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Sport ist Mord

Taito
von

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Die Karte

„Warum hast du damals eigentlich auf meine Frage hin, ob du mich noch liebst, mit 'nein' geantwortet?“
 

„Normalerweise fragt man jemanden, der gerade aus der Dusche kommt, 'Wie war die dusche? Erfrischend?' und nicht so was!“
 

Noch vor wenigen Minuten hatte er sich vor Tai total zum Affen gemacht und nun fragte er ihn das? Er hatte seine Aufregung mit dem kalten Wasser abgespült und nun sollte er sich noch einmal aufregen?
 

„Oh, stimmt“, lachte Tai verlegen und setzte sich nun gelassen in einen Schneidersitz auf das Sofa. „Wie war die dusche?“
 

„Er- erfrischend“, nuschelte Matt. Langsam ging er auf das Sofa zu und wollte an Tai vorbei, als dieser ihn am Handgelenk festhielt.
 

„Also? Warum hast du damals auf meine Frage hin mit nein geantwortet?“
 

„Warum fragst du das auf einmal?“, wollte Matt wissen und versuchte so gut es ging sich neben seinem Freund auf das Sofa fallen zu lassen. Noch immer hielt der Braunhaarige ihn mit leichten Griff am Arm fest.
 

„Ich will das eigentlich schon die ganze Zeit wissen. Ich konnte die letzten Nächte kaum schlafen deswegen. Habe sogar eine Vorlesung verpasst, weil ich verpennt habe.“
 

„Oh, naja... das war...“, nuschelte Matt unsicher und stockte.
 

Eigentlich wollte er nicht darüber reden. Das alles war doch nun in der Vergangenheit, doch Tais Blick verriet ihm, dass er es wohl unbedingt wissen musste, um eine Art Gewissheit zu haben.
 

Matt seufzte kurz auf. „Ich dachte du willst mich vielleicht in eine Fallen locken. Dass du in Wirklichkeit nur eine Bestätigung haben wolltest, dass ich dich NICHT mehr liebe und unserer Freundschaft somit nichts mehr im Weg steht. Zufrieden? Da hast du es.“
 

„Das hast du wirklich gedacht?!“, fragte der Wuschelkopf ein wenig beleidigt.
 

„Ja~ und, dass es mit meiner Karriere wohl dann aus sein würde und so weiter und so weiter. Ich habe mir alles schön schwarz ausgemalt.“
 

„Da habe ich gar nicht so richtig drüber nachgedacht... ich meine, dass du denken könntest, dass ich dich mit der Frage in eine Fallen locken wollte.“
 

„Aber das ist doch jetzt Vergangenheit, oder?“, fragte Matt mit einem geheimnisvollen Lächeln.
 

„Ja, das ist es. Wobei ich nun schon ein schlechtes Gewissen habe. Du musst ganz schön Panik geschoben haben.“
 

„Nicht mehr als sonst“, scherzte Matt. „Was ist? Soll ich dir zur Aufmunterung was kochen? Hast du denn überhaupt was kochbares da?“
 

„Uhm, nicht viel. Vielleicht irgendwo noch Gemüse und Ramen“, nuschelte Tai.
 

„Das reicht doch“, grinste Matt. „Zeig mir einfach wo alles ist.“
 

Tai ließ langsam von Matts Handgelenk ab und führte ihn in seine Küche. Nach einiger Zeit, fand er drei Ramenpackungen und reichte diese Matt.
 

„Töpfe und alles andere ist in dem Schrank da unten. Das Gemüse müsste irgendwo im Kühlschrank versteckt sein.“
 

„Ich finde mich schon zurecht. Kennst mich doch: die Küchenfee“, lachte Matt verlegen und fing an in den untersten Schubladen zu suchen. „Du kannst ja wieder zurück aufs Sofa gehen und dein Hirn von einer dummen Show berieseln lassen.“
 

„Gute Idee, mein Lieblingsdrama müsste gleich anfangen“, säuselte Tai und schwebte zurück in den Wohnbereich, wo er den Fernsehkanal wechselte und es sich auf dem Sofa gemütlich machte.
 

Matt war derweilen eifrig in der Küche beschäftigt. Gemüse braten und Ramen kochen mit Ei. Tai beobachtete das ganze Schauspiel aus seinem Augenwinkel. Es fühlte sich gut an, beinahe selig. Er auf dem Sofa liegend und Matt, leise in der Küche ein Lied summend. Es wirkte vielleicht sogar ein wenig nostalgisch.
 

Eines Tages, ja, eines Tages irgendwann, dann könnte es sicher immer so sein. Er konnte jeden Tag mit Matt verbringen, vielleicht sogar mit ihm zusammen wohnen, mit ihm in einem Bett liegen und kuscheln...
 

'Oh, Gott, was tu ich da gerade? Male ich mir hier so eine Art Phantasiezukunft mit ihm aus? Eine rosa-rote-Welt, in der sich alles nur um uns dreht? Wir zusammen leben und das ganze drum und dran? Machen das alle Menschen, die verliebt sind?'
 

