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Ein letztes Geheimnis

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Samstagabend alle miteinander!

Erst einmal vielen, lieben Dank für eure Kommentare. Ich freue mich wirklich sehr über jedes Feedback^^
Und dann möchte ich mich entschuldigen, dass es heute etwas später geworden ist. Leider musste ich heute noch eine Klausur absolvieren und so abgebrüht bin ich dann doch noch nicht, dass ich vorher noch mal eben ein Kapitel hochlade^^'

Mit diesem wünsche ich euch aber jetzt ganz viel Spaß

Bis nächste Woche ;-)

Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 26 - Geständnis

Kapitel 26 – Geständnis

 

-Mihawk-

„Wa… warte, Lorenor!“

Doch Lorenor wartete nicht, sondern schleifte Dulacre hinter sich übers Schiff zum Krankenzimmer. Ganz perplex stolperte Dulacre dem anderen hinterer, verstand immer noch nicht, was gerade passiert war.

Hatten sie nicht gestritten? Hatten sie nicht darüber gestritten, dass Lorenor schon wieder drauf und dran gewesen war, sein Leben für andere zu opfern? Hatten sie nicht gestritten, dass Dulacre sich gegen den Dickkopf des anderen nicht erwehren konnte und sich deshalb dessen Crew angenommen hatte?

Hatten sie nicht über Lorenors Ängste gesprochen? Über Eizen? Wieso hatten sie dann plötzlich über Dualcres Gefühle gesprochen? Wieso hatten sie plötzlich über Lorenors Gefühle gesprochen? War das… waren die letzten Minuten wirklich geschehen? Hatte Lorenor ihm gerade… hatte Lorenor gerade zugegeben, dass er Dulacres Gefühle erwiderte? Oder war das alles nur ein großes Missverständnis? Hatte er Lorenor wieder einmal missverstanden?

Plötzlich riss der Jüngere die Tür zur Kombüse auf und zog Dulacre mit sich hinein. Die gesamte Crew, inklusive Gäste, war anwesend und hatte sich wohl bis gerade eifrig unterhalten, nun starrten sie alle Lorenor und Dulacre an. Für eine Sekunde war es in der Kombüse ganz still.

Dann lachte der Strohhut am Küchentisch laut auf und winkte ihnen zu.

„Hey Zorro, willst du auch was essen?“ Dabei hob er eine besorgniserregend große Keule hoch.

„Nein, danke“, entgegnete Lorenor nur, als würde es ihn überhaupt nicht wundern, dass sein Kapitän ein halbes Kalb auf seinem Teller hatte, war es bereits Abendessenszeit? Sie hatten doch gerade erst zu Mittag gegessen, oder nicht? Sein Zeitgefühl schien wirklich noch verschoben zu sein. „Ich habe keinen…“

„Herr Mihawk!“ Doktor Chopper war aufgesprungen und rannte geradewegs auf ihn zu, blieb direkt vor ihm stehen und starrte mit seinen Knopfaugen zu ihm herauf. „Sie müssen sich schonen! Ich habe Ihnen gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn Sie am Mittagessen teilnehmen, aber nicht, dass Sie den lieben, langen Tag herumlaufen. Sie sind immer noch…“

„Chopper“, murrte Lorenor, „rück ihm nicht so auf die Pelle. Er hat noch kein Blut gespuckt und er sagt, es geht ihm gut. Du kannst ihn auch noch später untersuchen.“

Erneut blickte Lorenor flüchtig zu Dulacre hinauf mit seinem typischen Ich-hab’s-dir-doch-gesagt-Ausdruck.

„Aber Zorro! Auch wenn er gemein ist, er ist immer noch mein…“

„Doktor Chopper“, erhob nun Dulacre selbst seine kratzige Stimme und neigte leicht den Kopf, „ich entschuldige mich dafür, Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet zu haben und ich werde mich bereitwillig später von Ihnen untersuchen lassen. Aber zunächst möchte ich mich für mein Verhalten bei Ihnen entschuldigen. Lorenor hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Sie sich besonders von meinen Worten angesprochen gefühlt haben, und ich möchte Ihnen versichern, dass ich Sie wohl am wenigsten mit meinen Bemerkungen meinte.“

Die Knopfaugen des jungen Arztes wurden glasig, aber bevor er irgendetwas antworten konnte, sprach bereits der Cyborg: „Und wen hast du dann mit deinen Bemerkungen ansprechen wollen, huh?“

Dulacre zeigte dem Cyborg sein schönstes Lächeln.

„Ich hoffe doch, dass diejenigen sich auch angesprochen…“

„Genug!“ Lorenor funkelte ihn wütend an. „Nicht hilfreich!“

Dann lockerte er einmal seine Schultern und warf einen Blick in den Raum.

„Also, ich habe echt keinen Bock darauf, dass wir uns alle gegenseitig die ganze Zeit an die Gurgeln gehen. Ich mach dem jetzt ein Ende.“

„Und wie willst du das anstellen, Zorro?“, fragte die Navigatorin und sah ihn zweifelnd an. „Ganz ehrlich, nach diesem Mittagessen kann ich auf noch mehr Drama verzichten.“

„Und da bist du nicht alleine“, murrte Lorenor und rieb sich mit seiner freien Hand den Nacken, „aber ich habe zugehört und ich sehe auch ein, dass ich an einigen der Unstimmigkeiten nicht ganz unschuldig bin, und daher habe ich entschieden, euch jetzt alles zu erzählen und dass wir danach alle gemeinsam mein Problem angehen.“

Einen Moment zögerte Lorenor, während Dulacre ihn eindringlich betrachtete. Er hatte es gehofft, aber bei Lorenor konnte er sich nie sicher sein. Es war gut, dass Dulacre dem Jüngeren erlaubt hatte, diese Entscheidung selbst zu fällen, nachdem er am vergangenen Mittag noch nicht bereit gewesen war, doch die folgenden Worte überraschten ihn noch etwas mehr: „Natürlich nur, sofern ihr mir auch helfen wollt.“

Ein Raunen glitt durch den Raum und einige Crewmitglieder warfen einander perplexe und vielsagende Blicke zu. Dann stand der Samurai von Wa No Kuni auf.

