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Kabale und Türe

von

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Titel: Kabale und Türe

Autorin: Niva

Fandom: One Piece

Pairing: Zorro x Sanji (irgendwie, irgendwo)

Rating: PG-13

Spoiler: Kein wirklicher

Disclaimer: Keine der hier verwendeten Figuren gehört mir und ich mache hiermit auch kein Geld. Selbst zwei Drittel des Titels gehören nicht mir…

Warnung: Sinnlosigkeit², Zorros ungezügelte Eifersucht und erhöhte Gewaltbereitschaft gegenüber Türen… die armen Türen ;_;

Kommentar: Gewidmet einzig und allein meiner neuen Betaleserin Sai, die hiermit ihr Debüt geben wird. Sie hat mich sozusagen gezwungen (heißt: gemein erpresst! ;_;), diese Fanfiction zu schreiben (Drohbriefe also bitte an sie). Etwas unausgegoren, da es ewig her ist, dass ich das letzte Mal eine FF geschrieben habe, also hoffen wir das Beste…
 


 

+.+.+

(Sonderzeichenfetischisten an die Macht!)
 


 

Ein neuer Abend, eine neue Insel, eine neue Kneipe. Zorro lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nahm den letzten Schluck von seinem Sake, bevor er der Bedienung ein Zeichen gab, ihm eine neue Flasche zu bringen.

Die Insel, an der sie an diesem Tag angelegt hatte, war beinahe perfekt: schönes Wetter, freundliche Menschen und guter Alkohol in rauen Mengen. Das Dörfchen, in dessen Nähe sie an Land gegangen waren, war klein, dafür aber umso belebter. Zorro glaubte wirklich, dass sich die gesamte Bevölkerung des Dorfes in diese kleine Kneipe tummelte, denn es war unglaublich eng und voll, was allerdings der Stimmung keinen Abbruch tat. Und solange noch genug Alkohol da war, war Zorro sicherlich der letzte, der sich beschwerte.
 

Er nahm die Flasche Sake in Empfang, die ihm die Bedienung brachte und ließ seinen Blick durch die Kneipe schweifen.

Er war sicherlich niemand, der blindlings darauf vertraute, dass wirklich alles so friedlich war, wie es schien, aber hier waren seine Sorgen wahrscheinlich wirklich unbegründet.

Er selbst saß neben einem Tisch an eine Wand gelehnt auf dem Boden. Sämtliche Stühle der Kneipe waren besetzt und der Großteil der Besucher stand sowieso und Zorro störte es nicht, da sich die Tischgruppe neben der er saß, auf einem kleinen Podest befand, von dem Ruffy fest glaubte, dass es als Bühne für Musiker genutzt wurde, wenn welche da wären und wäre das nicht eine wunderbare Gelegenheit, um Musiker für ihre Bande zu finden? Denn Piraten brauchen Musiker, oder nicht?

Robin, die neben ihnen galant auf einem Stuhl saß und an ihrem Wein nippte, lachte leise, als sie Ruffys Vorschlag mit den Musikern hörte.

Ihr Kapitän, der das anscheinend als Zustimmung auffasste, grinste die Archäologin breit an und widmete sich dann wieder seiner Hammelkeule.

Zorro warf Robin einfach deswegen, weil er ihr immer noch nicht traute, einen scharfen Blick zu, den die mit einem weiteren Lächeln quittierte, und blickte dann wieder in die Menschenmenge in der Kneipe.
 

Von dem Podest, auf dem sie saßen, konnte er fast alles sehen, was in der Kneipe vor sich ging.

So konnte er problemlos Nami an einem Tisch in der Nähe erkennen, die gerade mit irgendeiner Mischung aus Pokerspielen und Wetttrinken beschäftigt war.

Was auch immer es genau war, ihr Ziel war es sowieso, den Männern, die mit ihr spielten, das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Und irgendetwas sagte Zorro, dass sie dabei auch erfolgreich sein würde.

An einem Tisch im hinteren Eck saßen Lysop und Chopper. Lysop erzählte wieder eine seiner Heldengeschichten und Chopper war hin- und hergerissen, entweder die passende pantomimisch-lautliche Untermalung zu liefern oder selbst in Ehrfurcht über Lysops Heldentaten zu erstarren und ihm gespannt zuzuhören.
 

Nun gut, nichts Außergewöhnliches… war nur die Frage, wo sich ihr letztes Crew-Mitglied aufhielt. Zorro suchte vergeblich nach einer größeren Gruppe Frauen, denn es war ziemlich wahrscheinlich, dass sich Sanji in deren Mitte befinden würde.

Allerdings konnte er nichts dergleichen entdecken.

He, die Frauen hier wurden ihm sympathisch… immerhin hatten sie Geschmack...
 

Im Prinzip war es Zorro herzlich egal, wo genau sich ihr Smutje herumtrieb. Nur hatte er eigentlich gedacht, dass er ihnen Gesellschaft leisten würde. Seit kurzer Zeit war es nämlich tatsächlich so, dass er den Rest seiner Bande wahrnahm und ihnen doch tatsächlich Gesellschaft leistete und nicht vorrangig mit allen Frauen in der Bar flirtete. Gut, nebenher vielleicht noch, aber immerhin.

Zorro hatte das ganze schon als Besserung verbucht. Denn tatsächlich war er der Meinung, dass Sanji in letzter Zeit nicht mehr ganz so ätzend war. Schon noch ätzend, aber nicht mehr so schlimm, wie sonst…
 

Schließlich entdeckte er Sanji an der Bar. Er saß an dem Ende, das am weitesten von ihm entfernt war, deswegen hatte Zorro ihn auch nicht gleich entdecken können.

Selbst jetzt hatte er alle Mühe, genau zu erkennen, was der blonde Koch eigentlich machte, nicht, dass es ihn interessieren würde, aber es war doch ungewöhnlich, wenn Sanji ganz alleine irgendwo sitzen würde.

Aber er konnte einfach nichts erkennen…. Tod den Menschen, die ihm die Sicht versperrten!
 

Neben ihm hatte Ruffy einen Moment beim Kauen inne gehalten und sah ihn neugierig an. Dann verfolgte er Zorros Blick und lehnte sich weit zu dem Schwertkämpfer, um genau zu sehen, was der andere versuchte zu sehen. Und der Strohhut, der sich nun als zusätzliches Hindernis in dessen Sichtfeld erwies, machte es nicht gerade einfacher, vielen Dank auch.
 

„Oh, da ist ja Sanji“, stellte er fest.
 

„Hmm“, machte Zorro.
 

