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So many more Feelings

von

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Scham

Juli, Domino
 

„Dude, seit wann rauchst du eigentlich wieder? Hast du dir das nicht abgewöhnt?“, kam es direkt als absolut unnötig erscheinende Nachfrage im Sommer, als sich Otogi die zweite Zigarette in Folge ansteckte.

Angesprochener schnaubte knapp, Honda neben ihm sah etwas beschämt zur Seite, weil er meinte, genau zu wissen, was der Grund dafür war, doch Jonouchi besah den jungen Spieleentwickler eindringlich, als könnte er es ihm in den Augen ablesen. Ein wenig schämte sich Otogi ja sogar dafür, dass er sich so einfach zu dieser blöden Angewohnheit hinreißen hatte lassen, aber außer als mit seinem Schneider, mit dem nun jetzt doch nicht so massig viel Kontakt hatte, konnte er wohl mit niemandem über seinen Frust reden.
 

„Ach Jonouchi, ist es nicht klar, dass er seinen Freund vermisst?“, warf Anzu ein, die den Sommer über in Domino war und den Schwarzhaarigen ganz genau zu verstehen schien, denn sie wich Yugi seit ihrer Rückkehr kaum mehr von der Seite. Zwar hatte sie hier und da einmal was mit ihren Freundinnen unternommen, doch den Großteil der Zeit verbrachte sie dennoch mit ihrem Freund und da natürlich auch sehr gerne und eigentlich unbedingt mit dem Rest der Clique.
 

Jonouchi warf den selben Kommentar ein, wie Honda es noch vor einiger Zeit getan hatte, Otogi gab denselben Konter.
 

„Also für Yugi scheint es kein Problem zu sein, für Sex die Kontinente zu wechseln“, warf Jonouchi ein und sowohl Yugi als auch Anzu liefen beide rot an. Yugi versuchte noch zu unterstreichen, dass er doch bitte nicht dafür in den Flieger stieg und dass es ihm um seine Zeit mit Anzu ging.
 

„Ja ja ja“, winkte Jonouchi seinen Kumpel ab und starrte Otogi weiter in Grund und Boden, dass dieser nur so schnaubte. Der Andere hatte sich doch auch bis jetzt noch immer nicht bei einer gewissen Blondine gemeldet, seit ihm Otogi die Nummer besorgt hatte – eines der vielen Themen, die er mit Seto Kaiba in dem Geschäftstermin besprochen hatte, der zu der Lokalempfehlung für Honda geführt hatte.
 

„Das ist was ganz anderes!“ – „Absolut richtig, das ist Feigheit“
 

Ruhe vor dem Sturm, dann folgte auch schon die Explosion. Jonouchi plusterte sich auf, erklärte, dass er erst einmal einen plausiblen Grund brauchte, sie anzurufen, dann musste er ihr erklären, wie er zu ihrer Nummer kam und dabei versuchen, nicht wie ein absoluter Greep zu wirken. Außerdem wollte er nicht, dass Mai dachte, er würde sich sogar mit Kaiba abgeben um an ihre Nummer zu kommen, sie sollte sich ja nicht auf ein Podest gestellt fühlen – auch wenn er sie durchaus auf ein Podest stellte und das wusste in der kleinen Runde immerhin jeder und jede Einzelne.
 

„Aber Katsuya… ist unsere Hochzeit nicht plausibel genug?“, fragte Shizuka mit schüchterner Stimme, aber holte ihren Bruder mit sofort auf den ruhigen Boden der Tatsachen zurück. Jonouchi schnippte und deutete mit dem Indexfinger direkt auf die Brünette.
 

„Und deswegen bist du das Hirn der Familie“, sagte er und zückte sofort sein Telefon um Mai anzurufen. Dass er nun immer noch keine bessere Erklärung als der Wahrheit hatte, wie er an die Nummer kam, war sofort vergessen und sollte ihn wenige Augenblicke später direkt wieder einholen.

Anzu fasste sich genervt an die Stirn, aber sagte mit einem amüsierten Lächeln, wie froh sie war, dass sich in dem vergangenen Jahr einfach nichts geändert hatte. Außer natürlich dem Beziehungsstatus von Honda und Shizuka.

