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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Schlimme Zeiten

Hallo,
 

es hat wieder länger gedauert, tut mir leid. Aber ich (Kagome0302) befand mich im Urlaub und bei meiner Tante gab es kein Internet. Außerdem habe ich auch kleine Probleme mit meinem PC.

RamDamm und Kagome0302 wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
 

Schlimme Zeiten
 

Kaum, dass der Thronfolger mit den Opfern angekommen war, wurde er auch schon von seinem Vater abgefangen, da dieser die Attacken seines Sohnes genau mitbekommen hatte.

„Was ist passiert?“, wollte der Taishou sofort von seinem ältesten Sohn wissen.

„Können wir das später besprechen? Die beiden sollten so schnell wie möglich ärztlich versorgt werden.“, sagte Sesshoumaru.

Der östliche Lord befand sich nun in dem Arm eines Wachmannes, da Sesshoumaru ja schlecht beide Tragen konnte.

„Sicher!“, sagte dann der Taishou. „Das verstehe ich natürlich.“, so ließ er eine Trage bringen, damit beide zu den Ärzten gebracht werden konnten.
 

Takuya und Yasuo ließen die beiden in zwei Zimmer bringen. Zwar waren das Vater und Toch-ter, aber genau da lag das Problem und auch Sesshoumaru musste sich der Bitte Takuyas beu-gen und vor der Türe warten.

„Ich weiß, dass Ihr wisst wie sie aussieht, aber das Bild möchte ich auch nicht zerstören.“, kam es in einem solchen Tonfall von dem Arzt, dass der Thronfolger sich beugen musste.

„Ihr könnt Ihr einen Gefallen tun, wenn sie frische Kleidung bekommt.“, sagte Takuya noch. Dann schloss sich die Türe hinter Takuya und verwehrte dem Thronfolger den Blick auf seine Liebste.

Takuya begann Ena zu entkleiden. Einige der Wunden waren schon dabei zu heilen, doch sie schien sehr viel ihres Youkis verbraucht zu haben, denn das ging sehr langsam. Behutsam rei-nigte er die Wunden und verband sie, nachdem er eine heilende Paste aufgetragen hatte. Und zum ersten Mal fiel ihm auf, dass sie kein Band am rechten Fußgelenk trug. So offenbarte sich ihm die alte Narbe, welche nun erneut zum Teil geöffnet war, wahrscheinlich durch die Ranken, mit denen sie gefesselt gewesen war.

„Das sieht nicht so gut aus.“, seufzte er. Denn nun konnte man nach Jahren das erste Mal se-hen, weswegen Ena das Band eigentlich trug. Sie schien mit ihrem Knöchel öfters Probleme zu haben. Anscheint war das eine Wunde die sich immer mal wieder öffnete.

Vorsichtig untersuchte er sie, aber er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Das war das erste Mal, das er mit seinem Latein am Ende war. Aber vielleicht verheilte die Wunde jetzt besser und würde so das Problem lösen.

Was der Arzt nicht wusste, war das Ena sich wegen der Narbe schämte und deswegen das Band trug. Und dass es ein seelisches Problem war, warum die Wunde nicht heilte.

Sesshoumaru konnte es anfangs nicht fassen, dass man ihn ausschloss, denn schließlich hatte er versprochen seinen Schatz nicht alleine zu lassen und nun sollte er genau das tun? Aber er sah dann doch ein, dass Takuya Recht hatte mit dem was er gesagt hatte.

So kam es, dass er eine Zofe beauftrage einen frischen Kimono für die Prinzessin zu holen. Er selber kannte sich in solchen Sachen überhaupt nicht aus.

Außerdem wollte er da sein, wenn Takuya aus dem Behandlungszimmer kam. So ging er immer wieder im Kreis und wartete ungeduldig auf eine Nachricht.

Während Takuya sich um die östliche Prinzessin kümmerte und der westliche Thronfolger seine Bahnen zog, war Yasuo mit dem östlichen Lord beschäftigt.

Dieser hatte ausser einer kleineren Verletzung in der Seite, die sich schon begann zu schließen nur seinen Youkiverlust zu beklagen.

Hier konnte der Arzt nicht viel tun und verließ das Zimmer. Er trat auf den Gang zum Thronfolger.

„Eure Lordschaft.“, begann Yasuo. „Lord Eiliko geht es soweit gut. Er braucht nur etwas Schlaf um sein Youki zu regenerieren.“, erstattete Yasuo Bericht, ehe er in einem weiteren Raum ver-schwand.

Sesshoumaru nickte, als er die Worte von Yasuo hörte. Das war doch schon mal etwas. Er hoffte nur, dass es Ena ähnlich gut ging.

„Danke, Yasuo.“, sagte er zum Arzt. Aber er wurde immer unruhiger, da Takuya nicht aus dem Zimmer kam, wo Ena lag.

„Wie lange dauert das denn noch?“, fragte er und stürmte auf die Tür zu, denn die Warterei machte ihn halb wahnsinnig.

Gerade in diesem Moment öffnete sich die Tür und Takuya trat heraus. Er winkte zwei Wach-männern und sagte: „Legt Mylady vorsichtig auf die Trage und bringt sie in das Gemach des Thronfolgers. Aber seid vorsichtig.“

„Ja wohl.“, kam es von den Wachmännern. Sofort holten sie eine Trage und taten was man ihnen aufgetragen hatte. Kurz darauf kamen sie mit Ena heraus, die bereits einen neuen Kimo-no trug. Die Zofe hatte ihn gebracht, als der Thronfolger aufgeregt seine Runden lief.

Sesshoumaru kam sich wie ein erwischter kleiner Junge vor, als die Tür geöffnet wurde, aber das störte ihn in diesem Moment nicht. Er wunderte sich aber schon, dass ausgerechnet zwei Wachmänner seinen Schatz in sein Gemach bringen sollten.

‚Sie ist so furchtbar blass.‘, ging es Sesshoumaru durch den Kopf, als Ena an ihm vorbeigetra-gen wurde.

Während die Wachmänner taten was ihnen befohlen wurde, bedeutete Takuya dem Thronfolger ihm in das Nachbarzimmer zu folgen.

„Ich weiß, das dir nicht nach sitzen ist, aber du solltest dich lieber setzten.“, bat er und sah den Thronfolger eindringlich an.

Am liebsten wäre er mit Ena gegangen, aber er wollte auch wissen wie es um sie stand. Darum folgte er auch Takuya ins Nebenzimmer und setzte sich sogar.

„Wie sieht es um Enas Gesundheitszustand aus?“, fragte er den Arzt.

Takuya war froh das er auf ihn hörte. „Nicht so gut. Du hast ja sicher gesehen, das sie sehr blas ist. Zum einen hat sie viele Verletzungen davon getragen, zum anderen ist ihr Youki auf einem sehr tiefen Punkt angekommen.

Zwar ist es nicht bedrohlich, wird aber dafür sorgen, dass es länger dauert bis sie wieder auf dem Damm ist. Ihre Wunden werden länger brauchen und sie wird wahrscheinlich auch die nächsten Stunden, vielleicht sogar die nächsten Tage durchschlafen. Sie muss einen sehr harten Kampf gekämpft haben.“, schloss der Arzt seinen Bericht.

„Das war in ihrem Zustand nicht das klügste, das sie tun konnte. Es wäre besser gewesen, wenn sie sich vorher ganz ausgeruht hätte. Aber da ich im Bilde bin was los war, finde ich ihre Ent-scheidung wirklich mutig und sie hat sich damit meinen Respekt verdient.“, endete Takuya.

Sesshoumaru hörte seinem Arzt des Vertrauens genau zu und mit jedem Wort welches Takuya sprach, wurde ihm immer schlechter. Er würde dafür sorgen, dass sie alles bekam was sie brauchte.

„Was muss ich tun, damit sie schnell wieder auf die Beine kommt? Wie wirst du sie weiter be-handeln?“, fragte er bei Takuya nach.

„Wäre es besser, dass sie vielleicht raus kommt, damit sie sich schneller erholt? Muss ich etwas Besonderes bei ihr beachten?“ Sesshoumaru bemerkte gar nicht, dass er Takuya regelrecht mit Fragen bombardierte.

Takuya konnte nur lächeln als er das hörte. „Bleib ruhig, das hilft ihr am meisten.“, sagte er. „Am besten lässt du sie in aller Ruhe schlafen, sie sollte auch nicht viel bewegt werden, so lange sie schläft. Sie braucht ihre Ruhe und das reicht auch schon. An die Luft sollte sie erst, wenn sie wieder wach ist.“, erklärte der Arzt, dann sah er den Thronfolger nachdenklich an.

„Etwas Besonderes? Nun ja, sie sollte nicht versuchen ihre Kräfte in den nächsten Tagen ein zusetzten, dass würde den Heilungsprozess verlangsamen.“, sagte er. „Und was die Behandlung angeht, werde ich erst morgen um diese Zeit wieder nach ihr sehen, damit sie ihre nötige Ruhe bekommt. Aber ich denke du solltest jetzt zu ihr gehen.“, kam das Letzte mit einem wissenden Lächeln.

Wieder lauschte der Thronfolger den Worten des Arztes. Dass sie nun Ruhe brauchte, das ver-stand er natürlich und er würde den Teufel tun um sie zu wecken.

„Ich werde darauf achten, dass sie ihre Kräfte nicht zu früh einsetzt.“, sagte er zu Takuya.

Er nickte nur, als Takuya sagte, dass er dann morgen wieder nach ihr schauen würde. Dass er zu Ena durfte, das ließ er sich nicht zwei Mal sagen.

„Danke, Takuya.“, sagte er noch und ging dann zu seiner Liebsten.

In seinem Gemach angekommen, legte er sich sofort zu seinem Schatz ins Bett. Ihm war zwar klar, dass er sie nicht bewegen durfte, aber dennoch konnte er es sich nicht verkneifen sie in seinem Arm zu nehmen und ihr zu zeigen, dass er da war.

„Schlaf dich gesund, mein Schatz!“, flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Dann schloss auch er seine Augen, denn der Kampf ging auch an ihm nicht spurlos vorbei. Er würde es zwar nie zugeben, aber auch er war etwas erschöpft.
 

Die Nacht begann langsam dem Morgen zu weichen und damit begann auch für die Natur ein neuer Tag. Es war das erste Mal in den letzten Tagen das die Natur wirklich ausgeglichen wirkte. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf zwei Gäste im Schloss des Westens.

Lord Eiliko ging es schon viel besser und er war mit dem Einverständnis des Arztes wieder in sein Gemach gegangen. Dort hatte er sich frisch gemacht und war an die Luft gegangen um den Sonnenaufgang zu geniesen.

Eine andere Person im Schloss hatte es da leider nicht so gut getroffen. Sie war zwar gerade am Erwachen, konnte sich aber nicht ohne Schmerzen bewegen. Ein zischender Laut entglitt ihrer Kehle, als sie es bemerkte und dann kamen mit Gewalt die Erinnerungen an den letzten Tag zu-rück. Sie seufzte kurz und entschloss sich ihre Augen geschlossen zu halten.

Wenn sie sich schon nicht bewegen konnte, dann wollte sie zumindest die erwachende Natur und ihre Laute geniesen.