„Momonosuke, komm mit mir nach draußen. Dieses Gespräch ist nicht für unsere Ohren bestimmt und wir sollten nicht erneut mit unserer Anwesenheit stören.“

Der kleine Junge folgte diesem Vorschlag widerspruchslos und Dulacres Blick fiel fast automatisch wie der einiger anderer auf Trafalgar Law, doch dieser grinste nur und lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinterm Hinterkopf.

„Oh, ich bleibe, schließlich haben wir doch eine Allianz gegründet, oder nicht? Wenn irgendetwas unseren Plan bedroht, will ich das auch erfahren.“ Dann sah er Dulacre direkt an. „Und als würde ich mir eine Chance entgehen lassen, dem ach so abgehobenen Falkenauge dabei zuzusehen, wie er sich nochmal lächerlich macht.“

Wie gerne würde er diesem unerzogenen Balg seinen vorlauten Mund stopfen, aber nach einer Sekunde entschied er, sich von dem plötzlich verstärkten Griff um sein Handgelenk aufhalten zu lassen, Lorenor zuliebe.

„Meinetwegen“, murrte dieser nur und würdigte Trafalgar nicht eines weiteren Blickes.

„Was soll der Mist?“, brachte sich nun der Smutje ein, der bisher ungewöhnlich stumm geblieben war und dessen Blick etwas zu offensichtlich auf Lorenor – und eben nicht auf Dulacre – lag. „Denkst du ein paar nette Worte und Halbwahrheiten und wir vergessen, was dieser Bastard uns eben an den Kopf geworfen hat?“

„Um ehrlich zu sein, ist mir ziemlich egal, was hier eben los war, Koch, und mal abgesehen davon, dass ich nicht ein einziges Mal gelogen habe, warst du doch derjenige, der mich andauernd wegen der letzten zwei Jahre genervt hat, also solltest du doch froh sein, wenn ich dir Ausnahmsweise mal Recht gebe und zugebe, dass ich Mist gebaut habe.“ Entnervt rollte Lorenor mit dem Auge. „Also hier hast du es, Kartoffelschäler: Ich habe Mist gebaut und stecke in Schwierigkeiten, mein Fehler. Also wie sieht’s aus? Lösen wir das hier als Crew zusammen oder soll ich das wie jeder andere hier allein versuchen, nur damit ihr mich dann retten kommen könnt?“

Wieder wechselten einige Crewmitglieder vielsagende Blicke und Dulacre bekam das sichere Gefühl, dass innerhalb dieser Crew einiges wohl oft nicht gesagt wurde. Diese Crew schien wirklich eine ganz eigene Dynamik zu haben.

„Scheint, als wäre einer unserer Kindsköpfe endlich mal erwachsen geworden“, bemerkte die Navigatorin, doch Dulacre entging ihr halbes Lächeln nicht.

„Oh, ich glaube, du solltest dir nicht zu viele Hoffnungen machen“, entgegnete Nico Robin, während sie an ihrem Kaffee nippte, doch ihre klugen Augen lagen wissend auf Dulacre und dann zwinkerte sie, als wüsste sie mehr als er, als würde sie ihm die vergangene Diskussion überhaupt nicht übelnehmen; sie war wirklich gut.

„Ist ja nicht so, als hätten wir nicht schon Übung darin“, murmelte der Lockenkopf und zuckte mit den Achseln, „auf der anderen Seite wäre es auch mal schön, im Vorhinein zu wissen, mit wem wir uns anlegen. Dann könnten wir auch mal einen vernünftigen Plan zusammenlegen.“

„Aber Pläne sind soooo langweilig“, beschwerte sich nun der Strohhut, ohne sein Mahl zu unterbrechen. „Zorro, ich will lieber direkt kämpfen und nicht so langweilige Pläne aushecken.“

„Aye, Käpt’n“, stimmte Lorenor nun dem Strohhut zu, „aber das geht dieses Mal nicht. Glaub mir, wenn wir die Sache so lösen könnten, hätte ich kein Problem.“

„Och, Menno.“ Der Strohhut zog eine beleidigte Schnute und widmete sich dann wieder seiner Keule, seine Aufmerksamkeit offensichtlich überspannt.

„Nun gut“, seufzte der Cyborg kurz auf. „Was ist also los, Zorro? Kann ja nicht so tun, als hätte wir nicht alle mitbekommen, dass etwas im Busch ist.“

Lorenor nickte und Dulacre bemerkte, wie sich sein Blick veränderte, seine Körperhaltung veränderte. Lorenor zeigte immer eine angenehme Grundspannung und er war stets aufmerksam, selbst, wenn man es ihm nicht direkt ansah, nun jedoch wappnete er sich, wie damals, als Dulacre ihm das Rüstungshaki hatte beibringen wollen. Der Jüngere erwartete keinen Kampf, wohl aber eine Herausforderung, welcher er sich nur ungerne stellte. Es schien, als hätte er wirklich nicht übertrieben – nicht, dass Dulacre das erwartet hätte – er schien die kommenden Minuten wirklich zu fürchten.

