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Verworrene Pfade

Die erste Staffel
von

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Amazonen

Scylla soll hinter Inuyasha her sein? Aber zunächst einmal haben seine Mitarbeiter eine Aufgabe zu erfüllen:
 

14. Amazonen
 

„Vergiss nur nicht, falls wir tatsächlich auf Amazonen treffen sollten, mich reden zu lassen“, mahnte Sango.

„Ich weiß. Ich bin nur dein schmückendes Beiwerk.“ Aber Miroku lächelte: „Das wird schon gut gehen. Ich hoffe nur, dass wir wirklich Informationen über diesen Kaijinbou erhalten werden. Er scheint ja an sich ein recht fähiger Schmied zu sein, wenn er immerhin die Waffe von Sesshoumaru angefertigt hat.“

„Ja, aber das bedeutet nicht, dass er sich nach dem Rauswurf bei Toutousai nicht eine nette Einnahmequelle gesichert hat, mit diesen gegossenen Schwertern. Sogar dafür musste er sich wohl an das Beispiel Tenseiga halten. Wobei ich mich noch immer frage, warum seine Käufer nicht merken, dass das keine geschmiedeten Klingen sind“

„Sie haben Schwerter, mit denen sie Menschen und Unbewaffnete töten können. Sie sind eben noch nie auf solche hochwertigen Stahlklingen getroffen.“

„Ja“, meinte Sango düster: „Genau das dürfte es sein. Alle seine Käufer haben noch nie einen ehrenhaften Kampf gegen einen mindestens gleichwertigen Gegner ausgefochten. Und haben es womöglich auch gar nicht vor.“

„Hm. Nur als Mittel zum Zweck? Leute zu terrorisieren, wenn es den Anführern gelingt, den Inu no Taishou zu stürzen?“

„Ja. Wobei ich denke, nicht mal die Anführer wissen so ganz, wie mächtig er wirklich ist. Ich meine, wir leben schon ein paar Jahre direkt am Hof: aber hast du ihn je kämpfen gesehen? Wenn irgendetwas zu erledigen ist, schickt er doch seine Söhne.“

„Du meinst, er zehrt von seinem guten Ruf, ist aber schwach geworden?“

„Das wird das sein, was die anderen denken. Ich glaube es nicht. Meinst du wirklich, Sesshoumaru würde ihn so achten, wenn er nicht stärker wäre als er selbst?“ Sango streckte sich ein wenig: „Nein. Ich denke, dass er seine Söhne losschickt, damit sie Erfahrung sammeln können, und er ihnen dabei zusehen kann, vielleicht auch sie lenken kann. Falls es jedoch wirklich hart auf hart kommt, wäre er sicher kein Gegner, den ich selbst als Dämonenfürst gern hätte.“

„Ja, mag sein. Auch Naraku hat ihn ja nicht direkt angegriffen. Wir sind bald in dem Dorf, diesem Lok...Hok. Bist du müde?“

„Durst habe ich. Aber wir wollten ja sowieso in den Gasthof gehen. Sieh, da vorne müsste die Straße sein. Das ist doch ein Fuhrwerk.“

„Ja. Dann sollten wir wirklich bald da sein.“
 

Nur wenige Minuten später erblickten sie vor sich die Hütten von Hok. Das ganze Dorf bestand aus zehn Hütten, von denen jede einzelne ein Verkaufsstand besaß, und einem Gasthof. Miroku hielt sich dezent einen Schritt hinter seiner Partnerin. Wenn sie Kontakt zu den Amazonen aufnehmen wollten, müssten sie auf deren Männerfeindlichkeit Rücksicht nehmen, wobei er das nicht begriff. Wie konnte man schlicht die Hälfte der eigenen Rasse ablehnen? Wenn er sich eine Welt ohne Frauen auch nur vorstellen wollte, fehlte ihm etwas. Er hatte gute Lust, seine Partnerin zu streicheln, aber die Ohrfeige konnte er sich auch sparen. So sah er sich ein wenig um. Menschen und Dämonen waren hier, sicher aus der zweiten Klasse, aber er erkannte auch wenige ranghohe Dämoninnen der Kriegerkaste, mit Schwert. Insgesamt befanden sich die meisten Männer an den Verkaufsständen, als Verkäufer, während die Frauen eher einkauften. Weiter entfernt entdeckte er einen Wagen mit Lederwaren aller Art, bei dem sich drei Frauen aufhielten. Obwohl sie eine Dämonin und zwei Menschenfrauen waren, schienen sie sich glänzend zu verstehen. Ob sie Partner waren?

