16. Dezember ~ Weihnachtsmuffel
Weihnachtsmuffel, laut TenTens Meinung, waren die schlimmsten Menschen der Weihnachtszeit, denn sie waren die Menschen, die einem selber die Stimmung verderben konnten. TenTen hatte leider das Pech, dass sie einen Härtefall von Weihnachtsmuffel in ihrem Team hatte. Hyuga Neji hieß er und war derzeitig schuld daran, dass TenTen schlechte Laune hatte.
“Ja und? Ist doch nur gefrorenes Wasser. Schmilzt eh bald wieder weg.”. TenTen blieb kurzzeitig und starrte Nejis Rücken an. Wie konnte er nur so etwas sagen. Es hatte grad angefangen zu schneien und sie hatte es leise und erfreut ausgerufen, als eine Schneeflocke auf ihrer Nase gelandet war.
“Du bist ein AAWMAHGKWM!”, stellte sie schockiert fest und Neji drehte sich um. “AAW - Was?”, fragte er und zog eine Augenbraue hoch, doch TenTen ignorierte ihn. “Der Notfallplan muss sofort greifen...”, murmelte sie leise und Neji fragte beunruhigt: “Welcher Notfallplan?”. “..., wir haben heute den 21., also nur noch drei Tage bis Heiligabend, ohne heute nur zwei .”. Neji musterte TenTen mittlerweile mit einer gewissen Besorgniss, denn so kannte er seine Teamkameradin nicht.
Plötzlich blickte TenTen Neji sehr entschlossen an und sagte: ”Absolut-Anti-Weihnachtsmensch-aller-höchsten-Grades-kurz-Weihnachtsmuffel, ja das bist du. Und du wirst mich morgen früh um Punkt Neun Uhr abholen, überleg dir, wenn du was zu Weihnachten schenken willst, denn wir besorgen morgen die Weihnachtsgeschenke. Keine Widerworte, sonst werd ich sauer.“
“Warum?”. “Warum du morgen kommst? Damit du endlich verstehst, was da tolle an Weihnachten ist und auch an Schnee, der zwar physikalisch gesehen tatsächlich nur gefrorenes Wasser ist, aber welcher auch eine wundervolle Bedeutung hat. ”, mit diesen Worten drehte sich TenTen energisch um und schritt voran. Neji folgte ihr mit einem Seufzer, denn er wusste schon jetzt, dass er morgen zu ihr gehen würde, da er einen Streit mit ihr vermeiden wollte und er wusste, dass es sie freuen würde, wenn er kommt.
So stand er an nächsten Morgen um fünf vor Zehn vor TenTens Haustür und jene öffnete sogleich die Tür, wusste sie doch, dass Neji immer zu früh kam. “Warte, nur noch mein einer Stiefel, dann können wir los.”, sagte sie und beugte sich hinab, um den Reißverschluss ihres Stiefels in die Hand zu nehmen und zu schließen. “Wohin gehen wir?”, fragte Neji skeptisch und TenTen strahlte ihn an, als sie sich wieder aufgerichtete hatte.
“Weihnachtsgeschenke für unsere Freunde kaufen.”, sagte sie und zog schwungvoll ihre Haustür zu. Neji sah sie versteinert an, doch ignorierte die Braunhaarige Nejis Verhalten, nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit. “Geschenke?”, fragte er gepresst.
“Ja, für Naruto einen Nudelsuppengutschein, ist doch klar und witzig, weil alle ihm das schenken werden. Shikamaru schenken wir, dachte ich mir, neue Shogi-Figuren, seine Alten sehen schon so abgegriffen aus und außerdem braucht er neue, da Ino erst letztens einige der Figuren zerstört hat, als sie sauer war. Ino schenken wir keine Blumen, wäre ja irrsinnig, ich dachte da eher an Parfüm oder noch besser-”.
“Halt. Warum?”, unterbrach Neji TenTen und sah sie fragend an. Sie tippte mit ihrem Zeigefinger seine Nasenspitze an und sagte dann: “Um dir zu zeigen, wie viel Spaß es macht, für Freunde Geschenke zu kaufen, sich Gedanken zu machen, was sie gerne habe möchten. Du sollst den Geist der Weihnacht spüren-”.