„Ist er ganz alleine?“, fragte Ruffy anschließend und stand auf, um über die Leute, die im Weg standen, hinübergucken zu können.

Er winkte Sanji mit beiden Armen – und der Hammelkeule, die er noch in einer Hand hielt – und Zorro konnte gerade so viel erkennen, dass der andere einen Arm als Gruß hob und sich dann wieder dem zuwandte, womit auch immer er gerade beschäftigt war.
 

„Wir müssen uns keine Sorgen machen“, teilte ihm Ruffy dann mit und er fragte sich ernsthaft, warum er sich bitteschön Sorgen um den Koch machen sollte, „er ist nicht alleine…“
 

„Hmm“, machte Zorro wieder und streckte seinen Hals nur ganz leicht. Nicht, dass er daran interessiert war, mit wie vielen oder mit welchen Frauen sich Sanji nun wieder umgab…
 

„Steh doch auch auf, dann kannst du besser sehen“, schlug Ruffy vor und blickte Zorro mit einem vollkommen unschuldigen und ehrlichen Blick an und Zorro wusste einfach, dass sein Käpt’n nun glaubte, dass er sich dafür interessierte, wer Sanjis Begleiterinnen waren und dass er sich nicht davon abbringen lassen würde, selbst wenn es nicht stimmte.

Was es auch nicht tat.

Sollte der Schürzenjäger doch tun und lassen, was er wollte.
 

„Sie sieht wirklich nett aus“, fügte Ruffy hinzu. Als ob ihn das überzeugen würde.
 

„Hmmm“, machte Zorro wieder. Dann stutze er aber.

„….sie?“, hakte er nach.
 

„Ja, natürlich, sie“, antwortete Ruffy und Zorro verfluchte sich innerlich, dass er sich nicht klarer ausgedrückt hatte. Natürlich war es ihm klar, dass sich bei Sanjis Begleitung um eine Frau halten würde, darüber war er auch nicht überrascht, nur fand er es seltsam, dass es sich nur um eine handeln sollte und könnte Ruffy vielleicht aufhören ihn so anzugucken?
 

Grummelnd drehte Zorro seinen Kopf weg.
 

„Ich glaube, er mag sie…“
 

Ja, welch Überraschung… Zorro glaubt so langsam, dass Sanji alles mochte, solange es nur Brüste und keine Falten hatte.
 

„…und sie mag ihn auch“, fuhr Ruffy fort, “…sie sitzt nämlich auf seinem Schoß.“
 

Zorro drehte seinen Kopf ruckartig wieder zu Ruffy und setzte sich auf, als er das hörte. Im nächsten Augenblick hatte er sich aber wieder gefangen.

Murrend griff er nach Ruffys Hosenbein und zog ihn daran wieder runter auf den Boden.

Ihr Kapitän hatte beim besten Willen genug gesehen… und ihm vor allem genug berichtet.

Widerstandslos ließ sich Ruffy wieder neben Zorro nieder und knabberte weiter an seiner Keule. Dabei sah er ihn auch weiterhin mit diesem Blick an, den der Schwertkämpfer so hasste. Es war diese Art von Blick, dem man normalerweise einen Menschen zuwirft, der beispielsweise seine Brille sucht und alles auf den Kopf stellt, um sie zu finden und einen zujammert, dass er es scheint, als sei sie einfach so verschwunden, und dabei nicht merkt, dass er sie schon längst auf der Nase hat.

Aber verdammt, Zorro hatte keine Brille, er brauchte keine Brille und er suchte auch keine!
 

Das einzige, was er brauchte, waren seine Ruhe… und eine neue Flasche Sake, was auch der alleinige Grund war, warum er nun tatsächlich aufstand und zur Bar ging. Die Bedienung brauchte viel zu lange und sie würde ihn eh zuerst einmal wieder übersehen, von dem her ging es viel schneller, wenn er selbst aufstand.

Ruffy und Robin folgten ihm beide mit interessiertem Blick und er war sich ziemlich sicher, dass er sehr glücklich darüber war, dass er nicht hören konnte, was Ruffy gerade zu Robin gesagt hatte.
 

Er setzte nicht zu Sanji, denn er wollte sich nicht mit dem Koch unterhalten, sondern nur eine Flasche Sake holen, und stellte sich deswegen in Ermangelung eines Sitzplatzes an das andere Ende der Bar.

Er musste die Präsenz des anderen schon auf dem Schiff den ganzen Tag lang aushalten, also gab es keinen Grund, sich abends das Leben auch noch unnötig schwer zu machen.
 

Er nahm seine neue Flasche Sake und sah zufällig in Sanjis Richtung. Immerhin lebte er in einem freien Land und konnte wirklich hinschauen wo er wollte und außerdem war er sowieso Pirat, also wenn es irgendwelche Regeln diesbezüglich gegeben hätte, hätte er sich eh nicht daran gehalten. Von dem her konnte es ihm und dem Rest der Welt egal sein, dass er in Sanjis Richtung sah und wenn es jemanden störte, so konnte er gerne zu ihm kommen und sich bei ihm beschweren und dann sehen, ob er diese Tat überlebt…
 

Tatsächlich saß Sanji wirklich nur mit einer Frau da. Beziehungsweise saß besagtes Wesen tatsächlich auf seinem Schoß.

Soweit Zorro erkennen konnte, sah sie wirklich ganz nett aus, etwas jung vielleicht, aber da er sie nur von hinten sah, konnte er das nicht genau beurteilen – sie war eben die Art von Frau, die Sanji mochte. Mittellanges, volles Haar, erstaunlicher Weise aber nicht viel Oberweite, dafür lange Beine und mit Minirock und Top bekleidet, die beide mehr zeigten, als sie bedeckten.
 

Und Sanji kicherte und lächelte und verhielt sich wie ein kompletter Idiot.

Was vielleicht daran liegen mochte, dass er ein kompletter Idiot war, aber gut…

Und Zorro fragte sich, ob sich der Koch wirklich etwas darauf einbildete, dass die Frau Interesse an ihm zeigte. Wirklich, so wie die aussah, bekam die jeder. Also auch Zorro, wenn er wollte. Nur wollte er nicht, da er nicht jede wollte… oh je, jetzt wurde es kompliziert…
 

Er behielt Sanji weiter im Auge, als er langsam einen Schluck aus seiner Sake-Flasche nahm.

Manchmal fragte er sich, was Sanji eigentlich so toll daran fand, in jeder neuen Kneipe eine neue Frau anzubaggern, sie mit Liebesschwüren zu überschütten, ihr ein paar Drinks zu zahlen, noch einmal ewige Liebe zu schwören und sie dann zu verlassen, wohl wissend, dass er sie nie wieder sehen würde.