„Wo bleibst du denn?“ fragte Sango gereizt.

Er wollte schon protestieren, als ihm einfiel, dass er hier ja eine Rolle zu spielen hatte: „Entschuldige, ich komme ja schon.“

Im Gasthof nahmen sie in einem Eck Platz. Beide waren nicht weiter verwundert, wie dunkel der Raum war. Aus der Helligkeit der Steppe draußen konnte man so als Gast zuerst sehen, wer den Raum betrat, ohne dass der Eintretende schon alle erkennen konnte. Vorsicht war sicher wichtig in dieser Einöde.

Der Wirt kam heran: „Was wünscht ihr?“

„Zweimal Wasser“, bestellte Sango: „Und was hast du zu essen?“

„Fladenbrot. Und Fleisch von Rindern.“

„Fleisch und Brot für mich, Brot für ihn.“

„Ja. - Darf ich fragen, Kriegerin, was du hier zu erwerben gedenkst? Ich möchte nicht neugierig sein...“

„Dann meide es.“ Sie konnte es sich leisten, diesen Kontakt abzulehnen. Denn an einem Tisch entfernt hatte sie drei Frauen sitzen sehen, menschlich, aber ebenso wie sie selbst mit Schwert bewaffnet. Und das war eindeutig ungewöhnlich. Die meisten Frauen, die Schwerter trugen, waren hochrangige Dämoninnen der ersten Klasse. Das mussten Amazonen sein, schloss sie. Und die Schwerter an deren Hüften sahen eindeutig ebenso aus, wie das Schwert, dass der Dämon bei dem Überfall getragen hatte, wie auch Tenseiga. Diese mussten aus der Waffenfabrik stammen. Vielleicht konnten ihr die Besitzerinnen auch sagen, wo man Kaijinbou finden konnte. Der Wirt hatte sich mit einer Entschuldigung zurückgezogen. Sango sah zu ihrem Partner.

Miroku war ihrem Blick gefolgt, nickte nun ein wenig. „Sie …“ murmelte er.

„Warten wir ein wenig“, sagte Sango leise: „Vielleicht kommt jemand oder so.“ Es wäre zu schön gewesen, wenn ein Abgesandter des Waffenhändlers hier auftauchen würde. Aber so viel Glück würden sie kaum haben.

„Nach dem Essen“, bestätigte der Mönch nur. Länger zu warten hätte unter Umständen bedeutet, diese Frauen und damit ihre einzige Spur zu verlieren.
 

Nach dem Essen bezahlten die drei Frauen und Sango winkte dem Wirt, um es ihnen gleich zu tun. Da eine sich zum Hintereingang wandte, die anderen beiden zur Vordertür, beschlossen die Jäger, sich aufzuteilen. Sango folgte der Frau, die nach hinten ging. Falls sich dort nur Toiletten befanden, war das unverdächtiger. Miroku trat hinaus auf den Marktplatz von Hok, suchte die anderen beiden, die langsam zu einem Stand mit allerlei Stoffen gingen, diese betrachteten. Sie sahen wirklich nicht schlecht aus, fand er. Die eng anliegenden Kampfanzüge betonten die durchtrainierten Figuren in einer Art, wie er es auch von Sango kannte. Möglichst unauffällig näherte er sich. Es war zwar kaum davon auszugehen, dass sie sich an einem Stoffstand über Waffenhändler unterhalten würden, aber es war gewiss besser, alles auszuschließen. Gerade die jüngere der beiden Frauen fiel ihm sehr ins Auge, als sie sich ein wenig über den Stand beugte.

