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24 Stunden - Draco Malfoy

Und Zwerg sprach: Nimm ihn dir!
von

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9:00 Uhr - Auf die Mischung kommt es an

Kapitel 3 - 9:00 Uhr – Auf die Mischung kommt es an

Unterrichtsraum für Zaubertränke
 

Draco stand an der Tür und lief tief dunkelrot an. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und Professor Slughorn musterte ihn missbilligend.

„Mr Malfoy, schön, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit erfreuen. Wenn sie nun bitte die Tür schließen würden, wäre ich ihnen überaus dankbar, oder möchten sie noch etwas zu ihrer, nun ja, Verspätung vorbringen?“ Draco schüttelte schnell den Kopf und schloss die Tür.

Das erste Mal in seinem Leben bereute er es, ganz vorn zu sitzen. Er musste an allen vorbei gehen, um zu seinem Platz zu gelangen und Slughorn machte nicht den Eindruck, als würde er den Unterricht fortsetzen, solange nicht jeder, ihn also eingeschlossen, mit seinem Hintern auf einem Stuhl saß.

„Wenn sie spazieren gehen wollen, dann bitte nicht in meinem Unterricht“, sagte er, also lief Draco etwas schneller. Seufzend ließ er sich auf seinen Platz fallen und machte sich etwas kleiner, doch Slughorn interessierte sich wohl eher für den Unterrichtsstoff.

„Guten Morgen noch einmal an alle“, sagte er freundlich und warf Draco einen durchdringenden Blick zu. Der Blonde hob nur noch genervter die Hand zur Begrüßung und verdrehte innerlich die Augen. Was für ein Tag und dabei hatte der noch nicht einmal richtig angefangen.

„Wir werden heute in Zweiergruppen arbeiten, also suchen sie sich bitte jeweils einen Partner“, erklärte der Professor und ein Murmeln ging durch die Klasse. Draco sah auf und spontan war ihm klar, das er ein Problem hatte. Tom und Blaise arbeiteten immer miteinander und Joshua, der eigentlich immer mit ihm selbst zusammenarbeitete, lag mit einem unerklärlichen Ausschlag auf der Krankenstation.

„Nun, wer ist noch übrig? Ah, wie ich sehe haben wir hier zwei Einzelkämpfer. Mr Potter, es ist wohl das Beste, wenn sie nach vorn kommen.“

„Was?“, schrien Harry und Draco wie aus einem Munde. Der Slytherin drehte sich um und blickte in die aufgerissenen Augen des Gryffindors. Das konnte unmöglich Slughorns Ernst sein.

„Professor, könnte ich nicht einfach mit Blaise und Tom arbeiten oder allein?“, fragte Draco hoffnungsvoll.

„Aber wieso denn? Mr Potter hat niemanden und sie auch nicht. Für eine Stunde wird es doch wohl möglich sein, die Feindschaft der beiden Häuser zu vergessen.“

„Aber es ist mehr als eine Stunde“, jammerte Draco, doch Slughorns Geduld hatte offenbar ihre Grenzen erreicht.

„Nun reißen sie sich zusammen. Sie führen sich auf wie ein Kleinkind und wenn sie nicht gleich hier vorn antreten, Mr Potter, zieh ich beiden Häusern jeweils zehn Punkte ab.“ Harry sah Slughorn einen Moment unschlüssig an, begab sich dann aber doch nach vorn.

„Wunderbar, dann können wir ja nun beginnen.“

„Ich hätte heute im Bett bleiben sollen“, murmelte Harry und ließ sich neben Draco auf den Stuhl fallen.

„Der Gedanke kam mir auch gerade“, gab Draco zurück. Beide musterten ihr Gegenüber für einen Augenblick. Dann legte Harry sein Buch und das Schreibzeug auf die andere Seite von Dracos Kessel und sah abwartend zu Professor Slughorn.
 

„Nun, da wir jetzt schon eine viertel Stunde mit nichts tun vertrödelt haben, ja es ist schon 9:15 Uhr, müssen wir uns nun wirklich ranhalten. Sie werden heute in dieser Stunde einen Sud beginnen, den sie dann in der nächsten Woche weiter bearbeiten werden. Es handelt sich hierbei um den Sud Magora, der eingenommen wird um Knochen neu wachsen zu lassen.“ Harry hob die Augenbrauen.

„Na, den kenn ich doch von irgendwoher“, murmelte er und verzog angewidert das Gesicht.

„Nun denn, hier sind die Anweisungen. Bitte richten sie sich unbedingt danach, denn wenn der Ansatz misslingt, müssten sie nächste Woche wieder von vorn beginnen. Also, auf auf, beginnen sie!“ Slughorn klatschte kurz in die Hände und Draco zuckte zusammen.

