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Callboys

ZoxRo (LyxKa, SaxNa)
von

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Mangelnde Perfektion

30. Robin Mangelnde Perfektion

Ein Herz das rast, der Körper bebt vor Anstrengung, als wäre die Person ein weites Stück gerannt oder schnell gelaufen. Und obwohl ich die Augen nicht sehen kann, die Kleidung eine ganz andere ist, so weiß mein Herz doch sofort, dass es nur Ryo sein kann, der soeben die Bar betreten hat.

Woher ich das weiß? Ich weiß es nicht, ich fühle es. Fühle wie mir warm wird, mein Körper wie von Hitze umfangen, meine Wangen sicher leicht gerötet. Aber auch eine Art Schamgefühl begleitet diesen Augenblick, denn auch wenn ich weiß wie ich fühle, niemand sonst tut es, oder?

Er ist hierhergekommen um sich mit mir zu treffen, mit mir allein. Kein Telefonanruf bei einer Agentur war dafür vorher von Nöten, kein Gespräch mit einer dritten Person, um dieses Zusammenkommen zu arrangieren, Blicke allein genügten.

Doch so schmeichelhaft dies im ersten Moment auch klingen mag, spätestens jetzt weiß auch er, dass er mehr als bloß eine nette Verabredung für mich ist, ich ihn nicht nur deshalb bezahle, weil ich nicht allein meine Freizeit verbringen möchte.

Und was ist mit June? Sie weiß, dass er ein Callboy ist und jetzt eigentlich nicht hier sein dürfte. Sie mag augenscheinlich etwas überdreht und dadurch unaufmerksam wirken, aber diese Beschreibung wird ihr bei genauerer Betrachtung nicht gerecht.

Und zuletzt bleibt auch noch die bange, aber hoffende Frage in mir zurück, ob Ryo aus eben dem gleichen Grund um dieses Treffen bat oder doch nur, um die Fronten zu klären. Oder will er lediglich dafür sorgen, dass er eine seiner Stammkundinnen nicht verliert? Wie viele mag er eigentlich haben? Eine? Fünf? Zehn? Spielt die genaue Zahl überhaupt eine Rolle?

Ich mag ihn mir nicht vorstellen, umringt von vielen schönen Frauen, die ihn alle begehren und umgarnen. Ob er zu allen nein sagen kann? Hat er nicht auch seine Schwächen? Im Grunde ist er doch auch bloß ein Mann, nicht mein Mann.

Aber selbst ein Eheversprechen ist ja heutzutage nichts mehr wert, das musste ich am eigenen Leib erfahren. Das kurze körperliche Vergnügen drängt alle anderen Wertigkeiten in den Hintergrund, als gäbe es nichts Wichtigeres.

Ist es nicht so? Wie soll ich denn je wieder Vertrauen fassen können?

Meine Befürchtungen bündeln sich zu einem Kloß in meinem Hals, nehmen mir die Luft zum Atmen, verstärkt durch das peinliche Gefühl in mir, dass Ryo längst wissen könnte, weshalb ich seiner Einladung ins Stars gefolgt bin.

Idiotisch, nicht wahr? Bedingt es nicht die Logik der Dinge, dass er meinen geheimen Wunsch erst kennen muss, um diesen auch erfüllen zu können? Und trotzdem verhalte ich mich dermaßen irrational, dass ich mich selbst ohrfeigen möchte.

„Na so was, wo kommt der denn so spät noch her? Er wird sich ja wohl kaum verlaufen haben.“

Irritiert blicke ich June ins Gesicht, die lässig an der Theke lehnt und mich frech angrinst. Ich fühle mich ertappt. Jetzt sind meine Wangen bestimmt mehr als bloß leicht gerötet. Als würde mein Gesicht brennen, so heiß fühlt es sich an.

