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Die erste Staffel
von

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Waffenschmiede

Es kann riskant sein, sich mit Waffenhändlern einzulassen, selbst, wenn man zu den besten Agenten des Inu no Taishou gehört...
 

16. Waffenschmiede
 

Sango war in eisiges Schweigen gehüllt über die Steppe gegangen, ihre dämonische Katze auf demArm. Miroku wusste nicht ganz genau, ob er darüber froh sein sollte, dass sie ihm keine Strafpredigt gehalten hatte, oder besorgt, für was für einen Vollidioten sie ihn nun hielt. Vermutlich musste er mehrere mittlere Wunder vollbringen, ehe sie ihm wieder vertrauen konnte.

„Wir haben ihn.“ Die Jägerin blieb stehen.

„Wen?“ entfuhr es ihrem Begleiter perplex, der um sich nur Steppe bis zum Horizont erkennen konnte. Nur wenige Antilopen hatten sie auf ihrer Wanderung bislang gesehen.

„Den Schmied.“ Sie warf ihm einen kalten Blick zu: „Hast du dein Gehirn denn komplett in der Hauptstadt vergessen?“

Jetzt erst entdeckte er die Rauchwolke vor sich, kaum sichtbar am Rande des Horizonts. „Schon gut. Ich habe es verdient. - Wie gehen wir vor? Wenn wir als Käufer auftreten, könnten wir immerhin versuchen herauszufinden, wer hier der Herr ist und womöglich, wie viele dieser Schwerter angefertigt werden. Mit etwas Glück sogar, wer die Kunden sind und der Auftraggeber.“

„Natürlich. Mit sehr viel Glück. Nun, in jedem Fall wissen wir, dass die Amazonen diese Schwerter bekommen.“

„Aber der Dämon, den du bei dem Überfall auf uns getötet hast, war männlich.“

„Ja. Aber eben ein Dämon. Wir sind Menschen.“

„Du willst also weiterhin eine Amazone spielen? Das könnte riskant werden. Wenn er wirklich dauernd mit denen handelt, hat er doch sicher bestimmte Kontakte.“

„Einen besseren Vorschlag?“

„Hm. Weit im Süden gibt es doch diese Frauen…..Wie heißen sie doch gleich? So eine religiöse Vereinigung, die am liebsten alle Männer verbieten würden, ja, bei ihren Orgien alle töten, die ihnen zufällig begegnen?“

„Mänaden?“ Sango verzog leicht den Mund: „Ich denke, das sind ziemliche Verrückte. Aber du hast Recht, sie sind weiblich, und, so weit ich weiß, Menschen in der zweiten Rangklasse. Ja. Aber wer sagt uns, dass er nicht auch mit denen schon Verbindungen hat?“

„Wer sagt uns, dass er uns nicht sofort umbringen lässt, wenn wir unangemeldet erscheinen?“

„Das ist wahr. Und ich bin nicht Mitglied dieser Dämonenjägertruppe geworden, um Risiken aus dem Weg zu gehen. Gut. Ich bin eine Mänade aus dem….wo leben die?“

„Hu….im zehnten, oder?“

„Ja, könnte sein, dass ist der südlichste, mit der großen Halbinsel. Sie bauen dort Wein an.“ Sango versuchte sich an alles zu erinnern, für den Fall, dass man ihr Fragen stellen würde: „Die Hauptstadt ist Lenaia. Und regierender Fürst ist….wir haben ihn doch schon gesehen. Lange, schwarze Haare, ziemlich sportlich.“

„Katameki?“

„Ja, das könnte sein. Kirara, du wartest hier besser und passt auf meinen Bumerang auf. Ich weiß nicht, ob die Mänaden solche Katzen wie dich kennen.“ Sango atmete tief durch: „Dann los.“

„Dann los.“
 

Beide blieben erst wieder stehen, als sie die Lage vor sich erkennen konnten. Ein Vulkankegel erhob sich hier aus den Weiten der Steppe. An dessen Fuß lag eine Schmiedewerkstatt, die größte, die sie je gesehen hatten. Mehrere Hütten darum bildeten fast ein kleines Dorf. Und bereits auf den ersten Blick entdeckten die beiden Hindernisse.

