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Heilloser Romantiker

von

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Kapitel 49

Kapitel 49
 

Steven gegenübersitzend grübelte Joe nach. Irgendein Geistesblitz musste doch mal einschlagen. ’Blühend’ stand gewiss für Blumen oder Bäume, die beginnen, ihre Blütezeit zu erreichen; deshalb auch das Wort ’Neuanfang’. So weit waren sie durch ihre Diskussion bereits gekommen, aber weshalb ’Westen’?
 

„Gibt es hier einen Park?“
 

„Ja, nicht weit von hier. Vielleicht zehn Minuten zu Fuß.“
 

„In welcher Himmelsrichtung liegt er von hier aus gesehen?“
 

Joe überlegte einen Moment. „Süden.“
 

„Fällt dir sonst noch ein großer Garten oder ein Park ein?“
 

„Nein.“
 

„Mh, wenn du im Erdgeschoss wohnen würdest, hätte ich auf deine Person selbst getippt und nicht auf irgendeine öffentliche Einrichtung… Aber magst du mir nicht endlich verraten, was Serrat genau von dir wollte?“
 

„Ich soll mir hinterher spionieren lassen“, tat Joe diese Frage schulterzuckend ab. Er wollte nicht darüber reden. Zu tief steckten noch das Misstrauen und die Schatten seines Traumes in ihm.
 

„Also doch. Reez hatte irgendeine Andeutung gemacht, bevor er mit dir weggegangen ist.“
 

„Gibst du mir eine ehrliche Antwort?“
 

„Auf was?“
 

„War er vertrauensselig?“
 

„Wer?“
 

„Der Polizist.“
 

Mit großen Augen sah Steven ihn an. „Was willst du damit andeuten?“
 

„Vergiss’ es einfach.“
 

Ruckartig stand Joe auf und lief aus dem Zimmer. Vielleicht hatte er ja doch Halluzinationen, auch wenn das sein Geist und sein Herz nicht hinnehmen wollten.
 

„Warte doch mal.“
 

Eine starke Hand hielt Joe davon zurück, blindlings aus der Wohnung zu stürmen.
 

„Erkläre mir bitte, was du mir damit sagen wolltest.“
 

„Wie denn, wenn ich es mir selbst nicht erklären kann? Die beiden, also Reez und Serrat, haben auf mich den Eindruck verübt, nicht integer zu sein. Warum, weshalb, wieso kann ich kaum in Worte fassen.“ Joe war mit einem Mal total aufgebracht. Er spürte förmlich das Blut in ihm kochen. „Seit wann lässt man denn Betroffene mit einem Sender durch die Gegend laufen und benutzt sie als Mittel zum Zweck? Irgendwas stimmt da einfach nicht!“
 

„Beruhige dich und komm’ mit mir zurück in die Küche.“
 

Fertig mit sich und der Welt lief Joe seinem Vater hinterher.
 

„Du meinst, sie führen was im Schilde? Aber du weißt schon, dass du hier von Polizeibeamten sprichst?“
 

„Noch nie was von Korruption gehört?“, entgegnete Joe.
 

„Mh, würde das denn nicht einiges erklären?“
 

Entgeistert, aber neugierig sah der Blonde ihn an. Wartete darauf, was nun kommen würde.
 

„Hast du schon einmal darüber nachgedacht, weshalb man dir die Hinweise zukommen lässt?“
 

„Weil ich mit Rick zusammen bin und dieser Kerl das nicht abhaben kann!?“
 

„Ich glaube, dieser Mann hat mehr Einfluss als uns lieb zu sein scheint. Aber bevor ich diese meine These unterschreibe, möchte ich von dir genau hören, was dich auf diese Idee brachte.“
 

Steven kräuselte mit zunehmendem Redefluss seitens Joes die Stirn. Als dieser verstummte, hing die Stille schwer im Raum. Man konnte den seichten Regen hören, der draußen fiel und die Erde mit einer glänzenden Schicht überzog. Minutenlang schwiegen sie sich an und hingen wohl jeweils ihren eigenen Gedanken nach, die sich im Endeffekt aber um das gleiche drehten. Nach einer schieren Endlichkeit erhob sich Steven und setzte neues Wasser auf.
 

