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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Ausreißer und Gespräche

Hallo ihr Lieben,
 

ihr habt wieder lange warten müssen, aber endlich ist es da. Das neue Kapitel. Wir möchten uns für die Wartezeit entschuldigen, aber wenn beide berufstätig sind, ist es immer schwer passende Termine zum schreiben zu finden. Dazu habe ich mir auch noch einen Fuß gebrochen. Aber nun ist genug gelabert. RamDamm und Kagome0302 wünschen euch viel Spaß beim lesen.
 


 

Ausreißer und Gespräche
 

„Hey, fang mich doch!“, konnte man eine fröhliche Kinderstimme einem anderen Kind zurufen hören.

Es war ein ungewöhnlich schöner Tag und die Kinder hatten die Erlaubnis etwas draußen zu spielen. Aber wenn man dachte, dass diese Kinder im sicheren Schlosshof spielten, dann lag man mit dieser Annahme wirklich falsch. Denn an diesem Ort, wo sich die Kinder im Moment befanden war es zwar sehr schön, aber nicht immer sicher, denn viele Youkai trieben hier überall ihr Unwesen.

„Kinder, nicht so weit weg!“, konnte man nun eine weibliche Stimme hören, welche sich bereit erklärt hatte auf die Kinder acht zu geben.

„Ja, wir bleiben in der Nähe.“, sprachs und schon waren die Kinder wieder einige Meter voraus und Lyra, die Zofe und Vertraute Enas, musste hinter ihnen her.

„Hab, dich!“, rief gerade Hiroki, welcher Rin gefangen hatte und ihr einen Kuss auf die Wange setzte.

„Denkste!“, kam es daraufhin hochrot von Rin, welche es schaffte sich von ihm zu lösen und weiterzulaufen.

„Das ist aber unfair, Rin!“, kam es von Hiroki, der gerade auf einem Bein hüfte, sich aber gleichzeitig den anderen Fuß hielt.

„Wer hat dir denn das beigebracht? Sesshoumaru-sama vielleicht?“, fragte er sprintete seiner Rin aber hinterher.

Lyra war so auf die beiden Kleinesten fixiert, dass sie gar nicht mitbekam was Rin und Hiroki anstellten.

„Nein, das habe ich von Jaken-sama.“, erklärte Rin, dem jungen Youkai, welcher sie verfolgte. Dass sie dabei weit ab von den anderen kamen, bemerkten die zwei nicht.

Als Rin eine Höhle erreichte, wurde sie von Hiroki eingeholt, da sie sich nicht hinein traute und so ihren Vorsprung verspielte.

„Von wem auch sonst.“, kam es zähneknirschend von Hiroki. Er mochte die Kröte einfach nicht, da dieser erst einmal abweisend gegenüber Menschen war und daher auch öfters schlecht über Rin redete und zweitens der Kröterich zu einem absoluter Schleimer mutierte sobald Sesshoumaru oder der Taishou in der Nähe waren.

Dennoch lief er Rin hinterher. Zum einen machte das Spaß und zum anderen waren überall Youkai unterwegs, so dass er sie nicht allein lassen wollte. Nun gut, er könnte sie in null Komma nix einholen, aber er wollte es nicht. Er wollte ihr einfach nicht das Gefühl geben, dass er eigentlich schneller war als sie. Er schmunzelte als er sie dann doch endlich eingeholt hatte, denn er merkte, dass sie sich nicht in die Höhle traute.

„Was ist, Rehauge? Hast du Angst?“, fragte Hiroki und begann ein wenig zu lächeln.

Nun nickte Rin zögerlich. „Ja, seit einem Vorfall vor einigen Jahren, hasse ich Höhlen. Seitdem gehe ich ihnen lieber aus dem Weg.“, erklärte Rin.

„Dennoch würde ich diese hier gerne mal kennenlernen, denn sie funkelt so geheimnisvoll, da hinten.“, sagte die braunhaarige und zeigte in die Höhle hinein, welche im hinteren Teil irgendwie geheimnisvoll glitzerte.

Hiroki bekam große erstaunte Augen als er die Worte seiner Rin hörte. „Was für ein Vorfall?“, fragte er deswegen nach, denn von so etwas hatte er keine Kenntnis.

Wenn er sich recht überlegte, kannte er nur sehr wenig von ihr. Das einzige was sie ihm erzählte war, dass sie eine Waise war, von Wölfen überfallen und von Sesshoumaru gerettet wurde. Dann hatte sie ihm von einigen Abenteuern erzählt, aber mehr nicht.

„Nun ja, das war lange bevor ich Sesshoumaru und seinen Bruder kennen lernte. Damals war ich auf mich allein angewiesen, da ich eine Waise war. Meine Eltern wurden brutal von Wölfen zerrissen. Es ist damals in einer Höhle passiert. Ich bin irgendwie daraus gekommen und habe eben versucht irgendwie weiter zu leben.“, erklärte Rin und ein paar Tränen rannen ihr dabei über die Wangen. Sie hatte das lange verdrängt und selbst Sesshoumaru oder Ena hatten nie danach gefragt wie ihre Eltern starben.

Hiroki hörte sich ihre Geschichte sehr genau an, aber schon sehr bald bereute er, dass er gefragt hatte. Er wollte doch nicht, dass sein Rehauge anfing zu weinen.

Schnell nahm er ihren Kopf in seine Hände und küsste ihr die Tränen von den Wangen.

„Das tut mir sehr leid, Rin. Es tut mir leid, dass ich so traurige Erinnerungen in dir wachgerufen habe.“, sagte er noch und gab ihr einen kleinen aber feinen Kuss auf den Mund. „Bitte verzeih mir!“, kam es noch ganz leise aus seinem Mund.

Rin war von diesen ungewohnten Berührungen mehr als nur überrascht. Doch sie konnte ihm einfach nicht böse sein.

„Schon okay. Ich musste da irgendwann mal drüber reden und warum nicht mit dir.“, meinte sie und gab ihm einen kleinen Kuss zum Zeichen, das sie ihm verziehen hatte.

Hiroki war glücklich, dass sie ihm verziehen hatte und noch glücklicher war er über ihren Kuss. Bei Kami, was liebte er diese junge Frau. Sicher, sie war noch nicht ganz bereit für die Liebe, aber er würde warten und sollte es noch Jahrhunderte dauern.

‚Rede keinen Stuss, du Narr. Solange lebt sie ja wohl nicht.‘, schalt er sich selbst.

„Was ist nun? Wollen wir die Höhle gemeinsam erkunden?“, fragte Hiroki bei Rin nach, da er sich an ihre Worte erinnerte, die besagten, dass sie dort gerne einmal hineingehen wollte.

„Aber nur wenn du mich in den Arm nimmst.“, sagte Rin darauf schüchtern.
 

Im westlichen Schloss ging alles seinen fast normalen Gang. Denn immerhin wurde dort noch immer gefeiert. Die erwachsenen Gäste unterhielten sich meist angeregt miteinander und hier und da war sogar Gelächter zuhören. Auch Kagome und InuYasha hatten schon längst wieder vergessen, dass es zwei Youkai im Schloss gab, welche sogar nicht glücklich waren im Moment. Das war aber dem gesamten Trubel der Feierlichkeiten zu verdanken. Und immerhin war es ihre Feier und so waren sie auch glücklich, dass sie sich einander endlich für immer hatten.
 

Einer von diesen beiden eben erwähnten Youkai, begann sich langsam in den Armen des anderen zu regen.

Dieser Youkai hatte nicht wirklich geschlafen und spürte förmlich die Nähe des anderen, weswegen man sich auch drehte und nun mit dem Kopf auf der Brust des anderen lag. Ein leichtes Schniefen war zu vernehmen und dann konnte der andere spüren, wie sich der andere noch enger an ihn schmiegte.

„Lass mich bitte nicht allein!“, war alles was von der Youkai zu hören war.

Der andere Youkai konnte nur schmunzeln als er die Worte seines Schatzes hörte.

„Ich werde dich nicht allein lassen.“, sagte er zu ihr und schloss sie daraufhin noch mehr in seine Arme.

Die Youkai genoss die Wärme ihres Liebsten und lächelte, was ihr Gesicht aber nur kurz erhellte. „Das ist schön!“, kam es leise, während sie die Nähe einfach nur genoss. „Aber lange kann ich sie nicht genießen, denn immerhin kann ich nicht mit.“, kam es traurig über ihre Lippen und damit traf sie einen sehr wunden Punkt in ihrer noch so jungen Beziehung.

Auch er wurde leicht melancholisch. Es gab wirklich Dinge, welche er hasste doch er musste versuchen sie zu trösten, denn er wollte nicht abreisen, wenn sie traurig war und seine Abreise stand schon fast unmittelbar vor der Tür.

„Es wird ja nicht für lange sein und ich werde dir ganz bestimmt schreiben. Und wenn mein Training abgeschlossen ist, komme ich sofort zu dir.“, versprach er ihr und schenkte ihr einen süßen Kuss, um dieses Versprechen zu besiegeln.

„Ich denke mal, dass du mir nicht großschreiben wirst. Denn soweit ich weiß, ist der Kontakt nur erlaubt, wenn es der Ausbilder gestattet. Laut Shun ist Taishakuten ein sehr strenger Ausbilder, der selten Ausnahmen gestattet.“, erklärte sie ihrem Liebsten. „Und lange werde auch ich nicht mehr hier sein, denn Vater besteht darauf, dass ich mindestens zwei Wochen vor der Geburtstagsfeier in den Osten zurück gehe. Ich überlege nur ob ich unsere Kleine mitnehmen soll.“, kam es mit einem wehmütigen Ton von ihr.

‚Verdammt.‘, ging es ihm durch den Kopf.

Er hatte nicht gedacht, dass sie Kenntnis über Taishakuten haben würde. Warum konnte Shun nicht einmal die Klappe halten? Nun ja, er kannte den Drachen schon lange und wenn man ihn fragte bekam man leider immer eine ehrliche Antwort. Wenn er lügen sollte wurde er immer leicht nervös. Er hatte ihm schon so oft gesagt, dass Shun das trainieren muss, denn Ärzte müssen nun einmal ab und an glaubwürdig lügen können, um ihre Patienten zu beruhigen.

„Mir wird schon was einfallen.“, sprach er in einem beruhigenden Tonfall. „Wie sagt Kagome immer so schön? Was Taishakuten nicht weiß, das macht ihn nicht heiß.“, setzte er noch hinterher und begann leicht zu lächeln.

Auch hatte er nichts dagegen, wenn sie die Kleine mit sich nehmen würde, aber es gab da einen wichtigen Punkt, welchen sie vergessen hatte.

„Ich denke, dass wir nicht über ihren Kopf hinweg entscheiden sollten, hm? Frag sie ob sie dich begleiten will und wenn sie das möchte, bekommst du meine Zustimmung sie mit dir zu nehmen.“, kam es von dem Youkai.

„Ich werde mit ihr bei Gelegenheit reden.“, sagte Ena daraufhin nur. Denn ihr war nicht groß nach reden zu mute und dann war da ja noch immer diese Sache mit dem Vorfall im Garten.

„Wegen vorhin, Sess. Das tut mir leid, ich wollte nicht, dass du zu Schaden kommst. Das einzige was ich wollte, war meine Ruhe. Um über alles nachdenken zu können.“, kam es nach einer Weile bereuend über ihre Lippen.

