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Dark Time

in Zeiten des Krieg...chens
von

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Stimmengewirr

Orochimaru seufzte genervt, als ihn die Nachricht eines Juins erreichte. Doch dann erkannte er etwas und er erhob sich sofort von seinem Thron.

Das war kein normales Juin, nein, es war sein eigenes. Das, das nur ihn alleine erreichte. Jemand aus der Mannschaft musste eine wichtige Entdeckung gemacht haben oder sehr lebensmüde oder selbstsicher sein. Er hoffte auf Ersteres.

Sofort ließ er sich mit einem gleißenden Lichtstrahl nach unten befördern. An die Stelle, an der sich das Juin befand.

Er sah zuerst das Gesicht dessen, der ihn gerufen hatte. Es war Erl. Ein Vampir, der schon einiges an guter Arbeit geleistet hatte. Er würde das Juin nicht missbrauchen. Es musste eine vorzügliche Entdeckung sein.

Der Vampir verbeugte sich tief, sodass Orochimaru sogar einen Schritt zurücktreten musste.

„Was hast du entdeckt?“, forderte Orochimaru zu wissen auf.

Doch die Antwort blieb dem Angesprochenen erspart, da eine ihm sehr bekannte Stimme sich einmischte.

„Orochimaru!“ – uh, sie nannte ihn nicht einmal ‚Vater’, wie sie es sonst zu tun pflegte.

Erl war einer der eingeweihten Mitglieder, die wussten, dass es sich bei diesem Vampir um seine Tochter Mizuki handelte. Er hätte ja schlecht die Gründe nennen können, weshalb sie so aussah. Also hatte er diesen Leuten schlicht und einfach erzählt, dass Mizuki ein Engelsgesetz mutwillig verletzt hatte und er deswegen sehr enttäuscht von seiner Nachfolgerin war. Sie hatte ihn anschließend beleidigt und ist geflüchtet. Irgendwie musste sie sich das wohl … selbst angetan haben. Und er war dahinter gekommen und wollte sie unter seinem Schutz – in der Holzzelle, in der sie eigentlich noch hätte sein sollen, aber scheinbar nicht mehr war.

Eine durchaus ähnliche Geschichte hatte er über Mizuki, Nachi, seine Frau, erzählt. Jedoch wussten Mitglieder wie Erl nichts davon, da es sonst zu Verwirrungen kommen hätte können.

Und natürlich gab es auch Mitglieder, die von nichts wussten. Und diese brauchten auch von nichts zu wissen, da er nicht wollte, dass sie es wussten. So einfach war das.

„Ah, Mizuki, scheinbar hat Erl dich aufgespürt“, meinte er in herablassendem Tonfall, den sie auch verdiente. Er drehte sich langsam und elegant zu ihr um und musterte sie. Und im ersten Moment überrumpelte ihn sein Erlebnis mit Mizuki, das er gerade eben noch hatte. Doch sofort rief er sich ins Gedächtnis, dass vor ihm nicht seine verwandelte Frau, sondern seine verwandelte Tochter stand.

„Scheinbar hat er das“, gab sie ihm widerwillig Recht.

„Meister Orochimaru! Eure Tochter benützt Zauber aus dem berühmten ‚Buch der Finsternis’!“

… Buch der Finsternis? Was war das schon wieder? …

Er nahm sich eine kurze Zeit, um nachzudenken. In dieser Zeit erreichte ihn der Gedankenblitz, dass das ‚Buch der Finsternis’ ein altes Buch war, das von ‚dunklen Wesen’ für ‚dunkle Wesen’ geschaffen worden war. Es galt seit 500 Jahren als verschollen.

Scheinbar führten die Vampire hinter ihm ein Buch, von dem er nichts wusste. Oder … führte es etwa Mizuki die ganze Zeit mit sich?

Nein, das war absurd. Sie war bestimmt nicht fünfhundert Jahre alt. Sie war schließlich seine … Tochter.

„Ah, ‚das Buch der Finsternis’ also … Hast du ein neues Spielzeug gefunden? Auch das wird dir nichts nützen.“

„Ich wollte es der Heidin wegnehmen, doch sie hat es einer Fee mitgegeben! Die Fee, die an meiner Seite gekämpft hat, wurde von einem seltsamen Feuerspruch getötet. Der Engel, der mich begleitet hat, ist noch in einem anderen Kampf verwickelt, sodass ich nicht alleine die Verfolgung aufnehmen konnte.“

„Ich verstehe. Gut, geh. Folge der Fee. Ich werde mich um meine Tochter kümmern“, sicherte er Erl zu, der nickte und sich in die Lüfte erhob.

