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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Ein Tag voller schöner Überraschungen

Hallo ihr Lieben,
 

ihr habt sehr, sehr lange darauf warten müssen und viele von euch haben sich ein Ereignis herbei gesehnt. Jetzt ist es endlich so weit. RamDamm und ich wünschen euch sehr viel Spaß beim le-sen!
 


 

Ein Tag voller schöner Überraschungen
 

Der kleine Mamoru war so aufgeregt. Bald würde er seine Freunde nach so langer Zeit wiedersehen. Am meisten freute er sich auf seinen großen Freund.

„Schau Mamoru, da vorne ist das Schloss des Westens. In wenigen Minuten siehst du sie endlich wieder.“, sagte Yasup zu seinem Sohn und schon kurze Zeit später hatten die drei das Schlosstor erreicht. Der Dorfvorsteher zeigte die Einladung und wurde sofort eingelassen.

Mamoru kam aus dem Staunen nicht mehr raus. So groß hatte er sich das Schloss nicht vorgestellt. Hier sah ihn keiner mit einem zweifelnden Blick an. Sogar als er einfach in den Garten lief, sagte keine der Wachen etwas. Doch sein Vater rief ihn schon einen Moment später.

„Mamoru wir müssen rein, bitte komm.“, rief Yasup seinen Sohn zurück.

Der kleine Hanyou ließ sich nicht zweimal bitten, denn immerhin freute er sich sie wieder zu sehen.
 

Kagome und InuYasha standen im Vorraum zum großen Saal um ihre Gäste zu begrüßen und es waren nicht wenige Gäste.

Wen zum Kuckuck hatten sie sich denn alles eingeladen? Beide dachten, dass es weniger Gäste hätten sein müssen, oder kam ihnen der Anschwung nur so groß vor?

Aber auf einmal erspähten Kagomes Augen wirklich liebe Gäste, die sie in ihrer Liste fast ganz oben zu stehen hatten.

„Schau mal wer da kommt, Inu.“, flüsterte Kagome ihrem ‚Mann‘ ganz leise ins Ohr und deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus welcher der besondere Besuch kam.

InuYasha folgte mit seinem Blick ihrer Kopfbewegung und lächelte sofort als er den lieben Besuch erkannte.

„Der Kleine sieht richtig glücklich aus.“, meinte er ebenso leise wie seine Verlobte.

„Ja, das sieht so aus.“, sagte Kagome ganz leise zu ihrem ‚Mann‘. Da es nicht gerade schicklich war, dass Kagome groß etwas bei der Begrüßung sagte, begnügte sie sich bei allen Gästen mit einem Lächeln oder aber mit kleinen Wörtern wie ‚bitte’ oder ‚danke‘.

Sie hatten noch eine Menge anderer lieber Gäste, welche vor den Dreien kamen und dann waren diese Drei endlich dran.

„Danke für die Einladung zur Hochzeit InuYasha und Kagome.“, sagte der Kleine, nachdem der Va-ter schon seine Begrüßung hinter sich hatte.

Als Yasup mit seiner Familie drankam, strahlte Kagome bis über beide Ohren. „Das haben wir doch gern gemacht.“, sagte sie zu Mamoru und lächelte den kleinen Hanyou herzlich an.

„Schön das ihr da seid.“, sagte InuYasha und drückte den kleinen Mann kurz. „Und ist mit dir auch alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach.

„Ja, ja, ja, bei mir ist alles in Ordnung.“, sagte Mamoru zu InuYasha und war Feuer und Flamme für seinen ‚großen Bruder‘, denn er sah InuYasha noch immer als diesen an. „Die anderen Kinder spielen sogar manchmal mit mir und sind nicht mehr ganz so gemein.“, setzte er hinterher, aber dennoch war Wehmut in der Stimme zu hören.

InuYasha konnte nicht anders und lächelte. „Das freut mich. Und sie spielen bestimmt öfter mit dir, wenn es erst zum Alltag geworden ist.“, sagte er und strich dem kleinen Mann einmal über den Kopf. Da kamen auch schon die nächsten Gäste.

Mamoru nickte nur eifrig. Damit hatte InuYasha bestimmt Recht. „Aber mit euch hat das Spielen am meisten Spaß gemacht.“, sagte er noch zu InuYasha, wurde aber schon wieder von seinen Eltern mitgenommen, da die nächsten Gäste ankamen.

„Oh man, das hat so einen Spaß gemacht mit den beiden zu reden.“, beschwerte sich der kleine Mann, bei seinen Eltern. Sie waren aber auch manches Mal gemein.

Die nächsten Gäste waren ‚Lord‘ Neji und Lady Noriko, welche auf das Paar zukamen.

„Eure Lordschaften!“, grüßte InuYasha. „Es freut uns, dass Ihr trotz des Kummers der Einladung nachgekommen seid.“, setzte er hinterher.

„Danke, für diese großzügige Geste, InuYasha-sama.“, sagte Neji und verneigte sich. Obwohl er nun den Titel eines Lords trug, unterlag er noch immer der Gunst der anderen Familien.

InuYasha nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis und begrüßte die Lady des Nordens mit einem Handkuss.

„Es freut uns sehr, dass wir trotz der Unannehmlichkeiten eingeladen wurden.“, sagte Noriko, nach-dem InuYasha ihre Hand geküsst hatte. Sie wusste, dass es dem Brautpaar nicht leicht gefallen sein musste sie und ihren Sohn einzuladen.

Da Kagome ganz nach der Etikette ging, schwieg sie sich zu diesem Thema aus. Wäre es nach ihr gegangen, wäre heute keiner aus dem Norden anwesend, aber leider hatten sie keine andere Wahl gehabt.

Doch schon Sekunden später erhellte sich ihr Gesicht wieder.

„Es freut mich, dass ihr beide es nun auch bald geschafft habt.“, hörten sie eine vertraute männliche Stimme.

„Miroku, schön, dass ihr da seid.“, begrüßte InuYasha seinen Freund und hatte für eine Sekunde einen anderen ebenso vertrauten Geruch in der Nase, doch er schollt sich einen Dummkopf. Es konnte gar nicht sein, da sie ja hier in der Sengoku Jidai waren.

„Hallo Sango, Kirara, Shippou.“, begrüßte er all seine Freunde.

„Hallo.“, kam es nur von Kagome, denn sie wusste einfach nicht was sie sagen sollte. Sie freute sich so sehr ihre Freunde endlich wiederzusehen. Aber dann konnte sie eine ihr mehr als nur ver-traute Stimme hören und sie dachte sie würde jeden Moment umkippen.

„Inu-no-nii-chan.“, war eine fröhliche leicht männliche Stimme zu hören und schon bald lief dieser auf seinen größten Helden zu.

Die Ohren zuckten, als sie die Stimme hörten. Als sie den Namen wiederholte, hatte diese Person mittlerweile die Aufmerksamkeit der ganzen Familie Taishou. Denn es konnte nicht angehen, dass ein Prinz so begrüßt wurde.

InuYasha drehte sich nun zu der Stimme um und wurde im nächsten Moment nur stürmisch um-armt.

„Souta!“, kam es verwirrt über seine Lippen.

Denn das konnte eigentlich nicht sein. Doch nun schob er den angehenden Teenager von sich weg und besah ihn sich genauer.

Kagome drehte sich unverwandt zu der Stimme um. Sie dachte sich verguckt zu haben.

„Souta.“, kam es nur ganz leicht über ihre Lippen, aber schon sehr bald stand eine Frau mittleren Alters vor ihr und so war es um Kagome geschehen.

„Mama!“, kam es nur von ihr und Sekunden später lag sie ihrer Mutter in den Armen und weinte wie ein kleines Mädchen. Nie hätte sie gedacht ihre Mutter und Souta hier zu sehen und so war ihr die Etikette in diesem Moment vollkommen egal.

InuYasha belächelte dieses Bild. Aber auch er ging in diesem Moment zu seiner Schwiegermutter und nahm die zwei Frauen in den Arm.

„Egal wie ihr hierhergekommen seid, es ist schön das ihr zwei da seid.“, sagte er und drückte die beiden neuzeitlichen Frauen. Doch schon im nächsten Moment hörten sie eine männliche Stimme, die sich Gehör verschaffte.

Ein Youkai im Raum war über die Anrede des jungen Mannes, welcher in den Raum gerannt kam nicht sehr begeistert. „Was war denn das eben?“, kam es verärgert von dem Youkai mit dem Namen Sesshoumaru. „Es kann nicht angehen, dass der junge Mann dich einfach mit Onii-chan anspricht.“, setzte er noch hinterher.

Souta sah betreten zu Boden. Da war er doch tatsächlich in ein ungewohntes und ungewolltes Fettnäpfchen getreten. Er hatte seinen ‚großen Bruder’ doch nur begrüßen wollen und da hatte er einfach nicht darauf geachtet, was er in diesem Moment sagte.

„Es tut mir sehr leid, InuYasha-sama.“, kam es betreten von dem jungen Mann aus der Neuzeit und diese Worte wollten nicht wirklich zu dem aufgeweckten jungen Mann passen.

„Hör bloß mit dem bescheuerten sama auf, Souta.“, kam es von dem Hanyou. „Wäre ja noch schöner, wenn mein Schwager mich damit anreden muss.“, stellte er den Stellenwert des fremden Jungen gegenüber seinem Bruder dar. „Und ich habe es dir erlaubt mich so zu nennen, also warum sollte sich daran etwas ändern?“, meinte er und lenkte einen Moment später ein, als er den strafenden Blick seines Bruders sah. „Aber Onii-chan hat recht, Souta. Es war unangebracht. Bitte nenne mich während der Feier einfach beim Namen, das dürfte auch für Sesshoumaru in Ordnung sein, oder Onii-chan?“, fragte er bei seinem großen Bruder nach.

Doch dann löste er sich ganz von den Frauen und trat zu den beiden. „Darf ich dir denn den jungen Mann vorstellen, Onii-chan?“, wollte der Bräutigam dann noch wissen.

Ena hätte Sesshoumaru am liebsten vor der versammelten Gesellschaft eine geklatscht. Doch sie hielt sich dezent zurück, auch wenn es ihr in diesem Moment sehr schwerfiel. Denn anscheinend hatte ihr Liebster nicht bemerkt, dass diese beiden Menschen Kagome sehr viel bedeuteten. Das war auch der Grund weshalb sie nicht mit ihm zu InuYasha und Kagome gegangen war, sondern sich einfach unterwegs von dem westlichen Thronfolger löste und nun allein in der Weltgeschichte stand und das Bild dort stumm lächelnd betrachtete.

Sesshoumaru stand einfach nur erwartungsvoll vor seinem Bruder und sagte keinen Ton mehr. Es war ihm egal wie gut InuYasha diese Familie kannte. Er würde nicht zulassen, dass jemand seinen kleinen Bruder nicht nach Rang und Namen behandelte. Denn das hatte dieser nicht verdient. Si-cher er war noch immer kein Youkai, aber dennoch der verantwortungsvollste Hanyou den er je kennengelernt hatte. Sein Bruder stand eben zu dem was er tat, das hatte er schmerzlich lernen müssen. Und so nickte er seinem kleinen Bruder zu, da er wissen wollte, wen er genau im Auge behalten müsste, nicht ahnend, dass er nun ebenfalls in ein verdammt tiefes Fettnäpfchen treten würde.