Sesshoumaru schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen, mein Schatz.“, sagte er zu seinem Schatz. „Es ist doch nur selbstverständlich, dass du vollkommen durcheinander warst und ich verstehe dich auch.“, setzte er noch hinterher. Mit diesen Worten schenkte er ihr einen intensiven Kuss. Er wollte auch nicht mehr darüber reden, sondern einfach nur ihre Nähe genießen und ihr Trost spenden.

„Danke für dein Verständnis. Aber ich werde trotzdem nichts an dem ändern, was ich gesagt habe. Ich würde es jederzeit tun, nur damit es keinen erneuten Krieg gibt. Ich will nicht, das andere wegen mir leiden müssen.“, sagte Ena nach dem Kuss. „Tut mir leid.“, meinte die junge Youkai, denn sie fing schon wieder mit dem Thema an.

„Süßer Schatz.“, kam es erst einmal von Sesshoumaru. „Ich bin Vaters Meinung, dass wir erst einmal nicht darauf reagieren. Ich könnte mich irren, aber ich denke, dass Daichi genau das beabsichtigt. Er will uns Angst einjagen und das lassen wir doch nicht mit uns machen.“, setzte er noch in einem ruhigen Tonfall hinterher.

„Darf ich nachher bei dir schlafen?“, wollte Ena wissen. Denn immerhin hatte sie ja freiwillig das Gemach verlassen und wäre ihm nicht böse, wenn er nein sagen würde. „Ich verstehe dich, wenn du es nicht möchtest.“, meinte sie noch und man merkte das seine Worte sie etws beruhigt hatten. Denn sonst hätte sie wahrscheinlich nicht diese Frage oder eher Bitte an ihn gestellt.

„Du hast deine Sachen zwar aus dem Gemach herausgeholt, aber meine Tür steht dir immer offen.“, sagte Sesshoumaru als Ena ihn fragte ob sie bei ihm schlafen durfte. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du bei mir nächtigst.“, setzte er noch hinterher.

Ena lächelte erfreut, als sie das hörte. „Dann werde ich nachher kommen.“, meinte sie in einem Tonfall, der diese Tatsache unumstößlich machte. Ihre Worte besiegelte sie dieses Mal mit einen liebevollen Kuss, welchen sie ihm schenkte. Sesshoumaru nahm diesen Kuss mit großen Freunden an und stieg auch sofort in diesen sehr besonderen Kuss mit ein.

„Sollten wir nicht wieder in den Saal? Ich wüsste gerne was die Kinder gemacht haben.“, wollte Ena dann einen kurzen Moment später wissen.

„Wenn du dich gut genug fühlst, dann können wir wieder in den Saal gehen.“, entgegnete der westliche Thronfolger. Zwar war er auch vollkommen erledigt, aber nun fühlte er sich auf wundersame Weise vollkommen erholt.

„Ja, ich würde gerne wieder in den Saal zurück gehen.“, sagte die östliche Thronfolgerin, denn sie wollte nicht nur im Bett liegen. Außerdem hatte sie am Vortag schon eine Menge verpasst, wegen dem lädierten Knöchel.

„Ich werde vorsichtig sein.“, versprach sie ihm darum auch. Ena setzte sich vorsichtig auf und rutschte zur Bettkante dann ließ sie ihre Beine versuchsweise über die Kante baumeln.

„Was meinst du? Spielen die Kinder noch immer?“, kam es plötzlich von ihr, dabei ließ Ena ihren Blick aber auf ihre Füße gerichtet.

Sie traute sich noch immer nicht ihm wieder wie sonst offen in die Augen zu sehen.

Auch Sesshoumaru stand auf, als seine Liebste sich erhob. „Ich weiß, dass du vorsichtig bist.“, sagte er dabei und zeigte ihr dadurch, dass er vollkommenes Vertrauen in seinen Schatz hatte. Aber er wunderte sich, dass Ena ihn nicht ansehen wollte. Etwas das fast nie vorgekommen war, da sie eigentlich ein offenes Buch für ihn war.

Hatte er doch etwas falsch gemacht?

Das seine Frage eigentlich: Hast du etwas falsch gemacht? heißen müsste. War ein Umstand, auf den er in diesem Moment nicht kam, da er den Fehler mal wieder bei sich alleine suchte.

So kam es auch, dass Sesshoumaru auf ihre Bettseite ging und ihr Kinn anfasste, um den Kopf leicht nach oben zu drücken.

„Na bestimmt werden die Kinder noch spielen.“, gab er lässig zur Antwort, da er ja nicht wusste wo die Kinder dies taten.

‚Hoffentlich nicht. ’, dachte sich Ena und erwiderte kurz fast scheu seinen Blick.

„Dann lass uns mal gehen!“, kam es von ihr beinahe zu schnell und Ena erhob sich. Damit befreite sie sich aus dem erzwungenen Blickkontakt mit ihrem Liebsten.

‚Was hat sie?‘, dachte sich Sesshoumaru, denn es schien ihm so als würde sie etwas quälen. Dennoch bohrte er nicht nach, da er es nicht erzwingen wollte, dass sie mit ihm sprach.

„Dann lasst uns gehen, schöne Dame.“, schmunzelte er, denn er fand sie immer schön, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.

Ena erwiderte das Lächeln und hakte sich bei ihm ein. Gemeinsam gingen die zwei zum Saal zurück, wo noch immer gefeiert wurde.
 

In dem besagten Saal war es soweit ruhig. Alle waren in Gespräche untereinander vertieft.

Irgendwie waren alle so sehr miteinander beschäftigt, dass es noch niemanden aufgefallen war, dass es viel zu ruhig war. Denn nicht ein Kinderlachen oder andere Geräusche von spielenden Kindern konnte man vernehmen. Es war als wären hier im Schloss nie Kinder gewesen.

Unter den sich austauschenden Erwachsenen waren auch das Brautpaar mit der Brautmutter.

„Oh Mama, ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich bin, dass du hier bist. Hast du denn auch gut geschlafen?“, fragte Kagome bei ihrer Mutter nach. Sie wollte einfach nur sicher gehen, dass es ihrer Familie hier auch an nichts fehlte. Nun gut, auf gewissen modernen neuzeitlichen Standart mussten sie zwar hier verzichten, aber dennoch sollte es ihnen an nichts mageln.

„Nun ja, ein wenig ungewohnt, aber wo sollte ich mich sicherer fühlen, als hier im Kreise von InuYashas Familie. Ich habe sehr gut geschlafen.“, sagte Hiromi mit einem Lächeln.

„Das freut mich zu hören.“, kam es nun von InuYasha. „Aber wenn du Mutter das Gemach zeigen willst, solltet ihr noch vor dem Essen gehen. In einer Stunde gibt’s Abendessen.“, meinte der Hanyou zu seiner Frau.

„Du erlaubst mir wirklich, dass ich Mama unser Gemach zeige?“, fragte Kagome bei ihrem Gemahl nach, denn sonst hütete er dieses wie seinen Augapfel. Es gab wirklich nicht viele Personen, welchen InuYasha diesen Zutritt gewährte.

„Sicher, Süße. Denn immerhin hat deine Mutter nur diese eine Gelegenheit. Vielleicht solltest du Souta auch mitnehmen.“, meinte er dann zu Kagome mit einem Lächeln. „Viel Spaß ihr zwei. Ich wollte noch mal kurz mit Vater und Shigeru sprechen.“, sagte InuYasha. „Denn da gibt es noch immer das Problem mit der Sicherheit der Bücher.“, mit diesen Worten gab der westliche Prinz seiner Frau noch einen Kuss und ging zu seinem Vater, welcher in der Nähe der Terrasse stand.

‚Muss das ausgerechnet da sein? ’, dachte InuYasha bei sich, denn das war der Ort wo er mit Sesshoumaru gesprochen hatte.

„Oh, ich danke dir, Inu.“, kam es nun erfreut von der jungen Prinzessin. Den Kuss, welchen sie von ihrem Gatten bekam, nahm sie wirklich sehr gerne an.

„Na dann komm, Mama.“, sagte Kagome dann zu ihrer Mutter. Allerdings konnte Kagome Souta im Saal nicht entdecken.

‚Was soll‘s. Ich habe jetzt keine Lust nach ihm zu suchen‘, ging es ihr im Kopf herum. So würde sie ihrer Mutter das Gemach allein zeigen.

InuYasha drehte sich noch einmal kurz und grinste als er die zwei aus dem Saal verschwinden sah. Es freute ihn, dass seine frisch angetraute Frau glücklich war.

‚Danke, Shikon no Tama!’, dachte er bei sich und ging seinen Weg Richtung Vater weiter.

Kagome hakte sich einfach bei ihrer Mutter unter, so wie sie es sonst immer bei ihrem Gatten tat und zerrte die ältere Frau geradezu aus dem Saal.

„Ich werde dir alles ganz genau zeigen.“, sagte die junge Prinzessin vollkommen glücklich. Dennoch wunderte sie sich, dass sie erst einmal einen Umweg in Hiromis Gästegemach machten, denn darauf konnte sich die junge Frau einfach keinen Reim machen.

„Erst mal muss ich dir was geben. Bevor ich in den Brunnen gegangen bin, um Souta da rauszuholen, war ich bei der Drogerie und habe das hier geholt.“, mit diesen Worten ging Hiromi zum Schrank und holte einige Pappschachteln heraus, um diese Kagome zu geben. Diese entpuppten sich als jede Menge Tampons.

Kagome dachte sich verhört zu haben. „Souta ist in den Brunnen gesprungen?“, fragte sie bei ihrer Mutter nach. „So ein Rotzlöffel.“, schalt sie ihren Bruder, aber sie war auch dankbar, dass dieser das getan hatte. „Auf der anderen Seite jedoch wäret ihr sonst nicht hier.“, gab sie nach. Dennoch bekam sie große Augen als sie das Chaos auf dem Bett sah.

So viele? Wie sollte sie das bitteschön durch die Flure transportieren?

„Du hast nicht zufällig eine Tüte dabei, oder?“, fragte sie nach, denn sie wollte den Wachen und Bediensteten nicht die Möglichkeit geben, um zu tuscheln.

„Sicher habe ich die.“, meinte Hiromi und hielt ihrer Tochter die Tüte hin. „Denke daran das wir die Umverpackungen in der Neuzeit entsorgen. Wir wollen doch nicht schon hier die Umwelt unnötig belasten.“, sagte sie dann noch zu ihrer Tochter, dann kam sie auf Souta zusprechen.

„Sei ihm nicht böse. Er hat Sehnsucht nach seiner Schwester gehabt. Immerhin hast du nicht auf wiedersehen gesagt.“, erklärte Hiromi. „Aber nun lass uns zu deinem Gemach gehen.“, kam es voller Vorfreude von Hiromi.

Kagome atmete erleichtert auf als ihre Mutter ihr die Tüte hinhielt. Sie stopfte die Tampons dort hinein. „Mama, als wenn ich meinen Müll nicht immer mitgebracht hätte.“, kam es entrüstet von Kagome, was ihre Mutter kurz kichern ließ. „Ich bin Souta nicht böse, Mama.“, sagte Kagome noch während sie ihrer Tätigkeit weiter nachging.