In diesem Augenblick setzte etwas in seinem Gehirn aus. Er wusste nicht mehr, dass er einen Auftrag hatte, vergaß, dass seine Partnerin jeden Moment kommen würde, und machte die Schritte vor, strich der Frau über das Hinterteil. Diese fuhr herum, bereits die Hand ebenso am Schwert wie ihre Begleiterin.

Miroku lächelte: „Würdet Ihr mein Kind zur Welt bringen?“

Die Amazonen starrten ihn an, für Sekundenbruchteile wirklich sprachlos. Dann zog die erste blank. Im gleichen Moment schoss ein großer Gegenstand durch die Luft, prallte mit dem Kopf des Mönches zusammen. Dieser stürzte zu Boden. Sango fing ihren Bumerang wieder auf, mehr als wütend auf ihren Partner. Sie musste jetzt zusehen, dass sie rettete, was zu retten war.

„Du kannst dein Schwert wegstecken“, sagte sie: „Dieser Idiot wird auch so seine Strafe bekommen.“

„Er hat mich beleidigt. Ich werde ihn töten.“

„Meinen besten Zuchtmann? Komm, er hat meinen Dienerinnen schon dreißig Kinder gemacht.“

Miroku spürte, wie er rot anlief. Das war ja mehr als peinlich.

„Ah, Zuchtmann.“ Die Amazonen blickten ihn interessierter an: „Daher. Liebesbedürftig bis zum Exzess. Hm...unter der Kutte kann man gar nicht sehen, wie er gebaut ist.“

Er wäre am liebsten im Erdboden versunken. Aber er hatte es wohl verdient. Und konnte nur hoffen, dass seine Partnerin die Situation rettete. Ihre Strafpredigt später konnte er sich nur zu gut vorstellen.

„Dennoch“, sagte die, die er angefasst hatte: „Er hat mich beleidigt. Und er muss sterben. Aber nun gut. Du willst das wohl nicht?“

„Er ist ein Vollidiot, aber ganz nützlich“, gab Sango zu. In ihrer Stimme lag unterdrückte Wut.

„Ich sehe dein Schwert. Lass es uns auskämpfen. Gewinne ich, töte ich ihn. Gewinnst du, kannst du ihn behalten.“

Die Jägerin brauchte nicht lange nachzudenken. Diese Frauen waren sonst zu dritt gegen sie allein: „Einverstanden. Gehen wir dort hinüber in die Steppe.“ Sie stieß mit dem Fuß nach ihrem Partner: „Hoch mit dir.“

Miroku gehorchte. Da hatte er sich ja schön etwas eingebrockt. Und ihr gleich dazu. Hoffentlich erzählte sie nichts davon Inuyasha. Der würde ihn ja für ungefähr so einen großen Dummkopf halten, wie er wohl auch war. Hoffentlich warf er ihn dann nicht aus der Dämonenjägergruppe. In jedem Fall dürfte sein Bild in den Augen seiner Partnerin ziemlich kläglich geworden sein. Und die Aussicht, sie zu überzeugen, was er für ein toller Kerl war, war wohl bis an sein Lebensende verschoben worden.
 

Die übrigen Besucher von Hok hatten rasch mitbekommen, dass ein Kampf zwischen zwei Amazonen angesagt worden war, und kamen näher, um zuzuschauen.

Sango ließ ihren Bumerang so zu Boden, dass die Ecke erneut den Kopf ihres Partners traf, ehe sie meinte: „Pass drauf auf.“

Er setzte sich daneben. Immerhin musste sie gerade um sein Leben kämpfen und obwohl er ihre Fähigkeiten kannte, war er besorgt. Die Gegnerin war eine Amazone, sicher auch kampfgewohnt. Hoffentlich würde Sango keinen Fehler machen.

„Mein Name ist Tara“, sagte die Frau, als sie zog.

