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Callboys

ZoxRo (LyxKa, SaxNa)
von

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Kleiner Besuch

24. Robin Kleiner Besuch

Heiße Himbeeren. Rot und fruchtig, süß und sanft, kombiniert mit kühlem Vanilleeis, das das Feuer der kleinen Früchte zu lindern weiß. Rot wie die Liebe, heiß wie die Sehnsucht…ich bin verrückt. Verrückt genug, um noch immer in dieser Erinnerung zu baden, als ich mit Ryo bis spät in die Nacht im Baratie saß und verschiedene Desserts ausprobierte. Keine französische Weinschaumsuppe zur Vorspeise, kein Chateaubriand als Hauptspeise, nur Desserts!
 

Gemütlich saßen Ryo und ich an diesem kleinen runden Tisch, naschten von der Süße des Lebens, die mich meine Auseinandersetzung mit Zero geradezu vergessen ließ. Zumindest solange, bis ich am nächsten Morgen meinen Anwalt auf diesen Mistkerl hetzte.
 

Er hat mich gedemütigt, mich in aller Öffentlichkeit geschlagen, aber das muss jetzt endgültig ein Ende haben. Niemand hat das Recht dazu mich derart minderwertig zu behandeln und ein Versager wie mein Ex-Mann schon gar nicht!
 

Doch Ryo ließ mich meine Wut vergessen, verwandelte die Katastrophe in einen wunderschönen Abend, den ich mit allen Sinnen genossen habe. Meine Zunge kostete die süßen Leckereien, meine Ohren lauschten Ryo’s markanter Stimme, meine Augen blickten tief in seine, meine Nase badete im Duft seines Aftershave und meine Haut prickelte unter der Berührung seiner Hand an meinem Arm, als er mich am Ende aus dem Lokal führte.
 

Es gibt Dinge, über die sollte man nicht nachdenken.
 

Leicht gesagt, wenn man sich für den heutigen Abend wieder mit ihm verabredet hat, weil die Wiedersehensfreude einfach zu groß ist. Vielleicht ist es sogar ein bisschen mehr als das.
 

Einen kleinen Moment zögere ich noch, ehe ich mein Handy aus meiner Handtasche hole und im Menü die Bildergalerie anwähle. In meiner Euphorie ließ ich mich gestern dazu hinreißen die Dessertvariationen zu fotografieren, aber auch ein Bild von mir und Ryo zu schießen.
 

Stumm mustere ich das kleine Bild, das gedämpfte Licht im Hintergrund und frage mich dabei unweigerlich, wann ich das letzte Mal so fröhlich war? Ich meine wirklich fröhlich, von innen heraus, dass man es auch in meinen Augen sehen kann.
 

Was hast du bloß mit mir angestellt, Ryo?
 

Nachdenklich lasse ich den Blick schweifen, sehe dabei aus meinem Bürofenster in der Galerie, während ich das kleine Mobiltelefon vor mich auf die Schreibtischplatte lege. Heute ist wirklich ein schöner Tag, nicht zu heiß, aber trotzdem sommerlich. Kindergeschrei ist zu hören, fahrende Autos, ein bellender Hund….
 

Vielleicht bin ich nur albern.
 

„Wo ist denn der Chef?“, höre ich eine kindliche Stimme im Vorraum fragen, so dass ich mich fast schon automatisch von meinem Schreibtischstuhl erhebe und in den Ausstellungsraum meiner Galerie gehe. Wer das um diese Uhrzeit wohl sein könnte? Normalerweise suchen mich Nachwuchskünstler auf, ein paar meiner Studenten oder Sammler auf der Suche nach Objekten, selten mal ein alter Freund meines Vaters, dem diese Galerie einst gehörte.
 

Eigentlich habe ich heute gar keine Lust zu arbeiten, auch nicht Zuhause meinen Vortrag für meine Studenten an der U.C.L.A. vorzubereiten. Der Tag ist zu schön, um ihn auf diese Art und Weise zu verbringen, aber wer kümmert sich dann um die Bilder, schließlich kann ich meine Angestellte Mrs. McAuley nicht mit der ganzen Arbeit allein lassen, denn heute ist sie damit beschäftigt die Schaufenster neu zu dekorieren, hat somit wenig Zeit sich um die Besucher der kleinen Galerie zu kümmern.
 

Kaum, dass ich den weitläufigen Verkaufsraum betrete, fällt mein Blick auf einen kleinen Jungen, gerade aus den Windeln, aber schon nach dem Chef verlangen. „Was kann ich für dich tun, kleiner Mann?“ Überrascht wendet er sich von Mrs. McAuley ab, wirkt auch ein bisschen verschüchtert, aber das registriere ich eher beiläufig.
 