„Wachen“, sagte Miroku: „Nun gut, es war ja nicht zu erwarten, dass sich so ein Waffenhändler auf dem Silbertablett präsentiert.“

„Komm, weiter. Wenn wir die Rolle spielen wollen, dürfen wir nicht verwundert sein und müssen uns auskennen.“

Das stimmte und so machten sie sich rasch wieder auf den Weg. Die Wachen hatten den Besuch inzwischen bemerkt, schienen aber nur aufmerksam geworden zu sein, nicht alarmiert.

„Ein Hölleninsekt!“ Der Mönch hätte fast darauf gedeutet, beherrschte sich aber gerade noch: „Es fliegt gerade aus einem Fenster dort.“

„Naraku, also. Dann lebt er noch.“

„Wie auch immer er diesen Angriff überlebt hat. Und er kennt diesen Kaijinbou. Da haben sich dann zwei gesucht und gefunden.“

„Wunderbar.“ Sango klang ein wenig sarkastisch: „Aber umso wichtiger ist es, dass wir viel herausfinden können.“
 

Zwei Krieger, Dämonen, kamen ihnen etwas entgegen. Sie blieben stehen, als die Dämonenjägerin freundlich sagte: „Guten Tag. Wenn man hier Schwerter kaufen kann…? Ich habe diesen Ort gesucht. Mir wurde gesagt, ein gewisser Kaiji schmiede hier.“

„Geschäfte machen, also. Du trägst doch schon ein Schwert?“

„Nicht jede im 10.Bezirk, die es möchte, trägt eines.“

„Im 10. Bezirk, also.“ Die Krieger sahen sich an: „Wir werden es weitergeben.“ Einer blieb bei den beiden Neuankömmlingen stehen, während der zweite in der eigentlichen Schmiede verschwand. Jetzt bemerkten die beiden hinter der Anlage Schlackenhalden, die auf eine wirkliche Menge an Glut und damit Schwertern hinwiesen. Noch ein Umstand, der ihren Verdacht bestätigte.

Der Krieger kehrte mit einem Mann zurück, der eher wie ein Sekretär gekleidet war. Solch helle, bodenlange Kleidung hätte kein Schmied, der bei Sinnen war, getragen. „Soso.“ Er musterte Sango: „Du…du kommst also aus dem 10.Bezirk und willst ein Schwert kaufen?“

„Ist das so verwunderlich?”

„Wir liefern dorthin. Was willst du also?“

Sie lieferten schon dahin? Das klang alarmierend: „Nun, ich hörte davon. Darum kam ich her. Auch meine Schwestern möchten solche.“

„Du bist also eine ehemalige Priesterin? Jetzt treue Dienerin des dunklen Gottes?“

„Soll ich mir ein Schild umhängen?“ Also bekamen die Mänaden auch Waffen? Das musste Inuyasha unbedingt erfahren, und dann desgleichen der Herrscher selbst.

„Und er da?“ Ein Nicken galt Miroku.

Sango musterte ihr Gegenüber: „Nun, ein gewisses Misstrauen ist sicher angebracht, in deinem Fach. Aber wie dir vielleicht klar ist, liegt der zehnte Bezirk am anderen Ende des Reiches. Mit einem Mann reist es sich unauffälliger. Glaubst du etwa, ich hätte in meiner gewöhnlichen Kleidung in der Hauptstadt übernachten können?“ Wie auch immer diese Mänaden bekleidet waren.

„Du warst in der Hauptstadt? Hast direkt unter der Nase des Herrschers geschlafen? Der Sekretär klang interessiert: „Hm. Du siehst nicht dumm aus, also wirst du wohl mutig sein.“

„Mein Lieber, eine Fliege, die nicht gefangen werden will, sollte sich am besten auf die Klatsche setzen. Im Übrigen langt mir dein Verhör. Du bist doch hier kaum der Herr, oder?“

„Nein, das ist Meister Kaiji...Kaijinbou. Ich werde ihm Bericht erstatten. Vielleicht mag er mit einer …einer Frau reden, die in der Hauptstadt war. Wartet hier.“ Er drehte sich um und ging.

Sango warf einen raschen Blick zu ihrem Partner, hütete sich aber, den zu lang werden zu lassen. Miroku schloss kurz zur Bestätigung die Augen, das war alles an Gespräch, das sie sich erlauben konnten.
 