Dennoch gleitet mein Blick zurück zu Ryo, der unumgänglich auf mich zukommt und dabei sein schwarzes Kopftuch abzieht. Sein grünes Haar wirkt leicht zerzaust, so dass ich unweigerlich an den kleinen Diego denken muss und sich mir die Frage aufdrängt, wer gerade auf ihn aufpasst. Dass die beiden sich aber auch derart ähnlich sehen…

Kleine Bilder schieben sich in meinen Kopf, Szenen die nie existierten, denen ich aber am liebsten glauben möchte. Ryo und ich, wir zwei allein, wie wir lachen und reden, unbefangen. Mal befindet sich Diego an unserer Seite, dann gehört die Szene wieder nur uns. Verspielt, intim, ernsthaft.

Sehnsucht steigt in mir auf, die mich fast mein Umfeld vergessen und ihm entgegenlaufen lässt. Aber es ist mein Schamgefühl das mich zurückhält und die Ungewissheit wie er auf mein überstürztes Handeln reagieren würde. Zudem hege ich die Befürchtung, dass mir der Alkohol ein wenig die Sinne vernebelt hat. Oder ist es einfach nur der Anblick, der sich mir bietet?

Breite Schultern, schmale Hüften, Muskelpartien in ihrer schönsten Form und eine Jeans, die zwar nicht mehr allzu neu ist, aber gerade deshalb sehr aufregende Unterbrechungen ihres Stoffes aufweist.

Wie viele Löcher das wohl sind? Eins, zwei…drei…vier, fünf…

„Hallo, mein Süßer! Was treibt dich so spät noch hierher?“

Übermütig springt June Ryo in die Arme und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, ganz so, als hätte sie den lieben langen Abend nur darauf gewartet, dass er endlich zu ihr kommt. Und so langsam aber sicher keimt in mir der Verdacht, dass sie ihn besser kennt, als ich zuerst dachte. Nicht in dem Sinne, dass sie einmal mit ihm zusammen gewesen ist, aber es liegt eine besondere Art der Vertrautheit zwischen ihnen. Was sie wohl verbindet?

„Komm und setz dich zu uns. Robin und ich gönnen uns gerade ein paar Drinks.“

Sie schiebt Ryo vorwärts, drängt ihn regelrecht sich zu uns an die Bar zu setzen; er folgt widerstandslos. Aber ich wäre auch sehr enttäuscht von ihm gewesen, hätte er mich nun ignoriert oder wäre auf unnötig große Distanz zu mir gegangen. Wir haben uns schon oft getroffen, haben über Gott und die Welt gesprochen, hatten Spaß, aber auch ernste Momente. Man kann sogar behaupten, dass wir uns recht gut kennengelernt haben, auch wenn ich weiß, dass Ryo im Endeffekt mehr über mich weiß als ich über ihn. Doch allein die Tatsache, dass ich seinen kleinen Sohn kennenlernen durfte, diese infantile Zeichnung auf meinem Schreibtisch nahezu jeden Tag betrachte, lässt mich hoffen, dass Ryo und mich ein wenig mehr verbindet als ein paar alkoholhaltige Drinks in einer Bar über den Dächern der Stadt.

„Was darf ich euch zu trinken anbieten?“ June beugt sich weit über den Tresen, präsentiert freizügig ihr Dekolleté, dass ich einen Moment lang wie versteinert in ihren Ausschnitt starre. Muss sie sich derart schamlos gegenüber Ryo zeigen?

Demonstrativ hebe ich meinen Blick und wende mich Ryo zu, der mich zu meinem Erstaunen ebenfalls direkt ansieht. Aber es ist mir nicht unangenehm hier mit ihm zu sitzen, unverhohlen in seine Augen zu blicken, in denen ich Erleichterung erkennen kann. Aber er wirkt auch ein bisschen erschöpft, die Haare leicht zerzaust, nicht perfekt gestylt wie sonst.

Und wenn man es genau nimmt, so ist unser ganzes heutiges Zusammentreffen alles andere als perfekt. Zum ersten Mal seit langer Zeit war ich auf die Begegnung mit ihm nicht vorbereitet, konnte mich nicht für ihn zurechtmachen oder mir überlegen, wie ich den Abend zusammen mit ihm verbringen möchte.