Ein weiterer Blick zu Matt verriet ihm, dass dieser wohl mit dem Kochen fertig war. Summend und mit sich selber zufrieden, kam er auf den Couchtisch zu und legte dort einige Untersetzer hin, um den heißen Ramentopf darauf zu stellen. Das gebratene Gemüse folgte kaum eine Minute später.
 

„Hier, nimm“, sagte Matt und reichte ihm ein Paar Essstäbchen.
 

Tai schloss kurz seine Augen und atmete tief aus. Er versuchte diese 'traumhaften' Gedanken beiseite zu schieben.
 

Langsam rutschte er vom Sofa und setzte sich Matt gegenüber an den niedrigen Couchtisch. Sofort nahm er die Stäbchen mit einem sanften Lächeln dankend entgegen. Tais Mund verzog sich zu einem Grinsen, das über beide Ohren ging, als der erste Bissen in seinem Mund landete.
 

„Tu nicht so! Es sind nur Ramen“, sagte Matt, als er diesen Gesichtsausdruck bemerkte.
 

„Ich weiß, aber es schmeckt besser, wenn du sie machst und mit mir zusammen isst.“
 

„Idiot...“, nuschelte Matt, während er auf einer gebratenen Paprika rumkaute.
 

Einige Stunden und einen schlechten Horrorfilm später, verkündete Matt, dass er langsam gehen müsse. Es war bereits nach 23 Uhr und wie er seinen Manager kannte, würde dieser am nächsten Morgen wieder auftauchen und ihn unsanft aus dem Bett holen.
 

Was hatte er Morgen noch mal für einen Termin? Er wusste es nicht mehr genau. Matts Gedanken waren die ganze Zeit bei Tai gewesen und wie gut es ihm tat Zeit mit ihm verbringen zu können.
 

„Soll ich dich bis zur Hauptstraße begleiten?“, fragte der Braunhaarige, als er zusah wie Matt das Geschirr in die Küche brachte, was bis vor wenigen Sekunden noch auf dem Tisch gestanden hatte.
 

„Ich bin kein kleines Kind, Tai, ich kann sehr wohl alleine die Hauptstraße finden und mir ein Taxi ranwinken“, lachte der Blonde.
 

„Hm, ok“, wisperte Tai und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Weißt du schon, wann wir uns wieder sehen können?“
 

„Ehrlich gesagt nicht“, sagte Matt, als er sich zu Tai herumdrehte. „Ich gebe kurzfristig Bescheid, wenn ich wie heute den halben Tag nichts zu tun habe. Ist das in Ordnung?“
 

„Ja, ist es“, sagte Tai mit einem traurigen Lächeln.
 

'Verdammt', dachte Matt. Er spürte wie sein Herz stach. Egal was es war, Tais Gesicht sprach immer Bände. Er hatte das Gefühl etwas gut machen zu müssen.
 

„Hey“, grinste Matt und kam auf ihn zu. „Bist du jetzt traurig, weil ich dir keinen genauen Tag sagen kann?“
 

„Hm... nur ein bisschen. Pass auf, dass du isst und dich nicht zu sehr stressen lässt. Das macht mir immer am meisten Sorgen“, flüsterte Tai, als er seine Hand auf Matts Arm legte.
 

„Brauchst du nicht. Ich bin doch kein Kleinkind mehr“, sagte Matt augenverdrehend und legte seine Hand auf die von Tai. Die gebräunte Haut wirkte um so vieles Wärmer, als seine eigene. „Soll ich dich aufmuntern?“
 

„Mit was?“, fragte Tai mit hochgezogenen Augenbrauen.
 

„Wenn du willst, kannst du mich gerne mal auf der Arbeit besuchen.“
 

„Was? Aber das geht nicht... das...“
 

„Oh, nicht falsch verstehen“, grinste Matt ihn an. „Nächste Woche ist die jährliche Agency Party. Das ganze Gebäude wird praktisch leer stehen, weil unser Präsident jedes Mal ein kompletes Hotel mietet. Und da es dort freies Essen und Trinken gibt, pilgert jeder dort hin, um sich den Bauch voll zu schlagen.“
 

„Gehst du da nicht hin?“
 

„Ohje, sehe ich so aus? Diese Partys langweilen mich und außerdem laufen sie immer gleich ab. Mein Manager versucht vergeblich eine Frau abzuschleppen, mein Boss trink immer zu viel für sein Alter, es werden irgendwelche Reden gehalten und so weiter. Ich war schließlich schon zweimal da und weiß wovon ich rede.“
 

„Ah... also, wenn das so ist... dann komme ich gerne. War zwar schon in deiner Agency, aber da habe ich nicht viel von gesehen. Nur das oberste Stockwerk, wo die Party für dein neues Album abgehalten wurde und naja... das Büro deines Managers.“
 

„Gut, dann hätten wir das ja geklärt. Ich gebe dir noch mal genau Bescheid, ja? Ich muss jetzt echt langsam gehen, sonst bekomme ich heute gar keine Schlaf mehr.“
 

Mit dem Gedanken, dass sich Tais Stimmung damit gebessert hatte, konnte er mit gutem Gewissen nach Hause fahren. Langsam ging er in den kleinen Hausflur, um sich seine Schuhe anzuziehen. Als er sich herumdrehte, um Tai auf Wiedersehen zu sagen sah er, wie sich der Braunhaarige zu ihm herunter beugte und ihm einen Kuss auf die Wange gab.
 

