Zum Inhalt der Seite

Der Prinz und der Heerführer

Sidestory zu Gesyria
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Soldat

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der 'Bauernbursche'

Kapitel 2

Der 'Bauernbursche'
 


 

So war es auch, schon eine Woche später traf er ihn wieder. Diesmal war der Blauäugige schon dort, Baltrok hielt sich erst noch versteckt und beobachtete den Schwarzhaarigen. Dieser war gerade dabei gegen einen imaginären Feind zu kämpfen. An den geschmeidigen Bewegungsabläufen erkannte der Rotblonde, dass dieser angebliche Bauernbursche sehr viel mit dem Schwert hantierte.

Immer wieder machte er dieselbe Übung und wurde dabei immer unzufriedener.

„Verdammt... dieses Schwert ist zu schwer. Es ermüdet mich zu schnell.“, schimpfte der Blauäugige, wechselte die Waffe in die andere Hand und lockerte seinen Schwertarm, begann dann erneut mit der Übung. Langsam ritt der Hüne auf die Lichtung, als der Prinz die Übung wieder abbrach, meinte er. „Du hältst das Katana falsch. So wird dich auch eine leichtere Klinge ermüden.“

Erschrocken fuhr der Thronfolger herum. „Woher willst du das wissen?“ fragte er nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte. „Weil ich der Beste im Schwertkampf bin.“, erwiderte Baltrok schlicht. Da war nicht angeberisches oder überhebliches in der Stimme, der Rotblonde hatte lediglich eine Tatsache dargestellt.

„Und wie sollte ich das Schwert deiner Meinung nach halten?“ wollte der Schwarzhaarige wissen.

Baltrok stieg ab, schritt auf den jungen Mann zu und korrigierte dessen Haltung ein wenig.

„Versuch es jetzt noch mal.“, forderte er ihn auf. Jener kam der Aufforderung nach und wirklich... jetzt störte das Gewicht dieses mittelmäßigen Schwertes nicht mehr. Er wiederholte diese Übung noch ein paar mal und es ging immer besser.

„Unterrichtet mich... bitte.“, brachte er seinen Wunsch zum Ausdruck.

Baltrok lachte unwillkürlich. „Ich soll dich Bauernburschen unterrichten?“ fragte er ironisch.

„Kämpfen wir es aus. Ihr sagt, das ihr der Beste seid... nun, wenn ich nur zwei Minuten gegen euch bestehen kann, habe ich genug Talent bewiesen. Was spricht dann dagegen, meinem Wunsch nach zu kommen?“ schlug der Prinz vor.

„Zwei Minuten sagst du? Hm, warum nicht. Es wird Zeit das du lernst anderen nicht auf die Nerven zu gehen.“, willigte der Soldat ein.

Sofort ging der Schwarzhaarige in Angriffsposition und seine Augen funkelten vor Kampfeslust. Plötzlich dachte der Hüne an seine Jugend, in gewisser Weise erinnerte ihn der Blauäugige an sich selbst. Zum ersten Mal in seinen Leben unterschätzte der Rotblonde seinen Gegner. Fast Mühelos überstand der junge Mann diese kurzen Minuten. Doch kaum waren die um, machte Baltrok richtig ernst und der Schwarzhaarige konnte dem nicht mehr standhalten. Keuchend saß er am Boden, sein Schwert hatte er verloren und die Klinge des Hünen nun das zweite Mal an seiner Kehle. Diesmal wandte er den Blick nicht ab.

„Du hast durchaus Talent. Gut... ich werde dich in der Schwertkunst unterweisen. Doch dafür müssen wir uns öfter treffen, sonst bringt es nicht viel. Zwei Mal in der Woche... kommst du einmal nicht, ist unsere Vereinbarung hinfällig. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ erklärte er sich bereit den Schwarzhaarigen zu unterweisen.

„Keine Sorge ich werde da sein.“, versicherte ihm der junge Mann, erhob sich, suchte sein Katana, stieg auf und sah den Grauäugigen fragend an. „Wann?“ wollte er nur wissen. „In drei Tagen, die gleiche Uhrzeit.“, bestimmte der Rotblonde. „Ich werde hier sein.“, sagte der Prinz nur und trabte davon.

Die nächsten Wochen trafen sich die beiden Männer zum Training, für den Prinzen wurde es immer schwieriger die Verabredungen einzuhalten. Aber er war fest entschlossen sich so lange wie möglich mit dem Soldaten zu treffen. Er wusste nicht einmal wie der Mann hieß, dennoch lernten sie einander kennen und schätzen. Es sich selbst nicht eingestehend freuten sie sich auf ihre Trainingskämpfe.