Dennoch sitzt er nun neben mir, gekleidet in zerrissenen Jeans und einem ärmellosen Shirt, das ebenfalls schon bessere Zeiten gesehen hat. Er wirkt wie ein Student, ungebunden und eigen, dass ich mich selbst kurz an meine eigene Studentenzeit erinnert fühle und ich mir wünsche, ich wäre ihm zu jener Zeit auf dem Campus begegnet. Hätte ich ihn damals schon gekannt, wäre ich vielleicht nie mit Zero zusammengekommen.

Doch die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, geschehen ist geschehen. Aber sowohl Gegenwart als auch Zukunft gehören mir, ich habe es in der Hand und ich möchte diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Aber wie anfangen? Zumal wir nicht alleine sind, June ist schließlich ebenfalls noch da und erweckt in mir auch nicht gerade den Eindruck, als hätte sie es besonders eilig woanders hinzugehen. Ich möchte sie ja auch nicht vergraulen, sie ist eine liebenswerte, wenn auch verrückte Person mit dem Herz am richtigen Fleck, aber ein klein bisschen Privatsphäre wäre mir momentan einfach lieber.

Zwar hat mir ihre vorherige Bemerkung deutlich gezeigt, dass sie hinter dem heutigen Treffen zwischen Ryo und mir mehr vermutet als es im ersten Moment den Anschein erweckt, so möchte ich sie dennoch nicht an diesem Gespräch teilhaben lassen. Es fällt mir schon schwer genug Ryo gegenüberzutreten, aber mit June als Zuhörer werde ich es mich wohl nie trauen ihn auf unser Verhältnis zueinander anzusprechen.

Doch wie sooft im Leben nützt es nichts sich den Kopf bereits im Vorfeld zu zerbrechen, denn es kommt ohnehin anders, als man es sich vorher ausgemalt hat.

Ryo verlässt den Platz neben mir, um sich hinter dem Tresen neben June zu lehnen, die mich noch immer erwartungsvoll ansieht. „Willst du heute den Barkeeper für uns spielen?“, meint sie aber schließlich zu ihm und grinst ihn frech von der Seite an.

„Für dich nicht“, entgegnet er und grinst zurück, was sie für einen kurzen Augenblick zu irritieren scheint. Ist das Sorge in ihrem Blick?

Doch er legt einfach seinen Arm um sie, zieht sie ein Stück näher an sich heran, dorthin, wo ich jetzt eigentlich gerne sein würde; nah an seinem Herzen. Leider scheint ihm am heutigen Abend jede andere Frau näher zu sein als ich.

„Anstatt fremde Frauen anzuflirten, solltest du lieber zu Jessy gehen, bevor sie dir zu Hause wieder eine Szene macht. Du weißt doch, wie eifersüchtig sie sein kann.“ „Na gut, aber…“ Aufmerksam mustert June ihr Gegenüber, ehe sie sich dazu entschließt seinen Worten Folge zu leisten.

Stumm blicke ich ihr nach, sehe wie sie sich zwischen den Tischen und Gästen zu ihrer Freundin durchschlängelt, aber nicht ohne sich noch einmal kurz zu uns umzudrehen. Habe ich das jetzt richtig verstanden, June und Jessy sind ein Paar?

Ein bisschen beneide ich June in diesem Augenblick, denn im Gegensatz zu mir hat sie jemanden gefunden der sie liebt, der für sie da ist und ihr ein offenes Ohr leiht, wenn sie Sorgen hat. Es gibt nichts wertvolleres als einen Menschen an seiner Seite zu wissen, der den gleichen Weg beschreitet wie man selbst.

Doch was tue ich? Verschenke mein Herz an einen Callboy, der für jede Frau gegen Geld ein nettes Lächeln übrig hat. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen für eine ernsthafte Beziehung. Aber ich bin auch nicht gewillt so schnell aufzugeben, würde gerne wissen wie er denkt und fühlt, was hinter seiner Fassade steckt, denn ich möchte nicht glauben, dass ich ihm völlig egal bin, schließlich wird er nicht jeder seiner Kundinnen heimlich einen kleinen blauen Stern zustecken, während er sich gerade mit einer anderen trifft.