Grünes Haar lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich, ebenso die nachtschwarzen Augen und sein dunkler Teint. Selbst die verlegene Art zu grinsen erinnert mich stark an einen Ryo im Miniaturformat. ‚Was für einen Grund könnte es schon für jemanden wie mich geben, sich zu diesem Job zwingen zu lassen?’ Ob das etwa…?
 

„Ich wollte fragen, wo das Bild ist?“ „Welches Bild?“ Ich bin überhaupt nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Kann es wirklich sein, dass dieser Junge Ryo’s Sohn ist? Obwohl, da wäre er aber jung Vater geworden, außerdem kann diese Ähnlichkeit purer Zufall sein. „Das Bild mit dem Piratenschiff! Der Himmel ist ganz rot und das Meer auch!“ Sichtlich aufgeregt fuchtelt der Kleine mit den Armen, dass ich amüsiert lächeln muss. „Das ist in meinem Büro, weil ein Kunde es vielleicht kaufen möchte.“ Ist der Kleine niedlich!
 

„Aber…“ Muss er mich denn jetzt so traurig ansehen? Das ist ja steinerweichend! „Warte mal kurz, ja? Bin gleich wieder bei dir.“ Hatte ich nicht mal ein Foto von dem Gemälde anfertigen lassen? Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber es müsste dennoch irgendwo in meinem Büro liegen. Doch genau das ist auch das Problem, wo? Schnell durchsuche ich meine Schreibtischschubladen, krame in den Ablagefächern, ehe ich das Bild in einem Briefumschlag finde.
 

Ich eile zu meinem kleinen Gast zurück, denn ich weiß ja nicht wieviel Geduld so ein Dreikäsehoch besitzt. Eher unbewusst sehe ich auf meinem Weg zu ihm aus dem großen Schaufenster auf die Straße, wo sich ganz viele kleine Kinder versammelt haben. Die gehen bestimmt alle in den Kindergarten ganz in der Nähe und waren im Park drei Blocks weiter. Die meisten von ihnen halten ein Eis in der Hand und amüsieren sich. Oh ja, Heidelbeere und Pistazie würden mir jetzt auch schmecken!
 

Ich gehe vor dem Kleinen in die Hocke und zeige ihm das Foto. „Hast du das hier gemeint?“ „Ja!“ Er nickt freudig. „Weißt du was? Ich schenke dir das Bild, dann hast du dein eigenes Piratenschiff.“ „Danke…“ Verlegen reibt er sich mit einer Hand am Hinterkopf, dass ich nur perplex ein weiteres mal über seine Ähnlichkeit mit Ryo staunen kann. Aber in der nächsten Sekunde ist er wieder quirlig, öffnet sein dunkelblaues Kindergartentäschchen und holt ein gefaltetes Blatt Papier heraus.
 

„Dann hast du auch dein eigenes Schiff!“ Auffordernd hält er mir den Zettel entgegen, den ich etwas zögernd annehme und auseinanderfalte: Das Piratenschiff! Zwar handelt es sich hierbei um eine simple Kinderzeichnung, aber erstens wurden dafür keine billigen Farben aus dem Supermarkt verwendet und zweitens bin ich über die treffende Farbwahl des kleinen Künstlers erstaunt. Er hat auch auf Details geachtet, die ich einem Kind seines Alters nie zugetraut hätte, wie zum Beispiel die richtige Anzahl an Personen an Bord oder den Totenkopf auf dem Hauptsegel.
 

„Da steckst du ja, du kleine Wanze! Musst du immer Ärger machen?!“ Grob wird der Kleine von einer Frau am Arm gepackt und unwirsch zum Ausgang gezerrt. „Seien sie doch nicht so streng mit ihm, er wollte nur-“ „Pah! Eine Frau ihres Standes sollte sich nicht mit solchem Abschaum abgeben. Er ist genauso missraten wie sein Vater!“ „Papa ist-“ „Ein Ehebrecher!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Silja
2020-06-20T13:18:52+00:00 20.06.2020 15:18
Wie konnte ich vergessen, dass du mir damals ein Kapitel zu meinen 17ten (ja...als ich noch jung war, wobei 17 möchte ich echt nicht mehr sein) geschenkt hast.
Wobei ich das mit dem Piratenschiff noch weiß. Aber hey...mein Halsschlagader pulsiert bei der Kindergärtnerin mittlerweile echt. Boar...wenn ich die in die Finger kriege. Der werd ich was erzählen.
Aber mal so ne Frage...Kinderwunsch bei Robin? Ist der schon irgendwo angeklungen? Hab ich den überlesen? Wünsche ich mir den nur?

