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Nekome

A Run for free
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

25. Juni 2059, Seattle, 7.00Uhr
 

Nekome schlief noch tief und fest, als plötzlich ihr rechtes Handgelenk anfing zu vibrieren. Wie vom einen Blitz getroffen sprang sie auf, verhedderte sich in die dünne Decke und landete dumpfen auf dem Boden. Was zum T... Ihren Hintern reibend setzte sie sich auf, während das Vibrieren nicht aufhören wollte. Gähnend ging sie ans Kom. Das Gesicht ihres Schiebers erschien auf dem Display. Es war ein Zwerg mit vielen kleinen Lachfalten, kurzem braunen Haar und freundlichen blauen Augen. Ein breites Grinsen tauchte auf dem Gesicht des Zwerges auf. „Hast aber auch schon mal besser ausgesehen, Schätzchen.“

„Das Schätzchen kommt dich gleich besuchen und vermöbelt deinen Popo, wenn du mir keinen guten Grund nennst mich um diese Zeit aus dem Bett zu schmeißen, Winzling!“ Nekome rieb sich müde ihre brennenden Augen und versuchte trotzdem einen wütenden Ausdruck in sie zu legen, was aber nicht ganz klappte.

Der Zwerg dachte gar nicht daran aufzuhören zu grinsen und fuhr ohne die Miene zu verändern fort. „Ich sie kann dich auch später wieder anrufen, Kleine, aber dann könntest du was richtig Geiles verpassen...“ Herausfordernd sah er sie an.

„Ist ja schon gut, Patrick! Rück raus mit der Sprache und wehe es ist mal wieder ein LEICHTER Job!“

Patrick verzog sein Gesicht, welches einen leicht besorgten Blick annahm.

„Hab schon gehört, was passiert ist. Tut mir Leid aber du kennst die Spielregeln! Bist ja anscheinend trotzdem gut weggekommen, was man in der Matrix so hört.“

„Erspar mir dein Mitleid und schieß los!“ Durch den besorgten Blick versuchte sie einen freundlicheren Ton einzuschlagen. Er hat recht! Ich kenne die Spielregeln! Alt zu werden in den Schatten könnte man glatt als eine Herausforderung sehen. Sie grinste innerlich. Na ja wäre ja auch sonst zu langweilig.

„Ist ja gut! Ich würde nur ungern auf deiner Beerdigung auftauchen müssen in nächster Zukunft!“ Der Zwerg schaute sie mit ernster Miene eindringlich an. Dann verschwand dieser Ausdruck, so schnell wie er gekommen war und wich wieder dem freundlichen Lächeln.

„Du hattest mich doch wegen der APDS (Panzerbrechende Munition) angesprochen...“

Von einem Moment auf den Anderen vergaß Nekome ihre Müdigkeit und schaute erwartungsvoll Patrick in die Augen.

„Ah, anscheinend hab ich jetzt deine Aufmerksamkeit!“ Patrick grinste sie frech an. „Tjaha, stell dir vor, dein alter Schieber hat dir ein paar kleine Geschenke beschafft. Was hälst du von 30 Kugeln APDS für deine Thunderbolt?!“

„Pat, wenn du hier wärest würde ich dir einen fetten Schmatzer aufdrücken!“ Nekomes Augen funkelten. Endlich ist die Muni da!! Wird in Zukunft leichter sein Feinde in Vollrüstung auszuschalten. Oder Drohnen... Ihr Blick wurde etwas glasig, als sie sich die Auswirkungen der Munition ausmalte.

„Hey! Freu dich noch nicht zu früh. Ich bekomme die erst in zwei Tagen rein. Frisch aus den ADL sozusagen.“

„Erst in zwei Tagen?“ Das Funkeln in Nekomes Augen verschwand. „Och, menno!“

„Jetzt stell dich nicht so an! Zwei Tage ist jawohl keine all zu lange Zeit!“

„Jaja, ist ja schon gut.“

„Okay. Ich wollte es dir nur gesagt haben. Ich schätze ich soll sie dir wie immer überbringen?“

„Ja, so wie immer.“ Nekome zwinkerte ihm zu. „Bis denn, Chummer!“

„Jo, bis dann! Und lass dich in der Zeit nicht geeken! Sonst kriegt deine Muni jemand anderes!“

„Wag es dich!“

Mit einem Lachen legte der Zwerg auf.

Super, jetzt bin ich wach! Was mach ich denn jetzt?! Nekome schaute sich in ihrer Wohnung um. Na ja, die Bezeichnung Wohnung passte nicht ganz. Es gab nur einen Raum, der quadratisch war und 30m² umfasste. Rechts neben der Eingangstür war ihr Bett, welches eigentlich das beste Möbelstück in ihrem Zimmer war. Daneben stand ein kleiner Kleiderschrank aus Kunstholz, da echtes Holz viel zu teuer war. Gegenüber von der Eingangstür an der Wand standen ein kleines Schränkchen mit einer Mikrowelle drauf und daneben ein ranziger, weißer Kühlschrank. Rechts daneben war ein kleiner Bereich mit einem Vorhang abgehangen, wohinter sich die Toilette befand. Links an der Wand lagen einige Gewichte und andere Sachen um sich in Form zuhalten. Alles im allem eine typische Wohnung in den Barrens.

Nekomes Blick schweifte zurück zum Kühlschrank. Hm, ich glaube ich werde erstmal was essen und mir einen Soykaff machen!

Nach einem Soykaff, einem kleinen Frühstück (altes Toastbrot), diversen Kraftübungen und nach einem ausführlichen Säubern der Waffen, schaute sie sich kurz auf ihrem Navi an, wo die Bar Blue Monkey liegt.