Bis zu jenem Morgen als Toran zu früh dran war. Vergnügt ritt er auf die Lichtung zu, da kam ihm eine Idee. Er hielt sein Pferd an, stieg ab und schlich sich die letzten Meter an. Hinter einem Gebüsch ging er in Deckung und wartete auf den Rotblonden.

Erstaunt stellte er fest, dass der Hüne schon da war. Dieser kam gerade aus dem Wasser, setzte sich, lehnte sich an einen Felsen und ließ sich von der Morgensonne trocknen. Der Schwarzhaarige konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden, unbewusst registrierte er jede Kleinigkeit dieses Körpers. Das entspannte Gesicht, die glitzernden Wassertropfen auf der braun gebrannten Haut, die schlanken Beine und die feingliedrigen Hände, die wie zufällig über den flachen Bauch strichen.

Dann wurde der Blick der blauen Augen wie magisch von der Mitte des Rotblonen angezogen. Sicher hatte der Prinz schon andere nackte Männer gesehen, aber es hatte ihn nie interessiert. Eigentlich müsste er sich jetzt zurückziehen und dem Blonden seine Privatsphäre lassen... nur konnte er es nicht. Gebannt beobachtete der Thronfolger den Mann auf der Lichtung. Dem Blauäugigen wurde der Mund trocken, als er bemerkte wie sich die Männlichkeit des Soldaten regte, dessen Hände strichen nun gar nicht mehr so zufällig über den Körper. Zielsicher liebkosten sie die Brustwarzen, glitten bedächtig über den Bauch, die Hüften, ein Stück die Schenkel herunter. Wanderten mehr nach innen und wieder nach oben, bis die schlanken Finger den Penis erreichten.
 

Toran wusste, das er spätestens jetzt gehen sollte, doch starrte er weiterhin wie hypnotisiert auf das was sich vor seinen Augen abspielte. Noch nie hatten seine Augen die volle Erektion eines anderen Mannes erblickt. Sein Herz schlug schneller, er schluckte hart, ihm wurde heiß... unwillkürlich leckte er sich über seine Lippen. Leise drang das Stöhnen des Rotblonden an sein Ohr, er sah wie sich der Mann auf der Lichtung so lange verwöhnte bis dessen Samen heraus schoss. Heftig atmend entspannte sich der Rotblonde. Nun wurde es höchste Zeit für den Schwarzhaarigen zu verschwinden. Vorsichtig zog er sich zurück, stieg auf sein Pferd und ritt den gleichen Weg zurück den er gekommen war. Nach dem er genügend Abstand zwischen sich und der Lichtung gebracht hatte, hielt er sein Tier an.
 

Was sollte er jetzt machen? Unmöglich konnte er heute so tun, als ob er nichts gesehen hätte. Nein... heute konnte er dem Hünen nicht mehr unter die Augen treten, vielleicht konnte er es nie mehr. Das schlimmste für ihn war im Augenblick die Reaktion seines eigenen Körpers. Seine Mitte pochte und forderte Beachtung, die aber nicht gewährt wurde. Aufgewühlt und verwirrt machte er sich langsam auf den Heimweg, als er die Brücke erreichte hatte sich auch sein Körper damit abgefunden, das ihm die Befriedigung seines Bedürfnisses verweigert wurde.
 

Während Toran nach Hause ritt, wunderte sich der Rotblonde über das Ausbleiben seines Schülers. Er ahnte nicht im mindesten, dass dieser ihn nach dem Bad beobachtet hatte. Bis zum Mittag wartete er, dann machte er sich auf den Rückweg... seine Laune war im Keller. Zu seinem Ärger musste er sich eingestehen, dass er sich auf die Trainingskämpfe mit dem Schwarzhaarigen gefreut hatte. Hoffentlich war ihm nichts geschehen, es musste einen zwingenden Grund für dessen Fernbleiben geben.

Zwar hatte Baltrok den Blauäugigen angedroht, bei einmaligen nicht erscheinen, ihre Übungen zu Beenden. Trotzdem war der Hüne drei Tage später wieder auf der Lichtung und wartete – vergebens. Jedes mal nahm er sich vor, nicht mehr wieder zu kommen, aber er belog sich nur selbst. Er musste sich eingestehen, dass er mehr für den Schwarzhaarigen empfand als nur das Interesse des Lehrers an dem Schüler. Der Hüne mochte den 'Bauernburschen', mehr als gut für Beide war. Ein letztes Mal wollte er noch an ihren Treffpunkt warten, wenn der Schwarzhaarige dann nicht kam...
 

Toran kämpfte unterdessen mit seinen Gefühlen, seit jenem Morgen war nichts mehr so wie es war.

