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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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3.4.2024: Socializing

Im Bademantel saß Pia an ihrem Schminktisch und stützte den Kopf auf die Hand. Ihre Lippen waren geschürzt, der Blick missmutig auf ihren Hosenanzug gerichtet.

„Willst du dich nicht langsam mal anziehen?“, hörte sie vom Flur her und schaute zur Tür, als Linda darin erschien – herausgeputzt, geschminkt, frisiert und gerade noch dabei, sich die Ohrringe anzuziehen.

„Ich hasse diese Jobevents. Nichts als Smalltalk, Sektgesüffel und stinkend langweilige Vorträge“, gähnte Pia und schnaubte aus. Inzwischen musste auch Hand Nummer zwei mithelfen, damit ihr Kopf nicht auf die Tischplatte knallte. Linda stützte die Hände auf die Hüften und schüttelte den Kopf.

„Socializing ist wichtig! Fang lieber frühzeitig damit an, um nach der Uni erfolgreich ins Berufsleben starten zu können! Hör den Leuten zu, mach dir Notizen, versuch einen guten Eindruck zu hinterlassen und was über die Firmen herauszufinden, für die sie arbeiten. Vielleicht ermöglicht dir das, später an gute Praktika oder sogar Jobs zu kommen!“, stapfte sie zu Pias Schrank und nahm den Hosenanzug, der an eine der Türen gehängt war.

„Los jetzt!“

Linda musste ihre Kommilitonin und Mitbewohnerin regelrecht in die Kleidung reinprügeln und ohne ihre helfende Hand wäre an diesem Abend wohl auch keine businesstaugliche Frisur oder gar Make-Up zustande gekommen. Als Linda mit ihrem Werk fertig war, seufzte sie dennoch zufrieden aus.

„So kann man sich doch mit dir blicken lassen!“, sprach sie stolz und ignorierte gekonnt Pias Augenrollen.

„Komm, wir müssen los, sonst sind wir zu spät!“, griff Linda sich ihre Tasche und Pias Hand, um beide schnellstens zum Veranstaltungsort zu bugsieren. Noch war sie nicht sicher, ob Pia keinen Rückzieher machen würde, also beeilte sie sich umso mehr.

„Meine Güte, renn doch nicht so!“, schnaubte Pia und verfluchte die hochhackigen Schuhe, die sie trug. Warum bloß hatte sie sich überreden lassen, die Dinger anzuziehen?

„Als ob einer auf meine Schuhe achten würde“, murrte sie und dachte sehnsüchtig an die bequemen Converse, die sie sonst immer trug.

„Wenn du wüsstest!“, entgegnete Linda und blieb schließlich stehen.

„Da sind wir!“, strahlte sie und schaute die Treppen hinauf, die den Eingang des Veranstaltungsgebäudes zierten. Auf diesen Abend hatte sie sich schon seit Wochen gefreut.

„Wie seh ich aus?“, drehte sie sich zu Pia und schaute sie erwartungsvoll an. Die hob eine Augenbraue und erkannte erst jetzt, wie viel ihrer Mitbewohnerin wirklich an diesem Event lag.

„Gut“, meinte sie verwundert und ging Linda nach, als die nach einem tiefen Durchatmen die Treppen in Angriff nahm.

„Das wird super, du wirst schon sehen!“, meinte sie zu Pia und besorgte ihnen im Foyer ihre Besucherpässe. Ein junger Mann stand dort hinter dem Tresen und kreuzte eifrig die Namen der Eintreffenden ab.

„Viel Spaß!“, wünschte er den beiden Frauen und lächelte auffallend fröhlich, als er von Linda zu Pia hinüberblickte. Vielleicht war Socializing doch nicht so übel?



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