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Non stop - ****ing job

von

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Nichts als die Wahrheit

Nach einigen Minuten des schweigsamen Essens hob Neo den Blick und sah verwirrt in die Richtung seines geliebten Rotschopfs. Jener starrte auf seinen Teller und bekam keinen Bissen herunter. Kevin wurde in jeder Sekunde schlechter, bei dem Gedanken an das, was Amon mit ihm getan hatte und was nun Neo von ihm denken musste, wenn er es ihm sagen würde.

„Was ist los mit dir Kevin?“, die sanfte und beruhigende Stimme seines Gegenübers ließen die grünen Augen zusammenzucken. Der Rothaarige hob langsam den Blick und lächelte entschuldigend. Er wusste einfach nicht, wie er sich verhalten sollte.

Sollte er nach der Wahrheit fragen?

Vielleicht hatte Amon ihn ja angelogen. Er könnte dann die ganze Sache versuchen zu vergessen, sein Geliebter würde nie etwas von Amons Besuch erfahren und sie würden gemeinsam glücklich Weihnachten feiern. Aber wenn es nicht an dem lag, dann hätte der Rotschopf wenigstens jetzt die klare Gewissheit und würde sich keine weiteren hoffnungsvollen Gedanken machen.
 

Kevin legte sein Besteck neben den fast noch unberührten Teller und suchte Neos Blick.

„Willst du wirklich mit mir Weihnachten verbringen?“, erklang es zitternd aus dem Mund des Rothaarigen.

„Wie kommst du denn auf so eine Frage? Kevin was ist nur mit dir los? Natürlich will ich mit dir Weihnachten feiern, denn…“ – „Sag jetzt nichts, was eine Lüge sein könnte Neo. Sag mir bitte die Wahrheit. Wo warst du heute Vormittag, nachdem dein Flugzeug in dieser Stadt gelandet war? Hat Lawrence dich abgeholt und dir dein Weihnachtsgeschenk bei sich im Zimmer auf seinem Bett überreicht?“

Eine angespannte, unangenehme Stille breitete sich im Zimmer aus und ließ Kevins Finger verkrampfen.

Wieso wurde Neo nicht laut und bestritt seinen Vorwurf?

Seine falsche Fragerei?

Wieso sagte er nichts und starrte ihn nur entgeistert an?
 

„Kevin, ich…“, Neo sah sein Gegenüber mit einem verzweifelten Blick an. Woher wusste er, dass Lawrence ihn am Flughafen überrascht hatte?

„Ich habe alles versucht, eher hier zu sein, doch…“ – „Gib es doch zu, verdammt! Du hast dich von ihm verführen lassen, deswegen kamst du erst jetzt! Hat es denn wenigstens Spaß gemacht? Hat es sich gelohnt? War es das wert?“, Kevin war blindlings von seinem Platz aufgesprungen. Er zitterte am ganzen Leib und Tränen stiegen ihm in die Augen.

Das konnte doch nicht wahr sein? Amon hatte Recht gehabt?!

„Kevin. Es war nicht so wie du denkst!“ – „Wie war es dann? Besser? Wolltest du es heute Abend mit uns beenden und zurück zu ihm? War das dein Plan?“, Neo war ebenfalls aufgestanden und wollte auf seinen Geliebten zugehen, doch jener wich vor ihm zurück und sah ihn mit tränenverschleiertem Blick an.

„Nein! Ich würde nie mit dir Schluss machen wollen. Ich liebe dich, Kevin! Lawrence hat mich aufgehalten, hierher zu dir zu kommen! Ich hatte seine Einladung abgeschlagen, glaub mir. Ich wollte gerade aus der Eingangshalle des Flughafens, als er mir hinterher gelaufen kam. Im nächsten Moment wurde mir schwarz vor Augen. Ich bin erst in einem Taxi auf dem Weg zu dir wieder aufgewacht. Das ist die Wahrheit!“ – „Du lügst doch! Wieso sagst du mir nicht ins Gesicht, dass du dich für ihn entschieden hast!“, mit einem lauten Schluchzen versuchte sich Kevin von Neo abzuwenden und mit seiner rechten Hand die Tränen weg zu wischen.
 