In der C Gegend von Renton also...in einer guten Viertelstunde sollte ich da sein. Sie ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn, entledigte sich ihrer Trainingskleidung und schaute in den Spiegel. Sie verzog das Gesicht, als sie die Wunde an der Oberlippe betrachtete. Na super, da wird wohl eine kleine Narbe zurückbleiben! Na ja, eine mehr oder weniger... Sie sah sich ihren Oberkörper im Spiegel an, als würde er nicht zu ihr gehören. Innerhalb von 3 Jahren, in denen sie in den Schatten arbeitete, sind einige Narben zusammen gekommen. Die meisten waren ungefährlich und rührten von Fleischwunden oder sogar nur tiefen Schürfwunden. Ihr Blick blieb an einer kleinen Runden Narbe unter ihrem linken Schlüsselbein hängen. Bilder von einem toten Mann mit braunen langen Haaren und grünen Augen tauchten vor ihrem inneren Auge auf und sie verdrängte sie samt dem stechenden Scherz in ihrer Brust sofort. Es ist nicht an der Zeit, alten Sachen hinterher zu trauern! Entschlossen wandte sie ihren Blick vom Spiegel ab und nahm eine schwarze Jeans aus dem Schrank. Dazu ein schwarzes Top, ihr Tarnhalfter für die beiden Thunderbolts und eine schwarze Jeansjacke. Sie mochte schwarz. Man wurde damit kaum beachtet und genau das wollte sie. Im Mittelpunkt zu stehen, sparte sie sich für andere Abende auf. Ihre Haare waren schnell gemacht (einmal durchgewuschelt). Geübt umrandete sie mit dem schwarzen Kajal ihre Augen. Fertig! Sie grinste ihr Spiegelbild an, wandte sich danach um, ging aus ihrer Wohnung und aktivierte das Magschloss. Draußen war es bewölkt, aber trocken. Fehlte auch noch, dass es jetzt regnet! Ihr Blick fiel auf eine rote Suzuki GSX-R750. Ein Ork lag zuckend daneben. Er hatte eine Lederjacke an mit dem Zeichen der Spikes. Nekome ging zum Motorrad und entsicherte die Starkstromsicherung mit einem breiten Grinsen.

„Hast Glück, dass du so groß bist. Ein Norm überlebt die Spannung nicht!“ Sie zwinkerte ihm zu. „Sorry, aber ich hab in nächster Zukunft nicht vor, mein Motorrad an die Spikes abzutreten. Sucht euch ein anderes!“ Bei den letzten Worten wich das Lächeln auf ihrem Gesicht einem drohenden Gesichtsausdruck.

Sie stieg auf die Maschine und raste mit quietschenden Reifen davon. Verdammte Spikes! Das könnte noch wirklich unangenehm werden! Sie ärgerte sich über ihre freche Antwort. Ich glaub ich muss mich bald nach einer neuen Wohnung umschauen. Grummelnd jagte sie mit zehn Meilen über der Höchstgeschwindigkeit über die 202 runter nach Renton.

Und schon war hinter ihr das Heulen von Polizeisirenen zu hören. Verfluchter Dreck! Warum immer ich?!

Fluchend wurde sie langsamer und fuhr rechts an den Straßenrand. Sie stellte den Motor ab und wartete geduldig, bis der LoneStar-Polizist selber von seinem Motorrad gestiegen war und zu ihr hin trabte. Sie beäugte ihn genau. Schätze er ist Mitte Dreißig. Zum Glück ist es keine Frau! Sie schaltete ihre Pheromondrüsen ein und schenkte dem Polizisten ein verführerisches Lächeln.

„Madam, sie wissen, dass sie zehn Meilen über der Höchstgeschwindigkeit gefahren sind?“ Er beäugte sie zunächst mit ernstem Gesichtsausdruck, während die Pheromondrüsen von Nekome auf Hochtouren arbeiteten.

„Officer, es tut mir Leid! Meine Schwester bekommt gerade ihr Baby.“ Lass ihr bitte die Waffen nicht entdecken! Langsam machte sich auf dem Gesicht vom Officer ein verträumter Blick breit.

„Achso! Ja da kann man ihnen ja gratulieren! Wenn sie wollen kann ich vorfahren und ihnen helfen noch schneller im Krankenhaus anzukommen. Sie haben wirklich wunderschöne Augen!“

Nekome fuhr schnell die Pheromondrüsen wieder runter. Uups, dass war wohl nein bisschen zu viel.

„Nein danke Officer! Aber nett gemeint!“

„Sie können mich hier doch jetzt nicht so stehen lassen, Liebste!“

„Äh, ja.“ Verdammter Dreck!

„Geben sie mir wenigstens ihre Kom-Nummer, Teuerste!“

Nekome gab den verliebten LoneStar-Bullen irgendeine Nummer und fuhr dann so schnell es ging weiter.

Hast du ja wieder toll hingekriegt! Und jetzt sind die Klamotten voll mit Pheromonen! Na super! Das kann gleich beim Treffen ja heiter werden! Ich hab auch keine Zeit zurückzufahren und mich umzuziehen. Ach DRECK! Sie nahm sich vor demnächst immer Ersatzkleidung mitzunehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vasargo
2008-09-16T06:44:45+00:00 16.09.2008 08:44
Geile Story...
Und der Humor kommt auchnicht zu kurz^^
freu mich schon auf die fortsetztung...

Von: abgemeldet
2008-06-17T13:48:57+00:00 17.06.2008 15:48
*lach* Boah Nekome ist so geil^^ Find das aber auch super wie du es schaffst jedes Detail der Shadowrun-Welt zu beachten! schreib mir wenn du das nächste Kapitel on hast *.~ Bin gespann auf das Treffen mit den anderen Runnern^^


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