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Zwischen Alltagschaos und Liebesleben

Tausend Ideen in einer FanFiction
von

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Überlebensweisen

„Hier soll also ein weiteres Lager sein?“, flüsterte Natsu und betrachtete die leere ebene vor sich. „Sieht eher aus wie das Revier eines Sandschnapperdrachen.“

„Und genau das ist der Trick“, erklärte Lucy ihm leise. „Angeblich soll hier ein Dragonslayer leben, die Leiche eines solchen Drachen zu einem Versteck umgebaut hat. Wir brauchen Verstärkung für unser Vorhaben und er wäre perfekt dafür!“

„Ist dieser Gaze typ wirklich so stark?“, zweifelte Natsu.

„Gajil“, berichtigte Lucy ihn. „Laut meiner Quelle soll er ungefähr so stark sein wie du und auch seine Drachenform nutzen können. Wir brauchen jede Hilfe, wenn wir mich in die Nähe von Eclipse bringen wollen.“

„Und du bist dir sicher, dass die Informationen richtig sind? Ich habe noch von niemandem gehört, der Lebend von dort zurückgekehrt ist“, mistraute Natsu.

„Diese Person kann das“, versicherte Lucy ihm, doch er schien nicht zufrieden. Wenn Lucy ehrlich sein sollte, war „lebend zurückgekehrt“ hier ein weit gefasster Begriff. Narya, die im Auftrag ihrer Mutter als Spionin durch das Land reiste, war mehrere Male gestorben. Zum Glück hatte dies keinerlei Auswirkungen auf ihr gutes Gedächtnis wie sie immer prahlte. Sie lieferte heimlich genaue Details über Siedlungen von Überlebenden und die Reviere der Drachen und den Vorgängen an Eclipse an ihre Mutter. Dank ihrer Hilfe wusste Lucy, wo sie nach den noch lebenden Dragonslayern suchen musste.

„Wie kommen wir da rein?“, wollte Natsu wissen.

„Du gar nicht“, flüsterte Lucy. „Dir gegenüber würden sie sofort misstrauisch werden. Gajil kann fast genauso gut riechen wie du.“ Sie zog sich fingerlose Handschuhe an. „Außerdem scheinen hier hauptsächlich Magier von Phantom Lord untergekommen zu sein und wir beide wissen, dass die nicht gut auf uns Fairy Tail Mitglieder zu sprechen sind. Mich kennt keiner, aber du warst schon vor meinem Gildenbeitritt berüchtigt.“

„Tse, na gut“, gab Natsu nach. „Bau nur keinen Scheiß!“

Lucy lächelte milde. „Wenn mir etwas passiert, werde ich so laut schreien, dass du mich hier draußen noch hören kannst. Mach dir keine Sorgen.“

„Als würde ich mir um dich Sorgen machen“, grummelte Natsu, doch er hatte diesen verräterischen Rotschimmer auf den Wangen, genau wie ihr Natsu.

Entschlossen erhob Lucy sich. Was auch immer sie in Gajils Lager erwartete, sie musste es durchstehen. Sie musste wieder nach Hause! Ihr Natsu, ihre Kinder und ihre Freunde warteten auf sie!

Sie nickte Natsu zu, dann rannte sie los in Richtung des offenen Landes. Hinter ihr ließ der Rotschopf ein markerschütterndes Drachenbrüllen erklingen, und eine echte Panik statt der geplant gespielten ergriff Lucy und sie nahm nur noch mehr die Beine in die Hand. Plötzlich schoss unter ihr eine Hand aus dem Boden, packte ihr Bein und zog sie hinunter. Ihr Schrei wurde erstickt vom Sand, der ihr in den Mund stürzte. Sie glaubte zu ersticken, doch dann war plötzlich nichts mehr unter ihr und sie landete hart auf ihrem Po. Sie spuckte den Sand aus und musste heftig husten, doch er blieb einfach in ihrem Mund kleben. Als sie aufsah merkte sie, dass sie umringt von drei Männern war, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.

„Na sieh mal einer an, wenn das mal kein hübscher Fang ist“, grinste einer mit geschorenem Kopf.

„Oh ja, die wird hier sehr beliebt werden“, lachte ein anderer mit einer Narbe auf der Stirn.

„Vielleicht sollten wir sie uns reservieren?“, schlug der Kahlkopf vor.