„Aber er weiß auch wie gefährlich es in dieser Welt ist. Was wäre gewesen, wenn ihr von einem Youkai angegriffen würdet?“, fragte sie nach, hakte sich aber wieder bei ihrer Mutter unter, um sie zu ihrem Gemach zu führen. „Wie seid ihr eigentlich auf Sango und Miroku gestoßen? Ich meine ihr kennt euch doch hier nicht aus.“, wollte sie dann neugierig wie sie nun einmal war von ihrer Mutter wissen.

„Nun ja. Kirara ist auf uns gestoßen. Sie hat anscheint bemerkt, dass der Brunnen aktiv war. Ich denke mal, dass sie dachte, das es du oder InuYasha waren, welche dort sein würden.“, erklärte die Mutter. „Sie brachte uns zu Sango und Miroku. Aber wir haben ihr nur vertraut, weil du uns das Bild gezeigt hast.“, erklärte sie ihrer Tochter weiter. Doch während dieser Worte kamen sie vor dem Gemach des westlichen Prinzenpaares an.

„Ach so. Ja, Kirara ist wirklich sehr aufmerksam in diesen Dingen. Erinnere mich daran, dass ich ihr einen großen Fisch besorge, wenn wir euch nach Hause gebracht haben.“, mit diesen Worten öffnete sie die Tür zu ihrem und InuYashas Gemach.

„Das ist InuYashas und mein ganz privater Bereich.“, sagte sie vollkommen stolz, aber auch glücklich. Die junge Prinzessin trat nach ihrer Mutter ein und legte die Tüte erst einmal auf dem Tisch ab, welcher unmittelbar vor einem der Fenster stand.

„Wow, das ist aber sehr schön hier. Mir gefällt es hier.“, sagte Kagomes Mutter und betrachtete das Zimmer mit großen Augen.

Kagome konnte nur lachen, als sie die Worte ihrer Mutter hörte.

„So hat InuYasha auch reagiert, als er das Gemach gesehen hat.“, sagte sie. Dann zeigte die junge Frau auf das Bett. „Kommt dir die bekannt vor, Mama?“, fragte sie und deutete auf die Decke, welche auf dem Bett lag.

„Ja, sicher. Die habe ich dir mal geschenkt.“, sagte Hiromi. „Aber sag, wo ist denn diese schöne Schatulle her?“, wollte Hiromi wissen und zeigte auf eine hübsch verzierte Holzschatulle, welche auf dem Frisiertisch stand.

„Richtig und InuYasha hat sie sofort gefallen.“, erzählte Kagome ihrer Mutter. Als sie die Frage ihrer Mutter hörte, begann sie leicht zu lächeln.

„Das ist ein Geschenk von Sesshoumaru. Er hat sie mir zu meinem Geburtstag geschenkt.“, antwortete sie. „Du kannst sie ruhig öffnen.“, setze Kagome noch hinterher, da sie wusste, dass ihre Mutter dies nie ohne ihre Einwilligung tun würde.

„Die ist wirklich schön. Aber sag mal, seit wann versteht ihr euch eigentlich so gut mit InuYashas Bruder? Hast du da deine Finger im Spiel gehabt?“, fragte Hiromi, denn das lag ihr schon lange auf der Seele. Aber sie hatte sich nicht getraut einen der Drei danach zu fragen.

„Ja, ich war sehr überwältigt, als ich sie gesehen habe.“, sagte Kagome, aber jetzt musste sie erst einmal überlegen.

„Hm… lass mich mal nachdenken. Das war nachdem der Taishou und Izayoi zu InuYasha zurückgekehrt waren.“, erklärte Kagome und sie schilderte ihrer Mutter den Sachverhalt wie sich das alles abgespielt hatte. „Wie du siehst, war ich diesmal nicht daran beteiligt.“, beendete Kagome ihre Schilderungen.

„Ich dachte schon.“, lächelte Hiromi. „Ja, so ein paar Stunden im Kerker hat den Zweien anscheint gut getan.“, meinte die Mutter und grinste, denn sie hatte schon bemerkt das sich die Brüder ähnlicher waren, als sie zugaben.

„Ja, manchmal kann das gut gehen. Es hätte aber auch anders enden können. Wie es aussieht hat InuYasha die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt gefunden.“, sagte Kagome.

„Aber sag mal, wo wohnt ihr denn eigentlich? Unterhaltet ihr euch nur im Gemach oder Vorzimmer? Oder habt ihr zwei keinen eigenen Wohnbereich?“, wollte Hiromi von ihrer Tochter wissen.

„Oh, doch wir haben einen eigenen Wohnbereich, aber den nutzen wir kaum.“, kam es mit einem Lächeln von Kagome.

„Wir ziehen es einfach vor ein wenig zu kuscheln, wenn wir hier sind.“, lächelte Kagome.

Denn oft hatte InuYasha sie einfach aus dem Wohnbereich geholt nur um mit ihr kuscheln zu können. Dennoch würde Kagome ihrer Mutter den Raum nicht vorenthalten.

So ging sie aus ihrem Schlafgemach hinaus in das Vorzimmer, um von dort aus in einen großen und geräumigen Wohnbereich zu kommen, welcher durch eine Verbindungstür zu erreichen war.

„So, das ist InuYashas und mein Wohnbereich.“, sagte sie mit strahlenden Augen, als sie die Tür öffnete.

„Der sieht ja ganz gemütlich aus.“, sagte Hiromi, als sie den Raum betrat. Am schönsten fand sie die kleine Sitzecke am Kamin und am Fenster. „Hier würde es mir auch gefallen.“, meinte sie, doch dann fiel ihr etwas auf. An der Wand gegenüber der Tür hing ein Bild das Hiromi den Atem verschlug.

„Wer hat das denn gemalt? Man kennt uns hier doch nicht.“, wollte nun die Mutter wissen. Denn auf dem Bild waren sie, Souta und Opa Higurashi zu sehen. Das fand sie nicht nur schön, sondern auch etwas verwirrend.

„Ja, ich finde es auch sehr schön hier. Nur leider habe ich Inu noch nicht davon überzeugt bekommen, dass man es sich am Kamin gemütlich machen kann, um ein paar schöne Stunden zu verbringen.“, kam es etwas wehmütig von Kagome, denn sie liebte es einfach am offenen Kaminfeuer zu sitzen und sich ein wenig zu entspannen.

„Das Bild ist ein Geschenk von meinen Schwiegervater. Er hat die Fotografie von euch entdeckt und hat es malen lassen.“, erklärte Kagome und sie fing augenblicklich an zu lächeln. „Ich fand es einfach so schön, dass ich es aufhängen musste.“, setzte sie hinterher.

„Es ist auch sehr schön geworden. Der Maler ist sehr begabt.“, sagte Hiromi und lächelte. „Aber sag, hast du dich hier noch nie verlaufen? Ich würde mich hier ohne Hilfe ständig verlaufen.“, meinte Hiromi und setzte sich einfach auf das Sofa am Fenster.

Kagome wurde augenblicklich rot, als sie die Frage ihrer Mutter hörte. „Anfangs habe ich mich ziemlich häufig hier verlaufen.“, gestand sie ihrer Mutter. „Aber ich musste mich sehr schnell orientieren, denn schon kurz nachdem ich hier ankam, war das ja mit InuYashas Augen passiert.“, klärte sie ihre Mutter auf.

Hiromi ließ ihren Blick hinaus wandern. „Von hier kann man sehr schön in den Garten schauen.“, sagte sie noch.

„Ja, es ist wirklich ein traumhafter Ausblick.“, kam es von der westlichen Prinzessin. „Wenn ich hier sitze und meinen Blick nach draußen schweifen lasse, fange ich richtig an zu träumen.“, mit diesen Worten setze sie sich zu ihrer Mutter und schaute ebenfalls nach draußen. „In diesem Jahr verabschiedet sich die Natur wirklich schon sehr früh.“, kam es wehmütig von Kagome, denn viele Bäume und Pflanzen waren schon fast kahl, da heute auch nichts mehr von der Naturmagie des Ostens zu spüren war.

„Ja, das ist komisch, denn eigentlich sollte die Natur noch mindestens zwei Wochen so bleiben.“, sagte Hiromi. „Aber vielleicht kann dir da deine Schwägerin weiterhelfen. Soweit ich mich entsinne kennt sie sich mit der Natur aus.“, schlug Kagomes Mutter vor.

„Das sollte ich wirklich einmal tun. Vielleicht weiß Ena ja was genaueres.“, sinnierte Kagome dann. „Außerdem sollten wir vielleicht wieder in den Saal zurückkehren, oder?“, kam es nach einer Weile von Hiromi, in der sie nur schweigend hier saßen oder über dieses und jenes redeten.

„Du hast Recht, Mama. Wir sollten in den Saal zurückkehren.“, mit diesen Worten erhob Kagome sich, um mit ihrer Mutter aus dem Wohnbereich und aus dem Vorzimmer zu gehen. Als sie auf dem langen Flur waren hakte sich die Prinzessin wieder bei ihrer Mutter unter und so ging es in einem gemütlichen Tempo wieder zum Saal zurück.

„Und wie hat dir Inus und mein Privatbereich gefallen?“, wollte sie noch von ihrer Mutter wissen.

„Wie es mir gefallen hat?“, hakte die Mutter nach. „Also ich würde gerne mit euch tauschen. Mir gefällt es sehr gut hier.“, sagte Hiromi mit einem Schmunzeln, denn es war wirklich schön hier und auch anders als sie es sich vorgestellt hatte.

Kagome konnte anfangs nur lachen, als sie die Worte ihrer Mutter hörte.

„Keine Chance Mama.“, sagte sie zu ihrer Mutter. „Den Platz an InuYashas Seite tausche ich mit niemanden und der Taishou ist auch schon vergeben.“, setzte sie noch hinterher.

‚Wenn ich hierbliebe, dann würden mich nicht immer alle mit Fragen über euch bestürmen.‘, dachte Hiromi so bei sich. ‚Manches mal komme ich mir wie der Seelsorger der Familie vor.‘ Doch während Hiromi das dachte, erreichten sie die großen Flügeltüren zum Saal. Von drinnen war ein Tumult zu vernehmen was ungewöhnlich war.

„War das vorhin nicht ruhig, als wir gingen?“, wollte die Mutter Kagomes wissen und man merkte, dass ihr das sehr merkwürdig vorkam. Allerdings wunderte sich auch Kagome, dass ein solcher Tumult herrschte, als sie an der Saaltür ankamen.

„Du hast Recht, Mama. Das ist ja eigenartig.“, mit diesen Worten öffnete sie die Türen und konnten gemeinsam einen wütenden Youkai dort stehen sehen.

„Was ist denn hier los?“, fragte Kagome deswegen in die Runde.
 

Ein junger Youkai mit dem Namen Shippou trat zu Lyra.

„Sag mal hast du Rin und Hiroki gesehen? Wir können sie hier nirgends mehr entdecken.“, fragte der Kitsune.

Auch Souta stieß nun dazu. „Ich mache mir auch Sorgen. Sie sind schon so lange weg.“, meinte er und man merkte das er sich sorgte.

Lyra sah die beiden an und lauschte. Irgendwo in der Nähe war ein Lachen zu hören, doch sie konnte es nicht hundertprozentig einordnen.

„Ich denke wir sollten die anderen Kinder nehmen und mit Hilfe der Wachen und Kirara nach den zweien suchen. Oder was meint ihr?“, sagte Lyra und lächelte.

