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Dystopia - Old Version!

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Kapitel 7

„Beruhig dich doch, Mum...“ Mikako setzte ihre völlig verstörte Mutter auf einen der Sessel am Kamin. Sie beschwor mit einer Handbewegung zwei Tassen Tee. Nonverbale Zauber waren zwar noch nicht dran, doch ihre Eltern hatten alles daran gesetzt, dass Mikako alles lernt, was sogar manch ein Zauberer nicht kann oder weiß.

„Immer wachsam“, sagte ihr Vater jedes Mal, wenn sie ihn sah. Ein Spruch, den Moody noch übernehmen würde. „Sei immer wachsam, Mikako. Du weißt nie, wann ein Todesser hinter dir steht und deine Seele fordert.“ Beide Elternteile waren mit den Jahren paranoid geworden. Hinter jeder Ecke lauerte für sie ein Gegner. Ohne noch einmal alle Flüche herunter zu rattern, traute sich das Ehepaar nicht mehr aus dem Haus. Tatsächlich gab es ungewöhnlich viele Angriffe auf die Beiden, was sie mit höchster Wahrscheinlichkeit ihrer Liebe zum Beruf verdankten und sich dazu noch von ihrer eigentlichen Familie – der Familie Black – abgewandt hatten.

Mikako währenddessen wurde als keine Gefahr angesehen. Zwar wurde sie versteckt und hatte zu Hause immer einen Auror, der auf sie aufpassen sollte, dennoch hatte es noch nie ein Attentat gegeben. Dies war höchst bizarr, zumal Mikako sich mit ihrer Einstellung auch gegen den dunklen Lord verschwor. Jeff und Hitomi Tzukino schienen eine Ahnung zu haben, warum der dunkle Lord sie in Ruhe lassen könnte, doch sie sagten sie nicht. Mikako wiederum war klar, was die Beiden dachten: Sie dachten Tom Riddle, ihr Vater, sei der dunkle Lord. Aber das war unmöglich! Tom Riddle wäre zu so etwas nicht fähig.

Mikako jedoch war der ganze Trubel und die Nachdenkerei zu viel. Viel lieber hielt sie sich im Hintergrund und half ihren vom Verfolgungswahn verfressenen Eltern so gut sie konnte. Sie regelte den Haushalt, schickte den Hauselfen per Eule genaue Anweisungen, wie sie mit den Tzukinos umgehen sollten. Nebenher zeigte sie ihren Freunden eine glückliche Fassade. Niemals würde jemand auf die Idee kommen, dass alles so sehr an Mikako nagen könnte.

Hitomi sah sich schnell um.

„Ist hier jemand?!“

„Nein, Mum“, erklärte Mikako. „Die sind bei dem Wetter alle draußen.“ Sie tätschelte besorgt die Hand ihre Mutter.

„Gut...“, nuschelte die verstörte Hitomi.

„Worum geht’s? Mum?“ Sie nahm das alles nicht mehr so ernst. Fast jede Woche ging eine Angelegenheit um „Leben und Tod“. Die schwarzhaarige Frau mit dem zerzausten Haar sah sich unruhig um. Ihre Hand glitt langsam in die Umhangtasche. Sie verkrampfte sich um einen Gegenstand.

„Streck deine Hand aus“, befahl sie leise. Ihre Adoptivtochter tat, was ihr gesagt wurde. Hitomis Hand glitt ganz langsam aus der Tasche heraus. Sie schien fast über Mikakos zu schweben, dann... ließ sie etwas fallen. Es war schwer und massiv für diese Größe, die etwa den Umfang einer großen Murmel hatte. Mikakos Augen huschten zu jenem Gegenstand hinab. Es war ein plumper Goldring, den ein schwarzer Stein zierte. Auf ihm war ein Kreis eingraviert, der von einem gleichseitigen Dreieck umfasst wurde. Ein gerader Strich trennte und vollendete dieses bizarre Symbol.

„Was ist das?“, flüsterte Mikako. Das Ding machte ihr angst. Es strahlte irgendetwas... Dunkles aus. Am liebsten wäre sie fort gerannt. Sie wollte nichts mit den Dingen zu tun haben, die für Hitomi und Jeff so sehr von Belangen waren.

