Zum Inhalt der Seite

Darkness

von
Koautor:  LoonaFright

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dobrý den!

Auf Deutsch Guten Tag und willkommen zu einer Geschichte, die ich nicht alleine schreibe. Einigen ist sie bekannt, anderen eher nicht und doch wird ein wenig geändert, denn durch Kritik an anderen Werken kann ich hier nun noch ein wenig basteln und daran arbeiten.

Das dauert jedoch, braucht Zeit und daher wird es nur alle vier Wochen ein Kapitel geben. Beginnend mit dem 2. August, damit wir immer den ersten als Tag für einen Upload haben.
Wenn ihr trotz Korrektur dennoch Unstimmigkeiten findet, dann schreibt sie bitte in die Kommentare. Scheut euch nicht, Fehler aufzuzeigen und ich werde mich sicher nicht scheuen, diese Kritikpunkte umzusetzen oder euch deswegen zu beißen.

Bedenkt aber bitte, dass hier zwei Autoren schreiben. Wenn ihr also Kritik verfassen wollt, dann guckt genau wer was geschrieben hat. Ein Abschnitt steht immer für Loona oder mich und wir hätten daher gerne gesondert Kritik und nicht ich alleine, denn das ist nicht fair ihr gegenüber.
Damit die Abschnitte noch besser erkennbar sein werden, arbeite ich wohl mit drei Punkten dazwischen, mit Sternen oder gestrichelten Linie. Mal gucken, wie ich das machen werde, damit ihr den besseren Überblick habt und nichts durcheinanderbringt.

Wenn du mit zu vielen Namen auf einmal nicht klarkommst, ist die Geschichte nichts für dich.
Ebenso, wenn du mit wechselnder Sicht ohne Anmerkung ein Problem hast oder generell eines mit mir als Autor. Ungewünschte Kommentare sehe ich vor, zu löschen oder gar zu ignorieren, da ich Hate und Flame keine Plattform mehr bieten werde.

Der Prolog startet wie oben schon einmal genannt am 2. August. Bis dahin verbleiben wir mit lieben Grüßen und schaut unbedingt mal bei der lieben Loona vorbei. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Sichtlich müde von seinem letzten Dreh kam Eliot zurück in die WG, ließ sich galant auf der Couch nieder und hangelte nach der auf dem Tisch liegenden Fernbedienung.
 

„Schon fertig?" Cloud, der aus der Küche kam, setzte sich neben ihn und reichte ihm ein Bier.
 

Eliot brummte lediglich, nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und sah in Richtung Dachterrasse. Draußen standen Robin und Nick, ebenso noch drei Jungs und irgendwie sah es schwer danach aus, als würden sie diskutieren. „Stress?"
 

Cloud seufzte und nickte knapp. „Die alte Leier, nichts Neues."
 

Eliot rollte genervt mit den Augen, warf die Fernbedienung neben sich auf das Sofa und stand auf. Immer das Gleiche. So gt wie nie herrschte Harmonie in der WG und das war, seit Peter hier ein und aus ging. Es war kein Wunder, dass Justin sich immer mehr zurück in sein Zimmer zog und auch Sebastian schien sich mehr unwohl als geborgen zu fühlen. Man sah Eliot deutlich an, dass er gereizt war, als er schwungvoll die Tür zur Terrasse aufschob und sich zwischen Robin und Nick stellte. „Was ist dieses Mal euer Problem? Wieder unser ungebetener Gast?"
 

„Peter nervt nur noch", grummelte Sebastian hinter ihm, griff sich die Hanteln und sah es vor, noch zu trainieren. „Und wer hat ihn wieder hereingelassen?", wollte Eliot wissen, doch darauf hatte Sebastian keine Antwort, zuckte mit der Schulter und sah unsicher zu Justin rüber. „Ich war es nicht. Mich nervt der Vogel genauso und man hat keine ruhige Minute mehr."
 

Eliot seufzte. „Du, Nick? Immerhin bist du noch sein Coach und ganz ehrlich, ich will den auch nicht dauernd hier haben. Hat der kein zu Hause, oder was stimmt bei dem nicht?"
 

