Zum Inhalt der Seite

Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nicht geplante Probleme

Hallo,
 

es tut mir leid, dass es wieder einmal so lange gedauert hat mit dem neuen Kapitel. RamDamm und ich (Kagome0302) waren beide zeitlich sehr eingespannt. Dazu kam, dass ich auch wieder einmal krank war.

Aber nun geht es auch wieder weiter und wir wünschen viel Spaß beim Lesen
 

Nicht geplante Probleme
 

Rin freute sich schon auf den Besuch bei ihren Eltern. Sie hatte die beiden so lange nicht mehr gesehen und nun wollte sie endlich mal wissen, wie es ihnen ging. Deswegen stand sie nun auch vor der Gemachtür und klopfte brav an dieser. Doch im ersten Moment kam von innen keine Reaktion. Es blieb eine kleine Weile still und Rin wollte schon wieder gehen, als sie die Stimme ihres Vaters vernahm. Daraufhin trat sie dann zögerlich in den halbdunklen Raum ein.

„Hallo Papa.“, sagte Rin als sie Sesshoumaru erkannte und sah sich dann aber weiter um. „Wo ist denn Mama?“, wollte sie wissen. „Und wie geht es euch denn?“, setzte sie noch nach.

Die frische Luft, welche von draußen kam, tat so unglaublich gut. So gut, dass er leicht einschlief. Da er aber einen unglaublich leichten Schlaf hatte, schreckte er hoch als er das Klopfzeichen vernahm. Er sah sich im Raum um, aber von seiner Ena war nichts zu sehen. So musste er mit seiner Decke kämpfen und als er sie endlich über sich ausgebreitet hatte, sah er zur Tür. „Ja bitte.“, sagte er in einem schwachen Tonfall.

Er lächelte leicht, als er seine Tochter vernahm. „Mein großes Mädchen.“, waren seine Worte, dann aber schüttelte er mit dem Kopf. „Ich weiß nicht wo deine Mutter ist, Liebes.“, kam es zärtlich und väterlich über die Lippen Sesshoumarus.

Rin war verwundert, das war ihrem Vater noch nie passiert. „Schon in Ordnung, Papa. Du kannst ja auch nicht immer wissen wo alle sind.“, lenkte Rin dann ein und setzte sich dann vorsichtig zu ihrem Vater auf das Bett.

„Wie geht es dir denn? Du siehst irgendwie müde und geschafft aus.“, sagte sie und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Du schwitzt ja.“, kam es dann entsetzt und sofort holte sie einen kühlen Lappen. „Was ist nur los?“, wollte sie besorgt wissen.

Sesshoumaru fluchte innerlich, dass Rin ihn so sah, aber er konnte einfach nichts dagegen ändern.

„Ich bin auch ein bisschen müde, aber das wird schon wieder.“, sagte er zu seiner Ziehtochter als diese ihn fragte wie es ihm gehen würde. Sesshoumaru konnte nur leicht lächeln, als Rin seine Stirn mit einen feuchten Tuch abwischte. „Du bist wie deine Mutter!“, kam es aus seinem Mund in diesem Fall nicht darauf achtend, dass sie ihre Eltern ja gar nicht kannte. „Sie weicht auch kaum von meiner Seite, weißt du?“, der DaiYoukai wollte seiner Tochter einfach nicht erzählen was los war, da ihm keine Ausrede einfiel. ‚Ena, bitte komm bald wieder.‘, waren seine verzweifelten Gedanken.

Doch Rin schüttelte nur mit dem Kopf. Denn auf einmal hatte sie wieder die Bilder ihrer ersten Begegnung vor Augen. Damals konnte er sich nicht einmal selbst versorgen und Rin fühlte sich irgendwie verpflichtet ihm zu helfen. So wie sie es auch jetzt tat.

„Lügner!“, meinte sie deshalb leise. „Ich spüre doch, dass es dir nicht gut geht. Denn immerhin sind wir schon solange gemeinsam unterwegs. Oder meintest du, dass du mir was vormachen kannst?“, sagte sie dann nur und man merkte das sie enttäuscht von ihm war.

Sesshoumaru seufzte nur, als er die Worte seiner Tochter vernahm. Warum konnte sie es nicht darauf beruhen lassen? „Es ist doch nicht so schlimm, mein Mädchen.“, sagte er daher zu Rin. „Ich war nur zu unachtsam beim Training, das ist alles.“, setzte er hinterher. „Jetzt weiß ich, dass ich dir nichts vormachen kann. Du bist ein sehr aufmerksames Mädchen.“, sagte er dann und streckte seinen Arm aus, um Rin leicht die Wange streicheln zu können.

Rin lächelte leicht und ließ ihren Vater sehr gerne gewähren. Es gefiel ihr das sie beide mal wieder ungestört füreinander Zeit hatten. Sie mochte zwar Ena, aber dennoch vermisste sie die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater und zwar jene die sie immer nur allein verbrachten.

„Gilt dein Versprechen noch, das ich mir aussuchen darf was ich mit dir machen will?“, wollte sie dann nach einer Weile wissen in der sie seine Streicheleinheiten genoss. „Wenn ja dann würde ich gerne diesen See in den Höhlen der östlichen Ländereien besuchen. Ena hat mir erzählt das ihr als Kinder sehr oft dort wart.“, sagte Rin und versuchte sich und auch ihren Vater auf andere Gedanken zu bringen, denn sie war nicht auf den Kopf gefallen und hatte längst bemerkt, dass es ihm schlechter ging, als er zu zeigen bereit war.

Sesshoumaru lächelte als er die Frage seiner Tochter vernahm und er war froh, dass sie nun das Thema wechselte.

„Natürlich gilt dieses Versprechen noch.“, sagte Sesshoumaru zu seiner Tochter. Er bedauerte, dass er sein Versprechen bis jetzt noch nicht einlösen konnte. „Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich mein Versprechen noch nicht einlösen konnte.“, sagte er daher zu ihr. „Und wenn du zu diesem See möchtest, dann werden wir dahin gehen. Ich denke Lord Eiliko wird nichts dagegen haben, dass wir vielleicht einen Tag blau machen wenn wir zu Enas Geburtstag eingeladen sind.“, kam es schwach über seine Lippen. „Aber ich kann dir nicht versprechen, dass wir wirklich einen Tag blau machen. Nur das ich es versuchen werde.“, sagte er zu ihr und hoffte das sie es verstehen würde.

„Sicher kann ich dir das verzeihen, denn es wäre zur Hochzeit eh nicht gegangen.“, erklärte Rin und erhob sich dann. „Ich denke dass du lieber etwas schlafen solltest, Papa. Ich schaue dann nachher noch mal rein, wenn wir wieder zurück sind. Dein Vater wollte Izayoi und mir gemeinsam mit Taishakuten das Tal zeigen, wo ihr trainiert.“, erzählte sie dann. „Vielleicht ist dann ja auch Mama da.“, sagte sie noch und strich ihrem Vater über die Stirn. Dann wusch sie den Lappen aus und legte ihm Sesshoumaru auf die Stirn. „Bis nachher.“, meinte sie noch und gab ihm ein Küsschen auf die Wange.

Sesshoumaru konnte nur leicht lächeln, als er die Worte seiner Tochter vernahm. Er war sehr erleichtert, dass Rin ihm verzieh, aber er konnte es ihr nicht sagen, denn dieser kurze Besuch hatte ihn schon sehr angestrengt.

„Es ist ein sehr schönes Tal, Rin. Du wirst es mögen.“, schaffte es Sesshoumaru gerade noch so zu sagen. Er musste sehr mit sich kämpfen, um wach zu bleiben. Er wünschte ihr noch viel Spaß im Tal, aber dann hatte er seinen Kampf gegen die Müdigkeit verloren. Er bekam gar nicht mehr mit wie Rin das Tuch auswechselte und seinen Raum verließ.
 

Mittlerweile war es später Nachmittag und Ena saß besorgt am Bett ihres Liebsten, denn er schlief noch immer. Als sie vom Spaziergang mit Suna zurückgekommen war, konnte sie riechen, dass Rin schon hier gewesen war. Und daher hatte es sie auch nicht verwundert, das Sesshoumaru schlief, aber dennoch begann sie sich langsam zu sorgen, da sein Atem ziemlich schwach war. Mit einem leichten Seufzer nahm sie ihm dann die Decke ganz vom Körper. Dann legte sie wieder vorsichtig feuchte Tücher auf seine Wunden, denn für sie waren sie trotz des Zaubers sichtbar. Auch das Tuch auf seiner Stirn, welches er sicher Rin zu verdanken hatte wechselte sie. Dann begab sie sich kurz zum Balkon und zog vorsichtig die Vorhänge beiseite, damit der Wind ungehindert hinein konnte. Da die Sonne mittlerweile nicht mehr schien hoffte sie, dass es ihn nicht schmerzen würde. Sie wollte wenigstens dass er sich für ein paar Sekunden freier fühlen konnte. Doch da wurde sie mit einem Laut darauf aufmerksam gemacht, dass es ein fataler Fehler war. Sofort schloss sie die Vorhänge wieder.

Er schlief sehr friedlich, denn durch den Schlaf hatte er auch keine Schmerzen. Er fühlte sich frei und war mit sich zu frieden. Er atmete zwar etwas schwer, aber er selbst bekam davon nichts mit. Auch wie ihm die Decke weggezogen wurde, bekam er nicht mit.

Das erste was er wieder spürte waren die kühlen Tücher. Er kam langsam wieder aus der schwarzen Welt zurück. Die kalten Tücher taten wirklich sehr gut und ein entspanntes Seufzen war zu vernehmen. Aber nur einige Augenblicke später hatte er das Gefühl als würden tausend Nadeln auf ihn einstechen. Dementsprechend kam auch ein schmerzender Laut aus seiner Kehle. Selbst als die Vorhänge geschlossen waren, spürte er noch immer die Schmerzen. Er zischte regelrecht zwischen seinen Zähnen.

„Verzeih!“, kam es dann sanft und doch traurig von Ena. „Ich wollte dir keine Schmerzen zufügen, sondern hatte gehofft, dass der Wind dir gut tun würde.“, meinte sie dann. „Vielleicht sollte das nächstes Mal mein Vater übernehmen, dann wäre der Wind wahrlich eine Wohltat für dich.“, sagte sie und kam langsam wieder zum Bett hinüber. Das sie mal wieder seit Stunden auf den Beinen war ignorierte sie in diesem Moment einfach, denn sie war froh, dass er dann doch nicht ganz soweit weg zu sein schien, wie es den Anschein gemacht hatte.

Sesshoumaru sah Ena einfach nur an, als sie sich entschuldigte. „Schon gut, du wolltest ja nur helfen!“, kam es von Sesshoumaru. Er nahm es ihr nicht übel, dass sie das Fenster und auch die Gardinen geöffnet hatte. „Du konntest ja nicht wissen, dass mir schon der kleineste Lichtstrahl Schmerzen verursacht.“, setzte er hinterher und streckte dann ihr einen Arm entgegen. „Bitte komm zu mir, mein Schatz!“, bat er dann.

„Doch das hätte ich mir denken können. Erging es mir nicht anders als ich schon mal einen Sonnenbrand hatte.“, erklärte sie dann. Doch als er sie bat, dass sie kommen möge zögerte sie einen kurzen Moment. Sie wusste nicht ob das so klug war, denn immerhin war sie auch nicht gerade die Gesündeste im Moment. Aber da sie nicht wollte dass er sich unnötig sorgte ging sie dann doch zum Bett und setzte sich dann zu ihm.