„Sango.“ Die Dämonenjägerin trat ihr gegenüber. Ja, das musste eines der Schwerter aus der Massenherstellung sein. Inuyasha hatte bei Toutousai gehört, diese Klingen würden leichter brechen als mit der Hand hergestellte. Aber natürlich war auch ihr eigenes Schwert nicht vom Meisterschmied erschaffen worden. Wie lange würde sie brauchen, um die Klinge ihrer Gegnerin zu brechen? Sollte sie darauf ausgehen, das riskieren oder mit vollem Einsatz kämpfen? Nein. Sie durfte nicht leichtsinnig werden. Mirokus Leben hing davon ab, und obwohl sie ihm gern eine Abreibung gegönnt hatte, das wäre denn doch eine zu harte Strafe.

Tara hob ihre Klinge etwas seitwärts und ging zum Angriff über. Es war schnell, fast erschreckend schnell, und das Duell hätte um ein Haar schon ein Ende gefunden. Nur die Tatsache, dass Sango in den vergangenen zwei Jahren oft genug gegen einfache Dämonen gekämpft hatte, die mit übermenschlicher Schnelligkeit angriffen, und ebenso oft gegen Inuyasha trainiert hatte, rettete sie. Irgendwie schaffte sie es, ihr eigenes Schwert hochzureißen, zu parieren, gleichzeitig seitwärts zu springen. Verdammt, tadelte sie sich selbst. Wie konnte sie so kindisch sein, anzunehmen, ein Kampf gegen eine Amazone wäre einfach? Sie blieb stehen, musterte ihre Gegnerin. Nein, das war keine Halbdämonin, das war eindeutig ein Mensch. Aber sehr gut ausgebildet.

Tara lächelte ein wenig: „Nicht schlecht, Schwester. Es gab noch kaum jemand, der diesen Angriff parieren konnte.“ Sie überlegte einen Augenblick, dann griff sie wieder an, diesmal deutlich langsamer.

Sango wusste, warum. Eine solche Geschwindigkeit konnte niemand über eine längere Zeit durchhalten. Und Tara wollte jetzt zu einem Abschluss kommen. Diese Runde würde solange dauern, bis die Siegerin feststand. Auch gut. Sie zog ihr Schwert hoch, parierte Stahl auf Stahl.
 

Miroku sah zu. Natürlich hätte er eingreifen können, um zu helfen, doch er war seiner Partnerin bei der Erfüllung ihres Auftrags bereits einmal in den Rücken gefallen. Dazu standen hier so viele Amazonen unter den Zuschauern, die das Eingreifen eines Mannes sicher nicht gut geheißen hätten. Allerdings, falls Sango verlieren würde, ginge es um sein Leben und dann müsste er ….Falsch. Jetzt konnte er nichts mehr tun, wollte er nicht auch noch Sango mit hineinreißen und ihren Auftrag endgültig vermasseln. Der Fehler war schon davor passiert. Er hätte sich einfach zuvor zusammennehmen müssen. Hoffentlich erfuhr Inuyasha nichts von dieser Sache oder gar der Inu no Taishou. Nun gut, falls Sango verlor und er hier sterben musste, würde es ihnen bestimmt zu Ohren kommen. Er wagte allerdings zu bezweifeln, dass ihm diese Aktion einen netten Nachruf bringen würde.
 

Sango machte einen Sprung zurück. War diese Tara schnell und stark! Aber sie selbst war nicht ohne Grund in der Dämonenjägertruppe des Prinzen, hatte oft genug schon Schwertkämpfe mit Inuyasha ausgefochten. So hatte sie einen Schwachpunkt in den Ausfällen der Amazone gesehen. Schon einige Male hatte diese mit der gleichen Attacke angegriffen, fast identischen Bewegungen. Und Tara war laufend in der Vorwärtsbewegung. Sango zog ihre Konsequenz. Diesmal ließ sie sich zurücktreiben, aber langsam, in kontrollierten Schritten, wartete auf den einen Bewegungsablauf. Da! Ihr Waffenarm schoss vor, ließ ihre Klinge eine kreisförmige Bewegung machen. Taras Schwert wurde förmlich aus deren Hand gerissen, flog zu Boden. Im nächsten Augenblick strich Sangos Schwertspitze über ihre Kehle, besiegelte ihre Niederlage.