Völlig überrumpelt von dieser Aktion hob Matt seine Hand und legte ihn auf die glühende Wange. Es fühlte sich so an, als ob Schmetterlinge und Bienen einen Machtkampf in seinem Bauch abhalten würden.
 

„Warne mich doch vor“, nuschelte er.
 

„Ohne, gefällt es mir besser“, lachte Tai und zog die Mütze von Matt hervor.
 

„Oh, die hätte ich beinahe vergessen...“, sagte der Sänger als sein Freund ihm die Mütze auf den Kopf setzte und zurecht rückte.
 

„Gute Nacht, Yama“, flüsterte Tai, als er von dessen Kopf abließ.
 

„Dir auch eine Gute Nacht, ich melde mich dann“, sagte der Blonde sanft als er die Wohnung verließ.
 

'Selber dran Schuld, wenn ich das ohne Vorwarnung mache. Du lässt einfach deine Deckung fallen, wenn du bei mir bist', schmunzelte Tai, als die Haustür zugefallen war. 'Hmmm... ich glaube ich sollte jetzt echt ins Bett gehen. Morgen habe ich wieder früh Uni.'
 

Mit einem halbherzigen Gähnen ging Tai in Richtung Bad, um sich die Zähne zu putzen. Eigentlich hätte er bis heute ein Kapitel für eine Vorlesung lesen müssen, aber egal. Mit einem weiteren Gähnen betrat er das Bad und wollte schon zum Waschbecken gehen, als er etwas auf dem Boden erkannte. Es sah aus wie ein Zettel und lag halb unter der Waschmaschine.
 

„Was ist das?“, fragte sich Tai und beugte sich nach unten, um den Zettel aufzuheben. „Das... das... WAS ZUM GEIER?!“
 

Tai starrte mit großen Augen auf den Zettel, oder besser gesagt auf die Karte. Er hatte sie geschrieben! Er erinnerte sich daran, als ob es Gestern gewesen wäre. „Ich freue mich, dass du deinen Traum endlich erreicht hast! Bleib der, der du immer warst und spiele deine Musik. Tai.“ Ja, es war seine Handschrift. Aber wie kam es hier her? Hatte Matt es fallen lassen? Natürlich, er war ja hier duschen gewesen, doch warum...?
 

Tai betrachtete sich die Karte genauer. Sie sah aus als wäre sie nicht ein Jahr, sondern mindestens 10 Jahre alt! Sie war abgegriffen, hatte sogar einen Falz in der Mitte und einige Stellen waren franzig. Sah beinahe so aus, als würde Matt diese die ganze Zeit mit sich rumtragen!
 

Bei dem Gedanken merkte Tai wie sein Herz einen riesigen Sprung machte. Langsam ließ er sich auf die kalten Fließen sinken und lehnte seinen Rücken an die Wand. Seine Knie waren leicht angezogen und seine Finger drehten die Karte hin und her, um diese von allen Seiten betrachten zu können.
 

„Oh, Mann...“, seufzte Tai. „All die Zeit? Ich dachte ich hätte mich schlecht gefühlt ohne dich, aber dir muss es viel schlimmer ergangen sein. Natürlich... wie dumm von mir...“
 

Was sollte er jetzt tun? Matt die Karte einfach so wieder geben? Wie er seinen Freund kannte würde der vor Scham im Boden versinken. Die Abnutzungen der Karte sprachen doch Bände! Aber vielleicht wäre das gar nicht so schlecht? Ein knallroter Matt war doch einfach zu unbezahlbar und viel zu selten.
 

„Na toll, jetzt liebe ich ihn sogar noch mehr“, seufzte der Braunhaarige mit einem Lächeln und nahm sich nun seine Zahnbürste.
 

Einige Tage später saß Matt erschöpft in seiner Wohnung und schrieb an einem neuen Lied. Nachdem ihm aufgefallen war, dass er Tais Karte verloren hatte, war er beinahe durchgedreht. Er hatte seine ganze Wohnung durchsucht und irgendwann musste er sich eingestehen, dass er sie wohl verloren hatte.
 

Einen ganzen Tag lang hatte er Trübsal geblasen und sich selber verflucht, doch als er am Abend mit seinem Freund telefoniert hatte, der ihm von einem Freundschaftsspiel seines Fußballclubs mit einem anderen Club erzählte, heiterte sich seine Stimmung wieder auf. Die Karte, die ihm oft eine Stütze gewesen war, war ihm zwar immer noch wichtig, aber jetzt hatte er den realen Tai wieder.
 

Und obwohl sein ganzer Körper müde war und er sich immer noch kleine Vorwürfe machte die Karte verloren zu haben, sprudelten die Worte und die Noten für das neue Lied praktisch aus ihm heraus. Dies hatte er nur Tai zu verdanken, das wusste er. Wie lange hatte er schon nicht mehr mit so einem Eifer einen Song geschrieben?
 