„Ich weiß nicht“, meinte ihre Mutter. „Aber dem dunklen Lord ist es wichtig. Deshalb möchte ich, dass du es behältst.“

„WAS?!“ Mikako sprang auf. „Du spinnst wohl! Ich will nichts – hörst du? Gar nichts – mit diesem ganzen gefährlichen Mist zu tun haben! Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe!“

„Dieser Krieg betrifft uns alle, Mikako. Auch dich“, begann Hitomi, aber ihr wurde das Wort abgeschnitten.

„Oh nein. Dieser ‚Krieg’ wird vorüber gehen! Wie jeder andere auch. Es ist nur eine Frage der Zeit und dieser dunkle Lord wird gestürzt werden!“ Hitomi lachte.

„Nun, wenn du der Überzeugung bist, warum hast du dann Probleme einen einfachen Ring eines Mannes, der ohnehin gestürzt wird, zu behalten?“ Schweigen. „Na siehst du. Außerdem wird ihn niemand bei dir vermuten insofern du ihn niemandem zeigst. Finde heraus, was dieses Ding ist und du bist es los.“ Mit den Worten stand Hitomi auf. Sie blickte sich noch ein paar mal um, dann schritt sie aus dem Raum. Mikako sah ihr eine Weile lang hinterher.

„Sie ist wahnsinnig“, murmelte sie nur und steckte dabei den Ring unauffällig in die Umhangtasche. „Die Frau ist wahnsinnig und ich muss dafür hinhalten.“
 

Ein weiteres Mal schritt Albus Dumbledore in seinem Büro auf und ab. Er kraulte seinen langen, weißen Bart, strich über seine schon mehrmals gebrochene Nase und ließ sich von Fawkes’ fragenden Krächzen nicht aufhalten. Die Lage wurde immer ernster und er scheute sich seine Asse auszuspielen. Ob das daran lag, dass seine Karten doch nicht ganz so gut waren, wie er dachte? Vielleicht. Aber viel eher dachte er immer mehr an die Familie Tzukino. Er hatte das Gefühl, dass Jeff und Hitomi sich blindlings immer mehr in etwas hinein ritten, woraus sie niemals ungeschadet raus kämen. Er machte sich sorgen um sie, denn einerseits schienen sie ein gewisses Misstrauen gegen Voldemort alias Tom Riddle zu haben, aber trotzdem schützten sie ihn, weil sie seine schwerwiegende Veränderung nicht wahr haben wollten. Langsam wurde es aber Zeit sich zu entscheiden. Für oder gegen Voldemort. Es gab nichts dazwischen und langsam wurde Albus klar... dass er sie gegebenenfalls bekämpfen müsste.

Doch viel quälender war der Gedanke an Mikako. Das Kind Toms, dass wie seine Adoptiveltern hin und her gerissen war. Und wenn sie auf Toms Seite wäre, könnte Albus Dumbledore wohl kaum ein Kind bekämpfen! Ebenso wenig konnte er zulassen, dass jenes Kind gegen den eigenen Vater war. Mikako also musste sehr schnell untertauchen, wenn sie alles gut überstehen sollte. Aber wie? Er konnte Jeff und Hitomi nicht einfach bitten sie nach Japan zu ihren Großeltern zu bringen. Dazu fehlte es Albus an der einst guten Freundschaft zwischen den Dreien.

„Fawkes, mein Freund...“, murmelte er. „Die Situation wird von jedem Tag an schwieriger.“
 

„Vielen Dank für die Kooperation...“, flüsterte Mikako leise. Achtlos ließ sie den Leichnam los, der sofort zu Boden fiel. Plötzlich: Lachen. Ein kaltes, hohes Lachen einer Frau. Es hörte sich grausam und gefühlskalt an. Dann merkte Mikako, dass sie selbst so lachte. Sie sah zu dem gesichtslosen Leichnam hinab, konnte aber nicht erkennen, wer jener Mann gewesen war. Ihr wurde fast schlecht. Hatte sie ihn etwa getötet? Ohne es zu wollen schritt Mikako zu einem alten Spiegel. Sie war eine erwachsene Frau. Ganz in schwarz gekleidet und mit einer Maske, die einem Totenkopf ähnelte. Das war nicht Mikako!

