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Wenn in der Nacht die Schatten tanzen

(und deine Seele lautlos schreit)
von

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Matthias

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" .. Alles was zählt ..

.. hast du doch selbst in der Hand .."

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Keuchend kämpfte er sich die Treppe hinauf um atemlos in seinem Zimmer anzukommen.

Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und bemerkte erst jetzt das Kuroi nirgends zu sehen war.

Wo konnte sein ständiger Begleiter nur sein?
 

,, Kuroi? Wo bist du?" , er erhielt keine Antwort auf seine Frage.

Doch hörte er ein stetiges Kratzen. Das musste von der Haustür kommen, erneut erhob er sich und musste sich dreimal auf dem Weg nach unten auf die Stufen sinken lassen um nicht das Bewusstsein zu verlieren.
 

Endlich war er unten angekommen und wollte gerade die Tür öffnen, als er sich erneut Matthias gegenüber sah.

,, Du schon wieder?", brachte er abweisend und keuchend hervor. Der andere ignorierte ihn jedoch völlig und kraulte Kuroi hinter den Ohren.
 

Kuroi brachte die kurze Entfernung zwischen sich und seinem Herrchen hinter sich und winselte dann um sicher zu gehen das mit Koichi auch alles in Ordnung war.

Dieser würdigte den Fremden keines Blickes und drehte sich schwerfällig um, um erneut die Treppen zu erklimmen. Und schon nach den ersten fünf Stufen saß er wieder an die Wand gelehnt da und versuchte nicht ohnmächtig zu werden. ,, Kuroi.." , war das einzige was er sagen konnte und schon war der Hund bei ihm und leckte ihm freudig über das Gesicht, er musste lächeln und blickte auf - direkt in Matthias Gesicht.
 

Dieser stand abwartend da, sagte nichts und tat nichts beobachtete Koichi nur, dann schüttelte er den Kopf und verschwand, die Tür hinter sich schließend.

Ein verwirrter Blick folgte ihm bis er nicht mehr zu sehen war.
 

,, Kuroi .. was will der bloß?", doch der Hund schien darauf auch keine Antwort zu wissen denn er stupste Koichi mit seinem Kopf an um ihn dazu zu bewegen wieder in sein Zimmer zu gelangen.
 

Endlich dort angekommen fiel er sofort ins Bett und erlaubte sogar diesem großen Fellknäuel sich neben ihn zu legen, was Kuroi auch liebend gern tat.

Zu müde um sich weitere Gedanken zu machen schlief er an seinen besten Freund gekuschelt ein und bekam so auch nicht mit wie seine Mutter, nachdem sie heimgekehrt war einen Blick in sein Zimmer warf.
 

Da sie ihren Sohn jedoch nicht wecken wollte, beließ sie es dabei ihn erneut mit der Decke zuzudecken, die er im Schlaf von sich getreten hatte statt Kuroi von dessen Bett zu verscheuchen.
 

Er erwachte als es schon auf Mittag zu ging und streckte sich ausgiebig hielt jedoch inne da ihn die Verletzungen immer noch schmerzten.

Als er sich aufsetzte merkte er wie alles begann sich zu drehen und schnell legte er sich wieder hin.

Nirgends konnte er seinen Freund entdecken, erst das winseln ließ ihn am fuße der Treppe erahnen.
 

Richtig, er ging normalerweise immer mit Kuroi spazieren, wenn er aufgewacht war. Doch wie sollte er das heute bewerkstelligen. Ungern wollte er ihn vernachlässigen doch sprachen seine Schmerzen eine andere Sprache.

Das Winseln hatte sich wie so oft zu einem Bellen erhoben, was seinem Kopf keinesfalls gut tat, denn er schloss gequält die Augen und war schon wieder fast eingeschlafen als ihn jemand ansprach.
 

,, Du scheinst es auch nie zu schaffen das er ", der andere zeigte auf Kuroi ,, aufhört zu bellen oder?"