Ihre heimlichen Treffen fehlten dem Thronfolger, dabei dämmerte es ihm langsam, dass es nicht die Übungskämpfe waren die er vermisste... es war sein Lehrer.

Er bekam das Bild des Nackten nicht aus seinem Kopf, nachts wob sein Unterbewusstsein die wildesten Geschichten, die alle damit endeten, dass er mit dem Hünen Sex hatte. Sein Körper teilte ihm auf seine Art mit, was er davon hielt. Fast jede Nacht, brachte ihn der Grauäugige zum Orgasmus. Toran wurde das langsam schon peinlich... ein Mann erregte ihn dermaßen, dass sich seine Männlichkeit danach sehnte befriedigt zu werden. Zum Glück bekam das niemand mit. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, er musste unbedingt mit dem Hünen reden, egal wie das Gespräch auch ausging – mehr als Klarheit zu bekommen, konnte ihm nicht passieren.
 

Sehr früh am nächsten Tag schlich er sich davon, dass fiel ihm sogar recht leicht, da er die letzten Wochen sehr solide war... für seine Verhältnisse.

Jeder Schritt, den sein Pferd ihn näher an die Lichtung brachte, ließ Toran nervöser werden. Dabei war es noch nicht mal sicher, dass der Rotblonden auch dort war. Immerhin hatte dieser ihm angedroht bei nicht erscheinen ihre Abmachung zu beenden.

Mit klopfenden Herzen erreichte er schließlich die Lichtung, auf der die Trainingseinheiten stattfanden. Der Soldat war nicht da... der Prinz war sich nicht sicher ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Mit weichen Knien stieg er vom Pferd, eine Weile wollte er warten, sollte der Rotblonde tatsächlich kommen... Seufzend nahm der Blauäugige seinem Reittier den Sattel ab, der junge Mann hatte keine Ahnung was sein würde, wenn sein Lehrer käme.

Er suchte sich einen Platz an dem er es sich bequem machen konnte, nach einer Weile döste er ein.
 


 


 

Ein letztes Mal wollte Baltrok diese Lichtung am Fluss aufsuchen. Er vermisste den Bauernburschen, es hatte ein Weilchen gedauert bis er das erkannte... nun fehlten ihm die gemeinsamen Trainingsübungen noch mehr. Plötzlich spitzte sein Pferd die Ohren und konzentrierte sich auf das kleine Wäldchen vor ihnen. Der Hüne ließ es antraben, kurz vor erreichen der Bäume zügelte er es und lauschte angestrengt. Leises klirren von Schwertern drang an seine Ohren, alarmiert ließ der Soldat sein Pferd wieder antraben. Ein ungutes Gefühl bemächtigte sich seiner, trotzdem näherte er sich dem Kampfplatz mit aller gebotener Vorsicht.

Inzwischen war es ruhig geworden, wenig später hallte das böse Lachen mehrerer Männer durch den Wald. Schließlich konnte er einen Blick auf die Lichtung werfen ohne selbst gesehen zu werden.

Sekundenlang starrte er ungläubig auf die Szene die sich ihm bot. Vier, ziemlich abgerissene üble Typen, hatten den Schwarzhaarigen in ihrer Gewalt. Es bestand kein Zweifel an dem, was sie ihm antun wollten. Hart schlug er seinem Reittier die Fersen in die Flanken, vor Schreck wieherte es schrill auf und machte es einen gewaltigen Satz nach vorne. Augenblicklich fuhren die Schurken herum, entspannten sich allerdings als sie feststellten, dass sich ihnen nur ein Mann näherte.

„Weg von ihm! Sofort!“, befahl der Heerführer schneidend.

„Du hast uns gar nichts zu befehlen.“, konterte der rothaarige Anführer der Gruppe.

„Da irrst du dich gewaltig. Ich gebe euch eine Chance ungeschoren hier zu verschwinden... obwohl ihr das nicht verdient habt.“, warnte der Rotblonde ein letztes Mal. Der Schwarzhaarige rührte sich nicht, bis vor kurzem hatte er sich noch heftig gewehrt. Baltrok wollte diese Sache schnell beenden, damit er sich um den Bauernburschen kümmern konnte.

„Elendes Großmaul. Steig ab, ich werd dir schon zeigen, wer hier die Befehle gibt.“, ignorierte der Anführer die Warnung.

Sogleich sprang der Hüne vom Pferd, schritt mit dem Schwert in der Hand auf den Rothaarigen zu.

„Ich habe keine Lust mich mit euch zu befassen. Ihr wollt es nicht anders, also mache ich kurzen Prozess mit euch.“, herrschte er den Mann an.