„Quäle dich nicht unnötig, mein Schatz!“, sagte Sesshoumaru zu Ena. Dann wartete er aber darauf, dass seine Ena zu ihm kam. Wenn sie glaubte, dass er blöd war, hatte sie sich geschnitten, denn er konnte durchaus riechen, dass auch sie schon mit ihren Kräften zu tun hatte. Deswegen rückte er erst einmal ein Stückchen nach hinten. „Ich weiß, mein Bett ist nicht das sauberste, aber ich würde mich freuen, wenn du dich richtig draufsetzt, damit du dich ebenfalls ausruhen kannst.“, sagte er daher zu seinem Schatz.

Ena konnte nicht anders und schüttelte leicht mit dem Kopf, als er sich bewegte. Denn dass es ihm weh tat konnte sie nur zu gut an seinem Gesicht ablesen. „Deswegen musst du dir aber keine unnötigen Schmerzen bereiten.“, sagte sie und lehnte sich dann am Kopfteil des Bettes an, damit die Schmerzen ihres Liebsten nicht umsonst gewesen waren. „Es geht, du musst nicht wegen mir rücken.“, sagte sie dann, denn der Platz, welchen sie vorher nutzte, hatte ihr auch gereicht. „Das Bett ist leider für uns beide zu klein. Besser wäre das in meinem Gemach, vielleicht können sie dich dorthin bringen.“, meinte Ena und schloss für einen kleinen Moment die Augen, um Ruhe in ihren Körper zu bekommen. „War Rin schon da?“, wollte sie dann einen Augenblick später wissen.

„Das geht schon, mein Schatz!“, sagte Sesshoumaru erst einmal, aber er musste sehr aufpassen, dass er nicht einen Schmerzenslaut ausspie. Er war sehr glücklich, als Ena sich in sein Bett setzte und sich an seinem Kopfteil anlehnte. Er seufzte jedoch als er die Überlegung seines Schatzes vernahm. Sie hatte leider Recht was das Bett anging, aber dennoch hatte er auch Zweifel. „Es geht nicht, Ena. Ich möchte dir dein Bett nicht auch noch voll schmieren.“, erklärte er dann noch. „Ja, Rin war da und sie ist richtig erwachsen geworden.“, kam es sinnierend von Sesshoumaru, dem es auf eine Art überhaupt nicht gefiel, dass aus dem kleinen Mädchen eine junge Dame geworden war.

„Ach, was Schatz, man kann das doch alles reinigen. Aber ich denke das wir dort dann mehr Platz zum kuscheln hätten.“, sagte sie und lächelte leicht. Das er Schmerzen hatte konnte er nicht vor ihr vertuschen und deswegen strich sie ihm sanft mit dem feuchten Tuch über seine Stirn. „Sicher ist unsere Kleine erwachsen geworden, denn immerhin bleibt auch bei ihr die Zeit nicht stehen und sie ist an den letzten Ereignissen sehr gewachsen.“, erklärte Ena und gab damit zu das ihr aufgefallen war, dass sie sich verändert hatte. „Aber sie hängt trotzdem noch sehr an dir. Und diesen Rang kann dir auch Hiroki nicht nehmen. Wenn ich nicht wüsste dass sie so klein ist, dann würde ich sagen, dass es beinahe richtige Liebe ist, die sie für dich empfindet und keine Tochter-Vater-Liebe.“, meinte Ena und richtete ihren Blick einfach starr auf einen Punkt im Raum, nur damit sie ihn nicht ansehen musste. Denn ein wenig war es ihr dann doch peinlich, dass sie leicht eifersüchtig auf seine Tochter war.

„Wenn du das sagst.“, kam es leise von Sesshoumaru, denn auch er würde es schön finden einfach nur mit seinem Schatz zu kuscheln. Aber als er dann die Bemerkung welche Rin anbelangte hörte, konnte er nur leicht schmunzeln. „Ich glaube, du interpretierst zu viel hinein, meine Liebste. Und selbst wenn sie mehr empfinden würde, wäre es nur eine einseitige Liebe und dass weiß Rin auch.“, sagte er dann zu Ena, aber es freute ihn dennoch, dass sie auch so etwas wie Eifersucht empfand. Er legte seinen Kopf ganz frech auf Enas Schoß und genoss es ihre Nähe zu spüren. „Du bist die Liebe meines Lebens.“, gab er offen und ehrlich zu.

Ena spürte das er seinen Kopf auf ihren Schoss gelegt hatte, aber dennoch reagierte sie im ersten Moment nicht. Erst als er das letzte sagte ruckte ihr Kopf zu ihm runter. Mit großen Augen sah sie ihn an und lächelte dann einen Moment später.

„Das gleiche gilt auch für mich.“, sagte sie dann und strich sanft mit ihrer Hand über seinen Kopf und irgendwann spielte sie einfach mit den Strähnen. Gedankenverloren sah sie in seine Augen und hatte das Gefühl in ihnen zu versinken. Sie bemerkte noch nicht einmal wie die Zeit verging. Sie genoss es ihn auf ihrem Schoss zu haben, das gab ihr das Gefühl doch irgendwie gebraucht zu werden.

Sesshoumaru genoss es einfach nur auf ihren Schoß zu liegen und ihre Augen zu betrachten. Er war so in ihren versunken, dass er nicht einmal mitbekam, dass sie mit seinen Haaren spielte. „Es ist sehr angenehm bei dir.“, sagte er nach einer sehr langen Weile, da er einfach nur genießen wollte.

Ena konnte nicht anders und wurde sofort knallrot. „Das ist es bei dir aber auch, mein Schatz.“, sagte sie auf seine Worte. Denn sie genoss seine Nähe sehr und begann ihre Streicheleinheiten langsam auszuweiten. So kam es das sie auch sanft über sein Gesicht strich. „Wenn ich einen Fluffy hätte, dann könnte ich dich damit streicheln, aber ich hoffe das ich sanft genug bin.“, meinte sie und lächelte leicht verlegen.

Sesshoumaru begann zu lächeln. Es freute ihn wirklich sehr zu hören, dass sie seine Nähe als angenehm fand, aber schon einen Augenblick später erstarb sein Lächeln schon wieder. „Bist du traurig, weil du keinen Schweif hast?“, fragte er erst einmal bei ihr nach. „Ich finde es gar nicht so schlimm, sonst würdest du meinen nicht mögen. Für mich ist es jedes Mal ein Hochgenuss zusehen, wie du dich an meinen Schweif kuschelst.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Schatz. „Desweiteren brauchst du auch keinen Schweif, um mich zu streicheln. Deine Berührungen empfinde ich als sehr angenehm.“

„Wirklich?“, fragte Ena überrascht bei ihrem Schatz nach. „Um ehrlich zu sein ja, Fluffy.“, gab sie dann zu. „Aber wenn du mit meinen Fingern zu frieden bist, dann bin ich es auch.“, kam es mit einem Lächeln und sie beugte sich zu ihm herunter. „Ich liebe dich.“, sagte sie kurz bevor sie seine Lippen mit einem Kuss einfing.

Sesshoumaru lächelte zufrieden, da er es schaffte seinen Schatz zu beruhigen. Den Kuss, welchen er geschenkt bekam, genoss er in vollen Zügen. Er fand es einfach nur schön hier mit seinem Schatz zu sein und keine weiteren Zuschauer zu haben.

Aber es sollten sich bald welche einstellen, denn die Tür öffnete sich und zwei jadegrüne Augen blickten gerade durch die Tür und erwischten die beiden Liebesleute küssend. Mit einem Lächeln öffnete er die Tür dann ganz.

„Stören wir euch etwa?“, stellte er ganz einfach mal die Frage, denn eigentlich wollten alle anwesenden Herren schauen wie es den beiden Kranken ging.

Ena fuhr sofort hoch, als sie die Stimme ihres Vaters hörte. Innerhalb weniger Sekunden wurde ihr Gesicht rot vor Schamesröte. „Ja!“, kam es geknurrt von der östlichen Prinzessin.

„Oh, das tut mir Leid, mein Kind.“, kam es von Eiliko, aber ein fieses und wissendes Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen. „Wir hätten ein bisschen später kommen sollen.“, setzte er dann noch grinsend hinterher.

„Eiliko, es reicht!“, sagte nun Shigeru, da er spürte, dass Ena diese Sache sehr unangenehm war. „Es tut weder Sesshoumaru noch Ena gut, wenn du dich über sie lustig machst.“, setzte er erklärend hinterher bevor er zum Bett Sesshoumarus ging.

„Vater, du bist unfair.“, kam es geknurrt, aber dennoch mit einem leichten Anflug eines Lachers von Ena, welche den Kopf ihres Liebsten nun umbetten wollte.

„Okay, ihr habt beide Recht. Es tut mir leid, dass ich einen Scherz auf eure Kosten gemacht habe.“, meinte Lord Eiliko und sah dann auf das Bett zu seiner Tochter und seinem Schwiegersohn.

Shigeru konnte nur mit dem Kopf schütteln. Manchmal war der Lord des Ostens einfach unmöglich. Als er dann sah, dass Ena den Kopf umbetten wollte hob er eine Hand hoch. „Lass den Kopf ruhig drauf liegen.“, sagte er zu der östlichen Prinzessin. „Wie geht es dir?“, fragte er erst einmal bei Ena nach.

Eiliko jedoch konnte nur grinsen, denn er neckte die beiden einfach gerne. Das war schon früher so und das wollte er auch gerne weiter so halten.

„Ein klein wenig müde bin ich, aber ansonsten geht es mir gut.“, sagte Ena und lächelte Shigeru an.

Shigeru sah sich Ena sehr genau an, aber er fuhr nicht in ihrem Körper. „Ja, ich sehe es schon. Ich weiß, dass es für dich schwer ist, aber du musst ein bisschen besser auf dich achten, Ena. Aber wenn du ein bisschen Ruhe bekommen hast, dann wird es schon werden.“, erklärte er dann. „Aber es sieht auch so aus, dass dir der Spaziergang mit meiner Frau sehr gut getan hat.“, vermutete er dann weiter.

„Ja, das hat er. Es war wirklich gut, dass ich hier für eine kleine Weile raus konnte.“, gab Ena dann zu und lächelte leicht verlegen.

Eiliko hingegen schwieg und lauschte nur dem Gespräch der beiden. Er machte sich auf diese Weise sein eigenes Bild von seiner Tochter. Aber sie schien wirklich ehrlich zu sein, was ihren Zustand anging und das freute den DaiYoukai des Ostens.

„Das freut mich sehr, Ena.“, sagte derweil Shigeru. „Ich denke, dass dem nichts entgegen sprichst, wenn du täglich ein bisschen an die frische Luft gehst, solange du es nicht übertreibst.“, meinte er dann noch in einem teils freundlichem teils ernstem Tonfall zu Ena.

„Das werde ich nicht. Die Warnschüsse meines Körpers haben mir gereicht.“, sagte Ena und bemerkte gar nicht dass sie drei überraschte Blicke hatte, die in diesem Moment auf ihr ruhten.

Eiliko war froh, dass seine Tochter es endlich einsah und lächelte erfreut, während sein Blick von überrascht zu väterlich wechselte.

