Seconds
Titel: Justify Yourself
Thema: The GazettE
Teile: 2/4
Genre: Shounen-Ai, Drama, Romantik
Pairing: Aoi x Kai
Disclaimer: „The GazettE“ gehören nicht mir, ich verdiene hiermit kein Geld und das hier, hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Wenn es dennoch so sein sollte, ist das nichts als Zufall.
Wichtig: Wenn mir jemand Kommentare hinterlassen möchte, dann bitte keine die nur ein paar Zeilen betragen. Ich bin keineswegs undankbar, aber ich mache mir wirklich bei allem was ich schreibe große Gedanken!
Widmung: In erster Linie meiner schwarzes-Feenherz!
~*~
Du bist ein schlechter Lügner...
Seufzend lief Kai die wenigen Stufen nach unten ins zweite Stockwerk, in der Hoffnung einen funktionierenden Kaffeeautomaten zu finden. Das zweite Stockwerk schien kein Licht zu besitzen, alles was in diesem Gang leuchtete war der Cola- und, welch ein Wunder, der Kaffeeautomat, welchen Kai gesucht hatte.
Erleichtert warf er Geld ein und lächelte ansatzweiße, als er das frisch gebrühte Gebräu an sich nehmen konnte und langsam einen Schluck davon trank.
„Hey Kai.“
Er schreckte auf. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen sonst so guten Ohren nun misstrauen konnte? Eher gering, denn als er seinen Blick etwas zur Seite wandte, erkannte er eben die Person, die er nicht sehen wollte.
„Hai?“, fragte er und lächelte leicht. Ein mehr als aufgesetztes Lächeln, doch sein Gegenüber schien keinen Unterschied zu Kais sonstiger Gelassenheit ausmachen zu können. Schade eigentlich.
„Holst du mir auch einen, ich hab immer Angst das die Teile mein Geld fressen.“, erklärte der andere und fuhr sich verlegen durch die Haare.
Welch ungeheuerlich, schlechter Witz, wenn man das mal bemerken durfte. Auch wenn er es sicher nicht so witzig gemeint hatte.
Hör auf so zu Lächeln.
„Klar, mach ich, was willst du denn?“, fragte der Braunhaarige und lächelte gespielt freundlich. Aber er wollte den anderen doch nicht anlügen, dass passte nicht zu ihm. Dabei war es erstaunlich, wie oft solche Dinge zu Menschen gesagt wurden, die man dachte zu kennen, doch sie waren so schnell widerlegbar.
„Gegen einen Cappuccino hätte ich nichts einzuwenden.“
Kai nickte, ließ sich von seinem Gegenüber das Geld geben. Den anderen nicht anzusehen, es war eine regelrechte Qual und dennoch viel angenehmer, als in das unwissende Gesicht zu blicken, welches ihn noch unsicherer machte, obwohl sein Bandkollege sich über gar nichts im Klaren war. Nein, Kai benahm sich unauffällig, log sich somit eiskalt selbst an.
„Danke.“, lächelte sein Gegenüber und nahm im dann den Becher ab. Zwischendrin berührten sich ihre Finger hauchzart, kaum spürbar und trotzdem lief Kai kurzzeitig röter an als er es selbst erwartet hätte. Schnell zog er seine Hand weg und drehte den Kopf verlegen zur Seite.
Hatte er sich verraten?
„Was denn, Kai-san?“
Er schwieg.
„Hey, Kai...?“
Der Andere war verwirrt.
„Aoi?“, begann er langsam und schluckte kurz.
„Hai?“
Kai blickte Aoi kurz schweigend an, unterdrückte den Drang, seine schwarzen Haarsträhnen beiseite zu schieben, um dem Gitarristen noch besser ins Gesicht sehen zu können. Plötzlich schlich sich erneut ein leichtes Lächeln auf seine Züge.
„Ach, schon gut.“, grinste er und trank dann einen Schluck von seinem Kaffee.
Er fluchte innerlich.
„Ruki! Noch einmal!“
„Ach, ja verflucht!“
Kai seufzte. Es wurde und wurde nichts.
Sie saßen schon lange genug an diesem Song und schafften es einfach nicht zu harmonieren. Selbst er selbst verhaspelte sich heute mehr als sonst.
Ein kurzer Blick auf Aoi, der entnervt mit dem Kopf schüttelte.
„Jungs, bitte...wenn wir uns angehen kommen wir auch nicht weiter.“, seufzte er und ignorierte Rukis Blick, der ihm böswillig zugeworfen wurde, gekonnt.
„Spiel dich nicht so auf.“, erwiderte dieser und schnaubte verächtlich, als Aoi kurz eine Schnute zog und sich dann beleidigt abwendete.