„Auch wenn mir das nicht gefällt, vielleicht hast du Recht. Ich war zwar nicht dabei, aber von einem einwandfreien Vorgehen kann man hier wirklich nicht sprechen.“
 

Erneute Stille, die sich an den Wänden brach. Joe ließ einen kleinen Löffel unentwegt um seine Hand kreisen, heftete währenddessen seine Blicke stur auf den Tisch, an dem er saß.
 

„Was hast du nun vor?“
 

Joe seufzte. „Nunja, ich werde auf ihr Spiel eingehen, mir bleibt wohl keine andere Wahl… Aber möchtest du mir damit sagen, dass ich mir das wirklich nicht nur eingebildet habe?“

Er musste sich versichern, denn so ganz wollte ihm dieser Gedanke nicht aus dem Kopf gehen.
 

„Das kann ich dir nicht bestätigen. Ich kann dir nur raten, vorsichtig zu sein und die Augen offen zu halten. Tut mir leid.“
 

„Das braucht dir nicht leid zu tun… Ich werde alles tun, um Rick zurückzuholen, verlass dich drauf!“
 

„Gut, das möchte ich hören. Dann lass uns herausfinden, welcher Park gemeint ist.“
 

„Sind wir uns eigentlich sicher, dass wir nach einem Park suchen müssen?“

Mittlerweile bezweifelte Joe das, aber einen besseren Vorschlag konnte er noch nicht vorbringen. Obwohl…

„Vielleicht weist der Neuanfang ja wieder auf ein Gebäude hin. Ich meine, die Kathedrale wurde auch zerstört und wieder errichtet. Und das Wort ’blühend’ steht für ’besser, grandioser, gewaltiger’? Verdammt! Das kann doch mal wieder alles oder nichts sein!“

Joe sank fast zu Boden und legte sich einen Arm über die Augen. Er hatte keine Lust, wild in der Gegend herumzurätseln. Das lag ihm einfach nicht.
 

„Wir sollten nicht die Nerven verlieren.“
 

„Das sagt sich so einfach“, stöhnte der Jüngere.
 

„Hatte die Kathedrale eigentlich etwas mit dir und Rick zu tun?“
 

Für einen Moment setzte Joes Herzschlag aus. Wollte Steven damit andeuten, dass die Orte, auf die die Rätsel hinwiesen, eine Verbindung mit ihnen selbst hatten?
 

/Wir redeten über die Kirche, als wir im ’Veritatis lux’ saßen… aber dort waren wir nicht…/
 

„Dad?“ Aufgebracht sah er zu ihm auf. „Dieser Typ hat wohl überall seine Handlanger… oder wir reimen uns gerade mächtig etwas zusammen.“
 

„Wart ihr zusammen dort?“
 

Joe schüttelte nur den Kopf.
 

„Sondern?“
 

„Wenn man in dem einen Restaurant sitzt, hat man einen perfekten Blick auf die Kathedrale.“
 

„Sag’ mir, wie ich dorthin komme.“
 

„Ich kann es nicht verantworten, dich auch noch in Gefahr zu bringen.“
 

„Das tust du nicht, also beschreibe mir den Weg.“
 

/Nachdem ich dir gesagt habe, wie du zum ’Veritatis lux’ gelangst, wolltest du von mir noch wissen, wie der Kellner ausgesehen hat, der uns an dem Tag bediente… Ich beschrieb ihn dir, so gut ich ihn noch Erinnerung hatte, aber beginnst nicht mittlerweile du, Gespenster zu sehen? Ich meine… derart verstrickt kann das doch alles nicht sein… Dieser Kerl hat Rick in seiner Gewalt und treibt nun seine Späßchen mit mir. Mehr ist das doch nicht!...

Aber weshalb kann ich mich nicht beruhigen? Warum plagen mich solch grausame Bilder, die mir das Blut in den Adern gefrieren lassen?/
 

Unentwegt lief Joe in seiner Wohnung auf und ab. Er wollte hier und jetzt Rick in seinen Armen halten und ihn munter und wohlauf wissen. Aber er war nun schon seit zwei Tagen verschwunden und jede Stunde, die hinzukam, war reine Folter. Es lag einzig an ihm, ihn aus den Fängen dieses Irren zu befreien, und diese Bürde lastete schwer auf seinen Schultern. Er hatte Ricks Leben in der Hand.
 

