wieder gesagt hatte, dass er warten würde und das gern, bis er sich sicherer fühlte. Immer in Remus’ direkter Nähe nahm er seinen Mut zusammen, griff nach der starken, breiteren Hand des Älteren, doch er traute sich nicht, aufzusehen. Er sah weiterhin nur auf das Feuerwerk.
 

Überrascht sah Viktor auf, als er die kühle Hand in seiner Spürte, die sich dort hinein geschoben haben musste. Er blickte zu Darian, doch der sah stur in den leuchtenden Himmel. Aber er hatte von sich aus seine Hand ergriffen. Sanft schloss Viktor seine Hand um die des Jüngeren, drückte sie leicht. Es war das erste Mal, dass Darian das zuließ. Eine Berührung und sei sie für Andere auch noch so normal. Nach den allabendlichen Gesprächen mit Remus war ihm vollkommen klar, dass das hier ein riesiger Fortschritt war, der auch zeigte, dass der Jüngere begann, Vertrauen zu fassen. Immer wieder strich er über den Handrücken des Jüngeren, beobachtete diesen. Schon lange hatte das Feuerwerk sein Interesse verloren.
 

„Dad!“, flüsterte Draco auf ein Mal aufgeregt. „Dad, guck zu Ri! Schnell!“
 

Besorgt wandte Lucius sich seinem Jüngeren zu – und hob überrascht eine Augenbraue. „Das nenne ich eine Überraschung,“ stellte er fest, sah schon regelrecht ungläubig zu Darian, der da, etwa einen Schritt von Viktor entfernt stand, doch die Hand des Jüngeren war in der des Suchers und er war weder ausgetickt, hatte sich nicht vom Dach gestürzt und er hatte keine Panikattacke bekommen oder sich anderweitig selbst verletzt. Er sah seinen Gefährten zwar nicht an, sondern stur in den Himmel, aber er ließ offensichtlich die Berührung zu, zog seine Hand auch nicht weg, nicht mal, als eine Minute später die Böller nicht mehr in die Luft gingen. Erst einige Minuten später, Severus, Draco, Luna und sogar Remus waren schon wieder ins Warme gegangen, lösten sich die Hände voneinander. Und auch erst jetzt merkte Lucius an: „Wir sollten rein, es ist kalt. Drinnen gibt es schon was Warmes, wie ich die Anderen kenne.“
 

Erst eine ganze Weile, nachdem das Feuerwerk vorbei war, Darian hatte nebenbei bemerkt, wie Remus irgendwann gegangen war, ließ er Viktor los, es war fast etwas unangenehm, da der Ältere so schön warm war, sich zumindest für ihn so anfühlte. Er traute sich aber immer noch nicht, den Anderen anzusehen, daher war er heilfroh, als sein Vater anmerkte, dass sie rein gehen sollten. Er flüchtete regelrecht die Treppe hinunter zum Wohnzimmer, wo auch Luna und Draco es sich schon auf einem Sessel mit ein paar Decken bequem gemacht hatten, beide mit einer dampfenden Tasse in der Hand. Remus und Severus saßen auch da, also setzte Darian sich zum Auftauen direkt an den Kamin.
 

„Na, kleiner Bruder?“, fragte Draco grinsend. „Wie war das Feuerwerk?“
 

„Toll,“ gab Darian zu, hielt seine Hände an die wärmenden Flammen. „Ich wusste gar nicht, dass so was möglich ist.“
 

„Magie,“ lächelte Luna nur, nippte an ihrem Tee und sie meinte nicht all die Feuerwerke, sondern die Tatsache, dass ihr bester Freund endlich begann, sich zu öffnen. Das war für sie das Zeichen gewesen, dass alles endlich besser werden würde.
 

„Ja, Magie,“ stimmte Darian zu und nahm die Tasse mit der heißen Schokolade, die ihm gereicht wurde. Er wusste, auch sein Vater und Viktor waren inzwischen da. Kurz sah er zu den Beiden, die sich unterhielten. In dem Moment blickte der Andere ihn direkt an und... lächelte. Etwas, dass dazu führte, dass sein Herz begann, wie wild zu schlagen.
 