Er stand auf, um zum Vorratsschrank zu gehen, doch der Weg wurde ihm von Potter versperrt, der sich ebenfalls erhob und nun mitten im Weg stand.

„Na wird es heute noch was?“, versuchte es Draco erst einmal auf die freundliche Tour.

„Klar, wenn du da mitdrängeln willst, dann steig über den Tisch, ich warte noch“, gab Harry gelassen zurück und deutete auf den Schrank, an dem sich schon acht Schüler tummelten. Resigniert ließ Draco sich zurückfallen und sah Harry kurz prüfend an.

„Hey Potter, komm mir nicht in die Quere, ich habe, ganz im Gegensatz zu dir, einen Ruf zu verlieren“, sagte er bissig. Harry drehte sich um und lachte amüsiert auf.

„Ja, du bist aber auch der einzige Mensch auf der Welt, der sich partout nicht von seinem Ruf als Loser trennen kann.“ Harry sah ihn feixend an und Draco legte die Stirn auf den Tisch.

„Womit in Dreiteufelsnamen hab ich das verdient? Ich hab doch gar nichts gemacht“, murmelte er leise und hob den Kopf. „Mach mich nicht blöde an, sonst verhex ich dich!“, knurrte er Harry zu, der nur milde lächelte.

„Wenn das eine Drohung war, dann hat sie nichts bewirkt und du solltest dir das ohnehin genau überlegen, wenn du das Echo nicht verträgst“, gab der zurück, warf einen Blick auf seine Uhr und sah dann zum freigewordenen Vorratschrank.
 

„Wenn wir nicht bald anfangen, dann hock ich nächste Woche noch einmal mit dir hier, es ist schon 9:30 Uhr, also komm in die Hufe!“ Draco sah irritiert auf seine Uhr. So spät war es erst? Körperlich kam es ihm vor als sei es schon Abends. Langsam quälte er sich von seinem Stuhl hoch und folgte Potter widerwillig zum Vorratsschrank.

„Was brauchen wir eigentlich?“, fragte Harry und holte sein Lehrbuch.

„Was ist denn nun?“, blaffte Draco ihn ungeduldig an, denn Harry blätterte und blätterte.

„Stress mich nicht!“, murmelte der und schlug die richtige Seite auf. „Also... Mieswurz und Goldlilien, dann noch Hundelkraut und Fliegenbeine... hat sich eigentlich mal einer überlegt, wie widerlich das manchmal ist? Fliegenbeine... darf gar nicht darüber nachdenken, das ich das Zeug getrunken hab...“

„Quatsch nicht, mach weiter!“ Draco schob Butterwasser und eine Tüte mit Salamanderaugen beiseite.

„Ja, ja... schon gut... ähm... eine Geierfeder und Knochenstaub von einem Hirsch.... was, von einem Hirsch? Wahnsinn, was da für Viecher drauf gehen... guck nicht so genervt, das wars schon“, sagte Harry und schob die Fläschchen und Tütchen zu ihren vorherigen Plätzen zurück. Draco nahm diesmal den längeren Weg, da Harry wieder den gesamten Platz einnahm und an ein Durchkommen gar nicht zu denken war.

„Hey Potter, hast du zugenommen?“, fragte er frech.

Harry hob die Augenbrauen. „Was?“

„Naja, du machst dich ganz schon dick... da kommt ja keiner durch“, gab der Slytherin grinsend zurück, denn Harry sah ihn wirklich verwirrt an.

„Nein Malfoy, ich hab nicht zugenommen... eher abgenommen, denn bei deinem Anblick vergeht mir regelmäßig der Appetit“, konterte Harry und lächelte Draco an, der zwar rot geworden war, aber dem Gryffindor trotzdem einen arroganten Blick zuwarf.

„Naja, dann zieh das nächste mal den Hintern ein.“ Harry spürte, das Dracos Witz irgendwie nach hinten losgegangen war und feixte.

Der Slytherin begann kleinlaut die Goldlilien klein zu schneiden, während Harry die Fliegenbeine hackte. Komischerweise waren beide gleichzeitig fertig und wollten gleichzeitig alles in den Kessel werfen.

„Komm mir nicht in die Quere, hab ich gesagt“, murrte Draco.

„Naja, schon mal überlegt, dass du dich vielleicht ziemlich dick machst?“ Draco verdrehte genervt die Augen und gab seine Goldlilien in den Kessel, unter dem Harry bereits ein Feuer gemacht hatte.