„Bist du lebensmüde?“, mahnte ihn ein dritter mit eindrucksvoll blauen Augen. „Der Boss wirft dich den Drachen zum Fraß vor, wenn du die Regeln missachtest!“

„Jetzt mach dich mal locker“, meinte der Kahlkopf. „War doch nur ein Scherz. Bringen wir sie zu ihm, damit er sie begutachten kann.“

Lucy leistete Widerstand und fragte, wo sie war, doch es war nur ein Spiel. Narya hatte sie vorgewarnt. Diese Siedlung ähnelte mehr einem Freudenhaus, in dem die Männer zur Belohnung für gute Arbeit mit einer Frau ihrer Wahl schlafen durften. Die Frauen wurden dazu jedoch keineswegs gezwungen. Vielmehr wurden sie davon überzeugt, den Akt zu vollziehen um für Nachwuchs zu sorgen, der das Überleben der Menschheit sichern sollte. Wer zustimmte erhielt ein gut versorgtes leben, bedient von jenen, die sich weigerten. Also ganz anders als in Narcys Siedlung, in der die Bewohner sich an die Sitten der Vorkriegszeit hielten, wenn auch durchaus schamloser. Auch wenn es Lucy missfiel, Narcy nannte es eine Überlebensstrategie und sie hätten kein Recht, darüber zu urteilen.

Die drei Männer führten Lucy durch einen Gang, der den Eindruck von mit Stahl gestütztem Leder machte. Sie vermuteten, dass sie gerade durch den Hals der Leiche gingen. Dieser öffnete sich in das, was mal der Rumpf war: Eine riesige Halle, durch deren Decke ein bisschen Tageslicht drang und in der Felder angelegt worden waren, auf denen Männer arbeiteten.

„Beeindruckend, was?“, meinte der Mann mit der Narbe. „Der alte Snappy hier hätte sicher nie gedacht, dass wir in seinen Gedärmen mal Nahrung anbauen!“

„Es wächst nicht viel, aber es reicht für unsere kleine Gemeinschaft“, erklärte der Blauäugige. „Die Drachenhaut isoliert gut, sodass wir das ganze Jahr anbauen können.“

„Und solange wir unsere Kummertante haben, wird es auch immer genug Wasser geben“, lachte der Kahlkopf.

„Jetzt sei nicht so respektlos zu Miss Juvia“, ermahnte ihn der Blauäugige. „Ohne ihre Magie wäre das hier nicht möglich.“

Lucy fiel ein kleiner Stein vom Herzen. Ihre liebe Freundin Juvia lebte noch! Ach, aber natürlich hatte sie ohne Lucy auch niemals Phantom Lord verlassen, ebenso wie Gajil.

„Man, die soll endlich aufhören so sehr zu klagen“, schnaubte der Glatzkopf. „Sie ist viel zu süß, um ständig diesem Eismagier nachzutrauern, den sie gerade mal für die paar Tage vom Turnier gekannt hatte.“

„Ah ja, Micalls Eifersucht kommt wieder durch“, lachte der Mann mit der Narbe, was den Glatzkopf sichtlich verlegen machte.

„Ähm…“, meldete sich Lucy zu Wort.

„Oh, entschuldige bitte“, lächelte der Blauäugige. „Wir haben dir noch gar nichts wirklich erzählt, nicht wahr? Das hier ist Iron Sands und was du hier siehst, ist einer der sichersten Orte gegen die Drachen. Unser Boss hat den alten Snappy hier erlegt und wir leben jetzt in ihm. Die Drachen respektieren ihre Reviere und greifen sich nicht gegenseitig an.“

„Die sind einfach zu blöd um zu merken, dass der alte Snappy schon lange tot ist!“, lachte der Glatzkopf namens Micall.

„Wir sollten unser Glück nicht herausfordern“, warnte der Blauäugige,

„Du bist so ein Schisser und Spaßverderber, Sheldon“, beklagte sich Micall.

„Er hat schon recht“, meinte der Mann mit der Narbe. „Wir dürfen nicht zu laut hier oben sein, sonst fliegen wir noch auf.“

„Du auch noch, Plake? Man, ihr seid manchmal echt langweilig. Ich gehe wieder Torwache schieben, da hat man mehr Spaß als mit euch“, murrte Micall und ging den Gang zurück, den sie gekommen waren.

Sheldon und Plake schüttelten leise lachend den Kopf. „Lasst uns weiter gehen. Der Boss ist bestimmt unten und baut.“

Die Männer führten Lucy zu einer Leiter, die mindestens zwanzig Meter tief ins Erdinnere führte. Hier hatten die Bewohner, genauso wie im alten Bergwerk, Höhlen gegraben, die sie als Wohnungen nutzten. Es gab noch eine weitere Leiter, die tiefer führte. Lucy sah hinunter und hörte es dort leise Plätschern.