„Ja, das machen wir.“, riefen auch die anderen und so machten sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Zweien.

Das Pärchen allerdings machten sich keine großen Gedanken ob sie vermisst wurden oder nicht. Noch immer standen sie vor der Höhle, welche sie erkunden wollten. Rin hatte wirklich ein riesen Kloß im Hals, denn sie hatte es nun einmal nicht mit Höhlen.

„Vertraust du mir?“, konnte die heranwachsende junge Frau die Stimme des jungen Youkai mit den Namen Hiroki hören. Sie sagte aber nichts, sondern nickte erst einmal.

„Aber ich vertraue mir nicht so wirklich.“, sagte Rin zu dem jungen Youkai.

„Keine Angst, es wird schon nichts passieren.“, versuchte ihr Hiroki Mut zu machen und nahm das junge Mädchen bei der Hand, um den ersten Schritt in die Höhle zu tun.

Rin schloss noch einmal die Augen, um sich Mut zuzusprechen, bevor auch sie die Höhle betrat.

„Wer hatte eigentlich die Idee hier hereinzugehen?“, kam es ängstlich von Rin, denn sie hatte das Schicksal, welches sie einmal durchmachen musste noch immer nicht verarbeitet.

„Du!“, sagte Hiroki, spürte aber die Angst von Rin. „Wir können auch zurückgehen, wenn es dir lieber ist.“, bot der junge Youkai an, denn er würde nichts machen, was sie selbst nicht wollte.

„Nein, wir gehen weiter!“, kam es nun mutig von Rin. Sie musste ihre Ängste gegenüber Höhlen endlich einmal überwinden. Außerdem wollte sie unbedingt wissen woher dieses Funkeln am Ende kam.

„Wie du meinst.“, sagte Hiroki und ging mit Rin weiter.

Vorsichtig ging er mit ihr Schritt für Schritt weiter. Der junge Youkai fand das es hier nach Spinne roch, doch er konnte sich auch irren, denn noch waren seine Sinne nicht so ausgeprägt wie die eines Erwachsenen.

Doch er war immer auf der Hut und da hatten sie auch schon das Ende erreicht.

Rin folgte Hiroki und versuchte ihre Angst in den Griff zu bekommen. So schlimm war es doch gar nicht, fand sie nach ein paar Schritten. Sie war sich sicher, dass Hiroki auf sie aufpassen würde. Am Ende der Höhle angekommen, sah sie dann etwas Ekelhaftes.

„Igitt, was ist denn das?“, wollte sie von ihrem Freund und Beschützer wissen.

„Das sind Spinneneier und das leuchten kommt von ihnen. Wir müssen hier schnellstens raus, bevor die Mutter kommt, um ihre Brut zu verteidigen.“, sagte Hiroki und fasste nach Rins Hand.

Schnell hatte er seine Freundin auf den Armen und machte das er nach draußen kam. Doch kurz vor dem Ausgang hörte er das Kreischen der Spinne und spürte etwas Feuchtes am Arm.

„Ich weiß schon warum ich Höhlen hasse.“, kam es nun panisch von Rin und sie fühlte sich schon fast im selben Moment hochgehoben. Sie war unglaublich erleichtert, dass sie die Höhle nicht alleine betreten hatte. Rin krallte sich förmlich an dem jungen Youkai fest, aber auch sie konnte etwas Feuchtes an einer ihrer Hände spüren.
 

Kaum dass der Thronfolger mit seiner Liebsten in den Saal eintrat, fand es Sesshoumaru ziemlich ruhig hier drin. Aber er sagte erst einmal nichts, sondern beobachtete die Personen und diese unterhielten sich einfach nur. Das konnte der Thronfolger echt nicht glauben, dass ihnen nichts aufgefallen war.

„Findet ihr es nicht auch merkwürdig still hier?“, fragte er einfach mal in die Runde und verschaffte sich somit Gehör.

Nun hatte Sesshoumaru die Aufmerksamkeit aller im Raum.

„Was meint Ihr damit, Sesshoumaru?“, wollte nun Eiliko wissen, denn er konnte sich nicht denken, was der Thronfolger meinen könnte, außerdem war er zu allem Überfluss auch wieder in die typische Anredeform gefallen.

Doch bevor Sesshoumaru etwas sagen konnte meinte Yasup: „Es ist doch schön, dass wir uns mal in Ruhe unterhalten können. Was kann den Kindern im Garten denn schon passieren?“

Ena hingegen wurde plötzlich schlecht, als sie diese Worte hörte. Sie wollten doch eigentlich schon wieder hier sein, das hatten sie ihr fest versprochen. Hoffentlich war da nichts passiert, denn immerhin hatte sie die Erlaubnis gegeben, ohne sich vorher mit den Männern abzusprechen. Ein Fehler wie die östliche Prinzessin nun erkannte.

Sesshoumaru ließ sich die Worte einmal durch den Kopf gehen. Eigentlich hatten die Erwachsenen schon Recht, aber es beunruhigte ihn trotzdem, denn er konnte nicht mal eine Kinderstimme vernehmen.

„Ich habe das Gefühl, dass die Kinder sich nicht im Garten befinden, denn ich kann sie nicht einmal annähernd hören oder aber die Aura von Shippou oder aber die Nähe von Rin spüren.“, erklärte Sesshoumaru den Anwesenden.

„Das kannst du auch nicht, da die Kinder nicht hier im Garten sind. Sie spielen wahrscheinlich an Rins Lieblingsplatz. Sie bat mich darum ihn den anderen zeigen zu dürfen und da ihr alle nicht da wart habe ich es erlaubt, denn immerhin droht ja im Moment keine allzu große Gefahr. Mit den paar kleineren Youkai werden Lyra und die Wachen schon klarkommen.“, erklärte Ena und man merkte, dass sie erkannte, das sie lieber hätte mit einem der Männer reden sollen.

InuYasha dachte er höre nicht richtig. Er wollte gerade etwas sagen, als er schon die Stimme seines Bruders hörte.

Sesshoumaru war es, als würde ihn der Schlag treffen.

Das waren gerade nicht Enas Worte, oder?

Er hatte sich verhört, ja, so musste es sein.

So etwas würde Ena nie erlauben, oder doch?

Er brauchte Gewissheit.

„Würdest du das bitte noch einmal wiederholen, Ena?“, fragte der Ziehvater von Rin nach und man merkte, dass er mehr als nur geschockt war.

„Ich sagte, dass ich es den Kindern erlaubt habe an Rins Lieblingsplatz zu spielen. Aber sie sind nicht allein. Lyra und eine Handvoll Wachen sind bei ihnen.“, sagte Ena in Kurzfassung.

InuYasha sah zwischen den beiden hin und her. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen, damit es nicht in einem erneuten Streit endete.

„Shippou und Kirara sind auch bei ihnen. Das wird schon gut gehen.“, meinte der Hanyou. „Aber dennoch sollten wir sie vielleicht holen.“, setzte er dann noch nach.

Sesshoumaru bekam große Augen als er die Worte Enas vernahm. Er hatte sich vorher, also doch nicht verhört. Wäre er eine Frau würde er vermutlich in Ohnmacht fallen. Aber Kami sei Dank war er es nicht. „Wie konntest du ihnen das erlauben?“, fragte er erbost bei Ena nach. Auf die Worte seines Bruders gab er erst einmal nichts.

„Ich meine, es ist gefährlich da draußen.“, setzte der westliche Thronfolger noch hinterher und seine Stimme klang ziemlich verärgert, dennoch wurde er aber nicht laut.

„Aber das sind doch alles keine großen Fische da draußen. Soweit ich weiß gibt es hier in der Umgebung kaum starke Youkai und mit den kleineren werden sie schon fertig. Und vor Menschen brauchen sie sich auch nicht zu fürchten.“, sagte Ena, da sie gar nicht weiter daran dachte, dass von einer gewissen Familie noch eine Gefahr ausgehen könnte.

Sesshoumaru dachte er würde vom Glauben abfallen. Konnte oder wollte sie es einfach nicht verstehen? Wohl etwas von beidem.

„Egal wie viele Wachen du mitschickst, ein gewisses Risiko bleibt doch. Außerdem, wer sagt uns, dass die Familie des Festlandes auf ihr Land zurückgekehrt ist und sich nicht hier irgendwo versteckt hält.“, klärte Sesshoumaru seine Liebste auf. Man konnte sehr gut hören, dass er sehr enttäuscht von Ena war, auch wenn er versuchte dies zu verbergen.

Bevor aber noch jemand anderes etwas sagen konnte, öffnete sich erneut die Tür zum Saal und zwei Damen betraten diesen.

„Was ist denn hier los?“, fragte eine der Damen bei den Gästen nach.

„Ich habe mal wieder einen Fehler gemacht.“, war alles was Ena sagte und an den beiden Damen vorbeiging.

Dann würde sie sich eben selbst auf die Suche machen. Deswegen achtete sie auch nicht weiter auf das was nun folgte und rannte schnellst möglich Richtung Ausgang und in Richtung Wald.

An die Festlandsfamilie hatte sie wahrlich nicht mehr gedacht. Aber sie würde das selbst wieder in Ordnung bringen. Denn immerhin hatte sie es verbockt und deshalb wollte sie auch keine Hilfe von den anderen.

Kagome verstand noch immer nicht, was Ena meinte. Was meinte sie damit, dass sie einen Fehler begangen hatte?

„Ich verstehe kein Wort.“, sagte sie deshalb in die Runde.

Sesshoumaru dagegen konnte nicht glauben, dass Ena wieder einmal einfach so davonlief.

„Warte, Ena!“, rief er ihr hinterher, aber sie blieb einfach nicht stehen. „Das schaffst du nicht allein, wenn es wirklich so sein sollte.“, setzte er noch hinterher und lief der jungen Youkai hinterher, um bei Gefahren helfen zu können.

Auch Hiromi hatte einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht. „Was ist denn hier nur los? Und wo sind die Kinder?“, fragte die ältere der beiden Damen.

„Die Kinder sind nicht auf dem Schlossgelände und Ena ist sie wahrscheinlich suchen gegangen, da sie erlaubte das sie draußen spielen dürfen.“, erklärte InuYasha den beiden Damen.

„Was ist am Garten denn so Schlimmes?“, meinte nun Hiromi die ja nicht ahnte, dass InuYasha damit außerhalb der Mauern meinte.

„Nicht innerhalb der Schlossmauern, Mutter. Sondern außerhalb in einem etwas weiter entfernten Wald.“, erklärte nun InuYasha seiner Schwiegermutter. „Da draußen ist es nicht gerade sicher, weil es genügend Youkai gibt die nur eine Gelegenheit suchen unserer Familie eins auszuwischen, das meinte Sess auch mit nicht sicher.“, erklärte der Hanyou.

„Ich werde den beiden folgen.“, war die Stimme von Lord Eiliko zu hören und auch Yasup schloss sich ihm an, denn immerhin war sein Sohn dabei.

Hiromi bekam große Augen als sie das hörte. „Heißt das, dass Souta draußen rumspaziert?“, fragte sie bei den Anwesenden nach.

Auch Kagome war vollkommen perplex als sie die Worte hörte. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. „Souta!“, kam es panisch von ihr und auch sie wollte schon loslaufen, um ihren kleinen Bruder zu retten.