Immer wieder musterte er die bereits vorhandenen Zeilen und gab ein zufriedenes Nicken von sich. Also, wenn das kein Hit werden würde, dann wusste er auch nicht weiter.
 

Gerade wollte er eine neue Zeile ansetzen als seine Telefon klingelte. Der Blonde sah auf die Uhr und erkannte, dass es nach 22 Uhr war. Wer war so verrückt ihn um die Uhrzeit anzurufen? Träge setzte er sich auf und ging zu der klingelnden Maschine.
 

„Hier bei Ishida.“
 

„Sohn!“
 

„Eh?“
 

„Hier ist dein Vater.“
 

„Oh, ja natürlich“, sagte Matt verdutzt. Was war das denn für eine Begrüßung gewesen. „Ist irgendwas passiert?“
 

„Nein, ich wollte einfach fragen, wie es dir geht.“
 

„Bist du krank? Liegst du wieder im Krankenhaus?“
 

„Was? Nein! Ich wollte wirklich nur so anrufen.“
 

Matt runzelte seine Stirn. Es war ein halbes Jahr her, dass sein Vater ihn angerufen hatte, nur um seine Stimme zu hören und da war er im Krankenhaus gewesen, wegen Gallensteinen. Normalerweise war Matt derjenige, der sich melden musste, nur um zu erfahren, dass sein Vater überarbeitet war und im Chaos seiner Wohnung versank.
 

„Du rufst doch nicht einfach so an, Paps“, sagte Matt skeptisch, als er zurück in sein Wohnzimmer ging.
 

„Ok, ok“, stöhnte Herr Ishida. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
 

„Was zum? Warum das denn?“
 

„Ich habe letztens mit TK gesprochen und er meinte, dass du dich ganz schön in die Arbeit stürzt und mal wieder umgekippt bist. Ich dachte mit dem Alter würde dein Kreislauf endlich mal besser werden.“
 

„Das ist schon Wochen her. Mir geht es super, glaub mir.“
 

„Ah, ist das so? Wochen her?“, nuschelte die raue Stimme. „Tut mir leid, ich kriege nicht viel mit. Wegen der Arbeit und so.“
 

„Ich weiß. Du musst dich deswegen nicht entschuldigen“, seufzte Matt. „Ich freue mich ja, dass du anrufst. Also, was willst du alles wissen?“
 

„Nur wie es mit der Arbeit geht? Ich habe dein neues Album angehört und es gefällt mir. Hast sicher viel Zeit reingesteckt.“
 

„Bitte? Du kaufst meine Alben?“, fragte Matt verwirrt. Das war ihm neu. Irgendwie beinahe sogar peinlich.
 

„Natürlich, immer. Wenn ich Zeit habe, sehe ich mir sogar deine TV-Auftritte an. Wusstest du das nicht?“
 

„Uhm, nein, nicht wirklich. Ich bin gerade etwas überrascht.“
 

Matt konnte am anderen Ende der Leitung ein amüsiertes Geräusch hören.
 

„Auf deine Frage hin. Ja, es war eine ganz schöne Arbeit. Habe Wochen an den Texten gesessen und dann noch die ganze Musik mischen und singen und die Musikvideos... ich könnte dir ein Buch schreiben nur mit Strapazen voll“, lachte Matt.
 

„Übernimmst du dich auch nicht?“, fragte sein Vater besorgt. Matt konnte ein leises Klicken vernehmen. Wahrscheinlich das Feuerzeug seines Vaters, der sich gerade eine Zigarette anzündete.
 

„Nein, ich meine, ich kann es nicht verhindern. Es ist der Weg, den ich gewählt habe.“
 

„Das stimmt...“
 

Matt erinnerte sich an die schrecklichen Tage von vor zwei Jahren. Sein Vater hatte sich damals sogar frei genommen, um ihm zu helfen den Vertrag seiner alten Agency zu kündigen.
 

„Willst du das eigentlich dein ganzes Leben machen?“
 

„Hm?“, fragte Matt verdutzt. „Was meinst du?“
 

„Ich habe nur gedacht... ich kenne dich und deine Einstellung. Du nimmst alles immer so ernst und versuchst dein Bestes zu geben. Die Musikindustrie hat schon viele kaputte Menschen hervorgebracht...“
 

„Was willst du mir damit sagen?“, fragte Matt genervt. „Dass ich psychisch zu labil dafür bin?“
 

„Nein, so war das nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass du früher immer so anfällig für Stress warst.“
 

„Paps, das war früher... Ich bin jetzt 19 Jahre alt“, antwortete der Blonde, während er sich durch die Haare fuhr. „Ich weiß schon, was ich mache.“
 

„Ah, wenn du meinst. Gibt es sonst was Neues? Wollen wir vielleicht mal Essen gehen? Du kannst mich auch gerne einladen.“
 

„Können wir gerne machen. Aber hast du nicht viel zu tun?“
 

„Im Moment nicht viel, ehrlich gesagt. Ich komme gerade aus Sapporo zurück, wegen einer Dokumentation. Ich bin die nächsten zwei Wochen zu Hause.“
 

„Was? So lang?“, Matt überlegte. „Ja, ich denke nächste Woche, kann ich mich frei machen. Danach bin ich wieder beschäftigt wegen einem anstehenden Konzert.“
 

„Du kannst mir dann ja Bescheid sagen, Yamato.“
 

„Mach ich. Ich lege jetzt auf, ich arbeite gerade an etwas.“
 

„In Ordnung. Bis demnächst also.“
 

„Jap, bis demnächst. Tschüss, Paps.“
 

Matt drückte auf den roten Knopf seines Telefons und warf es zum anderen Ende des Sofas.
 