Der junge Youkai, welcher neben der weiblichen Youkai lag, spürte natürlich, dass sich die jun-ge Wolfsyoukai bewegte. Augenblicklich öffnete er die Augen und sah auf seinen Schatz hinun-ter.

„Du darfst dich nicht bewegen, Liebes.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Bei diesem InuYoukai handelte es sich um Sesshoumaru, der auch mitbekam, dass seine Ena eine unruhige Nacht hatte, denn immer wieder hatte sie schmerzhaft aufgestöhnt doch immer schaffte er es sie wieder zu beruhi-gen.

Aber auch er dachte nicht im Traum daran sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Er war schon sehr erleichtert, dass die Natur nun endlich wieder zur Ruhe kam, da die Übeltäterin wel-che der Natur solche Schmerzen bereitet hatte endlich tot war.

Ena war ihm dankbar und lächelte trotz der Schmerzen leicht. Zu spüren, dass es der Natur und ihm gut ging, war alles was sie brauchte um glücklich zu sein. Endlich war sie da wo sie nie zu hoffen gewagt hatte. Für immer in seinen Armen. Ein weiterer Seufzer, der allerdings ihr Glück ausdrückte entwich ihrer Kehle. Doch dann hatte sie doch eine Frage.

Sesshoumaru behielt sie sehr genau im Auge. Mit einiger Genugtuung sah er wie sie lächelte.

‚Sie ist mein.‘, dachte er sich.

„Was ist mit Vater und Shunran?“, kam es nach einer Weile ziemlich rau und etwas ängstlich über ihre Lippen. Sie wußte dass sie ihre Kräfte nicht einsetzten konnte und das machte ihr Angst dazu kamen dann noch die Sorgen um ihren Vater. Hoffentlich ging es ihm gut.

Als Sesshoumaru dann die Frage hörte, schmunzelte er. So war sie eben, schwerverletzt sich aber Sorgen um andere machen.

„Scht.“, beruhigte er sie, da sie ihre Kräfte schonen musste. „Deinem Vater geht es gut und Shunran konnte ich mit deiner Hilfe besiegen.“, sagte er aber dann konnte er einfach nicht an-ders, als sich einen Kuss von seiner ‚Verlobten‘ zu stibitzen.

Ena war erleichtert als sie diese Neuigkeiten hörte.

„Dann ist ja gut!“, kam es leise, als sie den Kuss, den sie gerne erwiderte beenden mussten.

Doch es dauerte auch nicht lange da war sie wieder eingeschlafen.

Sesshoumaru schmunzelte, als er Ena hörte.

„Alles wird wieder gut.“, flüsterte er ihr ins Ohr, merkte dann aber auch, dass sie erneut einge-schlafen war. Er sah sie genau an. Noch immer war sie schrecklich blass und das bereitete ihm große Sorge.

So wie seine Liebste sich gerade erholte, erging es auch dem Orchideenstock in der Ecke des Zimmers. Man sah ihm ebenfalls an das er litt und auch an seinen Blättern konnte man Spuren von Verletzungen ausmachen. Er wirkte, als ob er mit ihr gekämpft hätte und ebenfalls dabei ver-letzt worden wäre. Aber auch den, anscheint besonderen Orchideenstock hatte Sesshoumaru gesehen. Und so begann er eins und eins zusammenzuzählen.

Diesem Stock erging es genauso wie Ena und daraus schloss er einfach mal, dass er sich der Gefühlslage von seiner Liebsten anschloss. Aber um sich seine Vermutung bestätigen zu lassen musste er die junge Youkai schon fragen, doch diese schlief gerade den Schlaf der Genesung.
 

Wieder vergingen Stunden in denen das Leben im Schloss normal weiter ging. Da der Thronfol-ger nicht von seiner ‚Verlobten’ weg zu bekommen war, machte sich der östliche Lord auf um sich bei ihm für seine Hilfe zu bedanken. Bei der Gelegenheit wollte er auch mal nach seiner Tochter sehen. Er klopfte an das Gemach und wartete darauf eingelassen zu werden.

Sesshoumaru grummelte, als es an seiner Tür klopfte. Wusste man denn hier nicht, dass Kranke Ruhe brauchten? Anscheint wohl nicht.

Er entschied sich langsam und vorsichtig zu erheben, in der Hoffnung Ena nicht zu wecken und ging zur Tür um diese zu öffnen.

„Lord Eiliko.“, kam es leise von Sesshoumaru. Das war natürlich etwas anderes, wenn der Lord anklopfte. Den konnte der Thronfolger ja schlecht seine Meinung geigen.

Ena schlief noch immer tief und fest. Das es klopfte bekam sie nur im Unterbewusstsein mit. Doch als sie die Stimme ihres Liebsten vernahm öffnete sie langsam ihre Augen.

‚Man ist das verdammt hell hier. Konnte denn keiner die Vorhänge schließen?’, schoss es ihr durch den Kopf. Sie spürte, dass sie alleine im Bett lag, deswegen drehte sie langsam ihren Kopf zu Sesshoumarus Bettseite, welche der Tür zugewandt war.

Ein erneutes Lächeln legte sich in ihre Züge, als sie sah, dass es ihrem Vater anscheint gut ging. Da sie jedoch niemand bemerkt hatte, konnte sie das Gespräch genau verfolgen und auch beide dabei beobachten.

„Treten Sie ein, aber bitte seien Sie leise, da Eure Tochter schläft und Ruhe benötigt.“, flüsterte Sesshoumaru dem Lord zu.

„Danke.“, erwiderte der Lord ebenso leise, denn für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, dass er sie schlafen ließ. Denn immerhin verdankte er ihr seine Befreiung und seinem angehenden Schwiegersohn ebenso. „Sie ist so verdammt blass.“, sagte er leise, als er näher trat. „Takuya hat mir gesagt was Sache ist. Aber ich dachte, dass sie nicht ganz so schlimm aussieht.“ Ein leiser Seufzer entrang sich Eilikos Kehle. „Was für ein Preis nur um einen alten Youkai wie mich zu retten. Da stehe ich wahrlich in euer beider Schuld.“, meinte er und betrachtete seine Tochter genauer.

Hatte er sich da auch nicht getäuscht?

Ihm war als wenn sie ihre Augen offen hätte. Doch als er wieder hinsah, konnte er keine Verän-derung erkennen.

Allerdings wollte Ena sich nun nicht mehr schlafend stellen. „Du hättest das gleiche auch für mich getan, Vater.“, kam es leise vom Bett.

Er hatte sich also doch nicht geirrt. „Ich hoffe, dass ich dich nicht geweckt habe, Kind!“, sagte Eiliko entschuldigend.

„Nein, ich war sowieso gerade dabei zu erwachen.“, erklärte Ena und dann tat die Prinzessin et-was, dass sie eigentlich nicht sollte. Ena begann sich etwas aufzurichten um die beiden besser sehen zu können und vor allem um endlich mal etwas trinken zu können.

„Wäre es zu viel verlangt, wenn ich etwas Wasser bekomme?“, fragte sie und man konnte ihre Schmerzen in der Stimme mitklingen hören.

„Sicher.“, sagte Eiliko, da er dem Tisch mit dem Wasserkrug und dem Kelch am nächsten stand. Und so schenkte der Lord ihr etwas von dem kühlen Nass ein und reichte ihr den Kelch. Seine Tochter wollte den Kelch dankbar entgegen nehmen, musste aber vor Schmerzen in der Bewe-gung innehalten. So kam es, dass jemand anderes den Kelch an sich nahm. Sesshoumaru ging augenblicklich zu Eiliko und nahm ihm den Wasserkelch ab als er sah, dass seine Liebste Schmerzen hatte.

„Wenn Ihr erlaubt.“, sagte der westliche Thronfolger, wartete aber keine Reaktion ab. Mit dem Kelch in der Hand ging er zu seiner Ena. Er konnte nicht abstreiten, dass er überrascht war, als er plötzlich Enas Stimme hörte, da er davon ausging, dass sie noch schlief. Dennoch konnte er nicht umhin seine Liebste etwas auszuschimpfen.

„Du weißt doch, dass du dich nicht bewegen darfst.“, sagte er deswegen, hielt ihr aber den Kelch an die Lippen. Nachdem Ena etwas Wasser zu sich genommen hatte, wandte er sich wieder an den Lord.

„Im Gegensatz zu gestern schaut sie heute aber schon ein wenig besser aus. Gestern war sie weiß wie die Wand, aber nun hat sie wieder etwas Farbe erhalten. Und schulden tun Sie uns nichts, das hätten wir für jedes unserer Familienmitglieder immer und immer wieder getan.“

Eiliko beobachtete das alles mit einem Lächeln, sagte jedoch erst einmal nichts.

Nachdem Ena getrunken hatte, ließ sie sich wieder in die Kissen sinken. „Im liegen trinkt es sich aber so schlecht.“, meinte sie auf die Worte ihres Liebsten nur.

„Ist ja schon gut.“, sagte Sesshoumaru zu Ena, denn sie hatte ja Recht. Im liegen machte sich das Trinken wirklich nicht so gut. Dennoch lauschte er einfach den Worten von Ena und Eiliko und es machte ihn froh zu sehen, dass die beiden auch normal mit einander umgehen konnten.

„Und ich stimme Sess zu, Vater, es war eine Selbstverständlichkeit, denn immerhin sind wir eine Familie.“, sagte Ena noch, denn sie hätte das für jeden aus ihrer beiden Familien getan.

„Stimmt, Ena. Aber trotzdem kann man nicht zu viel Danke sagen, sondern eher zu wenig. Und nun höre und ruhe dich aus. Ich werde nicht länger stören.“, mit diesen Worten wandte Eiliko sich zum Gehen.

Ena konnte nicht umhin und schenkte ihrem Vater ein Lächeln, aber nach schlafen war ihr nicht, weshalb sie auch Sesshoumaru bittend ansah. „Kommst du wieder zu mir, Sess?“, fragte sie, als ihr Vater gegangen war.

Ein breites Grinsen legte sich auf Sesshoumarus Lippen als Eiliko verschwunden war und er die Frage Enas hörte. „Unter einer Bedingung.“, lachte er sich schon fast ins Fäustchen. „Du benutzt wieder den anderen Spitznamen.“, sagte er, als er ihren fragenden Blick sah.

„Hey, das ist Erpressung.“, kam es empört von ihr.

„Aber nur so eine ganz Kleine.“, gab Sesshoumaru zu. Er konnte es aber nicht abändern, dass er es gerne hörte, wenn Ena ihn Fluffy nannte.

„Bitte, Fluffy.“, bat sie, allerdings merkte man ihrer Stimme an, dass sie noch sehr kraftlos war.

Doch sie wollte nicht schlafen. Im Moment wollte sie nur seine Nähe und seinen Anblick genie-sen.

Er legte sich wieder zu ihr ins Bett und schloss sie in den Arm. „Vielleicht solltest du dich noch etwas ausruhen.“, sagte er, als er die kraftlose Stimme Enas vernahm.

„Vielleicht, jetzt möchte ich nur deine Nähe geniesen.“, sagte sie und schenkte ihm ein Lächeln. „Schlafen kann ich danach.“, meinte die Prinzessin nur.

„Wenn du meinst.“, sagte er noch, aber passen tat es ihm nicht, dass Ena versuchte krampfhaft wach zu bleiben. „Meine Nähe kannst du aber auch unser ganzes Leben genießen.“, kam es nach einem Moment mit viel Schalk in der Stimme vom Thronfolger und man hörte sehr wohl heraus, wie erleichtert er war, dass diese Sache nun endlich geklärt war.

