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So many more Feelings

von

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Frust

Mai, Domino
 

Für Otogi war es, als wäre nie etwas passiert und gleichzeitig hätte man meinen können, alles was man sich vorstellen konnte, war geschehen.

Vor etwa einem Jahr, war es noch eine unerkannte Schwärmerei, die er für Bakura empfand. Just als er sie als solche auch endlich selbst verstanden hatte, dachte er, er hätte verloren und als er dann seinen verzweifelten Versuch gestartet hatte, Bakura zu gestehen, wie er für ihn fühlte, ging dann alles ganz schnell.

Ihre Beziehung hatte sich so schnell aufgebaut, weil sie beide bereit dazu waren und weil sie in der Schule noch gemeinsam am selben Strang zogen, doch kaum begann Bakura mit dem Studium, kam der Moment des Abschieds immer näher und Otogi stand über einem Monat später mit Honda beim Schneider seines Vertrauens um ihm beratend zur Seite zu stehen, was den perfekten Anzug für das Date betraf. Honda wollte endlich um Shizukas Hand anhalten.
 

Die Zeit, in der er und Bakura sich angenähert hatten, war wie wegradiert, die gemeinsamen Stunden wie Erinnerungen an eine lang vergangene Zeit. Bakura war nicht da. Otogi vertrieb sich seine wenige Freizeit wieder nur mit den üblichen Verdächtigen. Naja, fast. Anzu war auch nicht mehr da. Sie war in den USA und genoss eine ausgezeichnete Tanzausbildung auf einer der angesehensten Schulen der vereinigten Staaten.
 

„Hey! Otogi?“, mahnte ihn Honda und dieser riss sich aus seinen Erinnerungen, direkt zu seinem Kumpel, der in dem Zwirn wirklich ziemlich brauchbar aussah.

„Top, echt“, sagte er etwas abwesend, aber ehrlich.
 

„Alter, Bakura kommt doch wieder“, sagte Honda, trat von dem Schneidertreppchen herab und stellte sich neben ihn um ihm die Hand auf die Schulter zu legen. Otogi spürte den festen Druck, der ihm Mut zusprechen sollte, aber er schüttelte es ab.

Das wusste er doch. Er wusste auch, dass sie ein Monat bereits geschafft hatten, mehr sogar schon, aber es war zäh, so verdammt zäh und mühsam.
 

„Ich weiß, Mann… aber weißt du, wann ich das letzte Mal Sex hatte? Richtig Sex?“, fragte er Honda und dieser sah sofort schockiert zu dem alten Schneider, der gerade noch an seinem Hosenbein die Falte absteckte, doch dieser zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Er habe hier schon schlimmere Dinge gehörte, sagte er. Dem Brünetten war es dennoch sehr unangenehm.

„Diese Telefon- und Video-Sache funktioniert einfach nicht, entweder ist er zu müde oder ich bin am Weg ins Büro oder er schläft oder ich, verdammt, ich würde ja aufs Schlafen verzichten, aber dann fragt er mich nur, warum ich so müde bin und macht sich Sorgen und das zerstört die Stimmung“, lamentierte Otogi nun richtig los und raufte sich die langen schwarzen Haare. Für den jungen Geschäftsmann war es zuvor nie besonders schwer, zu der körperlichen Befriedigung seiner Bedürfnisse zu kommen, aber seit er in einer festen Beziehung war, sollte und wollte er diese Ebene nur noch mit Bakura betreten und seit dieser weg war, wurde es eben… problematisch.
 

Honda lief bei diesen Worten rot an. Ihm war klar, dass sein Kumpel früher sehr umtriebig war und dass Sex bestimmt nie ein Mangel war, aber das nahm gerade ganz andere Gestalten an.

„Warum… besuchst du ihn nicht? Du hast doch genug Kohle“, schlug er vorsichtig vor, aber erhielt als Antwort nur ein Schnauben. Otogi war doch nicht so notgeil und würde für Sex über den Ozean fliegen – dennoch jammerte er gerade deswegen so herum. Außerdem wollte er nicht als der Schwache dastehen, wie sah das denn aus? Ryouji Otogi hatte immer noch stolz und auch, wenn er regelrecht heulend und flehend vor Bakuras Wohnungstür stand, als das mit ihnen seinen Anfang nahm, so würde er das sicher nicht zur Gewohnheit werden lassen.
 