Shigeru sah seine Patientin vollkommen verdutzt an. Aber er freute sich auch diese Worte seiner Patientin zu hören. „Dass ist schön zu hören, Ena.“, sagte er dann, bevor er sich seinem anderen Patienten widmete. „Und wie geht es dir, Sesshoumaru? Kannst du eine Veränderung deines Körpers wahrnehmen?“, wollte der Drache dann wissen. Der Zauber, welchen seine Frau ausgesprochen hatte, war schon verflogen und man konnte die Wunden mittlerweile wieder sehr gut sehen.

Sesshoumaru war stolz auf die Einsicht seiner Liebsten, aber dennoch sagte er nichts dazu, da er seine Kräfte für die Fragen Shigerus sparen wollte. „Ich habe noch immer Schmerzen und das Gefühl, das sie wieder heftiger geworden sind.“, sagte Sesshoumaru ehrlich zu Shigeru.

„Das ist meine Schuld.“, kam es daraufhin gleich von Ena. „Ich habe etwas mehr Wind herein lassen wollen und dabei nicht bedacht, dass jegliches Licht ihn schmerzt.“, erklärte sie dann dem Drachen.

„Ruhig, Ena, du wolltest es mir lediglich leichter machen.“, lenkte Sesshoumaru ein und brachte sogar ein Lächeln zustande in dem man seinen Schmerz nur zu gut sehen konnte.

Shigeru hörte seinem Patienten sehr genau zu und war besorgt, dass er wieder größere Schmerzen hatte. Dies konnte aber nicht nur etwas mit dem plötzlichen Licht zu tun haben.

„Ich denke, dass es nicht der einzige Grund ist, Ena.“, versuchte er nun die östliche Prinzessin zu trösten. „Sesshoumaru hat sich bewegt. Daher die Schmerzen, dann das unreine Bett.“, zählte er dann noch auf. „Ich denke, dass wir den Thronfolger in den Badezuber stecken sollten. Das Wasser sollte kühl sein, damit Sesshoumaru dadurch auch Linderung erfährt. Schlägt er gut darauf an, sollten wir es wirklich täglich machen.“, erklärte Shigeru dann weiter und er hoffte, dass Sesshoumaru positiv darauf ansprechen würde.

„Stimmt, ich habe mich etwas bewegt.“, gab Sesshoumaru unter einem Grummeln zu, das entfernt an Enas Verhalten gegenüber Ärzten erinnerte. Aber bei ihm kam es, weil man ihm auf die Schliche gekommen war. „Baden? Wäre das nicht schlecht bei den teilweise offenen Wunden?“, wollte er dann noch wissen.

Shigeru konnte nur mit dem Kopf schütteln, als er das Grummeln Sesshoumarus hörte. Was hatte der Thronfolger denn erwartet? Konnte man doch sehen, dass er sich bewegt hat. Denn immerhin lag er auf dem Schoß seiner Liebsten. Als der südliche Lord dann aber die Frage hörte, lächelte er nur leicht. „Es könnte sein, dass es etwas brennt, aber es wird dir nicht schaden, Sesshoumaru. Wenn das so wäre hätte ich das nicht vorgeschlagen.“, sagte Shigeru dann. „Wir werden auch nicht gleich übertreiben sondern erst einmal mit einem kleinen Moment beginnen und die Zeitspanne dann nach und nach erhöhen.“, erklärte er dann weiter. Das dieses Wasser reines klares Quellwasser war, das behielt der Drache für sich. Denn immerhin durften keine Verunreinigungen in die Wunden kommen und so hatte sich er und Taishakuten für das Wasser in der Quelle nahe dem Tempel der Drachen entschieden. Geläutert wurde das Wasser erst im Tempel und somit zum heiligen Wasser, mit dem alle Youkai der höheren Familien getauft wurden.

„Muss ich nur noch dahin kommen.“, meinte Sesshoumaru dann und gab somit zu erkennen dass er damit einverstanden war. Außerdem hatte er sich selbst ja versprochen, alles zu tun, damit er schnell wieder auf die Beine kam.

„Lord Shigeru, wie wollt ihr denn Sess dahin bringen? Allein laufen kann er doch im Moment nicht.“, warf Ena dann besorgt ein.

„Ich denke da kann ich dich beruhigen Ena. Das werde ich mit Hilfe der Natur übernehmen.“, sagte Eiliko und lächelte leicht.

Shigeru dachte einen Moment nach. Der Transport war wirklich ein Problem, aber als Eiliko dann sagte, dass er das übernehmen wollte, konnte er nur leicht lächeln. „Das ist sehr nett von euch, Eiliko. Es wäre auch schön, wenn ihr etwas mit der Natur konzipieren könntet, damit Sesshoumarus Körper nicht mit den Wänden des Zubers in Kontakt kommt. Das wäre dann noch besser.“, erklärte er dann.

„Kein Problem!“, sagte Eiliko und lächelte dann. „Das musste ich früher oft für Ena machen, da sie sich als Kind sehr oft in der Sonne verbrannt hat. Was ich allerdings komisch finde, da es uns nicht passieren dürfte, aber heute weiß ich ja warum.“, meinte der östliche Lord und ließ ein Geflecht aus Ranken und kühlem Moos um den Thronfolger entstehen.

Ena konnte nur lächeln. Kannte sie diese Art des Transportes nur zu gut. „Bitte erschreck dich nicht, Fluffy.“, sagte Ena dann leise und gab ihm einen Kuss. Denn nur eine Sekunde später wurde er schon hochgehoben und Richtung Tür transportiert.

Sesshoumaru blieb sehr ruhig liegen. Er wusste zwar nicht was auf ihn zukam, aber er vertraute Eiliko, da Ena ihm vertraute. Etwas unwohl fühlte sich der Thronfolger, als er hochgehoben wurde, denn es war schon ein seltsames Gefühl sich so anderen Youkai ausgeliefert zu sehen. Dennoch war er nicht gewillt ohne Ena zu gehen. „Schatz?“, fragte er daher und zum ersten Mal konnte man bei Sesshoumaru auch so etwas wie Furcht sehen, denn er fühlte sich nur in der Nähe Enas geborgen.

„Was hast du denn? Du musst keine Angst haben, Vater weiß was er tut.“, sagte Ena da sie ihn nicht so recht verstand. „Du schaffst das schon. Ich werde so lange hier warten.“, erklärte sie. Denn sie war der Meinung dass sie nicht mitkommen durfte. Denn immerhin war das mit Sicherheit sehr schmerzhaft für ihn und sie ging einfach davon aus das er nicht wollte, dass sie ihn so sehen würde. Denn sie ahnte das er dort seine Schwäche nicht mehr verbergen könnte.

„Ich habe keine Angst.“, versuchte er zu widersprechen, was aber nutzlos war, da man es ihm schon ein wenig ansah. „Aber ich möchte, dass du mich begleitest.“, bat er seine Liebste dann und achtete nicht auf die Gesichter von Shigeru und Eiliko.

Eiliko hörte das nicht gerne. „Ich denke es wäre besser, wenn sie sich ausruhen würde.“, begann er und sah dann zu Shigeru. „Oder was meinst du, Shigeru?“, er hoffte innerlich, dass dieser mit ihm einer Meinung sein würde. Sollte dann aber bitter enttäuscht werden.

Ena seufzte auf. War ja klar das ihr Vater so kommen würde und deswegen nickte sie nur. „Ich werde brav hier bleiben.“, meinte sie und lächelte leicht, damit man ihre Trauer nicht sehen konnte.

Shigeru konnte nur seufzen als er das hörte. Warum musste er immer so etwas entscheiden. ‚Weil du der verdammte Arzt bist.‘, kam es ihm in den Sinn. Da musste er wohl sagen, was Sache war.

„Ich denke, wir sollten Ena gewähren lassen. Wenn man ihr alles verbietet, geht das mit der Genesung auch nicht schneller voran. Im Gegenteil, es schadet ihr nur.“, erklärte er daher dem östlichen Lord.

„Ich würde mich wohler fühlen, wenn sie dabei wäre.“, sagte Sesshoumaru und hoffte, das Eiliko einlenken würde.

Eiliko konnte nun ja nicht anders, denn er wollte dass seine Tochter und sein Schwiegersohn in Spe schnell wieder auf die Beine kamen. „Ihr habt mich überstimmt.“, sagte er und winkte seiner Tochter ihnen zu folgen.

Ena lächelte leicht und erhob sich, allerdings konnte sie ihnen nur in etwas Abstand folgen, da sie mit der Schnelligkeit nicht mithalten konnte. So kam sie dann auch erst im Bad an, als ihr Vater den Thronfolger in das kalte Wasser hinab ließ. Die Wände des Zubers hatte er zuvor mit Seerosenblättern und Algen abgedämmt.

Sesshoumaru war erleichtert, als er die Worte Eilikos vernahm. Augenblicklich begann auch er zu lächeln. Nun war er glücklich, dass er seinen Willen bekam. Allerdings bekam der westliche Thronfolger gar nicht mit, dass Ena nicht hinterherkam. Daher wunderte er sich, dass Ena nicht da war, als er im Badezimmer ankam.

Er sah sie erst, als er in das kalte Wasser gelassen wurde und das war für ihn wichtig, dass sie in diesem Moment da war, denn das kalte Wasser brannte fürchterlich auf seine Haut. Er biss die Zähne zusammen, dass er nicht anfing zu schreien.

Ena stellte sich bewusst so hin, das Sesshoumaru sie nicht aus den Augen verlieren konnte. Sie wusste genau wie weh es tun musste und ahnte dass sie ihm so eine Hilfe sein konnte.

Eiliko hingegen grinste und meinte dann: „Man merkt genau den Unterschied zwischen dir und deinem Bruder. Der hat damals das halbe Schloss zusammen gebrüllt, als er ins kalte Wasser musste. Eben nur halber Dämon, halbe Kräfte.“, kam es Eiliko über die Lippen.

Ena konnte nicht glauben was sie da hörte, das konnte ja wohl nicht wahr sein. Aber sie kam nicht dazu etwas zu sagen.

Sesshoumaru war sehr froh, dass er Ena in seinem Blick hatte, denn wenn sie nicht wäre, dann hätte er schon das ganze Schloss zusammen gebrüllt. Aber er konnte nicht glauben, was er da von Eiliko zu hören bekam. Das meinte der Lord doch nicht wirklich, was er sagte.

„InuYasha…ist nicht… schwach!“, kam es stockend von Sesshoumaru. „Jeder… empfindet Schmerz anders. Dennoch ist … ah … er der Stärkste unter den Hanyou.“, kam es stöhnend von Sesshoumaru, aber dann musste er wieder die Zähne zusammen beißen. Denn das Wasser brannte wie Feuer auf seiner Haut und so konnte er nicht anders.

„Außerdem vergisst Vater, dass ich das auch nicht immer ohne Gebrüll habe über mich ergehen lassen.“, kam es nun von Ena. Doch dann setzte sie noch etwas hinterher, dass wohl zeigte wo ihre Loyalität lag. „Außerdem wage ich mich daran zu erinnern, dass wir InuYasha hoch und heilig versprachen kein Wort über diese für ihn so peinliche Situation zu verlieren. Ich denke das dürfte ihn nicht freuen.“, sagte Ena und setzte dann noch: „Wenn er nicht gewesen wäre, wer weiß ob wir jetzt Frieden hätten.“, hinterher. Und damit sprach sie nicht nur auf den Kampf gegen Norik an sondern auch sein Opfer, damit Naraku gebannt werden konnte. „Wenn er nicht bereit gewesen wäre zu leiden, dann hätte es schon lange kein Leben mehr in Frieden gegeben.“, erklärte sie und dachte nun allerdings nicht daran, dass nur einer wusste worauf sie hinaus wollte. Und das dieser noch nicht einmal genau wusste woher sie das so genau wissen konnte.