Brauchte er das für sein Ego?

Hah, dachte Zorro abfällig, vielleicht tut er das.

Nun gut, immerhin hatte Sanji aber bisher auch nicht mehr mit den Frauen gemacht als sie angebaggert. Alles andere wäre ja auch zu billig, ganz ehrlich.

Könnte Sanji noch tiefer in seiner Meinung sinken, so würde er das augenblicklich tun, wenn Zorro so etwas über den Koch erfahren musste.

Und im Augenblick sah es sowieso schon schlecht aus, was Zorros Meinung von Sanji anging. Denn nicht nur dass die Frau auf seinem Schoß saß und er praktisch seine Nase zwischen ihren Brüsten hatte… nein, was ihn am meisten störte war die Tatsache, dass die beiden sich wirklich gut zu unterhalten schienen, was hieß, dass es dieses Mal mehr war, als dass Sanji sich nur in Liebesschwüren verlor und die Frau sich es geschmeichelt gefallen ließ.

Nein, dieses Mal zeigte die Frau wirkliches Interesse an Sanji.

Was schlecht war, wie Zorro fand. Zum einen würde sie schrecklich enttäuscht sein, wenn sie Sanji zuerst einmal richtig kennen lernte, egal wie gut er kochte oder wie charmant er gegenüber ihr sein würde. Sie würde enttäuscht sein, da war sich Zorro sicher.

Außerdem hieß es, dass die Frau vielleicht wirklich etwas für den Koch empfand, was ebenfalls schlecht war, denn auf keinen Fall war es so, dass Sanji sich ernsthaft für sie interessierte. Konnte nicht sein. Nein, konnte es nicht.

Und sie würden sie auch sicherlich nicht mit auf das Schiff nehmen können. Sie war keine Kämpferin, das sah Zorro gleich, und wäre ihnen nur ein Klotz am Bein.

Was heißen würde, Sanji müsste sich noch heute Abend von ihr verabschieden… oder er würde einfach ohne Verabschiedung abhauen. In beiden Fällen wäre das Resultat ein gebrochenes Frauenherz, was Zorro allerdings recht wenig interessierte. Schlimmer wäre nur die schlechte Laune ihres Kochs. Er war so schon unerträglich, aber ein schlecht gelaunter Sanji war ungefähr dreimal so unerträglich.
 

Punktum, Sanji sollte sich lieber noch einmal eine andere Frau zum flirten suchen. Wurde es ihm denn nicht langweilig?

Nun, wenn der Smutje vernünftig wäre, so würde er sich jetzt verabschieden und sich zu seiner Crew setzen. Vielleicht Nami bewundern oder Robin noch einen Wein bringen, wenn er es ohne etwas Weiblichkeit überhaupt nicht aushalten konnte, aber immerhin waren sie seine Crew und er hatte sich seit sie die Kneipe betreten hatten, gar nicht mehr um sie gekümmert.
 

Zorro war dazu geneigt, Sanji seine Sakeflasche an den Kopf zu werfen und er fluchte, als er merkte, dass besagte Flasche inzwischen schon halbleer war.
 

…wie er die schon ansah.

Nicht der typische von Hormonen vernebelte Blick, sondern er sah wirklich glücklich aus… und unterhielt sich immer noch angeregt mit ihr.

Zorro hatte sich gerade dazu entschlossen, ihren Deppen von einem Koch dahin zu holen, wo er hingehört – zu seiner Crew! – da bemerkte er, dass die Frau von Sanjis Schoß gestiegen war.

Zorro bereute es, dass er nicht noch einen Moment an seinem Platz an der Bar geblieben war, denn dann hätte er nun einen besseren Blick auf die beiden gehabt. Nun stand er aber irgendwo in der Menschenmenge und alles, was er sehen konnte, war Sanjis Kopf. Und das rauchige Halbdunkel in der Kneipe machte die Sache auch nicht gerade einfacher.

Er boxte sich mithilfe seiner Ellenbogen und der Sakeflasche immer weiter durch die Menschen durch. Aber an der Bar selbst waren die meisten Leute und es war schwer, durchzukommen.

Irgendein Idiot war sogar dumm genug, Zorro blöd anzupflaumen, aber nach einem langen, eindeutigen Blick von Seiten des Schwertkämpfers, hielt auch er die Klappe.

Tss… Idioten..
 

Es war nur dumm, dass er nun Sanji aus den Augen verloren hatte. Zumindest saß auf seinem Platz nun jemand anderes. Keine Spur von dem blonden Koch.

Zorro verfluchte ihn bestimmt schon zum zwanzigsten Mal an diesem Abend und blickte sich suchen um… ach, da war er ja… und wie es aussah – Zorro drückte zwei Leute zur Seite, um besser sehen zu können, was passierte – zerrte ihn die Frau gerade irgendwohin.
 

Zorro fluchte wieder, nahm einen großen Schluck Sake und folgte ihnen. Verdammte Weibsbilder…

Sie beiden gingen in Richtung der Eingangstüre, wo es noch etwas voller war, als im Rest der Kneipe, da eine einzige Türe durchschnittlicher Größe hier als Eingang und Ausgang diente und sich die Menschen natürlich immer gleichzeitig rein- und rausquetschen mussten. Es half natürlich nicht, dass es noch genug Idioten gab, die es für eine gute Idee hielten, genau hier zu stehen und ihr Bier zu trinken.

Idioten….
 

Zorro hatte Sanji nun vollkommen aus den Augen verloren und er fragte sich, ob er vielleicht hinausgegangen war. Aber was wollte er draußen?

Gut, was wollte er überhaupt hier? Hier war nichts anderes als die Eingangstüre…
 

Er wollte gerade wieder aufgeben – verdammt, im Prinzip war es ihm doch egal, was mit dem Koch passierte oder nicht – da erblickte er kurz den blonden Haarschopf weiter hinten im Gedränge.

Zorro schlug sich – im wahrsten Sinne des Wortes – so gut es ging in die Richtung, in der er Sanji gesehen hatte, durch und gelangte schließlich in an eine Treppe, die nach unten führte. Und wenn er sich nicht getäuscht hatte, dann war Sanji gerade da unten ums Eck verschwunden. Er hatte nur den schwarzen Anzug erkennen können, was ihn darauf schließen ließ, dass dieses Weibsstück ihn immer noch hinter sich her schleifte.