Wieder sehe ich ihn an, beseelt von der festen Absicht endlich mit der Sprache rauszurücken. Doch meine Augen haften wie gebannt auf dem Shaker, den Ryo durch die Luft wirbelt, um ihn anschließend wieder aufzufangen; meine Gedanken wirbeln mit ihm. Rauf und runter, immer wieder, bis die Karussellfahrt in zwei schmalen hohen Gläsern ein Ende nimmt.

Es wird das erste Mal sein, dass wir beide den gleichen Cocktail trinken, den sogar er für uns zubereitet hat. Banal, nicht wahr? Und vielleicht mag ja der Grund meines Hierseins ebenfalls banal erscheinen, aber ich möchte endlich Klarheit. Möchte keine Lügen, keine Tricks, keine Show, nur die reine Wahrheit, egal wie bitter sie auch sein mag.

Aber allein schon die Möglichkeit, dass dieser Abend anders enden könnte als ich es mir gerne vorstellen würde, versetzt meinem Herzen einen Stich. Es mag egoistisch klingen und vielleicht ist es das sogar auch, aber ich möchte endlich wieder etwas mehr Spaß und Freude in mein Leben bringen und Ryo würde ich dabei gerne an meiner Seite haben. Doch wie sieht er das?

Verstohlen beobachte ich ihn, sehe wie er wieder Ordnung schafft hinter der Bar, bevor er unsere Gläser hübsch arrangiert und wieder auf meine Seite des Tresens kommt und auch neben mir Platz nimmt. Stumm stoßen wir an, dann probiere ich. Alkoholfrei?

„Ich dachte, für ein klärendes Gespräch wäre ein klarer Kopf am besten.“

„Ja…“ antworte ich leise, denn aus einem mir unbeschreiblichen Grund klingen seine Worte schon jetzt wie die Ankündigung meiner Niederlage. Meine kleine Seifenblase zerplatzt, ebenso wie das Bild von Ryo und mir in meinem Kopf.

„Wird Sina dich nicht vermissen, solange du hier bist?“ Es klingt verletzt und ich fürchte, dass er das auch sofort bemerkt hat, ebenso wie die eigentliche Frage hinter meiner verbalen Trotzreaktion.

„Niemand wird mich vermissen. Marc und Pierre widmen sich voll und ganz Sina Catrell, die Reporter vor dem Hoteleingang werden die passende Story für die morgigen Nachrichten dazu schreiben und ich habe mich wie ein Dieb in der Dunkelheit davongemacht. Oder glaubst du, dass ich jemandem in meinen Alltagsklamotten aufgefallen bin?“

Er seufzt.

„Robin, hör zu. Dieser ganze Abend diente einzig und allein dem Zweck Sina’s Image ein wenig aufzupolieren und ihrer Karriere neuen Schwung zu geben. Morgen wird sich jeder an die schillernde Fotografin erinnern, die mit drei Männern ein Verhältnis hat, an ihre langweiligen Fotos wird dabei niemand denken. Aber ich hatte wenigstens gehofft, dass du dieses ganze Theater durchschauen würdest. Es tut mir leid, wenn dich mein Verhalten verletzt hat, aber in jedem Job gibt es nun einmal Dinge die man tun muss, auch wenn man persönlich nicht dahintersteht.“

„Wieso suchst du dir dann keinen anderen Job? Ryo, ich…ich ertrage das einfach nicht länger. Im Grunde war mir immer klar, dass ich nicht die einzige Frau bin mit der du dich triffst, aber heute Abend bin ich einfach an meine Grenzen gestoßen.“

„Bitte, versuch die ganze Angelegenheit objektiv zu betrachten, denn-“

„Ich kann in deiner Nähe aber nicht objektiv bleiben, es zerreißt mich innerlich! Jedes Treffen mit dir freut und betrübt mich inzwischen gleichermaßen. Zurzeit gibt es für mich nichts schöneres als mich mit dir zu treffen, mit dir zu reden, deine Nähe zu wissen, aber ich darf dabei nicht daran denken, dass du am nächsten Abend einer anderen gehören wirst.“

„Es tut mir leid.“

„Es tut dir leid. Hast du nichts anderes dazu zu sagen? War es das jetzt?“ Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben, durch dieses Treffen würde sich mein Leben positiv verändern?

