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Orochimaru zieht um

Eine Komödie in viel zu vielen Akten
von
Koautor:  Shino-X

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow, in den Kakashi Kapiteln passiert überhaupt nichts. Die sind immer gemächlicher als alle anderen.

Ab hier fängt es übrigens an, langsam "fragwürdig" zu werden. Dieses Kapitel ist noch harmlos, aber es kann passieren, dass zukünftige Kakashi Kapitel noch sehr... also zweideutig kann man es nicht mehr nennen.

Ach ja, es ist uns egal, dass der Junge nicht Algebra heißt. Gebt es doch zu, keiner von euch kann sich an seinen Namen erinnern! Komplett anzeigen

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Immer diese Jungfrauen (Iruka & Kakashi)

Iruka starrte auf die Uhr. Es war bald Mitternacht und er hatte die letzten paar Stunden damit verbracht, die Klassenarbeit einer Grundschulklasse zu korrigieren, was sich für Anfänger sicherlich einfach anhören mochte, aber die Anzahl der Grammatik- und Rechtschreibfehler war phänomenal, selbst für Schreibanfänger und er saß sicherlich Minuten an den meisten Sätzen, um diese zu entziffern. Die Kinder hatten einen Aufsatz zum Thema „Mein Idol“ zur Feier der Kriegsheldenwoche schreiben müssen und obwohl die Texte der Kinder wirklich süß waren, hatte er langsam keine Lust mehr, weiterzukorrigieren. Den Text von Algebra, den er gerade las war im Gegensatz zu den meisten anderen zwar leserlich geschrieben, dafür verstand man aber kein Wort von dem was der Junge einen mitteilen wollte. Vielleicht war Iruka aber mittlerweile einfach zu müde, um zu lesen.
 

Um punkt Mitternacht ging plötzlich das Licht aus. Verdammt. Aus Irukas Küche kamen Geräusche. Das war bestimmt nur die Katze. Moment mal, ich hab gar keine Katze, fiel Iruka auf.

„Dietmar! Der Fernseher ist aus!“, dröhnte die Nachbarin von unten. Schlagartig ging das Licht wieder an. „Oh, alles wieder gut! Dietmar komm endlich! Und hol das Bier mit!“ Dann flackerte Irukas Lampe Horrorfilm-like. „Mensch Dietmar, das Ding spinnt ja komplett!“, grölte die Nachbarin wieder, wobei sie beinahe die Fußschritte übertönte, die aus dem Flur zu kommen schienen. Moment, da war jemand in seiner Wohnung! Jemand hatte sich über die Küche Einlass gestattet und war dann über das billig verlegte Kabel am Boden gestolpert, das Irukas Deckenlampe mit Strom versorgte, weil Iruka sich nichts Besseres leisten konnte. Und weil das Haus alt war, hatten so seine Nachbarn ebenfalls einen Stromausfall gehabt. Weil Iruka alles andere als Shikamarus Intellekt hatte, dauerte diese Überlegung jedoch so lange, dass der Eindringling wahrscheinlich bereits hinter ihm stand. Nicht nur wahrscheinlich, er hörte nämlich das schwere Atmen des Fremden hinter sich. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Du hast einen Fehler gemacht!“, dröhnte es in einer tiefen Stimme. Ruckartig drehte sich Iruka um, griff bereits nach einem Kunai in seiner Tasche, merkte dann aber, dass er seinen Schlafanzug trug. Er blickte in die rachsüchtigen roten Augen des maskierten Fremden.

„Ahhh!“, war alles, das er noch sagen konnte, bevor er von seinem Stuhl auf den Boden flog.

„Hast du eigentlich eine Katze? Ich weiß wirklich nicht was gerade mit meiner Stimme los war. Liegt wahrscheinlich an meiner Allergie. Ansonsten muss ich mich wohl erkältet haben.“
 

Iruka richtete sich ungeschickt auf, wobei er Kakashis Arm, den dieser ausgestreckt hatte, um ihm aufzuhelfen, versehentlich wegstieß, als er versuchte sein Gleichgewicht herzustellen. „Wie unhöflich“, bemerkte Kakashi. „Ich bin nicht derjenige, der Leute um Mitternacht in ihren Häusern heimsucht“, versuchte Iruka sich zu verteidigen. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich dachte, ich könnte dir mit meinem Sharingan beim Korrigieren helfen,“ antwortete Kakashi, als sei es ganz normal, um Mitternacht uneingeladen bei jemanden einzubrechen und zog sein Stirnband zurück über sein Auge. „Und es scheint, als hättest du das ganz schön nötig gehabt.“ Iruka blickte verlegen auf die unlesbaren Kritzeleien, die er selbst auf den Klassenarbeiten hinterlassen hatte und jetzt schon nicht mehr entziffern konnte. Was natürlich nicht daran lag, dass es wirklich nicht lesbar war. Nein, Iruka war bloß müde. Das war alles.
 