Immer noch glaubte dieser eine Chance gegen den Soldaten zu haben, obwohl ihn das Auftreten des großen Mannes ein wenig einschüchterte. Die Selbstsicherheit und Souveränität die dieser ausstrahlte war schon beeindruckend. Doch waren sie zu Viert... damit hatten sie alle Chancen den Rotblonden in die Knie zu zwingen. Keine Zwei Minuten später waren sie entwaffnet und hielten sich ihre Verletzungen.

„Ihr könnt von Glück sagen, das es mir zuwider ist, eure Leichen hier zu verscharren. Jetzt seht zu, das ihr hier verschwindet, bevor ich es mir anders überlege.“, herrschte Baltrok die Schufte wiederholt an.

„Für jetzt werden wir gehen, aber sei dir sicher, das wir uns wiedersehen werden.“, knirschte der Rothaarige zwischen den Zähnen hervor.

„Wenn du so scharf darauf bist zu sterben, können wir das auch gleich erledigen.“, konterte der Rotblonde kalt.

Wachsam beobachtete er wie die Männer zu ihren Pferden gingen, aufstiegen und davon ritten. So gern er sich auch gleich um den Schwarzhaarigen gekümmert hätte, verschob er es und schwang sich ebenfalls in den Sattel. Rasch verfolgte er die Halunken, er ließ sie solange nicht aus den Augen bis er sicher sein konnte, dass sie wirklich nicht mehr umkehrten.

Eilig ritt er zurück, der Bauernbursche lag immer noch reglos am selben Fleck. Besorgt sprang Baltrok vom Pferd, der junge Mann war doch nicht etwa...
 

Energisch schüttelte der Soldat den Kopf, nein... nicht daran denken. Im nächsten Moment kniete er neben dem Schwarzhaarigen nieder. Furchtsam berührte er dessen Wangen, strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Leise stöhnte der Blauäugige auf, die vier Schurken hatten ihn übel zugerichtet. Unwillkürlich knirschte der Grauäugige mit den Zähnen, er hätte mit den Kerlen doch kurzen Prozess machen sollen.

Er erhob sich und machte sich an seiner Satteltasche zu schaffen, danach begab er sich wieder zu dem Bewusstlosen, hob ihn hoch und trug ihn zum Wasser. Behutsam versorgte er die Verletzungen des jungen Mannes, dieser erlangte dabei sein Bewusstsein wieder.

„Nein... lass mich.“, wehrte sich der Schwarzhaarige panisch und schlug um sich.

„Beruhige dich... niemand wird dir weh tun.“, beschwichtigte Baltrok den jungen Mann.

Beim Klang dieser bekannten Stimme beruhigte sich der Blauäugige langsam, ließ es zu, dass der Hüne weiterhin seine Verletzungen behandelte.

„Was ist passiert?“ fragte dieser nun nach.

Eine leichte Röte zog in des Gesicht des Thronfolgers als er erklärte, dass er hier auf den Rotblonden warten wollte. Er aber eingeschlafen sei und diese Schurken ihn überrascht hatten. Zwar wehrte er sich mit seinem Schwert, aber die Schufte kämpften nicht fair, eine hinterhältige Attacke brachte ihn zu Fall. Beschämt verstummte Toran, der Mann vor ihm musste ihn für einen Versager halten. Sie hatten so lange zusammen trainiert und dann schaffte er es nicht mal sich gegen vier Gegner durch zu setzen.

„Es tut mir leid, das du deine Zeit mit mir verschwendet hast.“, kam es nun leise von den Lippen des Schwarzhaarigen. Peinlich berührt senkte er seinen Blick, er brachte es einfach nicht fertig dem Soldaten in die Augen zu sehen.

„Du hast meine Zeit nicht verschwendet... du hast dich gut geschlagen. Bedenke das du das Kämpfen nicht gewohnt bist. Deine Gegenwehr hat immerhin verhindert das sie dir noch Schlimmeres antun konnten.“, versuchte Baltrok den niedergeschlagenen Mann auf zu muntern. Vorsichtig berührte er das Kinn des Schwarzhaarigen und hob dessen Gesicht an.

„Sieh mich an.“, forderte er ihn sanft auf. Zögernd folgte Toran dem leichten Druck und blickte in warme graue Augen.

„Warum bist du eigentlich nicht mehr gekommen?“ erkundigte sich der Hüne, ganz bedächtig strich sein Daumen über die weichen Lippen des Blauäugigen.

Siedendheiß fiel dem Thronfolger ein, was er gesehen hatte und ihn so verwirrte, dass er sich nicht mehr traute, dem Rotblonden gegenüber zu treten. Eine tiefe Röte überzog sein Gesicht.