Kurz darauf kehrte der Sekretär zurück, in Gesellschaft eines Dämons. Sango fielen fast als erstes seine Zähne auf, die spitz zuliefen. Wie praktisch alle Schmiede trug er das Haar zu einem Zopf gebunden, um es nicht aus Versehen in die Glut gelangen zu lassen. Das war, wie auch die Kleidung, eindeutig das Zeichen für seinen Berufsstand. Das musste dieser Kaijinbou sein. Und sie fand ihn auf Anhieb entschieden unsympathisch. Allerdings war ihr klar, dass sie sich das nicht anmerken lassen durfte. So musterte sie ihn nur abschätzend.

„Kundschaft, also? Darf ich deinen Namen erfahren?“

„Sango.“ Hoffentlich würde er nicht nach dem Oberhaupt der Mänaden fragen. Ihr fiel jäh ein, dass sie keine Ahnung davon hatte.

„Ich hörte, du willst ein Schwert?“

„Nicht nur eines. Schwestern erzählten, sie hätten welche von dir. Und auch wir wollen das.“

„Warum kommst du direkt her und wählst nicht den üblichen Weg?“

„Wir hörten, Prinz Sesshoumaru habe Leute auf unsere Spur gesetzt.“ Sango zuckte ein wenig die Schultern: „Überdies: der gewöhnliche Weg mag bislang der beste gewesen sein. Aber ich ziehe es vor, mir selbst ein Bild zu machen.“

„Und du warst also in der Hauptstadt, Sango. Wo hast du denn da geschlafen?“

„Im Gasthof neben dem Tempel des Mondgottes.“

„Ist noch immer Perfuma die Wirtin?“

„Nein. Es ist ein Wirt, Draco. Und das schon seit zehn Jahren. Was soll das, Kaijinbou? Ich verstehe ein gewisses Misstrauen, aber du klingst ja fast schon, als würden dich gleich alle beide Prinzen jagen.“ Es war zu einem gewissen Sprichwort geworden: von beiden Prinzen gejagt, bedeutete das, was man früher von allen Hunden gehetzt genannt hatte.

Der Schmied lächelte, aber es war kein angenehmes Lächeln: „Ich lebe und arbeite hier gut, weil ich vorsichtig bin. Wie viele Schwerter würdest du benötigen?“

„Zwanzig. Und vielleicht noch ein paar mehr. Ist das ein Problem für dich?“

„Nein, natürlich nicht. Oh, ich vergaß, mich vorzustellen. Kaijinbou. Hast du in der Hauptstadt zufällig auch einen Schmied besucht?“

„Nein, wieso?“ Natürlich hätte er sich gern nach Toutousai erkundigt, das war Sango klar, aber sie hatte ihre Rolle zu spielen.

„Gut. - Mein Sekretär, Roche, wird dir einige Modelle zeigen. Wie willst du bezahlen?“

„Das durchaus wie üblich“, meinte Sango kalt, die keine Ahnung hatte, wie das ablief.

Zu ihrer Erleichterung nickte der Schmied: „Gut. Ich werde es Scylla mit auf die Rechnung setzen.“

Scylla? Wer war das denn? Aber sie konnte ja unmöglich nachfragen. Vielleicht ergab sich später ein weiterer Hinweis. So sagte sie nur: „Gut.“
 

Beide Jäger waren in ihrem Leben schon in einer Schmiede gewesen, aber eine solche hatten sie noch nie gesehen. Helles Feuer brannte in einem langen Becken, mehrere Männer, Dämonen und Menschen standen dort und arbeiteten. Aber dort, wo in einer gewöhnlichen Schmiede vier Männer ein Schwert schlugen, es in die Glut hielten und wieder einschmolzen, erneut schmiedeten, waren es hier Formen, in die der glühende Stahl gegossen wurde. Toutousai hatte recht gehabt. Und es waren nicht nur Schwerter, die so hergestellt wurden. Miroku entdeckte auch Lanzenspitzen. Da rüstete jemand eine komplette Armee aus. Es war wirklich Zeit, diesen Kaijinbou aus dem Verkehr zu ziehen.