Beide Frauen wichen auseinander.

„Er gehört dir“, sagte Tara: „Ein interessanter Kampf. Obwohl du keine Amazone bist, könntest du eine sein.“

„Danke. Das nenne ich ein Kompliment.“ Sango schob ihr Schwert in die Scheide, wartete, bis ihre Gegnerin ihres aufgehoben und zurückgesteckt hatte, ehe sie sich abwandte.

„Was führt dich eigentlich nach Hok?“ erkundigte sich die Amazone.

Die Dämonenjägerin sah zu ihr: „Oh, nur eine Kleinigkeit einkaufen.“ Nur nicht zu schnell vorgehen, ermahnte sie sich, obwohl ihr Herz rascher schlug.

Tara trat zu ihr: „Du kommst wohl weit aus dem Süden. Gibt es dort auch Amazonen?“

„Nicht in der Art, wie hier.“

„Ich könnte dir bei deinem Einkauf behilflich sein.“

„Warum solltest du mir helfen?“

„Du hast gewonnen. Und mich hat schon lange ein Kampf nicht mehr so gefordert. Es hat Spaß gemacht.“

„Das stimmt. Ich hörte, in der Gegend von Hok könne man Schwerter kaufen.“

„Oh.“ Tara sah auf die Hüfte der Jägerin: „Du hast doch eines.“

„In der Tat. Ich habe eines.“ Leichte Betonung lag auf dem „Ich“.

„Ich verstehe. Ja, davon habe ich auch gehört.“

Nicht nur gehört, dachte Sango. Immerhin trugen alle drei Amazonen diese Schwerter. Aber sie schwieg dazu. Sie war so nahe dran. Hoffentlich machte Miroku jetzt keinen Unsinn.

Tara fuhr fort: „Wenn du von Hok Richtung Fuyo wanderst, also Richtung Südwesten, wirst du zu einem Berg kommen, der mitten in der Steppe liegt. Ein Vulkan. Dort schmiedet ein gewisser Kaiji.“

„Kaiji.“ Das konnte durchaus die Abkürzung für Kaijinbou sein. „Danke. Weißt du, wie lange man gehen muss?“

„Sicher einen halben Tag, eher mehr. Ich selbst war noch nie dort.“

„Danke, Tara. Du hast mir sehr geholfen.“ Sango sah zu dem Mönch: „Komm, Miroku.“ Dieser stand sofort auf, nahm ihren Bumerang, um ihn ihr zu bringen. Immerhin fiel er nicht noch einmal aus der Rolle. „Wir gehen in den Südwesten.“
 

Inuyasha betrachtete das aufgetragene Essen. Es sah gut aus. Aber natürlich würde sich Fürst Suez nicht ausgerechnet vor einem Sohn des Inu no Taishou blamieren wollen.

„Was ist das?“ flüsterte Kagome ihm zu.

„Ich weiß es nicht genau“, gab er leise zurück: „Aber es riecht gut, also, kein Gift oder so etwas.“

Ihr wurde wieder einmal bewusst, dass er vermutlich wesentlich besser riechen konnte, als sie selbst.

„Äh, Prinz Inuyasha..“ Der Fürst richtete sich in seinem Stuhl ein wenig auf: „Darf ich Eurer Durchlaucht meine Tochter Su-Ling vorstellen?“

Der Halbdämon kannte seine Pflichten und blickte zur Tür. Dort war ein Mädchen eingetreten, eine junge Dämonin. Ihre Körperfülle verriet die Tochter ihres Vaters, auch, wenn sie bei weitem nicht dessen Leibesumfang erreichte. Sie kam heran, verneigte sich vor dem Gast. „Ich freue mich, dich kennen zu lernen“, sagte Inuyasha höflich. Nun, das entsprach nicht so ganz der Wahrheit.