Ganz langsam nahm die Frau ihre Maske ab. Glutrote Augen funkelten der 14-jährigen entgegen und ließen sie starr vor Schreck werden.

„Mikako! Mikako wach auf!“ Warum hörte sich Lily so aufgebracht an? Und wer schrie da so? Mikako kam langsam zu sich und das Schreien verstummte. War es etwa sie selbst gewesen? Sie konnte sich gar nicht daran erinnern. Sie schlug die Augen auf. Lily stand direkt an ihrem Bett und hatte sie wach gerüttelt. Naara – daneben. In der Nähe: Hazel, Rachel und Abigail. Mikako setzte sich auf.

„Keine Ahnung, warum ich mich so anstarrt“, meinte sie.

„Hallo?“, meinte Naara, als ob sie ganz die Alte wäre. „Wer hat hier geschrieen wie am Spieß?!“

„Ich ja nicht, Mondgesicht“, antwortete die Schwarzhaarige bissig. Naaras Miene wirkte sofort wie versteinert, als würde sie sich daran erinnern, wie sehr sie Mikako doch seit neustem nicht mochte.

„Gut. Dann geh ich wieder schlafen“, meinte sie und legte sich sofort hin.

„Wirklich alles okay, Mika?“, nuschelte Hazel leise. „Es klang, als hättest du schlecht geträumt.“

„Ach, sag bloß!“, rief Abigail spöttisch woraufhin Hazel sich schnell in ihr Himmelbett verzog. Rachel schien der Ansicht zu sein, dass sie das eh nichts anginge und verzog sich genau so schnell.

„Also meine Mutter macht mir ja immer einen zuckersüßen Tee mit ein paar Tropfen Zitrone, wenn ich schlecht geträumt habe“, meinte Abigail breit lächelnd.

„Deshalb sind ja auch deine Zähne so gelb“, meinte Hazel genervt und drehte sich in ihrem Bett auf die andere Seite um zu schlafen. Abigail währenddessen holte sofort einen Handspiegel unter dem Kissen hervor und beäugte ihre schneeweißen Zähne misstrauisch, als ob Hazel ihr gerade die schlimmste Hiobsbotschaft erteilt hätte, die Abigail hätte erreichen können.

„Na dann, ist ja alles klar. Ich leg mich wieder hin“, meinte Mikako und kuschelte sich sofort in das weiche Himmelbett.

„Mika, du hast im Schlaf geschrieen. Ist wirklich alles klar?“, fragte Lily leise.

„Jaha, mir geht’s gut. Ich brauch nur noch ein wenig Schlaf. Gute Nacht, Lily.“

Missmutig schritt auch Lily langsam zu ihrem Bett, während sie von Mikako beobachtet wurde. Morgen. Sie würden morgen darüber reden. Jetzt brauchte sie erst mal ein wenig Zeit für sich um zu begreifen, was soeben passiert war. Sie war eine Frau gewesen, die gerade jemanden ermordet hatte. Langsam und schmerzhaft. Vermutlich um an Informationen zu kommen. Aber wieso? Das war doch nicht sie, Mikako Tzukino, Tochter einer der bekanntesten und erfolgreichsten Aurorenfamilien der Zaubereigeschichte. Mikako runzelte die Stirn. Sie sah die Frau im Spiegel. Sie war ganz in schwarz und hatte eine Maske auf. War das nicht die eines Todessers? Laut den detaillierten Beschreibungen ihres Vaters könnte es tatsächlich so sein. Und dann? Ah, richtig... Sie hatte die Maske abgenommen, hatte ein Gesicht gesehen und war dann aufgewacht. Aber was für ein Gesicht? Mikako dachte angestrengt nach. Die Frau hatte... volles, schwarzes Haar gehabt, dass allmählich ergraute. Ihre Augen waren so dunkelblau, wie Saphire... Sie erschrak. War das sie selbst gewesen? Sie schüttelte dem Kopf. Niemals, niemals würde sie so sein wie die Frau in ihrem Traum. Eher würde sie sterben. Die linke Hand Mikakos wanderte langsam unter ihr Kopfkissen und umschlang den seltsamen Ring, den ihre Mutter ihr noch heute gegeben hatte.