„Da würde ich nicht hingehen“, warnte Sheldon sie. „Miss Juvia kann etwas ungehalten sein. Nur eine der Frauen hier darf ihr Essen bringen.“

„Wer ist diese Juvia?“, fragte Lucy auch wenn sie die Antwort wusste. Sie durfte nicht auffallen.

„Eine Magierin, die endlos Wasser erschaffen kann“, erklärte Sheldon. „Sie versorgt die ganze Siedlung. Aber sie trauert um ihre große Liebe und ist seit Beginn des Krieges untröstlich und völlig zurückgezogen.“

„Dabei soll sie ihm erst im Turnier begegnet sein“, fügte Plake hinzu. „Sie sind wohl gegeneinander angetreten und er hat ihr schöne Worte ins Ohr geflüstert, durch die sie ihm komplett verfallen ist. Während des ersten Angriffs hat er sie wohl auch noch beschützt, und dafür mit dem Leben gebüßt.“

Lucy schwieg. Was für eine traurige Geschichte. Es schien, dass die beiden auch in dieser Realität für einander bestimmt waren, aber nie die Chance erhielten, sich näher zu kommen. Sie erinnerte sich an ihre Juvia, die gerade stolz jedem ihrem wachsenden Babybauch präsentierte und noch eifersüchtiger denn je jeden Schritt Greys überwachte. Sie war glücklich. Diese Juvia verdiente es auch, glücklich zu werden.

Lucy wurde weiter durch Rasterförmig angelegte Gänge geführt, in denen je vier würfelförmige Höhlen eine Einheit bildeten, die sogar richtige Türen aus Metall hatten. Gajil schien sich ganz schön Mühe zu geben, aber jemand anderes musste hinter den Bauplänen stecken. Er war zwar klüger als Natsu, aber nicht auf diesem Level.

„Boss, wir haben jemand neuen“, sagte Plake plötzlich.

Überrascht hielt Lucy den Atem an, damit sie nicht unüberlegt den Namen der zierlichen jungen Frau mit den blauen Haaren vor ihr aussprach und sich somit verriet. „Danke Jungs“, lächelte Levy.

„Hm, wieder jemand neues?“ Hinter Levy drehte Gajil sich um. Die beiden wirkten zu Lucys Erleichterung nicht viel anders, als in ihrer Realität. Ein wenig abgehärteter, aber dennoch schienen sie genauso auf der gleichen Wellenlänge zu sein.

„Ihr seid die Chefs hier?“, fragte Lucy vorsichtshalber.

„Das kann man so sagen“, lachte Levy. „Gajil hier ist fürs Grobe zuständig und ich fürs Feine. Das macht uns zu einem ganz guten Team.“

Ja, Oh ja, das waren sie. „Könnten wir uns unterhalten?“, bat Lucy. „Nur wir drei?“

Levy und Gajil tauchten Blicke aus, nickte sich zu und führten Lucy in einen Raum, der für Besprechungen eingerichtet war. Sie nahmen sich gegenüber Platz und noch bevor Lucy sich vorstellen konnte, fragte Gajil: „Du kommst vom Feuerdrachen, was? Leugne es nicht, du riechst von oben bis unten nach ihm.“

Lucy errötete. „J-ja. Ich kenne Natsu. Ganz gut sogar.“

„Natsu geht es gut? So ein Glück!“, freute sich Levy. „Aber wer bist du?“

„Mein Name ist Lucy. Es mag merkwürdig klingen, aber auch wenn ihr mich nicht kennt, ich kenne euch“, begann Lucy.

„Bist du aus einer anderen Welt?“, fragte Levy. „Aus Edolas vielleicht?“

„Nein, so ist es nicht. Ich komme aus Erdland, aber einem anderen Erdland. Einer anderen Realität“, erklärte Lucy.

Levy sah sie nachdenklich an. „Fahr fort“, bat sie.

„In meiner Realität wurde Eclipse geschlossen und es kam nie zu dieser Zerstörung. Ich will, dass diese Realität auch frei ist. Ich will Eclipse zerstören!“

„Bist du wahnsinnig?“, wollte Gajil wissen. „Selbst wenn du an den Drachen vorbeikommst, wie willst du das anstellen? Es gibt niemanden mehr, der Eclipse schließen kann!“

„Doch!“, widersprach Lucy. „Ich bin eine Stellargeistmagierin. Ich kann Eclipse schließen.“

„Aber dafür braucht man alle zwölf Schlüssel. Ich habe beobachtet, wie jemand mit nur zweien es versucht hat, und sie ist sofort tot umgekippt. Niemand weiß, wo die Schlüssel jetzt sind“, erzählte Levy.