„Das stimmt wohl.“, meinte Ena und ohne dass sie es eigentlich wollte fielen ihr die Augen zu. Kurz darauf, war auch schon ihr ruhiger Atem zu vernehmen, immer mal wieder unterbrochen von dem einen oder anderen Schmerzenslaut.

„Na siehst du?“, konnte der Thronfolger gerade noch so sagen, aber dann konnte er den ruhige-ren Atem vernehmen. Die Schmerzenslaute hörte er dagegen gar nicht gerne. Da musste etwas unternommen werden. Das war auch der Grund warum er erneut aufstand und leise aus dem Gemach verschwand.

„Takuya soll sofort in meinem Gemach erscheinen.“, sagte der Thronfolger zu einer der nächsten Wachen.

„Sehr wohl, Mylord.“, kam es von der Wache Namens Kunzite und schon machte diese sich auf um den Arzt zu holen, während Sesshoumaru in sein Gemach zurückkehrte, wo Ena noch im-mer unter Schmerzen schlief.

Es dauerte auch nicht lange da klopfte Takuya und trat ein. Er hörte schon was anscheint das Begehr des Thronfolgers war.

„Sie hat sich bewegt, richtig?“, fragte der Arzt seines Vertrauens, während er zum Bett trat und sich seine Patientin genauer ansah.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, als Takuya sein Gemach betrat. Nun würde seine Liebste endlich zur Ruhe kommen. Auf die Frage hin ob Ena sich bewegt hatte, nickte er nur, da er den Arzt nicht unnötig stören wollte.

„Von den Wunden ist zum Glück keine wieder aufgegangen. Ich werde ihr jetzt etwas gegen die Schmerzen geben und dann dürfte sie ruhiger werden.“, mit diesen Worten löste Takuya eine Tablette im Kelch auf und verabreichte ihr mit Hilfe des Thronfolgers die Medizin.

„In einer halben Stunde müsste sie endlich ruhig und ohne Schmerzen schlafen.“, sagte Takuya und wandte sich zum gehen. „Sollte es nicht so sein, lass es mich wissen.“, damit war der Arzt auch schon verschwunden.

Ein Seufzen entglitt Sesshoumarus Kehle, als Ena das Schmerzmittel erhalten hatte. Er wartete geduldig ab, ob die Wirkung des Medikaments anschlug und Sesshoumaru war sehr erleichtert, dass es so war. Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Ich bin bald wieder da.“, flüsterte er ihr zu, wohl wissend, dass er keine Antwort erhielt. Dann stand er vorsichtig auf und ging aus seinem Gemach.

Auf dem Weg Richtung Arbeitszimmers seines Vaters traf er auch noch eine Wache an. Er be-auftragte diese vor seiner Gemachtür Wache zu schieben und sofort Alarm zu schlagen, sollte es etwas geben.

„Sehr wohl, Mylord.“, sagte Kunzite. Er verbeugte sich und machte sich auf den Weg um gewis-senhaft vor der Tür des Thronfolgergemach Wache zu schieben.

Auch Sesshoumaru ging seinen Weg weiter. Er klopfte an die Tür seines Vaters und hoffte bald Einlass zu erhalten.

Der Taishou dagegen hatte Besuch von Yasuo erhalten, da dieser Arzt gerade bei der Fürstin war. Durch den Arzt hatte er erfahren, dass es der Fürstin den Umständen entsprechend gut ging, sich aber nun ein großer blauer Fleck gebildet hatte und es daher noch eine ziemliche Zeit dauern könnte, bis die Fürstin sich wieder vollkommen erholt hatte.

Kaum, dass der Arzt weg war, klopfte es erneut an seine Tür. Wer war denn das nun schon wie-der?

Dass der Taishou ja eigentlich noch mit seinem ältesten Sohn reden wollte, hatte er durch die Sorgen, die er sich um seine Frau machte, verdrängt.

„Ja, bitte!“, sagte er mit einem Seufzer in der Stimme. Eigentlich wollte er den Vormittag etwas arbeiten und am Nachmittag wollte er bei seiner Gattin sein, aber das konnte er sich heute wohl abschminken, wenn er dauernd gestört wurde.

„Guten Morgen, Vater!“, sagte Sesshoumaru, da er sich auch zum Frühstück nicht gezeigt hatte.

Aber nun da Ena friedlich schlief, konnte er die Zeit ja nutzen.

„Ah, komm rein, mein Sohn!“, sagte der Taishou zu seinem ältesten Sohn und plötzlich fiel ihm auch ein, dass er ja um ein Gespräch gebeten hatte.

„Danke, Vater!“, entgegnete Sesshoumaru darauf, aber noch immer war er stinkig, dass sein Va-ter diese Komödie mit gemacht hatte. „Wie geht es Mutter?“, wollte er aber doch vom Taishou wis-sen.

„Nicht viel besser. Yasuo meinte, dass es noch ein paar Wochen dauern kann bis Iza wieder hergestellt ist.“, sagte der Taishou zu seinem Sohn. „Wenn Yasha hier ankommt, darf ich mir be-stimmt sowas wie: ‚Du hättest besser auf Mutter aufpassen müssen.‘ anhören. Du kennst ihn ja.“

„Das schon, aber du kannst sie ja nicht rund um die Uhr im Auge behalten. Das weiß auch Yas-ha.“, sagte Sesshoumaru darauf nur.

„Das ist auch wieder wahr. Aber mal zu etwas Anderem. Was war denn gestern los? Ich habe dein Souryuuha gespürt.“, fragte der Taishou bei seinem Sohn nach, da er endlich Antworten haben wollte.

Der Thronfolger seufzte einmal, bevor er anfing zu erzählen, was vorgefallen war. „Ena hat sich gestern einfach zu sehr verausgabt. Aber wenn sie nicht gewesen wäre wüsste ich nicht, ob ich das geschafft hätte.“, beendete der jüngere InuYoukai seine Ausführungen.

Der Taishou hörte seinem Sohn genau zu und mit jedem Wort wurde sein Gesichtsausdruck im-mer erstaunter. Das kannte er gar nicht von seinem Freund. Nein, das kannte er wirklich nicht von Eiliko, dass dieser sich einfach so überstürzt auf den Weg machte um Shunran zu erledi-gen.

„Heißt das, dass du Shunran nun endgültig erledigt hast?“, wollte der Taishou von seinem Sohn wissen, da er das noch immer nicht glauben konnte.

„Ja, und das ist auch gut so, da die Natur Ena und auch Eiliko nicht mehr quält. Zumindest der Lord sah heute schon wieder sehr entspannt aus.“, schilderte Sesshoumaru seinem Vater. „Ena dagegen muss sich noch immer von ihren Verletzungen erholen.“

„Sind ihre Verletzungen denn so schlimm?“, wollte es der Taishou wissen, da er Ena so weiter noch nicht gesehen hatte.

„Ja.“, kam es nur kurz und knapp von Sesshoumaru. Er wollte nun auch nicht länger hierbleiben, sondern nach seinem Schatz sehen, da er nicht wusste ob sie noch schlief oder wieder erwacht war.

So kam es, dass er aufstand und zur Tür gehen wollte.

„Sess!“, konnte der Thronfolger von seinem Vater hören. „Wegen dem Vertrag. Es tut mir leid, dass man euch so eine Komödie vorgespielt hat und es tut mir leid, dass ich gezwungen war mit-zuspielen, aber ich durfte nicht anders handeln.

Trotzdem habe ich versucht diesen doofen Vertrag irgendwie etwas entgegenzusetzen, da ich nicht wollte, dass Ena sich irgendwie schlecht fühlte.“, schilderte der Taishou. Nahm jedoch an, dass sein Sohn ihm nicht so schnell verzeihen würde.

Sesshoumaru dagegen schloss die Augen und holte einmal tief Luft. Er wusste, dass sein Vater nicht anders handeln konnte und dass er versucht hatte ihm und Ena irgendwie zu helfen. Denn das war ja auch der Grund warum Eiliko hier im Schloss weilte, das wusste er sehr genau. So drehte er sich zu seinem Vater und sah ihm in die Augen.

„Schon gut, Vater! Ena erzählte mir, dass du alles versuchen würdest. Sie hat mir erzählt wie du ihr Mut gemacht hast und dafür danke ich dir.“, sagte Sesshoumaru.

„Danke, mein Sohn! Aber nun solltest du zu Ena gehen, damit sie nicht denkt, dass sie alleine ist.“, kam es vom Taishou und gab seinem ältesten Sohn somit die Erlaubnis sich zu entfernen.

Das ließ sich Sesshoumaru nicht zwei Mal sagen. Er nickte seinem Vater zu, drehte sich wieder zur Tür und schritt durch diese um sich auf dem schnellsten Weg zu seiner Verlobten zu ma-chen.
 

Sesshoumaru war an diesem Morgen sehr früh auf den Beinen. Ena hatte nach langer Zeit mal wieder durchgeschlafen, was auch ihm gut getan hatte.

Da seine Liebste aber noch schlief und er sie nicht stören wollte, stand er vorsichtig auf und kleidete sich an.

Weil er aber auch mit seiner Arbeit im Verzug war, wollte er noch versuchen so viel wie möglich abzuarbeiten, bis sein Bruder nach Hause kam und er seine Arbeiten wieder alleine machen konnte. So kam es, dass Sesshoumaru die Orchideen von dem Tisch nahm, damit er mehr Platz hatte.

Es war später Vormittag als sich eine junge Youkai endlich zu regen begann. Sie hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr.

Vorsichtig begann sie sich zu strecken und bemerkte, dass sie keinerlei Schmerzen mehr hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und dann öffnete sie vorsichtig ihre Augen. Im ersten Moment schloss sie diese wieder und als sie sich an das Licht gewöhnt hatte, öffnete sie ihre Augen erneut. Und in diesem Moment konnte sie ihn sehen. Mit dem Rücken leicht zu ihr gewandt und über ein paar Akten gebeugt. Sie schmunzelte als sie ihren Liebsten so sah. Aller-dings konnte Ena erkennen, dass er noch immer mit Rüstung und Schwert da saß. Ein sicheres Zeichen, das sie noch immer nicht ganz sicher war.

Leise richtete sie sich etwas auf und lehnte sich gegen das Kopfende. Es machte ihr Spaß ihn einfach nur zu beobachten und so genoss sie für eine Weile den stillen Anblick ihres Liebsten.

Aber dann konnte sie doch nicht anders und ließ eine kleine Orchideenranke an seinem Tisch hochklettern. Dies fiel ihr leicht und kostete keinerlei Kraft, da dort eh eine neben dem Tisch stand. Normalerweise war sie auf dem Tisch, doch ihr Liebster musste sie runter gestellt haben. Dann ließ sie die Ranke über seine Hand streichen.

Sesshoumaru war dann auch so in seiner Arbeit vertieft, dass er gar nicht mitbekam wie Ena sich rührte und dass sie ihn beobachtete, merkte er auch nicht.

„HA!“, kam es nur erschrocken von Sesshoumaru als er die Ranke auf seiner Hand spürte. Er hatte schon Toukijin in der Hand als er Ena lachen hörte.