Ein weiteres mal unterbrach Neji TenTen: “Ino schenken wir das eine Buch, dieses mit dem Modezuegs da, das will sie haben.”. Überrascht sah TenTen ihn an und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. “Wehe du erzählst ihr etwas davon. Das war deine Idee.”, stellte Neji klar und TenTen nickte. Brauchte ja nicht jeder zu wissen, dass Neji auch eine menschliche Seite hatte.
“Okay, ich weiß welches Buch du meinst. Ich dachte mir, dass wir Sakura eventuell eine Halskette kaufen und Choji kriegt ein Kochbuch, während Lee neue Gewichte bekommt und Sasuke.... bei dem fällt mir nichts ein.”, sagte TenTen und sah Neji erwartungsvoll an. “Sasuke bekommt einen neuen Teppich.”. “Teppich?”, fragte TenTen kichernd und Neji verdrehte die Augen. “Er hat ein neues Jutsu ausprobiert und dabei ein paar Sachen angezündet.”.
TenTen fing an zu lachen: “Der Uchiha Sasuke? Nein, dann ist er ja doch nicht fehlerlos. Schön zu wissen, aber weiter im Text. Guck mal, das bekommt Hinata.”. Sie zerrte Neji zu einem Schaufenster, denn während sie miteinander geredet hatten, waren sie in der Innenstadt von Konoha angekommen. Nun standen sie kritisch vor einem Schaufenster und diskutierten den Inhalt, TenTen optimistischer als Neji, welcher eher pessimistisch das Schaufenster betrachtete.
“Nein, das passt nicht zu ihr.”, stellte Neji fest und versuchte TenTen von dem Schaufenster wegzulocken. “Hyuga Neji, schalt deinen Ich-bin-der-große-Cousin-und-du-bekommst-meine-Cousine-nicht.Komplex aus und stimme mir zu, dass Hinata diesen Fuchs bestimmt süß finden wird.”. Ein kurzer Blick zu TenTen und Neji war klar, dass er nicht dagegen stimmen konnte. “Okay, kriegt sie eben den Stoffuchs.”. Eine glückliche TenTen huschte in den Laden hinein, kaufte den Fuchs und kam wieder heraus. “Hier, trag die Tasche. Du bist der Mann.”
Ohne einen weiteren Kommentar nahm Neji ihr die Tasche ab und zusammen bummelten sie weiter durch die Stadt, um die restlichen Geschenke zu besorgen, was nicht ohne weitere Diskussionen von statten ging. Am Abend dann waren sie endlich fertig und Neji dankte dem Himmel dafür. Er brachte TenTen noch nach Hause und sie beschlossen, dass die Geschenke bei TenTen bleiben würde, dass sie alleine wohnte. Kurz bevor Neji zurück zum Hyuga-Anwesen gehen wollte, zupfte TenTen ihn an einen seiner Ärmel und sagte: “Morgen um, sagen wir, dreizehn Uhr, ich mach uns was zu essen.”. Ein kurzes Nicken von Neji genügte ihr, bevor sie ihre Tür schloss.
Am Mittag des 23.12 klingelte Neji an TenTens Haustür und freudig machte jene auch die Tür auf, mit einer Schürze bekleidet und Teig im Gesicht. “Teig?”, fragte Neji, ging in TenTens Flur, zog Schuhe und Jacke aus und folgte ihr in die Küche. Dort lag auf ihren Küchentisch ein großer Teigklumpen, welcher nur sehnlichst darauf wartete, aufgerollt zu werden. “Guck mal, was für niedliche Formen ich noch gefunden habe.”, strahlte TenTen und hielt Neji verschieden Teigplätzchenformen vor die Nase. Er identifizierte einen Tannenbaum, Sterne, eine Sternschnuppe und einen Engel mit Trompete.