„Ich... ich, hatte keine Zeit.“, begründete er vage.

Baltrok wunderte sich über die Reaktion des Burschen, bis ihm in den Sinn kam, was er jenen Morgen getan hatte. Sein Lächeln vertiefte sich.

„Du hast mich gesehen, stimmt es? Du hast gesehen, wie ich mich selbst verwöhnt habe?“ hakte er nach. Das Rot in Torans Gesicht wurde noch dunkler, als er schließlich nickte.

„Hast du das nicht auch schon gemacht... dich selbst gestreichelt?“ fragte der Rotblonde weiter.

Wieder nickte der junge Mann.

„Du hast es noch nicht bei einem anderen Mann gesehen?“ vermutete der Soldat.

„Können wir nicht das Thema wechseln?“ bat Toran zaghaft.

„Das können wir nicht. Das Geschehen damals hat dich so sehr beschäftigt, das du nicht mehr zu unseren Treffen gekommen bist.“, abermals hob er das Gesicht des Blauäugigen an. „Soll ich dir sagen an wen ich dabei denke?“

Der Thronfolger fürchtete sich fast vor der Antwort, daher schüttelte er verneinend den Kopf.

„Ich denke dabei an dich. An deine wunderschönen Augen, dein seidiges Haar, deine Stimme, deinen sündigen Körper.“, Baltroks Stimme wurde einige Nuancen tiefer. Der Schwarzhaarige schluckte ob der Aufzählung. Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust. Er war doch hergekommen um Klarheit zu bekommen, aber im Moment war er verwirrter als vorher. Das Gesicht des Rotblonden näherte sich dem seinen, Toran war unfähig sich zu rühren oder auch nur ein Wort zu sagen, lediglich seine Atmung wurde heftiger.

Der Mann vor ihm schloss seine Augen, sanft wie ein Sommerwind berührten dessen Lippen die seinen. Der Schwarzhaarige wusste nicht was er machen sollte... ein Mann küsste ihn. Dieses Gefühl war befremdlich und gleichzeitig angenehm. Die zärtliche Zunge, die nun über seinen Mund strich und sich behutsam zwischen seine Lippen schob, ließ ihn erschauern. Zögernd gewährte er dieser Einlass, bedächtig sah sie sich in der Mundhöhle um, streichelte immer wieder die Bewohnerin.

Baltrok beendete den Kuss, „Es ist besser, wenn du jetzt nach Hause reitest. Ich will dich nicht noch mehr verwirren. Am Morgen des nächsten Vollmondes werde ich hier warten.“, sagte er leise, stand auf und hielt dem Blauäugigen die Hand hin um ihm hoch zu helfen. Mit hochrotem Kopf starrte der Prinz auf die Hand.

„Ich... ähm.. ich kann nicht aufstehen.“, nuschelte er beschämt. Sein Körper hatte auf den Kuss eindeutig reagiert, wenn er jetzt auf stünde wäre es für den Anderen deutlich zu sehen.

„Es ist in Ordnung.“, beruhigte ihn der Rotblonde. „Sieh mich an, auch ich habe auf diesen Kuss reagiert.“

Schüchtern hob Toran den Blick, an der Körpermitte des Hünen blieb er hängen und saugte sich förmlich fest. In der engen Lederhose zeichnete sich sehr deutlich die erregte Männlichkeit des Soldaten ab. Der Schwarzhaarige schluckte ein paar mal, der Mann vor ihm schien dort ebenfalls sehr groß zu sein. Jener beugte sich nun hinunter, nahm den Blauäugigen am Arm und zog ihn auf die Beine. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, führte Baltrok den jungen Mann zu seinem Pferd und half diesem beim Aufsteigen.

„Am Morgen nach dem nächsten Vollmond werde ich hier warten.“, wiederholte er noch mal seine Worte. Die Hand Baltrok ruhte auf dem Oberschenkel des Schwarzhaarigen, leicht rutschte sie bis zum Knie herunter. Mit Sehnsucht und Begehren in den grauen Augen sah er in die unsicheren blauen des Reiters.

„Komme nur, wenn du dir sicher bist. Es ist für uns beide Besser... Jetzt reite nach Hause und Pass auf dich auf.“, verabschiedete der Soldat den jungen Bauernburschen. Eine Antwort erwartete er gar nicht. Der Rotblonde trat beiseite und machte den Weg für den Schwarzhaarigen frei.

Dieser zögerte erst noch einen Augenblick, doch dann trieb er sein Pferd entschlossen an. Er floh regelrecht vor seinen Gefühlen - zu verwirrend waren sie im Moment.
 