„Halt! So leicht lasse ich dich nicht entwischen!“, wandte sich Mizuki nun ein und flog auf dieselbe Höhe, auf der Erl sich befand.

„Gib auf, Tochter, es ist zwecklos. Du wirst ihn nicht aufhalten können. Er ist in meiner Mannschaft. Er ist ein Auserwählter. Und du bist ein Verräter“, erklärte er monoton.

Er musste seinen Leuten Honig um die Münder schmieren, ansonsten würden sie skeptisch und aufständisch werden. Und einige seiner Leute würden vielleicht zu anderen Gruppen überlaufen. Ihm würde nicht das passieren, was den Leuten passiert ist, aus deren Gruppen die Leute aus seiner Mannschaft kamen.

„Ja, Heidin! Ergib dich!“, mischte sich Erl nun wieder ein.

„So flieg endlich. Die Fee wird aller Wahrscheinlichkeit nach zur Krönung geflogen sein. Fliege zum Palast der Feen, dort wirst du sie finden. Doch zeige dich erst, nachdem die neuen Könige die Kronen tragen“, ordnete Orochimaru an.

„Nein!“, widersprach Mizuki und verkleinerte den Abstand zwischen Erl und sich, „Ennerb, Dn-…“

Orochimaru hörte den Anfang des Zauberspruchs, formte eine Lichtkugel und warf sie auf seine Tochter, die davon getroffen wurde. Scheinbar hatte sie keinen Angriff seinerseits erwartet. Darüber musste er belustigt lächeln.

„Ha, Heidin! Das war wohl nichts!“, meinte Erl spottend und sauste über Mizuki hinweg, die ihm trotzig nachschaute und ihren Bauch umklammert hielt, in welchen sein Angriff sie genau getroffen hatte. Hätte er es auf ihren Tod hinausgewollt, wäre sie dadurch gestorben. Doch er wollte erst noch ein wenig mit ihr sprechen … Vor allem, da er sie sowieso nicht töten konnte. Sie war schließlich schon tot. Und Erl hätte diese Macke nicht verstanden. Er musste ihn demnach loswerden. Doch er würde die Feen schon davon abhalten, die Krönung aufzuhalten. Erl war ein guter Vampir. Und Hilfe würde ihm schnell zueilen.

„Was willst du?“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „Was willst du, verdammt noch einmal?“

Er lächelte. „Reden. Sowie ich eben noch mit deiner Mutter gesprochen habe.“
 


 

Sie flogen knapp über den Boden. Unter den dichten Bäumen und über den nervigen Sträuchern kam man am besten und sichersten voran. Und schließlich hatten sie sechs tüchtige Ohren, die Geräusche wahrnehmen und sich rechtzeitig in Sicherheit stürzen konnten.

Chizuru hatte das Buch wieder so sicher wie möglich in ihren Rock gesteckt.

Seit einiger Zeit hatte keine von ihnen mehr etwas gesagt.

Alle bereiteten sich bestmöglich darauf vor, die Hochzeit platzen zu lassen.

Hikari dachte an den Moment, an dem Rebecca ihnen von der Verlobung erzählt hatte … Wie geschockt sie waren … Chizuru und Yuki waren wütend davon geschwebt … Sie wollten dort schon die Hochzeit verhindern … oder zumindest nicht daran teilnehmen. Und jetzt, jetzt hätten sie die Chance, die Hochzeit zu meiden. Und was taten sie? Sie flogen direkt auf die Hochzeit zu und wollten verhindern, dass die Fürsten die falschen heirateten. Es war wohl doch ein wenig … märchenhaft.

Darüber lächelte Hikari.

„… Hey? Hört ihr das? … Stimmengewirr!“, flüsterte Chizuru so leise wie möglich.

Hikari vernahm ebenfalls etwas.

Ja, ja das war eindeutig Stimmengewirr … Waren sie angekommen?

„Gut, wie gehen vor?“, wollte Yuki wissen.

„… Wir hätten uns das schon vorher überlegen sollen, oder?“, informierte sich Chizuru.

„Ja, wäre klug gewesen. Doch … seid ehrlich … wir hatten nie gedacht, dass wir es rechtzeitig schaffen würden“, wandte Hikari ein.