„Also…“

„Jetzt warte mal!“, unterbrach ihn der Smutje und trat aus seiner Kombüse hervor, steckte sich eine Zigarette an, nicht minder angespannt. „Wenn das hier ein Problem der Crew ist, warum ist er dann hier?!“

Er nahm einen tiefen Zug und nickte zu Dulacre hinüber, ohne ihn überhaupt anzusehen.

„Ist ja schön, dass du endlich einsiehst, wie beschissen du dich die letzten Tage verhalten hast, Marimo, aber dieser Bastard hat nichts Besseres zu tun, als uns tagein tagaus zu beleidigen. Mag ja sein, dass dir egal ist, was passiert ist, mir allerdings nicht. Wenn du willst, dass wir hier als Crew Entscheidungen treffen, will ich, dass er wie Kinemon und Momonosuke raus geht. Er ist kein Crewmitglied, er hat nichts mit uns zu tun!“

„Sanji“, warf die Navigatorin vermittelnd ein, während Dulacre nur missbilligend mit der Zunge schnalzte.

Er wusste nicht, was genau Lorenors Plan für dieses Gespräch war – wenn er denn einen hatte - aber sein Blick hatte Dulacre nur zu bewusst gemacht, dass er sich zurückhalten sollte, eine erneute Auseinandersetzung vermeiden sollte. Also tat er genau das, und überließ Lorenor das Reden, so wie sie es vor über zwei Jahren vereinbart hatten, als Lorenor damals seiner Crew die Wahrheit hatte erzählen wollen.

Sein Wildfang stöhnte entnervt auf.

„Und Laws Anwesenheit stört dich nicht, oder was?“, murrte er.

„Naja, es ist wie er sagt, wir sind eine Allianz, aber ich wüsste nicht, was dieser Arsch…“

„Es reicht, verdammt noch mal.“ Lorenor knallte seinen Stiefel auf den Boden. „Ich werde das nur ein einziges Mal sagen, also sperrt die Lauscher auf.“

Wütend funkelte er den Smutje an, der laut aufschnaubte.

„Mir ist scheiß egal, ob ihr einander mögt oder überhaupt nicht ausstehen könnt, und mir ist scheiß egal, was wer wem an den Kopf geschmissen hat und wer angefangen hat. Zum Teufel noch mal, wir sind hier doch nicht in einem beschissenen Kindergarten! Um das jetzt ein für alle Mal zu regeln, hört auf euch die Köpfe einzuschlagen!“

Dann sah Lorenor ihn kühl an, obwohl Dulacre doch noch nicht mal was gesagt hatte, und er hatte viel zu sagen.

„Sie sind meine Crew, also nimm verdammt nochmal etwas von deiner beschissenen guten Erziehung, mit der du immer so angibst, und beiß dir auf die Zunge, anstatt jedes Mal einen Streit vom Zaun zu brechen. Wenn du nicht mit ihnen reden kannst, ohne dass am Ende jemand heult oder dich umbringen will, dann halt einfach die Klappe, verstanden? Du schaffst es doch auch, dich auf diesen ganzen Versammlungen am Riemen zu reißen, also bitte versuch zumindest ein einziges Mal, nicht wie ein verdammter Mistkerl rüber zu kommen.“

„Verlang doch nichts Unmögliches“, bemerkte der Smutje spöttisch, doch weiterhin begegnete er Dulacres Blick nicht. Es amüsierte ihn beinahe, wie seine Worte von vorher den Smutje wohl noch immer beschäftigten. Aber es empörte ihn viel mehr, dass er glaubte, so über ihn reden zu können.

„Schnauze, Koch, ich bin noch nicht fertig! Wenn Dulacre es packt, sich zusammenzureißen, dann schafft ihr das auch. Ja es stimmt, er gehört nicht zur Crew und er ist ein arroganter Mistkerl, der sich viel zu gerne selbst reden hört. Aber ihr werdet mit ihm auskommen müssen, ob ihr wollt oder nicht, denn ich bin es leid, einen auf Vermittler machen zu müssen.“

„Na und“, murrte der Smutje nun und nahm einen Zug seiner Zigarette. „Sorry, wenn’s dir nicht passt, Marimo, aber auch wenn du’s beschissen findest, er ist und bleibt ein Außenstehender und ich wüsste nicht…“

„Und ich sag‘s noch ein letztes Mal, Koch, damit auch du es kapierst! Was ich zu sagen habe, betrifft ihn genauso sehr wie euch, also bleibt er!“

Es war ein seltsamer Moment. Dulacre hatte noch nie das Bedürfnis gehabt, von jemandem anderen verteidigt werden zu wollen, aber gerade genoss er doch ganz vornehmlich, wie ausdrücklich Lorenor seinen Stellenwert gegenüber der Crew vermittelte. Dulacre hatte immer noch seine Zweifel und Fragen über das, was Lorenor ihm vor wenigen Minuten noch draußen gesagt – oder eher nicht gesagt - hatte, aber wenn dies die Folge war, dann war er wirklich froh, dass er Lorenor wieder einmal nachgeeilt war.