***
 

Statt einen Blick über seine Schulter zu seinem besten Freund zu werfen, sah Nick hinaus in die Ferne. Er war selber am meisten genervt von Peters Verhalten und auch davon, dass er ihn coachte. Aber genauso wusste er auch, dass er Peter schlecht linksliegen lassen konnte. Es war nun mal sein Job. Oft gab es Dinge im Berufsleben, die einem quer schlugen, aber man musste damit umgehen.
 

„Ich coache ihn, Eliot", entgegnete er leise. „Ich kann ihn ja schlecht draußen stehenlassen. Letztendlich müssen wir alle irgendwie mit ihm klarkommen."
 

Dann, ohne weiter darauf einzugehen, stieß er sich vom Geländer ab und verschwand nach drinnen. Selbst Basti, der gerade dabei war, eine Hantel hochzustemmen, beachtete ihn nicht. Er verschwand in der Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm sich ein Bier heraus. Cloud hatte er heute noch gar nicht gesehen und er wusste nicht, wo sich die beiden aufhielten. Ebenso Justin, aber der hielt sich im Zweifelsfall in seinem Zimmer auf. Schweigend betrat Nick wieder die Dachterrasse und lehnte sich neben Eliot an das Geländer. Zwar waren beide genervt, aber sie waren dann doch beide so gestrickt, dass sie keinen Streit provozierten.
 

„Wie war dein Dreh?", fragte er leise und sah seinen besten Freund von der Seite an. Plötzlich ging die Tür erneut auf. Bevor Nick aufsehen konnte, herrschte schlagartig eine andere Stimmung. Sebastian legte seine Hantel ab und verschwand nach drinnen und Eliot spannte sich an.
 

„Verschwinde! Ich will mit Nick reden!"
 

Peter.
 

Nick wollte nicht, dass Eliot ging, da er dringend mal wieder ein wenig Zeit mit seinem besten Freund verbringen wollte. Leider sah er aber auch, wie er seine Schultern hängen ließ und den Boden anschaute. Er kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er nicht wütend war, sondern gerade ziemlich frustriert, vielleicht auch ein wenig traurig. Dann drängelte sich Peter plötzlich neben ihn und stieß Eliot unsanft zur Seite. Nick selber warf seinem besten Freund einen traurigen Blick zu und starrte auf den Boden.
 

***
 

Ja, er war sein Coach und wessen Idee war das wieder? Luke seine jedenfalls nicht, denn er hatte von Anfang an, jemand anderen auf dem Schirm und Andreas hatte sich letztendlich mit Luke über seinen Kopf hinweg dazu entschieden. Etwas, was Eliot bis heute nicht verstand, sich darüber aber auch nicht weiter aufregte.
 

„Mag sein, dass wir mit ihm klarkommen müssen, aber wir müssen ihn nicht zusätzlich neben der Arbeit auch noch daheim ertragen." Besonders dann nicht, wenn ich einen anstrengenden Tag hinter mir habe. Aber das dachte Eliot sich nur, immerhin kam da vorerst keine Antwort, sondern eine Art Flucht? Er sah verwirrt seinem besten Freund nach, dann zu Robin, der mit der Schulter zuckte und sich nach drinnen zu Cloud verzog. Auch gut, dann war er nun eben mit Basti alleine, da auch Justin gegangen war und es nicht länger auf der Terrasse ausgehalten hatte.
 

Wie im Irrenhaus, aber deutlich entspannter. Jedenfalls so lange wie Peter nicht da war und doch häuften sich seine Besuche. Vielleicht half das Altbewährte wieder herunterzukommen und noch ehe Nick zurückkam, zog Eliot aus seiner Hosentasche einen Joint hervor und zündete diesen an. Den ersten Zug spürte er gar nicht, es war, als würde er reine Luft rauchen. Der Zweite folgte und das genau in dem Moment, als Nick neben ihm auftauchte, sich nach seinem Dreh erkundigte. Er grinste kurz und nahm noch einen tiefen Zug.
 

„Schon gut, immerhin durfte ich heute Kris vögeln." Ein Privileg, das nicht jeder hatte. Kris war bekannt dafür, selten als Bottom zu fungieren und doch hatte Eliot heute Glück gehabt und durfte die obere Rolle einnehmen.
 