Baltrok wartete einige Zeit ab, schwang sich dann auf sein Pferd und folgte dem Schwarzhaarigen. Er wollte nur sicher gehen, dass dieser nicht weiter behelligt wurde. Dabei beobachtete er wie der junge Mann auf einige Soldaten traf, ein hitziges Gespräch schien zwischen dem Burschen und den Soldaten stattzufinden. Das von dem Blauäugigen beendet wurde in dem er einfach durch die Reihen der Soldaten ritt. Die stolze Haltung, die der Schwarzhaarige dabei einnahm zeigte dem Rotblonden, dass jener es gewohnt war Anweisungen zu geben.

Nachdenklich ritt Baltrok zu seiner Garnison zurück. An dem Bauernburschen war wirklich mehr dran, als dieser ihm glauben machen wollte. Zum einen war das Pferd viel zu edel für einen einfachen Mann, zum anderen waren ihm die zarten Hände aufgefallen, die zwar den Umgang mit dem Schwert kannten, aber sicher keine schwere Arbeit.

Warum aber diese Maskerade?

Baltrok seufzte innerlich, er glaubte nicht mehr, dass er den Schwarzhaarigen wiedersehen würde. Sicher würde er zu dem vereinbarten Zeitpunkt zur Stelle sein, doch würde er vergeblich warten. Der Gedanke schmerzte ihn jetzt schon, er dachte an den Kuss, der so zaghaft erwidert wurde. Bis zum Ende hätte er heute gehen können, aber er wollte die Situation nicht ausnutzen.
 

Mitternacht – Toran stand am Fenster seines Zimmers und starrte den Vollmond an. Er musste sich entscheiden, war aber immer noch hin und her gerissen. Sein Körper hatte seine Wahl getroffen, sein Verstand und Herz noch nicht. Jedes mal, wenn er an den Kuss dachte, machte ihm seine Körpermitte klar, was sie davon hielt. Aber es war nicht nur der Kuss... auch die Stimme... der warme Blick der grauen Augen... das Verständnis... die Sanftheit und die Stärke des Rotblonden ließen ihn nicht mehr los. Eine unbekannte Sehnsucht hatte ihn erfasst, er wollte wieder von ihm geküsst... von ihm berührt werden.

Aber konnte er diesem Verlangen wirklich nachgeben?

Er war der Thronfolger, es wurde erwartet das er heiratete und Nachkommen zeugte. Ließe er sich nun auf die Liebe zu einem Mann ein, käme das einem Hochverrat gleich. Gleichgeschlechtliche Liebe wurde zwar geduldet, solange sie hinter verschlossenen Türen stattfand, aber öffentlich wurde sie förmlich an den Pranger gestellt.

Was sollte er nun tun?

Wie sollte er sich entscheiden?
 

Golden ging die Sonne auf, schickte ihre ersten Strahlen auf die Lichtung. Ein Mann saß dort am Ufer des Flusses und wartete. Sein Haar leuchtete in einem leichten Rotton, seine grauen Augen hielt er auf das Wasser gerichtet, nur hin und wieder huschten sie in die Richtung, aus der der Schwarzhaarige kommen würde.

Stunde um Stunde verging, schließlich musste sich Baltrok eingestehen, dass der Bauernbursche nicht mehr kommen würde. Schweren Herzens erhob er sich, schritt zu seinem Pferd, stieg auf und ließ es antraben. Allerdings nahm er nicht den gleichen Weg zurück, sein Weg führte ihn vielmehr in die Richtung, in die der Blauäugige immer verschwand. Die Weggabelung hatte er schon hinter sich gelassen, als er von dort ein Pferd heran galoppieren hörte. Der Hüne wendete sein Tier und blickte den Weg zurück, den er gerade gekommen war. Das heran galoppierende Pferd blieb in einer kleinen Staubwolke vor dem Heerführer stehen.
 


 


 


 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Ein Kapitel noch und dieses Geburtstagsgeschenk ist abgeschlossen. *nick*

Natürlich freue ich mich über jeden einzelnen Leser. *alle knuddel*

Ich habe nichts dagegen, wenn ihr mich wissen lasst wie euch meine Charas gefallen. *grins*

Wie dem auch sei... ich hoffe euch gefällt, was ich geschrieben habe.
 

bis zum letzten Kapitel

*wink*

eure night-blue-dragon

Der Prinz und der Heerführer

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (18)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MrsForeverAlone
2011-01-21T21:16:20+00:00 21.01.2011 22:16
Mal wieder eine Klasse FF von dir *___*
ich liebe es wie du schreibst!! Es ist wie...in nem Roman. Einfach nur UNBESCHREIBLICH schön.
Schon mal darüber nachgedacht deine Geschichten nem Verlag zu schicken?
Ich bin echt begeistert- hach ~~~
Von:  Maldoran
2010-10-05T07:22:05+00:00 05.10.2010 09:22
Hallo night-blue!

