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Sakura Sakura

von

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Betrayal

Hallöle! Ich hab keine Ahnung, was ich um 23:44 Uhr hier hin schreiben soll, also mach ich es kurz:
 

Viel Spaaaß beim Lesen! X)
 


 

Lilly presents
 


 

Betrayal
 

Wenn Sakuras Leben wenigstens ein bisschen mehr Taktgefühl hätte, dann würde es der jungen Frau so etwas ersparen...

Das Bild, welches sie zu allererst vor der Nase hatte, ließ sie wundern... ihre Hand lag zur Faust gerollt direkt neben ihrem Gesicht, schwarze Haarsträhnen, die sie eigentlich nicht besaß, hingen ihr komischerweise vor der Nase rum und auch ihr Bett fühlte sich irgendwie merkwürdig an. Und dunkel war es auch noch draußen...

Bis die Rosahaarige peilte, dass sie keine vier Arme und auch keine vier Beine haben konnte, sie sich die Haare über Nacht bestimmt nicht gefärbt hatte oder es schaffte, gleichzeitig ein- und aus zu atmen, vergingen Minuten, in denen sie zum Schluss doch noch einen Blick riskierte... Sakura schluckte den Knoten in ihrem Hals mühselig hinunter.

Ok, dann war es also tatsächlich so. Sie lag mit Sasuke Uchiha höchstpersönlich in ein und demselben Bett, zugedeckt von ein und der derselben Wolldecke, benutzte ihn scheinbar als Matratze und erhielt durch diese äußerst denkwürdige Situation einen einheitlichen Rotschimmer auf den Wangen.

Es fiel ihr sehr schwer, besonders in dieser Position, sich nicht zu bewegen, mucksmäuschenstill zu sein und am besten auch das Atmen einzustellen. Bei Leibe wollte sie Sasuke nicht aufwecken. Einerseits, wegen der wirklich eindeutigen Szene, die hier irgendwie zustande kam und unerklärlich sein würde und andererseits weil der Schwarzhaarige in diesem Zustand einfach ein wunderschöner Anblick war, wie Sakura nur mit Widerwillen zugeben musste.
 

Sie wusste nicht, wie lange sie Sasuke schon angeschaut hatte und mit den Augen jede Linie seines Gesichts nachgefahren ist, wie nah sie ihm war, so dass sich ihre Nasenspitzen beinah berührten, wie fest seine Arme um Sakuras Taille geschlungen waren... Er schlief doch, oder? Gut, dann bekam es ja keiner mit, wenn sie sich noch ein bisschen an ihn rankuscheln wird...
 

„Bequem?“

Schock!

Sofort hielt die junge Ninjadame die Luft an, starrte über die Falten seines schwarzen Hemdes auf das zugezogene Fenster.

Ihr Kopf ging langsam, mit einem verschmitzten Lächeln wieder zurück in die Ausgangsposition, ein weiterer Schock, als Sasukes schwarze Augen unmittelbar in ihre blickten. Bleib ruhig, Sakura! Lass dir nichts anmerken!

„Du bist richtig bequem, hätte ich gar nicht gedacht“, antwortete sie mit einem viel sagenden Blick.

Ah, aufhören, Saku! Was flirtest du hier mit deinem Erzfeind? Es war ja schon bösartig genug, dass Sasuke sich davon anscheinend überhaupt nicht verwirren ließ und Sakuras Spiel mitspielte. Zumindest, was seinen unveränderten Gesichtsausdruck anging... oder eher angegangen war, denn plötzlich verhärteten sich seine Züge, seine Augen wurden eiskalt und sahen Sakura mit unangenehmer Gleichgültigkeit an.

Dann setzte er sich etwas auf, das Mädchen wusste nicht, wie ihr geschieht, als er ihr mit aller Zärtlichkeit seine warmen Hände auf ihre Wangen legte und ganz nah an sie heran kam.
 

„Behalte diesen Moment gut im Gedächtnis, Sakura.

Es wird der letzte sein.“
 

Im Bruchteil einer Sekunde überwand Sasuke die letzen Zentimeter zu ihr und küsste sie ohne Hast auf den Mund.

Wild schlug ihr Herz gegen seine Brust.