Währenddessen, ohne es zu bemerken, wurde Mikako von der anderen Zimmerseite aus von den glutroten Augen ihrer ehemaligen Freundin Naara fixiert. Das weißhaarige Mondgesicht zog die Decke etwas höher als sie merkte, dass Mikako langsam einschlief. Ihr Blick fiel zum Fenster. Es war eine klare Vollmondnacht. Ein Wehrwolf heulte in den tiefen des Verbotenen Waldes. Hogwarts war dunkel. Lautlos schlich eine muskulöse Korat-Katze in den Schlafsaal. Sie sprang auf Naaras Bett und sah sie erst Mal eine ganze Weile durch die stechendgrünen Augen an. Dann legte sie sich zu ihr und schmiegte das silbergraue Fell an ihre Brust. Die Katze war zum ersten Schultag ein Geschenk von ihrem Vater gewesen. Von ihrem Muggelvater.
 

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@ -_Moony_-: Naara war so ein spontaner Einfall xD

Aber ich hab meine Pläne mit ihr *muhaha*

Die Situation wird immer besch.... verzwickter uu
 

@ little_Baku-chan: Öh... okay o.o

so lang hat das Kapitel nicht auf sich warten lassen... ;)
 

Sry für die kurzen Rekommis... bin total müde und muss jetzt Reli schreiben *gg*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -_Moony_-
2009-02-02T21:11:01+00:00 02.02.2009 22:11
Hey du :D

sry dass mein Kommi jetzt so spät kommt aber ich hatte leider nicht wirklich viel Zeit um irgendwas punkto Animexx zu machen ^^°

Aber nun mal zum Kapi! Ich finds wirklich spannend geworden!
Du hast das paranoide Verhalten von Hitomi wirklich sehr gut geschildert und bei Mikas Alptraum musste ich wirklich den Atem anhalten XD
Ich wüsste nur gerne wo Hitomi den Ring herhat *gg* ich denke nicht, dass Tom ihn irgendwo rumliegen hat lassen und nur darauf gewartet hat, dass die Tzukinos den Ring finden und ihn dann Mika geben ^^

Ich finds wirklich gut geworden und mach mich gleich drauf und drann das nächste Kapi zu lesen :D


Ps. Oh ja~ es wird alles verzwickter XD und komplizierter als ich am Anfang gedacht habe XD
Von:  little_Baku-chan
2009-02-01T10:00:02+00:00 01.02.2009 11:00
Hi ^.^
Endlich bin ich einmal pünktlich und ich glaube, dieses mal bin ich sogar die Erste mit einem Kommentar. - Eigentlich glatt mal erwähnenswert, wenn man sonst so meine "Verspätungen" betrachtete! *lach*

Nun aber zum Kampitel: Es ist wieder mal wunderbar gelungen zu verwirren, denn eigentlich hatte ich irgendwie mit einer Unterhaltung gerechnet, die in eine völlig andere Richtung ging. XD Irgendetwas in Richtung: Schatz, es gibt da etwas, was ich dir schon lange sagen wollte usw.
Für den Überraschungsmoment gibt es also einen großen, dicken Pluspunkt. Genauso wie für die Traumsequenz dir wirklich interessant ist. Auch hier ging meine erste Vermutung wieder in eine andere Richtung und er erwartete eher, dass sie nicht ihre mögliche Zukunft sieht, sondern ihren Vater. Daher war ich bei der Erwähung von einer Frau auch erst einmal irritiert... XD

Den einzigen Kritikpunkt, den ich anbringen würde, wäre dass sich mir irgendwie der Anfang heute etwas hingezogen hatte. Die Erklärung vom Geisteszustand ihrer Mutter war dir dann wieder wunderbar gelungen, aber irgendwo davor gab es eine Stelle, wo ich mir nicht mehr ganz sicher war, ob du da nicht doch zu weit ausgeholt hast.

So, das wäre dann schon alles von mir.
*knuff*
ich freue mich darauf, wenn du weiterschreibst. XD

Bye, Baku-chan
^.^


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