Denn als Ena sah wie er sich erschreckte musste sie loslachen. „Guten Morgen, Fluffy!“, kam es, als er sich zu ihr umdrehte.

„War das jetzt witzig?“, fragte er gespielt verärgert.

Als Ena das Schwert sah zuckte sie unwillkürlich zusammen. Sofort erstarb ihr Lachen, denn für sie war diese Situation nicht mehr witzig. Anstatt ihm zu antworten sah sie nur ängstlich auf das Schwert, welches nun forderte benutzt zu werden. Eigentlich hatte sie ihm antworten wollen, doch das unterließ sie nun. Er wusste wie er sie einschüchtern konnte. Er kannte doch ihre Ab-neigung gegen dieses Schwert.

Natürlich sah Sesshoumaru sofort, wie verängstigt sie war, deswegen steckte er Toukijin auch sofort wieder weg. Innerlich klatschte er sich dafür, dass er so überreagiert hatte.

„Bitte verzeih, ich habe mich nur so furchtbar erschrocken.“, sagte er zu ihr, wagte es aber nicht auch nur einen Schritt weiter auf sie zuzugehen.

Ena war erleichtert als er Toukijin wieder wegsteckte.

„Danke!“, meinte sie nur. „Schon gut, ich hätte mich auch anders bemerkbar machen können.“, lenkte sie ein.

Sesshoumaru zog noch immer ein schuldbewusstes Gesicht. „Ich nahm an, dass du noch eine Weile schlafen würdest und war wohl zu tief in meinen Unterlagen.“, klärte er sie auf.

„Aber ich hatte damit gerechnet, das du mich immer irgendwie mit deinen Sinnen in Reichweite hast.“, erklärte sie ihrem Liebsten, der noch immer dort stand.

„Ich kann keine Wurzel an dir sehen, wie kommt es das du wie steif da stehst?“, fragte sie. Man konnte sehr gut an ihrer Stimme hören, dass es ihr wieder besser ging. Und wer sie kannte, be-merkte auch, dass sie glücklich war hier zu sein.

„Du musst dich auch nicht schuldig fühlen.“, sagte er zu Ena. „Ich hätte achtsamer sein müssen.“

Und nun endlich ging er auf seine Ena zu und nahm sie in den Arm. Dann konnte er auch nicht anders und musste sich einen langen und ausgiebigen Kuss bei seiner Liebsten stehlen.

Ena erwiderte den Kuss mit all ihrer Liebe zu ihm, ehe sie dann antwortete: „Schon gut. Ich den-ke das jeden von uns eine Teilschuld trifft.“

Einen Moment herrschte Schweigen.

Sesshoumaru genoss diesen kurzen Moment der Stille, wo er es einfach genießen konnte sie zu beobachten.

„Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?“, wollte sie von ihm wissen. Vorsichtig strich sie ihm mit ihrer Hand durch das Gesicht, wobei sie ein leichtes Zittern nicht unterdrücken konnte.

„Du hast einen ganzen Tag durchgeschlafen.“, antwortete er auf ihre Frage. Er freute sich über ihre unscheinbaren Berührungen, aber dennoch merkte er, dass sie am ganzen Leib zitterte.

„Ist dir kalt?“, fragte er deshalb bei ihr nach.

„Nein, kalt ist mir nicht. Wenn es danach geht ist es mir viel zu warm.“, sagte sie. „Aber ich habe einen Bärenhunger.“, meinte Ena und schmunzelte den Thronfolger an.

Ein leises Lachen war zu hören, als Ena die Worte aussprach. Ihm erging es ja nicht anders und am liebsten würde er sie hier und jetzt vernaschen, aber das sagte er ihr nicht.

„Dann sollte ich dir dein Frühstück kommen lassen.“, sagte Sesshoumaru zu Ena, da er ja nicht wusste ob sie schon aufstehen durfte.

„Das wäre wirklich lieb von dir, Fluffy.“, sagte sie und sah ihn lächelnd an. „Es ist schön zu wis-sen, dass alles nur ein gemeiner Plan deiner Mutter war.“, setzte Ena noch nach.

Sesshoumaru schmunzelte leicht, aber dann wurde sein Gesicht wieder ernster.

„Ich bin nur froh, dass sie bereits unter der Erde ist.“, knurrte er.

Er stand auf und ließ Ena das Frühstück bringen.

„Aber du solltest jetzt nicht so viel reden, sondern dich noch schonen, denn du bist noch immer nicht ganz gesund.“

Ena sagte dazu nichts weiter.

Was sollte sie da auch noch sagen?

Sie wusste doch selbst, dass sie noch nicht wieder ganz hergestellt war. Dass er sie nun auch noch dran erinnern musste, passte der jungen Youkai so gar nicht. Doch eine Frage hatte sie doch noch, als er von der Tür zurückkam.

„Dann ist das hier jetzt also auch mein zu Hause, richtig? Denn du wirst mich sicher nicht wieder mit zu meiner Familie gehen lassen.“, fragte sie ein wenig zaghaft.

Sesshoumaru lächelte leicht als er die Frage Enas hörte.

„Wenn es nach mir ginge, könntest du sofort hier einziehen und heimisch werden. Aber denke daran, dass mein Vater in dieser Hinsicht das letzte Wort hat.“, sagte er zu seinem Schatz. „Doch ich werde alles Mögliche tun, damit du bleiben kannst.“, versprach er ihr und nahm sie nun rich-tig in seinen Arm und zwar so, dass Ena ihren Kopf auf seine Brust betten musste.

Ena seufzte leicht, während sie sich an ihn schmiegte. „Ich weiß Sess. Und ich denke mal, dass dein Vater froh ist, wenn du glücklich bist. Aber wie gesagt unsere Väter haben das sagen, noch.“, meinte sie.

Kurz darauf klopfte es und man konnte die Stimme des Koches hören: „Sesshoumaru-sama, ich bringe das Essen für Lady Ena.“

„Ach, komm schon, Süße, lass den Kopf nicht hängen.“, sagte der Thronfolger noch zu Ena, aber dann wurden sie durch die Stimme des Kochs gestört. Sesshoumaru grummelte wie nichts Gu-tes, aber es war nun einmal so, dass Ena Hunger hatte.

„Komm rein, Sanji.“, sagte der Thronfolger daher zum Koch.

Der Koch betrat das Zimmer und hatte zwei Portionen bei sich. „Inu no Taishou-sama meinte, dass ich Euer Essen zu Euch bringen soll, Sesshoumaru-sama. Wo darf ich es abstellen?“, woll-te der Koch dann von dem Thronfolger wissen.

„Stell es auf den Tisch, Sanji.“, sagte Sesshoumaru zum Koch. Er wollte Ena nicht den ganzen Tag ans Bett fesseln, sondern dafür sorgen, dass sie zumindest zu den Mahlzeiten das Bett ver-lassen konnte.

„Sehr wohl.“, der Koch stellte das Essen auf den Tisch und verneigte sich vor Sesshoumaru und der östlichen Prinzessin.

„Ich wünsche einen guten Appetit.“, sagte er noch und war aus der Tür verschwunden.

Sesshoumaru dagegen hob seinen Schatz hoch und brachte sie zum Tisch.

„Also ehrlich, mitten auf die Akten.“, sagte Ena entrüstet, als sie saß und das sah. „Nimm erst mal die Arbeit vom Tisch und dann lass uns essen.“, während sie das sagte nahm sie das Tablett vom Tisch, damit Sesshoumaru den Tisch abräumen konnte.

Sesshoumaru stand da wie zur Salzsäule erstarrt.

Oh weh, diese dummen Akten lagen doch immer im Weg. Er nahm die Akten und legte sie zur Seite.

„So, sind runter vom Tisch.“, sagte Sesshoumaru, nahm das Tablett und stellte es wieder auf den Tisch. „Und nun, lass uns etwas essen.“ Er nahm eine Scheibe Ananas und fütterte sie damit, denn frisches Obst hatte er mit in Auftrag gegeben.

Ena lächelte, als er begann sie zu füttern. Ein genüssliches Knurren entrang sich ihrer Kehle. Sie liebte es, wenn er sie fütterte, doch sie wollte nicht nur untätig sein und begann nun auch ihrerseits Sesshoumaru zu füttern. Sie selber mochte zwar nicht unbedingt Äpfel, aber da er sie liebte tat sie ihm den Gefallen.

Der InuYoukai aß das Apfelstück mit großer Begeisterung. „Hm…lecker.“, stellte er darauf fest, denn der Apfel war schön rot und schmeckte richtig süß.

Dann gab Sesshoumaru Ena einen Kuss. „Aber nun sollten wir richtig essen und du solltest dich nicht zu viel bewegen.“, sagte er und reichte ihr eine Schale mit Suppe. „Sei vorsichtig, sie ist heiß.“

Am liebsten hätte Ena geseufzt, aber sie wollte keinen Streit. Deswegen nahm sie die Schale entgegen und pustete. Als sie sich sicher war, dass sie diese trinken konnte, tat sie den ersten Schluck. Eigentlich war es nicht üblich die Suppe zutrinken und man merkte ihr an, dass es ihr peinlich war.

„Hmm… die ist lecker!“, meinte sie hinterher und stellte die Schüssel auf den Tisch zurück.

Sesshoumaru merkte natürlich, dass es Ena peinlich war die Suppe zu trinken. Damit sie die Scheu darüber verlor, entschloss er sich daher ebenfalls die Suppe zu trinken.

„Du hast Recht.“, lächelte er seinen Schatz an. Er sagte auch weiter nichts mehr, da er nun ein-mal nicht verhindern konnte, dass sie sich bewegte. Wenn sie dabei vorsichtig war würde be-stimmt nichts passieren. Aber dennoch entschied er sich den Tisch noch etwas zu Ena zu rü-cken.

„Dann hast du es leichter an die Speisen zu kommen.“

Ena lächelte leicht, als sie sah wie er seine Suppe trank. Sie wollte ihm erst sagen, dass er es ihr zu liebe nicht machen müsste, doch sie konnte es einfach nicht. Aber als er den Tisch zu ihr rückte musste sie dann doch etwas sagen.

„Das ist lieb von dir, Sess.“, sagte sie und dachte gar nicht daran, dass er sie gebeten hatte sei-nen Spitznamen zu nehmen. Mit einem Lächeln nahm sie sich einen der Spieße. Sie wunderte sich zwar, konnte sich aber denken, dass man dem Koch gesagt hatte, dass sie verhindert sei mit Stäbchen zu essen. „Sanji ist ja ein richtig mitdenkender Koch.“, meinte sie und genoss den Fisch-Gemüsespieß.

„Schon in Ordnung.“, sagte Sesshoumaru und man konnte hören, dass er ein wenig verstimmt war. Seit wann nannte sie ihn wieder beim üblichen Familienkürzel?

Aber er ließ sich nichts weiter anmerken. „Manchmal ist er das, ja.“, setzte er noch hinterher, be-vor er anfing sein Essen zu genießen.

Auch wenn Enas Ohren nicht so gut waren wie die ihres Liebsten, so hatte sie aber dennoch bemerkt, dass etwas nicht stimmte.

Doch sie wollte das nicht beim Essen klären. So genoss sie schweigend das Essen mit ihm und beobachtete ihn nebenbei. Sie wollte versuchen zu erkennen, was es war, dass ihn so verstimmt hatte.