So, auch diese Deine Story hat mich in ihren Bann gezogen, und ich habe sie quasi in einem Rutsch gelesen und sehr, sehr genossen. Es war mal, für mich jedenfalls, wieder eine ganz andere Welt, in die Du uns hast eintauchen lassen. Deine Charas wie immer sehr gut getroffen, einfühlsam, und Du hast trotz der "Kürze" nichts überstürzt, und das ist wohl nicht so einfach.

Hachja- *seufz*- Liebe ist doch immer wieder schön, auf ihre ganz eigene Art und Weise... *schwärm* Du hast gezeigt, sie kennt keine Grenzen und überwindet viel.

GLG
Vala
Von:  Kris18
2010-07-07T11:21:08+00:00 07.07.2010 13:21
das geil
besonders das du dir die möglichkeit offen lässt auf eine fortsetzung
Von:  Kris18
2010-07-07T08:24:16+00:00 07.07.2010 10:24
ui ui ui
da hat er sich ja nen feines schnittchen ausgesucht
hoffe es klappt mit den beiden
Von:  Kris18
2010-07-07T07:35:02+00:00 07.07.2010 09:35
der prinz hat ja mal nerven
da hätte ja wirklich stonst was passieren können
Von:  Shogikoneko
2010-01-16T15:41:39+00:00 16.01.2010 16:41
finale ohohoo
*sing*
*räusper*

>„Darf ich dich küssen?“ bat der Rotblonde um Erlaubnis.

„Ja.“, hauchte Toran. „Willst du nicht wissen wer ich bin?“

„Später.“, gab der Ältere zurück,....<
nur weiter so*sabber*
fängt gut an
hat sich Toran erstmal richtig entschieden*nick*

>Toran machte sich daran das Feuer im Kamin zu entzünden. Gedankenverloren beobachtet er die kleinen Flammen, die sich züngelnd immer weiter in das Holz fraßen um schließlich lodernd zu brennen.<
wow ich bin beeindruckt*nick*
das kann er O_o

>„Normalerweise müsste ich dich gefangen nehmen und Rudger ausliefern. Aber....“, erwiderte der Rotblonde, trat dicht an den Jüngeren heran, streichelte dessen Gesicht. „... mir ist es wesentlich lieber, wenn ich dich lieben darf.“<
*schmelz*
mehr von sowas *___*

>Der Prinz legte sich wieder zurück und der Heerführer beugte sich über dessen Mitte. Seine Hand schloss sich um die Erektion des Schwarzhaarigen, seine Zunge kreiste über die empfindsame Eichel. Bedächtig nahm er den Penis in seinem Mund auf, leicht saugte er an dessen Spitze. Heftig stöhnte der Blauäugige auf, eine Hitzewelle schoss durch seinen Körper, gefolgt von einem unablässigen Kribbeln. Die zarte Haut um seinen verborgenen Eingang schien zu glühen, heiße Sehnsucht erfasste ihn.<
sehr sehr gut
oh ja das ist wirklich heiß!!!

>Das brachte dem Prinzen einen weiteren Orgasmus ein... <
das 3, mal finde ich jetzt schon übertrieben >.<
ansnsten war das eine gute und tolle szene gewesen*sabber*

oh ja sehr schön*nick*
gut ich kenne die hauptsory nicht, aber diese kleine FF war wirklich klasse und Baltron und Toran sehr realistisch*nick*
nur weiter so^^
Von:  Shogikoneko
2010-01-16T15:13:17+00:00 16.01.2010 16:13
so und weiter gehts mit kapi 2^^

> „Du hältst das Katana falsch. So wird dich auch eine leichtere Klinge ermüden.“

Erschrocken fuhr der Thronfolger herum. „Woher willst du das wissen?“ fragte er nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte. „Weil ich der Beste im Schwertkampf bin.“, erwiderte Baltrok schlicht.<
was ein alter angeber auch wenns nicht so gemeint war, aber ich finds toll xDDDD

>Gut... ich werde dich in der Schwertkunst unterweisen.<
und sie kennen nichtmal den namen des anderen*grins*
das kleine duell war zwar angekratzt und nicht ausgeschrieben, hätte man ein bisschen mehr bringen können, aber sonst ok^^

>Doch waren sie zu Viert... damit hatten sie alle Chancen den Rotblonden in die Knie zu zwingen. Keine Zwei Minuten später waren sie entwaffnet und hielten sich ihre Verletzungen.<
erst eine schöne einleitung zu dem überfall auf Toran aber erneut keine kampfszene T___T schade....