„Danke, Euere Durchlaucht!“ Sie strahlte ihn förmlich an, musterte dann seine Ohren. Für einen Augenblick schien sie versucht, diese anzufassen, aber dann ließ sie es doch sein, nahm an der Seite ihres Vaters Platz. So begeistert sie den Prinzen ansah, so ein finsterer Blick galt Kagome, die sich darauf keinen Reim machen konnte.
 

Scylla lief auf der Waldlichtung hin und her, sah aber auf, als sie die Gegenwart eines anderen Dämons spürte. Ihr neuer Partner war gekommen. Das überraschte sie nicht. Seine Hölleninsekten hatten ihm sicher gesagt, dass die Aktion in Laeta fehlgeschlagen war. Sie und ihre Leute hatten sich bei der ersten Aktion bereits blamiert.

Naraku trug wieder das Pavianfell: „Nun, meine teure Scylla? Wollt Ihr erneut gegen die Wölfe losschlagen oder habt Ihr einen anderen Plan?“

„Korus und seine Familie sind nun gewarnt. Das würde schwierig werden. Schade. Ich hätte Prinzessin Kara gern als Fürstin gesehen.“

„Davon bin ich überzeugt. Zu bedauerlich, dass Sesshoumaru auftauchen musste.“

„Sehr schade. Sonst wären beide Prinzen tot und ich hätte der guten Prinzessin einen netten Mann beschafft. Immerhin gelang es Myra sich zu töten, ehe sie vom Kronprinzen verhört werden konnte. So konnte Sesshoumaru keine Hintergründe erfahren. Und er weiß ganz sicher nichts von unserem Bündnis.“ Die Fangheuschreckendämonin bemerkte, dass sich ihr Partner vorsorglich außerhalb ihrer Reichweite hielt und lächelte ein wenig: „Vorsichtig? Ich fresse meine Verbündeten nicht.“

„Natürlich. Darf ich Euch einen Vorschlag machen? Prinz Inuyasha wurde im 3. Bezirk gesehen. Soweit ich mich erinnere, habt Ihr dort gute Kontakte.“

„Ah, diese Idee wieder? Gegen den kleinen Halbdämon vorgehen, um seinen Vater aus der Reserve zu locken?“

„Ja.“ Das Juwel der Vier Seelen war zwar sein eigentlicher Grund, aber das müsste Scylla ja nicht wissen. „Zumal er ein wenig leichtsinnig scheint. Er ist nur in Begleitung der Priesterin, Kagome.“

„Wo sind die anderen beiden hin?“

„Ich glaube, dass uns das gleich sein kann. Sie sind zwar recht geschickt im Kampf gegen die einfachen Dämonen, aber doch keine Gefahr für uns.“

„Das ist auch wahr. Gut. Ich werde mich umhören, ob jemand Zeit hat, den Prinzen zu…zu besuchen. Ansonsten: Ihr sagtet doch, dass Ihr diese einfachen Dämonen zu Übergriffen anstacheln könnt.“

„Das tat ich bereits bei dem Überfall auf Sango und Miroku, dem sie bedauerlicherweise entkamen.“ Das konnte sie doch unmöglich vergessen haben.

„Und meinen Krieger gleich mittöteten, ja. Sie waren wirklich nicht schlecht. Schade. Ihr Tod hätte Inuyasha sicher zu einer dummen Handlung verführt. Nun gut. Ich werde zusehen, dass ich ihn überfallen lasse. Falls das aus irgendeinem Grund nicht geht, solltet Ihr aber die einfachen Dämonen parat haben. Oder besser, in jedem Fall mitschicken. Dann können wir seinen Tod ihnen anlasten.“

„Und sein Vater wird eher auf Rache aus sein? Nun, wir werden sehen. Verkaufen wir das Fell des Hundes nicht, ehe wir ihn erlegt haben.“ Naraku verschwand. Nur einige Hölleninsekten blieben noch auf der Lichtung.