Sesshoumaru merkte natürlich, dass er beobachtet wurde, ließ sich aber nichts anmerken. Wie ein beleidigter kleiner Junge, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte, aß er sein Essen weiter und sprach keinen einzigen Ton.

Nach dem gemeinsamen Essen brachte er sie wieder ins Bett und stellte das Geschirr vor die Tür. Als er wieder zurückkam sah er die Akten welche noch bearbeitet werden mussten, also wandte er sich ihnen wortlos wieder zu.

Ena seufzte, als sie ohne ein Wort oder eine andere liebe Geste wieder im Bett abgesetzt wurde.

Als Sesshoumaru wieder begann mit den Akten zu arbeiten legte sie sich hin und schloss die Augen. Schlafen würde sie nicht können, aber vielleicht konnte sie so herausfinden was da vor-hin schief gelaufen war. Denn das etwas schief gelaufen war bemerkte sie an seiner Gestik und Schweigsamkeit.

So kam es das sie sich den Morgen und die Gespräche bis jetzt wieder ins Gedächtnis rief. Doch es dauerte bis sie dahinter kam. Hier war die Lösung im ersten Moment wirklich nicht so einfach, wie man meinen könnte.

„Bockt der Herr, weil er mal wieder nicht seinen Lieblingsnamen zu hören bekam?“, meinte sie nach einer Weile und dass dieses Mal mit einem beleidigten Unterton. „Ich mag nun einmal bei-de Spitznamen, mein Fluffylein.“, kam es zum Schluss eher neckend.

Sesshoumaru ließ sich von Enas Aktivitäten nicht stören und arbeitete einfach weiter. Als er die Frage Enas hörte, wurde er wieder richtig steif.

‚Erwischt!‘, dachte sich der Thronfolger, aber zugeben würde er es nie im Leben. Und das Fluffylein hätte sie sich verkneifen können, aber er sagte nichts dazu.

„Wer bockt denn?“, versuchte der Thronfolger sich herauszureden. „Ich wollte dich eben nicht beim ruhen stören.“, setzte er noch hinterher und log sich somit selbst in die Tasche.

Merkte er denn nicht, dass er sich und sie belog?

Ena konnte es nicht glauben.

„Lügner!“, knurrte sie nur. „Aber bitte, dann schmoll doch.“, kam es beleidigt und nun drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm. Dies war zwar eine Aktion, die ihr Körper ihr nicht ungestraft durchgehen ließ, aber sie konnte nicht anders. Das dabei die Wunde am rechten Knöchel wie-der etwas aufschrabbte bekam sie gar nicht mit. Sie hatte ja noch nicht einmal bemerkt, dass dort kein Verband mehr war. Takuya hatte ihn am frühen Morgen, wie einige andere, über den kleine-ren Wunden entfernt. Es waren nur noch die etwas tieferen Wunden, welche Verbände trugen.

Sesshoumaru schrak zusammen. So bissig hatte er Ena noch nie erlebt. Aber noch erschrocke-ner reagierte er, als er hörte wie sie sich in seinem Bett bewegte. Er ging zu seinem Bett um nachzusehen ob das irgendwelche Folgen mit sich brachte.

„Du solltest dich doch nicht bewegen.“, sagte er, schlug die Decke zurück und sah den bluten-den Knöchel.

„Das hast du davon. Deine Wunde am Knöchel hat sich wieder geöffnet.“, kam es leicht streng von Sesshoumaru. „Warum hattest du da eigentlich immer ein Band um?“, fragte er noch, bevor er begann das Blut von der Wunde zu lecken.

„Das ist doch egal!“, knurrte sie und versuchte ihren Knöchel weg zu ziehen. Denn nicht nur er konnte bocken, sie konnte das auch. „Vielleicht weil es mir gefallen hat.“

Sesshoumaru hielt ihr Bein so dermaßen fest, dass Ena gar keine Chance hatte, ihren Knöchel wegzuziehen. Er ließ sich einfach nichts anmerken und leckte einfach weiter über ihren Knö-chel.

„Das war unverantwortlich, Süße.“, sagte er zu ihr. Nach einer Weile ließ er das Bein wieder los, da er erreicht hatte, was er wollte, denn die Blutung hatte gestoppt.

Da sie ihren Knöchel nicht frei bekam, ergab sie sich und beließ es dabei. Aber je länger ihr Liebster leckte, desto mehr tat ihr der Wutausbruch leid.

„Ich möchte einfach nicht darüber reden. Ich hoffe das es für dich okay ist.“, sagte sie etwas ruhi-ger und dankbar.

Sesshoumaru setzte sich etwas höher und strich ihr liebevoll über ihre Wange. „Sicher verstehe ich das, aber dennoch möchte ich es gerne wissen. Was ist passiert, dass du die Wunde nie rich-tig hast auskurieren lassen?“, fragte er in einem liebvollen Ton nach. Dass er es bereits wusste, sagte er nicht, da er wollte das Ena darüber sprach.

„Ich kann nicht!“, sagte Ena. Sie wollte einfach nicht wieder an dieses Ereignis denken müssen. Es war ihr, als würde sie in ein tiefes Loch fallen, wenn man sie danach fragte. „Es geht nicht.“, wehrte sie ab. „Es tut viel zu weh, Fluffy.“

„Scht…“, sagte Sesshoumaru. Er nahm sie in seinen Arm. „Wenn du darüber nicht sprichst, dann werden die Narben in deiner Seele immer tiefer, Süße.“, sagte er zu ihr. „Es wird viel besser, wenn du darüber sprichst. Sperr dich nicht ein.“, setzte der Thronfolger noch hinterher, denn er hatte einfach Angst, dass Ena daran zerbrechen könnte.

Seine Nähe tat ihr gut, doch es war nicht einfach über diesen Schatten zu springen. Sie wollte dieses gut gehütete Geheimnis nicht preisgeben. Es dauerte eine ganze Weile ehe sie zaghaft anfing zu erzählen.

„Es war das erste Treffen nach langem bei uns im Schloss. Ich weiß nicht warum dein Vater das unbedingt bei uns ausrichten wollte.

Zumindest war es mitten im Sommer und wir Jugendlichen sind raus. Du weißt schon, wir haben wie immer unser Ding durchgezogen.

Nur dass dieses Mal nur Shun, Nera, Neji und ich da waren. Shigekazu war auf irgendeiner die-ser dämlichen Prüfungen. Tja und du… wo warst du eigentlich?“, meinte sie, winkte jedoch sofort ab. Sie wollte das lieber schnell loswerden.

„Wir haben wie immer das Gelände ums Schloss unsicher gemacht und während Shun versuch-te Nera zu fangen, stand ich auf einem Felsvorsprung und habe die Gegend betrachtet. Kurz darauf wurde ich aus einem mir nicht erkennbaren Grund von Neji geschubst und fiel über die Felskante.

Das nächste an das ich mich erinnere sind sein höhnisches Lachen und wahnsinnige Schmer-zen. Lord Shigeru meinte es gut, doch ich habe niemanden an mich herangelassen, weil jede Berührung Schmerzen verursacht hat. Deswegen die Narbe und das Band um sie zu verste-cken, weil ich Neji nicht den Spaß gönnen wollte, dass er mich auf Ewig gezeichnet hatte.“ Mit jedem Wort das sie sprach wurde ihre Stimme immer brüchiger und nun verlor sie den Kampf gegen die Tränen. Sie brach weinend in seinem Arm zusammen, wie ein kleines Kind unfähig sich gegen Worte oder Berührungen zu wehren.

Sesshoumaru hörte sehr genau zu. Er ließ es sich nicht anmerken, dass er die Geschichte kann-te, auch wenn ihm das mit den Schmerzen neu war, denn das hatte Eiliko nicht erzählt. Auch fand er es zwar noch immer gut, dass Ena darüber gesprochen hatte, aber dass sie so dermaßen zusammenbrach, damit hatte er nicht gerechnet.

„Ist ja gut, Süße. Ich bin ja da.“, sagte er zu ihr, während er ihr beruhigend über den Rücken streichelte. Doch eins wusste er sehr genau. Sollte es einmal die Möglichkeit geben, würde er Neji büßen lassen für das, was er seinem Schatz angetan hatte.

„Vielleicht kann dir Shigeru dabei helfen die Schatten der Vergangenheit loszuwerden.“, sagte er in der Hoffnung, dass sie Shigeru zumindest die Chance gab, das endgültig zu heilen.

Sofort versteifte sich Ena. „Das kann er nicht. Ich weiß nicht warum ich es so genau weiß, aber ich habe das Gefühl, das niemand mir da helfen kann.“, kam es unter Schluchzern von ihr.

„Weißt du es hat lange gedauert bis ich wieder Jemanden ausser meiner Familie getraut habe. Und um ehrlich zu sein, bist du der Jemand.“, sagte sie traurig. „Ich kann es nicht einfach ver-gessen und selbst wenn diese Narbe weg wäre, die Wunde in meiner Seele kann man nicht hei-len.“, wieder weinte sie und krallte sich nun an ihm fest.

„Verstehst du nun warum ich so eine Angst hatte, dich zu verlieren? Nicht nur, weil ich dich über alles liebe, sondern weil du der Einzige bist dem ich vollkommen vertraue.“ Und obwohl sie si-cher in seinem Arm lag begann sie wieder zu zittern.

„Ach, Süße.“, begann Sesshoumaru. Allerdings wusste er nicht was er weiter sagen sollte. Er war doch ziemlich geschockt, denn davon hatte er überhaupt keine Ahnung gehabt.

„Du wirst mich nie wieder verlieren.“, sagte er zu ihr und streichelte weiterhin ihren Rücken „Nie wieder, das verspreche ich dir.“, während er das sagte, drückte er sie leicht etwas von sich weg um sie genau betrachten zu können. Dann gab er ihr einen Kuss um somit sein Versprechen zu besiegeln.

In Gedanken allerdings schwor er sich ihre Narben und ihre Ängste zu heilen, auch wenn es sehr, sehr lange dauern würde. Vielleicht konnte er die Narbe am Knöchel nicht verschwinden lassen, die in ihrer Seele dagegen schon.

Ena nahm den Kuss zwar an, aber erwiderte ihn nicht. Sie war einfach im Moment nicht in der Lage. Ihre Seele hungerte zwar genau danach, doch sie schaffte es einfach nicht über diesen Schatten zuspringen, der sie im Moment wieder fest im Griff hatte. Doch nun verlangte ihr Körper seinen Tribut und sie spürte, dass sie immer schwächer wurde.

„Ich möchte etwas schlafen, Fluffy.“, bat sie in der Hoffnung, dass er bei ihr bleiben würde.

Sesshoumaru merkte natürlich, dass sie den Kuss nicht erwiderte. Nachdem was sie gerade er-lebt hatte, wunderte ihn das nicht. Allerdings hatte er gehofft, dass dieser ihr wieder Mut gab. Nun, gut, da hatte er sich geirrt. Das war auch der Grund weswegen er dann auch schnell von ihr abließ.

„Sicher, schlaf etwas.“, sagte er als er hörte, dass sie schlafen wollte, denn er konnte nur erah-nen was in ihrem Inneren vor sich ging. Er ließ sie kurz los, legte sich aber zu ihr um sie erneut in seinen Arm zu nehmen, in der Hoffnung ihr Wärme und Geborgenheit zu schenken.