Was meinte er damit? Was hatte das zu bedeuten?

Zwischen dem, was sie eben gehört hatte und dem, was er gerade tat, lag eine so große Differenz, dass Sakuras Verstand sich einschaltete und dem Ganzen Einhalt gebot. Mit zittriger Hand schob sie ihn von sich und unterbrach so den Kuss.
 

„Was...?“

Sie hatte ihren Satz nicht einmal zu Ende gesprochen, als ein lautes Donnern zu vernehmen war und kurz darauf fünf in schwarze Mäntel gekleidete Ninjas durch das Hausdach brachen!!!

„Sasuke... du brauchst aber ganz schön lange...“, sprach einer von ihnen mit düsterer Stimme und dunkelblaue Augen musterten ihn abschätzend durch die Kapuze.

Ein weiterer Ninja, sehr wahrscheinlich ein weiblicher, trat auf das Pärchen auf dem Bett zu. „Na sieh mal einer an! Schon wieder ne Neue?“

„Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt warten, bis ich euch das Zeichen gebe...“ zischte Sasuke den Fünfen zu und verpasste jedem einen bitterbösen Blick. Seine Hände waren immer noch da, wo er sie zuletzt gelassen hatte...

„I- ich versteh nicht...“, stotterte Sakura, völlig unfähig zu denken.

„Du musst auch nichts verstehen...“, flüsterte Sasuke ihr beruhigend zu und strich mit dem Daumen über ihren Mund. Dann erhob er sich, stieg aus dem Bett und bot Sakura die Hand an.

„Nein!!!“

Wütend und todtraurig zugleich schlug sie seine Hand weg.

„Du mieser Verräter!!!“

Gelächter hallte durch das unordentliche Zimmer, es stammt von dem einzigen Ninja, der nicht in einen schwarzen Mantel gehüllt war... er trug die Kleidung der Akatsuki, einer Verbecherorganisation, die aus besonders starken, verstoßenden Ninjas bestand. Aus dem Kragen des Umhangs ragten zwei riesige, grüne Blätter heraus, ähnlich denen einer Venusfliegenfalle.

„Oooch, wie süß! Da ist jemand sauer auf dich, Sasuke!“

„Zicke.“

„Brechen wir ihr das Genick!“

„Besser, schlitzen wir ihr den Bauch auf, so dass ihre Eingeweide raushängen!“

„Du bist manchmal so pervers, Kakuzu.“
 

Vor Sakuras Augen verschwamm alles.

Was war das für ein grausamer Alptraum?? Was ging hier vor sich? War alles, was Sasuke ihr vorher erzählt hatte, nur Schauspielerei gewesen? Und wenn es allen Anschein so war, warum, verdammt noch mal, hatte er sie dann eben geküsst??!
 

Durch das Loch im Dach fiel der Schnee in Sakuras Zimmer. Eisiger Wind ließ Zettel und rausgerissenen Bücherseiten durch die Luft wirbeln, die schwarzen Umhänge der Ninjas wehten leicht hin und her.

Die Rosahaarige fröstelte. Noch immer stand Sasuke nah bei ihr, aus irgendeinem Grund wollte er ihr einfach nicht von der Seite weichen.

Schon im nächsten Moment wusste sie, warum.

„Sie wird nicht angefasst!“ Ein ausgestreckter Arm bildete eine schützende Barriere vor den Ninjas, die gefährlich nahe gekommen sind. „Wir nehmen sie mit.“

„Wieso? Kann sie was Besonderes? Wozu brauchst du sie?“

„Normalerweise lässt du die Frauen doch nie länger als eine Nacht bei dir.“

„Haste dich verliebt?“
 

„Schnauze...“, knurrte Sasuke und sah alles andere als begeistert aus.

Plötzlich hörte man Gerufe und mehrere Menschen, die über das Dach liefen. Das mussten Konohas Ninja sein!!

„Klasse, Sasuke! Nur, weil du hier rumtrödelst!“

„Verschwindet endlich! Ich komme nach!“
 

„Dafür ist es jetzt zu spät!“

Dieser Satz kam von oben.