Zorro knurrte ärgerlich und stieg die Treppe hinab. Unten am Fuß der Treppe machte der Gang einen Knick nach links. Zorro beschleunigte seinen Schritt… er war sich nicht sicher, wohin der Gang führte, aber er war entschlossen, den idiotischen Schürzenjäger zurück zu holen, bevor er es herausfand.

Zorro kam an ein paar Türen vorbei, auf deinen ‚Kein Zutritt’ stand und nach ein paar Metern knickte der Gang wieder nach links ab und endete dann.
 

Zorro stand vor zwei Türen und als er ankam fiel gerade eine von ihnen ins Schloss. Also war Sanji hier rein gegangen, keine Frage, denn zwischen ihm und Zorro war keine andere Person gewesen.

Entschlossen griff Zorro nach dem Türknauf, zögerte aber einen kurzen Moment, um nachzuschauen, vor was für eine Tür er eigentlich gerade wirklich stand.
 

Die Herrentoilette.
 

…. Es dauerte einige Sekunden bis Zorros Gehirn die Information ‚Herrentoilette plus Sanji plus eine unbekannte Frau’ richtig verarbeiten konnte.

Also so richtig verarbeiten inklusive aller schlechten Vorahnungen.
 

Zorro riss beinahe die Tür aus den Angeln, als er in den Raum stürmte und sich hektisch umsah.

Wachbecken im Vorraum, kein Sanji.

Die Männer, die dort standen starrten ihn allesamt komisch an… wahrscheinlich sahen sie nicht alle Tage einen Schwertkämpfer mit grünen Haaren, drei Schwertern, einem gehetzten Blick und einer fast leeren Sakeflasche in der Hand, der allem Anschein nach irgendetwas im Herrenklo zu suchen schien.
 

Zorro lief weiter zu den Pissoirs, wo Sanji natürlich auch nicht war (er hatte ihn hier auch nicht erwartet…also so viel Anstand traute er dem anderen schon noch zu!) und ging anschließend zu den Kabinen.
 

Sanji stand nirgendwo draußen, das hieß, dass er etwas zu spät kam, um das schlimmste zu vermeiden.

Etwas unschlüssig stand er nun da und fragte sich, was er als nächstes tun sollte.

Immerhin war er sich über eine Sache im Klaren: Er hasste Sanji.

Vollkommen. Noch mehr als vorher.

Er hätte gleich oben in der Kneipe bleiben und sich nicht darum kümmern sollen, was der andere tat, denn so wie es aussah, hatte er sich getäuscht: Sanji hatte sich nicht gebessert, er war immer noch ätzend.
 

Es war schon idiotisch, dass er ihm überhaupt gefolgt war, daher war es das beste, wenn er sich nun einfach umdrehte und ging, sich oben noch eine Flasche Sake holte, sich zurück in sein Eck setzte und da auch für den Rest des Abends blieb.

Und ja, das hätte Zorro auch wirklich gemacht, hätte er nicht im Vorraum mitbekommen, wie ein (ziemlich angetrunkener) Mann seinem Kumpel zulallte, dass ‚da drinn’ wohl swei grad so rischtsch Schpaß ha’m“.
 

Und auch wenn er es besser wissen müsste und es ihm wirklich egal war, was die Inselbewohner von Sanji hielten oder was seinetwegen der Rest der Welt von ihm dachte, so war es ja doch schon fast Zorros Pflicht als Crewmitglied, den größten Schaden abzuwenden. Oder vielleicht könnte er auch dem anderen so einfach mal beweisen, dass er sich wie ein totaler Vollidiot verhielt.
 

Wie auch immer.
 

Zurück bei den Kabinen konnte Zorro auch schon hören, wo genau wer Spaß hatte. Eindeutige Geräusche hallten leise durch den Raum und der Schwertkämpfer hatte das unbändige Verlangen danach, sich umzudrehen und zu gehen. Oder seine Sakeflasche über die Kabinentür hinweg an Sanjis Kopf zu werfen. Oder – noch besser – die Kabinentür mithilfe seiner Schwerter zu zerstören und Sanji dort herauszerren.

Im Moment stellte sich nur die Frage, welche der Möglichkeiten er nun nutzte. So verlockend die letzte war, so war sich Zorro aber nicht sicher, ob er mental gefestigt genug war, um das zu sehen. Er tippte auf nein. Es gab Dinge, die musste er einfach nicht sehen…. Die wollte er einfach nicht sehen.

Außerdem stiegen seine Mordgelüste gegenüber der unbekannten Frau mit jedem Stöhnen, das Zorro von ihr hörte, immer weiter und sie konnte nun wirklich nichts dafür, dass Sanji dumm genug war, um sich auf so etwas einzulassen. Gut, vielleicht ein bisschen. Aber es wäre garantiert befriedigender, wenn er Sanji umbrachte…

Die Sakeflasche zu werfen schied ebenfalls aus, immerhin befand sich noch ein Rest in ihr, um den es schade wäre.

Und da die Option, einfach abzuhauen ausschied, blieb im letztendlich nur eines…
 

Mit entschlossenem Schritt ging Zorro zu besagter Kabine und baute sich vor ihr auf.

Er fixierte die mintgrüne Tür vor ihm, gerade so als ob er durch sie hindurchsehen konnte und sagte dann mit fester Stimme:

“Es langt jetzt. Komm raus, Idiot.“
 

Beantwortet wurde seine Aufforderung nur durch ein besonders lautes Aufstöhnen seitens des weiblichen Teils der anwesenden Personen hinter der Tür.

Zorro zog die Stirn in tiefe Falten und schloss die Augen, um noch einen Moment die Fassung zu behalten.

„Ich sagte, du sollst da rauskommen. Es langt!“, wiederholte er. „Vollidiot!“, fügte er dann noch hinzu.
 

Die übrigen Anwesenden schienen es inzwischen für amüsant zu halten, sie zu beobachten… okay, ihn zu beobachten, denn von den andern beiden sah man ja nichts.

Es war höchste Zeit, das hier sehr bald zu beenden.
 

Der Schwertkämpfer trat noch einen Schritt näher an die mintgrüne Tür, als hoffe er dass Sanji ihn dadurch vielleicht besser wahrnehmen könnte.

„Hey! Bist du taub?!“, brüllte Zorro nun, aber wieder bekam er keine andere Antwort als das Stöhnen und das schwere Atmen von der anderen Seite der Tür.

Und er überlegte sich jetzt sicher NICHT, ob das gerade Sanji war, der gestöhnt hatte… nicht, dass er überhaupt Interesse daran hatte, wie Sanji stöhnte, daher brauchte er sich darüber nun auch keine Gedanken machen.

Auch nicht über das schwere Atmen, das sich so sehr anhörte, wie wenn Sanji nach einem langen und schweren Kampf außer Atem war.