Ena kuschelte sich regelrecht in seinen Arm und war auch schon kurz darauf eingeschlafen.

Sesshoumaru lächelte als er sah, wie sein süßer Schatz einschlief. Er bewegte sich keinen Mil-limeter, damit Ena auch ja nicht wach wurde.

„Schlaf dich gesund.“, flüsterte er ihr zu, auch wenn er keine Antwort erhalten würde. Dann gab er ihr einen leichten Kuss und schloss auch noch einmal seine Augen.
 

„Und wie geht es dir?“, wollte ein weißhaariger Mann von seiner Begleitung wissen, als diese endlich ihre Augen aufschlug.

Er hatte geduldig mit ihr gewartet und war froh, dass sie endlich wieder viel ausgeruhter aussah.

Als sie am Morgen wieder los wollte, hatte er es unterbunden, da sie ihm nicht kräftig genug aus-sah. So waren sie nach einem ausgiebigen Frühstück mit Kuschelrunde in der Höhle verblieben und sie war dann wieder eingeschlafen. Nun war es früher Nachmittag.

„Wollen wir heute noch los? Wenn du dich tragen lässt kannst du nachher in einem schönen großen Bett schlafen.“, lächelte er sie an. „Was meinst du, Süße?“, kam es verführerisch über die Lippen InuYashas.

Die junge Frau war anfangs nicht so begeistert gewesen, als ihr Hanyou ihr sagte, dass sie noch in der Höhle blieben, da sie eigentlich so schnell wie möglich heim wollte. Allerdings war die Ent-täuschung sehr schnell vergessen, da er es um Längen wieder gut machte. Seine Küsse und Streicheleinheiten waren so wunderbar gewesen. Aber nun wollte sie nur noch ins Schloss und den vorhandenen Luxus genießen, welchen das Schloss bot.

„Oh, das wäre schön, wenn wir wieder nach Hause gehen.“, sagte Kagome deswegen. Sie streckte ihr Kinn um sich noch einen Kuss abzuholen und dann würde sie sich auch von ihrem Hanyou tragen lassen.

Bevor InuYasha sich erhob nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie, doch er brach den Kuss auch bald ab, da er los wollte. Deswegen stand er auf und lächelte leicht.

‚Gewonnen!’, dachte er sich und stellte sich so hin, dass seine Verlobte aufsteigen konnte.

Kagome war richtig erfreut, als er sie küsste. Nur leider war ihr der Kuss viel zu kurz. ‚Was soll‘s. Zu Hause lass ich ihn nicht vom Haken.‘, dachte sie sich. So stand auch sie auf und setzte sich auf seinen Rücken.

„Dann komm, vielleicht kommen wir noch zum Abendessen heim.“, sagte InuYasha hoffnungs-voll.

„Das wäre schön, wenn wir zum Abendessen zu Hause wären.“, sagte Kagome. Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und wartete darauf, dass er los lief.

„Bin ich auch nicht zu schwer?“, wollte sie noch wissen, da sie sich immer Gedanken darüber machte, aber sie hatte vorher nie gefragt, weil sie ihn nicht beleidigen wollte.

InuYasha hätte beinahe laut losgelacht. Aber so setzte er sich nur in Bewegung.

„Früher hat dich das auch nie interessiert.“, meinte er mit etwas Sarkasmus. „Wenn du mir zu schwer wärst würde ich dir das nicht immer anbieten, Süße.“, sprachs und sprang los.

So ging es im Eiltempo zum Schloss zurück.

„Hat es wohl.“, sagte Kagome leicht beleidigt. „Ich hatte nur Angst zu fragen.“, kam es ganz leise von Kagome.

Sie hatte einfach Angst seine Launen zu ertragen, da sie zur damaligen Zeit nie wusste woran sie bei InuYasha war.

Dennoch schmiegte sie sich bei ihrem Hanyou an, immer darauf achtend das Gesicht aus dem Fahrtwind zu halten.

Ein Schnauben, war die einzige Antwort, welche sie zu diesem Zeitpunkt erhielt. Er wollte nicht streiten. Sie hatte eh schon genug was sie beschäftigte, da war ein Streit unangebracht.
 

So vergingen die Stunden wie im Fluge und kurz vor dem Schloss hatte InuYasha das Gefühl Feinde zu spüren. Er hielt abrupt inne und ließ Kagome absteigen.

„Hier stimmt was nicht. Ich habe das Gefühl, das hier überall Katzen sind.“, flüsterte er ihr zu.

Auch Kagome hatte die fremde Aura gespürt. Das konnte nicht wahr sein. Das waren nicht nur ein paar Youkai, sondern eine ganze Menge.

„Das wird nicht einfach.“, sagte Kagome dann zu ihrem Verlobten. Kaum hatte Kagome es aus-gesprochen, kamen schon die ersten Katzen auf sie beide zu.

„Jetzt seid ihr dran.“, schrie eine der Katzen.

„Sagt wer?“, brüllte InuYasha, als er sein Tessaiga zog. „Ich habe keine Lust zum spielen.“, brüll-te er und hob sein Tessaiga über den Kopf. „Kaze no Kizu!“, hallte es über die Lichtung. Mit ei-nem Streich waren die Katzen weg.

„Noch einer der das Zeitliche segnen will.“, sagte er genervt.
 

Im Schloss des Westens war diese Attacke nicht unbemerkt geblieben.

Hatte sich der Taishou das nur eingebildet?

Ganz bestimmt nicht.

InuYasha steckte bestimmt in Schwierigkeiten. Das war der Grund weswegen er alles stehen und liegen ließ um zu seinem Jüngsten zu eilen.

Aber nicht nur der Taishou hatte das Kaze no Kizu bemerkt, sondern auch Sesshoumaru. Er hat-te sich zwar vorsichtig von Ena gelöst, aber kaum, dass seine Gemachtür hinter ihm geschlossen war, rannte er schon los.

„Vater!“, sagte Sesshoumaru, als er das Oberhaupt im Flur sah.

„Sess, also hast du das auch gespürt!“, sagte der Taishou, zog seine Schritte aber an.

„Ja, Yasha scheint Probleme zu haben.“, sagte auch Sesshoumaru. Er folgte seinem Vater nach draußen. Sie vertrauten darauf, dass Eiliko das Schloss verteidigen würde. Leider hatten sie sich nicht die Zeit genommen dem östlichen Lord Bescheid zu geben.
 

InuYasha sah sich um er konnte noch mehr Katzen riechen und eine davon hätte er sogar blind wieder erkannt.

„Stell dich du feige Katze.“, brüllte er voller Wut in das Dickicht.

Die Katzen saßen im Dickicht und lachten sich eins ab.

Da hatte er sie wohl erkannt, aber sie würden sich nicht zeigen, denn noch war es nicht Zeit da-für, da der Hanyou und der dreckige Mensch noch zu fit waren.

Eine der kichernden gab ein Zeichen und somit liefen die nächsten Katzen auf die Feinde zu.

„Wann wollen wir denn eingreifen?“, wollte eine der Katzen im Dickicht wissen.

„Wenn der Hanyou schon am Ende seiner Kräfte ist.“, sagte die andere Katze.

Kagome dagegen war schon langsam an ihren Grenzen angekommen. Immer wieder hatte sie ihre Mikokräfte eingesetzt um die Katzen zu läutern.

„Ich kann bald nicht mehr, Inu.“, sagte sie zu ihm und man sah es ihr auch an, dass sie ihre Grenze erreicht hatte.

InuYasha versuchte ja schon sein bestes, das sie nicht kämpfen musste. Doch er schaffte es leider nicht, dass sie immer in Sicherheit war.

„Das nervt!“, brüllte er und hielt sein Tessaiga seitwärts.

„Kongosouha.“, hallte seine Stimme über den Platz und ein Meer aus Diamantsplittern ging auf die Katzen nieder.

Doch nun brauchte auch er einen Moment zum Luft holen, da die vielen Kaze no Kizu und das Kongosouha an seinen Kräften gezerrt hatten. Er sah sich dabei nach Kagome um und konnte erkennen, dass ihr die Kraft für einen Bannkreis fehlen würde. Deswegen zog er sein Feuerrat-tengewand aus und reichte es ihr.

„Zieh das über, Süße und gehe in Deckung.“, sagte er und gab ihr einen Kuss, dann schob er sie von sich und sprang etwas von dem Versteck weg.

„Ich weiß genau, dass ihr da seid. Kommt raus Nera und Torran.“, brüllte er zum Versteck der bei-den hinüber. „Oder seit ihr zu feige es mit einem Hanyou auf zunehmen?“

Kagome konnte nicht glauben, dass InuYasha ihr sein Feuerrattenfell gab. Sie wollte ihn schon aufhalten und ihm den Umhang wiedergeben, aber da war er auch schon verschwunden.

‚Sei bloß vorsichtig.‘, dachte Kagome. Um InuYasha hinterher zulaufen fehlte ihr die Kraft.

Torran und Nera dagegen lachten was das Zeug hielt. Wenn der Hanyou nach ihnen verlangte, konnte man ihm den Wunsch doch nicht verweigern.

„Hast du es so eilig zu sterben?“, fragte Nera ziemlich hochnäsig. Dass auch er schon ziemlich erschöpft war, konnte man sehr gut sehen.

„Das sieht doch wohl fast so aus.“, lachte nun Torran und ließ sofort eine Eiswand auf InuYasha zuschießen.

„Keh!“, kam es vom Hanyou. „Als ob ich mir so kurz vor meiner Hochzeit das Leben nehmen las-se.“ Als die Eiswand auf ihn zu kam sprang er auf den erst besten Baum und dann wieder hin-unter.

„Kannst du eigentlich auch was Anderes?“, wollte er von Torran wissen. „Das ist so ein lahmer Angriff. Wie wäre es mit ein wenig Wind. Kaze no Kizu!“ Und nun jagte das Kaze no Kizu auf die beiden Katzen zu.

„Eine nette Brise, oder?“, kam es sarkastisch vom Hanyou, der schon mit dem nächsten Angriff rechnete.

Nera und Torran lachten erneut. Sie kreuzten ihre Katanas und fingen den Angriff ohne Scha-den zu nehmen ab.

„Du warst auch mal besser, InuYasha.“, lachte Nera. „Die Liebe zu dem Menschenweib macht dich richtig schwach.“, sagte die nördliche Prinzessin und nun war sie es, die auf InuYasha zu-kam.
 

Der Taishou und Sesshoumaru waren nun auch ganz dicht an dem Kampfgetümmel. Sie konn-ten schon das Klingen von Metall auf Metall hören.

Der westliche Thronfolger zog seine Schritte noch einmal an.

„Kümmere dich bitte und Kagome.“, rief er seinem Vater zu, denn er hatte die gegnerischen Kat-zen bereits erkannt. Und mit beiden hatte auch er noch jeweils eine Rechnung offen. Als er bei den Katzen und seinem Bruder ankam, schritt er sofort mit ein.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte er InuYasha.

Der Taishou dagegen dachte sich verhört zu haben, aber sein Ältester hatte Recht. Es galt auch sich um die Sicherheit der zukünftigen westlichen Prinzessin zu kümmern. So konzentrierte er sich auf ihre Aura und hatte sie schnell gefunden.