Als er die Zustimmung seines Bruders hatte grinste InuYasha und sagte: „Souta, der etwas mürri-sche Youkai vor dir ist mein großer Bruder Sesshoumaru.“, begann InuYasha und sah seinen Bru-der mit so einem ernsten Blick an, dass es einem Angst machte, bevor er weitersprach.

„Dieser junge Mann hier ist MEIN Schwager Souta Higurashi. Er ist Kagomes jüngerer Bruder. Aber frage mich nicht wie er hierherkam. Denn das weiß ich auch nicht wirklich.“, das Letzte sagte der Hanyou so leise das nur sein Bruder ihn wirklich verstehen konnte.

„Eure Lordschaft.“, verneigte sich Souta vor dem Youkai mit den kühlen goldenen Augen. Er spürte regelrecht den Unterschied zwischen den beiden Halbbrüdern.

‚Sagte Kagome nicht, dass er auch netter ist?’, fragte er sich in Gedanken.

Sesshoumaru nickte nur leicht, als Souta sich verbeugt hatte. Das war ja nun verdammt peinlich. Er musste innerlich erst einmal zur Ruhe kommen und sich sortieren.

„Es freut mich dich kennenzulernen, Souta.“, sagte er danach zu dem Teenager.

Kagome derweil hatte ihre Mutter noch immer nicht losgelassen. Sie hatte einfach Angst, dass diese einfach so verschwinden könnte, sollte sie ihre Mutter loslassen. Aus diesem Grund hatte sie sich bei ihrer Mutter einfach untergehakt.

„Sesshoumaru, darf ich dir meine Mutter vorstellen?“, fragte sie bei ihrem Schwager in Spe, als sie ihre Mutter zu dem Youkai geführt hatte. „Mama, das ist mein Schwager Sesshoumaru. Der älteste Sohn des Inu no Taishou.“, mit diesen Worten sah sie sich um, in der Hoffnung ihren Schwiegerva-ter zu finden.

Dieser stand allerdings etwas weiter abseits, denn er wollte die Familienzusammenkunft einfach nicht stören. Er freute sich für Kagome, dass ihre Mutter und ihr Bruder anwesend waren. Denn er hatte jedes Wort dank seiner sehr guten Ohren verstanden, was sie da gerade sprachen.

InuYasha jedoch fand diese Zurückhaltung seines Vaters nicht so schön. Er wollte schon gerne, dass sie sich kennen lernten, deswegen ging er auch zu seinem Vater und holte ihn und seine Mutter. Dabei kam er auch an der noch immer alleinstehenden Liebsten seines Bruders vorbei.

„Auch dir würde ich gerne Kagomes Familie vorstellen, Ena.“, sagte er im Vorbeigehen zu der WolfsYoukai.

Nun war die östliche Thronfolgerin in der Patsche. Denn noch immer war sie über das Verhalten ihres Liebsten sauer, aber das wollte, beziehungsweise sollte sie lieber nicht zeigen. Es lag der jun-gen Frau fern dem westlichen Prinzen die Freude zu nehmen. Mit Sesshoumaru würde sie dann einfach später über diese unschöne Szene reden. Deswegen nickte sie nur leicht und trat wieder zu ihrem Liebsten um sich bei diesem einzuhaken.

„Inu no Taishou.“, sagte Kagome, als InuYasha zusammen mit dem Familienoberhaupt und dessen Gemahlin bei der Gruppe ankam und ganz der Etikette folgend, neigte die junge Frau ihren Kopf leicht und machte einen leichten Hofknicks.

„Natürlichkeit, Kagome.“, kam es sofort vom Taishou, denn er mochte es ganz und gar nicht, wenn sich seine Schwiegertochter vor ihm verneigte. Das musste weder Kagome noch Ena und auch für Rin galt das nicht.

„Du siehst sehr gut aus, mein Kind.“, entkam es seiner Kehle, doch er bereute seine Worte nicht, denn nach der Hochzeit würde er ja eine Tochter dazu gewinnen, vielleicht auch sogar bald noch eine zweite Tochter dazubekommen. Was er sich für Kagome wünschte, denn er hatte schon be-merkt das die beiden Frauen seiner Söhne gut mit einander auskamen.

„Danke schön.“, sagte Kagome und wurde leicht rot. So kam es auch, dass sie gar nicht in der Lage war, ihre Familie selbst vorzustellen.

Sesshoumaru strahlte richtig als Ena sich endlich wieder bei ihm einhakte. Dass noch ein Donner-wetter auf ihn zukommen würde, das ahnte er nicht im Geringsten. Was wohl auch damit zusam-men hing das Ena nichts weiter sagte, als sie sich bei Sesshoumaru einhakte. Denn ihre Neugierde hatte bei ihr überwogen und so wartete sie darauf, dass ihre Vermutung bestätigt werden würde.

InuYasha lächelte als er die Worte seines Vaters hörte und dann Kagomes Röte sah. Deswegen übernahm er dann auch das vorstellen der nicht geladenen Gäste.

„Vater, ich würde dich gerne mit Kagomes Familie bekannt machen. Zumindest mit zwei der drei weiteren Mitglieder.“, begann der Hanyou. „Das hier ist Hiromi Higurashi, Kagomes Mutter.“, bei die-sen Worten deutete er auf seine Schwiegermutter.

„Ah, sehr erfreut.“, sagte der Taishou in einem freundlichen Tonfall zu Hiromi und reichte ihr seine Hand zum Gruß. Von Kagomes Familie würde er keine Hofknickse erwarten, weil sie ja auch ir-gendwie mit seiner Familie verwandt waren.

„Es freut mich ebenfalls ihre Bekanntschaft zu machen, Inu no Taishou-sama.“, sagte Hiromi und streckte nun ebenfalls ihre Hand aus um die Geste des Familienoberhaupts zu erwidern.

„Und wer ist dieser aufgeweckte junge Mann?“, fragte der Taishou als er sich zu Souta wandte. Al-lerdings konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er diesen jungen Mann anblickte, denn die Begrüßung von InuYasha hatte er sehr genau mitbekommen, denn schließlich hatte er von allen die besten Ohren hier.

„Mein Name ist Souta Higurashi, Inu no Taishou-sama und ich bin Kagomes kleiner Bruder.“, stellte sich der junge Mann mit einer Verbeugung vor. Denn immerhin wollte er nicht vor dem mächtigsten DaiYoukai in Ungnade fallen und Kagome damit Schwierigkeiten bereiten. „Bitte verzeiht mein un-gebührliches Verhalten vorhin.“, setzte er noch hinterher.

Der Taishou musste aufpassen, dass er nicht laut loslachte. Diese Verbeugungen und die Etikette passten so gar nicht zu dem aufgeweckten jungen Mann, der da vor ihm stand.

„Nun, das ist wohl eine Angewohnheit von dir meinen Sohn so anzusprechen und ich habe auch nichts dagegen.“, sagte er erst einmal zu Souta, aber dann wurde er auch wieder etwas ernster. „Doch in so großer Runde ist es etwas unpassend.“, setzte er noch hinterher, bevor er fortfuhr. „Die Dame neben mir ist meine Gemahlin, Izayoi.“ Damit rückte nun wieder der Fokus von Souta fort und er konnte unbemerkt Luft holen.

„Es freut mich sehr, Izayoi-sama.“, sagte nun Hiromi, wagte aber nicht der Fürstin die Hand zu rei-chen.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Hiromi-sama.“, sagte Izayoi mit einem Lächeln und reichte der neuzeitlichen Frau die Hand. „Auch dir ein herzliches Willkommen, Souta. Es freut mich, dass mein Sohn einen so netten Freund in dir hat. Und wie ich ihn kenne freut es ihn, dass du ihn großer Bruder nennst.“, wandte sich die westliche Fürstin an den jungen Mann aus der Neuzeit.

Nun wurde Souta knallrot und sah betreten zu Boden, ehe er der Fürstin antwortete. „Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Izayoi-sama.“, sagte er zu der Fürstin und verneigte sich wieder leicht.

Izayoi lächelte einfach nur mütterlich, als sich der junge Mann vor ihr verneigte, reichte ihm aber auch ihre Hand, welche Souta erleichtert annahm. Denn mit den gewohnten Gesten kam er viel besser zurecht, als mit dem ständigen sich verneigen.

Der Taishou wiederum sah nun seinen Ältesten an. Dass dieser Kagomes Familie bereits vorgestellt wurde, hatte er schon mitbekommen, denn die Gesten waren eindeutig gewesen. Des Weiteren hat-te er auch Teile des Gespräches mitbekommen. Aber es gab da eine Person, welche noch nicht vorgestellt wurde und das fand er nicht in Ordnung, denn schließlich würde sie auch bald zur Fami-lie gehören.

„Sesshoumaru, magst du Kagomes Familie denn nicht deine Begleitung vorstellen?“, richtete der Taishou die Frage an seinen ältesten Sohn.

„Doch, natürlich.“, grummelte Sesshoumaru, war aber über das Wort Begleitung sehr verärgert. Dennoch versuchte er das nicht zu zeigen. „Ena, das sind Kagomes Mutter Hiromi und ihr quirliger Bruder Souta.“, sagte er daraufhin und nicht ganz der Etikette entsprechend, da er sich innerlich noch über ihre Betitelung ärgerte.

„So quirlig ist Souta nicht, unsere Rin ist da quirliger.“, meinte Ena mit einem nicht deutbaren Unter-ton. „Es freut mich, dass ich Eure Bekanntschaft machen darf.“, sagte sie an Kagomes Familie ge-wandt.

„Souta, das vorhin darfst du Sesshoumaru nicht übelnehmen. Er ist eigentlich nicht wirklich so.“, meinte Ena so leise, dass es von den Menschen nur Souta verstehen konnte, der ihr gerade die Hand reichte. Bei den Youkai der Familie sah das allerdings schon anders aus. InuYasha grinste was das Zeug hielt, als er den Gesichtsausdruck seines Bruders sah. Doch dann meinte Ena so ganz beiläufig: „Ihr seid unhöflich, Sesshoumaru.“ Damit sprach sie auf seine versäumte Vorstel-lung an.

Sesshoumaru drehte innerlich mit seinen Augen. Konnte man denn nicht eine Sache nach der an-deren machen? Auch dass sie ihn so kompromittierte, störte ihn in gewisser Weise, doch er sagte aber jetzt nichts dazu.

„Dazu wollte ich doch gerade kommen.“, sagte er erst einmal zu seinem Herzblatt. „Die junge Dame hört auf den Namen Ena und ist meine Verlobte.“, stellte er nun die östliche Thronfolgerin und damit auch seine Liebste vor. Den letzten Teil sprach er jedoch so leise aus, dass wirklich nur die Perso-nen es hörten, welche in der unmittelbaren Nähe zu ihnen standen, sprich seine und Kagomes Familie.

„Das ist aber noch nicht offiziell, also wäre es schön, wenn ihr darüber noch Stillschweigen bewah-ren würdet.“, bei diesem Satz sah er Souta ganz besonders scharf an auch wenn er selbst nicht wusste warum. Doch er wollte sicher gehen, dass es nicht zu früh ans Licht kam. Wobei natürlich die Familien, welche sie besser kannten, diese Tatsache schon längst bemerkt hatten.

Souta jedoch zuckte unter dem Blick des Thronfolgers zusammen. Der hatte ja eine ‚fantasti-sche‘ Laune. Da hieß es wohl vorsichtig zu sein mit dem was man machte und sagte.