Lucy grinste selbstsicher. „Doch, wir wissen ganz genau wo sie sind! Das ist unser geringstes Problem. Viel schwieriger wird es sein, es bis zu Eclipse zu schaffen, da es von mehreren Drachen bewacht wird. Darum bin ich hergekommen. Gajil, wir brauchen deine Hilfe.“

Wieder tauschten Levy und Gajil Blicke aus. Lucy wurde nervös. Es war Gajil, aber als sie ihn kennengelernt hatte, war er nicht der verträglichste gewesen. Zumindest hatte er die letzten Jahre an der Seite von Levy verbracht. Vielleicht hatte ihn das genug abgemildert, sodass er ihr helfen würde?

Doch statt Gajil führte Levy die Unterhaltung fort. „Lucy sagtest du war dein Name? Und du sagst du kennst uns aus einer anderen Realität?“

Lucy nickte eifrig zur Bestätigung.

„Erzähl mir, wie sind wir so in deiner Realität?“

„Nicht viel anders“, lächelte Lucy. „Levy, du bist meine beste Freundin. Wir schmökern immer zusammen und tauschen uns mit Cana über Männer aus. Hat sie in dieser Realität Gildarts erzählt, dass er ihr Vater ist?“

„Was? Nein! Cana war Gildarts Tochter?“, wunderte sich Levy.

„Ach, so ein Mist“, seufzte Lucy. „Ich hatte sie ermutigt es ihm zu sagen. Sie war wohl nicht so eng mit Luke.“

„Sie stand auf ihn, aber das war was ganz anderes. Was hat Luke mit dem Ganzen zu tun?“, hakte Levy nach.

„Luke ist im Prinzip ich in dieser Realität. Aber da er ein Junge ist, wurde ihm Vaters Handwerk und eine Magie seiner Wahl beigebracht, anstatt ihn zu Mutters Erben der Stellargeistmagie zu machen“, erläuterte Lucy.

„Glaubst du wirklich, dass du so wichtig für das Schicksal dieser Welt bist?“, schnaubte Gajil.

„Bis ich hier ankam habe ich das nicht“, gestand Lucy. „Ich habe mich wie ein überflüssiger Statist gefühlt. Da lag ich wohl falsch.“

„Scheint so“, knurrte Gajil. „Und was ist mit mir? Wie kennen wir uns?“

Lucy schmunzelte ein bisschen über seine Neugier. „Wir sind Kollegen. Nicht eng, aber schon engerer Kreis in der Gilde. Schließlich seid ihr beide in meiner Realität verheiratet. Gerade passt ihr auf meine Zwillinge auf, weil Levy dich überzeugen will, dass ihr auch Kinder bekommt.“

Gajil lief erschrocken rot an und Levy kicherte über diesen Anblick. „Das kommt mir bekannt vor“, grinste sie.

„Pah, Kinder… ich und Kinder“, murmelte Gajil.

„Da kann ich noch nichts zu sagen“, gestand Lucy. „Aber Bevor ihr es versucht, solltet ihr mit Natsus Mutter reden. Es ist nicht ungefährlich, wenn der Vater ein Dragonslayer ist, aber sie weiß einen Weg.“

„Natsu hat eine Mutter?“, entfuhr es Levy erstaunt.

„Lange Geschichte“, entgegnete Lucy nur. „Aber darum bin ich nicht hier. Wenn ich zu lange brauche, wird Natsu ungeduldig und wer weiß, auf was für Ideen er dann kommt.“

„Oh, der soll nur kommen! Ich habe noch eine Rechnung mit dem Brathirn offen!“, grinste Gajil kampflustig.

„Das könnt ihr auch noch später klären“, ermahnte ihn Levy. „So seltsam es auch klingt was du erzählst, ich glaube dir. Das hier wird unsere beste Chance sein, wieder in Freiheit leben zu können. Also, Lucy, wie ist der Plan?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2022-05-27T09:39:47+00:00 27.05.2022 11:39
Levy und Gajeel sind ein Traum paar.

Levy nimmt Lucy's Geschichte ganz schnell auf und glaubt ihr . Schon mal 1 Pluspunkt.

Na da bin ich mal gespannt wie der Plan aussieht.

😈😈😈😈
Antwort von:  ZerosWolf
27.05.2022 11:53
Morgen Abend geht es weiter ;)
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
27.05.2022 11:54
Super ich freue mich 😈😈😈😈


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