“Wir backen Plätzchen, wie es sich für Weihnachten gehört. Du rollst den Teig aus und ich bereite die Bleche vor, danach packen wir die Geschenke ein, stellen den Weihnachtsbaum auf und verzieren die Kekse. Morgen dann schmücken wir den Baum und abends treffen wir uns bei Sasuke und feiern mit unseren Freunden Weihnachten.”, erklärte TenTen Neji ihr Programm und schob ihn in Richtung des Tisches. Neji ergab sich und rollte brav den Teig aus, während TenTen fröhlich summend die Bleche vorbereitete.
Zusammen stachen sie die Plätzchen auf, wobei TenTen immer wieder von rohen Teig naschte und Neji versuchte, sie davon abzuhalten. Als die Plätzchen auf den Blechen lagen und die Bleche im Backofen waren, saßen TenTen und Neji mit Tee auf dem Fußboden des Wohnzimmers, umgeben von unzähligen Geschenken, Schleifen, Geschenkpapier und Geschenkbändern. “Jetzt wird eingepackt. Ich tendiere ja dazu, dass wir um Sasukes Teppich eine rosa Schleife binden, oder pink, rosa erinnert zu sehr an Sakura.”
“Pink? Er ist ein Junge.”, stellte Neji fest und griff nach eine blauen Schleife. “Na und? Gerade deswegen.”, grinste TenTen diabolisch und griff nach einer pinken Schleife. Zu guter letzt einigten sie sich auf eine hübsches Dunkellila, welches gut zu der Farbe des Teppich passte, welcher dunkelrot war. Als alle Geschenke eingepackt waren, waren auch die Kekse fertig und die beiden verzierten sie mit Zuckerkugeln, Zuckerstreusel und malten sie sogar mit Zuckerfarbe an.
Zu guter letzt hatten sie Unmengen von bunt eingepackten Geschenken mit Namenskärtchen, viele fast schon neonfarbene Kekse und rote Nasenspitzen, dass sie es während der Keksverschönerungs-Aktion nicht lassen konnten, sich gegenseitig mit Zuckerguß zu beschmieren. Auch die Kekse packten sie in kleine Tüten und hängten diese an die Geschenke. “Und jetzt?”, fragte Neji und streckte sich.
“Jetzt wird nur noch der Baum aufgestellt und... oh, es ist ja schon so spät. Wenn du willst, kannst du hier übernachten, dann musst du nicht mehr durch die Kälte nach Hause.”, schlug TenTen Neji vor und er nickte zustimmend. Jetzt noch durch die Kälte nach Hause zu gehen, erschien ihn nicht angenehm. So schleppten sie gemeinsam den Baum in die Wohnung, stellten ihn in einen Christbaumständer in das Wohnzimmer und bereiteten Nejis Bett vor. Mit einen Kuss auf die Wange sagte TenTen Neji gute Nacht und verschwand in ihr Schlafzimmer, während sich auf Nejis Gesicht zum ersten Mal seit Tagen ein kleines Lächeln schlich.
Am Morgen des 24. wachte Neji früh auf, doch nicht so früh wie TenTen, denn diese hörte er schon in der Küche rumoren. Er stand auf und öffnete die Vorhänge. “TenTen.”, rief er und jene kam zu ihm. “Was ist Neji?”, fragte sie und rieb sich verschlafen die Augen. “Sieh mal.”, wisperte er und TenTen war verdutzt, denn so hatte sie Neji noch nie erlebt. Er starrte gebannt aus dem Fenster und als sie sich eben ihn stellte, erkannte sie, was Neji verstummen ließ. “Weißt du, Eisblumen gehören auch zu Weihnachten.”, sagte sie grinsend und ging wieder aus dem Zimmer. “Ich glaub, ich mag Weihnachten.... es ist nicht nur gefrorenes Wasser.”, sagte Neji leise und TenTen sah ihn mit einem liebevollen und zufriedenen Lächeln an.
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Der krampfhafte Versuch, noch etwas mehr Ernsthaftigkeit oder ein höheres Niveau einzubringen, ist leider vollkommen gescheitert. Ich hoffe trotzdem, dass man ihn mag, wenigsten ein kleines bisschen.