„Ach, du kannst mich mal!“ Der Smutje sah das wohl eindeutig anders und schritt auf Lorenor zu. „Was ziehst du hier für eine Scheiße ab, Marimo? Wir alle haben uns Sorgen um dich gemacht und du verhältst dich wie ein asozialer Mistkerl, seitdem du wieder da bist, und jetzt sollen wir vor diesem verdammten Samurai katzbuckeln, nur weil es dir so passt? Nach allem, was er gesagt hat? Nach dem, was er heute Morgen getan hat? Ist mir scheißegal, ob er dein Lehrmeister ist oder was auch immer, ich mach da nicht mit!“

Für einen Moment war es ruhig im Raum, dann seufzte der Cyborg auf und rieb sich den Nacken.

„Also ich verstehe, um ehrlich zu sein nicht, was der ganze Radau soll. Sanji, ich kann Falkenauge genauso wenig ab wie du, aber wir alle wissen, dass es hier gerade ein größeres Problem gibt, und wenn Zorro sagt, dass es Falkenauge genauso angeht wie uns, dann soll er doch meinetwegen bleiben. Ganz ehrlich, mehr als heute Mittag kann er uns doch eh nicht mehr an den Kopf werfen.“

Oh, das sah Dulacre allerdings ganz anders.

„Ich finde auch, dass wir uns jetzt erst mal Zorros Problem anhören sollten“, murmelte Doktor Chopper recht kleinlaut und seine schwarzen Knopfaugen lagen auf Lorenor, sein Fell hatte sich vor Sorgenfalten leicht aufgeplustert, so dass er noch plüschiger aussah als sonst schon.

„Das sehe ich auch so“, bemerkte die Navigatorin und goss sich Kaffee nach, „wir scheinen uns mit dringenderen Dingen beschäftigen zu müssen als persönliche Abneigungen und wenn ich darüber nachdenke, dass wir uns gerade erst mit de Flamingo und Big Mom angelegt haben, würde ich bevorzugen, wenn wir versuchen, unseren Berg an Gefahren auf ein Minimum zu beschränken.“

Dann sah sie Dulacre an und es schien, als müsste er sich korrigieren, Lorenor schien nicht das einzige willensstarke Crewmitglied zu sein.

„Lass mich aber eines klarstellen, Falkenauge. Das heißt nicht, dass wir die Sache von vorher vergessen; ich mag es nicht, wenn jemand von außerhalb meine Crew beleidigt. Aber ich sehe ein, dass ein gemeinsamer Feind uns doch zumindest zu Verbündeten macht, auch wenn ich mir vielleicht Schöneres vorstellen könnte.“

„Ja, Falki ist unser Freund!“, warf der Strohhut ein, obwohl er scheinbar nicht zuhörte und sich nur auf sein fragwürdiges Mahl konzentrierte.

„Nein, Ruffy, Verbündete sind keine… ach, was versuche ich hier überhaupt?“

„Also“, erhob Lorenor erneut das Wort, seine Stimme etwas tiefer als zuvor, ein deutliches Zeichen dafür, wie genervt er von der Situation war, aber auch ein Zeichen von Anspannung, „was ich sagen wollte…“

„Nein!“, war es erneut der Smutje, der ihn unterbrach, immer noch mitten im Raum stehend, und nun zum ersten Mal Dulacre ansah. „Ich traue ihm nicht.“

„Sanji“, bemerkte der Musikant beschwichtigend, „dass tut hier doch keiner, aber Nami hat Recht. Es ist…“

„Ich vertraue Dulacre“, widersprach Lorenor und trat auf den Smutje zu, ließ Dulacres Handgelenk los und erst jetzt bemerkte er, dass der andere ihn noch die ganze Zeit festgehalten hatte, konnte das Kribbeln seiner Haut nach dem festen Griff ganz deutlich fühlen. „Und für dich sollte mangelndes Vertrauen doch kein Problem sein, oder Koch? Schließlich vertraust du mir doch auch nicht, wenn ich mich recht erinnere.“

„Aber Zorro“, flüsterte die Navigatorin entsetzt.

Das sichtbare Auge des Smutjes wurde groß und für einen Moment sah er aus, als ob Lorenor ihn geohrfeigt hätte, doch dann nickte er.

„Und du gibst mir auch keinen Grund dazu, nicht wahr?“

„Ich versuche es gerade!“

„Ach, jetzt auf einmal, jetzt? Nachdem du Tage dafür Zeit hattest, nachdem ich und die Hälfte der anderen dir mehrmals die Gelegenheit gegeben haben. Jetzt kommst du an, wenn wir mitten in einer anderen Sache stecken. Jetzt, nachdem du zugesehen hast, wie dein toller Samurai da nichts anderes tut, als…“

„Smutje“, erhob Dulacre nun doch seine kratzige Stimme, als er es leid wurde, dass dieses Balg ihrer aller Zeit verschwendete, „uns allen – glaub mir, wirklich jedem Anwesenden hier – ist bewusst, wie wenig du mich leiden kannst, und keine Sorge, das beruht auf Gegenseitigkeit. Aber wäre es nicht klüger, so wie deine Crewmitglieder es bereits vorgeschlagen haben, diese persönliche Fehde für einen Moment zu ignorieren und sich einem gemeinsamen Feind zu stellen?“

„Du kapierst es immer noch nicht“, murrte der Smutje und zeigte mit seiner Zigarette auf Dulacre, „du bist hier der Feind!“

„Was verdammt nochmal ist dein Problem, Koch?!“ Lorenor packte den ausgestreckten Arm des Smutjes und starrte ihn an, doch dieser starrte zurück.