„Das ist ein sehr schöner Name, Ena-sama.“, meinte Hiromi, als sie einander vorgestellt wurden.

„Danke, auch mir gefällt er sehr.“, meinte die östliche Prinzessin nur, denn mehr konnte sie in die-sem Moment nicht sagen, da sie unterbrochen wurden.

„Ich störe ja nur ungern, aber können wir euch vieren Kagomes Familie anvertrauen? Wir müssen leider wieder zurück, da kommen noch immer Gäste.“, sagte nun InuYasha und hakte seine Verlob-te unter. „Wir sehen uns gleich wieder.“, meinte er noch während er pflichtbewusst seine Verlobte fortführte.

„Aber natürlich.“, kam es gleich vom Taishou, denn dieser hatte Kagomes Familie schon ins Herz geschlossen. Er musste zugeben, dass Hiromi eine sehr sympathische Frau war und Souta ein ab-solut netter und aufgeschlossener junger Mann.

Kagome tat sich ungeheuer schwer darin sich von ihrer Familie zu trennen. Ihr waren die restlichen Gäste irgendwie vollkommen egal in diesem Moment. Was wohl auch daran lag, dass sie ihre Mutter und ihren Bruder so lange nicht mehr gesehen hatte. Deswegen hatte die angehende Prinzessin einfach Angst, dass sie vielleicht noch immer träumte und wenn sie aufwachte, würde ihre Familie vielleicht plötzlich nicht mehr da sein und alles wie immer sein. Dennoch ließ sie sich schweren Herzens von ihrem Verlobten fortziehen und InuYasha tat es auch nur ungern, doch sie beide wa-ren nun einmal die Gastgeber bei dieser Feierlichkeit.

„Es tut mir wirklich leid, meine Süße. Aber wir sind nun mal die Gastgeber!“, flüsterte er ihr dennoch liebevoll ins Ohr.

Kurz darauf waren sie wieder an ihrem eigentlichen Platz angekommen. Jedoch verging dem west-lichen Prinzen sofort die Lust, da nun wirklich ungewollter Besuch auf sie beide zukam.

„Lord Daichi, Prinz Daikouru, Lady Kumiko.“, begann er die Familie vom Festland zu begrüßen. „Es freut mich, dass Ihr unserer Hochzeit beiwohnt.“, kam es höflich erzogen von ihm und er blendete für den Moment die Probleme mit ihnen aus.

„Ich weiß.“, flüsterte Kagome ihrem angehenden Mann zu, doch auch ihre Mine veränderte sich schlagartig als sie die Familie des Festlandes sah. Da sie jedoch gut erzogen war und in der Zeit des Krieges auch noch einiges über die fürstliche Etikette gelernt hatte, übte sie sich in Schweigen. Denn so gehörte es sich nun einmal.

Allerdings verzog Lord Daichi erneut sein Gesicht. Musste er sich jetzt etwa mit dem Pack unterhal-ten?

‚Oh, bitte nicht.‘, ging es durch seine Gedanken. Aber er entkam dem nicht da dieses Paar nun ein-mal die Gastgeber waren blieb ihm leider nichts anderes übrig, als sich mit ihnen zu befassen.

„Danke.“, kam es gerade mal von Daichi, da er nicht mehr sagen wollte als nötig, denn schließlich war er sich sicher, dass der Hanyou vor ihm seinen Freund auf dem Gewissen hatte. Denn wenn der Vater dieses Hanyous schon so mächtig war, dann war dieser mit Sicherheit nicht so schwach, wie alle immer dachten.

„Also Frisurentechnisch ist ihre Verlobte noch immer die unterste Schublade.“, kam es von Daikouru, der sich an die Sitten Japans einfach nicht gewöhnen konnte und die Einzelhaft nicht ungestraft lassen wollte. Was wäre es für ihn eine Freude, wenn die Feier aus irgendeinem Grund doch noch platzen würde. Doch das ließ er sich dann doch nicht weiter anmerken.

„Das lassen Sie getrost, das Problem unserer Familie sein. Bei uns ist es ebenso Sitte. Aber das wissen Sie bereits.“, meinte der Hanyou und behielt seine Höflichkeit bei. Denn er hatte nicht vor sich seine Hochzeit von diesem Flegel und dessen Eltern verderben zu lassen.

„Bastard.“, entfleuchte es Daikourus Kehle, jedoch schämte er sich auch nicht dafür. Denn immer-hin war er ein vollwertiger Youkai und sein Gegenüber nur ein halber, wenn überhaupt. In seinem Land wurden solche Wesen als Baby ertränkt.

Kagome musste hart schlucken als sie das Wort hörte. Mit einem schnellen Schritt trat sie auf Daikouru zu und funkelte ihn böse an.

„Und was sind Sie?“, fragte sie und wollte schon zum Schlag ausholen. Wurde jedoch in der Bewe-gung unterbrochen, da sich InuYashas Klaue sofort um ihren Unterarm schlang um das Schlimms-te zu vermeiden.

Bevor jemand anderes, etwas sagen konnte war die Stimme des Hanyous zu vernehmen: „Es mag sein, dass ich einer bin in Ihren Augen. Aber bei uns hier in Japan sagt man Hanyou oder Halbdä-mon dazu. Bastard, diesen Ausdruck benutzen nur jene die selbst nicht wissen wo sie hingehö-ren.“ Seine Stimme klang ruhig, aber es lag ein schneidender Unterton darin. „Und noch eins, dass Ihr Euch hinter Eure Ohren schreiben solltet, Daikouru. Ich bin stolz darauf ein Hanyou zu sein.“, setzte InuYasha noch mit stolzer Stimme hinterher.

Kagome war leicht erschrocken, aber auch dankbar, dass InuYasha sie aufgehalten hatte. Es wäre nicht auszudenken gewesen, was für ein Skandal dies geben würde, hätte sie in diesem Moment wirklich zugeschlagen.

Daikouru jedoch sagte gar nichts mehr dazu und verzog sich schnellen Schrittes. Es konnte doch nicht angehen, dass eine Frau die Hand gegen ihn, einen Prinzen, erheben wollte. Aber das würde dieses Weibsbild ihm noch büßen.

Auch Daichi verzog sich, denn auch er wollte nichts weiter mit den beiden zu tun haben. Die einzi-ge die blieb war Kumiko. Auch wenn sie die Familie nicht wirklich leiden konnte, fand sie, dass ihr Sohn zu weit gegangen war. Denn immerhin waren sie hier nur zu Gast. Es reichte ja schon, dass er immer noch hinter der östlichen Prinzessin her war. Welche Kumiko verstehen konnte, denn der Bruder des Gastgebers passte viel besser zu der WolfsYoukai, wie sie selbst fand, als ihr eigener Sohn.

„Ich möchte mich für die Bemerkung meines Sohnes entschuldigen.“, sagte sie daher zu dem Hanyou und man merkte, dass sie es ehrlich meinte und es von Herzen kam.

„Dafür müsst nicht Ihr Euch entschuldigen, sondern Euer Sohn. Es tut mir leid für Euch, dass man Ihn so erzogen hat.“, sagte der Hanyou darauf nur und wandte sich wieder mit Kagome den ande-ren Gästen zu. Doch wie immer war dieses ganze Szenario nicht unbemerkt geblieben.

Kagome schloss ihre Augen. Die junge Frau war innerlich so aufgewühlt, dass sie sich erst einmal beruhigen musste.

„Danke, dass du mich aufgehalten hast.“, kam es ganz leise von ihr. Man konnte aus ihrer Stimme heraushören, dass sie noch immer ziemlich aufgewühlt war und nicht so schnell zur Ruhe kam wie sie es wünschte.

„Was war gerade los?“, fragte ein Youkai, welcher die Szene ebenfalls beobachtet hatte. Jedoch hatte er leider nichts verstehen können, weil er sich mit Kagomes Familie intensiv beschäftigt hatte. Doch was der Taishou im Augenwinkel gesehen hatte, ließ ihn den Atem stocken, denn es sah so aus, als ob Kagome zuschlagen wollte. Da würde er doch einmal nachfragen müssen, denn das ging auf gar keinen Fall.

InuYasha seufzte kurz auf, das hatte ihm gerade heute noch zu seinem Glück gefehlt, eine Stand-pauke seines Vaters. Etwas das er eigentlich hatte vermeiden wollen. Doch nun kam sie doch noch und das machte ihn innerlich wütend auf sich selbst, dass er nicht Kagomes Wut früher gezügelt hatte um diesen Eklat zu vermeiden.

„Daikouru hat mich einen Bastard geschimpft, da hat Kagome sich angegriffen gefühlt.“, erklärte der Hanyou seinem Vater. „Er hat sie zu dieser Aktion getrieben und da wir alle sehr reizbar sind im Moment, war es ja wohl kein Wunder.“, setzte er noch nach und hoffte, dass sein Vater Gnade vor Recht ergehen ließ.

Der Taishou dachte sich verhört zu haben. Das hatte sein Sohn jetzt nicht gesagt. Er musste sich gründlich verhört haben.

„Bitte WAS?“, kam es lauter als beabsichtig vom Taishou. Dennoch ging es nicht an, dass Kagome einem Gast, auch wenn er nicht erwünscht war, eine klatschten wollte.

„Ich verstehe ihre Gefühle, bitte glaubt mir, aber dennoch war es nicht gerade höflich und der Etiket-te auch nicht entsprechend.“, kam es leicht gereizt vom Obersten der DaiYoukai.

„Ich weiß und es tut mir leid, Inu no Taishou-sama.“, kam es reumütig von Kagome. Sie konnte sich ja selbst kaum verzeihen, dass sie so entgleist war. „Es soll nie wieder vorkommen.“, setzte sie noch hinterher.

Der Taishou seufzte einmal um wieder ruhiger zu werden. „Also gut.“, kam es von ihm. Weil er die Hochzeit auch nicht verderben wollte, ließ er Gnade vor Recht ergehen, aber ein weiteres Mal wür-de er solche Entgleisungen nicht verzeihen. Deswegen befahl er den beiden: „Geht euch jetzt für die Zeremonie fertigmachen!“

„Wie du es wünscht!“, sagte InuYasha und bedeutete Kagome ihm zu folgen, auch wenn sich schon bald ihre Wege trennten und er sich von ihr verabschieden musste. „Wir sehen uns ja gleich wieder.“, meinte er nur und ging in den Raum, wo seine Kleider lagen.
 

Ena verabschiedete sich auch, als der Taishou wieder zurückkam. Denn sie war auch nicht korrekt gekleidet und frisiert, weil es vorhin sehr schnell gehen musste. „Bitte verzeiht aber auch ich werde mich noch mal kurz zurückziehen.“, sprachs und war schneller verschwunden, als Sesshoumaru schauen konnte.

„Ena?“, kam es nur unglaubwürdig von Sesshoumaru, da sie so schnell verschwunden war. Sie war doch fertig gekleidet. Was sollte das also?

„Lass sie!“, kam es vom Taishou, da er sich denken konnte, was Ena wollte und er fand es auch passend. Darum wandte er sich an seine Frau. „Wenn du dich auch noch einmal umkleiden möch-test, solltest du auch langsam gehen, mein Schatz.“, mit diesen Worten gab der Taishou seiner Ge-mahlin einen flüchtigen Kuss und einen leichten Klaps auf den Po.

So verschwanden die Frauen in ihre Gemächer. Wobei Ena schon von Lyra erwartet wurde. Schnell entledigte sie sich ihres Kimonos um sich umziehen zu können.