„Kind, du sprichst mal wieder in Rätseln.“, sagte Eiliko und dachte aber auch nicht daran seine Worte zu revidieren. „Aber in einem hast du Recht, wir verdanken ihm viel und er ist sehr stark. Aber dennoch kann er Sess nicht das Wasser reichen, was die Selbstbeherrschung angeht. Das habe ich wohl falsch ausgedrückt.“, lenkte er dann ein.

Sesshoumaru hörte Ena sehr genau zu und war unglaublich stolz auf seinen Schatz. Er konnte einfach nicht anders und begann zu lächeln. „Mein Schatz!“, mehr konnte er nicht sagen. Stattdessen sah er nun zu Shigeru. „Wie lange muss ich hier noch drin bleiben?“, fragte er dann nach.

„Ich denke, dass wir ihn raus lassen können.“, sagte nun Shigeru. Auch er konnte nicht glauben, was er von Eiliko zu hören bekam. „InuYasha hat schon oft bewiesen, dass auch er über sehr viel Selbstbeherrschung verfügt. Nur kam ihm das mit dem kalten Wasser vielleicht einfach zu überraschend.“, schlussfolgerte er einfach aus den Worten Eilikos.

„Mag sein.“, lenkte Eiliko dann ein und hob den Thronfolger dann aus dem Wasser. Doch als Ena dann mit einem Handtuch kam lächelte der östliche Fürst leicht. „Hast du vergessen, wie ich dich immer getrocknet habe, mein Sonnenschein?“, fragte er dann und ließ einen leichten Wind aufkommen. „Ich denke das es so angenehmer sein dürfte, als wenn wir drauf rumtupfen.“, setzte er noch nach.

Nun konnte Ena nur noch lächeln. Ja, es stimmte, so hatte er sie auch immer abgetrocknet. Doch dann ging sie zu ihrem Liebsten und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du hast dich gut geschlagen.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Doch dabei kam ihr eine Idee. „Vater wäre es möglich, dass du Sess in eine leicht sitzende Position bringst, aber so dass es nicht schmerzt?“, fragte sie.

„Sicher, mein Schatz. Mit Hilfe der Ranken und dem Moos dürfte, das eine angenehme Sache werden.“, sagte er und veränderte vorsichtig die Position des Thronfolgers.

„Danke.“, sagte Ena und trat hinter den Thronfolger. In Ermangelung einer Bürste, nahm sie ihre Finger und kämmte damit die Haare ihres Liebsten durch. Dann begann sie die Haare in drei gleiche Stränge zu teilen. Vorsichtig begann sie diese dann zu einem Zopf zu flechten. Aber dann hatte sie ein kleines Problem. Woher ein Band nehmen. Ihr Blick glitt zu ihrem Fuß und sie wollte gerade ihr Band dort entfernen, als ihr Vater ihr ein Band reichte.

„Nimm das hier, Schatz. Es ist kräftiger und kann nicht so schnell reißen.“, sagte er und zum ersten Mal konnten andere den Lord mit offenen Haaren sehen.

„Danke, Vater.“, sagte Ena und band damit den Zopf zusammen. Dann legte sie diesen dem Thronfolger über die Schulter nach vorne. „So verfilzen sie nicht so schnell im Bett.“, sagte sie dabei und hauchte ihrem Schatz einen weiteren Kuss auf die Wange. „Du kannst ihn wieder hinlegen, Vater.“, sagte sie dann und trat zur Seite.

Eiliko tat wie seine Tochter es ihm sagte und wartete dann auf das Signal wo es als nächstes hingehen sollte.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, als er aus der Wanne gehoben wurde. Lange hätte er es darin nicht mehr ausgehalten. Er lächelte leicht, als Ena mit einem Handtuch auf ihn zukam, aber im nächsten Moment wunderte er sich über die Worte Eilikos.

Was in drei Kamis Namen hatte er denn jetzt vor? Als er dann den Hauch des Windes auf seinem Körper spürte, schloss er genüsslich seine Augen. Das tat so unglaublich gut.

Den Kuss seines Schatzes genoss er sehr, aber er sagte in diesem Moment nichts, da er noch immer ziemlich geschwächt war. Seine Liebe zeigte er ihr einfach durch sein herzliches Lächeln aber auch durch sein Vertrauen zu Ena, denn er ließ sie einfach gewähren und er wehrte sich auch nicht gegen den geflochtenen Zopf.

Shigeru dagegen beobachtete nur das Treiben und schmunzelte nur leicht. Er ahnte, dass dieses kurze Bad Sesshoumaru sehr angestrengt hatte und es war wichtig, dass er wieder ins Bett kam, damit er sich ausruhen konnte. „Ich denke, dass wir ihn wieder ins Bett bringen.“, sagte Shigeru zu Eiliko und Ena. „Aber sein Bett ist noch nicht wieder bereitet.“, kam es leicht niedergeschlagen von dem Lord.

„Wie wäre es denn mit meinem Gemach. Das Bett ist ein Doppelbett, in dem wir beide Platz hätten. Außerdem müsste sein Gemach auch erst mal richtig gelüftet werden, denn dort riecht es immer noch so streng nach den Verbrennungen.“, erklärte Ena und lächelte leicht.

Eiliko überlegte kurz. „Klingt gut. Was meint ihr Shigeru?“, sagte er und sah den behandelnden Drachen an.

Shigeru brauchte da gar nicht lange überlegen, denn das war absolut perfekt. „Wir sollten Sesshoumaru wirklich in Enas Zimmer bringen, denn dieses Zimmer liegt die meiste Zeit im Schatten und da kann man dann sehr gut Luft hereinlassen, ohne ihm Schmerzen zuzufügen.“, erklärte Shigeru dann allen Anwesenden.

Aber es gab einen, der hatte kein Wort mitbekommen. Sesshoumaru war von dem Bad so erschöpft, dass er sehr bald in der liegenden Position eingeschlafen war.

Eiliko nickte zum Zeichen, das er verstanden hatte und so brachten sie den Thronfolger und Ena in das Gastgemach der Prinzessin. Sanft legte der östliche Lord den Thronfolger auf dem Bett ab und ließ die Ranken und das Moos verschwinden.

Ena öffnete in der Zwischenzeit die Balkontüren und kümmerte sich dann um ihren Liebsten. Wieder hüllte sie ihn in feuchte Tücher und wechselte sie wann immer sie warm waren. Doch auch Ena musste sich sehr bald zur Ruhe begeben, da ihr Körper seinen Tribut forderte. So kam es das sie am nächsten Morgen länger als ihr Liebster schlief.

Von der ganzen Aktion hatte Sesshoumaru überhaupt nichts mitbekommen, denn er schlief tief und fest. Das Bad hatte ihn so erschöpft, dass er nicht das Kleinste mitbekam.
 

Die Sonne war gerade dabei aufzugehen, als sich zwei goldene Augen öffneten. Aber als er sich im Zimmer umsah, wunderte er sich. Wo befand er sich denn nun? Das war doch nicht sein Zimmer.

Er sah sich weiter um und lächelte dann, denn er sah seinen Schatz unmittelbar neben sich liegen. Sie sah so schön aus, dass er sie am liebsten geküsst hätte, aber er wollte sich nicht überanstrengen, und auch seine Liebste nicht wecken.

Ena bekam nichts davon mit das der Thronfolger erwachte, da sie selbst erst gegen Mitternacht eingeschlafen war. Außerdem holte sich ihr Körper, dadurch das Sesshoumaru neben ihr lag, die nötige Ruhe zum schlafen und so kam es, dass sie rein gar nichts bemerkte. Noch nicht einmal den veränderten Klang des Windes, der ihr sagen wollte: ‚Hey, wach auf deine Hilfe wird gebraucht.’ Sie war einfach zu erschöpft von dem letzten Tag.

Sesshoumaru lächelte leicht, als er ihren Schlaf beobachtete. Sie musste wirklich alles für ihn gegeben haben und er hoffte dass es keine schlimmen Auswirkungen auf ihre Genesung hatte, denn das wäre für ihn unglaublich schlimm. Sein schlechtes Gewissen würde ihn nie wieder in Ruhe lassen, dass wusste er. Er hob seine linke Hand und streichelte ganz vorsichtig über Enas Gesicht, damit sie nicht aufwachte. „Verzeih mir, dass ich dir solche Umstände bereite.“, kam es ganz leise über Sesshoumarus Mund.

Ein leises Knurren von Ena zeigte das sie sehr wohl im Unterbewusstsein bemerkte, dass sie gestreichelt wurde und wahrscheinlich auch genau wusste wer es war. Doch sie machte keinerlei Anstalten aufzuwachen. Stattdessen drehte sie sich zu ihm und kuschelte sich unbewusst an ihren liebsten an.

Unvermittelt nahm Sesshoumaru wieder die Hand weg, denn er befürchtete, dass sein Schatz doch wach werden konnte. Aber als sie sich im Unterbewusstsein an ihn ankuschelte, biss er die Zähne zusammen, denn das tat verflucht weh. ‚Ena, lass mich los!‘, ging es ihm durch den Kopf. Er versucht wirklich alles um still zu bleiben, aber er schaffte es nicht und so entrang sich ein Schmerzenslaut aus seiner Kehle.

Ena fuhr jäh aus ihrem Traum hoch. Als sie dann sah wie sie gelegen haben musste, bekam sie ein Schuldbewusstes Gesicht. „Tut mir leid, Fluffy.“, sagte sie traurig und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund, wobei sie allerdings tunlichst darauf achtete ihn nirgends weiter zu berühren. Und plötzlich war es wieder da, dieses verdammte Gefühl absolut nutzlos zu sein und alles falsch zu machen. Deswegen erhob sie sich auch und wollte schon aufstehen, als sie daran gehindert wurde.

Sesshoumaru war erleichtert, als Ena aufgewachte und von ihm dann abgerückt war, aber er mochte ihr Gesicht überhaupt nicht sehen. „Ist schon gut.“, kam es nur zusammen gepresst aus Sesshoumarus Mund.

Den Kuss von Ena genoss er wirklich sehr. Aber er wunderte sich, dass Ena so plötzlich aufstand. Sie wollte doch nicht wieder wegrennen, oder? „Schatz, wo willst du hin?“, fragte er, während er ebenfalls versuchte aufzustehen, um seine Liebste gegebenenfalls einzufangen.

„Ich wollte nur deine Tücher wechseln, Schatz.“, sagte Ena und schüttelte leicht den Kopf, denn sie hatte sehr wohl gemerkt dass er sich ebenfalls erheben wollte. „Du bleibst schön brav liegen, Fluffy.“, kam es dann beinah befehlend von ihr. „Wenn du dich zu viel bewegst, dann hast du wieder zu viel Schmerzen.“, sagte sie dann noch und sah ihn dann strafend an. Mittlerweile hatte sie sich erhoben und war schon auf der anderen Seite des Bettes angekommen. Dort wusch sie zu erst die Tücher aus und ließ ihn für einen Moment so wie er war. Dann öffnete sie wieder die Balkontür ganz und kam dann wieder zum Bett zurück. Doch als sie plötzlich sein Lächeln sah blieb sie stehen und dann kamen ihr zum ersten Mal Gedanken wie es sein würde, wenn er sie so in den Armen halten würde und ihr seine Liebe schenkte. Sie war so sehr in ihre Gedanken versunken, dass sie seine Worte gar nicht wahrnahm.