/Ich sollte mir nichts vormachen! Dieser Inspektor steckt genauso tief drinnen wie die Person, die mich beschattete. Wenn ich nun meine Nerven verliere, verliere ich damit auch Rick. Also einmal tief durchatmen…

Wenn die Hinweise in der Tat auf Orte verweisen, die mit Rick und mir zu tun haben, dann dürfte ich die Rätsel doch knacken!/
 

Ein tiefes Seufzen.
 

/Es wäre aber alles leichter, wenn ich nicht persönlich involviert wäre. Mein Kopf ist erfüllt von lauter Szenen, die mich nicht klar denken lassen… Tief durchatmen… Atmen…/
 

Mit leerem Blick blieb er am Fenster stehen und blickte gen Himmel, der immer noch Regentropfen zur Erde sandte. Der erste Schnee des Winters war bereits getaut und hatte eine triste, wolkenverhangene Stadt hinterlassen. Das reine Weiß war dem trostlosen Selbst der biederen Straßen gewichen.

Immer wieder ließ er die wenigen Worte in seinem Verstand kreisen. Versuchte sie in Korrelation mit Erlebnissen zu bringen, die ihn mit seinem Freund verbanden. Nachdenklich strich er mit einer Hand immer wieder über die Fensterscheibe, malte unbewusst immer von Neuem dasselbe auf sie. Erst nach einer halben Ewigkeit, als er schon wieder halb am Verzweifeln war, realisierte er, was er da gerade tat.
 

/Ein Baum…?/
 

Das konnte er nicht glauben. Das hieße, dass…
 

/… man uns schon… Was?... Das wiederum würden bedeuten, dass… das alles bis ins kleinste Detail geplant war!/
 

Sofort schnellte seine Hand in seine Hosentasche und zog das kleine Gerät heraus, mit dem er Steven anrief, aber nur dessen Mailbox erreichte.
 

„Hi. Ich weiß nun, wo wir den nächsten Hinweis bekommen werden. Wenn ich mich in vier Stunden nicht wieder bei dir melde, dann ist was schief gelaufen. Mach’ dir keine Sorgen.“
 

Kaum hatte er das Handy wieder verstaut, schon hatte er Schuhe und Mantel übergestreift und das Haus verlassen.
 

/Diese Mistkerle! Wenn ich herausbekomme, wer dieser Typ wirklich ist, dann wird er froh sein, sich niemals mit mir angelegt zu haben!/
 

Die Fahrt kam Joe viel zu lange vor. Die Minuten schienen sich zu endlosen Zeiten zu dehnen. Er spürte pures Adrenalin in sich strömen, das den positiven Effekt hatte, die Kopfschmerzen weitestgehend zu verdrängen, die ihn, seitdem er die Augen geöffnet hatte, geplagt hatten. Irgendwie fühlte er richtiggehenden Zorn in sich aufkeimen, nicht nur aus dem Fakt heraus, dass Rick gegen seinen Willen festgehalten wurde, sondern auch aus dem Bewusstwerden heraus, schon länger beobachtet zu werden. Wie eine Berühmtheit unter ständiger Aufsicht zu stehen. Sich nicht rühren zu können, ohne dass pausenlos Augen auf einen gerichtet waren. Das war doch krank! Was wollten sie ausgerechnet von ihnen?
 

/Kann der nicht mal schneller fahren?/
 

Funkelnd richtete Joe seine Augen auf den Mann am Steuer des Taxis, das er sich genommen hatte. Er wusste, dass es ein Vermögen kostete, eine solche Strecke mit dem Taxi zurückzulegen, doch das war nur Geld. Nichts weiter als materielles Vergnügen, auf das er gut und gerne verzichten konnte, wenn er im Gegenzug seinen Freund zurückholen konnte. Aber wer sagte ihm eigentlich, dass er ihn wieder bekam, wenn er alle Rätsel gelöst hatte? Ja, wer?

Fest verkrallten sich seine Finger im Sitz, der leicht vibrierte aufgrund der Unstete seiner Beine.
 

Mittlerweile war er aber zumindest erleichtert, dass sich der Schnee vorerst verabschiedet hatte, denn die Straßen waren wieder hindernisarm passierbar.
 