„Hab ich doch gerade gesagt! Er ist mein Problem, du verblödete Moosbirne! Ist dir nicht bewusst, dass er dich nur ausnutzt? Er ist ein Samurai, verdammt noch mal! All dieser Schwachsinn darüber, dass er uns nur wachrütteln muss, weil er dir helfen will, das kannst du doch nicht wirklich glauben! Er ist nur ein weiterer Samurai, der hinter uns her ist, nachdem Bär versagt hat, die G6, und ihm vertraust du? Ihm? Der Mistkerl, der uns alle hier umbringen könnte, wenn er nur wollte, und du vertraust ausgerechnet ihm? Hast du sie noch alle?! Und dann kommst du hier auch noch an und willst Bedingungen aufstellen? Ich kann dir noch nicht mal vertrauen, dass du lebend zu uns zurückkehrst, wie soll ich dann einem Wachhund der Regierung vertrauen, nur auf dein Wort hin?“

Alle schwiegen, selbst Dulacre entschied zu schweigen, als der Damm endlich Risse bekam, so nervig das auch war, so war es auch notwendig.

„Du gibst uns gar nichts – gar nichts! – aber mit ihm redest du, die halbe Nacht durch, für Stunden auf dem Deck. Er weiß, was die letzten zwei Jahre passiert ist. Er weiß, wie du überlebt hast und warum du nicht mit uns redest. Er weiß wahrscheinlich sogar, was dein beschissenes Problem ist. Irgendein Mistkerl, der dich vor ein paar Jahren beinahe getötet hat, weiß mehr über dich als wir alle zusammen und ich bemühe mich! Ich bemühe mich, dich zu verstehen, dir Raum zu lassen oder auf dich zuzugehen, dir Fragen zu stellen oder Antworten zu verlangen, aber egal was ich mache, egal was wir machen, du behandelst uns wie die Außenstehenden, während er… Warum er, Zorro? Warum ein verdammter Samurai? Warum verdammt nochmal Falkenauge?! Ist er nicht der, den du eines Tages besiegen willst? Ist nicht er derjenige, der dich für den Rest deines Lebens mit deiner Niederlage gebrandmarkt hat? Ist nicht er…?“

„Das ist genug, Sanji.“

Der Smutje erfror in seiner Bewegung, als der Strohhut sprach, sich den klebrigen Mund mit dem Hemdärmel abwischte. Seine Stimme klang anders, als Dulacre sie bisher gehört hatte, und ein Blick in die Runde zeigte ihm, dass diese erwachsenere Tonlage des Strohhutes ihn wohl beunruhigen sollte.

„Zorro muss nicht reden. Nur weil er nicht mit uns über alles redet, heißt das nicht, dass er uns nicht vertraut, und das heißt auch nicht, dass er nicht gerne bei uns ist.“ Dann zeigte er sein unnatürlich breites Grinsen. „Und wenn Zorro sagt, dass wir Falki vertrauen können, dann tue ich das. Schließlich ist er Zorros Freund und Zorros Freunde sind meine Freunde.“

Es war tatsächlich beeindruckend, seine Aura war fast wie die des Roten und das auch, weil er gerade genauso dümmlich daher schaute, genauso leichtfertig sprach und genauso naiven Gedankengängen folgte, wie der Rote damals und genau wie bei seinen Gesprächen mit dem roten Shanks, gierte es Dulacre auch jetzt nach Hochprozentigem.

„Mag ja sein, dass das für dich so ist“, murmelte nun der Smutje und riss seinen Arm von Lorenors Griff los, „aber für mich ist das nicht so. Es tut mir leid, Kapitän, aber ich kann das nicht so sehen. Ich brauch mehr als nur dein Wort, Zorro, ich brauche einen beschissenen Grund und ich weiß, dass ich nicht der einzige hier bin; die anderen sind nur zu rücksichtsvoll, um was zu sagen. Aber ich bin es leid, gib mir einen Grund, warum ich Falkenauge vertrauen soll, warum ich glauben soll, dass er nicht unser Feind ist, und ich gebe Ruhe und wir können uns alle deinem beschissenen Problem widmen. Aber ich will einen verdammten Grund von dir hören, sonst soll er gehen.“

Ein Grinsen schlich sich auf Dulacres Züge. Er konnte den Smutje keinen Deut besser ausstehen, aber dieser Blick gerade gefiel ihm, da zeigte sich ja doch das Vinsmoke Blut. Da zeigte sich ja doch, dass die Auseinandersetzungen des Morgens fruchteten. Er konnte in den Blicken der anderen sehen, dass der Smutje nicht komplett Unrecht hatte, zumindest der Lockenkopf und Cutty Fram konnten nicht verbergen, dass sie ähnlich dachten, auch wenn keiner von ihnen es wohl ausgesprochen hätte. Wirklich eine eigenartige Konstellation, diese Crew, aber so langsam glaubte er, zu begreifen, wie sie funktionierte.

„Tze, du machst so einen Aufstand wegen so etwas Lächerlichem, Koch? Du bist echt noch schlimmer als Dulacre.“ Lorenor seufzte und rieb sich den Nasenrücken, verstand offensichtlich nicht, dass sein Wort einer Begründung nicht gleichkam. „Echt mal, wenn ihr über euren beschissenen Schwanzvergleich irgendwann mal hinwegkommt, wird euch wahrscheinlich auffallen, dass ihr beide echt gleich nervig seid.“

Dann sah Lorenor ihn kurz über seine Schulter hinweg an, ein undefinierbarer Ausdruck in seinem Auge. Hatte er vielleicht doch verstanden?