Doch im nächsten Augenblick schlangen sich zwei starke Arme um ihn und ließen ihn keinen Zentimeter weiter.

„Bitte Kevin. So glaub mir doch! Ich liebe dich! Ich liebe dich über alles…“, flüsterte die verzweifelte Stimme Neos an sein Ohr. Die grünen Augen konnten nicht mehr und schlossen sich gequält. Kevin brach zusammen und wurde noch rechtzeitig von seinem Geliebten aufgefangen.

„Kevin? Bitte! Vertrau mir! Ich würde dir so etwas niemals antun!“ – „…Keil zwischen uns…“, schluchzte der Rothaarige leise in seinem Arm und ließ ihn aufhorchen.

„Was?“, fragte Neo mit beunruhigter Stimme.

„Lawrence und Amon wollen einen Keil zwischen uns treiben…“, bei jedem Wort, das die grünen Augen aus sich herauspressten, verkrampfte sich die schlanke Gestalt in Neos Armen. Jener hisste erschrocken auf.

Diese Reaktion kannte er bei seinem Geliebten. Damals, als sein Rotschopf von Lawrence zu Amon verschleppt wurde und dieser breitschultrige Typ ihn vergewaltigt hatte, war Kevin ähnlich verstört gewesen.

„Was ist passiert Kevin? Sag es mir!“, das Bündel Nerven krümmte sich noch mehr zusammen und wimmerte leise.
 

Nach schier endlosen Sekunden, indem Neo seinen Geliebten beruhigend im Arm gehalten hatte, vernahm er eine leise Stimme.

„Er war hier… und hat gemeint, du seist freiwillig bei Lawrence. Er dachte, dadurch hatte er eine Chance bei mir, doch ich sagte ihm, dass ich nur dich liebe, egal, ob du meine Liebe erwiderst oder nicht. Er wollte es nicht einsehen und hat mich…“, dünne Finger krallten sich in das Hemd von Neo, als Kevins Worte immer mehr im Schluchzen untergingen. Jener presste den stark zitternden Körper noch enger an sich und wiegte ihn sanft.

Neo konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Amon dieser Bastard!

„Bitte hasse mich nicht, Neo! Ich habe mich so sehr dagegen gewehrt, doch er war einfach zu stark… ich hasse mich so dafür… es ist alles meine Schuld…“ – „Shhhhh… Ich liebe dich und daran wird sich nichts ändern. Beruhige dich, Kevin. Dich trifft keine Schuld. Shh…“, Neo sprach noch einige Minuten weiter mit seiner beruhigenden, sanften Stimme und streichelte seinem Rotschopf sacht über den Rücken. Dann hob er ihn vorsichtig hoch und brachte ihn zur Couch, wo er sich mit ihm auf dem Schoss hinsetzte. Eng aneinander gekuschelt saßen sie dort eine ganze Weile, bis Kevins Weinen verstummt war und jener seinen Geliebten mit einem traurigen Blick ansah.

„Bleibst du bitte noch diesen Tag bei mir, Neo? Es ist Weihnachten und ich will nicht allein sein. Morgen, wenn du gehst…“ – „Ich lass dich nicht allein, Kevin. Nie wieder. Das verspreche ich dir!“, mit diesen Worten legten sich sanfte Lippen auf die Kevins, der mit einem Ansatz eines glücklichen Leuchtens in den Augen die Arme um Neos Nacken schlang.

„Lass uns diese Sache so gut es geht hinter uns bringen. Ich liebe dich. Und du liebst mich. Das wird uns keiner mehr zerstören, versprochen.“ – „Versprochen.“, flüsterte Kevin leise, während er seinen Kopf auf Neos breite Schulter sinken ließ und langsam einschlief.



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