„Welchen Kimono möchtest du?“, fragte Lyra und zeigte Ena dabei zwei Kimonos. Der eine war nur in den Familienfarben der östlichen Familie gehalten mit silbernen Blüten darauf und der andere war in einem hellen blau mit rotgoldenen Blüten.

Ena musste nicht lange überlegen. „Ich nehme den mit beiden Familienfarben.“, meinte sie mit ei-nem Lächeln. Damit würde sie sicherlich dem Taishou und ihrem Liebsten eine Freude bereiten. Die Haare machte ihr Lyra mit ein paar schönen eisblauen und neuen goldenen Spangen zurück.

„Da werden Männerherzen höherschlagen.“, sagte Lyra, als Ena fertig war. So ging die östliche Prinzessin in den Saal zurück. Ihr Erscheinen löste ein Raunen in der Menge aus und einen em-pörten Laut von Seiten Daikourus.

Der Taishou schmunzelte als er Ena kommen sah. Es freute ihn sehr, dass sie sich für diesen Ki-mono entschieden hatte, denn er hatte durchaus Kenntnis von ihm. Allerdings wurde sein Lächeln breiter, als er Sesshoumarus Gesicht sah. Denn sein Sohn stand wirklich mit offenem Mund da und bestaunte seine Ena von oben bis unten. Sie war einfach nur bildschön. Mit einem Lächeln ging der westliche Thronfolger auf seinen Schatz zu und nahm sie an der Hüfte.

„Du siehst so schön aus.“, kam es leise, aber auch schwärmerisch von Sesshoumaru und es fiel ihm sehr schwer seine Augen von ihr zu lassen.

Daikouru allerdings war nicht so erfreut die östliche Prinzessin so zu sehen, denn er hatte mittler-weile herausgefunden, dass die Farben Rot und Gold zu den Familienfarben der Taishous gehör-ten, wobei hingegen türkis und silber von der östlichen Familie getragen wurde.

„Das ist einfach unverzeihlich.“, sagte er zu sich selbst. Es reichte ja wohl schon aus, dass seine Mutter ihn entschuldigt hatte, aber das war einfach zu viel an Demütigung an diesem Tag für ihn. Allerdings traute er sich auch nicht hier vor versammelter Mannschaft Ärger zu machen. Denn eini-ge der anderen Youkai waren auch sehr mächtig und so verkniff er sich das dann doch. Denn ein Angriff auf den obersten der DaiYoukai Japans konnte sehr schnell in einem Krieg enden und den wollte sein Vater momentan nicht.
 

Eine junge Frau kam gerade in ihrem Gemach an, wo sie schon sehnlichst von ihrer Zofe erwartet wurde.

„Schnell, Mylady.“, sagte die Zofe zu der jungen Frau und hatte diese auch schon am Wickel und half ihr aus dem Kimono herauszukommen.

„Habe ich noch Zeit für ein Bad?“, wollte die junge Frau, welche auf den Namen Kagome hörte, von ihrer Zofe wissen.

„Das Badewasser ist schon längst eingelassen.“, sagte Mira, die Kagome auch schon ins Badezim-mer schleifte. Damit die Prinzessin aber nicht unnötig Zeit im warmen Wasser vergeudete, wusch sie die Prinzessin und half ihr auch aus dem Zuber. Nichts überließ die Zofe heute dem Zufall, denn es sollte einfach alles perfekt sein.

„Das war angenehm.“, sagte Kagome, nachdem sie aus dem Zuber gestiegen war und nun fühlte sie sich auch wieder wohler in ihrer Haut. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass es heute end-lich soweit sein soll.“, kam es aus ihrem Mund.

„Das ist Euer großer Tag, Mylady.“, beschwichtigte Mira. Sie hatte nun den Hochzeitskimono von Kagome in den Händen und half der Prinzessin in diesen. „Sie haben so lange darauf warten müs-sen.“, sinnierte sie noch dabei, denn auch Mira hatte alles mitbekommen. Mit welchen Schwierigkei-ten und Schicksalsschlägen das Prinzenpaar hatte fertig werden müssen.

„Ich weiß.“, sagte Kagome, nachdem sie Miras Worte gehört hatte. Aber als sie den Kimono anhatte, war alle Angst und aller Zweifel wie weggeblasen. Sie besah sich ausgiebig im Spiegel.

„Er ist wunderschön, nicht wahr, Mira?“, sagte Kagome vollkommen überrascht, da sie keine Ah-nung von den besonderen Verzierungen hatte.

Ihr Kimono war der Tradition gemäß in Weiß gehalten worden. Aber eine fünf Zentimeter breite Bor-te aus rotgoldfarbenen Blüten zog sich von der linken Schulter über die Brust, bis hin zu ihrer rech-ten Hüfte. Auf der linken Brust war mit einem goldenen Faden das Zeichen der Familie Taishou eingenäht worden.

„Ihr seid wunderschön, Mylady.“, sagte Mira zu ihrer Prinzessin. „Aber wir müssen noch Eure Frisur machen.“, sagte sie und wartete geduldig, dass Kagome sich vor die Frisierkommode setzte.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Mira mit der Frisur fertig war, denn es wurde nicht einfach nur ein strenger Dutt gemacht, sondern eine aufwendige und wunderschöne Flechtfrisur wo echte Blüten ins Haar eingearbeitet wurden, welche auch noch hervorragend zu Kagomes Kimono passten. Die Blüten waren dank der östlichen Familie alle frisch und mit einem kleinen Trick würden sie auch nicht welken. Dafür hatte die östliche Prinzessin gesorgt. Ena wollte, dass die westliche Prinzessin wunderschön aussah und so hatte sie bei den Blüten, gemeinsam mit ihrem Vater, nichts dem Zu-fall überlassen. Und Mira hatte darauf geachtet, dass die Frisur zwar bis in die Abendstunden hal-ten würde, aber dennoch keine Kopfschmerzen verursachte, denn die Nacht sollte das Paar sich nicht mit Kopfweh auseinandersetzen.

„Du bist eine Künstlerin, Mira.“, schwärmte Kagome, als sie sich nun komplett frisiert im Spiegel sah.

„Bringst du mir bitte noch meine Halskette?“, fragte sie, denn das war ein Detail wovon sie sich nie-mals trennen würde, selbst nach der Hochzeit nicht, das schwor sie sich.

„Aber natürlich.“, sagte Mira. So ging sie zum Schränkchen auf welchem die Kette lag und legte die-se Kagome um den Hals. „Oh, der Verschluss ist beschädigt.“, stellte Mira unmissverständlich fest. „Ich werde ihn mit meinen Krallen zudrücken, damit das kostbare Stück nicht von ihrem Hals fällt.“, kaum ausgesprochen, hatte Mira es auch schon getan.

„Danke, Mira.“, sagte Kagome, denn ihr war dieser Umstand noch nicht aufgefallen. Sie umarmte ihre Zofe und ging vollkommen nervös aus dem Gemach.

Nur noch einen kurzen Augenblick und dann würde sie endlich InuYashas Frau sein. Sie konnte es kaum noch abwarten.

Aber weit kam die Braut nicht, da sie von Lyra, der Zofe Enas, aufgehalten wurde.

„Bitte verzeiht, Mylady, aber dieses Kleinod sollte ich Euch im Auftrage Eures Gemahls bringen.“, sagte diese zur Prinzessin. „Wenn Ihr Euch bitte etwas vorbeugen würdet.“, bat die Zofe Enas, denn da der Hanyou seine Gemahlin nicht sehen durfte, weil es so traditionell in den Youkaifürstenfami-lien gehandhabt wurde, hatte er eben Lyra um diesen Gefallen gebeten.

Kagome war total verwundert, als sie von Lyra angesprochen wurde. Die Zofe hatte ein Geschenk für sie und das auch noch in InuYashas Namen?

Die werdende Prinzessin dachte ihr würden die Augen ausfallen. Dass was Lyra ihr vorführte sah sehr kostbar aus. Das konnte einfach nicht wahr sein.

Dennoch senkte sie ihren Kopf, damit Lyra ihr das Kleinod in die Haare stecken konnte, allerdings hoffte sie, dass ihre Frisur dadurch nicht versaut war.

Als die Prinzessin ihren Kopf neigte, steckte Lyra ihr eine goldene Tiara ins Haar. An der Tiara war ein silberweißer kleiner Schleier befestigt, der mit rotgoldenen Blüten bestickt wurde, die im Licht der Sonne und der Kerzen schimmern würden.

„Der passt wunderbar zu Eurer Frisur und da er sehr kurz gehalten ist beschädigt er sie auch nicht.“, sagte Lyra, denn der Schleier reichte nur bis gerade zur Schulter. Auch hatte die Zofe Enas darauf geachtet, dass sie die Frisur nicht ruinierte. Nun ja, sie hatte heimlich mit Mira und einer weiteren Zofe geübt, damit wirklich nichts schief ging.

„Danke, Lyra.“, kam es von Kagome und schon machte sie sich wieder auf den Weg zum Saal.
 

Während Lyra das Geschenk des Hanyous an dessen Frau befestigte, war dieser damit beschäftigt sich umzukleiden, nachdem er ein ausgiebiges Bad genommen hatte.

Er schmunzelte, als es klopfte und sein bester Freund herein geschneit kam.

„Du bist ja immer noch nicht fertig, InuYasha!“, zog Miroku seinen Freund auf. Da er ein buddhisti-scher Mönch war, würde er leider nicht die Zeremonie durchführen können, sowie Kagome es bei ihm und Sango getan hatte. Dass er vielleicht doch in den Genuss kommen würde, wusste er noch nicht.

„Dieser Suikan lässt sich leider nicht so einfach anziehen.“, seufzte InuYasha, da er darauf bestan-den hatte sich allein anzukleiden.

„Komm ich helfe dir.“, meinte Miroku und es dauerte nicht lange, da war der Hanyou fertig gekleidet. „Du siehst gut aus.“, kam es vom Houshi, nachdem er sich den Hanyou betrachtet hatte.

„Findest du?“, kam es unsicher vom Hanyou. Dieser stand nun vorm Spiegel und betrachtete sein Spiegelbild. Noch immer konnte er sich nicht an diesen Farbton gewöhnen, auch wenn es die Fa-milienfarbe war. Doch dieses Mal hatte er keine Wahl. Nun stand er im weißen Suikan hier, dessen Ärmel blaurot abgesetzt und ebenfalls mit goldenen Blüten bestickt waren. Außerdem hatte er eine rotgoldene Schärpe um, die unten dasselbe Muster wie die seines Bruders trug nur, dass es bei ihm nicht blau, sondern golden war.

„Ja, das finde ich. Kagome wirst du damit glatt umhauen.“, meinte der Mönch, als es klopfte.

„Komm rein, Mira.“, sagte der Hanyou, da er gerochen hatte wer vor der Tür stand. „Ist meine Frau schon fertig?“, wollte er gerne von der Zofe seiner Frau wissen.

„Ja, das ist sie, Mylord. Ich bin hier um Euer Haar zurichten.“, sagte die Zofe und verneigte sich.

„Gut, dann lasse ich Euch mal allein.“, meinte Miroku nur und verschwand dann auch schon wieder aus der Tür.

InuYasha seufzte. „Na komm, Mira. Ich möchte sie nicht unnötig warten lassen.“, sagte der Bräuti-gam mit einem Lächeln.

