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Kurzes knapp erzählt

10 Kurzgeschichten zu One Piece
von

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Das Geständnis

Jetzt stehe Ich hier - vor Dir

es gibt kein zurück mehr

viel zu lange schon

warte Ich auf diesen Moment

der Augenblick ist gekommen

wenn Ich ihn jetzt nicht ergreife

ist es zu spät - für immer
 

noch immer wartest Du auf die Wahrheit

auf die Antwort Deiner Frage

auf den Grund, warum Ich so bin, wie Ich bin
 

aber was passiert, wenn Ich Dir die Wahrheit sage

was geschieht, wenn Ich Dir die Antwort gebe

was wird aus uns, wenn Du den Grund erfährst

den Grund, warum Ich das bin, was Du siehst
 

wir können nicht in die Zukunft sehen

wir können auch nichts ungeschehen machen

Fehler bleiben Fehler, egal wie man es dreht

und Ich will keine Fehler machen!
 

Ich will Dir ebenbürtig sein - Dein Gegner

Ich will, dass Du mich respektierst - mich achtest

Ich will Dir nicht meine Schwächen zeigen

weil Ich stark sein will - für Dich!
 

mit Stolz trage Ich mein Leid

erhobenen Hauptes gehe Ich meinen Weg

doch vor Dir entblößt sich meine Seele

alles, was Ich vor der Welt -

vor Mir selbst verstecken wollte

wirft sich Dir entgegen

und Ich kann nur machtlos dabei zu sehen
 

was erwartest Du jetzt von Mir

was willst Du hören

was soll Ich sagen

ohne Dich für immer zu verlieren

wirst Du verstehen?

erkennen, was Ich Dir sagen will?
 

noch immer starrst Du Mich erwartungsvoll an

wartest auf die Worte von Mir, dass Ich etwas sage

diese Stille zwischen uns - sie ist unerträglich

nie haben wir uns einfach nur angeschwiegen

darauf wartend, dass der andere den ersten Schritt wagt

immer haben wir uns angeschrieen, beleidigt und uns geprügelt

nie hatten wir Schwierigkeiten uns die Wahrheit zu sagen

so schlimm sie auch gewesen sein mochte - aber jetzt?
 

wir haben nie ernste Gespräche geführt - uns richtig unterhalten

und jetzt verlangst Du von Mir

alles zu sagen, Dir alles zu offenbaren

was Ich mein Leben lang in Mir eingesperrt habe?

um das Ich mühevoll eine Mauer errichtete?
 

Ich wünschte, Ich könnte das

Dir gestehen, was in Mir vorgeht

Dir all Meine Gedanken und Gefühle mitteilen

Dir erklären, warum alles so kam, wie es gekommen ist

doch Ich bin nur halb so stark

wie Du denkst - wie Ich Mir selbst vorspiele
 

"Zoro", hauchst Du meinen Namen

mit Deiner wundervollen, sanften und doch so kräftigen Stimme

Deine Augen, sie strahlen Mich an, fragen Mich aus

fordern die Antwort - ohne Kompromisse
 

doch noch immer kann Ich Dir nicht antworten

Deine Worte hallen durch Meinen Kopf

lassen Mich nicht mehr los

Ich versuche Dir zu antworten, etwas zu sagen

doch nichts außer ein heiseres Stöhnen, verlässt Meine Kehle

"Sa-Sanji", mehr kann Ich nicht sagen
 

"Bitte", flüsterst Du - flehst mich an

in Deinen Augen sehe Ich den Schmerz - die Wut
 

tut es Dir weh?

Schmerzt es Dich, dass es so kam?

hasst Du Mich?

bist Du wütend auf Mich

weil Ich nie anders zu Dir war?
 

Es tut Mir leid!
 

Ich versuche beständig, etwas zu sagen

doch kein Laut dringt aus Meinem Mund

aber wenn Ich jetzt nichts tue

wirst Du Mich für immer hassen

werde Ich Dir noch mehr Schmerzen zufügen

und das will Ich nicht!

Du sollst strahlen

Dein wunderschönes Lächeln der Welt zeigen
 

"Warum?", höre Ich Deine Stimme

Ich öffne meine Augen - blicke Dich an

es ist Dein letzter Versuch - das weiß Ich
 

"I-Ich", zu mehr bin Ich nicht fähig

Ich werde Mich jetzt zusammen reißen

Ich muss den letzen Rest unserer Freundschaft bewahren

oder Ich verliere Dich - für immer
 

langsam gehe Ich auf Dich zu

steif vor Angst, Du könntest zurück weichen

Ich stehe vor Dir - spüre Deinen Atem auf Meinen Wangen

zaghaft beuge Ich Mich vor

berühre Deine Nase mit Meiner

und dann - kann Ich Deine weichen Lippen auf Meinen spüren

ganz zärtlich und vorsichtig lege Ich Meine auf Deine
 

unwillkürlich stockt Mir der Atem

Mein Körper, Meine Muskeln ziehen sich zusammen

in Meinem Körper steigt eine heiße Welle auf - durchflutet Mich
 

und was machst Du?