„Was willst du hören?! Denkst du, wenn ich dir sagen würde, wie viel du mir bedeutest, wären alle Probleme aus der Welt geschafft?! Denkst du wirklich, dass es so einfach ist?!“

„Ryo, ich-“

„Ich habe es verdammt nochmal satt! Ryo hier, Ryo da! Ryo existiert nicht! Er ist lediglich eine Rolle die ich spiele. Am liebsten würde ich den ganzen Mist hinschmeißen und neu anfangen, aber…!“

Überrascht sehe ich in seine Augen, sehe seine Verzweiflung, aber auch tiefe Wut. Trotzdem scheint er sich darum zu bemühen seinen Gefühlsausbruch unter Kontrolle zu halten, doch die Erschöpfung ist ihm anzusehen.

„Aber du warst doch auf dem College, du bist noch jung, du findest einen anderen, einen besseren Job.“

Er lächelt bittersüß.

„Nichts wäre mir lieber…“

Niedergeschlagen wirkt sein Blick, ja seine ganze Körperhaltung, als hätte er sich selbst schon aufgegeben. Und das überrascht mich! Ryo wirkte auf mich immer selbstbewusst und zielsicher, als könne ihm niemand etwas anhaben. Doch nun sehe ich das Bild eines hilflosen jungen Mannes, der sein Leben alles andere als im Griff zu haben scheint.

„Was sollte dich daran hindern? Alvida wird dich schlecht zwingen können, weiterhin für sie zu arbeiten.“

Es gibt verschiedene Blicke die man untereinander austauschen kann, von freudig bis traurig, enttäuscht oder zufrieden, und eben diese Art Blick, mit dem ich mich gerade konfrontiert sehe. Als hätte ich unerlaubt eine Grenze überschritten hinter der sich etwas befindet, dass ich nicht hätte sehen sollen. Etwas, das auch ich nicht erwartet hätte.

Tausend Gedanken strömen gleichzeitig in mein Bewusstsein von denen ich dachte, ich hätte sie längst vergessen, weil ich sie nicht ernst genommen habe. Jetzt fordern sie dafür umso mehr meine Aufmerksamkeit.

~Du musst ganz schön verzweifelt sein. Und er erst! Aber es ist ja bekannt, dass diese Typen sich nur mit euch alten Schachteln abgeben, weil sie dazu gezwungen werden. Freiwillig würde so einer dich doch niemals anfassen!~

~Er ist ein Mensch mit den gleichen Rechten wie wir alle, kein Zuchtbulle. - Ach ja?~

~Was für einen Grund könnte es schon für jemanden wie mich geben, sich zu diesem Job zwingen zu lassen?~

Augenblicklich wird mir schlecht. Mein Kreislauf fährt Achterbahn, begleitet von Bildern, die meine schlimmsten Befürchtungen nur noch verstärken. Hilflos suche ich Halt am Tresen, aber woran festklammern?

Ryo’s starke Hand an meinem Rücken, ein Blick in seine Augen, erst jetzt finde ich den Weg in die Realität wieder, sehe mich aber auch mit allen Tatsachen konfrontiert. Sie zu leugnen wäre jedoch zwecklos.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass man dich erpresst?“, keuche ich fast. Es ist eine Sache etwas zu erahnen, aber eine andere sie auszusprechen. Und auch an dem Gesichtsausdruck meines Gegenübers ist deutlich zu sehen, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe. Es ist also wahr…

„Wovon…wovon redest du eigentlich?“

Sein Lächeln war noch nie so falsch wie in diesem Moment und das verletzt mich ein wenig, denn ich hatte gehofft, dass wir heute Abend ehrlich zueinander sein würden. Aber war das nicht bevor ich wusste, wie es um ihn steht?

„Geht es Diego gut?“, frage ich ihn deshalb, möchte am liebsten die Wahrheit aus ihm herausziehen. Es ist ehrliche Sorge die mich dazu treibt und die mich auch gleichzeitig verletzt auf sein mangelndes Vertrauen reagieren lässt.

„Was hat das mit ihm zu tun?“

Er stellt sich unwissend, aber an seinem kurzen prüfenden Blick den er mir zuwirft erkenne ich, dass ich recht habe.