Sesshoumaru war erleichtert als er hörte, dass Ena nur seine Tücher wechseln wollte. Als Ena ihm sagte, dass er im Bett bleiben sollte, knurrte er leicht, aber dennoch legte er sich zurück in die Kissen. Bei Enas strafenden Blick konnte er nur leicht lächeln, denn es gefiel ihm wie ihre Augen dann immer blitzten wenn sie sauer oder böse war.

Er genoss es richtig ihre zarten Finger auf seinem Körper zu spüren, als sie ihn von den Tüchern befreite, die mittlerweile schon sehr warm waren. Sicher, er hatte auch Schmerzen dabei, aber diese waren erträglich. So konnte er sie sehr gut verbergen. Als Ena dann die Balkontür öffnete, schloss er genüsslich die Augen, denn die kühle Luft tat so gut. Aber nur kurze Zeit später sah er dann in Richtung Balkontür und lächelte Ena verträumt an. Wieder einmal wurde ihm bewusst wie gut sie ihm tat. „Danke für deine liebevolle Pflege, mein Schatz.“, sagte er, bekam aber nicht mit, dass sie ihn wohl nicht verstand.

Ena hatte seine Worte nicht gehört, überhaupt wirkte sie als sei sie nicht ganz anwesend. Bisher hatte bei ihr solch ein Verhalten immer irgendwelchen Ärger mit sich gebracht. Dass es sich dieses Mal einfach nur um einen unanständigen Tagtraum handelte konnte Mann ja nicht ahnen. Denn sie wirkte einfach als sei sie der Welt entrückt. Allerdings war dann doch verwunderlich das sie immer mehr an Farbe in ihrem Gesicht gewann.

Sesshoumaru wunderte sich, dass er keine Antwort bekam und irgendwie sah es aus, als wenn sie vollkommen weggetreten wäre. ‚Oh nein, es wird doch nicht etwa wieder etwas Furchtbares auf uns zukommen?‘, ging es Sesshoumaru panisch durch den Kopf, denn das würde momentan gar nicht passen. Dennoch wunderte er sich, dass seine zukünftige Frau plötzlich immer mehr Farbe bekam. Das verstand er nicht.

„Was ist los, Süße?“, fragte er nach und nun stand er doch unter starken Schmerzen auf, um zu Ena zu gelangen.

Noch immer hatte Ena nicht mitbekommen, dass sie nicht allein war. Zumindest das ihr Liebster ebenfalls schon wach war. Sie war so versunken in ihren Tagtraum, dass sie für Worte einfach taub war.

Sesshoumaru konnte es einfach nicht fassen, dass Ena nicht auf seine Worte reagierte. So ging er langsamen Schrittes auf Ena zu und nahm sie an der Schulter, um sie leicht zu schütteln.

„Hallo, bist du da?“, fragte er nach und nun wurde er leicht wütend, da er unter großen Anstrengungen aufgestanden war und seine Schmerzen immer stärker wurde. Schlimmer noch… einige der Blasen waren durch die Bewegungen aufgegangen.

Ena schreckte je aus ihren Gedanken auf, als sie geschüttelt wurde und dann seine Stimme vernahm. Schlimmer noch ihre Nase nahm den Geruch von Eiter wahr.

„Fluffy, ja ich bin noch da.“, kam es erschrocken von ihr. „Aber was machst du denn hier?“, wollte sie besorgt wissen und hakte ihn vorsichtig unter damit er sich wieder hinlegen konnte.

Sesshoumaru schnaubte erst einmal nur. Dieses Schnauben war aber nicht nur auf seine Schmerzen zurückzuführen, sondern auch auf den Umstand, das Ena bis eben noch vollkommen weggetreten war und er gezwungen war aufzustehen, um Aufmerksamkeit bei ihr zu erregen.

„Wo warst du nur mit deinen Gedanken?“, fragte er dann bei Ena nach. „Selbst die Wand war gesprächiger als du.“, setzte Sesshoumaru hinterher und antwortete indirekt auf die Frage was er denn außerhalb des Bettes machte. Dennoch ließ er sich nur widerwillig ins Bett sinken, da er Enas Bett nicht auch noch versauen wollte. „Ich sollte dein Bett nicht vollsauen.“, waren seine Worte und er versuchte sich erneut wieder hochzuziehen, was ihm aber nicht gelang.

Ena seufzte nur und gab dann zu, was sie eigentlich für sich behalten wollte. „In deinen Armen und bei dem was man nur macht wenn man verheiratet ist.“, sagte sie dann und wurde noch röter. Denn es tat ihr in der Seele weh ihn so etwas sagen zu hören.

Sesshoumaru bekam große Augen als er hörte wo sie in Gedanken war, aber dennoch konnte er verstehen, dass seine Liebste diese Vorstellung fesselte. „Vorstellen kann man sich sehr viel, mein Schatz!“, sagte er daher und zeigte ihr damit, dass er nicht böse mit ihr war.

Für einen Moment wollte sie erst resignierten seinen Arm loslassen und dann gehen, doch das hätte sie nicht gekonnt. Deswegen schluckte sie ihre aufkommende Wut über seine Worte hinunter und drückte ihn wieder ins Bett, als er aufstehen wollte.

„Du versaust mir mein Bett nicht, denn MEIN Bett steht in UNSEREM Zimmer im westlichen Schloss.“, konterte sie und lächelte dann leicht. „Bitte verzeih, wenn ich dir Schmerzen verursache, die nicht sein müssten.“, sagte sie dann noch und begann dann ihn wieder mit Tüchern zu bedecken und dann ging sie zu Tür, um nach Lord Shigeru schicken zu lassen. Auf dem Rückweg zum Bett versuchte sie ihn nicht anzusehen, damit sie nicht wieder in einem Tagtraum gefangen wurde. Als sie sich dann wieder zu ihm setzte begann sie vorsichtig damit die aufgeplatzten Blasen zu versorgen, soweit ihre Kenntnisse da reichten.

Da Sesshoumaru keine wirkliche Kraft hatte, war es für Ena ein leichtes ihn in die Kissen zurückzudrücken. Aber als der Thronfolger dann die Worte Enas vernahm, konnte er nur schmunzeln. Sie hatte damit natürlich vollkommen Recht. „Entschuldige, dass ich das gesagt habe, Ena. Ich wollte dich bestimmt nicht kränken.“, sagte er dann und ließ sich von Ena die offenen Blasen versorgen, soweit es ihm angenehm war.

Ena war schon erleichtert, dass er ihr das nicht übel nahm, aber als sie sein Lächeln sah konnte sie es nur erwidern. Dass sie ihm damit allerdings in die Hände spielte ahnte sie nicht. Vorsichtig strichen ihre Finger über seinen Körper, doch als sie an seiner Schwerthand ankam, begann sie dann doch zu weinen. Sie wollte es eigentlich nicht, zumindest nicht wenn er es bewusst mitbekam, aber nun konnte sie die Tränen nicht zurück halten.

„Warum, hattest du vor dein Leben wegzuwerfen?“, wollte sie plötzlich wissen, denn sie spürte dass es mehr als nur eng für ihn gewesen war. „Bin ich es wirklich wert, dass du dich opfern würdest?“, kam es von ihr und vergessen war in diesem Moment das er ihr eigentlich schon eine Antwort darauf gegeben hatte.

Sesshoumaru ging das Herz auf, als er das Lächeln seines Schatzes sah. „Du siehst so schön aus, wenn du lächelst.“, sagte er zu seinem Schatz. Der Thronfolger genoss die sanften Berührungen seiner zukünftigen Frau, aber als sie dann anfing zu weinen, wurde ihm das Herz sehr schwer und noch schwerer wurde dieses als ihre Fragen kamen.

Was sollte er denn dazu noch sagen? Er wusste es nicht, aber er musste etwas sagen wenn er nicht wollte, dass sie sich unnötiger Weise die Schuld für das gab was vorgefallen war.

„Ich konnte dich einfach nicht mehr leiden sehen, mein Schatz.“, begann er zu erklären. „Nur weil ich Toukijin bei mir trug ist deine Krankheit so schlimm geworden und hätte dir beinahe das Leben genommen.“, während er das sagte, kamen nun ihm die Tränen. Er weinte nicht oft und schon gar nicht vor Ena, aber dieses Mal konnte er sie nicht zurückhalten. „Ohne dich kann ich nicht leben, Ena und du bist mir jedes Opfer wert.“, er sah seiner angehenden Verlobten sehr genau in die Augen und lächelte, während noch immer seine Tränen flossen. „Ich würde mein Leben dafür geben, um dich in Sicherheit und glücklich zu wissen.“, schloss er dann lächelnd ab.

Erst war Enas Blick noch traurig, doch als er begann zu weinen war sie überrascht, vor allem weil sie gar nicht gewusst hatte, dass dieses unheilvolle Schwert mitverantwortlich war an ihrer Krankheit. Dennoch wollte sie das nicht so stehen lassen. Sanft strich sie ihm die Tränen aus dem Gesicht.

„Nein, nicht jedes Opfer ist es Wert. Wenn du dein Leben lassen würdest, dann wäre mein Glück ebenfalls verschwunden.“, begann Ena und einige weitere Tränen verließen ihre Augen. „Denn DU bist mein Glück. Es gibt für mich nichts was mich glücklicher als deine Nähe macht.“, sagte Ena dann und lächelte leicht. Und dann fiel ihr etwas verflucht wichtiges ein.

„Schatz, diese Sache mit dem Abstand haben und so.“, begann Ena dann zögerlich. „Ich…“, die junge Wölfin brach ab und sah dann beschämt zu Boden. „Es tut mir leid, das war unfair dir gegenüber.“, kam es dann leise. Dieses Opfer hatte ihr nur zu gut gezeigt, wie unfair sie die ganze Zeit zu ihrem Liebsten war. Vor allem wie selbstsüchtig sie in all der letzten Zeit gewesen war.

Sesshoumaru schloss ein wenig die Augen als Ena ihm die Tränen von den Wangen gewischt hatte. Auch wenn er dies normalerweise nicht öffentlich tat, musste er zugeben, dass es dennoch in diesem Moment gut tat, denn mit den Tränen war die unbändige Angst Ena irgendwie zu verletzen oder ihr ungewollt weh zutun in diesem Moment gegangen.

Die Worte seines Schatzes sauge er begierig auf wie einen Schwamm. Als sie sagte, dass sie nicht jedes Opfer wert sei, hätte er am liebsten widersprochen, ließ es aber bleiben da sie ihm sagte, dass er ihr ganzes Glück sei. Er unterbrach sie einfach nicht, sondern ließ sie ausreden.

„Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, mein Schatz.“, begann er dann zu reden. „Wir haben sehr schwere Zeiten hinter uns gebracht und diese Zeiten haben uns gezeigt, dass wir beide ohne den anderen nicht leben können.“, setzte er noch hinterher. „Wenn wir diese Sache überstanden haben, dann beginnt für uns beide ein neues Leben und ich bin mir sicher, dass unser Leben voller Glück sein wird.“, schloss er ab, während er seine linke Hand unter Schmerzen anhob, um ihr die Tränen wegzuwischen. Doch Ena ließ ihn dieses Mal nicht gewähren. Sanft umfasste sie seine Hand und legte sie wieder auf das Bett zurück.