„Willst du ..." Er hielt inne, er sah Sebastian mit hochgezogener Augenbraue nach und schließlich zu Peter, der wie von der Biene gestochen nach draußen trat und erneut nervte. Augenblicklich veränderte sich Eliots Haltung, wechselte in den Ignoriermodus und doch dauerte es nicht lange und seine Stimmung brodelte innerlich wie ein Vulkan. Wenn er eines nicht leiden konnte, dann, dass man ihn herumschubste und das hatte sich seit seiner Kindheit keiner mehr getraut, oder gar nur daran gedacht. Noch einmal zog er an seinem Joint, warf ihn schließlich weg und hob den Blick. Er sah genau zu Peter, war jedoch ruhig und setzte sich nur langsam in Bewegung.
 

„Pass mal auf, du kleine Kröte", fing er an, kam noch einen Schritt näher. „Ich war bisher immer ein sehr toleranter Mensch, aber so langsam ist das Fass dann auch mal voll. Arbeit ist eine Sache, aber privat ist etwas ganz anderes und wenn du keine Freunde hast, dann such dir welche." Eliot kam noch näher, stand nun fast genau vor Peter und doch erinnerte er sich daran, dass er nicht der Typ für Streit war. Normal. Inzwischen aber hatte er die Nase gestrichen voll und da half es auch nicht, dass Cloud und Robin gemeinsam auf die Terrasse kamen.
 

„Leo, lass es, der Kerl ist es nicht wert." Robin wieder. Das Muttertier der WG und doch hatte er irgendwie recht. Die Finger würde er sich an Peter nicht schmutzig machen, dafür waren sie ihm zu schade.
 

„Du hast fünf Minuten, Kleiner. Danach verpisst du dich und ich will dich die nächsten Tage hier in der WG nicht sehen, verstanden?" Eliot wandte sich ab, hatte genug und verzog sich nach drin ins Wohnzimmer.
 

***
 

Nick lehnte an dem Geländer und blickte seinem besten Freund hinterher. Innerhalb von zwölf Jahren hatte er ihn nur einmal so erlebt und heute war es das zweite Mal. Allerdings wusste er auch, dass es Eliot wie die Pest hasste, herumgeschubst zu werden. Da hatte Peter wohl eine Grenze überschritten. „Was möchtest du?", murmelte er, blickte Peter nicht an, sondern musterte die Betonplatten unter sich. Viel lieber würde er jetzt irgendetwas mit Eliot machen. Aber gut, fünf Minuten, damit konnte er leben. Dann würde er Peter selbstständig wegschicken.
 

„Ich wollte mit dir was machen", erwiderte er unschuldig, was Nick beinahe noch fassungslos machte.
 

Er war mit Leo im Gespräch gewesen und dieser ... platzte dazwischen, nur weil er etwas mit ihm machen wollte? So langsam wurde auch Nick wütend.
 

„Du wolltest mit mir etwas machen?", fragte er bemüht ruhig nach. „Ich habe bereits etwas mit Eliot gemacht."
 

„Aber der ist doch jetzt weg."
 

Nick warf einen fassungslos, wütenden Blick in seine Richtung und atmete einmal tief durch. Gerade musste er sich wirklich beherrschen.
 

„Du hast ja jetzt Zeit." Peter blickte zu ihm. In seinen Augen lag ein Funkeln. „Komm! Wir gehen in die Stadt."
 

Er griff bestimmt nach Nicks Hand und stieß sich vom Geländer ab. Geradewegs begab er sich in Richtung der Tür und wollte ihn hinter sich herziehen.
 

Nick riss sich jedoch los und starrte ihn mit bösen Blicken nieder.
 

„Sag mal gehts noch?", fragte er noch einigermaßen ruhig, aber als Peter erneut nach seiner Hand greifen wollte, war auch seine Geduld am Ende.
 

„Sieh zu, dass du aus dieser WG verschwindest", rief er rasend und deutete ärgerlich in Richtung Haustür. „Du kannst nicht einfach hier auftauchen, jeden Tag, und alles für dich beanspruchen. Mein Leben dreht sich nicht nur um dich und mein Beruf auch nicht. Hauptsächlich dreht sich mein Leben um meinen besten Freund und meine anderen Freunde. Aber wenn du jemals dazugehören willst, musst du noch so einiges an deinem Verhalten ändern!" Nicks Stimme war so laut, dass er sicher auch drinnen zu hören war. Eigentlich wunderte es ihn sogar, warum Robin nicht herauskam. Oder Eliot.
 