Tsunade starrte wütend auf die fünf Ninjas, Sasuke bekam einen extra bösen, langen Blick von ihr. Unzählige Anbus, eine Sondereinheit Konohas, und Jo- Nins reihten sich um das große Loch im Dach, jeder einzelne von ihnen war stark und mindestens genauso zornig, wie die blonde Hokage.

„Wir haben dir vertraut!“

Sasuke schnaubte verächtlich.

„Vertrauen... Ich würde es eher Dummheit nennen.“

Das war zufiel. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sich Tsunade auf ihn, mit ihr alle anderen Ninjas und ein heftiger Kampf begann.
 

Sakura sah nur zu. Sie hoffte einfach irgendwann aufzuwachen aus diesem Alptraum, aber es passierte einfach nichts... Die junge Frau war wie paralysiert, noch immer saß sie in ihrem Bett, in dem sie keine 5 Minuten vorher noch mit Sasuke zusammen gelegen hatte. Ihre Augen glitten zu ihm, er war mit dem Rücken zu ihr gedreht und parierte Tsunades harte Tritte.

Schon bald war Sakuras Zimmer zu klein für einen Kampf solchen Ausmaßes und binnen weniger Minuten krachten Wände ein, Holz flog überall herum, Staub wirbelte auf und der Schneesturm tobte mitten drin.

Was sollte sie bloß tun?! Mitkämpfen? Gegen denjenigen, der sie eben noch geküsst hatte? Unmöglich...

„Sakura! Alles in Ordnung mit dir?“

„Hm?“

Kakashis einziges freies Auge musterte sie sorgevoll. Sakura sah gar nicht gut aus. Sie war aschfahl im Gesicht, ihre Haare waren wild zerstrubbelt und der dünne Pulli hing ihr schief auf den Schultern. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr... aber das musste jetzt erstmal warten, denn einer der feindlichen Ninjas rannte mit gezücktem Kunai auf sie zu!

„Ha!“ Sofort warf sich der Grauhaarige dazwischen und bekämpfte den Akatsuki.

Der Geruch von Blut und Schweiß vermischte sich mit dem Geschrei der Kämpfenden, die eine Jutsu- Formel nach der anderen benutzten und schon bald nicht mehr viel von Sakuras Zimmer übrig war. Dieser Raum war zwar nichts, was ihr viel bedeutete, dennoch befanden sich hier wichtige Dinge, die sie aufbewahrte und die ihr viel bedeuteten....

Doch nun waren die schützenden Wände weg, das steinerne Fundament des riesigen Hauses war sichtbar geworden, Balken stürzten nieder, Feuer brannte, obwohl es bitterkalt war...

Mit Tränen in den Augen sah Sakura gen Himmel, der sich mit schwarzer Farbe über dem Kampfgetümmel erstreckte. Die Sterne leuchteten in ihrer Vielzahl so schön, dass man fast wieder daran zweifeln konnte. In jenem Moment wünschte sich Sakura genauso weit weg... weg von diesem schrecklichen Ort...weit, weit weg.
 

Die wenigen Quadratzentimeter, auf denen das Mädchen hockte, waren so unversehrt, wie sie selbst. Während das gesamte Anwesen nun in Schutt und Asche lag, stand dieses Bett mit seinen reinen weißen Laken, Decken und Kissen mitten in einem kleinen Krieg.

Nur am Rande ihres Bewusstseins wusste Sakura, wem sie diesen Schutz zu verdanken hatte, wer dieses Stückchen Erde, auf dem sie sich befand, mit allem was er hatte vor Angriffen und herumfliegenden Steinen, Messern und Holzbalken beschützte.

Noch immer... seit einer Stunde... hatte Sasuke Uchiha sich nicht mehr als fünf Meter von Sakura entfernt.
 

„Hey! Deidara! Lass uns verschwinden! Es sind einfach zu viele!“, brüllte einer der vermummten Ninjas einem blonden Abtrünnigen zu. Beide waren am Ende ihrer Kräfte. Sie mochten stärker als ein normaler Ninja sein und vielleicht sogar stärker als die meisten Anbus und Jo- Nins... aber eine so große Überzahl an Ninjas konnten selbst die berühmten Akatsuki nicht bewältigen.