Viktor lächelte seinen Gefährten etwas an, als er dessen Blick bemerkte. Kurz nickte er Lucius zu, nahm dann eine der weichen Decken und trat zu dem Jüngeren. „Darian,“ lächelte er, wartete, bis der aufsah. Wie immer sah der ihm nur sehr kurz in die Augen, nahm ihn aber im Gegensatz zu den Tagen in der Schule, zur Kenntnis. Erst, als er sich sicher war, den Jüngeren nicht zu überraschen, legte er Diesem die Decke um die Schultern. „Bevor du in die Flammen kriechst,“ erklärte er, setzte sich dann dem Jüngeren gegenüber.
 

Überrascht sah Darian auf die Decke, die sich um ihn legte, er sah erneut zu dem Älteren, lächelte schüchtern und zog sie näher an sich, kuschelte sich in die weiche Decke ein und senkte seinen Blick, klammerte sich stattdessen nur an die Kette an seinem Hals. Er wusste, sie war alt und er ahnte, dass sie wohl auch eine Bedeutung hatte, aber welche war ihm nicht klar, aber er hatte es gesehen, denn die Augen seines Vaters hatten sich geweitet, als er dann endlich das kleine Geschenk allein in seinem Zimmer ausgepackt hatte. Er blieb aber nicht lang sitzen, die Nähe zu Viktor verwirrte ihn und er war wirklich, wirklich müde. Mit einem gestammelten: „Gute Nacht,“ trat er dann auch schon den Rückzug an, immer noch mit der Decke in Richtung des Zimmers seines Vaters.
 

Draco runzelte die Stirn. „Gab es jetzt irgendeinen Grund für die Flucht?“, fragte er. Er kannte seinen Bruder gut genug, um zu wissen, dass das hier ein Rückzug gewesen war, für den es doch eigentlich gar keinen Grund gegeben hatte.
 

„Er hat heute viel zugelassen,“ erklärte Remus. „Vor allem dafür, dass er noch vor ein paar Tagen eine Panikattacke hatte. Aber jetzt ist es ihm zu viel geworden. Und er dürfte auch müde sein.“
 

„Müde? Er hat doch fest den ganzen Nachmittag gepennt!“
 

„Und jetzt ist es fast ein Uhr Nachts, Söhnchen,“ gab Lucius trocken zurück. „Und im Gegensatz zu dir ist er zum Glück kein Nachtmensch. Und jetzt mach, dass du ins Bett kommst, es ist spät. Ach, und dir ist klar, dass wir in zwei Tagen wieder nach England müssen?“
 

Draco verdrehte die Augen. „Ja~ha,“ gab er gequält zurück. „Komm, Luna, ich bring dich noch rüber.“
 

„Ich darf hier schlafen,“ gab die Blonde grinsend zurück. „Da Darian bei deinem Dad schläft, kann ich doch sein Bett nehmen.“
 

„Sicher...“
 

Lucius lächelte, trat dann zu Viktor. „Sei nicht zu enttäuscht, er hat es sicher nicht böse gemeint, er war nur...“
 

„Ich weiß,“ lächelte Viktor nur, richtete sich selbst auf. „Er hat mir seine Hand zugesteckt,“ sprach der Sucher leise. „Ganz von sich aus.“
 

„Ja,“ lächelte Remus. „Und das nenne ich doch mal einen Fortschritt. Mach so weiter, wie bisher, dann kann nicht viel passieren.“
 


 


 


 


 


 


 

„Dad, warum schleichst du immer noch hinter uns her?“, fragte Draco irritiert, als der Andere immer noch nicht weg war, obwohl sie vor den Toren des Eingangs standen. Normalerweise kam der Andere nicht mal mit hinter die Schutzbarrieren. „Und was soll dieses Outfit, Dad? Man hat auch ohne den schwarzen Umhang genug Schiss vor dir!“
 

Lucius hob eine Augenbraue. „Das wirst du schon noch früh genug sehen und meine Kleiderwahl… wirst du wohl so ziemlich zeitgleich begreifen.“
 

„Luc, was bitte hast du vor?“, fragte auch Severus, der wieder seine üblichen, schweren Lehrroben trug.
 