Beide Besucher waren froh, die laute, heiße Schmiede verlassen zu können, in einen anderen Raum zu gelangen, wo sich die fertigen Waren befanden. Roche trat zu einem Regal: „Zwanzig Schwerter, sagtest du? Hm. In den Süden liefern wir gewöhnlich das Modell. Die Amazonen hier im Norden haben die längeren Klingen lieber, aber die M…deine Schwestern bevorzugen meist die Kurzschwerter.“

„Ich weiß.“ Sango nahm das angebotene Schwert, wog es in der Hand. Sie kannte sich zum Glück damit aus. Und sie hätte ihre eigene Klinge nicht gegen dieses eintauschen mögen. Es war nicht richtig ausgeglichen. Bei einem längeren Kampf würde der Träger rascher ermüden. Überdies hatte der Schmied des Herrschers doch gesagt, die Klingen würden leichter brechen, da sie nur gegossen wurden. Aber das spielte im Augenblick keine Rolle. So sah sie auf. „Gib mir doch einmal eines von den längeren. Und dann möchte ich beide in einem Scheinkampf ausprobieren:“

„Natürlich.“
 

Kaijinbou war in sein Arbeitszimmer zurückgekehrt. Er zeichnete an einem neuen Entwurf, als Roche zu ihm kam. Der Waffenschmied sah auf: „Und?“

„Sie wollte einen kurzen Scheinkampf. Ich habe Kestes mitgeschickt.“

„Gut. – Was ist denn jetzt schon wieder?“ Diese Bemerkung galt einem Besucher, der gerade durch das Fenster herein flog: „Seit Scylla diese Hölleninsekten hat, lässt sie mir keine Ruhe.“

„Aber sie ist nun mal unsere beste Kundin.“

„Das weiß ich auch.“ Kaijinbou nahm den kleinen Zettel, den das Insekt vor ihn hatte fallen lassen, überflog die wenigen Zeilen: „Na, sieh mal einer an.“

„Was meinst du?“

„Der Bote, der vorher wegflog, hatte unsere Besucher wohl erkannt. Beide arbeiten für Inuyasha.“

„Dämonenjäger, also? Dann ist er uns auf der Spur?“

„Unwahrscheinlich. Inuyasha kümmert sich doch nur um diese einfachen Dämonen. Sesshoumaru wäre ärgerlicher. Schön. Wir wollen kein Risiko eingehen.“

„Soll ich den Männern sagen, dass sie sie töten sollen?“

Kajinbou schüttelte leicht den Kopf, als er die Hände fast andächtig faltete: „Mein lieber Roche, ich sagte doch, kein Risiko. Und es ist doch mehr als wahrscheinlich, dass Inuyasha weiß, wo sich seine Leute befinden, nicht wahr? Schwertverletzungen wären schwer zu erklären, würden unerwünschte Aufmerksamkeit auf uns lenken. Aber dies ist eine Schmiede, eine Werkstatt. Und eine Stahlproduktion. Neugierige oder unvorsichtige Besucher können leicht einen kleinen Unfall haben. Tragisch, aber nicht zu ändern. – Überdies: sorge dafür, dass die anderen Schmiede nichts Neues mehr anfangen. Sie können dann für heute Schluss machen. Und räumt die Waren in das hintere Lager. Es muss alles so aussehen, für einen Laien wie Inuyasha, als ob das meine Schmiede ist, in der ich allein arbeite.“

„Ja, Meister Kaijinbou. Einen Unfall…Man könnte die Kammer benutzen, im Vulkan. Ihr wisst schon, ein paar alchemistische Gifte hineinleiten.“

„Belästige mich nicht mit Einzelheiten. – Nein, warte. Keine Gifte aus unserem Ofen, auch das wäre ein unerwünschter Hinweis auf uns. Nimm diesen Dämon mit dem Gift….wie heißt er doch gleich?“

„Darios? Sein Miasma ist für Menschen tödlich, ja. Aber würde das nicht auch die Aufmerksamkeit auf uns lenken, Meister Kaijinbou?“

„Nur auf ihn, mein Bester. Und wenn der Prinz dann ihn umlegt, ist das nicht weiter tragisch, nicht wahr? Ein kleines Opfer.“

Roche nickte nur. In jedem Fall war Darios als Opfer für den Prinzen besser, als er selbst: „Dann werde ich unsere Gäste bitten, ihnen alles zeigen zu dürfen. Sie gehen sicher darauf ein.“

„Gut. Und sag den Kriegern, sie sollen sich versteckt halten, falls Inuyasha schon auftauchen sollte.“

„Wie Ihr wünscht.“
 

Sango und Miroku waren angetan von der Rundführung, bemühten sich jedoch, dies nicht zu zeigen, um kein Misstrauen zu erregen.

