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In einem anderen Land

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Kapitel 7

“Da, das ist das Hotel, das wir gebucht haben.” Hailee lehnt sich von der Rückbank zwischen den beiden Vordersitzen vor und deutet mit einer Hand in eine Richtung. Auch Elsa beugt sich neugierig nach vorne. Sie ist schon sehr gespannt auf ihren Kurztrip. Mit Schwung parkt Jake auf einem Parkplatz direkt vor dem Haupthaus der Hotelanlage, in dem sie die nächsten Nächte verbringen werden. Kaum dass er den Motor ausschaltet, parkt neben ihm ein weiteres Auto, in dem sich Mario, Alex und Brandon befinden. Sie alle steigen aus.

“Wir melden uns kurz an und holen die Schlüssel für unsere Räume.” Hailee greift nach Jakes Hand und zieht diesen einfach mit sich. Das nimmt Elsa jedoch gar nicht wahr, sie blickt sich nur mit großen Augen um. Und sie sieht … nicht sonderlich viel, aber das wird sich sicherlich bald ändern.

Es vergehen einige Minuten, ehe Hailee und Jake wieder zurückkommen. Erstere schwenkt die Schlüsselkarten hin und her.

“Wir haben sie. Und jetzt alle wieder ins Auto, damit wir zu unserem Zimmer fahren können.”

Wie gesagt sitzen alle gleich darauf wieder in den Autos und die beiden Fahrer, Jake und Brandon, lenken diese ein Stück weiter. Dort befinden sich einige Gebäude, teils einstöckig, teils zweistöckig. Vor einem der zweistöckigen Gebäude fährt Jake auf einen Parkplatz. Wieder hält Brandon direkt neben ihm. Ein paar Minuten später stehen sie alle vollgepackt vor dem Gebäude. Hailee steckt die Schlüsselkarte in den dafür vorgesehenen Schlitz und öffnet die Türe.

“Hereinspaziert.”

Das lassen sich die Freunde nicht zweimal sagen. Gleich darauf stehen sie in einer Art kleinem Wohn-Esszimmer mit Küche. Zwei Sofas, die schon bessere Tage gesehen haben, stehen sich gegenüber. An der Wand daneben einen Flachbildschirm. Die Küche ist eine kleine L-Zeile, davor ein Tisch mit sechs Stühlen. Es reicht für sie aus. Aber gut, diese Unterkunft ist auch für sechs Personen vorgesehen. Auf der Seite geht noch ein Zimmer ab und direkt am Eingang führt eine schmale Treppe nach oben. Dort müssten zwei weitere Schlafzimmer sein. “Wir schlafen oben”, ruft Hailee, greift nach Elsas Hand und zieht das Mädchen mit sich.

“Wir auch”, erklärt Jake und deutet auf Mario, um ihm anzudeuten, dass er ebenfalls die Treppe hinaufgehen soll.

“Oh, ähm, okay …” Mario ist kurz perplex, dann umgreift er seinen kleinen Koffer fester und trägt ihm gleich darauf die Treppe hoch, gefolgt von Jake.

“Dann schlafen wir wohl hier unten.”