„Das wirst du schon verstehen,“ versprach Lucius nur, dann schulte er sein Gesicht zu einer vollkommen gefühllosen Maske. Erst dann trat er in das Schloss ein, die meisten Kinder waren schon beim Abendessen, so, wie die Lehrer und wie immer thronte Dumbledore in der Mitte, wie der unfehlbare Held, für den er sich vermarktete. Nun, das würde bald sein Ende haben, er blieb mitten in der Halle stehen.
 

„Mister Malfoy!“, donnerte Albus ungehalten: „Die Schule hat wieder begonnen und es ist nicht üblich, dass Eltern ohne Vorankündigung hierher kommen! Oder dass sie ihre Kinder einen ganzen Unterrichtstag zu spät zu bringen gedenken! Ich sollte Ihre Söhne suspendieren und keine andere Schule würde sie nehmen!“
 

Lucius lächelte hämisch. „Jede Schule in Europa würde sich die Finger nach meinen Söhnen lecken und mehr als eine davon hat einen besseren Ruf, als dieser Verhau,“ gab er eisig zurück. „Aber das wird nicht nötig sein, da ich vorhabe, diesen Sauhaufen wieder in ein ordentliches System einzugliedern. Und hiermit bitte ich Sie genau ein Mal, meinen Platz zu verlassen, Sir,“ fügte er an, trat direkt zu dem erhöhten Lehrerpult.
 

„Onkel Sev?“, flüsterte Draco. „Onkel Sev, bitte sag mir, was Dad vorhat?“
 

„Wenn ich das nur wüsste,“ murmelte Severus, der aber trotzdem langsam zu verstehen begann und es gefiel ihm gar nicht.
 

„Was soll das bedeuten?!“, donnerte Albus aufgebracht. „Ich werde die Auroren rufen und Sie festnehmen lassen, wegen Beleidigung meiner Person!“
 

Lucius lachte nur leise, wandte sich um und wie in einem gut getimten Theaterstück ging in dem Moment die Tür erneut auf und eine Gruppe von Zauberern trat ein.

„Albus Dumbledore, aufgrund zahlreicher Unstimmigkeiten ist Ihre Integrität in Frage gestellt, weswegen Sie des Postens als Direktor hiermit enthoben sind. Lucius Abraxas Malfoy ist ab jetzt in dieser wichtigen Position! Sie werden nur noch Professor sein!“
 

„WAS?!“, brüllte Albus, der sich gerade fühlte, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Nein, nein, das musste ein Scherz sein! Er hatte doch so gründlich ausgesorgt! Dafür gesorgt, dass nie jemand seine Beweggründe in Frage würde stellen können! Wie hätten sich all die Leute von seinen Zaubern befreien können, die er so sorgsam über so lange Zeit gewebt hatte?!
 

„Des Weiteren werden Sie aller Positionen im Wizgamont bis auf Weiteres enthoben, bis die Untersuchungen zu Ende sind.“
 

Der Bärtige fühlte, wie das Schloss selbst ihm mit einem Schlag die Macht über die Schilde entzog, die er nur zu oft und zu gern auch zu seinen eigenen Zwecken genutzt hatte, als Recource im Hintergrund. Nein! Das konnte doch nicht sein! Warum? Wie war sein Netz geplatzt? Wo war die undichte Stelle gewesen? Wo hatte er geschlampt? Wo war er am Ende nachlässig geworden? So einen Fehler hätte er doch nie im Leben gemacht! „Was soll das?!“, fragte er voller Wut. „Ich habe mein Leben lang nichts Anderes getan, als der Gesellschaft zu dienen! Und das ist der Dank dafür? Ich werde abgeschoben, wie ein Stück Dreck?!“
 

„Sir, Ihr Merlinorden wurde in Frage gestellt, man überprüft, ob Sie ihn rechtmäßig erhalten haben und wie groß Ihre Verdienste tatsächlich waren. Sie stehen hier in Hogwarts unter Hausarrest in einem ganz normalen Lehrerquartier, unter dem neuen Direktor Lucius Malfoy, bis zu Ihrer Befragung.“
 