„Das ist ja super, dass du mir helfen möchtest, aber ich wollte eh gerade ins Bett gehen.“ Er schlurfte in Richtung Bett. Dann stockte er. „Moment mal! Wer arbeitet denn bitte in seiner Freizeit? Du kannst gar nicht hier sein, um mir zu helfen.“ „Ah, das stellt für dich also ein logisches Problem dar. Aber genug von deinen Problemen, jetzt geht es mal um meine.“ „Okay…“ Iruka setzte sich aufs Bett, das er sich noch letzte Woche im Angebot bei Ikea gekauft hatte, während sich Kakashi auf einen der Bettpfosten hockte und augenblicklich eines seiner Bücher aus seiner Tasche kramte. Wenn Kakashi jetzt wirklich über seine Probleme reden würde – und das würden sicherlich einige sein – dann könnte das hier noch lange dauern. „Soll ich Tee machen?“, fragte Iruka. „Kaffee?“ „Nein, aber ich könnte Bier vertragen.“ Kakashi sah nicht einmal von seinem Buch auf. „Ich hab keins“, gab Iruka zu. „Ja, das habe ich auch bemerkte, als ich eben in deinen Kühlschrank geguckt habe.“ „Du warst an meinem Kühlschrank?“ „Unter anderem. Kaffee hast du auch keinen. Aber wie ich eben gehört habe, haben deine Nachbarn unten noch etwas Bier übrig.“ Er blickte auf, wobei er Iruka auffordernd in die Augen starrte. Iruka stand augenblicklich auf, nur um sich sofort wieder hinzusetzen, weil er gar nicht so genau wusste, wieso er überhaupt aufgestanden war. „Also ich mach dann mal Tee.“ Er stand wieder auf und schlurfte in die Küche, wo er eine Weile planlos rumstand, bis er sich daran erinnerte was er eigentlich machen wollte und Wasser aufsetzte. „Ah, genau“, flüsterte er zu sich selbst. „Bier.“ Er öffnete den Kühlschrank, um sich eine Weile dessen Inhalt anzusehen. „Ah. Ich hab gar kein Bier“, stellte fest. Er war bereits kurz davor den Schrank zu öffnen, um Kaffee zu holen, konnte sich selbst aber rechtzeitig stoppen, nur um direkt danach erneut nach dem Schrank zu greifen, um Tee rauszuholen. Als sein Teekessel zu pfeifen anfing, hastete er durch die Küche in Richtung Herd, ging aber noch bevor er das andere Ende der Küche erreichen konnte zu Boden. „Urgh!“ Er war volle Kanne gegen die Tischkante gelaufen und hatte sich nicht nur seinen Zeh, sondern auch sein Knie, eigentlich sein ganzes restliches Bein und überhaupt alles gestoßen. „Für mich bitte keine Wildkräuter“, rief ihm Kakashi aus seinem Schlafzimmer zu. „Kein Problem“, brachte Iruka hervor, stellte dann aber fest, dass es schon ein Problem war, als er versuchte, die Teesorten zu entziffern. Dann fiel ihm ein, dass er gar keinen Wildkräutertee hatte und es deshalb komplett egal war, was er nahm. Bevor er den Tee zurück ins Schlafzimmer brachte, griff er noch eine Dose Kekse aus dem Regal. Er hantierte noch eine Weile damit rum, bevor er alles auf seinem Schreibtisch abstellen konnte, wobei er sich beinahe mit dem Tee verbrühte. „Du weißt, dass es ziemlich unnötig war, mir einen Tee zu machen?“, fragte Kakashi, als Iruka ihm eine Tasse hinhielt. „Ich habe schließlich nie um einen gebeten.“
 

„Tja Iruka, das war ein sehr ungeschickter Versuch, mich zu vergiften. Nach unserem Wettkampf letzte Woche hätte ich mehr von dir erwartet.“ Die beiden starrten weiter auf die Keksdose mit der Aufschrift ‚Weihnachten 1989‘, was (wo wir ja wissen, dass Itachi `84 geboren wurde) kurz vor Kyubis Angriff auf Konoha war. „Die Kekse hat meine Mutter gemacht. Kein Wunder, dass ich die behalten habe“, fiel Iruka auf, bevor er die Keksdose unter seinem Bett verschwinden ließ, wo er in der kurzen Zeit, in der er es bereits besaß, schon einige Dinge verschwinden lassen hatte. Nicht, dass die sonst irgendwer gesehen hätte.
 