„Kagome, bitte bleib hier!“, rief InuYasha ihr hinterher und war auch schon bei seiner Frau und hielt sie in seinen Armen.

„Ich werde nach Souta suchen und ihn sicher zurückbringen. Deine Aufgabe ist es bei den Gästen zu bleiben.“, erklärte er mit Nachdruck. „Außerdem möchte ich nicht, dass euch etwas passiert.“, setzte er nach und strich über ihren Bauch, bevor er hinauslief.

Natürlich wusste er nicht ob Kagome schwanger war, aber er wünschte sich nichts Sehnlicheres. Doch er hatte jetzt keine Zeit darüber nachzudenken. Er musste seinen Schwager und die anderen Kinder finden und retten.

Kagome sah ihren Mann nur mir großen Augen an. Er verlangte von ihr hier zu bleiben? Aber nicht mit ihr. Allerdings nahm ihre Gesichtsfarbe an Röte zu, als InuYasha über ihren Bauch strich und von einem Baby sprach.

„Also gut, ich bleibe hier.“, sagte sie zu ihrem Gatten. Sie wollte sich nicht gegen das Wort ihres Mannes stellen und er könnte ja auch Recht haben mit seiner Vermutung.

„Bring mir meinen Bruder wieder heil zurück, versprich es InuYasha.“, flehte sie und ihre Augen wurden erneut feucht.

Der Taishou allerdings wollte nicht, dass sein Sohn ging und wollte schon einschreiten, aber er wusste auch, dass er InuYasha nicht überredet bekam. Auch schmunzelte er über die Worte seines Jüngsten.

Wusste er etwas, was noch keiner wusste?

Das musste er bei Gelegenheit einfach mal nachfragen.

„Ich werde hier bei den Frauen bleiben. Pass auf dich auf, Yasha.“, sagte er zum Hanyou.

„Keine Angst ich werde heil zurückkommen und wir bringen sie alle heil zurück.“, sagte er zu Kagome und seinem Vater, ehe er endgültig aus dem Saal verschwand. So schnell er konnte rannte er hinter den anderen hinterher und hatte sie alsbald auch eingeholt.

Kagome stand einfach nur da und sah ihren Mann hinterher. Wie gerne würde sie ihm folgen, aber sie hatte versprochen zu bleiben. Sie faltete ihre Hände zusammen und schloss die Augen.

‚Lass sie heil zurückkehren‘, dachte sie.

Sie hatte eine solche Angst, dass etwas geschehen konnte.

Der Taishou ging nun zu seiner Schwiegertochter, um sie zu trösten.

„Hab keine Angst. Sesshoumaru und InuYasha sind erfahrene Kämpfer und sie werden alle gesund und munter wieder hier sein.“, sagte er zu der jungen Frau.

„Ich hoffe, dass du Recht hast, Vater.“, kam es leise von Kagome. Noch immer hatte sie Angst und sie konnte diese auch nicht ablegen.
 

Ena rannte als sei alles Böse, dass es gab, persönlich hinter ihr her. Sie wollte einfach nur so schnell wie möglich zu den Kindern, in der stillen Hoffnung, dass es nicht zu spät sein würde, denn immerhin hatte Sesshoumaru Recht.

„Wie konnte ich nur so die Objektivität verlieren?“, schimpfte sie laut mit sich selbst, denn es war mehr als nur unverzeihlich von ihr. „Das es ausgerechnet jetzt passieren musste.“, sie seufzte. Wieder einmal hatte sie in ihren Augen versagt und das nicht nur als seine Gefährtin, sondern auch als Mutter oder Youkai im Allgemeinen. Dass sie gerufen wurde und mittlerweile einen Begleiter hatte registrierte sie nicht einmal, da sie zu sehr mit dem was sie gerade wollte beschäftigt war.

Sesshoumaru rannte hinter Ena her und versuchte sie zu stoppen, denn so Hals über Kopf wie sie losrannte, würde man niemanden finden. Er musste versuchen sie zur Ruhe zu bringen. Aber sie hörte einfach nicht auf seine Worte, also begleitete er sie einfach nur. Aber als sie am Ziel Wald ankamen und Ena keine Ruhe gab, musste er sie zur Ruhe bringen.

„Ruhig Ena.“, versuchte er erst einmal, aber es half einfach nichts. Das war auch der Grund weswegen er sie an den Schultern nahm.

„Du musst Ruhe bewahren, wenn du jemanden finden möchtest. Nutze deine Instinkte, deine Fähigkeiten, dann wirst du sie auch finden.“, sagte er zu Ena. Er wusste, dass sie sich schuldig fühlte, aber mit Eile würde sie eben nichts erreichen.

Ena bekam einen riesen Schreck, als sie plötzlich festgehalten wurde.

„Sesshoumaru!“, kam es erschrocken von ihr. „Ich nutzte schon meine Fähigkeiten, aber im Moment kann ich niemanden finden, da hier zu viele Auren sind und die von Rin kann ich nicht erkennen. Es verschwimmt alles.“, erklärte sie.

„Das kommt, weil du nicht ruhig genug bist.“, kam nun der ungefragte Kommentar von Lord Eiliko. „Sie sind in dieser Richtung und sehr schnell unterwegs.“, setzte er noch hinterher und wies ihnen die Richtung, welche er erkannte. „Du solltest dich wirklich beruhigen, sonst nützen dir deine Gaben nichts.“, meinte er noch.

Sesshoumaru konnte nur nicken, denn auch er hatte die Aura der Kinder und Wachen wahrgenommen.

„Konzentriere dich und sag mir was du fühlst.“, kam es von Sesshoumaru. Dass Rin und Hiroki in Gefahr schweben könnten, hatte der Thronfolger noch nicht gespürt.

Sein Ziel war es Ena auf ihre Gedanken und Gefühle konzentrieren zu lassen und wenn sie etwas dazulernen würde, dann war auch er glücklich, da er wusste, dass Ena weniger konnte, als sie eigentlich sollte.

Ena tat wie er es ihr sagte und versuchte sich auf die Umgebung und die Auren der Kinder zu konzentrieren. Doch im ersten Moment spürte sie nichts weiter. Erst als sie die Natur darum bat ihr zu helfen erkannte sie etwas, doch das gefiel ihr gar nicht.

„Fühlen tue ich nichts, außer einen Haufen Auren. Nur mit Hilfe der Natur konnte ich sie gerade finden und sie haben Ärger.“, erklärte sie, da sie sich wieder abwenden wollte, doch sie hielt sofort inne, denn nun kamen auch Yasup und InuYasha bei ihnen an.

„Sie sind in der Nähe einer Höhle, sagt die Natur und eine sehr mächtige Spinne soll hinter ihnen her sein.“, sagte sie weiter. „Zumindest sagt das die Natur.“, mit diesen Worten blickte Ena zu ihrem Vater, der bestätigend nickte.

‚Ich hätte die Verbote von Etsu und den Ärzten irgendwie umgehen müssen.’, dachte Lord Eiliko bei sich.

InuYasha knurrte und hatte sein Tessaiga sofort in der Hand bei Enas Worten. Auch wenn es eigentlich nicht möglich wäre, so konnte das nur eines bedeuten. Aber er roch ihn nicht.

„Sess, was meinst du?“, meinte InuYasha und nickte in die Richtung, wo es diese eine Höhle in diesem Wald gab, da hier nicht viele Felsen waren.

Sesshoumaru sah genau zu wie Ena sich konzentrierte und begann zu lächeln. So war es richtig, sie schlug den richtigen Weg ein. Zwischenzeitlich hatte er aber schon wahrgenommen, dass die Kinder sich in der Nähe der Höhle aufhielten.

„Ich sage, dass wir dahin gehen und die Kinder da raushauen.“, war Sesshoumarus Antwort, als er die Frage seines Bruders vernahm. So rannte er in Richtung Höhle, um seiner kleinen Tochter zur Hilfe zu kommen.

„Hey!“, rief InuYasha, als sein Bruder an ihm vorbeirannte, folgte ihm jedoch sofort.

„Kannst mich wenigstens mitnehmen.“, meinte er noch und zurück blieben zwei verwirrte Wölfe, die erst einen Moment später losjagten.

„Typisch Geschwister!“, meinte Ena nur und folgte ihnen, wobei sie locker mit InuYasha Schritt halten konnte, bei Sesshoumaru sah das schon anders aus. Aber da war auch schon ihr Vater neben ihrem Geliebten, ebenso Yasup.

Doch je näher sie der Höhle kamen, desto schneller wurden sie. Denn plötzlich lag der Geruch von Blut in der Luft und eines davon kannten sie nur zu gut.

„Verdammt!“, knurrte InuYasha als er das roch. Er hatte doch versprochen, dass alle heil zurückkamen.

Doch nur ein paar Schritte weiter und dann konnten sie die Lage sehen.

In einem weiter entfernten Dickicht waren die Wachen und versuchten die Kinder ruhig zu halten, während Lyra versuchte den anderen beiden zu helfen.

Sie schaffte es auch beide zu erreichen, doch Hiroki, ganz InuYoukai, schüttelte nur mit dem Kopf, als sie ihn und Rin nehmen wollte. Er reichte Lyra nur Rin und meinte: „Es ist wichtig das die Prinzessin und die Gäste in Sicherheit kommen. Sieh zu das ihr hier wegkommt.“

„Nein, du kommst mit!“, behaarte Lyra.

„Mir passiert schon nichts. Denk dran, dass außer Rin noch andere Schutzlose dabei waren. Beeilt euch, lange lässt sie sich nicht zum Narren halten. Sie sucht Nahrung für ihren Nachwuchs.“, sagte Hiroki und schob Lyra und Rin weg.

„Lass das bleiben, das schaffst du nicht allein.“, versuchte Lyra Hiroki zur Vernunft zu bringen. Sie hatte einfach keine Lust mit Enas und Sesshoumarus Wut Bekanntschaft zu machen.

„Das werden wir ja sehen und nun bring Rin und die Kinder in Sicherheit. Das hat höchste Priorität.“, kam es von Hiroki bevor er sich in Kampfposition stellte. Er würde sich von Lyra nicht reinreden lassen.

Hiroki wollte gerade die Spinne angreifen, als er eine andere männliche Stimme vernahm.

„Geh, Hiroki!“, sagte diese Stimme. „Wir übernehmen es.“, setzte der Youkai hinterher.

Der Freund von Rin drehte sich zur Stimme um und konnte nicht glauben wen er da zu sehen bekam. „Sesshoumaru-sama, InuYasha-sama.“, kam es ehrfurchtsvoll von dem jungen InuYoukai.

„Du hast Sesshoumaru gehört. Geh mit den anderen.“, sagte InuYasha, da er wusste, dass sein Bruder den Befehl nicht noch einmal wiederholen würde.

„Wie Ihr wünscht!“, mit einer flüchtigen Verbeugung machte er sich auf den Weg zu Lyra, Rin und den anderen Kindern.

Nun wandten sich die beiden Brüder dem Gegner zu.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf ein Überbleibsel von Naraku tippen.“, meinte InuYasha und deutete mit Tessaigas Spitze auf die Spinne auf dem Rücken des Monsters.

Während der Hanyou das sagte traten auch Eiliko, Ena und Yasup zu den beiden Brüdern. „Ein ganz schöner Brocken.“, kommentierte Yasup und Eiliko und Ena nickten leicht.