So erwachsen.
Unendlich verspielt, aber eigentlich sehr ernst im Umgang mit seiner Musik.
Dunkle, braune Augen, ohne von Kontaktlinsen verfälscht zu sein.
Ein wundervoller Mann.
„Kai?“
Zum erneuten Male schreckte er auf.
„Hai?“, fragte er schnell und schüttelte den Kopf, versuchte die Bilder aus seinen Gedanken zu vertreiben. Das Aoi ihn gerade etwas besorgt anblickte, linderte seine Leiden in diesem Moment gewiss nicht.
„Was ist nur heute los mit dir, du warst vorhin schon so abwesend.“, fragte der Schwarzhaarige beinahe schon vorsichtig.
Guck nicht so...
„Es geht mir nicht ganz so gut.“, erklärte er...log er.
Ach bitte...guck mich nicht so an.
„Sollen wir es heute dabei belassen? Ich fahr dich heim, wenn es nicht geht...“, wisperte der Ältere und lächelte leicht.
Hör auf solche süßen Sachen zu sagen!
„Musst du nicht...ich komm schon klar...“
Hör auf mir so nah zu kommen...du treibst mich in die Enge.
„Ach Unsinn, Uruha kann dich nicht zurückfahren und in dem Zustand lass ich dich nicht in die U-Bahn.“, bestimmte Aoi und lächelte Kai zärtlich an.
Lächel’ nicht so, verdammt!
„Du musst das wirklich nicht machen...ich…“
Er ließ die Drumsticks fallen...
„...ich komm schon klar.“
...und hob sie schnell wieder auf.
„Kai, sei nicht so stur. Lass dich von Aoi heimfahren, wir proben weiter. Euer Teil war ja schon gut genug.“, warf Uruha ein und wurde von Ruki und Reita bestätigt.
Das könnt ihr nicht mit mir machen!
„Okay...vielleicht habt ihr recht.“, lächelte Kai leicht und stand auf.
Wenn ich euch in die Finger bekomme!
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich neben Aoi auf dem Beifahrersitz sinken ließ. Wie war er hier hineingeraten? Neben dem Mann zu sitzen, von dem er mittlerweile schon seit Monaten fantasierte, machte ihm das atmen schwer.
Ich kann nicht richtig lächeln.. .
„Du Kai?“
Er schrecke erneut auf. Was war heute nur mit ihm los?
„Was denn?“, fragte er leise und blickte aus dem Fenster, schweigend...ablenkend.
Ich bin des Redens müde, Aoi...hör auf so naiv mit meinen Nerven zu spielen.
„Was ist wirklich mit dir los?“
Nichts...
„Ich bin mir nicht sicher...“
Warum lüge ich?
„Ich mach mir wirklich sorgen um dich.“
Aoi blickte in den Spiegel, direkt in Kais Augen, welcher den Blick abwandte. Konnte er nicht aufhören solche Dinge zu sagen? Sie machten Kai unnötig nervös und bereiteten ihm ein schlechtes Gewissen. Weil er es dem anderen nicht sagen konnte, um die Band nicht zu gefährden?
„Musst du nicht, Aoi...“, erwiderte Kai und lächelte gekünstelt. Seine Wangenknochen schmerzten, er wollte einfach nicht lächeln, wenn es ihm so schlecht ging.
„Ach Kai...du bist in der letzten Zeit komisch.“
Danke...
Er schwieg, blickte abwesend aus dem Fenster und versuchte das Zittern in seinen Händen zu ignorieren. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Keine Macht, die ihm riet ruhiger zu werden.
„Ich bin etwas durcheinander.“
„Nein...du bist anders als sonst.“
Verstört blickte Kai nun in den Spiegel, blickte Aoi somit unmittelbar in die Augen. Warum sagte er solche Sachen?
„Von was sprichst du?“
Aois Wagen blieb an einer der unzähligen roten Ampeln stehen.
„Dein Lächeln ist so aufgesetzt...erzwungen.“
Er hat es bemerkt!
„Einbildung.“, erwiderte der Braunhaarige und lächelte kurz auf seine altbekannte Weise.
Nichts als Einbildung...
„Unsinn.“
Der Schwarzhaarige blickte wieder auf die Straße und fuhr dann weiter, die Auffahrt zu dem Haus hinauf, in dem Kai wohnte. Dieser kaute sich aus, für ihn selbst völlig schleierhaften Gründen, auf der Unterlippe herum.
„Was willst du hören?“, fragte Kai leise, blickte wieder zur Seite und schnallte sich ab, als Aois Wagen zum stehen gekommen war.
„Die Wahrheit?“
Damit du mich hassen kannst...?
~~~