So schnell, wie diese seltsamen Gestalten durch das Dach gekracht waren, verließen diese mit keinem geringeren Tempo das Schlachtfeld. Viele von Konohas Ninjas verfolgten sie, man hörte ihre Angriffe im Laufen noch in weiter Entfernung...

Währenddessen war Sasuke zu Boden gesunken.

Ein heftiger Schlag von der Hokage traf ihn mitten in die Magengegend und er spuckte Blut.

„Sieht so aus, als ob sie dich im Stich gelassen hätten.“ Tsunade schaute verächtlich auf den Schwarzhaarigen herab, ihr Atem ging schwer, denn sie war richtig aus der Puste. Sasuke war stark geworden, sehr stark sogar.... Ihr Blick ruhte eine Weile auf ihm, dann glitten ihre Augen auf die erstarrte Sakura.

Ihre Stirn legte sich in Falten.

Es stimmte, dass er wirklich, während er mit ihr gekämpft hatte, auch gleichzeitig jegliche Form von Gefahr von Sakura abwandte... Doch dadurch gingen seine Kraftreserven schneller zu Ende, als ihm lieb war. Wahrscheinlich hätte Tsunade noch stundenlang mit ihm kämpfen müssen, wenn ihm nicht irgendwas an Sakura wichtig gewesen wäre.

„Ich werde dich nicht töten, Sasuke, obwohl ich es eigentlich tun sollte. Immerhin hast du uns zum zweiten Mal verraten...“ Die Blonde drehte den Kopf und rief einige Anbus heran.

„Fesselt ihn mit Spezialseilen und legt ihm diese Kette um!“, befahl sie den vier Anbus und reichte dem mittleren eine Halskette aus dunkelblauen Perlen.

Als sich einer von ihnen dem am Boden hustenden Sasuke näherte, wurde dieser grob weggeschubst. „Lasst mich!“

Nun wurde er von den vier maskierten Ninjas festgehalten. Verbissen versuchte Sasuke sich zu befreien, trat und schlug nur noch mit halber Kraft um sich, als plötzlich jeder in seiner Bewegung inne hielt.

Sasukes glutrote Augen starrten auf die Person vor sich.

„Hör auf... Du machst es nur noch schlimmer...“, flüsterte Sakura sanft. Sie wollte sein schmerzverzerrtes Gesicht in ihre unversehrten Hände nehmen, aber sie traute sich nicht.

Mit diesen Augen sah er so... gefährlich, gar nicht er selbst aus.

Dann wandelte sich das Rot seiner Pupillen wieder in das glanzlose Schwarz. Sasuke ergab sich auf Sakuras Worte hin, Tsunade betrachtete das ganze stillschweigend.

Irgendwas ging hier vor sich... es machte alles einfach keinen Sinn.

Was war das zwischen ihm und Sakura? Warum hatte er sie beschützt, obwohl er allen Anschein nach doch noch zu den Akatsuki gehörte und, soweit die Hokage es mitbekommen hatte, auch noch ihr Anführer war?

Tsunade stellte sich neben die Rosahaarige und sah mit ihr zu, wie Sasuke abgeschleppt wurde.

„Warum habt ihr ihn nicht getötet“, sprach Sakura heiser, ließ ihre Augen allerdings nicht von den in der Dunkelheit verschwindenden Schatten ab.

Ein besorgter Blick von Tsunade ruhte auf ihr, die darauf keine Antwort fand und so Stille zwischen den beiden herrschte. Dann wandte die Blonde sich ab und ging über die Trümmer des Uchiha Anwesens in Richtung ihres Büros.

Sie seufzte.

„Komm mit. Du musst wohl erstmal eine Weile bei mir wohnen, bis wir eine leer stehende Wohnung für dich gefunden haben...“

Sakura starrte wütend zu Boden. Warum empfand sie jetzt so?! Warum war sie jetzt so zornig auf Sasuke?

Weil es einfach keinen Reim darauf gab, warum er so handelte?

Weil er Anführer der Abtrünnigen war?

Oder weil er in den letzten Stunden Gefühle in Sakura geweckte, für deren Begräbnis sie Jahre gebraucht hatte?!