Draco goss die angegebene Menge Wasser hinzu, worauf ein seltsamer Geruch empor stieg.

„Wie spät ist es?“, fragte Hermine über ein paar Tische hinweg, worauf Harry auf seine Uhr sah.
 

„9:45 Uhr... Man, ich hab das Gefühl der Tag dauert schon ewig“, gab er zurück. Insgeheim gab Draco ihm recht, doch er würde es nie im Leben laut aussprechen. Potter zustimmen? Soweit kam es noch. Draco war so in Gedanken, dass er nicht daran dachte, dass der Trank auch mal umgerührt werden musste.

„Man Malfoy! Hör auf zu träumen und pass auf!“, fluchte Harry plötzlich.

Draco schreckte hoch. „Was?“

„Du solltest doch umrühren!... Nochmal Glück gehabt, pass jetzt gefälligst auf!“, rief der Gryffindor

„Du bist ja richtig niedlich, wenn du dich aufregst“, grinste Draco, sagte es aber leise, so dass nur Harry es hören konnte. Der hob überrascht den Kopf. Was sollte das denn jetzt?

„Niedlich? Wie bist du denn drauf?“

„Nicht so gut, also quatsch mich nicht blöd an!“, fauchte Draco und rieb die Hirschknochen. Der feine Staub kitzelte beiden in der Nase und wie ein gut geübtes Duo niesten sie gleichzeitig.

Allgemeines Lachen kam auf und die Jungs sahen sich an. Mit roten Gesichtern und einem verachtenden Blick für den anderen, widmeten sie sich wieder ihren Brettern und Messern, um Hundelkraut und die Geierfeder zu zerkleinern. Sie sprachen nicht mehr.

>Lieber schweigen, sonst geh ich dem noch an den Hals!< dachte sich Draco und schielte zu Harry hinüber, der mit der Zunge zwischen den Lippen, die Geierfeder fein säuberlich zerkleinerte.

>Eigentlich hat er einen schönen Hals...< schoss es Draco unwillkürlich durch den Kopf und er erschrak sich darüber so sehr, dass er mit dem Messer abrutschte und sich in den Finger schnitt.

„Au, verdammt!“, rief er und steckte den Zeigefinger in den Mund, nur um festzustellen, das Hundelkraut absolut widerlich schmeckte.

„Boah, wie eklig!“, sagte er und zog seinen Zauberstab heraus. „Episkey“, murmelte Draco und ging zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Als er zu seinem Platz zurück kehrte, sah er in das genervte Gesicht von Harry, der nur den Kopf schüttelte und sich wieder über sein Brett beugte.

„Denken sie immer daran den Sud regelmäßig umzurühren“, sagte Professor Slughorn. Harry sah Draco mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinste.

„Hast du das gehört, Malfoy? Immer schön umrühren“, stichelte er. Draco verzog das Gesicht. „Willst du mich unbedingt nerven, Potter?“

„Wenn ich kann... klar, wozu sollte eine Feindschaft sonst gut sein?“ Draco blickte ihn nachdenklich an.

„Na, da geb ich dir ausnahmsweise mal Recht, aber gewöhn dich nicht dran. Kommt nie wieder vor“, sagte Draco und schenkte ihm ein fieses lächeln, von dem sich Harry aber nicht besonders beeindrucken ließ.

„Haben wir denn jetzt alles drin?“, fragte Harry und schaute in den Kessel. Draco überlegte, sah sich um und zog den Mieswurz zu sich heran.

„Nein, warte....“ Schnell hackte er ihn klein und gab ihn dazu.

„Und jetzt?“, fragte er den Gryffindor, der sein Buch zu rate zog.

„Jetzt muss einer links und einer rechts herum rühren“, erklärte er und beide steckten die langen Holzlöffel in den Kessel.

Es war gar nicht so einfach mit zwei Löffeln in entgegengesetzte Richtungen zu rühren, ohne dem anderen in die Quere zu kommen.

„Wie lange noch?“, fragte Draco und schubste Harrys Löffel beiseite.

„Zwei Minuten... und lass das, wie soll ich sonst rühren?“ Beide warfen sich gestresste Blicke zu und Draco war klar, dass Harry heute genauso gut drauf war, wie er selbst. Gelangweilt fanden sie ihren Rhythmus und rührten gemeinsam, einem leichten Dämmerschlaf verfallen, vor sich hin, bis Slughorn aufstand. „Es ist 10:00 Uhr!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-03-06T14:39:04+00:00 06.03.2008 15:39
*lach* echt genial
schreib ganz hscnell weiter


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