Lucius spürte, wie die Macht des Schlosses und der Schutzzauber auf ihn überging, dann sah er Dumbledore eisig an, sein Blick versprach Ärger. Er trat ruhig an die Tafel, zerrte den widerwärtigen Alten hoch und stieß ihn von sich, auf den Platz der auf ein Mal am hintersten linken Ende der Tafel erschien. „Sie, mich anzeigen?“, fragte er dann: „Das will ich sehen – ich kann Sie auch noch feuern und Ihnen das Lehrgehalt streichen, dasselbe, dass Sie so großzügig an Severus gezahlt haben, denn mehr werden Sie nicht mehr bekommen!“
 

Was?! Entsetzt starrte Albus um sich, in das nun hämisch grinsende Gesicht seines Tränkemeisters, den er mehr als nur an der kurzen Leine gehalten hatte. Das Geld würde im Leben nicht reichen, um seine Leute zu versorgen und die Suche nach der Potterratte zu finanzieren! Geschweige denn auch nur zum Leben! Er würde auf das Schulessen angewiesen sein!
 

Nicht zu vergessen, dass er gerade vor der gesamten Schule, vor allen Schülern und Lehrern aufs Übelste gekränkt und bloßgestellt worden war! Er starrte zu dem Blonden, der sich gerade ungerührt dorthin gestellt hatte, wo von Rechts wegen nur er sitzen durfte! Oh, er würde sich rächen und er wusste, wo er ansetzen würde. Mit Dean und Seamus würde er die Blagen der blonden Pest aus dem Weg räumen! Sie würden ja sehen, wer den längeren Atem haben würde und seiner war verdammt lang! Hausarrest! Pah! Er würde entkommen, wenn es brenzlig werden würde, aber erst würde er Malfoy alles und Jeden nehmen, der dem nahe stand.
 

Lucius beobachtete den Mann eine Weile und er konnte dessen verletzten Stolz und seine Rachepläne praktisch spüren. Er wusste, er musste seine Söhne gut im Auge behalten, aber das hatte er von Anfang an mit bedacht. Und darum würde er sich später kümmern. Mit ausdruckslosem Gesicht musterte er die schockstillen Schüler, mehrere von ihnen hielten Besteck noch halb vor ihrem Mund, ohne den Bissen darauf zu essen.
 

„Ich bin hart, ich bin erbarmungslos, viele werden mich hassen, aber ich bin fair,“ fügte er eisig an. „Und damit gleich zu meiner ersten Handlung: „Dean Thomas und Seamus Finningan – nach vorn! Sofort!“
 

Stille.
 

Severus starrte auf seinen besten Freund, dann zum Gryffindortisch, wo der Rotschopf sich auf ein Mal erhob. „Ich tu nicht, was so ein falscher Todesser verlangt, der so über.... hgn...!“ Mit einer Bewegung hatte Severus den Jungen geknebelt, schnappte sich den Anführer des Häuserkrieges und dessen Stellvertreter, schleppte Beide vor. Er hatte ja schon lang die Nase von den Beiden voll gehabt.
 

