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dnkb-Drabbles

von

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Delion küsste sich über die dunkle Haut. Er streichelte den erhitzten Körper, hinterließ mit seiner Zunge eine feuchte Spur, strich ihm durch die verschwitzten Haare. Er genoss jedes kleine Seufzen und Stöhnen, das dem anderen Mann unter ihm entwich. Er genoss es auch, als er plötzlich nicht mehr unter, sondern über ihm war, als nun er selbst in die Kissen gedrückt wurde. Geküsst wurde. Als er die Zähne an seinem Hals spürte, erst beinahe zärtlich, dann entschlossener. Den Atem in seinem Nacken. Den anderen Körper, der sich sehnsüchtig gegen ihn drängte. Als ihn ungeduldige Hände endlich so berührten, wie er es sich schon viel zu lange gewünscht hatte.

Delion schlug die Augen auf, blinzelte gegen das Sonnenlicht an, einen Moment lang irritiert, dann frustriert und vergrub das Gesicht in das Kissen unter ihm.

Dabei war es ihm diesmal so real vorgekommen. Viel mehr wie eine vage Erinnerung an etwas, das tatsächlich stattgefunden hatte, als ein bloßer Traum.

Es war nicht neu, dass er diese Träume hatte. Sie häuften sich und er hatte aufgehört, sich deswegen zu schämen.

Es war auch nicht neu, dass er sich nicht daran erinnern konnte, wie genau er eigentlich ins Bett gekommen war. Auch das passierte in letzter Zeit häufiger; entweder, weil er vollkommen übermüdet über der Arbeit eingeschlafen war, oder – was öfter vorkam, seitdem er in diese Wohnung gezogen war – weil er die Nacht mit Roy durchzecht hatte. Roy war auch der Grund, dass er dann eben doch noch im Bett landete und nicht auf dem Fußboden einschlief.

Es war nicht neu, dass Roy dann, wie auch heute anscheinend, die Wohnung verließ, in viel besserem Zustand als sein bester Freund, und ihn allein zurückließ. Delion bevorzugte die Male, in denen Roy nicht in einem viel besseren Zustand als er gewesen und neben ihm im Bett eingeschlafen war. Viel zu nah eigentlich, aber der Alkoholpegel oder die Müdigkeit oder die Vernunft hielten Delion immer davon ab, irgendetwas Dummes zu tun.

Es war nicht neu, dass er gerade nach einer dieser durchzechten Nächte einen dieser Träume hatte, in denen er Dinge mit Roy anstellte, die er sich sonst in seiner Gegenwart höchstens zu denken traute.

Was neu war, war, dass Roy am Küchentisch saß, als Delion in den Raum trat.

„M-morgen …?“

Und dass er nicht etwa dabei war, sich durch sein Smart-Rotom zu scrollen oder Delions Vorräte geplündert hatte, sondern einfach nur schweigend dasaß, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, den Kopf auf die gefalteten Hände gelegt.

Er sah auf, als Delion ihn ansprach, mit einem Blick, den er nicht deuten konnte, und sagte schließlich:

„Ich glaube, wir sollten reden.“



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