„Von wegen schwach!“, knurrte InuYasha Nera entgegen. „Wenn meine Verlobte nicht gewesen wäre, dann wäre ich nicht so stark wie ich es jetzt bin.“ Mit jedem Wort das er sprach wurde er wü-tender auf Nera. Gerade als er losspringen wollte konnte er die Stimme seines Bruders hören.

„Nein!“, knurrte er genervt. „Das Weib mach ich alleine alle.“ Doch kaum hatte er das realisiert meinte er: „Und mit der anderen habe ich auch noch eine offene Rechnung zu begleichen.“, knurrte er missgelaunt.

„Hör dir das an Torran!“, lachte Nera. „Diese halbe Portion will es doch tatsächlich mit uns beiden alleine aufnehmen.“, die Prinzessin des Nordens grölte richtig, als sie das hörte.

„Das ich nicht lache.“, kam es nun auch noch von Torran und ihre Stimme triefte nur vor Sar-kasmus.

Sesshoumaru knurrte wie nichts Gutes. Wie konnten es sich die Weiber erdreisten sich über seinen Bruder lustig zu machen. Dennoch klang er ziemlich locker.

„Schade, ich dachte das ich nun ebenfalls eine offene Rechnung begleichen könnte.“, sagte er zu seinem Bruder.

„Keine Angst, Sesshoumaru. Du kommst schon noch dazu, wenn ich deinen Bruder erledigt ha-be.“, kam es hochnäsig von Torran und mit diesen Worten ließ sie wieder eine Eiswand auf Inu-Yasha zukommen.

„Ich sagte doch, dass es langsam langweilig ist.“ InuYasha reichte es, als er die Wand auf sich zu kommen sah. Doch er verstand nicht was sein Bruder für eine offene Rechnung haben könn-te.

„Das ist mir verdammt nochmal egal. Schau lieber was deine Schwägerin macht.“, knurrte er sei-nen Bruder nur an.

Dass sein Vater auch hier war hatte der westliche Prinz noch gar nicht registriert. Der Hanyou sprang nun auf Nera zu, die Eistante würde er später besiegen. Erst wollte er sich für sein Auge und für das zerstörte Dorf seiner Freunde rächen.

„Das ist ja auch nur die Aufwärmphase.“, lachte Torran und ließ wieder eine Eiswand los. „Ich muss doch warm werden, oder eher richtig kalt.“, setzte sie lachend hinterher.

Sesshoumaru dagegen sah erst einmal zu. Aber er musste seinem Bruder zumindest eine Sorge nehmen, damit dieser sich auf den Kampf konzentrieren konnte.

„Vater ist bei Kagome.“, sagte er deshalb und damit, dass aber keiner mitbekam außer InuYasha benutzte er die Sprache der Familie Taishou.

„Och komm, lass mir doch auch was von dem Spaß.“, setzte er noch in normaler Stimme hinter-her

InuYasha nickte nur und knurrte: „Vergiss es!“

Sesshoumaru seufzte.

Wieso musste sein kleiner Bruder nur so stur sein?

Das ging ja auf keine Kuhhaut.

Der Hanyou musste wieder einer Eiswand ausweichen, doch damit kam er in die Schussbahn von Nera. Und weil er zu sehr damit beschäftigt war Torrans Angriff auszuweichen und ihr eine Attacke entgegen zuschicken, bemerkte er nicht die Feuerwand hinter sich.

Was aber InuYasha nicht sah, das sah aber der westliche Thronfolger. Und so musste er sehen wie eine Feuerwand unbemerkt auf seinen Bruder zukam. Sesshoumaru schaltete sofort und schubste seinen Bruder um und wehrte den Angriff ab.

Das einzige was der Hanyou bemerkte war, dass er plötzlich mit der Nase im Dreck lag und nicht so einfach wieder hochkam.

Irgendetwas stand zumindest zum Teil auf ihm.

„Nimm deine dreckigen Knochen von mir!“, knurrte er seinen Bruder an. Es machte ihn einfach fuchsteufelswild, dass dieser sich einmischte und wie früher seine Knochen auf ihm abstellte. Er war doch kein Sesshoumaru-Fußabtreter.

„Ich denke nicht daran. Du wirst dir jetzt helfen lassen, denn alleine schaffst du beide nicht.“, meckerte Sesshoumaru mit seinem jüngeren Bruder.

„Vergiss es.“, blockte der Hanyou ab. „Ich komme schon zu recht. Zumindest würde ich das, wenn du deine verdammten Knochen von mir nehmen würdest. Ich lasse mich nicht von dir be-vormunden.“, kam die Antwort.

Nera und Torran grinsten. Das würde einfach werden. Da schienen sie einen Brüderstreit losge-treten zu haben.

„Nimm endlich deine verdammten Knochen von mir.“, knurrte InuYasha und ließ seine Krallen knacken. Wenn sein Bruder nicht sofort den Fuß runternahm, dann würde er eben nur noch ei-nen haben.

„Du bist so stur, aber bitte, wenn du deine Hochzeit nicht mehr erleben willst, mach doch was du willst.“, knurrte Sesshoumaru mit seinem Bruder und er sah nun auch nicht ein warum er länger nett sein sollte.

„Dann lass dich umbringen.“, sagte er noch und stieg von InuYasha herunter.

InuYasha war froh, dass der Fuß endlich runter war und er nicht mehr das Gefühl hatte ernied-rigt zu werden. Aber die Worte seines Bruders hatten ihn doch nachdenklich gemacht.

‚Meine Hochzeit?’, dachte er und plötzlich fiel es ihm wieder ein. Er würde ja in vier Wochen hei-raten und zwar seine Kagome.

Wollte er da schon vorher sterben?

Nein, ganz sicher nicht.

Nera und Torran grinsten sich nur an.

Das war die Gelegenheit und InuYasha war das schwächste Glied in der Kette, da er schon ziemlich geschafft war. Sie nutzten den Brüderstreit einfach aus und da der Hanyou noch immer am Boden lag, war er das perfekte Opfer.

So stürmten beide auf den Hanyou zu um ihn zu erledigen und das obwohl er noch auf dem Boden lag.

„Das ist dein Ende!“, brüllten beide wie aus einem Mund.

Sie kamen aber nicht so weit, da Sesshoumaru sich erneut einmischte um seinen Bruder zu schützen.

„Lass mich dir doch helfen.“, sagte der Thronfolger zu seinem kleinen Bruder.

„Vergiss es!“, kam es lautstark.

„Gern!“, kam es leise, so das nur sein Bruder ihn hörte.

Der Thronfolger atmete tief durch, als er das Einverständnis von InuYasha hatte. Das hatte auch lange genug gedauert.

„Pass auf, ich habe einen Plan.“, schilderte der Thronfolger und sofort begann er seinem Bruder seinen Plan zu erläutern.

Nera und Torran dagegen standen da und dachten sie würden nicht richtig hören. Konnten die beiden nicht normal reden?

Das Wau, Wau, ging einem ja auf die Nerven.

Das hielt man ja im Kopf nicht aus.

„Geht das auch in normaler Sprache? Das andere hört sich doch doof an, miau.“, kam es genervt von Nera. Sie war eben eine typische Katze und konnte die Laute eines Hundes einfach nicht ab.

Sesshoumaru ließ sich dagegen aber nicht beirren und wuffte einfach weiter.

InuYasha grinste leicht, als er Nera hörte, aber er antwortete seinem Bruder in InuYoukai .

„Das könnte klappen. Zumindest hat es das schon einmal. Erinnerst du dich noch? Damals ge-gen Sou’unga?“, wuffte der Hanyou zurück und war froh, dass er den Unterricht bei seinem Va-ter gehabt hatte, denn sonst hätte er nur die Hälfte verstanden.

Und wieder war nur ein Wuffen und ein Bellen zu hören.

„Sicher kann ich mich erinnern.“, wuffte Sesshoumaru nun zurück. „Also los und bedenke, dass es ernst aussehen muss, also vermassle es nicht.“, wuffte er noch zurück.

„Das hält man ja im Kopf nicht aus. Schluss jetzt mit dem Gebell.“, keifte nun Nera und ging auf InuYasha los. „Du bist als erstes dran.“, sagte sie noch und ließ ihre Klinge nun auf den Hanyou niedersinken.

„Sicher!“, wuffte der Hanyou zurück, sprang auf und wich im gleichen Zug zur Seite aus. Dann stellte er sich Nera.

„Du magst spielen, Kätzchen?“, fragte er. „Das will ich auch.“, sprachs und rannte auf sie zu. Dann knallte Tessaiga auf ihre Klinge.

„Nicht schlecht für ein Halbblut!“, fauchte Nera und parierte den Schlag.

Unterdessen machte sich Torran an Sesshoumaru ran. „Nun werden wir unseren Kampf been-den und das wird dein letzter Kampf sein.“, kreischte nun Torran.

„Das werden wir ja sehen.“, sagte Sesshoumaru kühl zu Torran und wehrte ihren Angriff ab. Mit einem Auge blickte er zu seinem Bruder.

„Kommst du zu recht?“, wuffte er seinem Bruder zu und hätte dadurch beinahe einen Hieb von Torran abbekommen.

„Ich sagte doch du sollst dich raushalten.“, brüllte der Hanyou und wechselte dann mit Sessho-umaru in dem er ihn einfach wegschubste und seinerseits einen Angriff auf Torran startete.

„Hey, du halbe Portion, das ist mein Gegner.“, meckerte Sesshoumaru mit seinem Bruder. Als halbe Portion sah er seinen Bruder schon lange nicht mehr an, aber es musste ja ernst wirken.

Aber plötzlich sah er wie Nera auf sie beide zukam und wehrte den Angriff einfach ab. Wenn er ehrlich war, ging ihm das Kätzchen aus dem Norden auf die Nerven.

„Du ödest mich an.“, schrie Sesshoumaru. Wieder griff er an, oder wollte es zumindest, als er nun seinerseits weggeschubst wurde.

„Von wegen halbe Portion.“, kam die prompte Antwort. Doch dann konnte der Hanyou sehen wie Nera auf Sesshoumaru zu rannte und als er sich von Torran befreit hatte konnte er nicht anders.

Sein Bruder konnte gerne Torran haben, wenn er wollte, doch um Nera würde er sich selber kümmern. Also rannte er zu ihm und schubste ihn einfach zu Seite.

„Das ist mein Gegner.“, knurrte er. Doch als er sich dem Gegner zuwenden wollte war es bereits zu spät.

‚Kann es sein, dass er das zu genau nimmt?‘, dachte sich der Thronfolger und was er kurz da-rauf sah, ließ ihn einen Augenblick erstarren.

Nera hatte den Disput genutzt und eine Feuerwand auf den Hanyou und seinen Bruder losge-schickt.

Nun konnte sie die Früchte ihrer Arbeit ernten, denn der Hanyou stieß einen markerschüttern-den Schrei aus, als er von der Feuerwand eingeschlossen wurde.

Sesshoumaru stand auf um seinen Bruder zu retten, denn das war nicht das was er wollte. Sein Bruder sollte doch keinen Schaden an der ganzen Sache nehmen.

Aber wie sollte er das Feuer löschen?

Wagemutig wie er war, lief er auf seinen Bruder zu. Wenn er sich verbrannte war das eine Sa-che, aber InuYasha durfte das jetzt nicht passieren.