„Das werdet Ihr auch nicht, Mylord.“, sagte Mira und beeilte sich dem Hanyou die Haare zu richten.

Es dauerte nicht lange, da war dieser auch schon auf dem Weg Richtung Saal, wo die Gäste warte-ten. Tessaiga hatte er vorher hinter seinem Sitzplatz zurückgelassen, denn keiner außer ihm konnte es anfassen und außerdem war immer Kunzite in der Nähe der Schwerter, da auch sein Bruder Tensaiga nicht bei der Zeremonie tragen durfte. Und hier hatte der Vater der beiden das nicht dem Zufall überlassen, denn in dieser Hinsicht fand er, dass nur Kunzite, der Hauptmann seiner Garde, vertrauenswürdig genug war um diese Aufgabe zu übernehmen.
 

Als Kagome im Saal ankam, sah sie sich gleich mit ihrem Schwager konfrontiert.

„Du kommst mit mir mit.“, sagte Sesshoumaru zu seiner Schwägerin in einem bestimmenden Tonfall, der keine Wiederrede zuließ.

„Wo gehen wir denn hin?“, wollte sie von Sesshoumaru wissen, denn Kagome hatte absolut keine Ahnung vom Ablauf der Hochzeitszeremonie, da dies vollkommen im Stress der letzten Tage unter-gegangen war.

„Dahin, wo dein Bräutigam dich nicht sofort sehen kann.“, kam es von Sesshoumaru und er führte Kagome weiter, bis sie zu einer Art Zelt kamen. „So und hier wartest du!“, kam es von dem Thronfol-ger und damit ging er einfach wieder.

„Ähm, Sesshoumaru!“, sagte Kagome, bekam aber keine Antwort von ihrem angehenden Schwager. Irgendwie stand sie jetzt da, wie bestellt und nicht abgeholt. Sie grummelte innerlich, denn der Ärger überwog momentan ihre Nervosität. Und genau das war es, was der westliche Thronfolger damit hatte bezwecken wollen, weil sie ihm einfach zu nervös gewesen war. Ansonsten hätte er ihr natür-lich geantwortet.

InuYasha sah sich kurz darauf ebenfalls mit seinem Bruder konfrontiert, der wieder in den Saal ge-treten war. „Was verschafft mir die Ehre deiner Aufwartung?“, wollte der Bräutigam von seinem Bru-der wissen.

„Das wirst du gleich erfahren.“, kam es nur vom Thronfolger und dieser nahm InuYasha beim Arm um nun ihn hinauszubegleiten. So wie Kagome ließ er InuYasha in einem weiteren Zelt allein zu-rück.

InuYasha grummelte. ‚Das musste ja nun nicht sein. ’, dachte er bei sich und vorbei war es mit der Nervosität und Angst das Kagome vielleicht einen Rückzieher machen würde. Oder gar, dass Lord Daichi die Hochzeit in eine Katastrophe reißen würde.
 

Ena hingegen befand sich mit ihrer Familie und den anderen Gästen schon im Garten. Unauffällig ließen sie und ihre Familie die Natur wieder in herbstlichen Farben erblühen. So wie die Braut sich das für ihre Hochzeit gewünscht hatte. Nach und nach wurde es wieder angenehm bunt und hier und da kamen ein paar neue Herbstpflanzen hinzu. Es musste einfach perfekt sein für diesen Tag.

Als Sesshoumaru wieder in den Saal zu den anderen Gästen gehen wollte, sah er Ena und ihre Familie wie sie den Garten in den schönsten herbstlichen Farben erblühen ließen.

Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er Enas strahlendes Gesicht erblickte.

‚Sie ist voll in ihrem Element.‘ dachte der Thronfolger sich.

Auch wenn es ihm schwerfiel so musste er seinem Blick abwenden und wieder zu den anderen Gästen in den Saal gehen. Jetzt hieß es nur noch auf Ena und ihre Eltern warten und dann konnte es auch schon fast losgehen mit der Zeremonie.

Lange ließ die östliche Familie auch nicht mehr auf sich warten. Doch Ena gesellte sich allerdings nicht wieder zu Sesshoumaru, sondern blieb bei ihrer Familie stehen. Denn noch immer war sie sich nicht 100 Prozent sicher ob sie nun die ganze Zeit bei Sesshoumaru bleiben sollte, oder aber während der Zeremonie bei ihrer Familie bleiben musste. Eigentlich gehörte sie ja noch immer offi-ziell in den Osten und würde somit bei ihrer Familie bleiben müssen.

Sesshoumaru war sehr erfreut als die östliche Familie den Saal betrat. Das hieß, dass er seinen ge-liebten Schatz wieder in die Arme schließen konnte. Aber er war sehr verwundert, dass sie nicht zu ihm kam, sondern bei ihrer Familie blieb.

Was sollte das? Warum tat sie so etwas? Sie wusste doch, dass sie zu ihm gehörte.

„Sie verhält sich vollkommen korrekt.“, kam es leise vom Taishou, dem natürlich nicht entfallen war, dass seine zukünftige Schwiegertochter bei ihrer Familie blieb, denn noch war die Verlobung nicht offiziell bekannt gegeben worden.

„Ich weiß.“, kam es nur mit einem Seufzen von Sesshoumaru. Da musste er sich wohl oder übel fü-gen. Und so blieb er bei seiner Familie, gegen den Drang ankämpfend zu seiner Liebsten zu eilen.

„Sehr verehrte Gäste. Ich möchte Sie bitten meiner Familie und mir nach draußen zu folgen.“, kam es dröhnend vom Taishou, da allgemeines Getuschel geherrscht hatte.

Hiromi und Souta schlossen sich der westlichen Fürstenfamilie an. Noch immer besahen sie sich hier alles staunend. Allerdings war Hiromi verwirrt, warum die Verlobte des Thronfolgers nicht an seiner Seite weilte. Neugierig wie ihre Tochter, wagte sie es diesen anzusprechen. „Bitte verzeiht mir diese Frage, Sesshoumaru-sama. Aber warum seid Ihr nicht in Begleitung der jungen Dame?“, fragte Hiromi, aber so leise, dass es nur der Thronfolger verstehen konnte.

Sesshoumaru verdrehte innerlich seine Augen als er die Frage von Kagomes Mutter hörte. Manch-mal konnten Menschen eben doch nervig sein, entschied er.

„Sie ist noch nicht offiziell meine Verlobte.“, flüsterte er Hiromi zu. „Daher muss sie auch bei ihrer Familie bleiben. Zumindest was das Traditionelle angeht.“, entschied er sich doch auf Hiromis Frage zu antworten. Denn immerhin war das nicht irgendwer, sondern die Schwiegermutter seines klei-nen Bruders und somit waren auch sie beide miteinander verwandt. Eine Tatsache, die ihm dann doch noch ein kleines unauffälliges Lächeln abrang.

„Jetzt verstehe ich. Danke, dass Ihr mir geantwortet habt.“, meinte sie höflich und lächelte leicht. „Ich denke, dass Ihr mit Ena-sama eine sehr gute Wahl getroffen habt.“, kam es noch wissend und sie lächelte ein Lächeln, das entfernt an ihre Tochter erinnerte.

Sesshoumaru nickte nur, denn er hatte nicht mehr viel Zeit um etwas zu erwidern. „Danke.“, sagte er noch, als Hiromi ihm bestätigte, dass er mit Ena eine gute Wahl getroffen hatte. Auch das Lächeln war ihm nicht entfallen.

‚Jetzt weiß ich wo Kagome ihren Charme herhat.‘, ging es ihm durch den Kopf.
 

Als alle Anwesenden draußen waren und ihre Plätze fanden, ging Sesshoumaru einfach weiter und blieb an seinem vorgesehenen Platz stehen. Er bekam große Augen, als er sein Gegenstück zu Gesicht bekam, denn damit hatte er nicht gerechnet.

Nachdem die südlichen Lordschaften ihre Plätze erreicht hatten, folgten die östlichen Lordschaften. Doch auch hier ging eine Person einfach weiter an den ihr zugedachten Platz. Mit einem fast schon schüchternen Lächeln sah sie zum Thronfolger, denn das InuYasha seinen Bruder fragen würde, war ihr klar gewesen.

So war sie auch nicht verwundert, dass er nun neben ihr stand.

Das Kagome aber sie fragte, hatte sie als eine Ehre empfunden, da die Frage schon lange vor dem genauen Termin kam. Und zu diesem Zeitpunkt noch keiner wusste, dass Ena und Sesshoumaru ein heimliches Liebespaar waren.

Als die östliche Prinzessin seine Augen sah, musste sie sich richtig zusammenreißen um nicht los zu lachen, denn er sah einfach nur komisch aus. So kam es, dass sie doch ein etwas breiteres Grinsen im Gesicht hatte. Ihre Augen sagten so etwas wie: ‚Wundert es dich etwa, dass ich es bin? Oder ist es dir nicht recht? ’

Nachdem Sesshoumaru sich von seinem ersten Schreck erholt hatte, lächelte er zurück. Er hatte damit gerechnet, dass Kagome Suna oder Sango fragen würde, aber auf Ena kam er nicht. Denn die beiden waren ja erst seit kurzem näher miteinander bekannt. Dass er sich da aber sehr irrte, wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht.

‚Es freut mich, dass du Kagomes Trauzeugin bist.‘, formte er mit seinen Lippen, denn dadurch war er berechtigt nach der Trauung mit ihr zusammen hinter dem Brautpaar zu gehen, wenn die Zere-monie beendet war und plötzlich dauerte es ihm viel zu lange.

So kam es, dass er seinen Blick zum Vater wandte und seine Augen fragten eindeutig: ‚Wann geht es denn los?‘

Der Taishou konnte nur lächeln als er den Blick seines ältesten Sohnes sah, aber noch war es nicht ganz so weit, denn schließlich war es noch nicht an der Zeit und es saßen auch noch nicht alle. Erst wenn er sich erhob, durften InuYasha und Kagome aus ihren Zelten heraus und plötzlich kam ihm die kleine fiese Idee das noch etwas in die Länge zu ziehen. Und so blieb der Taishou sit-zen, denn noch immer waren nicht alle an ihren Plätzen angekommen.

Der Norden hatte noch nicht Platz genommen, ebenso wenig der Besuch aus Ägypten, der einge-troffen war, während die beiden sich umkleiden waren. Aber das war mit dem Taishou vereinbart worden, da er die zwei überraschen wollte.

Auch die Gäste vom Festland und die anderen waren noch nicht alle an Ort und Stelle angelangt. Danach blieb es noch eine Weile ruhig.

Doch plötzlich kam ein frischer Wind auf und ließ die Blätter rauschen. Was keiner wusste war, dass es von Eiliko eingeleitet wurde, da er fand, dass es langsam Zeit wurde. Denn er wollte die beiden Paare nicht länger als nötig quälen.

Der Taishou sah seinen Freund aus dem Osten an, denn er war ja nicht blöd. Zu oft hatte er schon mitbekommen wie sich der Wind verhielt, wenn Eiliko diesen heraufbeschwor. Dennoch fand er, dass es wirklich Zeit war und so erhob er sich von seinem Platz. Das Zeichen dafür, dass die Zere-monie nun langsam beginnen konnte.

Miroku sah das der Taishou aufgestanden war. Nun schob er die Zeltplane beiseite. Was er da sah, ließ ihn schmunzeln. Sein bester Freund war so ungewohnt aufgeregt.