„Soll ich es aufhalten?“, wollte Ena von ihrem Liebsten wissen.

„Ich denke das werden die beiden ohne unsere Hilfe hinbekommen. Vielleicht sollten wir uns um das Nest kümmern.“, meinte Eiliko zu Ena und stand schon im Begriff loszugehen, als er von einem direkten Befehl aufgehalten wurde.

„Nein, das werdet ihr nicht machen!“, kam nun der Befehl von Sesshoumaru. Er würde nicht zulassen, dass Ena die Höhle betrat. „Das ist zu gefährlich. Das machen InuYasha und ich nachdem wir die Spinne erledigt haben.“, setzte er noch befehlend hinzu und zog nun Toukijin, um seinem übereifrigen Bruder zu helfen, da dieser schon wieder einmal blindlings drauflos gestürmt war.

„Ich dachte du hättest dich in dieser Hinsicht geändert, aber da habe ich wohl falsch gedacht, was?“, bellte der Thronfolger seinem Bruder zu.

InuYasha lächelte als er seinen Bruder hörte. „Habe ich auch, aber ich wollte euch etwas Zeit verschaffen, mehr nicht.“, bellte der Prinz zurück. „Was meinst du, wie immer?“, wollte er noch weiter bellend wissen.

Ena und Eiliko zuckten zusammen, ja stritten sich die zwei denn schon wieder?

Doch dann wandte sich Eiliko in die Richtung in welcher Lyra verschwunden war. Auch Yasup schloss sich ihm an, nur Ena blieb einen Moment länger stehen.

Sie fühlte sich so überflüssig. Dieses Gefühl war richtig übermächtig und griff mit seinen kalten Klauen nach ihrem eh schon angeschlagenen Selbstwertgefühl.

„Nun komm schon, Kind!“, rief Eiliko über die Schulter. „Die Zwei schaffen das auch allein.“, setzte er leicht aufmunternd nach.

Ena nickte nur und folgte den beiden Männern schweigend. Noch immer machte ihr der Blutgeruch zu schaffen, das würde ein Theater hinterher geben, da war sie sich sicher. Und sie allein hatte die Folgen zu tragen, das war ihr auch bewusst.

„Ach, vergiss es, Brüderchen.“, lenkte Sesshoumaru wuffend ein, denn schließlich wusste der Thronfolger zu gut, dass sein Bruder ganz gerne übers Ziel hinausschoss, wenn es um seine Familie ging.

„Lass uns endlich den Narakuverschnitt erledigen und die Höhle reinigen.“, setzte er wuffend hinzu. Kaum ausgesprochen sprang Sesshoumaru auf den Spinne zu, denn für ihn war es nicht ganz so schlimm, sollte er verletzt werden, denn schließlich hatte er noch nicht Frau und eventuell Kind zu versorgen.

„Hey, nicht immer diese Alleingänge!“, wuffte nun InuYasha und sprang hinter seinem Bruder her. Tessaiga dabei gegen den Kopf der Spinne schwingend.

Aber die Spinne war nicht blöd und schickte dem Hanyou ihre giftigen Fäden entgegen, ehe sie sich dem Thronfolger widmete und nun versuchte ihn mit ihren Greiffängen zu erreichen.

„Ich habe ja keine Frau zu versorgen, also von daher darf ich das.“, erklärte Sesshoumaru und noch immer wuffte er, denn der Feind sollte ja nicht wissen worüber sich beide unterhielten. Er wollte gerade sein Schwert sprechen lassen, als er die Giftfäden auf seinen Bruder zuschießen sah. „NEIN, YASHA!“, kam es panisch von Sesshoumaru, denn schließlich verfügte sein kleiner Bruder nicht über Abwehrstoffe in Sachen Gift.

Und tatsächlich erwischte die Spinne eines von InuYashas Beinen, da er kurz zu seinem großen Bruder sah, welcher sich wieder in das Kampfgetümmel einmischte.

Aber dieses Mal war der Hanyou schlauer. Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich in dem er Richtung Höhle sprang. Dann hob er Tessaiga und setzte die Kongousouha in die Höhle. Das Platzen der Eier war bis zu Sesshoumaru und der Mutter zu hören.

Das war dann aber ein großer Fehler, da die Spinne ihn nun zu fassen hatte.

„Mistvieh!“, kam es von dem InuYoukai.

Mit seinem Toukijin wollte er sich gerade befreien, als er das Knacken von Eiern vernahm und schneller als er gucken konnte, war er schon wieder frei und die Spinne war nun auf dem Weg zu InuYasha.

„Yasha, runter!“, wuffte Sesshoumaru, denn er wollte geradewegs sein Tokijin sprechen lassen auch wenn es nicht seine Art war dem Gegner in den Rücken zu fallen.

InuYasha handelte instinktiv und befolgte den Befehl seines großen Bruders. Es interessierte den Hanyou in diesem Moment nicht, was genau hinter ihm passierte, da er seinem Bruder vertraute. Aber dennoch legte er sich so, dass er das Geschehen beobachten konnte.

„Worauf wartest du?“, wuffte er ihm zu.

„Ich mach ja schon.“, wuffte Sesshoumaru seinem Bruder entgegen und ließ Tokijin einfach niedersausen. „Souruyuha!“, brüllte er und ließ die Attacke voll auf die Spinne sausen. „Du lässt deine dreckigen Beine von meinem Bruder!“, meckerte der westliche Thronfolger mit der Spinne, welche sich in Luft auflöste.

InuYasha war froh, dass sein Bruder schnell genug reagiert hatte. Als sich die Spinne aufgelöst hatte, sah er zu Sesshoumaru. „Lass uns zu den anderen gehen, die Höhle ist sauber.“, mit diesen Worten erhob er sich und als er neben seinem Bruder zu stehen kam, meinte er: „Danke, Onii-chan.“

„Super Idee.“, kam es von Sesshoumaru, denn auch er hatte den Geruch von Blut in der Nase und noch immer hoffte er, dass diese sich irrte. „Ein Dank ist nicht nötig, Yasha. Du hättest das Gleiche auch für mich getan.“, setzte er noch hinterher, bevor sie bei den Kindern ankamen.

„Die Gegend ist sauber.“, sagte er zu den Kindern und er klang ein wenig gereizt.

„Das ist gut!“, sagte Lord Eiliko und sah zum Thronfolger.

Ena hingegen hatte Rin mittlerweile den Arm notdürftig mit einigen Streifen ihres Kimonos verbunden. Allerdings war es nicht sehr schlimm, da Hiroki das meiste abbekommen hatte.

„Den Kindern geht es soweit ganz gut. Nur Hiroki und Rin sind etwas mitgenommen.“, erklärte Lyra und sie erwartete schon ein Donnerwetter des Thronfolgers.

InuYasha sah sich nach Souta um und hatte nicht nur ihn, sondern auch kurz darauf Shippou bei sich. „Ich bin froh, dass ihr gesund und munter seid.“, sagte er und strich beiden dabei über den Kopf.

„Uns ist nichts passiert Inu no… InuYasha.“, kam es von Souta. Das war knapp, denn beinahe wäre ihm der Spitzname InuYashas, welchen er ihn gegeben hatte, herausgerutscht. „Lyra und die Wachen haben gut auf uns aufgepasst.“, setzte er noch hinterher.

Sesshoumaru dagegen musste aufpassen, dass er nicht anfing zu knurren. Er konnte es einfach nicht glauben, dass seine Tochter verletzt war, das war einfach unverzeihlich.

„Wie konnte das passieren?“, fragte er bei Hiroki nach und er musste aufpassen, dass er nicht gleich anfing zu kläffen.

„Die Spinne hat uns angegriffen, als wir flüchteten. Ich wollte Rin in Sicherheit bringen. Leider hatten wir uns beim Fangen spielen etwas von den anderen entfernt, so dass Lyra nicht rechtzeitig bei uns sein konnte. Ich habe mein Möglichstes versucht um Eure Tochter zu schützen.“, sagte Hiroki und erhob sich, da er neben Ena gehockt hatte.

„Bitte verzeiht meine Unvollkommenheit, Sesshoumaru-sama.“, bei den letzten Worten verneigte sich Hiroki und zeigte damit, dass er ebenfalls nicht unverletzt davongekommen war, denn sein Gewand war ebenfalls zerrissen.

Ena schwieg zu den Vorfällen. Sie wusste, dass da für sie noch ein dickes Donnerwetter kommen würde, da Rin verletzt war. Und sie es hätte verhindern können, wenn sie einfach nur einen Moment länger nachgedacht hätte.

Sesshoumaru kochte innerlich schon fast über. Am liebsten würde er loslaufen und seiner Wut freien Lauf lassen, aber das unterband er. Aber wenn er jetzt nicht schreien könnte, dann würde er explodieren.

„WER IN DREI KAMIS NAMEN…“, begann er, unterbrach sich aber selbst, als er die Verletzung von Hiroki sah.

‚Er hat sein Leben riskiert, um Rin zu retten.‘, ging es dem Thronfolger durch den Kopf. Er schloss einmal die Augen, um tief Luft zu holen in der Hoffnung, dass sein Ärger verrauchen würde.

„Ich würde vorschlagen, dass wir erst einmal ins Schloss gehen und du deine Verletzung untersuchen lässt.“, kam es wieder etwas ruhiger von Sesshoumaru. „Und das Gleiche gilt auch für dich und für dich.“, setzte er noch hinterher und zeigte jeweils auf Rin und InuYasha. Denn schließlich waren die beiden auch verletzt. Auch wenn es bei beiden nicht so schlimm war wie bei Hiroki, aber Vorsicht war nun einmal besser als Nachsicht.

Im ersten Moment zuckten alle Anwesenden zusammen. Da würde es kommen, das Donnerwetter, welche alle erwarteten.

Aber was war das?

Er sprach seine nächste Anweisung ruhig?

Das konnte keiner so recht glauben. Auch wenn einige im ersten Moment beruhigt aufatmeten.

„Ihr seid zu gütig, Sesshoumaru-sama.“, meinte Hiroki und setzte sich in Bewegung. Doch schon nach einigen Schritten hielt er inne, da hatte es ihn doch schlimmer erwischt.

„Ich werde dich neben Mamoru tragen.“, erbot sich Yasup, der seinen Sohn schon auf dem Rücken hatte.

„Danke, Yasup-sama.“, sagte Hiroki und war dankbar, dass er nicht selbst laufen musste.

InuYasha nahm Souta auf den Rücken und sah zu Ena. „Da ich ebenfalls zum Arzt muss, werde ich Rin mitnehmen. Oder hast du etwas dagegen, Onii-chan?“, holte er sich aber erst die Erlaubnis seines Bruders, denn mit dem war gerade nicht gut Kirschen essen.

Ein kurzes Nicken war Antwort genug, dass der westliche Prinz die Tochter des Thronfolgers auf den Arm nahm und ebenfalls gemeinsam mit Lyra, den Wachen und anderen verschwand. Ebenso Eiliko, welcher mit Lyra den Wachen hinter ging.

Sesshoumaru setzte sich ebenfalls in Bewegung, da er wissen wollte wie schlimm es um Rin stand. Von außen sah es zwar nicht gefährlich aus, aber vielleicht trug der Schein ja auch.

So merkte niemand das da noch Jemand fehlte, da alle mit ihren eigenen Gedanken und dem sichern der Gegend beschäftigt waren.
 