Er wusste genau wer dort in seinem Zimmer stand und er wusste auch das er nicht mehr als eine Boxershorts an hatte. Und schon stieg die gewohnte Wut in ihm auf, er schloss jedoch die Augen und zischte zwischen zusammen gebissenen Zähnen ,, Er will nun mal spazieren gehen oder ist das Tieren neuerdings verboten!?", der andere schien wie immer keine Notiz von seinem Ton zu nehmen und bemerkte nur ,, Das nicht, nur sollte man ihm diesen Wunsch dann auch erfüllen oder meinst du nicht das er enttäuscht ist, wenn du ihm das versprichst und es dann nicht hältst?"
 

Langsam wurde es ihm zu bunt, der Typ hatte keinerlei Recht ihn dermaßen zu Recht zu weisen ,, Das geht dich gar nichts an, klar!", doch auch dieser Kommentar blieb nicht unbeantwortet ,,Oh doch ich denke schon, immer hin vermietet meine Großmutter diese Wohnung und wenn dein Hund dann so einen Krach macht..." , es klang nebensächlich und doch hörte man den triumphalen Unterton heraus.

,, Na dann gib mir eine Schubkarre und ich spanne ihn davor, damit er Ruhe gibt.." , meinte Koichi immer noch abgewandt.
 

,,Weshalb denn? Du willst doch nicht sagen, das du wegen dem bisschen von gestern nicht mehr laufen kannst? Wie willst du dann erst die nächsten Male überstehen?" , anwortete Matthias spöttisch woraufhin Koichi zusammen zuckte.
 

Nächsten Male. Stimmt wie hatte er so blind sein können, dieser Reik würde sich bei der Wiederherstellung seiner verletzten Autorität sicherlich nicht mit ein paar Schlägen und Tritten zufrieden geben.

Er war bleich geworden so fern das überhaupt zu erkennen war unter all den blau und violett schimmernden Flecken.
 

Auch Matthias hatte bemerkt das etwas mit diesem Jungen nicht stimmte.

,, Kannst du laufen oder nicht?", stellte er die nun entscheidende Frage und blickte gespannt zu Koichi.

Obwohl er dies nie vor einem Fremden hätte zugeben wollen, schon gar nicht vor diesem Matthias antwortete er ihm.

,, Nein kann ich nicht .. ich kann nicht mal stehen .." , schloss er immer leiser werdend und blickte aus dem Fenster.
 

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" .. glaub mir das bleibt immer so .. "

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Er war immer leiser geworden, denn es war mehr als unangenehm diesem Fremden zu sagen, was er sowieso schon wusste.

,, Hört dein Hund nur auf dich?", riss ihn er andere aus den Gedanken und ohne es zu merken antwortete er ihm auch schon. ,,Nein nicht unbedingt."
 

,,Nun dann werde ich mit ihm jetzt spazieren gehen, wenn du nichts dagegen hast?", meinte Matthias daraufhin und stand auf um sich an Kuroi zu wenden, dieser blickte verwirrt zwischen seinem Herrchen und Matthias hin und her.
 

Ersterer machte ein ähnliches Gesicht und versuchte sich aufzusetzen, hielt jedoch sofort inne da seine Rippen ihm jegliche Belastung übelnahmen. ,,Du willst mit ihm spazieren gehen?"
 

,,Sicher warum nicht, sieht ja nicht so aus, als wenn du dazu in der Lage wärst.", folgte die leicht spöttische Antwort woraufhin Koichi sich Zähne zusammenbeißend versuchte aufzurichten. ,,Soweit kommt es noch.", er schnaufte abwertend und stützte sich nun am Bettrand ab um in die Senkrechte zu gelangen.
 

Matthias stand immer noch im Türrahmen und betrachtete Koichis Versuche, konnte sich jedoch ein Kopfschütteln nicht verkneifen. ,,Was soll das werden, wenn's fertig ist?" ,,Sieht man doch oder! Ich versuche aufzustehen was sonst." , Koichi musste stark an sich halten um Matthias nicht mit Worten zu beschimpfen, da er seine gesamte Konzentration aufbringen musste um nicht erneut in die Knie zu sinken.
 

,,Also, meiner Meinung nach solltest du das lassen. Ich weiß ja nicht wem du hier etwas beweisen willst..", fasste Matthias seine Gedanken nun in Worte und sah abwartend zu seinem Gegenüber, der seine Versuche dennoch nicht aufgab und gleich darauf die Konsequenzen zu spüren bekam.
 