„Wir hatten schon mal die gleiche Diskussion, weil ich damals die Befürchtung hegte, dass du nicht freiwillig den Callboy spielst. Du hattest mich gefragt, was für einen Grund es geben könnte dich zu diesem Job zu zwingen, aber mir viel keiner ein. Jetzt sehe ich das ein bisschen anders, jetzt, da ich den kleinen Diego kenne. Ich könnte mir vorstellen, dass die Liebe zum eigenen Kind jeden in die Knie zwingt, ihn dazu bringt Dinge zu tun, die er sonst nie tun würde. Habe ich recht?“

Für einen kurzen Moment schweigt er, sieht mich nur prüfend an, ehe er sich entschließt mir eine Antwort zu geben: „Würde es etwas ändern, würde ich dir sagen, dass du recht hast?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Silja
2020-06-20T15:18:43+00:00 20.06.2020 17:18
Mein Kreislauf fährt auch gerade Achterbahn. Das Kapitel wühlt mich sehr auf, was wieder deinen genialen Stil zuzuschreiben ist, dass du das mit deinen Worten schaffst.

Aber ich muss jetzt sehr tapfer weiterlesen, weil sonst wird das nicht mehr mit meinen Kreislauf.
Von:  nekrep
2011-02-11T18:13:22+00:00 11.02.2011 19:13
Hey!
Nachdem ich deine FF two cats gelesen hatte, wollte ich auch mal schauen, was du noch so geschrieben hast und bin auf das hier gestoßen.
Und "das hier" gefällt mir wirklich sehr, sehr gut!!! Wie ich schon bei "two Cats" Geschrieben habe, mag ich deinen schreibstil sehr gerne und bewundere deine Fähigkeit, dich so gut in die verschiedensten Charaktere hineinversetzen zu können!
Die Geschichte selbst, also die Handlung und so, gefällt mir auch seeeeehr gut! Ich muss zugeben, ich bin (wie viele andere hier anscheinend auch^^) ein rießen Fan von Diego! Der kleine ist aber auch zu süß xDDDD
Allerdings musste ich auf das Datum der letzten Änderung schauen, und ich bin... geschockt! o__O ich hoffe doch wirklich, dass du weiter schreiben wirst! Ich finde die Geschichte einfach viel zu toll, als dass ich jetzt einfach aufhören könnte sie zu lesen und mitzuverfolgen! (der satz klingt iwie falsch, aber ich konnte es gerade nicht besser formulieren v_____v)
Ich hoffe, es geht bald weiter!
lg nanashi12
Von:  Essi
2010-03-06T16:04:52+00:00 06.03.2010 17:04
Hallöchen :)
Ich dachte mir, ich lass jetzt auch meinen Kommentar hier. Die FF ist einfach der Hammer! Fängt man 1x an zu lesen, kann man nicht mehr aufhören! Will mehr o.o <3
Musste mich nur erstmal dran gewöhnen, dass Robin die graue Maus ist, weil ich sie sonst nur als wunderschön kenne *-* Und Zorro als besorgter Vater ist einfach göttlich! Der Arme kann einem aber auch leid tun :(
Die ganzen Flashbacks finde ich auch gut, weil man dann alles zu seiner Zeit erfährt, gibt dem ganzen nochmal einen Tick mehr Spannung ;)
Wie schon gesagt, die FF ist saumäßig gut, so wohl von deinem Schreibstil her als auch vom Inhalt :)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel *____*
LG Essi
Von:  F34rN0D4rkn355
2010-01-26T16:15:18+00:00 26.01.2010 17:15
mmm also ich muss dir recht geben, diese version is doch besser als die vorherige. irgendwie noch ergreifender, spannender u fesselnder. man spürt förmlich wie robin sich fühlen muss, welche gedanken ihr durch den kopf schiessen...
bin nur gespannt ob diego ihr vertrauen schenkt, ihr alles erzählt. gut mit sicherheit nich die ganze grausige vergangenheit, was er alles durchgemacht hat u so, aber vllt doch etwas das ihr zeigt, das ihm was an ihr liegt.
soooooo bis denne^^
glg
Von:  Sunshine_Schiffer
2010-01-24T16:01:23+00:00 24.01.2010 17:01
So hab gerade gesehen das es ja eine Neue Fassung ist ^^