„Halt, du wirst unseren Kampf schön zu ende führen.“, konnte er nun die keifende Stimme von Torran hören.

Sesshoumaru seufzte auf. Das hatte ihm noch gefehlt. „Keine Zeit.“, sagte er daher, denn nun hatte der Thronfolger eine andere wichtige Mission zu erfüllen.

Torran war nun so wütend, dass sie einen halben Schneesturm auf den westlichen Thronfolger los schickte.

„Mich lässt man nicht einfach so stehen.“, keifte Torran mit Sesshoumaru rum.

Als Sesshoumaru sich umdrehte, sah er regelrecht den Schneesturm auf sich zukommen.

‚Das ist es!‘, dachte er sich.

Er nahm sein Toukijin und fing die Wucht des Sturmes irgendwie ab. Aber das war nicht genug. Er schaffte es sogar den Angriff umzulenken um InuYasha somit von seinen Qualen zu erlösen und das Feuer zu löschen.

„Das machst du nicht noch einmal!“, knurrte Sesshoumaru und stürzte auf Nera zu. Er war so dermaßen geladen, dass es ein leichtes war, sein Schwert aufzuladen und das Souryuuha auf Nera niedersausen zu lassen, dass diese die Attacke volle Bandbreite abbekam.

InuYasha bekam im ersten Moment gar nichts weiter mit. Da war nur dieser höllische Schmerz der ihn zu verbrennen drohte.

Doch als der Schmerz am unerträglichsten war, fegte ein kühler Wind über ihn. Dankbar ging er in die Knie und brauchte einen Moment bevor er sich aufrappeln konnte, dass in der Zeit Nera das zeitliche segnete bekam er nicht mit.

Dann erhob er sich langsam und stellte sich schützend vor seinen Bruder, dass er überall kleine-re Brandwunden hatte ignorierte er.

„So und nun zu dir.“, meinte er an Torran gerichtet.

„Kongosouha!“, brüllte er und ließ Tessaiga niedersausen, doch die Attacke war alleine zu schwach.

„Scheiße.“, knurrte er in der Inu Youkaisprache. „Ich könnte deine Hilfe gebrauchen, Onii-chan!“, kam es matt.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, dass seinem kleinen Bruder nicht all zu viel passiert war. Die leichten Verbrennungen würden bald geheilt sein und er war sich sicher, dass Kagome sich lie-bend gerne um InuYasha kümmern würde.

Dennoch bekam er große Augen als sein kleiner Bruder sich schützend vor ihn stellte und das obwohl InuYasha das Opfer gewesen war und nicht er.

„Ich dachte wir spielen erst noch ein bisschen mit ihr. Was meinst du Yasha?“, fragte Sesshoum-aru in InuYoukai, denn er wollte sich noch einen kleinen Spaß gönnen.

InuYasha seufzte. Er spielte zwar auch gerne, doch er wollte dem ganzen hier schnell ein Ende setzten. Allerdings wollte er dann doch nicht zeigen wie fertig er eigentlich war.

„Wie du meinst!“, war nur die Antwort, ehe er Torran erneut mit einer Salve der Diamantsplitter angriff. Welche diese aber elegant abwehrte und nun zu Sesshoumaru lenkte.

Sesshoumaru lachte nur, als er sah, was Torran vorhatte.

„Glaubst du, dass das klappt?“, fragte er bei der Katze nach und wehrte die Splitter erfolgreich ab. „Ich kenne die Attacken meines Bruders besser als du.“, setzte er noch hinterher.

Torran jedoch kochte vor Wut. Wie konnten es sich die beiden nur erdreisten ihre Freundin zu ermorden?

Das konnte sie nicht zulassen.

„Ihr werdet gemeinsam zur Hölle fahren.“, schrie sie und ließ alles was sich um sie herum befand zu Eis erstarren. Im Umkreis von 200 Kilometern erstarrte alles und die Natur wurde vollkommen zerstört.

Das war nun zu viel für Sesshoumaru, denn er musste unweigerlich an Ena und deren Vater denken, die bei dem Anblick leiden würden wie nichts Gutes.

„Das hast du nicht um sonst getan.“, keifte er. „Wir bringen es zu Ende, Yasha!“, knurrte er wieder in InuYoukai.

„Könntet ihr aufhören zu bellen? Das halten meine empfindlichen Ohren nicht aus.“, sagte Tor-ran, aber sie hätte sich lieber dafür entscheiden sollen den Mund zu halten und sich auf das zu konzentrieren was auf sie zukam.

Sesshoumaru lud erneut sein Schwert auf und sah zu InuYasha.

„Jetzt!“, knurrte er und schickte sein Souryuuha auf Torran los.

InuYasha dachte sich verhört zu haben.

Was hatte denn seinen Bruder nun geritten?

Aber er fragte nicht nach. Als sein Bruder sein Souryuuha losschickte schloss er sich mit der Kongosouha an.

Die Attacke traf Torran mit voller Wucht. Die Katze konnte weder ausweichen noch ihr irgendet-was entgegensetzten.

Der Hanyou atmete erleichtert aus, doch da wurde er unerwartet zu Boden gerissen und blieb dort bewegungsunfähig liegen.

Zu seinen Wunden und der Erschöpfung kam nun also auch noch das leidige Kommando. Dankbar schloss er seine Augen, denn wenn er schon lag, dann konnte er auch gleich ruhen.

Sesshoumaru atmete tief durch, denn mit dem Tod Torrans verschwand auch das Eis und die Natur erstrahlte im alten Glanz.

‚Zum Glück hat Ena das nicht gesehen.‘, ging es ihm durch den Kopf.

Aber kurze Zeit später konnte er ein rumsen hören. Erschrocken drehte er sich um und er glaub-te nicht was er da sah.

Das war jetzt nicht wirklich passiert, oder doch?

Er nahm seinen Bruder auf den Arm, nachdem er Toukijin wieder weggesteckt hatte und ging nun zu seinem Vater und zu Kagome, denn das Youki seines Vaters konnte er sehr genau spü-ren.

Kaum da angekommen, begann er auch gleich zu schimpfen. „Sag mal, was sollte das werden, wenn es fertig ist, hä?“

Die Angesprochene sah ihren zukünftigen Schwager nur an. Was meinte er denn? Doch nicht das Sitz, oder?

„Hey, wenn ihr euch ankeift wie nichts Gutes? Ich habe doch gehört wie ihr gebellt habt wie die Irren.“, schrie Kagome nun ihren Schwager an. Dass es sich bei dem Gebell um einfache Kon-versation handelte, konnte sie ja nicht ahnen.

„Darum habe ich InuYasha eben bestraft. Du kommst drum rum, da ich dich ja nicht bestrafen darf.“

„Wir haben uns ganz normal unterhalten und damit unsere Feinde dies nicht verstehen sollten, haben wir eben in InuYoukai geredet.“, schimpfte Sesshoumaru nun mit Kagome.

„Lasst uns das später klären.“, mischte sich der Taishou ein, da er InuYasha in dem Arm von Sesshoumaru gesehen hatte.

„Es ist wichtig, dass Yasha versorgt wird.“ So verwandelte er sich in den großen Hund, damit er seinen jüngsten tragen konnte.

Auch Kagome ritt auf dem Taishou. Dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, konnte man ihr sehr genau ansehen.
 

Während die Familie auf dem Weg zurück war, erwachte eine junge Wolfsyoukai mit einem lau-ten Schrei.

Sie hatte eben gerade das Gefühl gehabt, als wäre die gesamte Natur unter einer dicken Eis-schicht erfroren. Zitternd saß sie nun in Sesshoumarus Bett.

Ihr war so was von kalt. Dann sah sie sich um. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und nirgends konnte sie ihren Liebsten ausmachen.

‚Wo der sich wohl rumtreibt.’, dachte sie. ‚Aber mir ist so kalt. Vielleicht sollte ich drüben Feuer machen und dort bleiben.’ Kaum gedacht, schon schwang sie ihre Beine aus dem Bett.

Doch das Gehen fiel ihr unglaublich schwer. Nur mit starken Schmerzen erreichte sie den ande-ren Raum. Sie öffnete die Tür und trat ein. Mit großer Anstrengung schaffte sie den Weg zum Kamin und entzündete dort ein Feuer, dann legte sie sich geschafft auf das Fell, welches dort noch immer lag. Mit einem traurigen Blick sah sie in das züngelnde Feuer.

Und dann fiel ihr ein Lied von einer jungen Frau, welche sie mal in einem Dorf kennengelernt hatte ein.
 

Wenn viele Tränen vergossen würden,

würde jedes Herz sanftmütig werden.
 

Wenn jeder ausdrückt, was er denkt,

kann jedes Herz

zufrieden gestellt werden.
 

Ich hatte Angst

Vor der niemals endenden Nacht,

weswegen ich zu den

weit entfernten Sternen betete.
 

In sich endlos wiederholender Zeit

suchten wir nach Liebe,

weil wir stärker werden wollten.

Wir sahen hoch, zum weiten Himmel.
 

In sich endlos wiederholender Zeit,

wussten wir,

warum wir leben.

Wir gehen lachend durch die Nacht.
 

Wir beide trauern….

[Every heart von BoA InuYasha Soundtrack Ending]
 

Dass sie beobachtet wurde bemerkte sie nicht, denn sie dachte, dass sie die Türe geschlossen hatte.
 

Eine Stunde nachdem Kampf gegen die Katzen, kam die Familie Taishou endlich am Schloss an.

Nachdem Kagome vom Taishou abgestiegen und InuYasha von ihm gehoben wurde, verwan-delte sich der Taishou auch in seine Menschengestalt zurück.

„Wir bringen Yasha erst einmal zu den Ärzten um zu schauen ob er sich ernsthaft verletzt hat.“, sagte der Inu no Taishou.

Kagome, die sich nun schuldig fühlte, blieb an seiner Seite. Sie musste sich aber dennoch eine gute Entschuldigung einfallen lassen. Aber das würde die Zeit schon zeigen.
 

Aber ein Youkai hatte ein ganz anderes Ziel. Er machte sich einfach große Sorgen um sie, denn er war sich sicher, dass eine weibliche Youkai genau gespürt hatte, was mit der Natur passiert war.

So kam es, dass er sich bei seinem Vater und Kagome entschuldigte.

Als er bei seinem Gemach ankam, konnte er die singende Stimme seines Schatzes hören.

Wie kam es denn, dass sie wieder solche melancholischen Lieder sang? Das verstand er ein-fach nicht.

„Sehr schön, aber wieder ziemlich melancholisch.“, sagte Sesshoumaru. „Was hat dich dazu veranlasst?“, fragte er noch, ging auf seine Liebste zu und nahm sie in seinen Arm.

„Die frierende Natur.“, meinte sie und konnte nun auch nicht mehr verbergen, dass sie selbst auch fror.

„Aber warum ich gerade auf das Lied kam, das kann ich dir nicht sagen. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich noch mit den Sorgen der Natur zu kämpfen habe.“, sagte Ena mit einem leichten Lächeln. Doch in diesem Lächeln konnte man aber auch erkennen, dass etwas nicht stimmte.

„Scheiße.“, zischte Sesshoumaru zwischen seinen Zähnen heraus.

Das hatte er schon befürchtet, dass sie das spüren würde. Aber er hatte so gehofft, dass sie so fest schlafen würde, dass sie das nicht mit