Dein Körper zuckt zusammen

und langsam neigst du Dich zurück
 

Ich hatte es geahnt - gewusst

es war klar - von Anfang an

jetzt wirst Du Mich erst recht hassen - verabscheuen

- weil Ich Dich liebe
 

Ich kann es Dir nicht mit Worten sagen

Ich weiß auch nicht, warum

warum Ich Dich liebe

warum kein Wort über Meine Lippen dringt

es ist einfach so
 

es hat lange gedauert, bis Ich es erkannte

und noch länger, bis Ich es Mir selbst eingestand

aber jetzt habe Ich Mich damit abgefunden

Ich liebe Dich einfach - so ist das halt
 

Ich spüre Deine Hände auf Meiner Brust

Du stemmst Dich gegen Mich - drückst Mich fort von Dir

Ich kann Mir gut Deinen Blick vorstellen

angewidert, voller Ekel und Abscheu

Du hasst Mich
 

Ich höre ein helles Klirren in Meinem Innern

in Meiner Brust spüre Ich diesen stechenden, unbändigen Schmerz

hast Du gerade Mein Herz gebrochen?

ja, das hast Du

und dabei wusste Ich gar nicht mehr, dass Ich noch ein Herz hatte
 

Ich gehe einen Schritt zurück

öffne Meine Augen

sehe den Boden unter unseren Füßen

und obwohl Ich ihn sehe, spüre Ich ihn nicht
 

"Zoro", flüsterst Du leise und schluckst hart

"Hm", gebe Ich von Mir - drehe Mich um

Ich will gehen - nur noch weg von hier - weg von Dir

weg von dem Schmerz - weg von Meinem Leben
 

Ich spüre wie Deine Hand nach Meiner greift

Ich höre "Warte" leise aus Deinem Mund

langsam drehe Ich Mich zu Dir

Deine Hand lässt Mich los
 

Ich sehe Dich an
 

Deine strahlenden Augen suchen Meine

wollen sie fragen, was geschehen ist

Ich kann den Schmerz, die Trauer nicht bändigen

auch wenn Ich immer wusste, dass es nie wahr sein würde

die Tatsache als Realität zu spüren, schmerzt so sehr

so sehr, dass Ich nicht dagegen ankomme
 

"Zoro, was", fragst Du

Ich schüttele nur Meinen Kopf

zu allem anderem bin Ich nicht mehr fähig

"Zoro", sagst Du eindringlich, packst Meinen Arm

"Du hast mich geküsst"

"Ich weiß", murmele Ich und senke Meinen Blick

Dich jetzt zu sehen würde Mein Ende bedeuten

"Warum?", fragst Du sanft, trittst an Mich heran

hebst Meinen Kopf mit Deinen zarten, schlanken Fingern
 

"Ich liebe dich"
 

da waren sie

drei einfache Wörter

die so lange brauchten

um Dich zu finden
 

Du hältst Mich immer noch fest

siehst Mich an

mit einem Blick, den Ich nicht deuten kann - will
 

"Du liebst mich?", fragst Du zaghaft

Ich nicke nur und sehe etwas in Deinen Augen

was Ich nie sehen wollte
 

eine Träne
 

langsam rollt sie Deine weiche Wange hinab

"Sanji", frage Ich leise - voller Angst

Ich wollte Dich doch nie zum Weinen bringen

"Zoro", schluchzt Du und eine gewaltige Flut Tränen

bahnt sich ihren Weg über Dein wunderschönes Gesicht

"Sanji, was", mehr bringe Ich nicht über Meine Lippen

zu gerne würde Ich Dich jetzt in den Arm nehmen - Dich trösten

doch was denkst Du dann von Mir?
 

"Zoro, ich", schluchzt Du wieder

und fällst Mir gegen die Brust

Ich fühle Deine heißen Tränen an Meinem Hals

Ich spüre Deinen keuchenden Atem auf Meiner Haut

und Dein wunderbarer Geruch steigt Mir in die Nase

- das alles macht Mich fast verrückt
 

zögerlich lege Ich Meine Arme um Dich

erwarte, dass Du erschreckt zusammen zuckst

aber das tust Du nicht

weiter liegst Du an Meiner Brust, in Meinen Armen - und weinst

langsam fange Ich an über Deinen Rücken zu streichen

vorsichtig - bedächtig - tröstend

Du sollst wieder lachen, auch wenn Du Mich hasst

das nehme Ich in kauf, so lange Du glücklich bist
 

"Zoro, ich", beginnst Du wieder

"Sch", versuche Ich Dich zu trösten - nie mehr sollst Du weinen

leicht schüttelst Du den Kopf - lehnst Dich zurück

Du siehst Mich an, mit Deinen tränenüberschwemmten Augen

"Zoro, ich", versuchst Du es wieder

in Deinen Augen sehe Ich etwas, was Mich irritiert

es siehst aus - wie Freude

kann das sein?
 