„Einen Grund also“, sprach er und da verstand Dulacre diesen Blick. Es schien, als würde diese Crew sich endlich doch weiterentwickeln. Jeder von ihnen auf seine eigene Art und alles natürlich nur dank Dulacre. „Na gut, meinetwegen. Der Grund, warum ihr Dulacre vertrauen könnt, ist, weil ich ihm vertraue. Ich vertraue ihm, weil er in den vergangenen zwei Jahren jederzeit die Chance hatte, mich umzubringen oder auszuliefern, und es nicht getan hat. Er hat sich sogar seinem besten Freund in den Weg gestellt, als dieser mich festnehmen wollte. Ich vertraue ihm, weil er bereitwillig nach Sarue reiste, um euch allen zu helfen, als ich es selbst nicht konnte. Ich vertraue ihm, weil er die letzten Stunden damit verbracht hat, Vernunft in mich hineinzuprügeln, und dafür sogar bereit war, sich mit euch allen anzulegen und mehr als nur mein Vertrauen aufs Spiel gesetzt hat.“

Lorenor schwieg für einen Moment und schüttelte den Kopf, als müsste er sich überwinden, die nächsten Worte auszusprechen, bemerkte nicht, wie der Lockenkopf beinahe panisch die Navigatorin anstarrte, während Nico Robin nur wissend nickte. Das Gesicht des Smutjes war eine harte Maske und Dulacre fragte sich, ob es sein konnte, dass sie Lorenor noch nie so reden gehört hatten. Kein Wunder, dass sie ihn nicht kannten. Dann seufzte Lorenor auf und fuhr mit seiner Auflistung fort, obwohl es nach Dulacres Dafürhalten langsam genug war.

„Ich vertraue Dulacre, weil er mir nie verziehen hat, dass ich mich damals auf der G6 geopfert habe, anstatt euch zu vertrauen und weil er mir das gefühlt noch täglich vorwirft. Euch ist das vielleicht nicht bewusst, aber alleine seine Anwesenheit hier auf der Sunny gefährdet gerade seinen Titel als Samurai.“ Lorenor neigte leicht den Kopf zur Seite und sah den Smutje herausfordernd an. „Ja, er hat mich damals verwundet. Ja, ich werde diese Narbe für den Rest meines Lebens tragen, Koch, und zwar mit Stolz. Dulacre ist nicht mein Feind, nicht unser Feind.“

Aufschnaubend rieb er sich den Hinterkopf, schien immer noch nicht zu bemerken, wie unterschiedlich seine Crewmitglieder auf seine Worte reagierten. Sie waren wohl wirklich nicht daran gewöhnt, ihn so viel reden zu hören, doch wie so oft, wenn Lorenor einmal in Schwung kam, dann fiel ihm plötzlich ganz viel ein, was er sagen konnte; und Filtern tat er natürlich nicht.

„Er ist ein nerviger Mistkerl, das gebe ich zu – aber auch nicht viel nerviger als du, Koch – und er hat gerne Recht und ist ziemlich arrogant und überheblich. Außerdem mag er es sich mit Leuten anzulegen, nur um sie zu brechen, wirklich eine beschissen nervige Angewohnheit. Aber…“

„Schon gut, schon gut“, murrte der Smutje und winkte ab. „Ich hab’s ja kapiert, du vertraust ihm, soll er doch bleiben. Jetzt hör schon damit auf, ihn so zu beweihräuchern; Ich wollte wissen, ob wir ihm vertrauen können, nicht, ob du in ihn verknallt bist.“

Einen Moment hörte man nur Lorenors tiefes Atmen, als hätte er gerade eine besonders anspruchsvolle Übung absolviert, und Dulacre bemerkte, wie Nico Robin ihr Schmunzeln in ihrem Kaffee ertränkte. Ohne, dass er es verhindern konnte, wurden seine Wangen warm, aber er wusste nicht, ob es sonst jemandem aufgefallen war. Doch dann bemerkte er die aufgerissenen Augen Cutty Frams, die zwischen ihm und Lorenor hin und her eilten.

„Sanji!“, tadelte die Navigatorin den Smutje mahnend und beseitigte Dulacres letzten Funken Hoffnung. Natürlich hätte ihm bewusst sein sollen, was die Forderung des Smutjes für eine Folge haben würde, da Lorenor wie immer kein Blatt vor den Mund nahm und nicht jeder dieser Crew das emotionale Niveau eines Kleinkindes hatte.

„Warte, was?“, fragte plötzlich der Lockenkopf und schaute mehr als verwirrt zwischen Lorenor und Dulacre hin und her, als würde er einzelne Puzzleteile zusammenfügen. „Warte mal, ist es das, was hier abgeht? Läuft da etwa was zwischen euch? Deswegen der ganze Aufstand?“

„Was redest du da für einen Mist, Lysop?“ entgegnete der Smutje deutlich zu laut.

„Blaff mich doch nicht so an, du hast es doch gerade selbst gesagt! Die beiden benehmen sich doch schon die ganze Zeit so komisch und ich meine, Falkenauge hat es doch eben schon mehr oder weniger gesagt, oder nicht? Und deswegen tickt er die ganze Zeit so aus; er ist eifersüchtig.“

„Ich bin was?“

Der Lockenkopf zuckte auf und schrumpfte unter seinem Blick zusammen.