Zorro war sich schrecklich sicher, dass er nun fortan immer hieran und an mintgrüne Klokabinentüren denken musste, wenn er mitbekommen würde, dass Sanji nach einem Kampf außer Atem war.

Und er bezweifelte, dass er das mögen würde…
 

Auch wenn er hier noch nicht lange stand, so riss Zorro doch allmählich der Geduldsfaden. Er trank den gesamten Rest Sake in einem Zug aus und schleuderte die Flasche an die nächste Wand, wo sie klirrend zersprang.

Hach, tat das gut, endlich etwas zerstören zu können….
 

„Hey!“, brüllte er dann noch einmal.
 

„Hey!!!“

Und während sich immer mehr Schaulustige zusammenfanden, auch wenn sie aus Respekt vor Zorro – oder eher Zorros Schwertern – einen gebührenden Abstand hielten, so wurde der Schwertkämpfer selbst immer noch gekonnt ignoriert.

Die ganze Misere war Sanjis Schuld. Wenn er das nächste Mal die Besucher einer öffentlichen Toilette mit einem Privatporno unterhalten wollte, so konnte er das nach Zorros Meinung gern machen, nur sollte er ihn das nächste Mal bitteschön da raushalten. Denn es war ja offensichtlich, dass es einzig und allein an Sanji lag, dass er nun im Klo stand und im wahrsten Sinne des Wortes mit einer Wand sprach.
 

„Hey!!!“, brüllte er zum wiederholten Male, trat an die Türe und begann, mit einer Hand gegen eben diese zu schlagen.

„Gottverdammt, du Idiot!!! Beweg deinen Arsch da raus!!!“
 

Und wenn Sanji danach behauptete, dass er das nicht bemerkt hatte, so log er eindeutig…

Aber all sein Klopfen und Schreien beeindruckte wieder niemand außer vielleicht die Gaffer um ihn herum.

Das Stöhnen, das durch den Raum hallte, war nun schneller und etwas lauter geworden und die schrille Stimme der Frau ging Zorro inzwischen tierisch auf die Nerven. Er wollte sich gar nicht fragen, ob er die Erinnerung von dem bisschen, was man von Sanji hörte, jemals wieder aus seinem Gehirn löschen könnte. Wenn ihn das traumatisierte hatte er einen weiteren guten Grund, ihrem Smutje den Hals umzudrehen…
 

Zorro klopfte weiter mit einer Faust gegen die Tür und rief immer wieder, allerdings immer wieder mit dem gleichen Resultat, dass er nicht beachtet wurde.

Und es reichte ihm… der dumme Koch sollte so schnell wie möglich da raus kommen, sonst würde er rein kommen und dann gnade ihm Gott!!

Seine Faust hämmerte immer schneller gegen die Türe als synchron dazu seine Wut immer größer und größer wurde und gottverdammt, gleich würde diese beschissene mintgrüne Tür aus ihren Angeln fallen und es war ihm sowas von egal!
 

„Ey!!! Bist du taub oder was?!! Komm raus, du notgeiler Depp!!!“

Seine Stimme übertönte nun das Stöhnen aus der Kabine um vielfaches und kombiniert mit seinem Hämmern gegen die Tür war das nicht zu überhören und er fragte sich wirklich, womit er so etwas wie Sanji verdient hatte und warum er überhaupt hier war und das mit sich machen ließ und warum er ihm einfach nicht egal sein konnte…
 

Schließlich schlug Zorro mit voller Wucht mit beiden Fäusten gegen die Tür und stieß nur noch eine Reihe unzusammenhängender Flüche aus. Wieder und wieder forderte er den anderen auf, sofort da rauszukommen.

So langsam schien die Tür wirklich bald aus den Angeln zu fallen, aber darauf achtete schon lange nicht mehr.
 

„Verdammt“, knurrte er, „Sanji!!!“
 


 

Neben ihm öffnete sich langsam eine Kabinentür und Sanji trat offensichtlich ziemlich genervt hinaus.

„Was gibt’s?“, fragte er, „Hat man vor dir eigentlich nirgends Ruhe?“
 

Im gesamten Raum herrschte bis auf das beständige Stöhnen mit einem Mal vollkommene Ruhe. Keiner der Anwesenden rührte sich mehr und hätte irgendwer die beiden in der Kabine zum Schweigen gebracht, hätte man tatsächlich die berühmt berüchtigte Nadel zu Boden fallen hören können.
 

Zorro sah Sanji sprachlos an.

Blickte zu ihm. Dann zu der Kabine, vor der er gerade stand, und in dem sich der Lautkulisse nach zu beurteilen immer noch das Pärchen befand. Nur dass es sich bei dem Pärchen offensichtlich nicht um Sanji und seine Begleiterin handeln konnte.
 

Zorros Fäuste lehnten immer noch gegen der Tür und er war in seiner Bewegung erstarrt und konnte einfach nicht anders als Sanji anzustarren, während sein Verstand langsam das zusammensetzte, was er nun wohl verstehen sollte. Zum Beispiel warum Sanji nicht in der Kabine war, in der er ihn vermutet hatte. Beziehungsweise vielleicht auch die Tatsache, dass er sich gerade vollkommen umsonst zum Affen gemacht hatte….
 

Sanji sah ihn fragend, aber auch amüsiert an. Betont lässig griff er in sein Jackett und holte sich eine Zigarette heraus, steckte sie sich in den Mund, zündete sie an und nahm die ersten Züge. Und das alles, ohne Zorro dabei aus den Augen zu lassen.

Schließlich seufzte er und blickte interessiert auf die paar Schaulustigen, dann wieder zurück zu Zorro und sah sich dann an, wie Zorros Fäuste gegen der Tür lehnten. Dann lauschte er noch kurz dem Pärchen, als wollte er sich selbst bestätigen, dass das eindeutig der längste Quickie war, von dem er jemals gehört hatte (hah, und wahrlich: gehört).
 

„Hmm…“, begann er und blickte den Schwertkämpfer wieder an, aber der gab immer noch keine Reaktion von sich. „Ich geh dann mal“, sagte er schließlich und schritt an Zorro vorbei in Richtung Ausgang.

Zorro starrte ihm nach, wie er in den Vorraum ging, und so langsam löste sich auch seine momentane Starre.
 

Woah, halt…, ja, so langsam brach die Erkenntnis durch.

Mit einem Schlag war Zorro wieder in der Realität und schaffte es endlich, sich von der geschmacklos mintgrünen Tür loszureißen. Er stapfte schnell hinter Sanji her in den Vorraum, schritt festen Schrittes auf ihn zu, packte ihm ohne weitere Worte am Arm und zerrte ihn vom Waschbecken weg und aus dem Raum hinaus hinter sich her.
 