Erneut lag er auf dem Fußboden genau vor Matthias Füßen und blickte zu diesem auf, der andere verzog keine Miene und schenkte Koichi einen herablassenden Blick.

,, Dir scheint es ja Spaß zu machen vor mir zu kriechen, was?", ein Grinsen hatte sich in seine Worte geschlichen und er verschränkte die Arme, tat jedoch nichts um Koichi zu helfen.
 

Dieser krabbelte so gut es ging zurück zu seinem Bett und zog sich daran hoch um darauf zu sitzen zu kommen bedachte Matthias während dessen mit einem Blick der eindeutig zeigte was sein Besitzer von ihm hielt.

Matthias ließ das jedoch kalt und beugte sich zu Koichi um genau in dessen Augen zu blicken. ,, Was ist nun, soll ich deinen Hund spazieren führen oder nicht?", der Dunkelhaarige blickte dem anderen gebannt ins Gesicht und brachte kein Wort heraus, nickte dann jedoch kaum merklich mit dem Kopf.
 

,,Wie soll ich das jetzt deuten? Ja? Das ich mit ihm gehen soll?", ein weiteres Nicken bestätigte diese Aussage und schon erhob sich Matthias um Kuroi zu sich zu rufen, der freudig angesprungen kam und sich neben ihn auf die Hinterpfoten setzte.
 

Er wollte gerade aus dem Raum verschwinden als er von einer Stimme zurück gehalten wurde. ,,Warte! Das Halsband und die Leine sind hier an der Tür.", er betrachtete kurz sein Gegenüber griff dann zu dem Haken an dem sich besagte Dinge befanden und verließ dann entgültig das Zimmer.
 

Koichi blieb allein zurück. Immer noch starrte er auf die Stelle an der bis eben noch Matthias gestanden hatte.

Was sollte er von diesem fremden Jungen halten, einerseits hatte er ihm nun schon so oft geholfen andererseits hatte er die Distanz zwischen ihnen nicht überschritten und auch seine Worte waren zu meist spöttisch und herablassend.
 

Dieser Junge war wahrlich ein Buch mit sieben Siegeln. In dem jede Seite einzigartig und vollkommen anders als die vorhergehenden war.

Langsam stellte er die Füße abermals auf den Boden um sich ebenso langsam aufzurechten, haltsuchend blickte er sich um und umfasste kurzerhand die Stuhllehne vor sich, von hier aus gelangte er zur Tür und dann den Flur entlang zur Treppe.
 

Nachdem er es geschafft hatte die beiden Etagen hinter sich zu bringen, öffnete er die Tür und schritt hinaus in den Nachmittag. Die Sonne brannte noch nicht allzu heiß, da es erst Mitte April war. Er hielt Ausschau nach seinem besten Freund und diesem fremden Jungen, konnte aber weder den einen noch den anderen irgendwo ausmachen.
 

Zehn Minuten verharrte er so, beschloss dann jedoch das es nichts bringen würde noch länger hier draußen zu bleiben, wo er es sowieso schon schwer hatte überhaupt laufen bzw. stehen zu können.

Gerade wollte er in der Kühle des Hauses verschwinden als er hinter sich ein aufgeregtes Bellen vernahm.
 

Das konnte nur Kuroi sein, er wandte sich den beiden Ankömmlingen zu und blickte direkt in Matthias verärgertes Gesicht. ,,Sag mal was machst du hier? Nicht laufen können aber dekorativ in der Gegend rum stehen!"
 

,, Ich kann immer noch selbst entscheiden was ich mache und was nicht, klar! Und wenn ich eben Lust hab auf zu

stehen dann tue ich das auch!" , konterte Koichi diese kritische Betrachtung seiner Selbst.

,, Wenn du meinst.", Matthias hob abwehrend die Hände ,, dann komm aber das nächste Mal nicht zu mir um dich auszuheulen!", damit schien das Gespräch beendet. Er wandte sich ab und ließ die Leine vor Koichis Füße fallen.

Dann schritt er mit erhobenem Kopf in Richtung des Nachbarhauses davon, er blickte kein einziges Mal zurück.



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