„Da hat er Recht“, sagte Scylla zu ihnen.
 

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Im nächsten Kapitel: Verwirrspiele, rätseln der Herrscher und sein ältester Sohn, welcher Plan hinter allem stecken könnte. Inuyahsa hat derweil selbst einen brillianten Plan...
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von:  Minerva_Noctua
2010-07-10T19:27:49+00:00 10.07.2010 21:27
Guten Abend!

Halbzeit.
Miroku ist in jeder Beziehung einmalig.
Sango hat sich gut geschlagen.
Inu Yasha hat eine Verehrerin.
Jetzt bleibt abzuwarten welchen Sinn die produzierten Schwerter genau haben.

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-01-11T20:44:42+00:00 11.01.2009 21:44
*gg* Dieser letzte Satz hat was.

Oh, da hat sich also eine Prinzessin in Inu verguckt … arme Kagome. Dass sie unerwünscht ist, als Rivalin angesehen wird, war überdeutlich. Und armer Inu xD …
Ob das Essen auch noch so bekömmlich wäre, wüssten die beiden, was es ist? Wenn man bedenkt, was mancherorts als Delikatesse gilt …

Miroku. Und seine Aussetzer. Das musste ja mal so weit kommen. Gut, dass Sango gewonnen hat. Der Tod wäre dann doch eine zu strenge Strafe. Das Gespräch über ihn und der Schrecken waren hoffentlich Denkzettel genug xDD … aber einen gewissen guten Nebeneffekt hatte das Ganze ja, Sango erhielt Auskunft über die Schmiede. Mal schaun, wies dort aussieht.

Lg

Von:  -Kirei-
2007-11-09T18:38:57+00:00 09.11.2007 19:38
na das nächste kapi hört sich doch schon mal spannend an ^^
*smile*

aber miroku?
*kopf schüttel*
der kann sich auch echt nicht benehmen..-.-
naya in diesem fall wars ya gar nicht mal sooo schlecht das muss ich zugeben ^^
*lach*
und was den armen inu und die arme kagome angeht..
hehe
yaya ^^ hat der inu etwa eine verehrerin? XD
das könnte noch lustig werden ^^
zumal da auch noch ein kleiner komplott gegen den aussteht
*smile*

da
Kirei
Von:  Sasuke_Uchiha
2007-10-30T11:06:36+00:00 30.10.2007 12:06
Das Sess und der Inu no Taishou zusammen überlegen, stelle ich mir klasse vor. bin ich schon sehr gespannt drauf.
Von:  Bridget
2007-10-29T11:11:40+00:00 29.10.2007 12:11
Hach, ich wußte es!! Dieser vertrottelte Mönch konnte mal wieder die Finger nicht bei sich lassen!! Da bekommt der Begriff Manndecker doch eine komplett neue Bedeutung. Erinnert mich irgendwie an FY... na egal, die Amazonen habens eben nicht anders gehalten. Jedenfalls hat es ihnen auf schnelle Art und Weise den Weg gewiesen, als wenn sie fragen mussten, was sicherlich zu auffällig gewesen wäre.
Aha, er ist zwar ein Hanyou, aber immerhin der Sohn des InT. Vielleicht hat man da ja Chancen? So, oder ähnlich denkt doch die Prinzessin. Da hat keine andere Frau neben Platz bei dem Ergeiz. Aber seine Durchlaucht denkt sicherlich nicht an so was.
So, die beiden Intreganten planen mal wieder was. Lassen aber die *schwachen* Menschen unbeobachtet. Was können die schon ausrichten? Vielleicht mehr als ihr denkt. TSe, blödhammel. Man gut, dass sie ihre Pläne irgendwie nie ganz ausreifen lassen.
Wie jetzt? Inu Yasha hat einen Plan? *sich die Augen reib* Das ist ein Scherz, oder?