Erstaunlicherweise wehrte sich Sanji nicht, sondern ließ sich hinterher ziehen, aber Zorro kannte auch den Grund dafür, denn Sanji lachte hinter ihm leise.

Der Schwertkämpfer boxte sich wieder durch die Menschen in der Kneipe und schleifte Sanji dann nach draußen. Seiner Meinung nach hatten sie – und vor allem er! …er hätte nie gedacht, dass er das einmal so denken würde – genug von der Kneipe heute Abend gehabt.

Und er schleifte Sanji einfach mit, denn es war seine Schuld. Verdammt, alles war Sanjis Schuld!

Kaum waren sie draußen und ein paar Meter von der Kneipe entfernt, brach Sanji in schallendes Gelächter aus.

Zorro merkte, wie sich eine Stirn in tiefe Falten legte und seine Augenbraue verdächtig zuckte, während er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass er Sanji jetzt nicht umbringen würde.
 

„Zorro“, keuchte Sanji atemlos vom vielen Lachen, „ich habe ja schon viele idiotische Sachen von dir erlebt… aber DAS war mit Abstand die Krönung!“ Und Sanji lachte so sehr, dass seine Augen tränten.

Zorros Griff um den Arm des Kochs wurde fester, auch wenn er versuchte, sich möglichst nicht anmerken zu lassen wie…erniedrigt er sich gerade fühlte. Erniedrigt, lächerlich… dumm… Sanji würde dafür bluten, darauf konnte er Gift nehmen!
 

„Was ist so lustig?!!“, fuhr er den Koch an, als sein Geduldsfaden, nachdem Sanjis Lachen einfach nicht aufhörte, riss.
 

„Oh Schwertfuchtler“, antwortete Sanji und wischte sich die Tränen aus dem Auge. „Ist das nicht offensichtlich? Ich habe noch nie jemanden erlebt, der sich so schön selbst bloßgestellt hat!“
 

Zorro grummelte als Antwort böse, blieb stehen und drehte sich zu Sanji um, ließ jedoch nicht von seinem Schraubstockgriff um den Arm des anderen ab.

„Du bist ein Idiot“, fuhr Zorro ihn an, da er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.
 

„Nein, ich glaube eher, dass DU der Idiot bist“, korrigierte ihn Sanji und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette.

„Wirklich erbärmlich, Zorro“, sagte er trocken und der Schwertkämpfer zuckte unwillkürlich zusammen, „Ich dachte eigentlich, du kennst mich besser. Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich…“
 

„Halt mal kurz die Luft an!“, unterbrach Zorro ihn, „Du warst doch derjenige, der den ganzen Abend an diesem Weib geklebt hast, als würdest du sie schon Jahre kennen!! Ich war eher überrascht, dass du nicht schon in der Kneipe über sie hergefallen bist!!“
 

Der Koch starrte ihn verständnislos an. „Was…?“
 

„Hör mal, Gemüseraspler!“, knurrte Zorro und zog sein Gegenüber näher zu sich…sollte ruhig seine gesamte Wut spüren, der Depp. „In jeder beschissenen Stadt, in der wir sind, hängst du an andern Weibern!! Heute hattest du anscheinend auch wieder vergessen, dass es sowas wie deine Crew gibt und warst den gesamten Abend an der Bar mit dieser einen Frau!!“, fuhr er fort und fragte sich irgendwo in seinem Hinterkopf, ob seine Argumente irgendwie Sinn ergaben… eher nein, aber das war nun auch egal. „Mit einer Frau, die auf deinem Schoß saß“, er hatte einfach das Gefühl, diese Tatsache noch einmal betonen zu müssen, „und die dich dann an deiner Hand aufs Klo gezerrt hat. Nun sag mir, was es daran zu verstehen gab!!“
 

Sanjis Antwort bestand ein weiteres Mal daraus, dass er ihn einfach mit ausdruckslosem Gesicht anstarrte. Hallo, so unverständlich hatte er sich nun nicht ausgedrückt, oder?

Dann brach der Koch erneut in Gelächter aus. Er hielt sich den Bauch vor Lachen und war so laut, dass einige Passanten, die an ihnen vorbeigingen, ihren Schritt beschleunigten, höchstwahrscheinlich in dem Glauben, dass mindestens einer von den beiden gerade den Verstand verloren hatte.
 

„Was!!?“, fuhr Zorro ihn erneut an.
 

„Diese…“, Sanji schnappte keuchend nach Luft, „diese…diese… ‚Frau’“, er lachte erneut laut auf und Zorro verstand nicht, was daran nun so lustig gewesen war. „Diese ‚Frau’“, wiederholte der Koch, „sie ist die Tochter von dem Chefkoch in einem Restaurant hier im Dorf.“
 

„Ja, und?!“
 

„….sie ist erst vierzehn…“
 

Zorro ließ Sanjis Arm ab und nun war er es, der den anderen ausdruckslos anstarrte.

Und sich nebenbei noch fragte, wie schlimm der Abend eigentlich noch werden konnte… nicht mehr sehr viel schlimmer… hoffte er…

Aber gut… die Frau hatte sehr jung ausgesehen… von hinten… Zorro hatte ja nicht ihr Gesicht sehen können.
 

„Ein liebes Mädchen“, sagte Sanji und fischte dabei in seinem Jackett nach einer neuen Zigarette, „sie hat uns morgen bevor wir ablegen zum Essen eingeladen. Wir haben uns also wirklich nur unterhalten“, er sah Zorro scharf an, „Über das Kochen, wenn du wissen willst. Sie arbeitet selbst im Restaurant ihres Vaters.“

Er zündete seine Zigarette an und ging an Zorro vorbei.

Nach ein paar Schritten blieb er allerdings stehen und sah über seine Schulter zu Zorro.

„Ach übrigens: Sie saß auf meinem Schoß, weil es ansonsten keine Stühle mehr gab, solltest du das nicht bemerkt haben. Und nicht jeder sitzt gerne auf dem Boden….“

Dann ging er weiter und ließ Zorro stehen.
 

Der Schwertkämpfer folgte ihm jedoch und hatte ihn mit ein paar großen Schritten auch gleich wieder eingeholt.
 

„Bevor du fragst“, sagte Sanji, als Zorro wieder mit ihm auf einer Höhe war, „ich habe sie lediglich zur Tür gebracht und bin anschließend ALLEINE zur Toilette gelaufen…“
 

Der Schwertkämpfer murmelte etwas Unverständliches als Antwort.