Nur eine war noch nicht gegangen und blieb wo sie war.

Ena.

Sie sah noch immer auf ihre Hände, in denen eben gerade noch Rin gelegen hatte. Mittlerweile hatten sie sich zu Fäusten geballt und sie unterdrückte ihre Wut über ihre eigene Unfähigkeit.

„Ich bin so was von nutzlos und unfähig.“, kam es leise über ihre Lippen. „Wie konnte ich das nur zu lassen?“, huschte es über ihre Lippen, um von ihrem eigentlichen Problem abzulenken musste sie leider diese Maske aufziehen. Und so erschien die Prinzessin für die anderen als fassungslose Youkai, die über sich selbst wütend war.

Anfangs bekam der westliche Thronfolger nicht mit, dass eine fehlte, aber nach kurzer Zeit fiel ihm auf, dass Ena sich noch nicht bewegt hatte.

Er seufzte einmal. Das sie auch in den unpassendsten Momenten in Selbstmitleid versinken musste? Das war ja schon nicht mehr feierlich.

„WO BLEIBST DU, ENA?“, schrie Sesshoumaru erst einmal in die Richtung, wo sie alle die östliche Thronfolgerin zurückgelassen hatten. Aber wenn diese glaubte, dass er sie holen würde, hatte sie sich aber geschnitten.

Ena zuckte kurz zusammen, als sie seine Stimme hörte, aber dennoch bewegte sie sich keinen Zentimeter von ihrem Platz weg. Sie blieb einfach dort sitzen und sah auf ihre Fäuste in ihrem Schoss. Es war ja nicht so dass sie nicht wollte. Sie konnte eher nicht in diesem Moment.

Lord Eiliko wollte schon umkehren, als er vom Thronfolger aufgehalten wurde und diese Worte waren mehr als nur hart.

„Geht mit den anderen zum Schloss, Lord!“, kam es befehlend und laut von Sesshoumaru. „Eure Tochter muss endlich mal lernen, dass es nicht immer nach ihrem Kopf geht. Sie muss aus dem Wattebausch raus, auch wenn es auf die harte Tour passieren muss.“, setzte er noch hinterher.

Dann blickte er wieder zu der Richtung wo Ena vor einigen Minuten noch gesessen hatte.

Machte sie das absichtlich?

„ICH HABE KEINE LUST HIER ZU ÜBERNACHTEN, ALSO KOMM ENDLICH!“, schrie er erneut Ena an.

Eiliko sah zu das er Land gewann. Denn wenn Sesshoumaru so drauf war, wollte er nicht in der Nähe sein. Ein einziges Mal hatte er so einen Wutausbruch erlebt und das brauchte er nicht noch einmal. Denn noch immer zierte der braune Fleck welchen der Youkai damals hinterließ einen Teil des Schlossganges, da sich das Gift in den Stein gefressen hatte.

‚Sie muss aus dem Wattebausch raus auch wenn es auf die harte Tour passieren muss.’ Diese Worte hallten immer wieder durch Eilikos Kopf.

Es war ja richtig und er sah es ja auch ein, aber gleich so drastisch. Lord Eiliko sah ein, dass es ein Fehler gewesen war, Etsu fast die ganze Erziehung Enas allein übernehmen zu lassen.

‚Wie soll das nur enden?’, dachte er bei sich und nur einen Moment später hörte er das Gebrüll des Thronfolgers.

InuYasha wandte kurz seinen Kopf, als er das Gebrüll seines Bruders vernahm, denn sie hatten schon beinahe das Schloss erreicht. ‚Der ist aber wütend. Wie gut, dass wir gleich das Schloss erreicht haben.’, dachte er bei sich, denn im Gegensatz zu ihm und den Youkai konnte Rin ihren Vater nicht hören.

Auf der Lichtung saß Ena noch immer und bewegte sich nicht. Doch als sie seine Worte hörte wandte sie leicht ihren Kopf. „Ich habe auch nicht darum gebeten.“, war das einzige was sie kaum hörbar erwiderte. Das ihre momentane Reaktion einen komplett anderen Hintergrund hatte, das sagte sie aber so stur und stolz wie sie war nicht.

Sesshoumaru reichte das Theater jetzt aber gewaltig. So kam es, dass er doch zu der jungen Youkai ging und sie am Arm packte.

„So nicht, junge Dame!“, sagte er erst einmal. Er wusste, dass er mit ihrer Beziehung spielte, aber dass musste er einfach riskieren, auch wenn es ihm das Herz brechen würde. „Dieses Theater mache ich nicht mehr mit. Du hast einen Fehler begangen, also stehe auch dazu wie eine erwachsene Frau und verkriech dich nicht in deinem Schneckenhaus.“, polterte es aus ihm heraus.

„Ich verkrieche mich nicht.“, brüllte sie zurück. Auch ihr war in diesem Moment bewusst, dass sie mit der Beziehung spielte. Aber sie würde es sich nicht gefallen lassen, dass er sie behandelte wie eine Dienstmagd. Das ihr der Griff weh tat ließ sie sich nicht anmerken.

„Ich stehe ja auch dazu. Es war mein Fehler, dass ich dem Flehen Rins nachgegeben habe. Das habe ich schon lange begriffen.“, konterte sie. „Was verlangst du noch?“, wollte sie von ihm wissen. Und zum ersten Mal, wenn sie sich stritten war Ena nicht in die Sie-Form gefallen. Allerdings war es die Frage ob dies ein gutes oder ein schlechtes Omen war.

„Ist ja toll, dass du es einsiehst und warum sitzt du dann hier wie ein Häufchen Elend?“, wollte Sesshoumaru von seiner Liebsten wissen. Aber als er hörte was er von ihr verlangte, war er unschlüssig ob er es sagen sollte oder nicht. „Dass auch du dich ein wenig änderst.“, entschied er sich dazu es doch zu erzählen. „Ich habe eingesehen, dass ich oft mit meiner Art über das Ziel hinausschieße, aber du hast noch nicht bemerkt, dass du mit deiner Art die Wesen in deinem Umfeld verletzen kannst.“, setzte er noch hinterher.

„Weil es mein…“, weiter kam Ena nicht, denn im nächsten Moment war ihr Blick erst traurig, dann mehr verwundert, weil er es einsah und zu Letzt brach er. „Wenn das alles ist was du dir wünscht, dann werde ich es versuchen.“, meinte sie tonlos.

‚Bin ich wirklich so schlecht?’, fragte sie sich in Gedanken. Aber sie sagte erst einmal nichts weiter, da sie nicht wusste was sie ansonsten noch dazu sagen sollte.

Sesshoumaru sah Enas Gesichtsausdrücke sehr genau und in diesem Moment war sein Zorn irgendwie verraucht. Sie schaffte es doch immer wieder, dass er sich schlecht fühlte, auch wenn eigentlich kein Grund dafür vorhanden war.

„Das ist schön, das du es versuchen willst.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. „Können wir dann jetzt auch gehen, oder willst du hier Wurzeln schlagen?“, fragte er noch bei ihr nach. Von ihren Gedanken hatte ja keine Ahnung und auch nicht von ihrem eigentlichen Problem.

„Wir können gehen.“, kam es fast mechanisch von Ena, da sie noch immer in ihren Gedanken verweilte. „Und Wurzeln werde ich keine schlagen, keine Sorge.“, kam es in einem fast normalen Tonfall von ihr. Ihre Gedanken und Gefühle versteckte sie hinter einem leicht besorgten Gesichtsausdruck, denn das ging niemanden mehr was an.

Sesshoumaru nickte nur und hielt ihr den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte. „Dann wollen wir mal sehen wie es Rin geht.“, sagte er noch zu ihr, bevor er losging.

Ena zog es vor sich stumm bei ihm einzuhaken und ging mit dem Thronfolger zusammen zum Schloss zurück.
 

Im großen Festsaal des westlichen Schlosses gab es eine junge Frau, welche ziemlich nervös war. Sie war sich sicher, dass sie sich um ihre Gäste kümmern müsste, aber irgendwie gelang es ihr nicht.

‚Wo bleiben sie denn so lange‘, fragte sie sich immer und immer wieder. So schwer konnte es doch nicht sein ein paar Kinder zu finden.

„Sie werden schon gesund und munter wieder nach Hause kommen.“, konnte sie die Stimme ihres Schwiegervaters hören. Dieser verstand sehr gut was in Kagome vorging, aber sie konnten halt nur abwarten.

„Ich hoffe es, Vater!“, sagte Kagome. Auch wenn sie es versuchte so konnte sie sich einfach nicht entspannen. Selbst die Damen der Gesellschaft konnten die junge Frau nicht aufheitern. Aber als die Türen zum Saal aufgingen, drehte sie sich so schnell um, wie noch nie in ihrem Leben.

‚Lass es ihnen gut gehen‘, dachte sie noch, bevor sie genau erkennen konnte wer dort in der Tür stand.

Sie lief so schnell sie konnte und nahm einen der Ankömmlinge in die Arme. „Kami sei Dank!“, sagte sie einfach nur. „Ich hatte so eine Angst.“, kam es über Kagomes Lippen.

„Nun hab dich nicht so, Neechan.“, meinte der braunhaarige Junge in den Armen der Prinzessin. „Ich hatte Riesen Spaß und Shippou und Kirara haben sehr gut auf mich aufgepasst.“, setzte er noch nach und schaffte ein Lächeln.

„Genau!“, schob sich nun ein Rotschopf dazwischen. „Du erdrückst deinen Bruder noch, wenn du so weitermachst, Kagome!“, kam es tadelnd von Shippou.

InuYasha sagte gar nichts. Er beobachtete diese Szene einfach nur, glücklich dass alles gut ausgegangen war.

Kagome sah nun ihren Bruder an und ihr Blick hatte etwas Tadelndes. Auch wenn sie glücklich war, musste das jetzt einfach raus, sonst würde sie das auffressen.

„Wie kannst du einfach aus dem Schloss verschwinden? Wie oft habe ich dir gesagt wie gefährlich das ist? Wie oft?“, fragte sie nach. Auch wenn sie ernst klingen wollte, so konnte sie es einfach nicht. Noch schlimmer, sie fing an zu weinen und kannte den Grund nicht.

War es aus Angst, oder aus Erleichterung?

Sie wusste es nicht und wieder drückte sie ihren kleinen Bruder an ihr Herz.

„Mach nie wieder solch eine Dummheit.“, kam es noch von ihr unter kleinen Schluchzern.

„Ich weiß. Aber Rin meinte, dass es okay sei und wir die Erlaubnis hätten. Bitte entschuldige, dass du dir Sorgen machen musstest.“, sagte Souta und ergab sich in die nächste Knuddellei.

InuYasha seufzte, als er die Tränen seiner Frau roch.

Warum weinte sie denn schon wieder? Deswegen ging er nun zu ihr.

„Ruhig, Süße. Es ist doch alles in Ordnung.“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, da er seitlich hinter ihr stand.

Eiliko hingegen war, gefolgt von Ena, zu seiner Frau getreten.

„Es geht allen soweit gut.“, meinte er nur, als Etsu ihre Tochter genau musterte.

„Mir geht es gut, Mutter.“, erwiderte Ena verbarg aber, dass sie Schmerzen im Knöchel hatte.