LG aus einem sonnigen München

Bridget
Von:  Animegirl87
2007-10-28T19:52:40+00:00 28.10.2007 20:52
Holla die Waldfee, dass war knapp für Miroku, wobei ihm die Strafpredigt noch von Sango blüht! Und ob das besser ist, wage ich zu bezweifeln.*schmunzel*
Hmmm, Kagome ist noch nicht ganz dahinter, was es für eine Prinzessin heißt, alleine in Begleitung, einer der Herrscher Söhne zu sein! Wo man in dieser Zeit, ja gleich alles als Beziehung abstempelte. Mal sehen, wann Kagome dies versteht, dass könnte recht interessant werden!^^
Hmm, die Pläne von Naraku sind doch fast immer dasselbe, wie mir scheint! *mit den kopf schüttelt* Immer Inuyasha. *drop* Nun gut, er ist womöglich in den Augen der beiden, das bessere Ziel. Wo sein Bruder ja nun schon eine andere Sache vereitelt hat.
Ich bin ja gespannt, ob die Unterhaltung von Vater und Sohn, sie weiter bringt! Das verspricht interessant zu werden.
Inuyasha hat einen ´brillianten` Plan? Na hoffentlich geht das nicht in die Hose!-.-" Aber ich habe einfach mal vertrauen in meinen Lieblingshanyou!^^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  chaska
2007-10-28T19:12:45+00:00 28.10.2007 20:12
Da sind aber bei dem guten Mönch gewaltig die Hormone mit ihm durchgegangen. Sich zu so einer unüberlegten Tat hinreißen lassen.... tststs. Den Göttern sei Dank, hat Sango durch ihre Kampffähigkeiten nicht nur seinen Kopf gerettet, sondern auch noch gleichzeitig herausgefunden, wo sich vielleicht die gesuchte Person aufhalten könnte.
Inu Yasha und Kagome bekommen hingegen ganz andere Probleme. Der Sohn des obersten Fürsten wäre doch eine wudnere Heiratspartie. Ob Inu Yasha ahnt, was da für ihn geplant wird?
Naraku und Verbündete schmieden unterdessen neue Pläne. Da bin ich schon gepannt, was es das nächste mal wird.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Tweetl
2007-10-28T15:03:11+00:00 28.10.2007 16:03
Da hat Mirkou aber Glück gehabt, dass Sango den Kampf gewonnen hat. So ein Tölpel aber auch...! -.-'''
Und bei Inuyasha und ein "brillianter Plan"... naja. Ich würde zwar sagen, Inuyasha ist nicht auf den Kopf gefallen, aber "brilliant"... Glaub ich eher weniger

Etwas
Von:  Yvibel
2007-10-28T09:44:02+00:00 28.10.2007 10:44
Jaa, super! Klasse! Genau so hab ich mir das vorgestellt!^^ Miroku und Amazonen das konnte ja nicht gut gehen. *g* Aber, is ja trotzdem nochmal gut gegangen. hehe
Wie´s aussieht scheint in diesem Bündnis der Feinde ja jeder noch so sein eigenes Süppchen zu kochen. Meine Güte....aber bei denen ist es ja irgendwie schon fast zu erwarten! Bin mal auf Inu´s Plan gespannt und ob Sess und sein Dad vielleicht schon einen Teil dieses Knäuls entwirren können!?
Freu mich aufs weiter lesen!^^
Bis denne
Yvi


Von:  Cistus
2007-10-28T08:11:11+00:00 28.10.2007 09:11
Oh ah! Da hat sich unser Mönch aber gehörig in die Nesseln gesetzt! Tja wenn er Sango nicht hätte, dann wäre es jetzt aber zappenduster für ihn. Die beiden haben alos den Weg zu einem mysterösen Schmied gefunden. Ob das wirklich der gesuchte und und hat er mit den Schwindelschwertern zu tun?
Der gute Inuyasha sollte aufpassen , scheinbar ist er zur jagt freigegeben und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Er ist halt nicht nur eine gute Beute sondern als Sohn des Herrschers auch eine gute Partie!g*
Mal sehen wie es weitergeht!
mfg
Cistus


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