'Er hat sich Sorgen um mich gemacht?', fragte er sich selber.
 

Es fühlte sich gut an, dass sein Vater doch ab und an an ihn dachte und sogar seine Alben kaufte und ihn, wenn dieser Zeit hatte, im Fernsehen verfolgte.
 

„Ja... will ich das eigentlich für immer machen?“, erwischte Matt sich selber fragen.
 

Es war doch das, was er wollte: Musik machen. Nein, dass was er gerade tat war eher Musik schreiben, selber singen, selber verkaufen und das als Sänger, der in der Öffentlichkeit steht. Dies ging weit über das komponieren und schreiben von Liedern hinaus. Es war mehr, als er sich je erhofft hatte. Aber es war auch mehr Stress und Verzicht, als er je erhofft hatte.
 

Noch vor wenigen Wochen wäre es ihm egal gewesen, er hatte all die Arbeit sogar beinahe begrüßt – solang sie diese von dem Wuschelkopf ablenken würde. Doch jetzt? Er konnte es praktisch nicht erwarten von den ewigen Interviews und Fernsehauftritten weg zu kommen, nur um Tai anrufen zu können oder ihn zu sehen.
 

Sollte dies wirklich sein ganzes Leben so weiter gehen? Nein, sein ganzes sicher nicht. Irgendwann würde er so oder so an Popularität verlieren, das war ihm ganz klar. Es würde wahrscheinlich nicht die nächsten Jahre passieren, aber irgendwann sicherlich.
 

Sein Vater hatte es geschafft ihn seit Langem mal wieder zum Nachdenken zu bringen. Über die Zukunft und, was er in seinem Leben weiter machen wollte. Ein gequältes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

„Ich sollte schlafen gehen. Mit dieser Stimmung, kriege ich den Songtext nicht fertig“, seufzte Matt und stand vom Sofa auf.
 

Doch den erleichternden Schlaf fand er nicht. Die ganze Nacht lag er wach, wegen seiner Arbeit, wegen Tai, wegen den Worten seines Vaters, wegen der Zukunft.
 

Erst zwei Tage später, als er mit Tai in seiner Agency verabredet war, war er sich sicher, was er zu tun hatte. Nein, was er tun wollte.
 

Mit einem seligen Lächeln stand er vor einem Seiteneingang seines Agencygebäudes und wartete auf Tai, der nach wenigen Minuten auch bereits auftauchte.
 

„Hey, wie ich sehe, hast du den 'Geheimeingang' gefunden“, lächelte Matt ihn an.
 

„Ja, wenn auch nur mit Mühe und Not. Man muss ja buchstäblich um das ganze Gebäude laufen“, sagte Tai. „Und? Sind echt alle zur Party gegangen?“
 

„Was denkst du denn? Die müssten zu dieser frühen Uhrzeit schon alle hacke irgendwo in der Ecke liegen, während einer von ihnen eine Rede über Erfolg und Ruhm hält“, scherzte Matt, als er den Sicherheitscode eingab und sich die Tür daraufhin öffnete.
 

„So schlimm?“
 

„Du hast ja keine Ahnung...“, antwortete der Blonde und ging vor Tai in den Flur. „Ich bin froh, dass du gekommen bist.“
 

„Ich auch, wobei ich ein schlechtes Gefühl habe.“
 

„Brauchst du nicht“, winkte Matt ab. „Selbst, wenn wir jemanden hier im Gebäude antreffen, sage ich einfach, dass du ein Freund von mir bist.“
 

„Hm ja, ist ja auch nicht so abwegig. Was willst du mir eigentlich zeigen?“, fragte Tai neugierig.
 

„Wirst du schon sehen“, grinste der Blonde ihn an und blieb vor dem Fahrstuhl stehen.
 

Die Türen öffneten sich und beide traten in den Glaskasten. Tai beobachtete Matts lässige Handbewegung, als dieser den Knopf zum 8ten Stockwerk drückte.
 

„Wie viel Zeit hast du mitgebracht?“, fragte Matt und sah aus dem Augenwinkel zu Tai.
 

„So viel du willst. Ich hatte bis heute Mittag Uni und nun habe ich frei.“
 

„Das ist gut.“
 

Matt lotste seinen Freund zu seinem Tonstudio. Außer TK und seine Arbeitskollegen natürlich, hatte bisher noch niemand sein kleines Reich gesehen.
 

„Oh, wow, ist das dein Studio?“, fragte Tai und sah sich interessiert um.
 