Auf Alex Aussage zuckt Brandon mit seinen Schultern, trägt seine Reisetasche ohne ein weiteres Wort in das letzte Zimmer im Erdgeschoss.
 

~~~
 

Ein wenig später sind Alex und Elsa damit beschäftigt, die Sachen in der kleinen Küche einzuräumen, die sie dabei haben. Lebensmittel und Getränke, um nicht jeden Tag essen gehen zu müssen. Die anderen haben es sich auf den beiden Sofas bequem gemacht, denn eines muss man sagen: Auch wenn die Sofas schon älter und nicht mehr die Schönsten sind, bequem sind sie allemal.

“So, also der Plan wäre es, heute Abend den Sonnenuntergang anzusehen. Dazu müssen wir später hier an diese Aussichtsplattform.” Jake hat auf dem Couchtisch, der zwischen den Sofas steht, eine Karte vom Grand Canyon ausgebreitet. “Dort können wir entweder mit dem Bus Shuttle fahren oder laufen.”

“Ich bin für laufen. Wir saßen jetzt eine ganze Weile im Auto.”

Ein Kichern ertönt von der Küche aus und schon blicken alle zu Elsa, die mehr als amüsiert wirkt.

“Etwas anderes hätte ich von dir jetzt auch gar nicht erwartet, Mario. Aber ich stimme ihm zu”, ihr Blick geht von ihm zu Jake, “ich wäre auch für laufen. Ein wenig Bewegung kann nicht schaden.”

“Hmm gut. Ich auch. Und der Rest von euch?”

“Laufen.” Brandon hebt die Hand.

Nun sind es nur noch Hailee und Alex, die beide ihr Gesicht verziehen.

“Muss das denn wirklich sein? Wir laufen die nächsten Tage sowieso noch genug, oder?”, jammert Erstere.

“Schadet dir sicherlich nicht, Hailee.”

Schon dreht diese ihren Kopf.

“Willst du mich etwa als dick bezeichnen, Jake?”

“Würde ich niemals tun.”

“Dann mache es auch nicht!”

“Ich hab dich wirklich nicht als … Gott, ihr Frauen seid so schrecklich.”

“Ich geb dir gleich ihr Frauen.”

“Okay, okay. Wir laufen”, mischt sich Brandon ein und schiebt sich zwischen Hailee und Jake. Er hat keine Lust auf irgendwelche Streitereien. “Sonnenuntergang ist in ungefähr eineinhalb Stunden, das bedeutet”, er sieht auf seine Armbanduhr, ehe er wieder aufblickt, “wir haben noch eine dreiviertel Stunde, ehe wir losmüssen. Wie machen wir es mit dem Abendessen?”

Ein Prusten entkommt Alex, der immer noch neben Elsa bei der Küche steht.

“Ist ja klar, dass du nur ans Essen denkst. Mario an Sport, du an Essen. Ist wohl, wie es ist.”

Auch Elsa kichert wieder leise. Auf Brandons finstere Miene lächelt sie ihn besänftigend an.

“Wie wäre es, wenn wir den Pizzateig belegen? Den können wir dann schon in den Ofen schieben. Und wenn wir dann wieder zurückkommen, dann müssen wir den Ofen nur anschalten. Dauert so ungefähr fünfzehn bis zwanzig Minuten.”

“Klingt gut.” Brandon streckt ihr einen nach oben zeigenden Daumen entgegen.

“Gut, dann würde ich mal das Zeug rauslegen. Und”, Elsa dreht sich herum, öffnet den Backofen um hinein zu sehen, “es hat nur zwei Bleche. Das bedeutet, wir belegen alle und schieben zwei rein. Die anderen machen wir dann auf die Bleche, wenn die leer sind.”

“Klingt wirklich gut.” Jake erhebt sich.

“Habt ihr irgendwelche Sonderwünsche?” Auf Elsas Frage hebt Alex seine Hand.

“Ja. Ich mag keine Pilze.”

“Gut, Alex keine Pilze. Und sonst?”

“Ich esse alles.” Mario zuckt mit seinen Schultern.

“Ich auch.”

“Ebenso.”

Jake und Brandon schließen sich an.

“Ich esse kein Fleisch, aber das weißt du ja.” Hailee zuckt mit ihren Schultern, erntet daraufhin ein Nicken.

“Ich weiß. Gut, dann werfe ich etwas zusammen. Wenn mir jemand helfen will, dann freue ich mich.”

“Bin schon da.” Hailee springt vom Sofa auf und tritt zu ihrer Freundin, um dieser zu helfen.
 

~~~
 

“Vielleicht wäre der Shuttle Bus doch keine dumme Idee gewesen”, murmelt Alex, der am Ende ihrer kleinen Gruppe läuft.

“Hab ich doch gesagt!”, stimmt Hailee ihm sofort zu.

“Vielleicht hattet ihr gar nicht so unrecht”, murmelt auch Elsa.

“Elsa! Du wirst doch wohl nicht schwach werden.” Jake grinst sie an und stößt ihr sanft die Faust gegen die Schulter.

“Niemals. Nur etwas … müde.”

“Dann machen wir einfach, dass wir heute nicht so spät ins Bett kommen.” Jake legt ihr einen Arm um die Schultern und zieht sie an sich.

“Ich finde, das hört sich nach einem guten Plan an … aber wir alle hier wissen, dass das nichts werden wird.” Mit einem schiefen Grinsen sieht Elsa den neben ihr Laufenden an. Der überlegt kurz, dann nickte er.

“Da wirst du vermutlich recht mit haben.”

“Ziemlich wahrscheinlich”, ruft Hailee hinter ihnen.

Mario, der mit Brandon an der Spitze läuft, sieht über seine Schulter nach hinten. Elsa wirkt so gelöst und gut gelaunt, doch trotzdem … es gefällt ihm nicht, wie Jake einen Arm um ihre Schultern liegen hat. Es macht ihn eifersüchtig - und dazu hat er ja eigentlich gar nicht das Recht.

“Alles gut?”, fragt Brandon neben ihm, der seinen Gesichtsausdruck mitbekommen hat.

“Klar, alles gut”, winkt Mario schnell ab, ehe er nach vorne deutet. “Wie weit ist es denn noch?”

“Nicht mehr weit. Vielleicht noch 500 Meter, dann sind wir da.”

“Aber für den Rückweg können wir dann doch noch den Shuttle Bus nehmen, oder?”, erklingt Hailees Stimme flehend hinter ihnen.

“Du bist doch nur faul”, antwortet Jake ihr, der seinen Armen bereits wieder von Elsas Schultern genommen hat.

“Faul? Nein. Ich habe nur keine Lust mehr zu laufen.”

“Immerhin ist sie ehrlich.” Elsa grinst ihre Freundin an, die genauso zurückgrinst.

“Ganz genau.”

“Immerhin.” Alex lacht laut auf, ehe er zu Brandon aufholt und mit diesem ins Gespräch kommt. Da Jake sich zu Hailee zurückfallen lässt, bleibt auch Mario einen Moment stehen. Als Elsa zu ihm aufschließt, hält er mit ihr Schritt.

“Ich hatte auf jeden Fall vor, während meinem Aufenthalt in den USA hierher zu kommen. Wenn man schon in Arizona ist, ist das ein Muss. Aber es jetzt mit euch, mit dir zusammen zu erleben, das ist schon etwas Tolles.”

“Ist es wirklich”, stimmt Elsa ihm zu, ehe sie ihn leicht in die Seite stößt. “Lass uns nachher ein paar Bilder machen, dann können wir sie unseren Eltern und auch Gregor schicken.”

“Das klingt gut.” Mario nickt zustimmend, ehe er leise lacht. “Oh, Viktor schicke ich auch eines. Soll der doch neidisch werden.”

“Neidisch? Worauf denn?” Fragend blickt Elsa ihn an.

“Ach, dass ich hier bin, in den USA. Am Grand Canyon. Eine hübsche Frau an meiner Seite.” Kurz stockt er, ehe ein schiefes Grinsen auf seinen Zügen erscheint und er Elsa von der Seite her ansieht. Hoffentlich hat er nichts Falsches gesagt … auch wenn das eindeutig stimmt. Sie ist hübsch. Doch sie schmunzelt nur.

“Gut, machen wir. Aber nur, wenn ich das Bild meinen Freundinnen ebenfalls schicken darf. Die meinten nämlich, dass ich mir einen heißen Beachboy suchen soll … so mitten in der Wüste.” Beim letzten Teil ihres Satzes seufzt sie auf. “Die haben echt nicht darüber nachgedacht, wo genau in den USA ich mich befinden werde …”

“Aha, ja, Erdkunde ist so ne Sache …”, stimmt Mario zu. “Aber passe ich dann überhaupt ins Schema deiner Freunde?”

Schon zuckt Elsa mit ihren Schultern.

“Tja, wenn deren Beuteschema ein blonder Surfertyp ist … Meiner ist es nicht.” Ihre Augen huschen zu ihm, bemerken, dass er sie ansieht und schon laufen ihre Wangen hochrot an. “Ich … Also das soll … was ich sagen will, ist … dass … ähm …”

Auch Marios Wangen weißen einen roten Schimmer auf und schnell sieht er nach vorne.

“Von mir aus kannst du gerne ein Foto mit mir zusammen an sie schicken.”

“Das … gerne. Ähm … ich … ich muss Hailee noch etwas fragen.” Schon bleibt sie abrupt stehen und dreht sich zu Hailee um, die angeregt mit Jake gesprochen hat, nun aber Elsa verwundert ansieht, deren Augen weit aufgerissen sind und die einen hochroten Kopf hat.

“Ich glaube, da sollte ich mal …”, richtet sie an Jake, ehe sie zu ihrer Freundin tritt, deren Arm fest umfasst und sie einfach mit sich zieht. Mario sieht ihr noch ein wenig hinterher, ehe er seufzt.

“Alles klar?” Jake bleibt bei ihm stehen.

“Was? Ähm, ja, doch. Wenn man es als klar bezeichnen kann, dass ein Mädchen einen total verwirrt.”

“Ach, verwirrt Elsa dich etwas?”

“In mehr als einer Hinsicht. Aber völlig egal. Bei dir auch alles klar?” Mario sieht Jake an, der einen Moment verdutzt wirkt, ehe er laut lacht.

“Ja, ist es. Und mir ist klar, dass du einfach nur von Elsa ablenken willst. Und da ich ein guter Freund bin”, er klopft Mario auf die Schulter, “werde ich dir den Gefallen tun und mich mit dir über etwas anderes unterhalten. Auch wenn es in mir brodelt zu wissen, warum sie dich so durcheinander bringt.”

Ein schiefes Grinsen erscheint auf dem Gesicht des Angesprochenen.

“Das will ich nicht einmal selbst. Beziehungsweise ich will mir keine Gedanken darüber machen, nicht hier, nicht in den USA. Das hat zu Hause noch genug Zeit.”

“Schade. Ich bin mir nämlich mehr als sicher, dass ihr beide ein tolles Paar abgeben würdet.”

“Du wolltest ein guter Freund sein, Jake. Also nein, wir reden darüber nicht und machen uns keine Gedanken. Denn auch ich will ein guter Freund sein, für sie.”

“Hmm …” Jake mustert den neben sich Laufenden, ehe er leise lacht. “Okay, okay. Ich bin ein guter Freund. Für heute, vielleicht auch noch morgen und die nächsten Tage. Aber du kannst dir, leider, sicher sein, dass ich dieses Thema nicht sein lasse. Darüber werden wir uns noch genauer unterhalten.”

Ein Seufzen entkommt Mario, ehe er nickt.

“Ist mir klar. Aber heute bitte nicht.”

“Gut, heute nicht.” Jake nickt, ehe er seinem Freund noch einmal auf die Schulter klopft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kyomi
2023-06-27T17:32:32+00:00 27.06.2023 19:32
Hallo Tasha 😊

Eine schöne Idee mit dem Sonnenuntergang 🥰🥰🥰

Romantisch ❤️

Das ist ja so typisch Mario 😅😅😅

Natürlich laufen 😅😅😅

Jake zieht Elsa auf 😅😅😅

Auf eine liebe Art 🥰

Mag er sie oder ist das ein Plan Mario eifersüchtig zu machen?

Da bin ich mir gerade nicht sicher.

Ich mag Marios Reaktion darauf 🥰

Zu sehen, wie Jake einen Arm um Elsa legt, gefällt ihm überhaupt nicht. 😅

Das Gespräch zwischen Mario und Elsa gefällt mir.

Vor allem die indirekten Aussagen der beiden.

Im Grunde deuten diese ha schon an, dass sich beide sehr mögen 🥰

Liebe Grüße

Kyomi 😊







Antwort von:  Tasha88
27.06.2023 21:01
HAllo Kyomi,

tatsächlich ist der Sonnenuntergang am Grand Canyon eines der Dinge, an das ich gerne zurückdenke ;)
einige meiner Erfahrungen habe ich mit eingebracht - hinlaufen ;) zurückfahren ;p

und ja, Mario und Elsa :)
wie war das mit der Konkurrenz, die das GEschäft belebt? Ich kann dir zumindest sagen, dass Jake keine Hintergrundgedanken hat ;)

Liebe Grüße ^^


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