Anzu hatte am Tag des entscheidendes Dates direkt einen Anruf bekommen, der sie am Weg zum Unterricht erreicht hatte – der Zeitunterschied zwischen Domino und New York war ein bei weitem brauchbarerer als der zwischen Domino und London.
 

Während Jonouchi sein spontanes Gespräch mit Mai führte, unterhielt sich der Rest der Clique über die geplante Hochzeit. Shizuka wollte sie auf jeden Fall im Frühjahr haben, wenn sie die Kirschblüte miteinfangen konnte, dafür waren die beiden schon jetzt mit einigen Locations in Verbindung, das war nunmal ein beliebter Zeitpunkt.
 

„Eine Location, leider ziemlich weit weg, hat noch zwei Termine frei, wie haben sie beide reserviert, müssen uns aber bis zum Wochenende entscheiden“, erzählte Shizuka und nannte die beiden Möglichkeiten. Einer bereits Mitte März an einem Samstag, toller Plantermin, aber es war doch sehr unwahrscheinlich, dass die Blüte da bereits soweit war, dass man viel davon hatte und das zweite Datum war Ende des Monats mitten in der Woche, was für viele schwer werden würde auch da zu sein, aber es war für die Blüte einfach perfekt.
 

„Seht es mal so, ihr heiratet nur einmal, die Leute hier in Japan können sich frei nehmen und ich bin Ende März für die Semesterferien auch hier. Wie sieht es mit Bakura aus? Er startet doch sein Jahr in Ägypten um die Zeit oder?“, fragte Anzu und wandte sich dabei an Otogi, der seine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. Er seufzte. Tatsächlich war das der letzte Tag bevor der Student nach Ägypten fliegen würde. Vermutlich also wirklich der beste Termin, wenn man das Brautpaar bedachte. Für Otogi wäre es eine Qual, die Hochzeit zu besuchen und vorzeitig abzureisen um Bakura zum Flughafen zu bringen und dann mit der Überlegung ringen zu müssen, ob er dann noch in Feierstimmung war.

Aber das war ein Problem für nächstes Jahr.
 

„Woher? Was? Nein, das bleibt mein Geheimnis, du weißt ja, Jonouchi vollbringt Wunder“, versuchte sich der Blonde in der Zwischenzeit wohl aus der Frage zu winden, woher man die Nummer hatte. Falsche Antwort.
 

„Nein nein! So ist das nicht! Ich hätte ja schon eher angerufen aber… nein, ja schon doch! Mai! Wenn du nicht willst, dann komm halt nicht“, blaffte er und legte nach dem aufbrausenden Gespräch auf.
 

„Mai kommt, egal wann, sie nimmt sich frei“, sagte er in die Runde, aber wurde mit Blicken deutlich dazu aufgefordert, mehr von dem Gespräch zu erzählen. Er zitierte etwas von dem Smalltalk, den Mai aber schnellstmöglich abwimmelte, weil sie wissen wollte, warum er anrief, dann wollte sie wissen, wo er die Nummer her hatte, die Ausrede half nicht viel, denn die nächste Frage war natürlich, warum er erst jetzt auf die Idee kam, sie anzurufen, ob er sie ihm egal war, wollte sie wissen und ob er sie nicht vermisst hätte.
 

„Sie hat gesagt, ich soll mich was schämen, dass ich mich erst jetzt melde…“, murrte er schließlich und ahnte nicht, dass das sogar die Meinung aller Anwesenden war.

Gut, da konnte er sich wohl nicht mehr rausreden und schämen tat er sich ja wirklich auch. Mai war eine so tolle Frau, aber ihr zu sagen, dass das der Grund war, also dass er sich schier nicht traute, weil er eine Abfuhr fürchtete, würde er ihr niemals nie sagen.

Umso besser, dass sie zur Hochzeit seiner kleinen Schwester und seines besten Freundes kommen würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, ich hab den Antrag Off-Screen passieren lassen - sorry, aber so könnt ihr euch alle vorstellen, wie Jous Prozess der Annahme war ;)

Ich wünsch euch einen schönen 2. Advent. Komplett anzeigen

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