War es das?
 

Sakura überlegte und überlegte.

Es war immer noch mitten in der Nacht und schlafen konnte die junge Ninjadame erst Recht nicht.

Die Arme um den Körper geschlungen stand sie an dem riesigen, breiten Fenster des Gästezimmers, ein überlanges, schneeweißes Kleid als Ersatz für den Schlafanzug. Sie hatte es von Tsunade bekommen und es war ihr wirklich etwas zu groß, da die dünnen Träger ständig runterrutschen.

Verzweifelt versuchte Sakura ihre Gedanken zu ordnen, aber es gelang ihr einfach nicht, das Chaos in ihrem Kopf zu beseitigen.

Immer wieder musste sie daran denken, dass Sasuke in demselben Gebäude wie sie untergebracht worden war, nur ungefähr einige Meter weiter unter der Erde...

Er wurde bestimmt in einer der Hochsicherheitszellen gebracht... Da war es garantiert eiskalt und zugig und feucht und alles auf einmal...

Nervös zupfte Sakura an ihrem Nachthemd herum. Ihre Stirn lag in Falten, die minzgrünen Augen huschten unruhig über das verschneite Konoha. Von hier aus konnte man sogar das zerstört Haus sehen, aus dem nur noch einige Rauchwolken aufstiegen und mit der kalten Winternacht verschmolzen.

Im nächsten Moment war sie verschwunden.
 

„Nein.“

Tsunade sagte dieses Wort mit dem deutlichen Nachdruck einer Hokage.

Der Schein der Kerzen warf ein schummriges Licht auf ihren Arbeitsplatz, auf dem sich Bücher und Schriften stapelten, Stifte und Pinsel rum lagen und Tintenflecke verteilt waren. Die Blonde sah nicht auf, wollte es auch nicht, da sie sonst Gefahr laufen würde in die flehenden Augen von Sakura schauen zu müssen.

„Tsunade...bitte.“

Sie sprach sie mit ihrem Vornamen an, es war ihr wohl wirklich wichtig. Doch die Hokage durfte Sakuras Wunsch nicht nachgeben, es wäre viel zu gefährlich.

„Vorhin hattest du mich noch gefragt, warum ich ihn nicht getötet hätte. Und jetzt kommst du um diese Uhrzeit mit so was?“

„Ich weiß ja selbst nicht...“, entgegnete Sakura verlegen und strich sich einige Haarsträhnen hinters Ohr. Ja, was weiß sie eigentlich nicht?! „Ich glaube, ich war noch sie so verwirrt in meinem Leben...“, gab sie letztendlich zu und lächelte nun unsicher.

Bei diesen Worten sah Tsunade auf. „Verwirrt also...“, sie machte eine Pause, „weißt du was ich bin? Mindestens genauso verwirrt wie du.“ Mit einem ungläubigen Blick sah Sakura die Hokage auf sich zukommen. „Sasuke hat dich jetzt schon zum zweiten Mal vor Schaden bewahrt, aber gleichzeitig hat er unser Dorf zum zweiten Mal verraten. So etwas ist äußerst selten und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich diese Situation handhaben soll...“

Ein Seufzer entwich der Blonden.

„Da sind die Schlüssel.“ sie deutete auf ihren Schreibtisch.

„Ich hab nichts gesehen...“
 

Die Fesseln schnitten ihm ins Handgelenk. Das Blut, welches über seine wunde Haut lief, war die einzige Wärmequelle in diesem dunklen Verließ. Die Schmerzen spürte er schon gar nicht mehr, die Kälte hatte seinen ganzen Körper taub gemacht und die Bannungskette der Hokage sog ihm stetig seine letzten Chakrareserven ab.

Wenn er bei vollen Kräften wäre, dann wäre selbst der Stahlpfeiler, an dem er fest gekettet und der mit unzähligen hochexplosiven Bannzetteln übersät war, kein Hindernis gewesen.

Stumm und mit leerem Blick saß Sasuke in dieser Zelle. Eigentlich hätte das alles anders laufen sollen...

Er war schwach geworden, dachte der Schwarzhaarige, gelenkt durch irgendwelche dämlichen Gefühle, die nicht da sein sollten und die für ihn mächtige Waffen waren, gegen die niemand ankam, der auch nur annähernd Menschenverstand besaß.