„Jetzt tu nicht so“, murrte Lorenor und wandte sich Dulacre zu. „Hast du nicht eben selber noch gesagt, dass Eifersucht ein sinnloses und lächerliches Gefühl ist?“

„Oh, mach du dich nur über mich lustig. Wenigstens kann ich in Worte fassen, was ich denke und brauche nicht jemanden anderen, der für mich meine eigenen Gefühle ausspricht.“

Nun verschränkte der andere die Arme.

„Ich finde, ich habe sehr deutlich gemacht, dass ich dich für einen verdammten Mistkerl halte und es mich anpisst, wie kompliziert du es uns allen machst. Du raubst mir echt den letzten Nerv!“

Aber dieses Mal würde Dulacre nicht nachgeben.

„Ich mache es kompliziert?! Du bist doch derjenige, der irgendeinen unzusammenhängenden Schwachsinn gestammelt hat und mich dann einfach wieder mit hierhin schleift, obwohl wir uns gerade mitten in einer Diskussion befunden haben.“

„Die Diskussion war beendet!“ Lorenor warf die Hände in die Luft. „Es war alles geklärt, was es zu klären gab, und hättest du nicht gewollt, dass ich...“

„Nichts ist geklärt! Du hast mir keine Antwort gegeben!“

„Ich habe dich geküsst, verdammt nochmal! Ist das nicht Antwort genug?“

„Das… das sollte ein Kuss sein?“, murmelte Dulacre perplex. Dachte an den Moment, als Lorenor beinahe dessen Stirn gegen seine Nase gerammt hatte, ehe er ihn mit sich zu seiner Crew geschliffen hatte. „Oh Gott, da haben wir aber noch einiges an Arbeit vor uns.“

Erst da wurde ihm bewusst, dass sämtliche Augen auf sie gerichtet waren, und er realisierte, was Lorenor und er selbst gerade gesagt hatten, und innerhalb von Sekundenbruchteilen konnte er spüren, wie seine Ohrenspitzen heiß wurden.

„Zorro“, sprach nun die Navigatorin mit der gelogenen Gelassenheit einer Mutter, die ihrem Kind einfachste Grundlagen zwischenmenschlichen Verhaltens beibringen musste, „ich weiß ja nicht wirklich, was hier gerade vor sich geht und worüber ihr hier eigentlich streitet, aber du kannst eine Diskussion nicht einfach mit einem Kuss beenden und dann hoffen, dass alle Fragen geklärt sind.“

Nun wandte sich Lorenor der Navigatorin zu, während es Dulacre immer noch deutlich zu warm war, während noch zu viele Augenpaare auf ihn gerichtet waren.

„Was mischst du dich ein? Überhaupt, in diesen verdammten Schnulzen vom Koch machen die das alle so und…“

„Und keiner würde irgendwelche Liebesromane als Anleitung nehmen, du Vollidiot! Das sind Geschichten, die kannst du doch nicht ernst nehmen.“ Als wäre sie der Verzweiflung nahe, rieb sie sich durchs Gesicht. „Ist das der Grund, warum wir hier alle die ganze Zeit streiten? Weil du dir Ratschläge von irgendwelchen Schnulzen holst, wie du deine Probleme lösen sollst? Wie blöd bist du eigentlich?“

„Ziemlich blöd?“, warf der Smutje bissig ein, aber nun stierte er Dulacre sehr bewusst nieder. Nicht, dass es ihn scherte, er hatte gerade seine eigenen Probleme.

„Mann, Zorro, das echte Leben ist viel komplizierter als irgendein blödes Buch. Du kannst nicht einfach Dinge für dich behalten und hoffen, dass sich dann alles irgendwie von selbst löst, dass alle anderen die ganze Zeit Rücksicht üben und nur darauf warten, dass du endlich den Mund aufmachst. Du kannst nicht einfach andere Menschen küssen und denken, das wäre eine angemessene Antwort. Und du kannst nicht einfach in ein Zimmer stürzen und erwarten, dass wir alles stehen und liegen lassen, nur weil du dich jetzt endlich dazu durchgerungen hast, uns reinen Wein einzuschenken, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, wie wir uns die letzten Tage gefühlt haben.“ Sie schnaubte auf und verschränkte die Arme. „Echt, manchmal bist du so ein Vollidiot, schlimmer als Ruffy. Du kannst nicht einfach alles so machen, wie es in irgendwelchen Büchern steht, die keine Ahnung vom wahren Leben haben.“

„Jetzt nerv nicht“, murrte Lorenor und winkte entnervt ab. „Außerdem war es nicht nur ein Kuss, okay? Wir haben vorher gefühlte Stunden…“

„Lorenor“, unterbrach Dulacre den anderen nun, der entschied genaue das eine Thema anzusprechen, welches Dulacre gerade überhaupt nicht besprechen wollte, nicht vor diesen Leuten, „würde es dir etwas ausmachen, wenn wir diesen Teil des Gespräches auf später verschieben – unter uns! – und uns jetzt erstmal dieser anderen Sache widmen?“

„Hast du etwa vor ihn abzuweisen?!“ Ausgerechnet der Cyborg war aufgesprungen und starrte ihn entrüstet an, schien deutlich emotionaler als selbst während des Streits am vergangenen Mittag. „Nachdem er all das über dich gesagt hat, willst du ihm jetzt etwa einen Korb geben?“

„Nein, nein, natürlich nicht“, widersprach er, etwas überrumpelt von der anklagenden Tonlage des anderen, und hob leicht beide Hände.