„Verschwinde", ergänzte er nachhaltig, aber bestimmt. Dass Peter ziemlich betroffen dreinschaute, interessierte ihn gerade recht wenig. Er war selbst wütend. Immerhin begab sich Peter langsam nach drinnen und Nick drehte sich um. Mit seinen Armen stützte er sich auf dem Geländer ab und blickte hinunter. Es dauerte gar nicht lange, da sah er unten eine Gestalt ihre Auffahrt entlang gehen. Ein tiefes Seufzen entfuhr ihm. Wie er sich jetzt wieder beruhigen sollte, war ihm ein Rätsel. Das letzte Mal, als er sich so gezeigt hatte, kannte er Eliot noch nicht einmal.
 

***
 

Gemeinsam hatten sich Eliot, Cloud und Robin auf die Couch verzogen. Dennoch sahen sie immer wieder mal raus zu Nick, den sie sichtlich bedauerten, da er ziemlich genervt schien und Peter nicht den Anschein machte, sich wirklich an die fünf Minuten zu halten. „Der rafft es echt nicht", murmelte Eliot, trank sein Bier leer und stand auf, um sich noch ein Zweites aus der Küche zu holen.
 

„Bringst du mir eins mit?" Der blonde Lockenkopf Cloud drehte sich um und blickte über den Rand der großzügigen Couch.
 

Eliot nickte lediglich, sah aber kurz in die Richtung zu Sebastians Zimmer und überlegte. Er sah vorhin auch nicht sonderlich begeistert aus, hatte sogar die Flucht ergriffen und dabei war er noch gar nicht so lange hier. Toller Start. Nicht. Bestimmt hatte er sich das auch anders vorgestellt, ruhiger und nicht so chaotisch, wie es derzeit lief. Eliot öffnete den Kühlschrank, griff sich drei Bier und hielt inne, da er Nick hörte und ebenso Peter, der scheinbar nicht vorhatte, zu gehen.
 

So langsam wurde es echt anstrengend und der Stimmlage nach zu urteilen, war Nick mehr als sauer. Er seufzte, überlegte, ob er dazwischen gehen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Wie es schien, war er damit nicht alleine. Cloud und Robin blieben ebenfalls auf dem Sofa sitzen, während Justin aus seinem Zimmer kam, vorsichtig um die Ecke schielte und schließlich in die Küche schlich.
 

„Nick scheint richtig sauer zu sein", murmelte Justin leise, worauf Eliot nickte und die drei Flaschen vor sich öffnete.
 

„Er kriegt sich schon wieder ein. Normal ist er recht ruhig. Also mach dir keinen Kopf", erwiderte Eliot, schritt zurück ins Wohnzimmer, reichte Cloud sein Bier und folgte Nick lieber raus auf die Dachterrasse. „Reife Leistung", grinste er schon wieder, gesellte sich neben ihn und hielt ihm die Flasche unter die Nase. „Könntest du gebrauchen, so wie du gerade wirkst."
 

Eliot nahm selbst einen tiefen Schluck aus seiner Flasche, drehte sich jedoch um und mit dem Rücken lehnte er entspannt am Geländer. Eigentlich wollte er seinen besten Freund etwas wegen ihres freien Wochenendes fragen, aber derzeit wirkte Nick noch zu angespannt auf ihn und er wartete vorerst ab. Vielleicht half es, ihn einfach ein bisschen zu ärgern, an alte Zeiten zu erinnern.
 

„Weißt du noch, wie Luke damals Rocco aus dem Haus gejagt hat, weil er den Dreh gestört hat?" Eliot grinste wissend in sich hinein, hatte das Szenario wieder deutlich vor Augen und musste leise lachen. Luke sollte man nicht ärgern, ebenso ein paar der anderen Kameraleute. Da fiel ihm dann doch noch etwas ein und das sollte Nick vielleicht wissen, da er die nächsten Tage selber einen Dreh hatte. „Wir kriegen demnächst einen neuen Regisseur. Soll nen ziemlich scharfer Hund sein, da er ziemlich viel Erfahrung und schon in Hollywood gedreht hat."
 

Hollywood. Ein Traum und Robin war vor wenigen Wochen mit Cloud dort. Ebenso Thomas und Anton und allesamt hatten sie ihm damit die Nase lang gemacht. Da war selbst er neidisch, der zu dem Zeitpunkt im verregneten London gewesen war und außer dem Big Ben nicht wirklich etwas von der Stadt gesehen hatte.
 