Lucius musterte die Beiden. Sie würden einem Exempel dienen. „Ihr Beide habt den Häuserkrieg verschärft und begonnen Dinge zu tun, die Andere schwer verletzen! Ich weiß, der ehemalige Direktor hat in einigen Momenten wiederholter geistiger Umnachtung nicht eingegriffen und sogar den Fehler gemacht, Ihnen dafür Punkte zu geben! Nun, diese Zeiten haben ein Ende! Sie sind ab sofort suspendiert! Sie können zusehen, ob Irgendwer Ihnen die Endprüfungen abnehmen wird, denn einstellen wird man Sie mit Ihren Saunoten nirgends, das garantiere ich Ihnen! Nicht zu vergessen, dass Sie Beide nebenbei einen so geringen, magischen Kern haben, dass Sie generell nichts, aber auch gar nichts an dieser Schule zu suchen haben! Severus, informier die Eltern und bring diese Beiden zum Bahnhof, sofort!“, er wartete, bis sein bester Freund sich tatsächlich auf den Weg machte, dann ließ er seinen Blick erneut über die vollkommen schockierte Schülerschaft und den stillen Lehrertisch gleiten. Er machte ein Zeichen, woraufhin auf ein Mal über zweihundert Punkte vom Hauskonto Gryffindor einfach verschwanden. Niemand sollte von einem dummen Hauskrieg profitieren! Das wäre ja noch schöner! „Das, denke ich, war ein eindeutiges Zeichen. Ab jetzt wird hier ein neuer Wind wehen. Ich bin nicht bereit, Dinge, wie die, die diese Beiden getan haben, auch nur annähernd zu tolerieren! Wer die Leistungen und Anforderungen nicht erfüllen kann, fliegt ebenfalls, hier wird ab jetzt aufgeräumt. Und jetzt – guten Appetit.“
 

Darian starrte seinen Bruder fassungslos an: „Was...? Wie...? Warum hat Dad...? Dray, was...?!“
 

„Ri, glaub mir, ich hab keine Ahnung, Dad hat weder mir noch Onkel Sev auch nur ein einziges Wort gesagt... und hast du Dumbledores Blicke gesehen?!“
 

Es schüttelte Darian regelrecht durch. „Ja,“ flüsterte er. Er hatte diesen Blick schon öfter gesehen, das letzte Mal, als er es gewagt hatte, die Schlacht zu verlieren und er wusste, dass der Blick alles sagte. „Ich... hab Angst...“
 

Draco blickte den Jüngeren an, nahm unter dem Tisch dessen Hand. „Keine Sorge, Dad und ich passen schon auf dich auf und ich bin mir ziemlich sicher, dass Viktor seine Augen auch bei dir behält.“
 

Das brachte den Jüngeren dazu, zur Lehrertafel zu sehen, er suchte Viktor, der ruhig da saß. Er war sicher auch überrascht worden, doch er ließ sich gar nichts anmerken, aß, als wäre gerade nichts geschehen. Doch dann sah er auf, als würde er merken, dass Darian ihn ansah, er lächelte einfach nur und zwinkerte, als wolle er sagen, dass alles in Ordnung war.
 

Doch das hielt Darian nicht davon ab, im ersten Moment, der es zuließ, aufzuspringen. Er wollte in Richtung Kerker, aber Draco hielt ihn auf. „Ri, nicht. Warte. Ich komme mit, du gehst nicht allein, wir warten auf Dad und fragen ihn, was er vorhat.“
 

Darian nickte, er wartete noch einen Moment, dann folgte er seinem Bruder in die Richtung, wo eigentlich die Gryffindorquartiere lagen, dort lehnte der Ältere sich einfach an die Wand, nicht überrascht, dass nach einigen Minuten Remus und Viktor auf sie zukamen. „Remmy, wisst ihr was?“, fragte er, sah sich um. „Ich.. habt ihr seinen Blick...gesehen?“
 

Remus seufzte, er nahm Darian einfach nur in die Arme. „Ich habe ihn gesehen, ja, natürlich.“ Dass er sich wirklich Sorgen machte, musste er nicht wirklich noch betonen. „Aber wir sind da. Euer Vater sagt, dass ihr warten sollt, ihr schlaft bei ihm in der Rektorenwohnung, das ist sicherer.“
 

„Sicherer? Was soll uns denn in Sevs Nähe passieren?“, fragte Draco verwirrt.
 

„Euer Vater macht sich Sorgen, das ist Alles. Ihr sollt es auch ja nicht wagen, je allein rum zu gehen. Am Besten mit den anderen Zwillingen zusammen.“
 

Draco verdrehte seine Augen. „Als wäre ich so dumm!“
 

„Es geht um mehr,“ erklärte Viktor, er wollte Darian nur in die Arme ziehen, doch das wäre jetzt wohl denkbar dumm. „Ihr seid Beide Hauptziele.“ Er sah wieder zu seinem Gefährten. Vor Allem der war es, auch, weil er einfach anders wirkte, als Draco. Unsicherer. Es wäre zu gefährlich.
 