Roche ging voran: „Dort wird das Eisen zu Stahl verarbeitet.“ Er deutete auf ein Gebäude weit abseits: „Wir nutzen die Hitze des Vulkans. Wie du vielleicht weißt, Sango, mischt man bestimmte andere Metalle hinzu, damit das Eisen fester wird.“

„Ja, davon habe ich gehört.“

„Wir sind nun schon fast mit unserem Rundgang fertig. – Kestes, wärst du so nett, die Tür da zu öffnen?“ Er deutete auf eine kleine Hütte. Der Dämon der zweiten Klasse, gegen den Sango zuvor einen Schaukampf gefochten hatte, gehorchte. Roche trat näher: „Hier ist eigentlich nichts zu sehen, nur das Archiv.“ Er war sicher, dass die beiden Jäger nicht widerstehen würden, hineinsehen wollten.

Er hatte sich nicht getäuscht. In der Hoffnung, mehr über die geheimnisvolle Scylla zu erfahren, traten die beiden zu ihm. Fast im nächsten Moment erhielten sie heftige Stöße, stolperten in die Hütte, zu Boden. Sango bedauerte, ihren Bumerang bei Kirara gelassen zu haben, als sie herumfuhr, bereits die Hand am Schwert. Als sie begriff, wer nun in der Tür war, griff sie jedoch in die Tasche. Sie erkannte einen Dämon der Familie der Schlangen. Diese besaßen des Öfteren hochwirksames Gift. Die dunkle Wolke, die von ihm ausging, sich rasch im Raum verteilte, war sicher solches.

„Was soll das, Roche?“ fragte sie dennoch laut, während sie sich schon eine Maske über das Gesicht streifte: „Behandelt ihr so Kunden?“

„Ich glaube nicht, dass Prinz Inuyasha von uns kaufen will“, kam die Stimme des Sekretärs von außen irgendwo.

„Miasma!“ warnte Miroku seine Partnerin, als er nach seinem Handgelenk fasste, die Bannkette lösen wollte. Zu spät, denn Darios war bereits aus der Hütte gesprungen, die feste Tür wurde zugeschlagen. Das giftige Gas, das von dem Dämon ausgeströmt war und nun die Hütte füllte, verschaffte dem Mönch Atemnot. An der Haut begann es zu prickeln. Sie waren aufgeflogen und sollten nun wohl beseitigt werden. Er konzentrierte sich hastig, fasste nach Sango, um sie zu sich zu ziehen, mehr oder weniger auf seinen Schoß.

Diese wollte ihm unwillkürlich eine Ohrfeige verpassen, kannte sie doch seine Anwandlungen zu Genüge, sparte es sich aber, als sie vor sich, um sich, ein rotes Flimmern erkannte. Er errichtete einen Bannkreis, um das Miasma von ihnen abzuhalten. „Wie lange?“ fragte sie daher nur.

„Ich weiß es nicht.“ Er zwang sich zur Ruhe: „Der Bannkreis hält das Gift fern. Auch deine Maske würde nicht viel helfen. Das ist Gift der übelsten Sorte. Es würde fürchterliche Nervenschmerzen verursachen, ehe wir endlich sterben würden. Nette Leute, dieser Kaijinbou und seine Kumpane.“

Sango schwieg. Ihr war klar, dass auch ihm bewusst war, dass er den Bannkreis nicht ewig aufrechterhalten konnte. Dann würde das Gift wirken können. Ein Nervengift? Sie würden Schmerzen bekommen, Lähmungen, ehe sie endlich ersticken würden. Wirklich, reizend, dieser Schmied. Und keiner würde sie hier rechtzeitig finden können. Mit Inuyasha und Kagome waren sie erst in drei Tagen verabredet, und das gut eine Tagesreise weiter südlich. Ehe der Prinz hierher gefunden hatte, falls überhaupt, wären sie schon längst tot. Niemand anderer sonst wusste sowieso, dass sie in der Gegend waren. Sie saßen eindeutig in der Tinte. Aber aufgeben war nicht ihre Sache: „Kirara wird wissen, dass uns etwas geschehen ist, und Inuyasha suchen.“

„Ja, davon gehe ich auch aus. Aber ehe sie nach Fuyo kommt und den Prinzen findet, der wieder hier ist…“ Der Mönch klang heiser. Es strengte ihn an, den Bann aufrecht zu erhalten. Unwillkürlich drückte er seine Partnerin fester an sich, um den Schutz ein wenig kleiner werden lassen zu können. Vielleicht fiel ihm noch etwas ein, wie er sie schützen konnte, sie hier herausbringen konnte. Irgendetwas. Was würde es schon machen, wenn er hier sterben würde?