/Wenn wir nicht gleich da sind, dann übernehme ich selbst das Steuer… Atmen!!!.../
 

Als er den Ort durch die Windschutzscheibe erkannte, der ihn seit Kindestagen bekannt war, drängte er den Fahrer dazu, sich ein wenig zu beeilen. Dieser sah ihn nur ein wenig geringschätzig an und nahm den Fuß zudem vom Gas weg.
 

/Danke! Vielen, vielen Dank!/
 

Während er seine Zähne in seiner Unterlippe verbiss und sich weitere Worte verkniff, wurde ihm mit einem Schlag bewusst, weshalb er diesen Peilsender mit auf den Weg bekommen hatte.
 

/Nur so können sie sich sicher sein, wo ich mich aufhalte! Um mir etwaigen den nächsten Hinweis zu geben, falls ich auf die Lösung eines anderen gekommen bin./
 

Vorsichtig entnahm er den Peilsender seiner Tasche, drehte ihn vor seinen Augen hin und her. Das kleine, schwarze High-Tech-Gerät funkelte höhnisch in dem wenigen Tageslicht, das sich durch die seidenen Fäden draußen spann.
 

/Wenn ich mich ihm entledige, dann wissen sie, dass ich ihnen auf die Schliche gekommen bin. Und das kann Rick nur schaden… Nein! Steven! Nein!!!/
 

Hektisch wies er den Taxifahrer an, rechts ranzufahren. Wild gestikulierend tat dieser wie ihm geheißen, doch warf ihm dafür gemeine Bemerkungen an den Kopf. Geflissentlich überhörte Joe sie und drückte ihm genug Trinkgeld in die Hand.
 

„Schönen Tag noch.“
 

Und schon hatte sich der Blonde einige Meter von der Straße entfernt. Aufgebracht hörte er auf das Tuten, das sein Handy von sich gab. Er musste Steven so schnell wie nur irgend möglich erreichen, sonst…
 

/Geh’ schon ran! Bitte!/
 

Schritt für Schritt lief Joe im Kreis, spürte zwar den Regen auf sich hernieder prasseln, doch nahm ihn kaum wahr. Seine Jacke hielt er schützend über das Telefon, aber das war auch schon alles, was er gegen die Nässe unternahm. So heftig wie sein Herz klopfte, so vernebelt war seine Sicht. Er dachte nur noch an eines: Steven davon abzuhalten, einen Fehler zu begehen!
 

/Warum ist mir das nicht früher aufgefallen? Es wird zu spät sein! Viel zu lange habe ich ihn handeln lassen! Aber wie hätte ich das auch erahnen können? Wie?/
 

Benommen hörte er das Läuten in der Leitung, bis sich eine metallene Stimme meldete und ihm verkündete, dass sein Gesprächspartner gerade nicht erreichbar wäre. Er biss sich so fest in die Lippe, dass sie zu bluten begann. Obwohl er die rote, zähe Flüssigkeit schmeckte, die sich aus ihm ergoss, konnte er nichts weiter mehr tun als sich fortwährend um die eigene Achse zu drehen.
 

Wenn er nun auf der Stelle verharrt hätte, hätte er dies bis in alle Ewigkeit getan. Die Gefühle überschlugen sich in ihm und trieben ihn fast in den Wahnsinn. Darum musste er laufen, egal wohin ihn seine Füße trugen. Ob er nun zu dem Ort lief, der ihm eine Menge bedeutete, oder an einen Platz, wo ihn die Einsamkeit zerfraß. Die Sorgen um Rick waren schier unerträglich in diesem Moment.

Wie verrückt redete er sich ein, nicht durchzudrehen. Ein spöttisches Lächeln stahl sich indessen auf seine Lippen. Wie konnte man vernünftig bleiben, wenn der Mensch, den man liebte, in Lebensgefahr schwebte?

Aber er musste! Er wollte nicht vor Wahnwitz scheitern!

Mit zitternden Händen stützte er sich an dem Baum ab, auf dem sie vor nicht allzu langer Zeit zusammen gesessen hatten. Er spürte die knorrige Rinde, die sich tief in seine Handflächen grub. Er bebte. Wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
 


 

Seit Stunden hatte keiner mehr an die Tür geklopft und Rick mit seiner bloßen Anwesenheit belästigt. Der Dunkelhaarige empfand die gelegentlichen Auftritte sowohl von Alexandros als auch von Olivier nichts weiter als pure Peinigung und er wollte und konnte gut und gerne auf sie verzichten. Das Essen konnten sie auch ohne große Show ins Zimmer stellen, dazu mussten sie die Tür nicht einmal weit aufmachen. Mussten sie etwa befürchten, dass Rick einen Anschlag plante, ihnen ein Brett über den Kopf schlug, wenn sie unachtsam waren? Warum musste er sich immer von Neuem der Qual hingeben und sich festketten? Wollte man sich mit ihm einfach nur amüsieren?
 