„Es ist an der Zeit, InuYasha!“, meinte Miroku nur und bedeutete seinen Freund das Zelt zu verlas-sen.

InuYasha holte einmal tief Luft. Nun war es also so weit. In wenigen Minuten würde er seiner Braut gegenüberstehen. Nur eine Sache bereitete ihm Sorgen und die hieß Daichi. Er hoffte nur, dass der Lord des Festlandes so viel Anstand besaß und die heilige Zeremonie nicht stören würde.

„Dann lass uns gehen!“, sagte InuYasha und er legte ein leichtes Lächeln in sein Gesicht. So gin-gen die beiden Männer Seite an Seite in Richtung Schrein, leider war es mehr ein provisorischer Schrein, denn die Zeit hatte nicht für einen richtigen gereicht.

Doch noch bevor sie diesen Schrein erreicht hatten, machte Miroku einen Schritt zur Seite und gab den Platz für Jemand anderes frei.

InuYasha war verwirrt, zeigte es jedoch nicht. Das, was Miroku gerade machte, war nicht üblich und er war verwundert, was diese Änderung sollte. Vor allem aber, weil es so nicht abgesprochen war, doch was dann passierte, erstaunte den Bräutigam noch mehr.

Der Taishou sah mit Freuden, dass sein jüngster Sohn den Weg entlangkam.

Nie hätte er damit gerechnet bei dessen Hochzeit dabei sein zu können. Und auf einmal passierte es, dass er die letzten Jahre noch einmal Revue passieren ließ. Als er InuYasha als kleines Baby gesehen hatte, empfand er so viel Stolz auch wenn er es nicht wirklich zeigen konnte in jenem Mo-ment. Auch fand er, dass sein Jüngster so süß aussah, als er in Leinen gewickelt in den Armen seiner Mutter lag.

Aber er konnte nicht bei ihm sein. Sah ihn nie aufwachsen.

Denn als er, der DaiYoukai, wiedergeboren wurde, war sein jüngster Sohn schon erwachsen und in seinen Augen war so viel Schmerz zu lesen.

Es erfüllte den Taishou mit Freuden, dass sein Jüngster heute die Frau heiratete, welche InuYasha schon verloren zu haben schien.

Nun schritt der Taishou auf den Weg, welcher seinem Sohn noch bevorstand und nahm diesen von Miroku in Empfang. Man konnte richtig sehen, dass die Augen des mächtigsten Youkais zu tanzen schienen.

„Ich bin sehr stolz, dass ich deine Hochzeit miterleben darf.“, kam es so leise über seine Lippen, dass nur InuYasha es hören konnte. Dann geleitete er seinen Sohn den letzten Weg zum Altar, wo sie auf die Braut warteten.

InuYasha war mehr als nur erfreut, dass sein Vater ihn die letzten Meter begleitete. Auch er war in Gedanken an alte Zeiten versunken. Er dachte daran wie seine Mutter, Myoga und viele andere immer von seinem Vater sprachen.

Was war er stolz, dass er ihn damals bei der Verbannung Sou’ungas sehen konnte. Doch als sich sein Wunsch erfüllte, da war er schon ein wenig überrascht wie sehr er plötzlich geachtet wurde und dass von einem Youkai.

Als sie zum Schrein schritten und neben Sesshoumaru traten, wurde dem Bräutigam mehr als nur warm ums Herz. Zum ersten Mal seit langem wurde ihm wieder schwindelig und er musste sich zu-sammenreißen, dass er nicht ins Schwanken kam. „Und ich freue mich, dass ich dir und Mutter die-se Freude bereiten darf.“, kam es ebenso leise von InuYasha.

Der Taishou lächelte seinen Sohn erneut an, ging aber wieder zu seinem Platz. Doch er setzte sich nicht, sondern gab das Zeichen, dass nun auch die Braut kommen konnte.

Als Sango das Zeichen sah, schritt sie auf das andere Zelt zu und betrat dieses.

„Kagome-chan.“, sagte sie zu ihrer Freundin.

Die junge Braut war so nervös geworden, dass sie sich richtig erschrak als sie die Stimme ihrer Freundin hörte. „Sango-chan.“, kam es leise von Kagome.

„Es ist soweit.“, erwiderte die beste Freundin der Braut. Anders als Miroku lächelte sie nicht, da sie noch zu genau wusste wie sie sich auf ihrer Hochzeit gefühlt hatte. Sie trat auf die Plane zu und öffnete diese. „Wir sollten den Bräutigam nicht länger warten lassen.“, meinte Sango.

Kagome schloss ihre Augen und atmete einmal tief durch. Dann schritt sie aus dem Zelt und ließ sich zu ihrem Hanyou führen. Von den Änderungen in den Plänen hatte sie keine Ahnung.

So war auch sie vollkommen überrascht, als Sango auf einmal zur Seite ging und die Braut sich einer anderen Person gegenübersah. Dieses Mal jedoch war es nicht der Taishou, welcher das auch sehr gerne getan hätte. Nein, dieses Mal wartete Hiromi, Kagomes Mutter um ihr Kind zum Bräutigam zufühen.

Während Hiromi ihre Tochter auf sich zu kommen sah, erinnerte sie sich an all das, was sie mit Ka-gome durchgemacht und erlebt hatte. Dabei war es vollkommen egal ob das nur schöne oder auch nicht so schöne Erinnerungen waren. Denn sie alle gehörten dazu und erzählten somit eine kom-plette Geschichte. Sie begann mit der Geburt Kagomes, ging dann über die Kindergarten- und Schulzeit, bis zum plötzlichen Verschwinden Kagomes im Brunnen, dem ersten Auftauchen InuYa-shas in dieser Epoche über viele weitere Treffen mit dem Hanyou. Bis hin zu der Trennung der bei-den durch den plötzlichen geschlossenen Brunnen, dem komischen Verlobten durch den Kagome urplötzlich wieder den Brunnen öffnen konnte, bis hin zu diesem Tag, an dem ihre Tochter heiraten würde. Hiromi hoffte, dass es ein sehr schöner Tag werden würde. So trat sie dann zu ihrer Tochter und sagte leise: „Es freut mich, dass ich doch an deiner Hochzeit teilhaben darf. Wer immer mir das ermöglicht hat.“

Mit einem glücklichen Lächeln führte Hiromi ihre Tochter zum Schrein, wo schon InuYasha unge-duldig auf seine Braut wartete.

Kagome musste mit sich kämpfen damit sie nicht anfing zu weinen. Sie war so unendlich glücklich als sie ihre Mutter sah. Es erfüllte ihr Herz mit Stolz, dass ihre Mutter sie zum Altar führte. „Ich bin auch sehr froh darüber, dass du da bist, Mama.“, sagte die Braut und sie fing richtig an zu strahlen.

Und der Bräutigam nahm seine Braut mit einem Lächeln in Empfang, denn er merkte wie glücklich diese gerade war und das machte auch ihn sehr glücklich. Doch als Kagome dann endlich vor Inu-Yasha stand, dachte sie der Schlag würde sie treffen, denn ihr Hanyou sah so unverschämt gut aus in seinem Hochzeitssuikan. In ihrem Blick spiegelte sich darum auch Liebe und unglaubliches Glück wieder.

Sie dachte gerade daran was sie alles durchmachen mussten und nun würde es wirklich nicht mehr lange dauern dann wäre sie endlich die Frau ihres Hanyous. Und damit hätte alle Angst end-lich ein Ende.

„Du siehst sehr gut aus, Inu.“, flüsterte sie ihrem Schatz zu.

InuYashas Augen strahlten richtig, als er diese Schönheit sah und ihre Worte hörte. Alles passte wunderbar zueinander. Besser konnte er sein Geschenk für seine Frau nicht wählen und das ob-wohl er gar nicht gewusst hatte wie sie gekleidet sein würde.

„Danke, aber mit meiner Prinzessin kann ich es nicht aufnehmen.“, begann der Bräutigam ebenso leise. „Du siehst wie eine Göttin aus.“, fügte er noch hinzu.

Das Hiromi schon wieder zu ihrem Platz getreten war, bekam keiner der beiden mit, da sie viel zu-sehr auf sich konzentriert waren.

Kagome wurde leicht rot als sie die Worte InuYashas vernommen hatte. Sicher hatte sie schon öf-ters Komplimente von ihm bekommen, aber noch nie hatte er so etwas Schönes gesagt.

„Danke.“, sagte sie mit leicht brüchiger Stimme. „Auch für dein Geschenk. Es ist so wunderschön.“, setzte sie noch nach.

InuYasha lächelte. „Freut mich das es dir so gut gefällt.“, kam es erfreut und man merkte, dass es ihn sehr glücklich machte, dass seiner Braut dieses Geschenk gefiel.

Doch mehr konnten sie nicht reden, da schon die Zeremonie begann. Diese dauerte eine ganze Weile und endete mit dem lang erwarteten Kuss des Paares.
 

Kagome war sichtlich erleichtert, als die Zeremonie zu Ende war, denn nun konnte ihr niemand mehr ihren Mann streitig machen und das erfüllte ihr Herz mit einer tiefen Freude. Der Hochzeits-kuss war das Schönste an diesem Tag gewesen. Das war etwas das sie nie vergessen würde, da war sie sich Hundertprozentig sicher.

InuYasha war froh, endlich war Kagome seine Frau. Noch immer konnte er es nicht so recht glau-ben. Doch er bekam nicht die Gelegenheit darüber groß nachzudenken, weil schon die ersten Glückwünsche kamen. Und damit begann der Glückwunschmarathon und das konnte sich über Stunden hinziehen bis das Brautpaar endlich wieder etwas Freiraum haben würde. Jeder wollte Mal dem Paar gratulieren oder zumindest fast jeder.

Als erstes gratulierten Sesshoumaru und Ena, dann der Rest der Familie und so ging es immer wei-ter, bis plötzlich eine Familie vor InuYasha und Kagome stand, welche sie nicht kannten. Deswe-gen sprang der Inu no Taishou ein und stellte die fremden Gäste vor.

Der Taishou war in der Nähe des Paares geblieben, weil er wusste, dass eine Familie auf die Frischvermählten zukam, welche seine Jüngsten so gar nicht kannten.

„InuYasha, ich möchte dir und deiner Frau unsere Ehrengäste vorstellen.“, begann er das Wort zu erheben. „Das ist Lord Narmer mit seiner Gemahlin Lady Neferu und der gemeinsamen Tochter Sa-deh. Sie haben die weite Reise aus Ägypten nicht gescheut, da sie euch zur Hochzeit gratulieren wollten.“, sagte er zu dem Brautpaar.

InuYashas Augen leuchteten einen Moment auf, als er Ägypten hörte. Aber schon im selben Mo-ment fragte er sich warum diese Gäste da waren. Doch bestimmt nicht nur, weil sie einfach so gratu-lieren wollten. Nein, da musste viel mehr dahinterstecken.

„Es freut mich Euch kennenzulernen Lord Narmer, Lady Neferu und Prinzessin Sadeh.“, sagte der Hanyou und vergessen waren die eben gehegten Gedanken. „Wenn ich Euch meine Gemahlin Kagome vorstellen darf.“, sagte der Bräutigam und zeigte auf seine Liebste.