Hauptsache, Sango lebte. Aber ihm wollte einfach nichts einfallen. Sobald seine Magie nachließ, der Bann nachließ, würde das Gift wirken. Ohne das Miasma wäre es kein Problem gewesen, den Raum zu verlassen. Aber leider war diese Hütte sehr dicht und stabil gebaut, so dass der Giftstoff sich nicht verflüchtigte. Sein schwarzes Loch konnte er nicht einsetzen, da er den Bannkreis hätte senken müssen. Zudem war ihm klar, dass es sich nur um Minuten handeln konnte, ehe er zu schwach wurde. Aber er würde bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit durchhalten, um Sango zu beschützen.
 

Kagome seufzte ein wenig. Inuyasha hatte es gehört und drehte den Kopf: „Was ist?“

„Ich…wie lange ist es noch bis Hok?“

„Zwei Tage, wenn wir so gehen, wie bisher. Schon wieder müde?“

„Nein, nein“, beteuerte sie hastig. Immerhin hatte er sie die Nacht hindurch getragen. „Es ist nur ein wenig eintönig, stets diese Steppe um sich zu sehen.“

„Es gibt gleich Abwechslung.“

„Was meinst du?“

„Ich rieche vor uns einen Vulkan. Wir müssten ihn bald sehen können.“ Der Halbdämon hob plötzlich den Kopf, prüfte genauer die Luft: „Na schau mal einer an. Da sind ja Leute, Menschen und Dämonen. Um was wetten wir, dass nicht Sango und Miroku diesen Kaijinbou gefunden haben, sondern wir?“

„Sollten wir dann den Vulkan und diese Leute nicht umgehen und die beiden erst suchen?“

„Der Befehl meines Vaters war doch eindeutig, oder? Also, besuchen wir mal diese Schmiede.“

Kagome sah zu ihm. War er wirklich so fähig und stark, dass er sich diese Selbstsicherheit leisten konnte oder gab er nur an? Das würde sie nur zu bald herausfinden.
 

***********************************
 

Ohja. Das nächste Kapitel heisst "Treffen" und nicht wenige Leute erleben eine Überraschung.....

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel online ist.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2010-10-24T17:22:21+00:00 24.10.2010 19:22
Hi!

Puh, noch eins geschafft. Diese Kapitel kommen mir kürzer vor.
Na, dass ist ja ein schöner Schlamassel in den sich Sango und Miroku manövriert haben.
Es wird bestimmt kein langweiliges Zusammentreffen werden.

Liebe Grüße und schönen Abend!

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-01-11T20:47:40+00:00 11.01.2009 21:47
Ich denke doch mal, er ist tatsächlich so stark. Su-Ling hat also sehr viel geleistet: ein Attentat auf den Prinzen verhindert und somit ihrem Vater das Leben gerettet; und nun auch noch Sangos und Mirokus Leben gerettet. Denn sie werden ja noch rechtzeitig ankommen, um die beiden zu retten, oder?

Feine Methoden hat dieser Schmied … minderwertige Massenware und kein sehr feinfühliges Benehmen gegenüber Fremden. Nun ja ... er war ja auch nie sympathisch.

Nun sind also beide Brüder Scylla auf den Fersen, ebenso wissen beide, dass Naraku noch lebt (sobald Sango und Miroku mit Inuyasha besprechen können, was sie erfahren haben). Dann können die beiden sich schon mal warm anziehen. Wie auch der Schmied. Sein kleines Nebengeschäft dürfte bald ein Ende finden.