„Es ist okay, ich weiß doch auch so, dass du es nicht magst, wenn ich weine.“, kam es mit einem Lächeln von Ena. „Und dass du mich liebst.“, setzte sie noch hinterher.

Sesshoumaru war erstaunt als Ena seinen Arm umfasste und diesen wieder auf das Bett legte. Er konnte nur leicht lächeln, als er ihre Worte vernahm. „So ist es!“, sagte er nur ganz leise. Nein, er mochte es nicht, wenn sie weinte und ja, er liebte sie. „Mehr als mein eigenes Leben.“, sagte er, als sie ihm sagte, dass sie wusste, dass er sie liebte.

„Ich werde dann mal Shigeru rufen lassen, damit die Schmerzen gelindert werden.“, sagte Ena, da dieser immer noch nicht da war. Deswegen erhob sie sich, nach dem sie ihm einen Kuss gegeben hatte. „Und wehe du machst wieder Unsinn.“, kam es dann mit einem leicht warnenden Unterton wie sie ihn schon sehr oft von Sesshoumaru zu hören bekommen hatte.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, dass sie nach Shigeru rufen ließ. „Ich werde ganz brav sein, versprochen.“, sagte er dann und blieb wirklich ruhig liegen.

Danach ging Ena zur Tür und verschwand dann durch die Tür, da dort kein Diener, wie sonst immer stand. Dies verwunderte die Prinzessin dann doch, weshalb sie die Tür hinter sich schloss und einige Schritte vor die Tür den Flur entlang wagte.

„Nein ist nicht wahr!“, konnte die junge Prinzessin eine weibliche Stimme vernehmen und diese klang ziemlich aufgeregt.

„Doch! Der Eisprinz hat wirklich geschrieen!“, sagte eine andere weibliche Stimme. „Seitdem er mit der Wölfin zusammen ist, hat er sich stark verändert, findest du nicht?“, sagte nun wiederum die erste weibliche Stimme.

„Hm…schade um ihn.“, konnte man gerade noch hören, als eine ganz andere weibliche Stimme zu vernehmen war.

„Ja, es wäre schade um ihn, wenn er eine von euch Tratschtanten nehmen würde.“, kam es in einem deutlich lauteren Tonfall mit einer Spur Kälte. Die östliche Thronfolgerin und Verlobte des sogenannten Eisprinzen war hinter den beiden Frauen aufgetaucht. Allerdings konnte ihre Stimme in diesem Moment der ihres Liebsten durchaus Konkurrenz machen.

„Sollte nicht eine von euch beiden vor meinem Gemach sein?“, wollte Ena dann von den Tratschtanten wissen und nur einen Moment später wurde es richtig laut. „Wenn ihr eurer Arbeit nachgehen würdet, dann müsste ich nicht unter Schmerzen hier her laufen und meine Anweisungen geben.“, mit jedem Wort wurde Ena lauter. Dann sah sie die beiden Frauen an. „Wenn Lord Shigeru nicht in spätestens einer halben Stunde bei uns im Gemach ist, dann werde ich melden was ihr treibt, anstatt zu arbeiten.“, setzte sie noch hinterher und man hörte das auch sie anders konnte, denn ihre Stimme war eiskalt. „Ich hoffe das war deutlich.“, mit diesen Worten drehte sich die östliche Prinzessin um und ging wieder zum Gemach.

Die beiden Tratschtanten verstummten mit einem Mal. Sie wurden immer kleiner und kleiner und wagten nicht einen Ton zu sagen. Als Ena ihnen dann sagte, dass sie Shigeru Bescheid geben sollten, rannten sie so schnell wie sie ihre Füße trugen.

Als Ena wieder im Gemach ankam holte sie einmal tief Luft und hoffte so, dass sie die Schmerzen, welche sich gerade in ihrem Kopf breit machen wollten, unterdrücken könnte. Dass sie genauestens beobachtet wurde, als sie eintrat bemerkte sie jedoch nicht.

Das Gekeife von Ena war aber nicht ungehört geblieben. Der Thronfolger dachte sich verhört zu haben, denn normalerweise ging Ena immer freundlich mit dem Personal um.

Als sie dann ins Zimmer zurückkam, beobachtete Sesshoumaru seinen Schatz sehr genau. „Was ist denn vorgefallen, mein Schatz?“, fragte er besorgt, da es so aussah als schien sie etwas verbergen zu wollen. „Was fehlt dir?“, wollte er dann noch wissen.

„Diese zwei Tratschtanten hatten nichts besseres zu tun, als sich lustig über dich zu machen.“, kam es dann noch immer leicht wütend von Ena, doch nun konnte sie sich allerdings den Griff zum Kopf nicht mehr verkneifen. „Das fehlte mir auch noch.“, seufzte sie und ließ sich dann geschafft auf das Bett sinken. ‚Muss das ausgerechnet jetzt sein?’, fragte sie sich in Gedanken.

Sesshoumaru lächelte leicht, als er das hörte. Es freute ihn sehr, dass Ena ihn so verteidigte. „Sie wollen wohl nicht akzeptieren, dass wir zusammengehören.“, sagte er und verschwieg aber das er alles gehört hatte, was Ena den Tratschtanten an den Kopf gedonnert hatte. Aber es gefiel ihm nicht, dass Ena Kopfschmerzen hatte. „Du solltest dich auch noch schonen.“, kam es sofort besorgt vom Thronfolger. Er würde das wohl ansprechen müssen, wenn Shigeru da war.

„Stimmt, das werden wohl einige nicht akzeptieren können.“, sagte Ena und seufzte. „Allen voran dein treuer Diener. Der kann mich auch nicht riechen.“, erklärte sie dann, denn sie hatte wohl bemerkt, dass sie Jaken ein Dorn im Augen war. Als das mit dem schonen kam sagte sie nichts weiter dazu. Ein sicheres Zeichen, das sie selbst wusste, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte.

Sesshoumaru hatte auch schon mitbekommen, dass Jaken ein Problem hatte, aber er konnte dagegen noch nichts unternehmen, da er es nicht offenkundig gemacht hatte. „Du wirst dich doch nicht von einer Kröte vergraulen lassen, oder?“, fragte er bei Ena nach. „So lange er seine Abneigung dir gegenüber nicht offen zeigt, kann ich nichts machen, Liebste.“, erklärte Sesshoumaru und gab ihr somit einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl.

Ena nickte nur und bereute das sofort. „Ich weiß, aber ich denke nicht dass er so doof sein wird und sich deinen Unmut zu zieht.“, kaum ausgesprochen hielt sie sich wieder ihren Kopf. „Was muss das heute nur so wehtun.“, stöhnte sie. „Ich habe doch nicht mehr als an den anderen Tagen gemacht.“, kam es dann leise und bevor Sesshoumaru noch etwas sagen konnte klopfte es an der Tür.

Sesshoumaru wusste, dass Ena Recht hatte, aber er ging trotzdem davon aus, dass Jaken einen Fehler machen würde und dann wäre er sofort zur Stelle. Er sah gar nicht gerne, dass Ena solche Kopfschmerzen hatte und hoffte, dass er Arzt bald kommen würde. Er wollte ihr gerade sagen, dass sie still liegen bleiben sollte, als er dann das Klopfzeichen vernahm.

„Herein!“, sagte er und atmete auf, als die Tür aufging und Shigeru herein kam. „Bitte kümmert Euch um Ena.“, sagte er sofort, bevor Shigeru noch etwas sagen konnte.

Shigeru gefiel das gar nicht, dass Sesshoumaru sofort mit der Tür ins Haus fiel und deshalb ging er sofort zu der östlichen Prinzessin. „Ena, was fehlt dir?“, fragte er in einem ruhigen Tonfall nach.

„Ich habe von jetzt auf gleich starke Kopfschmerzen bekommen. Dabei habe ich nicht mehr als in den letzten Tagen gemacht.“, sagte sie, als sie die Frage Shigerus vernahm. Aber bevor er sich ihrer annehmen konnte sagte sie noch: „Bei Sess ist es schlimmer. Er ist aufgestanden und hat dabei einige Blasen geöffnet und ebenfalls Schmerzen.“ Doch mehr konnte sie nicht sagen, da der Rest in einem leicht schmerzhaften Knurren unterging. Kami, was hasste sie diese Schmerzen. Wenn das doch nur endlich mal vorbei wäre.

Shigeru wusste anfangs nicht, was er machen sollte, wen er zuerst untersuchen sollte. Da es ihm nicht gefiel, wie Ena litt, entschied er sich zuerst sie zu untersuchen.

„Ena, bitte bleib ganz ruhig. Ich werde mir deinen Kopf anschauen, dann kann ich dir sagen, was los ist.“, erklärte er dann der Wölfin. Als er dann ihr Nicken bekam, tauchte er in Enas Kopf ein und was er dort sah, gefiel ihm überhaupt nicht, Kein Wunder, dass sie wieder Schmerzen hatte. Er setzte sofort die einschläfernde Magie ein, damit Ena diese Schmerzen nicht mehr zu spüren brauchte.

~Taishakuten, bitte komm sofort zu Enas Gemach. Es ist dringend.~, sagte er gedanklich zum Drachen als er wieder aus Enas Körper herauskam.

Sesshoumaru wunderte sich, was denn nun los war, denn er ahnte was Shigeru getan hatte, weil Ena so plötzlich eingeschlafen war.

„Was ist mit ihr los?“, schaffte er gerade noch zu fragen, bevor sich unvermittelt ein Portal zu Enas Zimmer öffnete.

Taishakuten hatte, ohne zu zögern reagiert und ein Portal mitten in Enas Zimmer geöffnet. „Was ist los?“, fragte er an Shigeru gewandt und setzte sich dann auf die Bettkante bei Ena. „Sie sieht ziemlich blas aus. Erneute Probleme?“, kam es dann.

Shigeru nickte nur als er die Frage Taishakutens vernahm. „Ein neuer Entzündungsherd im Gehirn.“, sagte er dann zu dem weisen Drachen. „Ich sehe mich nicht in der Lage ihn zu entfernen. Ich habe Angst etwas falsch zu machen.“, erklärte er dann, da dieser Entzündungsherd an einer ganz schlimmen Stelle saß.

Sesshoumaru dachte sich verhört zu haben. Das hatte Shigeru jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Das war ein Albtraum, ein wirklicher Albtraum. „Aber ich dachte ihr habt alles geheilt! Ihr sagtet doch, dass alles in Ordnung ist!“, kam es ängstlich von Sesshoumaru.

Taishakuten seufzte, eigentlich war jetzt nicht die Zeit für Erklärungen, aber er machte eine Ausnahme. „Die Krankheit ist einfach unberechenbar, Sesshoumaru. Von daher können wir nie eine hundertprozentige Heilung garantieren. Es kann Jahrhunderte lang gut gehen und dann urplötzlich wieder ausbrechen, wenn sich nicht doch noch ein Mittel dagegen findet.“, erklärte Taishakuten besonnen und drang dann vorsichtig in Enas Gehirn ein, um mit der Arbeit zu beginnen.

Sesshoumaru war vollkommen niedergeschlagen, als er die Erklärung von Taishakuten hörte. Es war doch wirklich zum verrückt werden, denn wenn er gerade dachte glücklich zu werden, kam immer etwas dazwischen.