Die Akatsuki hatten ihm den ganzen Plan versaut. Warum hörten sie nicht einmal auf das, was er ihnen befahl?! Gut, er war zwar nicht ihr Oberboss, aber dennoch hatten sie auf ihn zu hören, direkt nach dem mysteriösen Anführer der Verbrecherorganisation, dessen Gesicht noch nie jemand gesehen hatte, nicht einmal er selbst.
 

Aber was sollte er jetzt tun? Was würde man mit ihm machen?

Er war Gefangener seines eigenen Dorfes.

Gefangener seiner eigenen Freunde.

Gefangener.. seines Herzens.
 

Es knackte ihm Schlüsselloch der eisernen, dick gepanzerten Tür.

Sasuke sah auf.

Dann schob sie sich langsam, quietschend auf, der Lichtstrahl vom Flur wurde breiter und breiter, bis er schließlich sein blasses Gesicht erhellte.

Links und Rechts am Türrahmen sah man die leblosen Körper der Wachen liegen. Wer hatte es geschafft, die beiden Ninjas so lautlos auszuschalten?! Sasuke erinnerte sich an kein verdächtiges Geräusch...

Die Tür wurde nun ganz aufgestoßen, die ewige Dunkelheit wich einem hellen Schein.

Und da stand sie.

Sie sah aus wie ein Engel.

Ihre Hände zitterten, das weiße Kleid bewegte sich unmerklich an ihrem Körper, als Sakura die Zelle betrat.
 

Zögerlich machte die junge Frau einen Schritt nach dem anderen auf den am Boden Sitzenden zu. Es war wirklich eiskalt hier drin, ihre Füße waren schon ganz blau und taub. Doch das kümmerte sie jetzt nicht.

Viel schockierender war es, Sasuke in dem Zustand und so verletzlich zu sehen, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb.

Durch das enorme Gewicht der Tür glitt diese wieder von alleine ins Schloss. Es klackte und die Schwärze kehrte wieder in den Raum zurück.

Das wenige Licht, welches durch Risse und kleine Lücken eindrang, schien von dem Weiß des Kleides aufgesogen zu werden.

Sasuke brachte all seine letzte Kraft auf, um den Kopf zu heben und Sakura anzuschauen, die nun etwas unschlüssig vor ihm stand.

„Warum... bist du hier“, fragte er schließlich und man hörte, dass es ihm schwer fiel auch nur einen Ton raus zu bringen.

Sakura schniefte kurz und ging dann in die Knie.

„Ich.. wollte zu dir und... mich bei dir bedanken...“

„Wofür?“

Wieder zögerte Sakura mit ihrer Antwort. Eigentlich wollte sie was ganz anderes sagen, aber sie traute sich einfach nicht... wieder nicht.

Dann entschloss sie sich, überhaupt nichts mehr zu sagen. Stattdessen ruhte nun ein sanfter Blick auf Sasuke und er spürte, wie ihm trotz der Kälte warm ums Herz wurde.

Ja, das musste es sein. Dieses Etwas in ihm drin, was ihn so schwach machte...
 

Plötzlich strich Sakura mit ihrer rechten Hand zärtlich über seine Wange. Seine Haut war eiskalt... Die Stelle, an der sie ihn berührte, brannte richtig.

Ihre Blicke trafen sich abermals. In diesem Augenblick bedarf es keiner Worte, um zu wissen, was der andere denkt oder fühlt. Sakura wollte nun für Sasuke da sein, egal, ob er nun ein Abtrünniger war, oder nicht. Und Sasuke selbst wehrte sich nicht gegen ihre Entscheidung, auch nicht, als sie ihn vorsichtig küsste, die eine Hand immer noch auf seiner Wange, die andere in seinem Nacken vergraben. Es war nur ein kurzer, sanfter Kuss, aber er reichte schon aus, um Sasuke etwas ungläubig gucken zu lassen.

Sakura hatte sich einfach ganz auf den Boden gesetzt und ihre Arme um seinen Körper geschlungen, den Kopf auf seiner Brust gebettet.