/Hört ihr die traurige Sinfonie meines Herzens denn nicht? Verschmäht ihr absichtlich meine Gefühle? Wie grausam ihr doch seid!

Mutter? Warum lässt du das alles geschehen? Weshalb schreibst du lediglich nichtige Worte auf einem Stück Papier? Ist das alles, was du für mich empfindest? Leere, hohle Sätze?

Wann habt ihr genug? Oder seid ihr unersättlich?

Wie lange wollt ihr mich leiden sehen?

Wenn ich hier weiterhin verweilen muss,…/
 

Ein schwaches Feuer glomm in seinen blauen Iriden, ließ sie wie eine rauschende Gischt erscheinen. Ein unbändiges Meer, das mit seinen hohen Wellen drohte, alles unter sich zu begraben.
 

/Wenn ich hier weiterhin verweilen muss, dann nehmt euch in Acht! Ich bin keine willenlose Marionette, die sich nach Belieben ziehen lässt. Ebenso wie ihr bin ich ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen, mit eigenem Charakter und mit eigenen Vorstellungen! Lasst mich endlich frei!

Ich will frei sein!/
 

Auf wackligen Beinen schleppte er sich zur Tür und schlug kraftlos auf sie ein. Die Verzweiflung, die sich in sein Herz stahl, machte ihn schwach. Mit unterdrückten Tränen in den Augenwinkeln ließ er seine Hand immer und immer wieder auf das Holz fahren, doch das gab nicht nach. Nach vielen Minuten ließ er von ihr ab und lehnte sich mit dem Rücken an sie an. Was sollte er hier? Was wollte man genau von ihm? Ihm Joe austreiben? Das würde nicht einmal der Tod können!

Wie in Trance lief er zum Schrank, legte seine Hände an ihn und presste seinen Körper dagegen, rüttelte so lange an ihm, bis er umfiel und ein lautes Krachen für einen Moment den ganzen Raum erfüllte.
 

/Dann hass mich eben! Hass mich mit all deinem Herzen! Nur frage ich mich, warum du mich überhaupt wolltest… Liebtest du mich einst?/
 

„Ich bin nun mal nicht perfekt! Gibt es denn überhaupt solche Menschen? Na, bist du es etwa? Sag’ mir, bist du perfekt? Was verlangst du von mir? Soll ich auf Knien angekrochen kommen und dir vorlügen, dass ich keinen Mann liebe? Dass ich mir ab nun eine Frau nehme und mir ihr Kinder zeuge? Wärst du dann zufrieden? Sag’ mir, wärst du dann zufrieden???

Kannst du das überhaupt sein? Kann ein Mensch rundum zufrieden sein? Wärst du es, wenn ich dir das mitteilen würde?

Was willst du von mir noch hören? Dass ich die letzten zwei Jahre nur gelitten habe? Dass ich nie ein Lächeln parat hatte, weil ich von dir verstoßen wurde?

Das hättest du wohl gerne, ja?

Ich habe Joe! Joe! Hörst du? Joe!“
 

Bebend sank er zu Boden.
 

/Ich habe Joe… und er wird mich hier rausholen… er wird mich finden… und dann wird er mich nie mehr loslassen… er wird mich finden… und mich nie wieder loslassen…/



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  inulin
2007-04-06T12:38:36+00:00 06.04.2007 14:38
Ich muss mir abgewöhnen bei HR melancholische Lieder zu hören... *seufz*
Das unterstreicht diese Stimmung erst noch so richtig.
Aber... ich bin so stolz auf mich... ich wusste vor Joe, dass er wahrscheinlich zu ihrem Baum muss. *gg* Okay. Is noch nicht gesagt, dass er da auch wirklich was findet...

Q_Q
Wie lange bleibt Rick denn noch gefangen? *wimmer*
Das is so... so... fies. T~T


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