Kagome war so erleichtert, dass ihr Bruder wieder da war und als ihr Mann hinter sie trat, drehte sie sich schleunigst um und nahm nun ihn in den Arm.

„Ich danke dir, Inu.“, kam es leise von ihren Lippen.

Sie hatte das Gefühl, dass sie sich nicht mehr länger auf den Beinen halten könnte, wenn sie sich nicht an ihren Gatten anklammerte.

Etsu dagegen musterte ihre Tochter sehr genau. Sie musste einfach feststellen ob sie wirklich nicht verletzt war.

„Oh Baby!“, kam es nur von ihren Lippen und schloss ihre Tochter in ihre Arme.

Ena zog eine leichte Schnute, als ihre Mutter so ankam und zum ersten Mal fand sie den Mut sich dagegen zu sträuben. Es war als wäre sie eine andere Persönlichkeit in diesem einen Moment, wo sie diese Abwehr tätigte.

„Also wirklich, Mutter.“, begann die östliche Prinzessin dann auch. „Es ist ja nicht so, dass es mich stört. Aber ich werde in knapp sechs Wochen 670 Jahre alt. Da ist man kein Baby mehr.“, setzte sie noch hinterher. „Und schon gar nicht, wenn man eine eigene Familie gründen will.“, kam es dann noch als Begründung.

„Das mit der Familie wirst du dir wohl bei deinem momentanen Verhalten abschminken können.“, begann Eiliko. „Ich denke nicht, das Sesshoumaru dich heiraten wird. Solange wie du dich nicht änderst, wird das nichts.“, meinte er.

„Wenn du dich um meine Erziehung gekümmert hättest, dann wäre es nicht soweit gekommen.“, konterte Ena.

„Kind, dann würdest du auch nicht von ihm geliebt werden.“, sagte Etsu entsetzt.

„Ich bin verdammt noch mal kein Welpe mehr!“, protestierte nun Ena, aber noch in einem gemäßigten Ton.

InuYasha sah das Verhalten seiner Frau mit leichter Sorge und hob sie hoch, um mit ihr zu seiner Mutter und seinem Vater zu gehen.

Mittlerweile war auch sein Bruder dort angekommen. Als sie dort ankamen, setzte er seine Frau auf einen der Sessel, da sich seine Mutter ebenfalls setzten musste.

„Wieder besser, Süße?“, wollte der Hanyou dann besorgt wissen.

Kagome war sehr erleichtert, dass ihr Mann sie hochhob, denn lange hätte sie nicht mehr stehen können.

„Ja, danke, Inu.“, sagte Kagome als sie auf den Sessel gesetzt wurde. „Danke.“, setzte sie noch hinterher und nun begann sich die westliche Prinzessin auch wieder zu beruhigen.

Sesshoumaru konnte nur mit dem Kopf schütteln als er Kagomes Ausbruch mitbekam.

Was war los? Normalerweise war sie doch ziemlich taff und plötzlich lag sie weinend in den Armen ihres Mannes.

‚Frauen!‘, ging ihm da nur durch den Kopf.

Von dem Gespräch zwischen Ena und ihren Eltern bekam er fast nichts mit.

Aber als er zu der Familie der östlichen Prinzessin sah, wurde er schon ein wenig ratlos.

Was war da denn schon wieder los?

So kam es, dass er vor Neugierde und Sorge anfing zu lauschen und den letzten Teil des Gesprächs mitbekam. Er war sehr stolz auf Ena, dass sie ihrer Mutter Paroli lieferte. Aber was ihre Eltern Ena an den Kopf geworfen hatten, konnte er nicht auf sich sitzen lassen. So verabschiedete er sich bei seiner Familie und ging zu der östlichen Familie.

„Warum sollte ich sie nicht lieben?“, fragte er einfach mal in die Runde, da er nicht alles mitbekam.

Ena wollte gerade etwas sagen, als sie Sesshoumarus Stimme vernahm. „Das hat nichts mit jetzt zu tun, Sess.“, wich Ena dem Thronfolger aus.

„Doch Ena, das hat es.“, meinte nun Etsu. „Ich meinte gerade, dass wenn Eiliko sie so erzogen hätte, wie Ena es gerade meinte, es keine Liebe zwischen euch beide geben würde. Denn dann wäre sie einfach zu kühl erzogen worden und auch mehr zum kämpfen. Das braucht sie nicht. Ena soll kein Jungenersatz sein.“, haute nun Etsu dem Pärchen eins vor den Bug.

Sesshoumaru dachte er würde falsch hören. Glaubte Etsu, dass wirklich?

Ena hätte ihrer Mutter eine kleben können. „Mach mich ruhig lächerlich.“, meinte sie und seufzte einmal tief. „Sess liebt mich und das sollte für euch reichen.“, setzte sie noch hinterher. Sie hoffte allerdings auf eine Bestätigung von seiner Seite.

„Was soll ich dazu sagen?“, stellte der westliche Thronfolger erst einmal eine Gegenfrage. „Ich denke, dass du deine Tochter schon gut erzogen hast, Etsu, aber du hast sie zu sehr in Watte gepackt.“, begann er, denn auch wenn die Wahrheit wehtat, so musste es ihr einer mal sagen und er würde auch nicht zulassen, dass jemand seinen Schatz bloßstellte.

Als er dann Enas letzten Satz hörte, konnte er nur schmunzeln. Unvermittelt nahm er sie an der Hüfte und gab ihr ein kleines Küsschen.

„Ja, das tue ich.“, sagte Sesshoumaru zu ihr. „Sehr sogar.“, das wiederum flüsterte er Ena nur ins Ohr, damit es auch nur sie verstand.

Ena lächelte leicht. Doch schon im nächsten Moment verging es ihr, als sie ein Ziehen spürte.

‚Was?’, ging es ihr durch den Kopf. ‚Das ist, nicht wahr?’ Ruckartig ging ihr Blick nach unten.

‚Doch!’, war ihr nächster Gedanke.

Sie hoffte, dass es niemand bemerkt hatte.

„Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich mich gerne setzten. Immerhin meinte Lord Shigeru, dass ich mein Bein nicht zu sehr belasten sollte und ich möchte es nicht darauf ankommen lassen.“, sagte sie und reckte ihren Kopf etwas Richtung Sesshoumarus Ohr.

„Ich dich auch.“, kam es ebenso leise wie er davor. „Würdest du mich bitte zu einem Sitzmöbel bringen!“, bat Ena ihren Liebsten.

Etsu hingegen war, als hätte sie einen Schuss vor den Bug bekommen. Es tat weh, auch wenn es vielleicht richtig war, was Sesshoumaru da sagte. Doch sie konnte nichts mehr darauf antworten, da Ena wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Sesshoumaru fing an zu lächeln als er die Worte Enas hörte. Er wusste ja nicht, dass bald wieder Probleme auf ihn zukamen. Hatte keine Ahnung, dass sie schon wieder Schmerzen zu haben schien. Dennoch war er stutzig als sie ihn fragte ob er sie zu einem Sitzmöbel bringen würde.

„Natürlich, Schatz!“, sagte er zu Ena und nahm sie einfach auf seinen Arm. „Wenn ihr uns entschuldigt.“, sagte er zu Enas Eltern und brachte sie auf ein Sitzmöbel in der Nähe seiner eigenen Familie.

„Danke, Sess!“, sagte Ena dankbar, als er sie auf einen der Sessel setzte. „Ich denke das war eine Warnung meines Körpers, damit ich auch ja nicht zu viel mache.“, kam es von ihr, als sie endlich saß. Dass dies vorhin auch mit ein Grund war, weshalb sie nicht sofort folgen wollte, sagte sie aber nicht. Da sie einfach nicht für schwach gehalten werden wollte.

„Das ist schon in Ordnung.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. „Es ist schön, dass du die Warnungen deines Körpers ernst nimmst.“, setzte er noch hinterher und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund.

Ena erwiderte den kurzen Kuss und wies dann mit ihrer Hand in eine kleine Ecke. „Sieh dir die beiden da mal an.“, meinte sie nur. „Scheint als hätten wir ein neues Paar.“, fügte sie dann noch mit einem Lächeln an.

Sesshoumaru folgte dem Fingerzeig seiner Angebeteten und dachte er würde nicht richtig gucken. „Sag mir, dass ich träume, Ena.“, kam es vollkommen perplex von dem Thronfolger, denn er konnte es einfach nicht glauben. „Shigekazu und… wie hieß die noch mal?“, wollte er von Ena wissen, denn irgendwie hatte er den Namen der Prinzessin, welche bei dem Zweitgeborenen von Shigeru stand vollkommen vergessen.

„Sie heißt Sadeh, Sess.“, sagte Ena und es kam doch leicht tadelnd. „Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?“, meinte sie noch und knuffte ihn leicht in die Seite.

„Ja richtig, Sadeh.“, sagte er. Aber als Ena ihn fragte, wo er mit seinen Gedanken war, fing er leicht an zu Grinsen. „Na wo wohl! Bei der schönsten Frau hier im Saal.“, kam es leicht verschmitzt und er hoffte, dass sie seine Anspielung genau deuten würde.

„Das kann ja nicht ich sein.“, sagte Ena, da sie im Moment so gar nicht fand, dass sie die Schönste sei. „Es sei denn du meinst damit jene Frau, in welche du dich damals verliebt hast.“, setzte sie noch hinterher.

„Von welcher Frau sprichst du denn, bei Kami?“, kam es vollkommen perplex von Sesshoumaru. Er konnte sich an keine Frau erinnern, in die er sich verliebt haben sollte. Außerdem dachte der Thronfolger, dass sie sich durch sein Kompliment geschmeichelt fühlte, aber da hatte er sich wohl geirrt.

„Ich meine die WolfsYoukai, welche schöne lange seidige Haare hatte und eher selten in Problemen steckte.“, erklärte sie und hoffte das er nun wusste wen sie meinte.

In Sesshoumaru arbeitete es richtig. Eine WolfsYoukai mit langen seidigen Haaren. Er hatte keine Ahnung, aber dann machte es langsam klick bei ihm.

Sie sprach von sich selbst, als sie noch lange Haare trug. Hatte sie denn noch immer Probleme mit ihrer neuen Frisur?

„Hm… ja, das kann durchaus sein, aber die WolfsYoukai mit dem seidigen und kürzeren Haaren hat mir vollkommen den Verstand geraubt und zwar so sehr, dass ich mir ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen kann. Am liebsten würde ich diese Youkai sofort heiraten.“, setzte er noch hinterher und schloss sie in seine Arme, um sie erneut zu küssen.

„Danke für das Kompliment.“, sagte Ena und erwiderte den Kuss, welchen sie aber fast sofort löste. Auf seinen versteckten Antrag ging sie nicht weiter ein. „Entschuldige bitte, aber ich möchte wirklich noch etwas warten. Vielleicht haben wir, wenn es ruhiger wird eine Chance.“, erklärte sie und lächelte, allerdings war es kein befreites Lächeln. Nein, es wirkte traurig und belegt.

„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne dabeibleiben und erst Mal nicht mehr in deinen Räumlichkeiten wohnen.“, sagte sie zu ihm. „Bitte gib mir und uns diese Chance zur Ruhe zu kommen. Etwas Abstand kann uns nicht schaden, nachdem was alles passiert ist.“, bat sie.

Sesshoumaru war vollkommen verwirrt, dass En