***
 

Eine ganze Weile stand Nick alleine und starrte hinunter auf die leergefegten Straßen. Irgendwie war heute nichts los. Keine Leute, die unten entlangliefen oder zu laute Passanten, die man hätte beobachten können. Er war in seinen Gedanken versunken und fragte sich, ob er zu hart gewesen war. Es gab zwei neue Bewohner in der WG, die auch in der Agentur neu waren und noch nicht alles kannten. Innerlich hoffte er, dass er sie jetzt nicht verscheucht hatte. „Reife Leistung", ertönte es da plötzlich hinter ihm. Er musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer sich zu ihm gesellte. Dankend nahm er das Bier entgegen, welches ihm kurz darauf unter die Nase gehalten wurde und nahm einen großen Schluck.
 

Die kühle Flüssigkeit glitt seine Kehle hinab, während er sich umdrehte und das Geländer als Rückenlehne benutzte. Er lehnte seinen Kopf gegen Eliots Schulter und drehte sein Bier in seinen Händen. Gerade brannte ihm soviel auf der Seele, aber er wusste nicht, wie er es aussprechen sollte. Umso dankbarer war er über Elliots Ablenkungsversuch.
 

„Luke und Rocco waren sowieso eine Nummer für sich", murmelte er leise und ein mildes, kaum erkennbares Lächeln huschte für wenige Sekunden über seine Lippen. Das mit dem Regisseur war Nick tatsächlich schon zu Ohren gekommen und ein klein wenig freute er sich drauf. Aber jeder Regisseur brachte seine Macken mit. Es baumelte ihm ein wenig davor, welche Karten er ziehen würde, wenn man einen Dreh störte.
 

Er reagierte nur mit einem Nicken darauf, dann brach einen Moment Stille ein. Eine solche Stille, die lediglich von leisem Vogelgezwitscher gestört wurde.
 

„War ich zu hart?", murmelte Nick leise vor sich hin. „Justin hat doch bestimmt Angst bekommen, so laut wie ich war. Er ist noch total neu und kennt uns gar nicht und schüchtern ist er auch."
 

Er seufzte beinahe traurig auf und schloss seine Augen. „Ich hasse es so laut zu werden", murmelte er leise, sah dabei aber Eliot nicht an, sondern nach drinnen, wo sich gerade alle Bewohner auf die Couch quetschten und beinahe neugierig auf die Dachterrasse schauten.
 

***
 

Rocco war eben Rocco und bekannt dafür, andere zu ärgern. Nicht alle, aber die meisten hatte er bereits durch den Kakao gezogen und Eliot fragte sich insgeheim, wann er an der Reihe wäre. Lange dauern würde das sicherlich nicht mehr, da war er sich sicher.
 

„Rocco eben", grinste er schief, während er seine freie Hand in Nicks Nacken legte und zu streicheln begann. Nick schien sich zu sorgen, darum, ob er zu hart war und Justin damit vielleicht verschreckt hatte. „Wegen Justin mach dir keinen Kopf, ich hab bereits mit ihm geredet und ihm gesagt, dass du eigentlich ein ganz Ruhiger bist."
 

Einen weiteren Schluck trinkend sah Eliot lächelnd vor sich hin.
 

„Zu hart warst du nicht, du warst ehrlich und ich bewundere dich, dass du dich derart zurückhalten konntest", merkte er an, dann aber musste er lachen und schüttelte den Kopf über seinen Freund. „Du hasst es so laut zu werden?", wiederholte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Ich erinnere dich an deine Lachorgie und daran, dass du in Afrika beim Dreh mit Darius die halbe Villa zusammen gekeucht hast."
 

Keuchen war noch untertrieben, Billy hatte sich schon Sorgen gemacht und selbst Andreas hatte es damals vorgezogen, sich lieber Kopfhörer aufzusetzen. Da war bei ihm selber auch nicht an Mittagsschlaf zu denken gewesen, beziehungsweise daran, einfach am Pool zu liegen und die Seele baumeln zu lassen.
 