„Es freut mich auch Eure Bekanntschaft zu machen, Lady Kagome.“, sagte Lord Narmer und gab der Prinzessin des Westens einen Handkuss. Dann unterhielten sich diese Personen noch eine ganze Weile und InuYasha erfuhr so einiges über dieses ihm so fremde Land, welches er so gerne einmal bereisen würde.

Doch dies waren noch lange nicht die letzten Glückwünsche, welche das Brautpaar an diesem Tag entgegennahm.
 

An anderer Stelle waren ebenfalls zwei Youkai in ein Gespräch verwickelt. Das hieß, der eine be-kam gar nicht mit das er irgendwie von seiner eigentlichen Gesellschaft getrennt wurde. Dies fand ein anderer Youkai passend um sich bei einer dieser beiden Personen zu entschuldigen.

„Wäre es mir erlaubt Euch etwas Gesellschaft zu leisten, Prinzessin?“, fragte der Youkai mit dem Irokesenschnitt.

Die angesprochene Prinzessin zuckte jäh zusammen. Einerseits war sie froh, dass sie mal einen Moment nicht unter der Beobachtung ihres Liebsten stand, denn so konnte sie unauffällig ihren Knöchel entlasten, andererseits bekam sie nun doch etwas Angst.

„Sicher, was wollt Ihr von mir, Eure Lordschaft?“, kam es nur ernst und ohne Wärme in der Stimme von Ena.

Neji, der angehende nördliche Lord, seufzte nur. Er hatte sehr wohl gesehen, dass sie anscheinend Schmerzen in ihrem Knöchel hatte.

„Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Ena.“, begann er. Mit Absicht verzichtete er auf die Höflich-keitsanrede, damit sie sah, dass er es ernst meinte. „Es tut mir leid, dass ich damals so gemein zu dir war und auch das was Nera dir angetan hat, tut mir sehr leid.“, begann er. „Bitte glaube mir, dass der Unfall damals wirklich nicht so sein sollte. Ich wollte nicht das du dir so sehr weh tust und bis heute darunter leidest.“, endete der designierte Fürst des Nordens.

Ena bekam große Augen. Das konnte sie einfach nicht glauben. Da wartete sie seit Jahren auf ge-nau diese Worte und ausgerechnet jetzt und hier kam er angekrochen. Das war mal wieder so ty-pisch für die Männerwelt. Erst reagieren, wenn etwas auf dem Spiel stand. So war dann auch ihre Reaktion nicht das was er sich erhoffte. „Das sagt Ihr doch nur, damit wieder Frieden herrscht, Eure Lordschaft. Tut mir leid, ich kann Euch das nicht so einfach verzeihen.“, sagte die Prinzessin nur ernst. „Und wenn Ihr mich bitte entschuldigen würdet. Ich werde wo anders erwartet.“, kam es kalt von der östlichen Prinzessin .

„Ena bitte!“, flehte Neji schon beinah. „Ich meinte wie ich es sagte. Es tut mir wirklich leid.“, rief er der Prinzessin hinterher, die schon einige Meter gegangen war.

Diese drehte sich so abrupt um, dass sie mit ihrem Knöchel umknickte. Ein kurzer Schmerzenslaut war zu vernehmen, weswegen Ena hoffte und innerlich betete, dass Sesshoumaru es nicht bemerkt hatte. Denn einen Eklat wollte sie hier ihretwegen nicht haben.

Neji jedoch reagierte sofort. Er stand sofort neben der WolfsYoukai und bot ihr seinen Arm an. „Bitte erlaubt mir Euch zum Arzt zu geleiten.“, bat er, denn er hatte sofort das Übel erfasst und gesehen das Sesshoumaru anscheint zu weit weg war um dieses Malheur mitzubekommen.

„Danke!“, kam es hinter zusammen gebissenen Zähnen. Ena sah sich vorsichtig um. Sesshoumaru schien es nicht bemerkt zu haben, doch schon einen Moment später hörte sie ein Knurren, das sie eines Besseren belehrte.

Während Ena sich mit Neji abmühte, entstand weiter ab eine kleine Männerrunde, bestehend aus den Lordschaften Eiliko, Shigeru, dem westlichenThronfolger, Yasup und dem momentanen Ver-walter des Nordens Jiro.

„Wenn ich sie mit dem InuYoukai an meiner Seite bekannt machen darf.“, kam es erst einmal von Sesshoumaru, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte seinen Bruder etwas zu entlasten, denn schließlich war das InuYashas und Kagomes Tag und den sollten sie nach Möglichkeit genießen. „Das ist Yasup. Er ist Dorfvorsteher in einem unserer Dörfer. Und seitdem er die Verwaltung über-nahm, herrscht dort endlich Frieden.“, stellte der Thronfolger Yasup mit einem leichten stolzen Ton vor.

„Sehr erfreut.“, kam es von Lord Eiliko. Dennoch fand der östliche DaiYoukai es sehr merkwürdig, dass ein Youkai Dorfvorsteher war, denn meistens waren es doch Menschen, mal abgesehen von seinen Dörfern. Denn dort waren es meistens Hanyous oder auch der eine oder andere Youkai, so-fern er nicht bei ich diente.

„Ich bin ebenfalls sehr erfreut, Eure Lordschaften.“, sagte Yasup zu den hohen Herren nicht ah-nend, dass Jiro ja kein Lord war, da er ihn vorher ja nie kennengelernt hatte.

Nachdem sie sich untereinander vorgestellt hatten, entstand ein lockerer Plausch in dem Yasup erzählte wie es dazu kam, dass er zum Dorfvorsteher ernannt wurde und dass er einen kleinen Sohn hatte, welcher InuYasha und Kagome sehr ins Herz geschlossen hatte und wie auf Kom-mando kam auch der kleine Hanyou angelaufen.

„Papa, Papa.“, kam es fröhlich von dem kleinen Hanyou.

„Wenn man von kleinen Hanyous spricht.“, kam es von Yasup und er nahm seinen Sohn auf den Arm. „Mamoru, habe ich dir nicht gesagt, dass du dich anständig benehmen sollst?“, kam es streng von dem Dorfvorsteher.

Mamoru bekam augenblicklich gerötete Wangen. War er etwa in ein ungewolltes Fettnäpfchen ge-treten? Das war aber peinlich.

„Bitte verzeihen Sie.“, kam es kleinlaut von dem kleinen Hanyou und seine Gesichtsfarbe nahm noch einmal ein paar Rottöne zu.

Unverwandt fingen die umstehenden Youkai an zu lachen. Der kleine Hanyou war ja richtig drollig. Das sagte Lord Shigeru auch und sprach in diesem Moment für allen Umstehenden.

Nach ein paar weiteren Worten, welche Sesshoumaru noch mit den Herren gewechselt hatte, wollte er endlich mal schauen was sein Schatz so machte, denn er durfte Ena einfach nicht noch länger aus den Augen lassen.

Jedoch fing er augenblicklich an zu knurren als er bei Ena ankam, denn der Youkai an ihrer Seite passte ihm überhaupt nicht.

„Lass sie sofort los!“, knurrte er deswegen auch Neji an.

Neji reagierte sofort und verbeugte sich entschuldigend vor dem Thronfolger des Westens.

„Bitte verzeiht, aber die junge Dame brauchte etwas Hilfe.“, sprachs und verabschiedete sich von dem Paar. Mit dem Thronfolger wollte er sich nicht anlegen, denn Neji konnte sich denken, dass diesem seine Gesellschaft nicht gepasst hatte.

„Danke für die Hilfe.“, sagte Ena noch und sah dem Youkai hinterher. Doch noch immer stand sie ziemlich wackelig neben ihrem Verlobten. „Wenn du mich bitte entschuldigen würdest. Ich möchte kurz etwas erledigen.“, kam es von ihr und Ena hoffte, dass Sesshoumaru sie einfach so gehen lassen würde.

Sesshoumaru sah natürlich das Ena auf ziemlich wackeligen Beinen stand. Er ahnte, dass sie Schmerzen haben müsste. Dies war auch der Grund weswegen er Ena kurzerhand auf seinen Arm nahm und es war ihm in diesem Moment egal wie viele Youkai um sie herumstanden.

„Von wegen, junge Dame. Jetzt lässt du deinen Knöchel erst einmal untersuchen.“, kam es bestim-mend von dem InuYoukai. Und so machte er sich auf den Weg zu den Ärzten ohne auf den Protest von Ena zu hören.

Und ja, Ena protestierte. „Da wollte ich doch eh hin. Neji wollte mich gerade eben dahin begleiten, mehr nicht. Er wollte nicht das du von deinen Pflichten abgehalten wirst.“, erklärte sie dem westliche Thronfolger. Doch schon bald gab sie ihren Protest auf. Sie fühlte sich elend und ahnte schon, dass er sie nicht allein reingehen lassen würde.

Sesshoumaru glaubte nicht was er dort zu hören bekam. „Wie kannst du ihm nach allem was er dir angetan hat, vertrauen?“, schimpfte er mit Ena herum. Er konnte sie einfach nicht verstehen. „Er ist für deine Verletzung verantwortlich. Ihm hast du es zu verdanken, dass du noch immer Schmerzen hast. Wie kannst du so gutmütig zu ihm sein?“, wollte er wissen und man hörte heraus, dass er über Enas Verhalten verwirrt war.

Ena seufzte, das war ja mal wieder klar, dass Sesshoumaru so dachte. „Weil er endlich das getan hat, worauf ich seit dem Unfall warte. Er hat sich bei mir entschuldigt und es war ehrlich gemeint. Denn man merkte Neji an, dass er sehr wohl Angst vor einem Aufeinandertreffen mit dir hatte. Ich weiß nicht wer oder was ihn dazu getrieben hat sich für sein und Neras Verhalten zu entschuldigen, aber es war ehrlich gemeint, auch wenn das bei dieser Familie ein Wunder ist.“, sagte Ena und schon hatten sie den Ärztetrakt erreicht.

Sesshoumaru seufzte als er das hörte. Es konnte ja sein, dass Neji sich entschuldigt hatte, dennoch würde er den Youkai nicht aus den Augen lassen. Allerdings fand er, dass Ena Noriko zu Unrecht anklagte, denn sie war wirklich eine reizende Youkai und konnte nichts dafür was passierte, davon war der Thronfolger des Westens, seit seinem Besuch dort, überzeugt.

Er kam aber nicht dazu etwas zu sagen, denn Takuya kam nun auf das Paar zu.

„Eure Lordschaften, was treibt Euch an diesem schönen Tage zu mir?“, wollte Takuya wissen, der gerade aus dem Zimmer trat, weil er etwas frische Kräuter sammeln wollte.

„Die Prinzessin hat sich wieder übernommen und es plagen sie erneut Schmerzen im Knöchel. Könntest du dir das einmal anschauen?“, fragte der Thronfolger den Arzt.

Takuya hob eine Augenbraue. „Sicher, Sesshoumaru. Kommt rein.“, sagte er und öffnete die Tür um die beiden eintreten zulassen. Als sie eingetreten waren, deutete er den Thronfolger Ena auf die Liege zu legen, damit er sich den Knöchel ansehen konnte.

Was der Arzt dort sah, ließ ihn seufzen. Der Knöchel war wieder geschwollen, aber es lag nicht al-lein an der Wunde.

„Kann es sein, dass Ihr umgeknickt seid, Mylady?“, fragte er vorsichtshalber bei der östlichen Thron-folgerin nach.

Ena nickte nur, denn jede Berührung egal wie sanft sie war tat ihr einfach nur weh.