Computer, Mischpulte, dahinter ein Aufnahmeraum. Es war alles da. So hatte es sich der Braunhaarige immer vorgestellt.
 

„Jap, ist alles meines. Hier arbeitet das Genie“, lachte Matt und setzte sich auf den Drehstuhl vor seinem Computer. „Du kannst dich auf's Sofa setzen, wenn du magst. Ah, willst du was zu trinken? Dort auf dem Tisch stehen ein paar Flaschen.“
 

„Oh, danke“, sagte Tai und nahm sich einen Apfeleistee. Langsam ließ er sich auf das schwarze Sofa fallen, während er sich weiter umsah. „Du hast es echt schön hier. Es fehlt vielleicht ein bisschen Farbe oder so was in der Art.“
 

„Hatte nie Zeit und Lust mein Studio zu dekorieren“, lachte der Angesprochene und wurde dann auf einmal ernst. „Tai?“
 

„Hm? Was ist?“
 

„Eigentlich, naja...“, Matt wurde leiser und fing an mit seinen Haaren zu spielen. „Ursprünglich wollte ich dir eigentlich wirklich nur das Studio zeigen und vielleicht noch andere Bereiche der Agency, aber jetzt will ich was anderes tun.“
 

„Was denn?“
 

„Ein Lied“, sagte Matt knapp. „Willst du es hören? Es ist noch nicht fertig. Bisher habe ich nur die Melodie. Der Text ist noch in Arbeit... aber würdest du?“
 

„Gerne doch“, sagte Tai sanft. „Lass mich das Lied hören.“
 

Langsam drehte sich Matt zu seinem Computer und tippte einige Buchstaben ein. Die Maus bewegte sich und Klicks folgten. Wenige Sekunden später konnte man dann endlich Klänge hören, die aus den Wandlautsprechern kamen. Tai hatte seine Augen geschlossen und lauschte den Gitarrentönen.
 

Etwas mehr als drei Minuten später war es dann wieder still im Raum. Matt hatte es nicht gewagt zu Tai zu sehen und was dieser während des Lieds für ein Gesicht machte.
 

„Und?“, fragte er nervös.
 

„Matt, ich.... ich liebe es! Ich meine, da sind noch nicht mal Lyrics dabei, aber das ging mir richtig unter die Haut. Willst du das für dein nächstes Album nehmen? Das musst du tun!“
 

„Nein“, sagte Matt schlicht und drehte sich wieder um, um den Bildschirm auf Standby zu setzen.
 

„Was? Warum nicht? Matt, der Song ist der Wahnsinn!“
 

„Ich werde ihn aufheben und dann... in drei Jahren, wird jemand anderes ihn singen.“
 

„Was?“, Tai war verwirrt. Er blinzelte einige Momente und stand dann auf, um zu Matt zu gehen. „Wie meinst du das mit 'jemand anderes'?“
 

Langsam drehte sich der Blonde wieder zu seinem Freund, der nun genau vor ihm stand. „Ich habe nachgedacht.“
 

Matt schloss kurz seine Augen und sah dann hoch. Die sonst su sanften Züge des Blonden waren nun hart und strahlten eine Selbstsicherheit aus, die er sonst nur in der Öffentlichkeit hatte.
 

„Was wird in 3 Jahren sein? In 10, in 20 meinetwegen. Was werde ich dann tun? Werde ich immer noch Interviews, Konzerte geben und in Shows auftreten? Will ich das überhaupt? Und was wird vor allem mit uns sein?“
 

Tai hob eine Augenbraue. Von was sprach Matt da gerade? Von der Zukunft? Seiner Karriere? Ihnen beiden? Langsam ging Tai in die hocke und legte seine Hände auf Matts Knie.
 

„Was willst du mir damit sagen, Matt?“
 

„Tai“, Matt hatte das Gesicht seines Freundes weiterhin fixiert. „Ich will damit sagen, dass wenn mein Vertrag als Soloartist in drei Jahren hier bei G-Music ausläuft, ich ihn nicht verlängern werde.“
 

„Was? Nein, Matt, das ist... dein Traum! Das ist doch die Chance, die du immer haben wolltest. Warum würdest du das aufgeben wollen? Wie kannst du nur daran denken?!“, schrie Tai verzweifelt. Seine Hände krallten sich fester in die Oberschenkel von Matt.
 

Vorsichtig legten sich die blassen Hände auf die braungebrannten. Tai konnte erkennen, dass Matt seinen Kopf schüttelte und seufzte.
 