„Waren das meiste nicht irgendwelche Beleidigungen?“, warf der Lockenkopf ein. „Gefühlt hat Zorro ihn fünfmal einen arroganten Mistkerl genannt.“

„Vertrauliche Gespräche gehören nicht in die Öffentlichkeit“, sprach Dulacre dann schnell weiter, erlangte seine Fassung zurück und richtete seinen Kragen. „Lorenor mag eine gute Erziehung verwehrt geblieben sein, ich jedoch weiß, was sich gehört.“

„Wir sind eine Piratencrew, Mann, ist nicht so, als ob irgendwer von uns wüsste, was sich gehört oder nicht“, entgegnete Lorenor unbeeindruckt. „Aber du hast Recht. Eigentlich wollte ich ja auch etwas ganz Anderes mit euch…“

„Halt!“, war es schon wieder der Smutje, der Lorenor unterbrach.

„Koch, was denn nun schon…“

Der Smutje jedoch schob Lorenor einfach nur zur Seite und stakste auf Dulacre zu.

„Du… du…!“ Er hatte den Zeigefinger erhoben, wie ein Lehrer, dem ein böser Streich gespielt worden war. „Was meinst du damit, du hast nicht vor, dem Marimo einen Korb zu geben?“

Diese Frage überraschte ihn nun doch. Dieses ganze Gespräch überraschte ihn, dieser ganze Tag überraschte ihn. Lorenor hatte wirklich Recht, diese Crew mochte vieles sein, aber mit ihr wurde es wirklich nicht so schnell langweilig. Er hatte wirklich nicht gedacht, je mit Lorenor über seine Gefühle zu sprechen, geschweige denn von seiner Crew bezüglich seines Beziehungsstatus angefeindet zu werden.

„Ähm, sollte ich?“, fragte er nach und wunderte sich, welche dreckige Geschichte der Smutje ihm nun über Lorenor verraten würde oder ob dieser Bengel sich erdreisten wollte, ihn über einen angemessenen Altersunterschied belehren zu wollen.

„Natürlich solltest du das, du untreuer Bastard! Du bist doch verlobt! Du bist doch mit der bezaubernden Lady Loreen verlobt!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  dasy
2022-04-22T06:29:38+00:00 22.04.2022 08:29
Was für ein geniales Ende!
Natürlich machen es alle Strohhüte für den armen Zorro viel komplizierter, als es eh schon ist.
Und Zorro reagiert einfach nur, lässt sich die Führung des Gesprächs aus der Hand nehmen, wie damals beim Tanzunterricht (daran muss ich übrigens immer denken, wenn ich in Filmen jemanden tanzen sehe)
Und dann kommt Sanji quasi mit dem Ende der Diskussion herausgepoltert.

geniales Kapitel, Dasy
Antwort von:  Sharry
23.04.2022 11:19
Ach und direkt noch ein Kommentar^^ Danke dir!
Ja, ich glaube, Zorro tut mir ausnahmsweise mal am meisten Leid. Er will doch einfach nur, dass alles wieder halbwegs einfach wird, aber den Gefallen tut ihm niemand^^'
Ach, freut mich, dass ich dich dauerhaft geschädigt habe ;-P Mir geht es übrigens ganz ähnlich. Meine Cousine hat ein Hörbuch mit dem störrichen Hengst "Wildfang". Ich kann es mir nicht anhören, ohne schallend loszulachen, sie sind sich zu ähnlich. ^^'
Von: RuffysKreationen
2022-02-20T10:29:56+00:00 20.02.2022 11:29
Also, dieses Gespräch XD
Erstmal möchte ich Sanji dafür ohrfeigen, dass er mal wieder Zorro nicht hat aussprechen lassen...
Und diese komplette Wendung in dieser Diskussion. Sehr witzig beschrieben und hey, jetzt weiß immerhin die ganze Crew Bescheid :'D Namis Einwand mit den Romanen war auch herrlich!
Sanji wird geschockt von der Wahrheit sein...ich würde jetzt sehr gerne weiterlesen XD
Antwort von:  Sharry
26.02.2022 20:50
Hi^^
danke für deinen Kommentar!
Naja, ist ja nichts neues, dass Sanji und Zorro sich gerne unterbrechen und gerade ja eh... aber ja, für Sanji werden die nächsten Kapitel nicht einfach (aber Nami tut mir um ehrlich zu sein fast noch mehr leid^^')
Liebe Grüße^^
Von:  DoD
2022-02-20T01:29:31+00:00 20.02.2022 02:29
Ich wollte eigentlich mir die besten Momente rauspicken, aber ich kann unmöglich das ganze Kapitel kopieren. Ich hab gelacht. Und wie. Das hab ich nicht erwartet. Da war alles dabei, Zorros ‚nicht hilfreich‘,Laws Spot, Ruffys Captainvoice, das obligatorische ‚Falki ist unser Freund‘ und dann die gesamte Gefühlsdisskusion *vor allen* mit Falkis Bemerkung zum Kuss - ich kann nicht mehr. Dass war grad ein bisschen viel, aber ich freu mich auf die Auflösung von Zorros Seite.
Antwort von:  Sharry
26.02.2022 20:49
Hey^^
freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Es war nicht wirklich geplant, aber hat die Stimmung etwas aufgelockert, was nach all der Dramatik echt notwendig war (ganz zu schweigen von dem, was noch kommt. Weiß gar nicht, wer mir am meisten leid tut... vielleicht aus Prinzip einfach Nami, hoffen wir, dass ihr nicht noch graue Haare wachsen^^')


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