„Aber … wir haben es geschafft“, stellte Yuki fest.

„Nicht ganz. Eine Hürde haben wir noch vor uns“, erklärte Hikari.

„Oder mehrere … wenn etwas schief läuft“, verbesserte Chizuru sie.

„Meine Mutter wird mich wohl erkennen, wenn ich vor ihr stehe und neben mir ein billiges Imitat.“

„Wahrscheinlich“, gab Chizuru zu, „Aber … ich bezweifle, dass Mina und ihresgleichen so schnell aufgeben. Und was, wenn Orochimaru anwesend ist?“

„… Wir hoffen auf das Beste“, gab Yuki ihnen ihren weisen Rat mit.

„Gute Idee“, gestand Hikari.

Sie schluckte stark. Es war nicht so einfach, an das Beste zu glauben und darauf zu hoffen oder gar der wirklichen Meinung zu sein, es könnte sogar eintreffen. Nein, Hikari sah das anders. Sie sah es, wie in einem Märchen ohne Ende … Der Feind würde aufbegehren … Es würde ein Kampf stattfinden … Und diesmal retteten die Prinzessinnen die Prinzen, anstatt die andere Reihenfolge. Ob dies ein gutes Omen war? Hikari blieb jedenfalls nichts anderes übrig, als dies zu glauben.

„Wie marschieren wir ein? Ein simples ‚Stopp’ wird wohl nicht reichen, was meint ihr?“, wollte Chizuru wissen.

„Wie wäre es mit einem … einem Angriff auf Mina?“, schlug Yuki vor. Man sah ihr an, dass ihr dieser Gedanke jede Menge Freude bereitete.

„Nein, das würde eher einen schlechten Eindruck hinterlassen und mehr als Anschlag auf Ihre Hoheit gelten, als die Verhinderung eines Fehlers“, berichtigte Hikari sie – auch wenn sie zugeben musste, dass sie nichts dagegen hatte, denjenigen von der Tribüne zu stoßen, der ihr Taro wegnehmen wollte.

Taro … Ja … heute würde sie ihn endlich wieder sehen! Heute würden sie wirklich heiraten … Heute war der Tag, auf den sie alle gewartet hatten … Oder sie zumindest.*

„Okay … Wie jetzt? Wir müssen uns beeilen! Vielleicht sind wir sogar schon zu spät dran!“, drängte Hikari nun.

„Okay … Wir … Wir …!“, begann Yuki, stoppte dann aber von selbst. Kam Sekunden später allerdings mit einem neuen Ansatz. „Wir machen es wie im Märchen: Tragisch, dramatisch und … märchenhaft! Wie wäre es, wenn wir uns einen Umhang für Chizuru besorgen, damit durch die hinteren Reihen bis nach vorne Schleichen, dann in die Luft erheben. Wir warten dann auf ‚Buh!’-Geschrei und Protestrufe! Dann nimmt Chizuru den Umhang von ihrem Gesicht und alle werden über die zweite Chizuru konfus sein! Diese Gelegenheit müssen wir dann ausnutzen, um uns zu Mina umzudrehen und Chizuru wird dann mit gebieterischer Stimme sagen: ‚Hey, du stehst hier auf meinem Platz’ und dabei die Hände verschränken und- …“

„… Und woher kommt der Umhang plötzlich?“, wollte Hikari wissen. Ihr gefiel die Situation, die Yuki geschildert hatte irgendwie, doch … es war unmöglich, es genauso hinzubekommen.

„Nun … Vom Himmel geflogen?“

„Bitte – es kommt doch nicht einfach so ein Umhang vom- …“

Hikari hielt inne, als Jubel ausbrach.

„Oh, oh … Denkt ihr dasselbe … was ich auch denke?“, informierte sich Yuki.

Jubel … War das … Ja-Wort schon gegeben? Und die Kronen? Sie mussten wohl den Standard als Einmarsch nehmen!

„Los, Chizuru, flieg das letzte Stück noch! Wir müssen sie endlich aufhalten – und nicht uns!“
 

* Ich habe wirklich 50 Kapitel zwischen Verlobung und Hochzeiteinmarsch verstreichen lassen … xD
 

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Ich habe keine Zeit für lausige Erklärungen, nehme mir aber trotzdem welche, um mich herzlich zu bedanken!
 

Danke!
 

Lenkende Grüße

- der Autor unter Zeitstress



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-09-02T22:40:13+00:00 03.09.2010 00:40
Klasse kapi!^^


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