Ihre Aussage hatte das was Takuya befürchtet hatte bestätigt. So strich er ihr eine Salbe gegen die Schwellung auf den Knöchel und bandagierte diesen.

„Es tut mir leid, aber mehr kann ich im Moment nicht machen. Es sei denn du willst allein feiern, Sesshoumaru. Sie kann sich schmerzfrei bewegen. Sollte es aber nicht übertreiben, denn dann kann ich für nichts garantieren.“, sagte Takuya mehr zum Thronfolger, als zu seiner Patientin.

Ena sah nur schuldbewusst zu Boden. ‚Klasse, das habe ich ja echt gut hinbekommen.’, dachte sie bei sich. Die Lust an der Feier war ihr vergangen und zwar gründlich, denn nun würde sie einen Babysitter, wie seine Schwägerin das immer nannte, haben. Es würde ihr unmöglich werden, sich allein und frei auf der Feier zu bewegen und das gefiel ihr nicht.

Nachdem Sesshoumaru seinen Schatz auf die Liege gesetzt hatte, blieb er neben Ena stehen, denn auch er wollte sehen wie es um ihren Knöchel aussah. Jedes Mal, wenn Ena zusammen-zuckte, schmerzte es ihn selbst.

‚Sie hätte besser aufpassen müssen.‘, ging es ihm durch den Kopf, aber er sagte auch nichts, da er Ena nicht bloßstellen sollte. Als er aber hörte, dass sie umgeknickt sei, dachte er würde vom Glau-ben abfallen.

„Wann bist du denn umgeknickt?“, wollte er von seiner Verlobten wissen, nachdem Takuya mit der Behandlung fertig war. Dennoch schwor er sich sie keinen Moment aus den Augen zu lassen, denn er wollte nicht, dass Spätfolgen auftraten.

„Und was soll das ändern, wenn du es weißt?“, kam es schnippisch von Ena. „Es ändert sowieso nichts mehr. Was macht es denn für einen Unterschied?“ man hörte sehr wohl, dass ihr allein die Vorstellung eingesperrt zu werden nicht gefiel.

„Heißt das, dass ich nur herumsitzen darf?“, fragte sie mit einem unterschwelligen Knurren, das nur zu gut ihre Sturheit widerspiegelte.

Sesshoumaru seufzte als er Enas Worte und das Knurren hörte. Das konnte ja noch Stress mit ihr geben. Aber er wollte nicht streiten. Nicht heute, nicht an dem Tag wo sein Bruder und seine Schwägerin ihren schönsten Tag hatten.

„Ich möchte dich doch nicht einsperren, Ena.“, begann er erst einmal, aber dennoch hatte er eine große Bitte an Ena. „Versprich mir auf dich aufzupassen. Denn ich möchte dich nicht irgendwo in einer Ecke sitzen lassen, sondern den Tag mit dir genießen. Ich würde doch so gerne mit dir tanzen wollen. Aber bitte übertreibe es nicht.“, mit jedem Wort, welches er sprach, sah er Ena eindringlich und bittend an und man konnte sehr gut sehen, dass er einfach Angst hatte, dass sein Schatz ihren Fuß eventuell gar nicht mehr bewegen könnte.

Ena konnte nicht glauben was sie da hörte.

Ihr Liebster gab einfach so nach?

Das war ja mal was vollkommen Neues. Doch sie ahnte, dass es ein Nachspiel geben würde. „Ich werde auf mich aufpassen.“, versprach Ena, denn zu mehr war sie nicht fähig, da sie sich zu sehr schämte.

„Das ist schön.“, sagte Sesshoumaru zu Ena und streichelte ihr liebevoll über die Wange.

Takuya sah noch einmal zu den beiden. „Wenn die Thronfolgerin nicht aufpasst, dann wird sie ih-ren Knöchel nie wieder biegen können. Wenn er erst einmal steif ist, kann ich ihr nicht mehr helfen. Deswegen solltet ihr das mit dem Tanzen ja nicht übertreiben.“, erklärte er. „Doch nun solltet ihr wie-der zu den anderen zurückkehren. Man wird Euch sicher schon vermissen.“, setzte er noch mit ei-nem Lächeln hinterher.

Nun sah Sesshoumaru zum Arzt. „Wir werden darauf achten nicht zu viel zu tanzen.“, kam es vom Thronfolger. Er wählte mit Absicht die Wir-Form, da er nicht wollte, dass Ena sich übergangen fühlte.

Ein weiteres Mal sah er zu seinem Schatz und hob sie von der Liege herunter. „Schaffst du es zu laufen oder soll ich dich bis zu den Gästen tragen?“, fragte er, denn er hatte sie noch nicht auf ihre Füße gestellt. Wenn es jedoch nach ihm ging, würde er sie schnurstracks ins Zimmer bringen. Dies zeigte und sagte er aber nicht.

Ena überlegte einen Moment. Sie wusste, dass sie es schaffen konnte, aber dann würde sie nicht tanzen können. Es war wohl an der Zeit ihren Stolz mal wieder über Bord zu werfen.

„Ich könnte laufen, aber dann kann ich nicht mehr mit dir tanzen.“, sagte Ena und man hörte das sie sehr gerne mit ihm Tanzen wollte . „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mich gerne tragen las-sen.“, bat sie den InuYoukai. Sie schaffte es gerade noch so nicht in die Höflichkeitsform zu wech-seln, sondern bei der normalen Anrede zu bleiben.

Sesshoumaru lächelte als er Enas Worte hörte. Ihm war durchaus bewusst, dass es sie viel Über-windung gekostet hatte, ihn darum zu bitten sie in dieser Lage zu tragen.

„Das mache ich doch gerne.“, sagte er in einem normalen Tonfall, bevor er ihr ins Ohr flüsterte: „Das Privileg hat nicht mal InuYasha seine Braut überall hintragen zu dürfen.“ Nachdem er ausgespro-chen hatte, gab er ihr noch ein kleines Küsschen auf die Wange und ging aus dem Zimmer, nach-dem Takuya ihm die Tür geöffnet hatte.

Ena lächelte leicht und schmiegte sich an ihren Liebsten. In diesem Moment wurde ihr bewusst wie müde sie eigentlich war. Die Prinzessin spürte regelrecht die Müdigkeit in den Knochen. Deshalb schloss sie für einen Moment ihre Augen. Es tat so gut von Sesshoumaru getragen zu werden und so dämmerte Ena doch tatsächlich etwas weg.

Sesshoumaru fand es großartig seinen Schatz zu tragen und er genoss es auch richtig in diese Moment. Aber er bemerkte auch, dass Ena in einen leichten Schlaf gefallen war.

‚Oh, bei Kami und was jetzt?‘, ging es ihm durch den Kopf.

Es half nichts, er musste sich bei seiner Familie entschuldigen und Ena in sein Gemach bringen, damit sie etwas zur Ruhe kam.

So ging er zum See, wo der Schrein aufgebaut war um zu seiner Familie zu kommen. Aber da konn-te er auch schon eine panische Stimme vernehmen.

„Bei Kami, Ena!“, kam es panisch von der Lady des Ostens. „Was ist passiert?“, wollte sie sofort wis-sen, als sie das Paar sah. Mit schnellen Schritten kam sie auf die beiden zu.

Doch diese Stimme zog jede Menge Blicke auf sich und diese Szene. Erschrocken drehte sich auch InuYasha um.

„Onii-chan, was ist denn nur passiert?“, wollte der Bräutigam von seinem Bruder wissen.

Sesshoumaru seufzte innerlich. Das hatte er beim besten Willen nicht beabsichtigt. Nun musste er versuchen wieder Ruhe in die aufgebrachte Hochzeitsgesellschaft zubringen und das war gar nicht so einfach. Zumal Etsu es noch immer nicht sein ließ, Ena in Watte zu packen.

„Keine Panik, es ist alles in Ordnung.“, sagte Sesshoumaru zu den Hochzeitsgästen. „Ena verspürte nur wieder leichte Schmerzen in ihrem Fuß, weswegen ich sie hochgenommen habe. Und dabei ist sie eingeschlafen.“, setzte er noch hinterher.

Ihm war bewusst, dass er teilweise gelogen hatte, aber er wollte Ena erstens nicht bloßstellen, wäh-rend sie schlief. Und zweitens wollte er nicht wissen wie seine Schwiegermutter in Spe reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass Ena umgeknickt war und sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert hatte.

Etsu sah ihren Schwiegersohn in Spe zweifelnd an. Das war Ena noch nie passiert, aber sie hatte ja auch anstrengende Tage hinter sich, weswegen sie es dabei beließ. „Wenn das so ist, dann soll-test du sie besser hinlegen.“, meinte Etsu.

„Genau, Onii-chan lass sich Ena ausruhen.“, stimmte der Hanyou zu. „Ich werde Euer wegbleiben entschuldigen.“, sagte er noch.

Sesshoumaru war sichtlich erleichtert, dass er die Mutter seines Herzblattes beruhigen konnte. Dennoch war er am Überlegen ob er InuYashas Angebot einfach so annehmen konnte, denn schließlich waren er und Ena die Trauzeugen des Hochzeitspaares.

„Vielen Dank, Yasha.“, sagte er nach einem kurzen Moment, des Überlegens, zu seinem Bruder und brachte Ena auf schnellsten Wege in sein Schlafgemach, damit diese sich etwas ausruhen konnte.

„Was war denn hier gerade los, Inu?“, fragte Kagome bei ihrem frisch angetrauten Ehemann nach. Denn da sie sich gerade mit ihrer Mutter und ihrem Bruder unterhalten hatte, bekam sie von der ganzen Situation nur sehr wenig mit.

InuYasha lächelte seine Frau nur lieb an. „Ena scheint es noch immer nicht gut zu gehen. Sie scheint sich überanstrengt zu haben, denn sonst wäre sie nicht so einfach eingeschlafen.“, sagte InuYasha ehrlich zu seiner Frau, aber so, dass nur sie ihn verstehen konnte.

„Ich habe Onii-chan gesagt, dass er dafür sorgen soll, dass sie sich erholt.“, setzte er nach und auch ein wenig Wehmut lag in seiner Stimme. Es machte ihn doch traurig, dass sie jetzt noch immer litt und sich nicht mit ihnen zusammen freuen konnte. „Außerdem ist der Tag noch lang, da ist es nicht schlecht, wenn sie Energie tankt.“, meinte er noch.

Kagome hörte ihren Mann genau zu und auch sie wurde traurig als sie das hörte. So hatte sie sich ihre Hochzeit nicht vorgestellt.

„Das sollte doch heute so ein schöner Tag werden.“, sagte sie zu sich selbst, hoffte aber im selben Moment, dass InuYasha diese Worte nicht gehört hatte. „Dann sollten wir dem Taishou Bescheid geben, dass Ena sich ausruht und später wieder zu uns stoßen wird.“, kam es von ihr.

Aber wie nicht anders zu erwarten hörte InuYasha ihre Worte. „Das wird er auch, Süße. Außerdem sollten wir Kami dankbar sein, dass Ena überhaupt dran teilnehmen kann. Wenn ich an gestern Morgen zurückdenke, dann bin ich schon glücklich, dass sie es versucht hat.“, erklärte er und erin-nerte seine Frau an, dass was vor 24 Stunden noch ihrer aller Herzen in Sorge versetzt hatte. „Ja, das werde ich mal machen.“, fügte er noch an und setzte sich schon in Bewegung um seinen Vater zu finden.

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