Also ich muss sagen dir die neue Fassung ist besser als die Alte, um längen, kann verstehen das du die ausgewählt hast ^^
Nur den Titel find ich jetzt irgenwie nciht mehr so passend ^^"

Und wenn es nicht zu viel verlangt ist, hätte ich noch eine bitte an dich.
Bitte beeile Dich mit weiter schreiben, ich kanns einfach nicht erwarten.
*vorm PC rum Hibbel*

Ganz leibe Grüße Strohhut-Robin
Von:  Taifun-Vash
2009-09-09T04:08:48+00:00 09.09.2009 06:08
ich finde deine story und deinen schreibstyl einfach nur super
die einzelnen privaten verstrickungen die spalte zwischen arm und reich ist genial gezeigt das zorro unter dem anonym ryo arbeitet und sich in robin verliebt und sie in ihn einfach nur genial und zorro als alleinerziehender vater der durch soviele tiefs gegangen ist und das alleine für seinen kleinen sohn
könnteste mir eine ens schicken wenns weitergeht
MfG
Taifun-Vash
Von: abgemeldet
2009-07-23T18:53:32+00:00 23.07.2009 20:53
Hi Bienchen.
Hab grad deine FF nochmal gelesen.
Die neuen Kapis sind echt gut geworden, aber wie kannst du an so einer Stelle aufhören? Kannste doch net machen^^

Viele liebe Grüße

Markus
Von:  Heroeumel
2009-07-12T17:39:16+00:00 12.07.2009 19:39
wie alle anderen hier, freue ich mich, dass es endlich weiter geht!
ich hatte auch schon angst, dass du alle ff´s abgebrochen hast!
aber ich wurde eines besseren belehrt und gönne dir wirklich diese "kreativ"-pause, denn was dabei raus gekommen ist, ist einfach nur der hammer!
ich habe das Gefühl, dass dein stil noch besser geworden ist (obwohl das fast nicht möglich ist :-)
ich hoffe, du behälst diesen "höhenflug" bei und erfreust uns mit noch mehr tollen kaps! (was für alle ff´s gilt)

gruss
heroeumel

Von: abgemeldet
2009-07-10T15:04:53+00:00 10.07.2009 17:04
Hey Hey! ^^

Freut mich, dass mal endlich ein neues Kapi rauskommt. ^^
Hatte schon Angst, dass du die FF abgebrochen hast.

Wie dem auch sei, dass Kapi war der Hammer.
Das Gespräch war klasse.
jetzt weiß Robin wenigstens, dass Zorro Gefühle für sie hat und auch wieso er noch als Callboy arbeitet.

Hoffentlich findet sich ein Weg, damit er den Job endlich an den nagel hängen kann.
*sich das für die zwei wünsch*

Mach bitte auf jeden Fall weiter so, ja? ^^
*dir Kuchen dalass*

glg Xen
Von:  Sunshine_Schiffer
2009-07-10T07:29:20+00:00 10.07.2009 09:29
Mangelnde Perfektion ist wirklich eine gelungen Überschrift für diese Kapitel, aber wer mir sagen will das es eine Mangelnde Perfektion in diese Fanfic gibt, der ist echt nicht ganz richtig.

Das Kapitel war mit abstand eins der besten die ich je gelesen habe, dein Schreibstil ist einfach Perfekt und ich versteh dein selbst kritik nicht, noch besser geht es glaub garnicht mehr.
Die Gedankenzüge von Robin uns Zorro sind die Perfektion in deinsem Kapitel, der Mangel bezieht sich wirklich nur auf die Kleindung und Vorbereitung der beiden.

Auch wenn man Perfektion nicht eillen soll, möchte ich dich bitten und Hoffe das es diesmal nicht so lange dauert bis es wieter geht, den jetzt ist die Stroy wieder an einem Punkt an dem alles kommen kann.

In deisem Sinne

Schreib bitte ganz schnell weiter ich kann es nämlich kaum erwarten.

Liebe Grüße Strohhut-Robin


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