„Äh, worüber wolltest du nochmal reden?“, fragte Iruka unsicher. Kakashi wandte seinen Blick erneut nicht von seinem Buch ab. „Ich wage mich zu erinnern, dass Gai letztens irgendwas von der ‚Kraft der Jugend‘ oder so geschwafelt hat und dabei ging es wohl irgendwie um Beziehungen. Da ist mir aufgefallen, dass ich mir vielleicht eine Freundin suchen sollte, also habe ich mich mit der einzigen Frau in meinem Alter, die noch Single ist, für morgen verabredet.“ „Shizune?“ „Nein, Anko.“ Kakashi sah ihn ernst an. „Liest du denn nie ‚Kohoha Aktuell‘? Jeder weiß doch, dass Shizune was mit dem Hokage hat!“ Er fasste sich wieder. „Jedenfalls habe ich versucht mich darauf vorzubereiten, aber in meinen Büchern wird immer nur das Ergebnis gezeigt und nie der Weg dahin. Ich meine, wie bringe ich sie dazu, mir-“ Iruka schlug ihm das Buch weg, aus dem er gerade zitieren wollte. „Also du willst wissen, wie du bei einem Date bei ihr landen kannst?“ „Ja und wenn möglich noch ein paar andere Sachen, ich hab diese eine Stellung nicht ganz verstanden-“ „Okay, also erstens, wie wäre es, wenn du nicht zu spät kommen würdest-“ „Ja, darüber habe ich auch bereits nachgedacht.“ „Und zweitens käme es bestimmt gut, wenn du mal selbst bezahlen würdest. Und am besten noch für sie mit.“ „Noch irgendwas?“ Iruka überlegte eine Weile. „Ähm, also mehr fällt mir spontan nicht wirklich ein. Ich hatte ja um ehrlich zu sein selbst noch keine Freundin, deshalb-“ Bei diesen Worten sprang Kakashi von seinem Bett auf, das ein beunruhigendes Geräusch machte. „Dann hatte ich ja auch keinen Grund, dich um Hilfe zu bitten. Wenn du mich entschuldigst.“ Und damit verschwand er in einer Rauchwolke. Iruka hustete ein wenig, bevor ein ohrenbetäubendes Geräusch mit einer Frequenz von sicherlich 20kHz ertönte. Na toll, der Feueralarm war losgegangen. Hätte Kakashi die Bedingungsanleitung gelesen, wüsste er, dass man die Dinger nicht in geschlossenen Räumen anwenden sollte. Dann fing es an zu regnen und der Rauch lichtete sich. Schnell warf sich Iruka über die Aufsätze, um diese vor seiner Sprinkleranlage zu schützen, von der er bislang nicht einmal wusste, dass sie existierte. Im Falle eines Feuers wäre er wohl einfach schmerzvoll verendet.
 

„Dietmar! Der Junggeselle von oben raucht sich ein!“, fing die Nachbarin von unten an zu plärren. „Das ist nicht gut für dich, Junge!“ „Ja, Frau Schibrowski!“, versuchte Iruka die Frau zu beschwichtigen. „Dietmar, das ist doch bestimmt Cannabis! Ich weiß doch, was die Jugend von heute so treibt!“ „Ich glaube, es wird Zeit für eine Intervention! Da kümmere ich mich morgen mal drum.“ „Gut so Dietmar, man kann der Jugend ja nicht immer alles erlauben!“ Seit die neuen Nachbarn aus Berlin eingezogen waren, war Irukas Leben definitiv… ein anderes.
 

Nachdem die Sprinkleranlage nur nach kurzer Zeit wieder den Geist aufgab (zum Glück war seine Wohnung so billig gewesen, sonst hätte das Ding bestimmt noch eine halbe Stunde weitergemacht) versuchte Iruka die durchnässten Klassenarbeiten zu retten. Morgen würde er die Hefte bestimmt an eine Wäscheleine hängen und trocknen lassen, aber jetzt war er definitiv zu müde dafür. Er ging zurück in sein Schlafzimmer. Das Bett war komplett durchnässt, das Holz aufgequollen und Iruka fiel auf, dass es in der Mitte durchgebrochen war. Er würde ab jetzt alle Fenster stets fest verriegeln. Die beiden Teetassen waren übergelaufen, aber anhand der Färbung des Wassers ließ sich feststellen, dass Kakashi seinen Tee zumindest getrunken hatte. Wahrscheinlich hatte er seine Maske nur im Schutz der Rauchwolke abgenommen, weshalb Iruka nun immer noch nicht wusste, wie er aussah. Aber wenn jedes Treffen mit Kakashi in einer solchen Katastrophe enden würde, wollte er das auch gar nicht mehr wissen.
 

Iruka kramte einen trockenen Schlafanzug aus seinem Schrank, zog sich um und überlegte kurz, wo es sich besser schlafen ließe: Flur oder Küche. Oder direkt draußen. Er entschied sich für den Küchenboden, weil dieser mehr Platz bot, musste aber dennoch halb unter dem Tisch schlafen. Bettzeug hatte er keines. Bevor er einschlief, geisterte ihm nur ein Gedanke durch den Kopf: Was ist eigentlich Cannabis?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kennt noch jemand Dietmar Schibrowski? Den Typen von "Hallo aus Berlin"? Super Typ.

Kann ich empfehlen. Die Serie auch. Komplett anzeigen

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