„Sakura...“

„Ich bleib bei dir, egal, was du sagst.“

„Hier ist es viel zu kalt...“

„Ich bleib.“

Sie kuschelte sich mit ihrem warmen, aufgeheizten Körper an seinen völlig unterkühlten und schloss die Augen.

Sturkopf, dachte Sasuke...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  Dahlie
2007-01-26T15:06:51+00:00 26.01.2007 16:06
Boah was habe ich dieses mal lange gebraucht um dein neues Pitel zu lesen
Sorry
*in die Knie geht*
Ganz ehrlich?
das Pitel war geil^^
schreib bitte schnell weiter^^
Von: abgemeldet
2007-01-22T22:26:39+00:00 22.01.2007 23:26
*sichkopfkratz*
Hab ich einen Filmriss oder so? Hat Sasuke das Dorf verraten? Wann, wo, wie und warum denn? Na ja, ich hoffe du kannst es mir erklären.
Aber ansonsten *fähnchenschwing* ist deine FF einfach grandios!! Ich dieses Pairing sowieso voll geil und dein Ende war einfach der Hammer!
Höhöhö, ich freu mich schon wenns weitergeht.
Schönen Abend noch.
merel25
Von: abgemeldet
2007-01-19T14:27:12+00:00 19.01.2007 15:27
*rumkreisch*
boah, mir fällt nichts anderes ein als:
SUPER; GEIL; SÜß!
Schreib schnell weiter! Und mir dann bitte ne EnS! Danke im voraus
Von: abgemeldet
2007-01-18T18:27:19+00:00 18.01.2007 19:27
Ich weiss nicht, aber du hast ja den Titel gewechselt :P
Boah Sasuke, muss du Sakura immer weh tun?
Konoha zwei mal verraten gilt nicht -.-
Bist ja fies.. *schmoll*
war echt geil!!!
ob du mir ne ENS geschickt hast, weiss ich nicht ^^"
Ic wollte doch nicht 50 ENS beantworten T_T
HILFFEEE *heul*
NAja, war so cool!!!
YEAH!!! der erste Kuss^^
Was soll ich noch sagen?
Sakura ist echt verwirrt :P
Und diese FF ist echt der HAMMER!!!
so GEIL!!!
MAch ja weiter!!!
Treue Grüsse Kit-cAt
Von:  Lionness
2007-01-18T18:10:12+00:00 18.01.2007 19:10
So herrlich süß!*grins* das kap war super klasse, mach schnell weiter und schick mir dann eine ens ja?
bye Lionness
Von:  AzureAngel
2007-01-18T16:57:02+00:00 18.01.2007 17:57
wow super kapitel *.*
ich hätte gar nicht erwartet, dass es nochmal so spannend werden würde..einfach nur toll^^
mach schnell weiter
Von:  sinichan
2007-01-18T15:55:14+00:00 18.01.2007 16:55
*Fähnchen schwenk, mach weiter so*
freue mich aufs nächste kapi
grins
hdl
Von: abgemeldet
2007-01-17T17:23:21+00:00 17.01.2007 18:23
Hammer geiles Kapitel
ich liebe diese ff *ff zu mein Favoriten pack* so fertig
Als schreib ganz schnell weiter.
Und sag bescheid wenns weiter geht
cYa Rosenbluete001
Von: abgemeldet
2007-01-17T16:37:40+00:00 17.01.2007 17:37
och wie süß, ich steh auch total auf solche szenen, hach die überraschung is dir gut gelungen. =) das is echt eines der geilsten pitel von der ff, ^^ un was ich noch schöner finde is das du kakashi mit eingebaut hast.*derbe freu*
aber das sasuke ein abtrüniger is hätte ich ma nich gedacht. aber um so besser... hihi ^^ freu mich schon total auf die nächsten pitel, hdgggggggggsssmdl tüssi Mariku-Chan
Von:  Suchen
2007-01-17T13:07:07+00:00 17.01.2007 14:07
hach...*seufzt*
wie schön....
Tolles Kapitel, echt, ist ganz schön lang geworden...
Romantik, hm?? Davon krieg ich momentan (in FFs und so) gar nicht genug...*seufzt*


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