„Peter braucht scheinbar hin und wieder einen verbalen Tritt. Anders lernt der das nicht", ging er auf das Thema nochmals ein, ehe er Nick dichter an sich zog und einen Kuss auf dessen Haarschopf hauchte. „Und jetzt denk mal an was anderes, wir haben immerhin bald Wochenende und dazu frei."
 

***
 

Eliots Argumente entsprachen der Wahrheit. Seine Lachorgie war die eine Sache und er wusste gar nicht mehr, was überhaupt so witzig gewesen war. Der Dreh mit Darius war aber auch eine Nummer. Er war ganz schön zur Sache gegangen. Nick lehnte seinen Kopf leicht in den Nacken und auch wenn er gerade nicht viel redete, half es ihm zuzuhören. Eliot redete ebenso wenig, aber alleine der Gedanke an die kleinen lustigen Erinnerungen halfen ihm, um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen. Der Ausblick auf das freie Wochenende half ihm ebenfalls. Langsam löste Nick sich aus der zärtlichen Umarmung seines besten Freundes und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, der so viel hieß wie: „Danke." Dann trat er zurück und griff noch ein letztes Mal das Thema von vorhin auf: „Formulieren wir es anders ... ich hasse es, Leute zu verletzen oder andere traurig zu sehen."
 

Er musterte Eliot ausgiebig. Ein müdes Lächeln umspielte Nicks Lippen und dann nahm er einen Schluck von seinem Bier.
 

„Kommst du auch mit rein?", fragte er, wartete seine Antwort aber gar nicht mehr ab.
 

Er ging direkt rein und ließ sich unter den Blicken aller Jungs auf den freien Sessel fallen. Er spürte die Blicke der anderen Jungs deutlich auf sich sitzen. Aber keiner sagte etwas oder regte sich. Es herrschte angespannte Stimmung, trotz der Tatsache, dass Peter weg war. Aber Nick wollte jetzt auch nicht als erster etwas sagen.
 

***
 

Wie lange sie nebeneinander standen und eine Weile schwiegen, wusste Eliot nicht, aber die Stille war angenehm und wie es schien, half es nicht nur Nick, sondern auch ihm. Die Blicke seiner Kollegen und Freunde waren ihm egal, sie kannten es nicht anders und besonders Robin und Cloud. Basti und Justin würden sich mit der Zeit daran gewöhnen. Ganz sicher sogar. Basti eher noch als Justin, aber auch er würde damit sicher bald kein Problem mehr haben und würde auftauen. Eliot schmunzelte wegen des Kusses, ebenso wegen der Worte, die Nick kaum später leise, aber dennoch sehr verständlich von sich gab.
 

„Hmm, noch mehr hasst du es, wenn man dich selber verletzt", gab er nachdenklich zu verstehen, ehe er sich vom Geländer abstieß und nach drinnen folgte. Während Nick sich im Sessel niedergelassen hatte und somit alle Sitzplätze belegt waren, sah Eliot es vor, erst mal stehenzubleiben. Zwar rutschten die Jungs auf dem Sofa nochmals enger zusammen, doch lehnte er ab und schüttelte unterstreichend den Kopf. Ihm war nicht nach sitzen, jedenfalls nicht in Form von dem Gefühl einer Ölsardine. Und doch hatte er scheinbar die Rechnung ohne Sebastian gemacht, der sich erhob, auf ihn zukam und schließlich zur Couch zog. Sichtlich überrumpelt ließ er sich zwischen Cloud und Justin nieder und noch ehe er wusste, was Basti genau geplant hatte, saß dieser bereits auf seinem Schoss und klaute ihm sein Bier.
 

„Super, wir haben ne Mutti, nen Psychologen und einen Frechdachs hier wohnen", seufzte er. „Ach ja und nicht zu vergessen ein scheues Reh", fügte er grinsend hinzu, ehe er Basti das Bier abnahm. „Und was seid ihr dann? Dinosaurier?"
 

Fast hätte Eliot sich verschluckt und sah Basti entsetzt an. „Na hör mal, so alt bin ich nun auch wieder nicht. Nick ist sogar länger als ich dabei und wenn du auf Dinosaurier stehst, dann solltest du dich lieber mit Luke oder Lukas befassen." Frech grinste Eliot, leerte sein Bier und sah rüber zu Nick. „Oder was meinst du? Sind wir echt schon so alt, dass wir als Urgestein durchgehen?"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück