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Adventskalender

von

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PIG

Die Fans jubelten und Zero grinste ihnen entgegen.

Sie jubelten noch mehr.

Es war jedes Mal dasselbe. Sie fühlten sich beachtet, sie freuten sich darüber. Während er seine Rolle spielte.

Wieso erkannten sie nicht, dass nichts daran echt war? Dass es ein Teil des Deals war, ihnen das zu geben, was sie wollten?

Noch einmal verzog er das Gesicht zu der Grimasse, die sie sehen wollten, dann endlich konnte er die Bühne verlassen.

 

Es war nicht das gewesen, was er sich erträumt hatte.

Ganz am Anfang war es nur um die Musik gegangen. Er hatte nie etwas anderes tun wollen.

Aber mit jedem weiteren Auftritt, mit jeder Aufnahme und verkauften Platte hatte sich alles verändert gehabt.

Zero wusste nicht, wie es je anders sein sollte.

Ohne die Fans könnten sie nicht überstehen. Zu spielen, ohne dabei Geld zu verdienen, funktionierte in dieser Welt nicht.

Aber zu verdienen, bedeutete Regeln zu beachten. Regeln, die ihm nicht immer gefielen.

 

Mit jedem weiteren Jahr war das zur Normalität geworden.

Die Freude war irgendwann einmal ehrlich gewesen. Und sie war es auch jetzt manchmal noch.

Doch zu anderen Zeiten wollte er einfach nur seine Ruhe haben. Sich zurückziehen. Und nicht die Forderungen der Fans bedienen. Oder die der Regeln, die die Fans und ihn verbanden.

 

Doch er konnte nichts anderes. Er hatte nie wirklich etwas anderes gemacht. Trotz aller Regeln war Musik noch immer der beste Weg, um Geld zu verdienen.

Es gab nur die Musik inklusive der Regeln oder keine Musik. Nur die Musik inklusive der Rolle, die er spielte, oder keine Musik.

Also spielte er.

Seine Rolle.

Und Musik.

Wie alle anderen auch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamimaru
2023-01-16T09:13:49+00:00 16.01.2023 10:13
Huhu,
ich dachte mir, wenn hier schon mal jemand über Despa schreibt, muss ich unbedinkt einen Kommentar hinterlassen. ;)

Der Einblick in Zeros Gefühlswelt ist hier echt hart, aber durchaus nachvollziehbar. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen, vor allem jungen Künstlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, so geht wie ihm. Eigentlich wollen sie nur das tun, was ihnen Freude macht, wofür sie brennen und ihre ganze energie dafür aufwenden wollen. Die Realität ist jedoch eine andere, denn ohne das gewisse Drumherum, das Geld in die Taschen des Labels spühlt, können sie nichts von dem tun, für das ihr Herz brennt.
Hach ja, sehr niederschmetternd, das so zu lesen, aber wie gesagt, ich kann Zeros Gedanken hier echt gut verstehen.

LG
Yami
Antwort von:  Ryo-ki
16.01.2023 13:00
Vielen Dank für deinen Kommentar (und auch die anderen, ich habe gesehen, da sind noch weitere zu den anderen Kapiteln). ^___^

Ich kann mir auch vorstellen, dass es vielen von ihnen so geht. Das ist ja bei allen kreativen Interessen so, werden sie der Teil, der den Lebensunterhalt finanziert, hängt da immer so einiges an Business dran, das sich nicht vermeiden lässt.
So niederschmetternd war das eigentlich gar nicht angedacht, aber es stimmt schon, da es sich nicht ändern lässt, ist das immer irgendwie ein belastendes Anhängsel.


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