>„Ich... ich, hatte keine Zeit.“, begründete er vage.

Baltrok wunderte sich über die Reaktion des Burschen, bis ihm in den Sinn kam, was er jenen Morgen getan hatte. Sein Lächeln vertiefte sich.<
sehr klug der gute*freu*
*hände reibt*

>„Es ist in Ordnung.“, beruhigte ihn der Rotblonde. „Sieh mich an, auch ich habe auf diesen Kuss reagiert.“<
die zwei sind sünde pur
*trief*
*süchtel*

>Mit Sehnsucht und Begehren in den grauen Augen sah er in die unsicheren blauen des Reiters.

„Komme nur, wenn du dir sicher bist. Es ist für uns beide Besser... Jetzt reite nach Hause und Pass auf dich auf.“, verabschiedete der Soldat den jungen Bauernburschen. Eine Antwort erwartete er gar nicht. Der Rotblonde trat beiseite und machte den Weg für den Schwarzhaarigen frei.<
aaarr da sist so genial geschrieben, dieses kistern es zuckt richtig in meine fingerchens, das ich das hier jetzt tippen muss xDDD

waaah was ein fieser cliffhänger >.<
*hündchen fühlt sich fast gequält*
*schmoll*
oki ich bin still und geh weiter lesen xD
Von:  Shogikoneko
2010-01-16T14:49:13+00:00 16.01.2010 15:49
>Claudius hielt es nicht länger aus, deswegen zog er seine Finger zurück und drang mit seiner harten Männlichkeit, ohne ein weiteres Wort, in den Unerfahrenen ein. Nur mühsam beherrschte er sich und hielt solange still bis er merkte das die Verspannung um seinen Penis abnahm. Vorsichtig fing er an sich in dem Blonden zu bewegen, lauschte auf die tiefe Stimme seines Schülers.<
an dieser stelle fehlt mir so n bisschen die gefühlsbeschreibung zu baltrok, ist immerhin das erste mal das er genommen wird
aber ansonsten ist die szene richtig klasse*sabber*

>Der alte Kämpfer brachte seinen Begleiter in einer ihm bekannten Garnison unter. Danach sahen sie sich nie wieder.<
das kommt zu plötzlich, zu abgestumpft rüber, hätte man mit ein paar worten mehr ausführen können

>Die Generäle beschlossen ihn zu fördern, .....Das war für Rudger völlig indiskutabel, er hatte erkannt, dass nur Baltrok in der Lage sein würde, seine wilden Soldaten zu bändigen.<
das ist vollkommen klasse geschrieben*nick*
richtig toll und begeistungsfähig *___*

>Woher der Berater Gorwins es erfahren hatte, bekam der Hüne nie heraus, aber der Mann wusste es und nutzte sein Wissen um die Neigung Baltroks um ihn zu erpressen.<
diesen absatz versteh ich nicht so ganz, weil vorher nicht ganz ersichtlich war, das es um baltroks neigung geht

die beobachtung am see ist total klasse geschrieben, da kann ich gar nix böses zu sagen, einfach nur tolli *___*
sie hatte irgendwas magisches an sich, das den leser mit in den bann zieht*grins*
*auch mal spannen will*
xDDDD

>Aber der Thronfolger wollte auch mal Zeit nur für sich haben, ein paar Stunden weg von den strengen Regeln die offensichtlich nur ihm galten.<
*nick* joh ja sehr gut geschrieben, kann ich mich richtig hinein versetzen*doller nickt* supi *___*

uiuiui das aufeinandertrefen war klasse, vorallem die freche art von Toran, hammer
da kann man es kaum erwarten das nächste kapi zu lesen *___*
Von:  Yvaine
2009-07-20T20:24:46+00:00 20.07.2009 22:24
^^Wahnsinns-FF^^
Bin schwer begeistert^^
Du erzählst sehr ausführlich und dein Schreibstil gefällt mir. Da es nur eine Abhandlung einer anderen FF ist, macht es natürlich neugierig auf mehr und ich werde die definitiv auch noch durchlesen, schließlich will ich ja wissen wie´s weitergeht:)

Lg
Von:  Fye-chan
2009-06-07T19:16:38+00:00 07.06.2009 21:16
Halli Hallooo....

Also, mir gefällt die ganze Story auch wirklich sehr sehr gut :)

Klasse geschrieben und auch vom Inhalt her super interessant und ohne langweiligen Teil (:

Sehr schön sehr schön ;)

Ld, Fye =)


Zurück