„Ich liebe das alles sehr, versteh mich nicht falsch. Texte schreiben, Musik komponieren und sie selber produzieren. Das ist das, was ich immer machen wollte und nun auch kann. Ich wollte immer, dass die Welt es hört. Das, was ich derzeit mache, ist aber nicht die einzige Option, um das zu erreichen.“
 

„Was meinst du?“
 

„Ich werde meinen Vertrag nicht verlängern, aber ich werde darum bitten weiterhin in der Agency bleiben zu dürfen. Ich möchte hier in diesem Raum weiterhin meine Musik machen. Und das für andere Künstler. Andere werden meine Lieder singen - nur dies wird sich ändern.“
 

„Aber warum? Warum so plötzlich?“
 

„Ich will mich nicht...“, Matt stockte kurz und atmete tief ein. „... ewig verstecken müssen, Tai. Ich will keine Angst haben, dass irgendwann vielleicht einer Wind von unserer Beziehung bekommt und ein Chaos ausbricht, das ich nicht verhindern kann. Aber am meisten habe ich Angst davor, dass, wenn ich nicht früh genug einen Schlussstrich ziehe, alles wieder zerstört wird. Wir können uns oft nicht sehen, manchmal Tage nicht und der Gedanken, dass es IMMER so sein könnte, der macht mich fertig.“
 

„Aber, Yama, nur wegen mir? Das will ich nicht. Du kennst mich doch... es macht mir nichts aus, wenn wir uns länger nicht sehen, wenn du viel Arbeit hast und keine Zeit, das verstehe ich. Ich bin dir deswegen nicht böse, glaub mir!“
 

„Aber mich stört es!“, sagte Matt bestimmend. „Ich will das nicht mein ganzes Leben, Tai, ich will dich öfter sehen, mit dir durch die Straßen gehen, ohne immer erkannt zu werden, dich in der Öffentlichkeit anfassen dürfen und sogar küssen können. Es wird noch drei Jahre dauern, aber kannst du solange auf mich warten? Kannst du bitte solang mit der Beziehung und der wenigen Zeit, die wir bis dahin haben, leben?“
 

„Ja, kann ich, natürlich! Ab-“
 

„Und es ist nicht nur wegen dir, mach dir da keine Gedanken. Dieses ganze Star-Leben ist nichts für mich“, stöhnte der Blonde. „Ich gebe es nur ungern zu, aber nach dieser kurzen Zeit fühle ich mich echt erschöpft. Ich frage mich wie das die anderen machen... Vielleicht liegt es auch daran, dass ich jeden Tag neue Menschen kennen lerne und mit ihnen Arbeiten muss. Fragen beantworten, Anweisungen befolgen und so weiter. Womöglich will ich auch ein wenig meine Ruhe zurück. Es tut mir leid, dass ich ein so unentschlossener Geist bin.“
 

Matt gab Tai ein entschuldigendes Lächeln und legte seinen Kopf schief.
 

„Bist du dir sicher? Du gibst damit viel auf.“
 

„Es ist ja nicht sofort. Ich habe noch Zeit für all das, was ich unbedingt noch machen will. Eine Tour geben zum Beispiel. Drei Jahre sind lang, Tai. Deswegen wollte ich deine Zustimmung bevor ich meinem Manager und meinem Boss davon erzähle. Ich wollte die Bestätigung, dass du solange warten kannst und mich bis dahin nicht fallen lässt.“
 

„Spinnst du? Als ob ich das tun würde!“, sagte Tai und lehnte sich ein Stück vor, um seinen Kopf auf Matts Schoß zu legen und seine Arme um die Hüfte zu schlingen. „Drei Jahre sind ein Klacks für mich.“
 

„Danke“, sagte Matt und legte seine Hand auf die Wuschelhaare, um durch diese zu fahren. Seine andere legte sich auf den Rücken und zog Tai somit näher zu sich, um dessen Wärme zu spüren.
 

Ihm war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie eine freie Beziehung haben konnten, so wie jeder andere Mensch auch, aber Tai war damit einverstanden. Genau das wollte er.
 

Er hatte noch Zeit, um sich auszutoben und danach würde er die Musik von anderen produzieren und für andere Lieder schreiben. Nun brauchte er nur noch die Zustimmung seiner Agency. Matt war kein geborener Optimist, aber jetzt im Moment hoffte er einfach nur, dass alles gut gehen würde.
 

Langsam öffnete er seine Augen wieder und betrachtete den muskulösen Rücken seines Freundes, der unter dem Stoff versteckt war. Tai hatte seinen Kopf immer noch in Matts Schoß vergruben.
 

Sein Blick wanderte über den Rücken weiter nach unten zum Gürtel. Der Braunhaarige hatte in den letzten Jahren einen guten Geschmack entwickelt, musste Matt unterbewusst zugeben. Als sein Blick daraufhin die Hose streifte, fiel ihm etwas in der hinteren Hosentasche auf. Es lugte halb hervor. Er erkannte die Farbe. Sofort schob er Tai von sich und sah mehr als nur peinlich berührt zur Seite. Seine Hände hatten den Braunhaarigen auf einen guten Abstand weggedrückt.
 

„Du...“, seine Stimme zitterte. „Du hast... es... gefunden?“
 

„Was?“, über Tais Kopf schwebte ein großes Fragezeichen. „Was meinst du?“
 

„Die... oh Gott... die Karte“, presste der Blonde hervor. Er glaubte gleich im Boden versinken zu müssen.
 