„Sie wird doch wieder gesund, nicht wahr?“, fragte er bei Shigeru nach, denn nichts wäre schlimmer als sie doch noch zu verlieren. „Ich habe Toukijin vernichtet, um ihr das Leben zu retten.“, setzte er verzweifelt hinterher.

„Ruhig, Sesshoumaru.“, versuchte Shigeru nun seinen Patienten zu beruhigen. „Sie wird es überstehen, da bin ich sicher.“, sagte er dann noch. „Aber nun, möchte ich mir deine Verletzungen anschauen.“, setzte er hinterher. Er drehte Sesshoumaru auf den Bauch, um sich die Wunden anzusehen und beschloss erneut seine heilende Magie einzusetzen und die offenen Blasen zu schließen. „Du musst dich schonen, Sesshoumaru. Das du aufgestanden bist, gefällt mir gar nicht.“, kam es von Shigeru, denn das war nicht gerade förderlich gewesen.

Sesshoumaru sagte allerdings kein Wort, sondern behielt Ena die ganze Zeit im Blick und wartete mit voller Angst darauf, dass Taishakuten seine Arbeit beendete und ihm sagen konnte, dass alles Gut wird.

Es dauerte eine Stunde bis Taishakuten wieder aus Ena heraus kam. Mit einem Seufzen sah er auf die schlafende Prinzessin und intensivierte den Schlafzauber. „Es war ein Fehler, dass wir ihr die alleinige Betreuung von Sesshoumaru überlassen haben. Obwohl sie sich zwischen durch immer wieder geschont hat, konnte dieser nicht gerade kleine Entzündungsherd entstehen.“, der Drache machte eine Pause und sah dann kurz zum Thronfolger. „Unter diesen Umständen denke ich, dass sie in der nächsten Zeit keine weitere Aufregung haben sollte. Vielleicht wäre es sogar angebracht sie die nächsten 72 Stunden in einen traumlosen Schlaf zu versetzten, damit es keine erneuten Rückschläge mehr gibt.“, erklärte Taishakuten und sah dann zwischen Sesshoumaru und Shigeru hin und her. „Sonst wäre das Feueropfer umsonst gewesen.“, kam es dann noch und er holte damit alle auf den Boden der Tatsachen zurück.

Sesshoumarus Herz blieb einen kurzen Moment stehen, als er die Worte Taishakutens vernahm. Aber nur kurze Zeit später hämmerte das Herz so heftig gegen seine Brust als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. „Es ist meine Schuld, dass die Krankheit wieder ausgebrochen ist.“, sagte Sesshoumaru mehr zu sich, als zu den beiden Drachen und in diesem Moment fasste er einen Entschluss.

„Ich will, dass ihr mich vollständig heilt.“, sagte er zu Taishakuten und zu Shigeru und er würde nicht eher ruhen als das er seinen Willen bekommen hatte.

Taishakuten dachte er würde nicht recht hören. „Kommt gar nicht in Frage.“, begann er dann und er war dabei ungewohnt ernst. „Enas Zustand hat nichts mit dir zu tun, Sesshoumaru.“, fuhr er fort. „Diese Krankheit kann immer wieder ausbrechen. Wir können eine hundertprozentige Heilung nicht garantieren.“, setzte Taishakuten noch nach und dann sah er den jungen Youkai strafend an. „Wenn wir dich heilen, dann schädigen wir deine Selbstheilungskräfte und das wäre das Schlimmste was dir passieren kann.“, meinte er dann noch, nicht ahnend das Sesshoumaru etwas anderes viel schlimmer fand.

Sesshoumaru fing leicht an zu knurren als er die Worte Taishakutens vernahm. Konnten sie ihn denn nicht verstehen? Hatten Sie denn kein Herz?

„Es geht doch nicht darum ob ihr Zustand mit mir zu tun hat, oder nicht.“, begann Sesshoumaru zu sagen und er klang dabei sehr gereizt. „Ena braucht mich jetzt. Sie wird sich eh schon wieder schuldig fühlen, wenn sie erfährt, dass ihre Krankheit erneut ausgebrochen ist.“, setzte er dann noch hinterher. Nach einer kleinen Pause sah er Shigeru und Taishakuten flehend an. „Einmal ganz heilen… das kann doch nicht so schädlich sein.“, kam es dann flehend. „Ich war vorher nie krank, bis auf die Sache mit dem Arm. Und außerdem… ich nehme alles in Kauf, wenn es Ena nur gut geht und ein kranker Verlobter kann ihr nicht helfen, versteht ihr das nicht?“, kam es beinahe verzweifelt von dem Thronfolger.

„Es geht nicht darum ob du schon einmal krank gewesen bist.“, erklärte nun Shigeru. „Und wir haben ein Herz. Aber was wird Ena denken, wenn du ganz geheilt bist? Meinst du nicht dass sie sich dann erst recht Vorwürfe macht? Wenn wir es jetzt heilen, dann können unschöne Narben zurück bleiben. Willst du ihr das wirklich antun? Du weißt, dass sie sich sofort die Schuld dafür geben wird und sie wird jeden Tag aufs Neue daran erinnert werden.“, sagte nun Shigeru, der ebenfalls nicht erbaut von dieser Idee war.

Sesshoumaru seufzte als er die Worte Shigerus hörte. Sicher hatte dieser Recht, aber er hatte keine andere Wahl, wenn er Ena helfen würde. „Shigeru, jeder andere wäre am Vulkan verbrannt. Nur weil ich Tensaiga bei mir trug kam ich so glimpflich davon. Da werden mich ein paar Narben nicht stören.“, kam es hartnäckig von dem Thronfolger. „Und das mit Ena kläre ich schon.“, setzte er dann noch hinterher. „Ich bitte euch mir und damit Ena zu helfen.“, bat er den Drachen dann.

Taishakuten schüttelte nur mit dem Kopf. „Ena würde trotzdem an ihren Schuldgefühlen zerbrechen, auch wenn sie es dir gegenüber nicht zeigt. Ich kenne sie zwar nicht so lange wie ihr alle. Dennoch weiß ich was du ihr bedeutest und ich mache mir wirklich Sorgen.“, begann der weise Drache wurde aber jäh unterbrochen, als etwas Leben in eine der beiden Personen kam.

Sie fühlte sich so verdammt einsam. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das ihr etwas Wichtiges fehlen würde, deswegen drehte sie sich und suchte mit ihrer Hand nach Halt. Als diese dann einen Arm fand kuschelte sie sich direkt an diesen an. „Fluffy!“, kam es ganz leise und man hätte für einen Moment meinen können, dass Ena gleich erwachen würde.

„Das gibt es nicht!“, kam es vollkommen entgeistert von Taishakuten, denn eigentlich hätte sie tief und traumlos schlafen sollen. Sollte sie etwa schon wieder erwachen? Das wäre wahrlich unglaublich.

Es war wirklich zum aus der Haut fahren! Warum wollten die beiden Drachen ihm nicht helfen? Zumindest Shigeru müsste doch wissen, dass Ena ihn besonders brauchte, wenn sie krank war.

Wie zur Bestätigung kuschelte sich die Prinzessin an seinen Arm und das bereitete Sesshoumaru große Schmerzen. „Seht ihr, genau das habe ich gemeint.“, kam es unter starken Schmerzen aus Sesshoumarus Mund. „Aber bitte, lasst sie und mich ruhig leiden.“, setzte er noch hinterher, denn er würde den Teufel tun und Ena in so einer Situation seinen Arm entziehen.

Shigeru ahnte, was Taishakuten dachte und legte beruhigend einen Arm auf die Schulter des weisen Drachen. „Keine Angst, sie wird nicht aufwachen.“, sagte er deshalb zu seinem Freund und Kollegen. „Sie hat nur seine Nähe gesucht. Sie ist sehr liebesbedürftig und sehr anschmiegsam.“, erklärte er dann weiter. „Sesshoumarus Nähe ist wie eine Droge für sie und ich glaube, wir sollten wirklich mal eine Ausnahme machen.“, setzte Shigeru erklärend hinterher und konnte nur wenige Augenblicke später Sesshoumarus dankbares Gesicht sehen.

Taishakuten seufzte tief. Das Bild sprach für sich, aber dennoch fand er es nicht gerade richtig, dass sie Sesshoumaru heilen sollten. „Gut, dann machen wir es. Aber wir können für nichts garantieren. Sei also später nicht böse, wenn deine Selbstheilungskräfte nicht mehr so arbeiten wie bisher.“, sagte sein momentaner Ausbilder und dann grinste er richtig fies. „Aber dann ist ab morgen mit dem Faulenzen wieder Schluss, du wirst zumindest für drei Stunden ohne deine Liebste auskommen müssen, damit das Training bisher nicht umsonst war.“, sagte Taishakuten ernst und löste dann vorsichtig Ena von dem Thronfolger. Damit sie das Gefühl hatte, sie würde noch immer kuscheln, drückte er ihr ein Kissen in die Arme.

Ena knurrte im ersten Moment ungehalten, gab dann aber Ruhe. Das sie gerade nicht mit ihrem Liebsten kuschelte war für sie nicht erkennbar, da Taishakuten einen kleinen Zauber nutzte, der ihr genau dieses vorgaukelte. Für sie war es nun als würde sie auf seiner Schulter liegen.

Sesshoumaru war wirklich dankbar als auch Taishakuten sein Einverständnis zur Heilung gegeben hatte. „Ich werde niemanden einen Vorwurf machen, wenn die Selbstheilungskräfte nicht mehr so stark ausgeprägt sind wie noch im Moment.“, sagte Sesshoumaru zu Taishakuten. „Es war meine freie Entscheidung.“, setzte er zu dem Thema hinterher. Und was das Training anging, so wusste er, dass es weitergehen würde und das fand er auch gut so. „Ich habe lange genug das Training ausfallen lassen und es wird Zeit, dass ich es wieder aufnehme.“, sagte er deshalb zu Taishakuten, denn noch immer musste er sich stark zusammenreißen, wenn er in Enas Nähe war.

„Gut, dann werden wir uns an die Arbeit machen.“, sagte der weise Drache. „Aber wehe ich höre später irgendwelche Vorwürfe.“, setzte er noch hinterher. Bevor der junge Thronfolger noch etwas sagen konnte, wurde er schon eingeschläfert.

Sesshoumaru wollte schon was sagen, kam aber gar nicht mehr dazu, da er schon in einen kleinen Schlaf gefallen war.

Sofort machte sich Shigeru an die Arbeit und heilte den Thronfolger Stück für Stück und wie durch ein Wunder blieben fast überhaupt keine Narben, bis auf die Schwerthand. Diese war so stark verbrannt, dass Shigeru nichts machen konnte. Aber es sah ja dort schon von Anfang an so aus als würde dort eine Narbe zurückbleiben.

„Ich hoffe, wir haben ihm nicht zu sehr geschadet.“, sagte er dann, als er nach einigen Stunden mit der Heilung fertig war.

„Das hoffe ich auch.“, sagte Taishakuten. Denn er sah es gar nicht gerne, dass sie so stark in die Selbstheilungskräfte eingreifen mussten. „Allerdings wird das erst die Zeit zeigen.“, setzte er dann noch nach. Dann ließ er den Thronfolger langsam wieder erwachen.

„Und wie fühlst du dich jetzt, Sesshoumaru?“, wollte der weise Drache dann ernst wissen.