Und die Frage, was macht Robin mit ihrer Vermutung nun?
Antwort von:  Stoechbiene
22.06.2020 21:57
Nee, 17 möchte ich auch nicht mehr sein. Dazu fahre ich viel zu gerne Auto ;)
Von:  Heroeumel
2008-08-28T00:29:19+00:00 28.08.2008 02:29
als ob ich mir soetwas nicht schon gedacht hätte!!
es war auch, wie ich finde unvermeitlich, dass diego und robin früher oder später aufeinander treffen!!
ich bin gespannt, wie robin jetzt rausfindet, ob ihre vermutung stimmt!!
lg
Von:  Silja
2007-08-24T18:30:30+00:00 24.08.2007 20:30
*reinstürm*
Ich bin zu spät...viel zuspät...T______T
*mich vor der großen Stoechbiene zu boden werf* Es tut mir schrecklich..wirklich schrecklich leid!
Und dabei hast du mir auch noch das Kap zum Geburtstag geschenkt! *untröstlich bin*
Aber das Kap war einfach nur wunderbar....wie jedes deiner Kapitel ist!
Bin ja gespannt ob Robin der jetzt mal was erzählt...es ist doch wieder diese "äußerst nette Kindergärtnerin" oder?
Und hat sie wirklich kapiert, dass Diego Zorros Sohn ist...ich bin gespannt!^^
Also...her mit dem neuen Kapitel!^^
Von:  4Kolibris
2007-08-24T11:43:36+00:00 24.08.2007 13:43
das ist einfach nur




geil


bitte schreib weiter..... *flehblick*
Von: abgemeldet
2007-08-21T12:22:48+00:00 21.08.2007 14:22
hey ich habe zwar jetz nur wenig zeit dir das kommi zu hinterlassen, sry

aber mir feheln die richtigen worte, das ende war einfach krass!! ich kann nur sagen: das war soooooo krass, toll, geilo, einfach wow!

schon der anfang, einfach süß die story mit den deserts^^
und das dann noch wirklich diego beo robin auf kreutz^^ einfach süß
aber das ende war krass!!! diese blöde kindergärtnerin!
naja i muss jetzt elider los

schreib schnell weiter!
hdggdl,de peachy
Von: abgemeldet
2007-08-14T14:59:12+00:00 14.08.2007 16:59
Hallo,
erstmal sonnige Grüße aus dem grade tatsächlich sonnigen Bayern lol*bin wieder dahin, Heidelberg war voll schön*
tja, bin irgendwie grade etwas überrumpelt wieder hier zu sein und krieg wohl keinen richtigen Kommi zustande, sorry.^^
Also das Kapitel is toll, endlich trifft sie den kleinen süßen Diego mal!!! Das is toll, der is echt sowas von süßß^^ aber diese Kindergartentante is doch krank die sollte mal zum Psychiater...oder vllt besser nicht(man denke da an das Buch Cupido*das grad fertig gelesen hat*)
Naja jedenfalls muss Robin den Kleinen unbedingt nochmal treffen, vllt wenn er mit Ryo unterwegs is oder so auf dem Nachhause-Weg, kp^^
Jedenfalls weiter so!!! glg Ryoko
Von: abgemeldet
2007-08-11T16:36:44+00:00 11.08.2007 18:36
whaaa, Diego, den könnt ich knuddeln
die Tussi is die Kindergärtnerin, oder?
ob Robin dahinter kommt, wer Diegos Vater ist?
nach dem Spruch mit dem Ehebrecher wäre das ja logisch, oda?
*flüster* kann der Kindergärtnerin nicht irgendwas passieren? sodass die ihren Job nicht mehr ausführen kann, mein ich, die hat doch nen total schlechten Einfluss auf die Kinder
schreib schnell weiter, ja?

lg
arkansaw ^^/

カリナ
Von:  PiratengirlRobin
2007-08-11T13:40:52+00:00 11.08.2007 15:40
ohh ist das toll, dass robin mal auf diego trifft!! *___* der kleine ist immer wieder zum knuddeln^^
wie die erzieherin mit diego umspringt ist echt ganz schön heftig :( ich bin mal auf das nächste treffen von zorro und robin gespannt... ob sie ihn drauf anspricht und wie er dann reagiert.
wirklich ein tolles kapitel! die story entwickelt sich super, genau nach meinem geschmack^^
liebe grüße :D
Von:  Norexan
2007-08-10T23:38:01+00:00 11.08.2007 01:38
Ich sehe, dass die Geschichte so langsam auf den Punkt kommt. Mach Ruhig weiter so, wie bisher, nur nicht so schnell. Sonst bekommt man das Gefühl, dass die Handlung einfach aus dem Himmel fällt.
mfg Norexan
Von:  apple_
2007-08-10T20:26:32+00:00 10.08.2007 22:26
hey..
das kappi is voll schön..
der kleine is soo süüüüß..
ich hab schon gedacht die frau da ist zorro..
freu mich schon voll aufs nächste kappii..
nd danke für die ens..

lg _-JennY-_


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