„Du hättest ruhig früher da raus kommen können“, brummte er schließlich finster und warf Sanji einen bösen Seitenblick zu.
 

Der Koch grinste lediglich sadistisch. „Nein… dazu war es viel zu komisch!“

Was Zorro ganz und gar nicht fand.

„Aber keine Sorge… ich weiß deine rührende Sorge um mich vollkommen zu schätzen und schwöre, dass ich es nicht allzu oft gegen dich verwenden werde“, sagte er theatralisch und klopfte Zorro auf die Schulter.

Jeder einzelne Muskel in dem Körper des Schwertkämpfers spannte sich an, sobald Sanji ihn berührte und er fragte sich ernsthaft, was an diesem Abend eigentlich mit ihm nicht in Ordnung war, da er den Koch bisher wirklich noch nicht umgebracht hatte, obwohl er es schon aus Prinzip verdient gehabt hätte!!
 

„Nur muss ich zugeben, dass ich ein bisschen enttäuscht von dir bin“, sagte Sanji nach einer Weile und Zorro konnte nicht sagen, ob er das nun ernst meinte oder nicht, „ich hätte erwartet, dass du mich besser kennst als dass du mir so etwas zutrauen würdest…“
 

„Hmm“, grummelte Zorro. „Wirklich zugetraut habe ich es dir auch nicht“, erwiderte er, „Ich dachte… du seiest vielleicht sturzbesoffen und nicht mehr zurechnungsfähig. Bei dir weiß man nie… dein Gehirn arbeitet in solchen Situationen noch weniger als sonst…“
 

„Oho! Ein Kompliment!“, stellte Sanji trocken fest. Als er merkte, dass Zorro nicht verstand, was er gemeint hatte, erklärte er: „Bisher hast du mir noch nicht einmal ein Gehirn zugetraut. Muss ich mich nun geschmeichelt fühlen?“, was Zorro mit einem weiteren gegrummelten „Hmm…“ quittierte.
 

Sie liefen eine Weile ruhig nebeneinander her, jeder von ihnen in seinen eigenen Gedanken versunken und Zorro von dem unbändigen Drang getrieben, zurück auf das Schiff zu gehen, noch mindestens eine Flasche Wein zu vernichten und sich dann irgendwo dahin zu sitzen und zu schlafen, wo er für den Rest der Nacht weder Sanji noch mintgrüne Klotüren zu sehen musste…. Er fürchtete wirklich, traumatisiert zu sein,

Schließlich durchbrach Sanji die Stille wieder, indem er das Wort ergriff.

„Heh, sturzbesoffen…“, murmelte er, „Hast du mich schon einmal sturzbesoffen erlebt?“, fragte er ihn.
 

Um ehrlich zu sein, nein, aber Zorro hatte schon genug an diesem Abend erlebt, nun musste er nicht noch dem Koch Recht geben! Irgendwann war auch gut!

„Hmm… zugetraut hätte ich es dir aber…“
 

„Ach ja?“, fragte Sanji, „Bevor ich besoffen bin, liegst du schon im Koma!“
 

„Ist das eine Herausforderung?“, hakte Zorro nach und in seinen Augen blitze Kampflust auf.
 

„Wenn du glaubst, dass du dich heute Abend noch nicht lächerlich genug gemacht hast…“, erwiderte Sanji und fing Zorros Schwerthieb – ja, jetzt hatte er wirklich zugeschlagen – routiniert mit seinem Fuß ab.

„Also, komm“, forderte er ihn auf. „Wir wollen doch mal sehen, ob du es schaffst, mich betrunken zu machen und aufs Klo zu zerren, wenn du mir das schon zutraust“, fügte er hinzu und streckte Zorro die Zunge raus.
 

Zorro verfluchte sich und den Idioten von einem Koch dafür, dass er nun errötete, denn verdammt, DAS wollte er nicht wissen! Darum ging es nicht!!

Und er war sich auch nicht sicher, warum er in Wirklichkeit sehr glücklich darüber war, dass Sanji nicht mit der Frau – dem Mädchen - oder irgendeiner anderen in diese Kabine verschwunden war.

Er war sich nicht einmal mehr sicher darüber, ob er Sanji nun wirklich hasste.
 

Aber ätzend war er trotzdem.

Dennoch ließ er sich die Aufforderung zu einem Wetttrinken nicht entgehen. Sie würden ja bald sehen, wer wen nachher wohin zerrte…
 

Und unweigerlich musste er daran denken, dass sich ihr Badezimmer abschließen ließ.
 

Nicht, dass er so etwas im Sinn hatte. Aber man wusste ja nie…
 

+.+.+. Owari +.+.+.
 


 


 

Omake:

Vollkommen off-topic eine Anmerkung dazu: Wer sich über den Titel wundert, sollte wissen, dass ich bis zwei Minuten vor dem Hochladen gar keinen Titel hatte.

Ich danke meiner Betaleserin Sai (die fest darauf besteht, dass ich erwähne, dass es SIE und SIE allein war, die mich dazu *hustgezwungenhust*…eh, gebracht hat, diese FF zu schreiben… ja, wie gesagt, Drohbriefe bitte an sie) für diesen Titel.

Und wer nun denkt, dass der Titel schlecht wäre und keinen Bezug zur FF hätte, der solle nur einmal einen Blick auf die Alternativen werfen:

- "Mintgrüne Toilettentüren und ihre Bedeutung in der modernen Partnertherapie"

- „Das Leben der M.T.“

- „Die Leiden der mintgtünen Türe“

- „CMKTF - Club der mintgrünen Klotürenfreunde“

- „Effi Tür“

- „Drei Sakeflaschen und ein Taugenichts“

- „Wächter der Türe“

- „Der Herr der Türe“

- „Der Richter und seine Türe“

- „Am kürzeren Ende der Klotüre“

- „Zoro von Berlichingen“

- „Die Leiden des jungen Zorro“

- „Death of a Smutje“

- „Der Schwertkämpfer von O...“

- „Zoro im Wunderland“

- „Zoro Potter und die mintgrüne Klotüre“

- „Pretty Smutje“

- „Maria Smutje“

- „Alkohol macht Missveständnisse“
 

Wer die besondere Herausforderung sucht, der darf einmal erraten, welche Originaltitel wir alle verstümmelt haben…
 