„Ihr kriegt das schon hin, in zwei Monaten ist das Semester um oder?“, versuchte Honda die Situation etwas zu lockern und Otogi zu beruhigen, dass sie immer noch vor dem ergrauten Mann standen und über Sex sprachen war für ihn alles andere als angenehm. Doch den schien das wirklich wenig zu jucken, denn er übertrug gerade sorgfältig seine Notizen, während die beiden Herren sich unterhielten.
 

„Fast drei Monate…“, warf Otogi gedrückt ein. Er schien wahrlich ein kleines Nervenbündel zu sein und irgendwie ahnte Honda auch, dass es nicht ausschließlich um Sex ging, doch gerade als er fragen wollte, warf das Alterchen hinter ihm etwas ein, das es mit seiner Beherrschung zu Ende brachte.
 

„Schonmal Sexting probiert? Schreiben Sie einfach was Unanständiges, da muss man nicht drum rum reden“, waren die unerwarteten Worte, die sogar Otogi für einen Moment sprachlos machte. Honda schlug sich vor Scham beide Hände ins Gesicht, weil er einfach nicht glauben konnte, dass er hier mit einem seiner besten Freunde und einem Schneider stand und besagter – wohlgemerkt sehr alter – Schneider gerade Beziehungstipps mit sexuellem Gehalt gab. Brauchbar sogar, denn Otogi schien die Idee zu mögen.

„Danke, Taro-sama“, sagte der zu dem Schneider und gab Honda dann einen freundschaftlichen Rempler. „Und danke, dass du zugehört hast.“, dann widmeten sie sich alle wieder dem schicken Traum von einem Anzug.
 

Den freien Nachmittag verbrachten die zwei Freunde bei einer entspannten Tasse Kaffee wobei Honda Otogi sehr dankbar war, dass das Thema Sex vom Tisch war.

Stattdessen sprachen sie über den Plan für seinen Antrag.

Erst wollte er mit Shizuka essen gehen, dazu war ein angesagter Laden ausgewählt, wo es tatsächlich einen Dresscode gab – Empfehlung von Otogi, der dort ausgerechnet mit Seto Kaiba ein Geschäftsessen hatte, aber dazu später mehr.

Nun ging es um Honda und der plante nach dem edlen Essen noch einen Spaziergang durch die Einkaufsstraße in der Jonouchi an dem Abend in einem kleinen Souvenirladen Spätschicht schob, um just in dem Moment in dem sein bester Freund das Geschäft verlassen und schließen würde, würde Honda vor Shizuka auf die Knie gehen.
 

„Achte wirklich darauf, dass er schon zugesperrt hat, sonst ist er so aus dem Häuschen, dass er vergisst und dann seid ihr schuld, wenn die ausgeräumt werden“, gab Otogi zum Abschied noch einen nicht unwichtigen Tipp. Honda bedankte sich ein weiteres Mal für die Empfehlungen – Schneider und Lokal. Otogi winkte ab. Das wäre nicht der Rede wert, sagte er und verließ mit ihm das kleine Café.

Nun würde er noch kurz in den Black Crown fahren, nachsehen, ob alles in Ordnung war und schließlich den Nachmittag damit verbringen, den Rat seines Schneiders anzuwenden.
 

Was hast du an?
 

Das war sein Start, den er Bakura um sechs Uhr abends geschrieben hatte. Die Antwort war wenig aufregend. Eine Stoffhose, seinen gestreiften Pullover, den Otogi so gut kannte und sehr mochte und natürlich Schuhe und er hatte seine Bücher in der Hand, weil er natürlich auf der Uni war!

Bei Bakura war es gerade mal Vormittag und es würde wohl erst Mitternacht in Japan werden müssen, dass die beiden endlich zu etwas Privatsphäre kamen.
 

Du fehlst mir…
 

Du mir auch


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob das der schlimmste Part einer Fernbeziehung für Otogi ist? Zumindest der schlimmste, den er zugeben würde ;) Natürlich vermisst er Bakura ungemein. Komplett anzeigen

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