Draco wollte gerade zu etwas ansetzen, doch in dem Moment kam ihr Vater um die Ecke. „Dad! Was hast du dir dabei gedacht? Warum hast du uns nichts gesagt? Bist du irre?! Ich meine...!“
 

„Später,“ gab Lucius knapp zurück. „Kommt mit, Beide.“
 

„Aber... die Wohnung kann doch noch gar nicht leer sein!“
 

„Ich habe sieben unserer Hauselfen geschickt und vierzehn von denen aus Hogwarts sind am Räumen. Bücher, Akten und Papiere werden ins Büro gebracht, alles Andere in die neuen Quartiere des Besten, er wird Selbige sicher lieben, nur, ob all seine Luxusartikel dort rein passen, wage ich zu bezweifeln. Seine gefährlichen Artefakte werde ich natürlich dem Ministerium übergeben, sie zu besitzen, vor allem unangemeldet, ist ein Verbrechen. Und sich erwischen zu lassen ist noch dümmer,“ fügte er hämisch hinzu.
 

Draco verdrehte die Augen, doch er beobachtete, wie sein Bruder sich an ihren Vater klammerte, nachdem er sich von Remus gelöst hatte. „Du hast Ri vollkommen verschreckt! Weißt du, wie der Alte ihn durchbohrt hat?!“
 

„Darum werdet ihr auch bei mir schlafen, keine Sorge, ich werde alle Augen zudrücken, wenn Miss Lovegood übernachtet, ich werde nicht mal kontrollieren, in welchem Zimmer sie sich aufhält.“
 

Draco verdrehte die Augen: „Ich mag aber die Kerker,“ meckerte er. „Und Ri auch!“
 

„Ich will nur, dass ihr bei mir bleibt, bis ich den Alten außer Gefecht gesetzt habe,“ beteuerte Lucius ruhig, führte die Beiden weiter, bis zum Gargoyle, der den Eingang bewachte. Er legte nur die Hand auf dessen Kopf, bevor er zur Seite hüpfte und den Weg frei gab, in das Büro, das aussah, als habe eine Bombe eingeschlagen. Eine weitere Tür, die Darian in all den Jahren hier drin noch nie gesehen hatte, stand offen, dahinter konnte er schon jetzt einen flauschigen, weichen Teppich erkennen. Sie wurden beide dort hin geschubst, weiter gebracht, bis sie mitten im Wohnzimmer standen. Es war malfoygerecht eingerichtet. „Das Passwort unten für euch ist Linerun,“ erklärte er. „Das wird unten den Eingang bis in die Wohnung öffnen und ich weiß auch gleich wer da steht. Draco, dein Zimmer ist hier, Ri, deines ist daneben, meines ist eurem gegenüber.“ Er strich seinem jüngeren Sohn durch die Haare. „Du kannst auch in mein Bett kommen, wenn was ist. Und jetzt richtet euch ein, ich rechne damit, dass gleich sämtliche Lehrer hier stehen werden – inklusive des Stücks Scheiße.“
 

Beide wussten, wer gemeint war, sie nickten, sahen zu, wie ihr Vater ins Büro ging. Sie sahen sich kurz an, dann inspizierten Beide erst mal ihre eigenen Zimmer, während Saga sich schon mal ihren Platz suchte – auf Lucius’ Sessel vor dem Kamin.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (15)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fianna
2009-12-05T08:23:58+00:00 05.12.2009 09:23
äh, bei kapitel 20 das gleiche wie bei 19. leider adult. könntest du nicht vll. ne entschäffte jugendfreie version posten??? bitte!!

mfg,
Fianna
Von:  Momoline
2009-12-02T12:21:00+00:00 02.12.2009 13:21
so, endlich bin ich auch einmal soweit, dass ich sagen kann "wow! klasse kapitel! ich freu mich schon wenn es weiter geht"
Und hiermit habe ich das auch getan.