„Oh, die hier?“, harkte Tai nach und fasste in seine Hosentasche. „Willst du, dass ich es vorlese, damit du auch ganz sicher sein kannst, ob es deine ist?“
 

„WAS?! NEIN!“, schrie Matt und wollte gerade die Karte aus Tais Händen reißen, als dieser aufstand und sie über sich hielt. „Tai, gib sie mir zurück.“
 

„Weißt du, wo ich sie gefunden habe?“
 

„Jetzt gib schon her“, fauchte Matt und versuchte sie zu greifen, doch es gelang ihm nicht.
 

„Im Bad. Sie lag da einfach auf meinem Boden...“
 

„Scheiße, Tai, das ist nicht lustig!“
 

„Ich habe einen ganz schönen Schock bekommen, als ich gesehen habe, was das ist...“
 

„Verflucht, sei kein Arsch!“
 

„Und dann habe ich sie mir genauer angeguckt... du hast sie immer bei dir gehabt nicht wahr? Mit dir rumgetragen, sie immer wieder gelesen.“
 

„Zieh mich damit jetzt nicht auf!“, schrie Matt giftig.
 

„Wieso? Ist dir das peinlich?“
 

„Natürlich ist es das! Und nun gib mir die Karte oder ich trete dir gegen dein Schienbein und dann wird es aus sein mit Fußball.“
 

„Ist ja gut, hier hast du sie“, sagte Tai und reichte ihm die Karte.
 

Sofort griff Matt danach, doch im nächsten Moment wurde er am Handgelenk gepackt und zu Tai gezogen. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander getrennt.
 

„Arschloch“, fauchte Matt wütend. Seine Augen funkelten böse.
 

„Ich kann doch nichts dafür, dass du die Karte bei mir fallen lässt und ich sie finde“, flüsterte Tai.
 

„Trotzdem! Wie kannst du mich damit nur so bloß stellen?“
 

„Ich mag es, wenn du dich aufregst“, hauchte Tai ihm entgegen. „Dann werden deine Ohren so schön rot.“
 

„Sag mal spinnst du?“, fauchte Matt kratzbürstig, „Kannst du dir nicht denken, dass diese Karte... argh, shit... Mann!“
 

„Du hast sie wirklich immer bei dir gehabt, nicht wahr?“, fragte Tai nun ernst.
 

„... Ja, immer. Ich dachte, dass ich sie verloren habe. Habe beinahe meine ganze Wohnung auseinander genommen“, gestand Matt in einem bissigen Ton.
 

„Warum hast du sie immer bei dir?“
 

„Tsk, kannst du dir das nicht denken?!“, fauchte Matt immer noch leicht angefressen.
 

„Doch, kann ich“, seufzte Tai und zog Matt noch ein Stück näher. „Du hast immer an mich gedacht... deswegen... es tut mir leid, weil ich so ein Arsch war und immer noch bin und... danke, Yama.“
 

„Pf, Idiot und nun lass mich los.“
 

„Von wegen! Denkst du nachdem ich diese Karte gefunden habe und du mir gesagt hast, dass du deine Zukunft mit mir verbringen willst, ich dich gehen lasse? Vergiss es. Du hast ja keine Ahnung, was mir das bedeutet“, sagte Tai und schloss seine Augen vor Freude.
 

Matt schenkte Tai ein sanftes Lächeln, doch dieser hatte seine Augen noch immer geschlossen und den Kopf leicht gesenkt. Der Sänger konnte dies durch den kleinen Größenunterschied genau erkennen.
 

Irgendwo konnte er Tai gut verstehen, sehr gut sogar. Er fasste seinen Mut zusammen und drückte seine Lippen auf die von Tai.
 

Tais stöhnte vor Überraschung auf und erst nach einigen Sekunden schaffte er es den Kuss zu erwidern. Langsam ließ seine Hand nun von Matts Handgelenk ab und streichelte stattdessen den Handrücken. Der Kuss dauerte nicht lange, bis Matt ihn wieder löste und mit ein verzückten Gesichtsausdruck ansah.
 

„Das ist das erste Mal... dass du mich von dir aus geküsst hast“, sagte Tai mit einer von Glück durchtränkten Stimme.
 

„Uh? Oh, ja, stimmt“, lachte Matt verlegen.
 

„Kannst du gerne noch mal machen.“
 

„Vielleicht später...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Maron89
2012-10-09T14:49:40+00:00 09.10.2012 16:49
Heey^^
danke erstmal für die ENS!^^

Uuhhh *_____________* Des ist sooo wai!! *.*

Klasse Kapi und ich hüpf jetzt gleich zum nächsten^^

LG Maron :D
Von:  Sakura-Kiss
2012-10-08T16:40:57+00:00 08.10.2012 18:40
sweet war ja fast wie ein heiratsantrag :D *über beide ohren grins*
ich hät tai erschlagen wegen der sache mit der karte xD..

freu mich schon aufs weiterlesen :)

Von:  Yurii-chan
2012-10-07T20:53:30+00:00 07.10.2012 22:53
Wie süß ♥
*schnell weiter les*

LG Yurii-chan
Von:  aki_ayatoru
2012-10-07T20:41:22+00:00 07.10.2012 22:41
Ich liebe die Wörter "säuseln" und "schweben" und du hast sie zusammen in einem Satz untergebracht! :D
Schönes Kapitel (;


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