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Der Untergang der Isekai

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an alle! Ich habe mich mal an eine neue Geschichte herangewagt, mal sehen wie sie bei euch ankommt :) Das Setting ist für mich recht ungewohnt und noch habe ich keinen Betaleser zu der Geschichte. Sollten euch Fehler auffallen, gebt gern Bescheid :) Ich versuche einmal die Woche ein neues Kapitel hochzuladen^^

Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Ende eines Krieges

Der dicke Nebel lag schwer auf dem weiten Feld und ließ kaum einen Blick auf den Boden zu. Ein Geruch von Metall und Tod lag in der Luft. Mit einem Ruck zog ich mein Schwert aus dem Leichnam. Das Blut floss in dünnen Rinnsalen von der pechschwarzen Klinge und färbte die silberne Rüstung meines am Boden liegenden Gegners rot. Ich rümpfte angewidert die Nase. In den letzten zwei Jahren gab es wegen dieses Krieges schon genug Opfer. All der Schmerz, der Tod und die Trauer waren absolut sinnlos. Bis heute hatten wir noch immer keine Ahnung was unsere Gegner damit bezwecken wollten. Lediglich ihre Heimat kannten wir. Die Menschenwelt. Die meisten Portale aus ihrer Welt in unsere hatten wir zerstört, nur eines war noch übrig. Mein Vater war in diesem Moment dabei es an der letzten Frontlinie dieses Krieges zu vernichten. Bald hatte es also ein Ende. Die versprengten Reste unserer Gegner, um die sich meine Truppe kümmern sollte, waren kein ernstzunehmendes Problem.
 

„Prinz Haou“ erklang eine Vertraute Stimme aus der Ferne. Ich drehte mich zu ihr. Schnellen Schrittes kam mein engster Freund aus Kindertagen in meine Richtung, das Schwert steckte in der Scheide an seiner Rüstung. Scheinbar hatte er die letzten Gegner niedergestreckt. Es war keiner mehr übrig. Ich atmete erleichtert aus. Ihm ist nichts passiert. Plötzlich kamen mir die Worte meines Vaters wieder in den Sinn. Ich straffte meine Haltung und hob den Kopf. Haltung bewahren. Keine Schwäche zeigen. Seine Worte hallten in einer Endlosschleife in meinem Kopf. Bitte lass diesen Wahnsinn bald vorbei sein. „Jesse“ sagte ich, als er vor mir zum Stehen kam. „Wie ist die Lage?“ Er nahm seinen Helm ab. Seine blauen Haare waren ob der Anstrengung der letzten Stunden schweißnass, ein fröhliches Lächeln lag auf seinen Lippen. „Das Gebiet ist gesichert. Die versprengten Truppen sind restlos vernichtet. Ein Bote hat berichtet, dass das letzte Portal zerstört wurde.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Es ist vorbei, Prinz Haou. Wir haben endlich gewonnen.“
 

Erleichtert atmete ich aus. Trotz der Anstrengung der letzten Stunden, fühlte ich mich mit einem Schlag viel leichter. Eine tonnenschwere Last fiel von meinen Schultern. „Wie geht es meinem Vater?“ wollte ich wissen.

Er zuckte mit den Schultern. „Darüber hat der Bote nichts gesagt, aber Ihr kennt doch unseren König. Er ist stark und zäh. Außerdem ist Yubel bei ihm. Sie ist einer der stärksten Dämonen die ich kenne und würde sich für ihn in eine Klinge werfen.“

Ich nickte. Die Beschützerin des Königs war bisher aus allen Kämpfen siegreich hervorgegangen.
 

Ein gequältes Stöhnen ließ uns aufblicken. In einer fließenden Bewegung zückte Jesse wieder sein Schwert und stellte sich kampfbereit neben mich. Ich spannte all meine Muskeln an und suchte das Kampffeld nach der Quelle des Geräuschs ab. Allmählich lichtete sich der Nebel und gab den Blick auf all die Leichen auf dem Schlachtfeld frei. Ein paar Schritt weit weg versuchte ein auf dem Bauch liegender Krieger in silberner Rüstung wieder auf die Beine zu kommen. Jesse machte sich bereit unserem Gegner ein Ende zu bereiten, doch ich stoppte ihn mit einem Arm. Verwirrt sah er zu mir, doch ich schüttelte den Kopf und richtete meinen Blick wieder auf den Krieger. Bisher kämpften diese Menschen bis zum Tod, eine Gefangennahme war immer erfolglos. Das war unsere Chance sie nach dem Grund ihres Angriffs zu fragen, auch wenn ich kaum Hoffnung hatte, dass es uns gelingen würde. Langsam trat ich an ihn heran und stieß ihn mit dem Fuß auf den Rücken. Ein gequälter Schrei durchschnitt die Stille und er lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rücken. Langsam öffnete er seine Augen und sah voller Hass zu mir auf. Sein Atem war kaum mehr als ein Röcheln. „Na los, du Monster“ sagte er mit erstickter Stimme und versuchte seinen flachen Atem unter Kontrolle zu bekommen. „Beende es!“
 

Jesse schritt an meine Seite und stellte seinen Fuß auf die Brust des Mannes. Ein erstickter Schrei war zu hören. „Wen nennst du hier Monster?“ sagte er hasserfüllt, während er immer mehr Druck auf ihn ausübte. „Jesse, das reicht!“ sagte ich scharf. Verwundert drehte er sich zu mir, ließ aber von unserem Gegner ab. Ich ging neben ihm in die Hocke und sah den Krieger ernst an. „Was sollte das alles?“ fragte ich mit tiefer Stimme, die meinen Brustkorb vibrieren ließ. „Warum seid ihr in diese Welt gekommen und habt uns angegriffen? Was ist euer Ziel?“
 

Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einer fiesen Fratze. „Wir werden… diese Welt“ Er brach ab und hustete Blut. Einige Atemzüge brauchte er, um seine Antwort fortzusetzen. „Vor euch widerlichen… Monstern… befreien!“

Jesse platze endgültig der Kragen. „Das ist unsere Welt“ schrie er. „Mit welchem Recht wollt ihr uns auslöschen?! Das ergibt keinen Sinn. Wenn es hier Monster gibt, dann seid ihr das!“

„Jesse“ unterbrach ich ihn erneut und sah ihn finster an. Ich verstand seinen Frust, ich hatte selbst einen wahnsinnigen Hass auf diese Menschen, aber das brachte uns hier nicht weiter. Wieder widmete ich dem Mann, der in seinen letzten Atemzügen lag. „Wie habt ihr diese Welt überhaupt gefunden?“

Wieder setzte er ein überhebliches Grinsen auf. Nur mit Mühe gelang es mir, ihn zu verstehen. „Der Drache wird… dieses Land reinigen… und dann… wird das hier eine… friedliche Welt.“

Ich biss die Zähne zusammen. Mein Gesicht glich vermutlich selbst einer wutverzerrten Fratze. „In dieser Welt herrschte Frieden!“ sagte ich und zog ihn an seinem Brustpanzer zu mir, bis er nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht war. Angst spiegelte sich in seinen Augen. „Bis ihr hier eingefallen seid, kannte ich keinen Krieg! All die Dämonen in der Isekai lebten friedlich zusammen. Nur wegen euch liegt diese Welt in Tod und Trauer! Was also gibt euch das Recht alles dem Erdboden gleichzumachen?!“ Meine Stimme zitterte. Mit Mühe gelang es mir die aufkommenden Tränen zu schlucken. „Und von welchem Drachen sprichst du?! Der letzte Drache starb bereits vor hundert Jahren!“

Die wenige Farbe, die in dem Gesicht des Mannes war, wich einer kalten Blässe. So wie es sich anhörte, schien sich in seinen Lungen immer mehr Blut anzusammeln. „Feu… er…“ Mehr brachte er nicht mehr heraus, bevor das Leben in seinen Augen erloschen war. Ich stieß den leblosen Körper von mir ab. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und stand auf. Das brachte mich auch nicht weiter! Wieso hassten uns die Menschen so sehr, dass sie uns auslöschen wollen? Und was hat das alles mit einem Drachen zu tun? Ob sie wirklich so ein feuerspeiendes Geschöpf kontrollieren?
 

„Prinz Haou, seht!“ holte mich Jesses Stimme wieder aus meinen Gedanken. Ich sah auf. Am Himmel erschien die Silhouette eines Dämons. Er hatte eine schlanke Figur, wildes, silbernes Haar und mächtige Schwingen, die ihn zu uns trugen. „Yubel“ murmelte ich, als ich die Beschützerin meines Vaters erkannte. Sie landete in kniender Haltung vor uns und hatte den Blick gesenkt. Ihre Schultern hingen schlaff nach unten, ihr Körper war angespannt. So hatte ich den sonst so stolzen Dämon noch nie gesehen. Und normalerweis war sie immer an der Seite meines Vaters. „Mein Prinz“ sagte sie mit brüchiger Stimme, das Haupt noch immer gesenkt. „Euer Vater…“ Mein Herz hämmerte mit unnachgiebiger Härte gegen meine Brust. Irgendetwas war passiert. Ich kämpfte gegen den Kloß in meinem Hals und hatte Mühe, meine Stimme wiederzufinden. “Was ist passiert“ wisperte ich.
 

Ihr Kopf hob sich. Ihre Augen waren tränenverschleiert. Ich ahnte was los war, aber wolle es nicht hören. „Er…“ flüsterte sie. Immer mehr Tränen rannen über ihre Wangen. Ich schüttelte den Kopf. Nein. Nein, das kann nicht sein! Mein Vater ist ein starker Krieger! Diese widerlichen Menschen könnten ihn nie besiegen! Yubel sank in sich zusammen, krallte ihre Finger in die blutgetränkte Erde. „Es tut mir so leid! Ich konnte ihn nicht beschützen!“ In meinem Herzen breitete sich eine unendliche Kälte aus, die langsam durch meinen gesamten Körper wanderte. Jesses Stimme drang dumpf zu mir, als würde ein Schleier aus Watte sie blockieren. Dunkle Flecken bildeten sich in meinem Sichtfeld. Dieser Krieg hatte uns so viel genommen. Jetzt auch unseren König.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: ShioChan
2022-05-18T04:21:14+00:00 18.05.2022 06:21
Hallo,

Ich muss jetzt gleich mal kommentieren. :) Die FF war irgendwie bisher voll an mir vorbei gegangen. Ich bin ehrlich gesagt vor allem wegen dem Cover drauf gekommen. XD Und das, was ich bisher gelesen habe, gefällt mir schon echt gut. Du hast einen tollen Schreibstil, bei dem es Spaß macht weiterzulesen und bei dem man sich beim Lesen nicht verhaspelt. Das gefällt mir.

Auch die Stor klingt bis hier hin sehr interessant, weshalb ich auf jeden Fall weiterlesen werde. :) Ich bin gespannt wie es weitergeht.

LG
Shio~
Antwort von:  stardustrose
18.05.2022 08:17
Danke dir :) nur die Regelmäßigkeit beim hochladen schaffe ich zur Zeit leider nicht. Aber toll, dass du am Ball bleibst <3


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