Anfangs war ich deiner Geschichte einwenig Skeptisch gegenüber, denn meiner Meinung nach gehört Harry zu einem Mädchen. Aber...du hast das so gut mit Severus und Remus angefangen, bis zu Victor gut beschrieben, das meine Meinung nun ein wenig offener ist. :)

Besonderst Luna hat es mir irgendwie angetan, könntest du sie und Draco vllt mal ein bisschen mehr machen lassen? Also mehr beschreiben, wie Draco sich so in ihrer Nähe fühlt?

Dafür habe ich einen gewaltigen Hass auf Dumbledore bekommen. Ich konnte ihn zwar schon früher nciht ausstehen, weil er harry viele Detailes verschwiegen hat, aber auch, weil er so eine scheinheilige Art hat. Da ist mir es gerade Recht bekommen, dass er hier die Rolle des Bösewichtes angenommen hat.
Einfach nur grausam, was er Harry angetan hat.

Was mich auch schon länger beschäftigt, wird Harry sich eines Tages überwinden können und an Hermines Grab kommen? Wird er diese Schublade öffnen können, und wenn ja, wird es das Tagebuch lesen?
Na, ich hoffe doch!

Nun hätte ich aber noch eine bitte an dich...möchtes du vllt das nächste Kapitel noch einmal Adultfrei hineinstellen (wenn es denn möglich ist) denn ich bin wirklich gespannt, wie es mit unserem abserviertem Direktor weiter geht.

Schnell! Ich bin schon so gespannt.
Das ist nämlich wirklich eine tolle Geschichte!

Lg.

xxx


Von:  ai-lila
2009-11-27T13:13:52+00:00 27.11.2009 14:13
Hi~~

Ach ja... Dumbo ärgert sich also. *lach* *freu*
Das ist so erfrischend.
Ich strahle wirklich von einem Ohr zum anderen, weil ich mir die ganze Aufregung bildlich vorstelle. ^__________^

Das war ein herrliches Kapi.
Freue mich schon sehr auf das Nächste.
lg deine ai
Von: abgemeldet
2009-11-26T02:55:04+00:00 26.11.2009 03:55
Uii ich finde es richtig gut das darian wirklich langsam mehr vertraun zu Viktor kriegt.
Ich finde das Kapitel ist echt gut gelungen.

Darf ich ehrlich sein früher mochte ich dumbledore voll gerne aber seit ich deine geschichte lese mag ich ihn nicht mehr :D.

Mach weiter so ich freu mich schon darauf wie es weiter geht.

Lg Harrypotterfan93
Von:  kaya17
2009-11-25T21:05:02+00:00 25.11.2009 22:05
Super Kapitel ich finds schön das harry langsasm auftaut^^
Von:  AngelHB
2009-11-25T19:27:33+00:00 25.11.2009 20:27
Hi!

Wieder ein sehr schönes Kap. Bin schon gespannt wie es weiter gehen wird.
Freu mich aufs nächste Kap.

LG Angel
Von:  Caratinu
2009-11-25T18:25:51+00:00 25.11.2009 19:25
Super Kapitel
Von:  Fianna
2009-11-25T18:22:34+00:00 25.11.2009 19:22
uiiiiiiii, wie süß!!!! darian und viktor an silvester, einfach herrlich! aber viktor, nanana, erst ihm alle zeit der welt lassen wollen und dann so eine, im grunde schon verlobungskette schenken^^

aber ist doch geil: dumbledore kriegt sein fett weg und lucius wird schulleiter^^ da bin ich ja mal gespannt, wie es weiter geht. auch bei darian und viktor.

ich freu mich schon aufs nächste kapitel!

mfg,
Fianna
Von:  sann
2009-11-25T17:18:56+00:00 25.11.2009 18:18
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
der alte ist echt am arsch
schreib schnell weiter
Von:  mathi
2009-11-25T17:09:24+00:00 25.11.2009 18:09
huhu,
das kapitel war klasse^^
ri traute sich endlich etwas ich hoffe das bald mehr solcher berührungen passieren^^
schreib schnell weiter
mathi


Zurück