Sesshoumaru hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass er geschlafen hatte, da dieser einfach zu plötzlich kam. Von daher wunderte er sich, dass er keine Schmerzen mehr hatte.

„Ich fühle mich großartig.“, kam es leicht verwirrt von dem Thronfolger. „Habt ihr mich schon geheilt? Ich habe gar nichts mitbekommen.“, setzte er noch hinterher. Das Lächeln Shigerus sah er in diesem Moment nicht.

Taishakuten lächelte nicht oft, aber in diesem Moment konnte er nicht anders und schenkte dem Thronfolger ein Lächeln. „Sicher haben wir dich geheilt, denn immerhin ist es mittlerweile schon früher Nachmittag, Sesshoumaru.“ Doch dann rümpfte der Drache die Nase. „Aber ich denke bevor du dich deiner Liebsten widmest, solltest du etwas baden.“, setzte er dann noch hinterher. „Ich werde dir in der Zwischenzeit was zum anziehen besorgen. Und soweit ich mich erinnere wollte auch dein Vater noch mit dir reden.“, kam es dann mit einem wissenden Lächeln.

Sesshoumaru sah an sich herunter und rümpfte nun ebenfalls die Nase. Taishakuten hatte so was von Recht, denn er stank wie nichts Gutes nach altem Schweiß und Eiter. „Boah, das hält man ja im Kopf nicht aus.“, sagte dann der Thronfolger einfach mal und erntete dafür leichtes Gelächter.

„Ich lass dir mal ein Bad herrichten.“, sagte Shigeru und ging dann hinaus, nachdem Sesshoumaru sich bei diesem bedankt hatte.

Dennoch wunderte sich Sesshoumaru, dass sein Vater noch da war. Das fand er nicht so gut. „Ich dachte, er wäre wieder ins Schloss gegangen.“, sagte er dann verwundert. Er wollte doch nicht, dass das Familienoberhaupt seine Pflichten vernachlässigte und InuYasha alles allein machen ließ. Er wusste ja nicht, dass sein kleiner Bruder sich gar nicht im westlichen Schloss aufhielt.

„Jetzt sage nicht, dass du das nicht wusstest. Denkst du er lässt dich in deinem Zustand im Stich. Gestern war er nur mit Rin und Izayoi bei mir im Tal, da die beiden es gerne mal sehen wollten. Aber ich konnte ihn bisher nicht dazu bewegen, wieder heimzukehren.“, erklärte Taishakuten. „Aber ich bin froh, dass der Kleine nicht da ist. Wenn der da wäre, dann währet ihr gar nicht zur Ruhe gekommen.“, setzte er noch nach.

Sesshoumaru konnte nur mit dem Kopf schütteln. Er konnte nicht verstehen, warum sein Vater seinen kleinen Bruder allein im Schloss ließ. Er selbst war doch kein kleines Kind, das man an der Hand führen oder betütteln musste. Als er dann aber hörte, dass ‚der Kleine‘ nicht da war, kam er ins Grübeln, denn er hatte keine Ahnung wen Taishakuten meinen könnte.

„Na, so klein ist Yasha nun auch nicht mehr!“, konnte man von der Tür aus eine tiefe Stimme hören. „Und selbst wenn Yasha da wäre, so würde er Sesshoumaru auf keinen Fall unnötig stören.“, verteidigte er dann noch seinen jüngsten Sohn. Erst dann schritt er zum Bett und konnte sehen, dass sein Ältester vollkommen geheilt war und das konnte er einfach nicht glauben. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte, denn er wusste, dass Sesshoumaru sich hatte heilen lassen, denn so schnell könnten diese Verbrennungen nicht heilen.

„Ah, Taishou.“, begann Taishakuten. „Sicher, so klein ist er nicht mehr. Immerhin sind schon über zweihundert Jahre vergangen, seit ich euch beide getraut habe und da war Izayoi schon schwanger.“, erklärte Taishakuten. „Aber bisher habe ich den jungen Mann nur aus Erzählungen kennengelernt.“, setzte er noch hinterher. Doch dann lächelte er leicht. „Ich lasse euch zwei dann mal allein, denn ich denke das ihr beide heute noch abreisen werdet, jetzt wo Sesshoumaru wieder ganz geheilt ist.“, kam es dann vom Drachen und er wandte sich dann zum gehen.

Sesshoumaru konnte nur schmunzeln als er die Worte Taishakutens vernahm. Aber dennoch fand er, dass sein Vater vollkommen Recht hatte. InuYasha war sehr taktvoll und immer da, wenn er gebraucht wurde. „Nun ja… wenn Mutter für Vater so gut roch wie Ena für mich, kann ich verstehen, dass er sich nicht zurückhalten konnte.“, kam es leicht spöttisch aus dem Mund des Thronfolgers.

„Sess!“, kam es dann nur empört und im nächsten Moment war der Taishou knallrot angelaufen, da es ihm peinlich war, das Taishakuten das ausplaudern musste. „Aber sag mal, was hat dich nur geritten, Junge? Wäre es nicht sinnvoller, du hättest es richtig auskuriert?“, sagte der Taishou, denn noch wusste er nichts von Enas Rückschlag.

Sesshoumaru hatte sich nun wieder auf den Rücken gelegt und die Decke bis zu seinem Bauch hochgezogen gehabt, während er seinem Vater lauschte. „Im normalen Fall hätte ich das richtig auskurieren lassen, Vater!“, begann er zu schildern. „Aber Ena hatte einen Rückfall und da konnte ich nicht anders handeln.“, erklärte er dann.

„Wie Rückfall?“, kam es verwirrt vom Taishou, der im Moment nur den sprichwörtlichen Bahnhof verstand. „Ihr ging es doch wieder gut.“, sagte er dann noch.

Genau in diesem Moment kam etwas Leben in Ena und sie knurrte das Kissen in ihren Armen an. „Fluffy, wo bist du?“, kam die sehnsüchtige Frage und man merkte das sie einfach nur im Schlaf nach seiner Nähe hungerte.

Sesshoumaru wollte schon auf die Frage seines Vaters antworten, als er die Stimme seines Schatzes vernahm. Unvermittelt nahm er seinen Fluffy und streichelte damit über Enas Gesicht und ließ diesen zu ihren Armen gleiten, damit sich an seinen Schweif kuscheln konnte.

„Ja, es ging ihr gut.“, begann Sesshoumaru zu erklären. „Aber sie hat sich einfach zu aufopferungsvoll um mich gekümmert.“, setzte er erklärend hinterher. „In ihrem Gehirn hat sich ein neuer Entzündungsherd gebildet. Taishakuten meinte, dass eine hundertprozentige Heilung so gut wie ausgeschlossen ist.“, erzählte Sesshoumaru seinem Vater. „Aber dennoch werde ich sie heiraten und wenn es bedeutet, dass ich als dein Nachfolger zurücktreten muss. Dann ist es eben so!“, mit diesen Worten wollte er seinem Vater zeigen, dass ihm nichts wichtiger war, als die Frau, welche gerade mit seinem Schweif kuschelte.

Der Taishou dachte er höre nicht Recht. „Nun bleib mal ruhig, mein Sohn.“, begann der Taishou und setzte sich dann zu ihm auf das Bett. „Weißt du nicht immer erscheint alles so endgültig wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht.“, setzte er dann fort. „Es kann ja sein, dass es mit der Zeit eine respektable Lösung gibt. Und dass du zurück trittst nehme ich nicht an.“, erklärte er dann noch. „Ihr beide werdet heiraten und ihr beide werdet das Thronfolgerpaar sein, egal wie selten Ena sich dann zeigen kann. Ich denke jedoch das sie es schaffen kann, denn sie würde dich nie im Stich lassen.“, erklärte er und lächelte als er das Bild vor sich sah.

Sesshoumaru seufzte nur. „Ich möchte doch nur, dass es ihr gut geht, Vater!“, sagte Sesshoumaru. Er war zwar erfreut zu hören, dass er und Ena das Thronfolgerpaar bleiben sollten, aber dennoch hegte er einige Zweifel daran ob das so gut wäre. „Was sollen wir deiner Meinung nach tun, wenn das Volk Ena nicht als Thronfolgerin und irgendwann später als Fürstin akzeptiert?“, fragte er seinen Vater. „Ich werde sie nicht unnötigen Stress aussetzen.“, erklärte er dann seinem Vater.

Das waren natürlich gute Gedanken und er musste zugeben, dass sein Sohn Recht hatte. Aber dennoch wollte er nicht dass er sich schuldig fühlen musste. „Ruhig Sess, sie lieben Ena jetzt schon. Viele haben schon gefragt, wie es ihr geht und warum sie im Moment nicht da ist. Das Volk macht sich Sorgen um euch beide.“, erklärte der Taishou seinem Sohn. „Ena hat die Herzen schon lange erobert und sie alle haben immer gehofft, dass du das Flehen ihres Herzen erhören mögest.“, setzte er noch hinterher, denn schon oft hatten die Menschen und niederen Youkai und Hanyou ihn angesprochen das Ena die perfekte Fürstin wäre. „Und was den Stress angeht, so lass dir gesagt sein, dass wir alles tun werden, dass sie nicht unnötig leiden wird. Und bis zu dem Zeitpunkt, wo sie Fürstin wird, hat mit Sicherheit deine Schwägerin eine Lösung gefunden.“, setzte er noch hinterher und lächelte leicht. Denn er wusste das Kagome so lange suchen würde bis sie eine Lösung haben würde.

Sesshoumaru war erleichtert zu hören, dass das Volk seinen Schatz liebte. Das gab ihm doch wieder Auftrieb. „Das ist schön, dass unser Volk so hinter Ena steht.“, sagte er einfach zu seinem Vater. „Und ich denke, dass es auch Ena freut, dass das Volk sie liebt.“, setzte er dann noch hinterher. Das es aber seiner Liebsten gar nicht so wichtig war, wie er dachte das wusste er nicht.

Als sein Vater dann anfing von Kagome zu sprechen und dass sie vielleicht ein Lösung finden würde begann Sesshoumaru einfach zu lächeln. „Wenn keiner mehr weiter weiß, aber Kagome findet immer noch ein Schlupfloch!“, sagte er dann und wirkte nun wieder fröhlicher. Mittlerweile hatte Sesshoumaru Ena richtig in den Arm genommen, um ihr Wärme und Geborgenheit zu schenken.

Der Taishou war froh, dass er seinen Sohn etwas aufmuntern konnte, aber dennoch musste er ihn nun etwas fragen, das vielleicht nicht gerade zur Situation passte. „Jetzt wo es dir wieder besser geht, werden Iza und ich wieder nach Hause gehen. Was soll mit Rin passieren? Sollen wir sie wieder mit nehmen, oder wollt ihr ihre Gesellschaft haben?“, wollte der Taishou erst einmal wissen, bevor er seinen Sohn auf eine wichtigere Sache ansprechen würde.

Sesshoumaru brauchte nicht groß nachzudenken, als er die Frage seines Vaters vernahm. Es gab in dieser Hinsicht nur eine Lösung.

„Es ist besser, wenn ihr Rin mitnehmt. Sie würde es nicht verkraften, wenn sie Ena erneut so sehen würde.“, sagte er und erklärte wieso er diese Entscheidung traf. „Und es wäre schön, wenn ich neue Kleidung bekommen könnte und für Ena eines der Felle aus meinem Gem