Ansonsten: Über Kommentare - Lob, Kritik, Verbesserungsvorschläge und Heiratsanträge - freue ich mich immer! (und für eventuell enstandene psychische Schäden hafte ich nicht)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tarja
2007-12-18T21:02:55+00:00 18.12.2007 22:02
unter anderem:
- Das Leben der Anderen
- Die Leiden des jungen Werthers
- Club der toten Dichter
- Effi Briest
- Wächter der Nacht
- Der Herr der Ringe
- Der Richter und sein Henker
- Götz von Berlichingen
- Death of a Salesman
- Die Marquise von O...
- Alice im Wunderland
- Harry Potter und ...
- Pretty Woman


sehr schön, wunderbarst zu lesen <3
Von: abgemeldet
2007-08-13T19:41:13+00:00 13.08.2007 21:41
das war klasse
ich bin immer so begeistert, wenn ich deine ffs gelesen habe!
toll!

ich kenne leider kein Lob, das groß und mächtig genug ist, um zu sagen, WIE toll ich deinen schreibstil, deine kreativität, etc finde *sigh*

(<- war das zu viel des guten? XD)

minkai^^
Von:  shibui
2007-03-27T16:46:29+00:00 27.03.2007 18:46
*lach* GENIAL!!! Fortsetzung dringend erwünscht *fleh*
ich hab mir ja gleich gedacht, daß Zorro sich da umsonst zum Deppen macht, aber es war echt verdammt geil zu sehen, wie Zorro einerseits total eifersüchtig war und andrerseits sich das nicht eingestanden hat. Ruffy fand ich auch cool *grinz* der hat Zorro ja richtig angestachelt^^
und das Ende fand ich geil. das würd ich zu gern noch sehen, wie die beiden sturzbesoffen sich gegenseitig zu nem kleinen Quickie herausfordern. andererseits ist es perfekt, so wie es geendet hat.

was die Titelwahl angeht. muß sagen, die hat mich erst drauf aufmerksam gemacht. und dann gleich so ne supersüße Story zu entdecken. da kann ich mir ja wieder selber auf die Schultern klopfen *pattpatt* XD aber von deinen anderen Titelvorschlägen find ich folgende auch total genial XDDD
- „Der Herr der Türe“
- „Am kürzeren Ende der Klotüre“
- „Die Leiden des jungen Zorro“
kurz und knapp: genialer OS!!! und ein richtig angenehmer Schreibstil (nicht jeder der gut schreibt, schreibt auch gut, wenn du verstehst was ich meine *gg*)

lg shibui
Von: abgemeldet
2007-03-20T18:41:55+00:00 20.03.2007 19:41
echt coole ff.
und saulustig^^ wie kommt man auf solche ideen??
hast du echt super geschrieben^^
Von:  Sadira
2007-03-11T11:23:30+00:00 11.03.2007 12:23
Endlich wieder eine schöne FF von dir ^___^ *freut*
und weil ich nachher (wenn ich mim lesen fertig bin) nicht wieder die hälfte vergessen will die mir an Kommentaren im KOpf rumspuken fängst eben mal wieder beim lesen an *g*

- Ruffy und Nico sind gemein ôô der arme Zotto will doch nur zufrieden sein Sake trinken und dann muss Ruffy ihm erzählen was genau Sanji macht...
*hätte dem Herr Käpt'n nie so ne gemeine Ader zugetraut*

-Soso.... Sanji ist mit seiner ... Dame für die Nacht also in einen lindgrüne Toilette gegangen....
Wenn jetzt die anderen Türe andere farben hätten (Blassrosa, teddybärenbraun, blutrot, sonnenfindernisschwarz ect) könnte man da seeehr viel hinnein interpretieren *g*

- XDDD Zoro bekommt Alpträume von mindgrünen Klotüren

-.... XDDDDDDDDD Sanji war in der anderen Kabine.... XDDD
Zoro bekommt wirklich immer die Arschkarte XDD
Mir tun jetzt nur die beiden leid, die in ihrem Liebesspiel die ganze Zeit von Zoro gestört wurden .... phöser Zoro *Zoro haut*

- Zoro fühlt sich vernachlässigt nur weil sein Sanji in jeder Stadt mit einer anderne Frau rumhängt...
was würde der gute eigentlich machen wenn Sanji mal mit Männer rumhängen würde?
(vielelciht sogar mit 'talentierten' Musikern....)

- Also das Ende schreit ja fast nach eine Fortsetzung (wenn es shcon Bücher über die EIgenarten von Toiletten gibt....) und wer weiß was ncoh alles apssiert wenn die beiden genug Alkohol vernichten.... *g*
Von: abgemeldet
2007-02-26T18:27:36+00:00 26.02.2007 19:27
Kann kanashimi und Litlle_wolf nur Recht geben, die FF war einfach klasse ^^
Zorro tat mir ja fast Leid, als Sanji plötzlich aus der Nebenkabine kam, aber auch nur fast, weil es einfach zu komisch war sich seinen Gesichtsausdruck vorzustellen xD
Einfach nur sehr toll geschrieben und...ja, ich weiderhole nur die anderen beiden
Auch nicht schlecht fand ich aber die anderen Namensvorschläge für die FF xD
Weiter so und lass mich wissen, wenn es was neues gibt ^.~
Von: abgemeldet
2007-02-11T18:03:03+00:00 11.02.2007 19:03
Hey deine FF hat mir gefallen!
Ich liebe FF´s die mit sanji und Zorro zu tun!Vorallem wenn die beiden sich ständig streiten!
Welche Spitznamen die immer für sich haben,herrlich!
Werd mir jetzt mal noch deine anderen FF´s anschauen!
Bye
Von:  kanashimi
2007-02-11T10:12:42+00:00 11.02.2007 11:12
du kannst deiner beta leserin ausrichten, dass mich vor allem der interessant gewählte titel auf dieses nette kleinod aufmerksam gemacht hat (ein lob an die beta leserin)
bei kabale war ich mir schon fast sicher wer hier die hauptrollen hat und die türe hat mich dann noch neugieriger gemacht

so un nu die lobeshymne an dich:
es war klasse!
meine jüte was hab ich gelacht!
als rauskam das nich sanji hinter der mintgrünen (warum eigentlich mintgrün?) türe war, bin och gemeinsam mit zoro vor scham im boden versunken
wenn was peinliches passiert schäm ich mich immer mit o.O
ich glaube ich werde mich ab jetzt vor jeder mintgrünen klotür die mir begegnen sollte schämen
du siehst dein schreibstil und deine art zu erzählen reißen mich mit^^
eine wirklich tolle, lustige und peinliche geschichte
wird es das wetttrinken noch geben?
wenn ja würde ich mich freuen wenn du mir bescheid geben könntest
wenn nich und du was anderes schreibst wüßt ichs auch gern


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