Lg

Von:  Bridget
2008-04-17T16:24:47+00:00 17.04.2008 18:24
Mehr Glück als Verstand, der Gute. Da sind sie direkt ins Wespennest gestoßen, die beiden Kundschafter. Sango hat sich wirklich sehr geschickt angestellt bei der Täuschung von Kaijinbou und den seinen. Aber wenn nicht immer dieser blöde Naraku dazwischen funken würde, dann hätte er ihnen sonst was verkauft ohne zu wissen, wer sie wirklich sind.
Leider hat er ihnen eine nette Falle gestellt. Ein Glück, dass die hündische Kavallerie nicht weit weg ist. +vor Krallen ausweich+ Und Miroku so starke Bannkreise aufbauen kann. +nimmst du die Hand da weg!+
Jedenfalls hat Inu Yasha seine Wette verloren.
Mänaden also? Vergiss die Amazonen, die sind ja noch dreister drauf. Beten Dionysos an und bringen sogar Männer bei ihren Orgien um. Und das ist sicherlich nicht der Begriff, den wir heute darunter verstehen. +hust+
Alle Männer verbieten. Einige schon, aber nicht alle. Wird ja sonst total langweilig hier. Vielleicht sollte man ne Auswahl treffen... aber ich sag jetzt nicht wie...
Sonst streicht man mir hier den Kommi...
+flücht+
Von:  Schalmali
2008-01-05T10:05:19+00:00 05.01.2008 11:05
Hehe sehr anschaulich beschrieben. Scheint ja so, als ob Sango und Miroku rechtzeitig Hilfe bekommen würden. Nun, wäre ja auch schade um die Zwei gewesen ^^
Von:  Bridget
2007-11-23T11:45:46+00:00 23.11.2007 12:45
Soso, die Superspione Sango und Miroku sind unterwegs. Und ich habe ein neues Lebensziel: ich werde auch Mänaden. Ich verbiete hiermit auch alle Männer!! Das ist doch mal was. Gefällt mir sehr gut. Aber mal wieder haben wir in der griechischen Geschichte bzw. Mythologie gewühlt. Schäm dich. *grins* Und wenn Miroku so weiter macht, schliesst sich Sango freiwillig diesem Club an.

Trotz allen Schwierigkeiten haben sie herausgefunden, was wichtig ist.
Toll fand ich die deteilgetreue Beschreibung der Umgebung.
Dieses Mal ist Miroku einer Bestraffung entkommen, er hat es in diesem Fall ja nur gut gemeint.

Zum Glück ist die Kavalerie nicht so weit. Aber das wissen sie ja nicht.

Ya ne

Bridget
Von:  don-kun
2007-11-19T10:44:05+00:00 19.11.2007 11:44
Huh, das ist ja ganz schön gefährlich.

Der betreibt die Waffenproduktiona aber in großem Stil, schon fast industriell.
Von:  Amrei
2007-11-14T17:41:08+00:00 14.11.2007 18:41
Ich habe gerade meine ENS nachgeguckt und gesehen, dass es hier und bei der Rückkehr des schwarzen Todes neue Kapitel gibt *freu*!
Da haben sich Sango und Miroku aber in etwas reinmanovriert.
Es könnte ja noch wirklich knapp werden für die Beiden...
Na ja, hoffen wir mal, dass Inu und Kagome noch rechtzeitig kommen ^-^
LG
koharu
Von: abgemeldet
2007-11-14T17:25:25+00:00 14.11.2007 18:25
Ooooopsss.......und ich habe gedacht, dass alles glatt laufen würde....so kann man sich täuschen, aber Sango und Miroku werden doch nicht wirklich sterben oder???


Eins muss man dir lassen, bei dir bin ich mir nie sicher was als nächstes kommt. (das soll ein kompliment sein g*)

24

Von: abgemeldet
2007-11-13T18:06:29+00:00 13.11.2007 19:06
OHOh.....o-o

Da scheint noch eine Menge auf Sango und Miroku zuzukommen, hoffentlich kommen Inu Yasha und Kagome rechtzeitig.

Du machst es wie immer spannend, aber was ist mit dieser Syclla? Ich meine welchen Zusammenhang hat sie mit den Mänaden???

lini
Von:  Sasuke_Uchiha
2007-11-13T14:30:42+00:00 13.11.2007 15:30
Anscheinend gibts eine unerwartetete Rettung für Sango und Miroku. Sess hat bestimmt auch einiges zu tun.


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