"Zoro, ich - ich", weiter kommst Du nicht

was willst Du Mir nur sagen?

"Sanji", will Ich Dich beruhigen, doch auch Mir fehlen die Worte

tief atmest Du ein

"Zoro, ich - Ich liebe dich auch!"

...
 

...

Ich lasse Dich los - trete von Dir zurück

mit einer Hand wischst Du Dir über die Augen

siehst Mich an - erschrocken - traurig - verwirrt

"Du-Du-Du hast doch", willst Du sagen

doch Deine Stimme bricht
 

aus großen Augen sehe Ich Dich an

kann nicht glauben, was Du gerade gesagt hast

Du willst Mich lieben?

Ich schüttele Meinen Kopf - fasse Mir an die Stirn
 

"Zoro", höre Ich wieder Deine Stimme

"Du - liebst - mich", bringe Ich mühevoll über Meine Lippen

Du nickst nur

Meine Beine knicken unter Mir weg

"Zoro?", höre Ich Deine ängstliche Stimme

Du hast Angst? - warum?
 

Ich spüre Deine Hände, die sich in Meinen Nacken legen

"Alles in Ordnung?", wisperst Du heiser in Mein Ohr

Ich nicke nur - sagen kann Ich nichts mehr

dann küsst Du Mich
 

Wir küssen uns
 

so lange hab Ich darauf gewartet

noch länger hab Ich Mich nach Dir verzerrt

aber jetzt ist es vorbei

jetzt sind Wir Eins

Nichts und Niemand

wird Uns wieder trennen können

Niemals!

Das Geburtstagsgeschenk 1/2

Die Sonne schien unablässig auf das kleine Schiff.

Unsere allseits geliebte Crew saß und lag lustlos auf den Planken der Flying Lamb.

Sie hatten sich ihre Lieblingsplätze gesucht, bis auf den Vizen Lorenor Zorro. Er musste oben im Krähennest Wache schieben. Allerdings lag er auf dem Boden des Korbes und starrte in den Himmel anstatt auf das Meer zu achten.

Der Himmel leuchtete ihm hell und blau entgegen und diese Farbe erinnerte ihn sehr an einen Freund von ihm...auch wenn 'Freund' wohl der falsche Ausdruck für ihre mehr als eigenwillige Beziehung war.

Normalerweise wollte er nicht über den blonden jungen Mann nachdenken, da ihn das immer ziemlich melancholisch und depressiv stimmte, aber dieses Mal hatte er gar keine andere Wahl.

Schließlich hatte Sanji in drei Tagen Geburtstag und er wollte ihm etwas schenken.

Natürlich wollte er ihm nicht irgendwas unnützes schenken, ein Lorenor Zorro dachte immer an den Nutzen und den Überraschungseffekt, auch wenn der hier schon darin bestand, dass er ihm überhaupt etwas schenkte.

Er hatte erst überlegt dem Smutje ein Küchengerät oder ein Kochbuch zu schenken oder etwas ähnliches, aber das schien ihm zu nahe liegend und außerdem taten das schon die anderen.

Er hatte sich in kurzen, nichts sagenden Gesprächen heimlich erkundigt, was sie Sanji schenken würden.

Er schüttelte den Kopf. Wie konnten seine Freunde nur so unkreativ sein?

Er zuckte mit den Schultern. Konnte ihm ja auch egal sein, solange er mehr Kreativität zeigte als sie.

Nur was schenkte er jetzt ihrem überheblichen Casanova?

Was wünschte sich dieser Warmduscher überhaupt? Das müsste man jetzt wissen!, dachte sich Zorro, rappelte sich auf und streckte sich genüsslich.

Er schaute hinunter auf das azurblaue Meer, das so herrlich glitzerte unter der prallen Sonne und dachte angestrengt nach.

Was hatte Sanji noch nicht, was er sich aus ganzem Herzen wünschte?

Den All Blue? Den konnte er ihm nun wirklich nicht schenken!

Eine Nacht mit Nami? Die geldgeile Zicke würde sich bestimmt nicht von ihm dazu überreden lassen.

Zorro seufzte schwer.

Das war doch zum Haare raufen! Er würde noch wahnsinnig werden, bis er eine brauchbare Idee hatte.

Zorro beschloss, dass er sich erst mal eine Flasche Rum holen sollte um richtig nachdenken zu können.

Also sprang Zorro etwas träge vom Mast und machte sich auf den Weg in die Kombüse.

Er hielt schnurstracks die Richtung zum Kühlschrank bei und bemerkte gar nicht, dass sich noch jemand in dem Raum befand.

Er setzte die Flasche an und der kühle Rum floss in langen Zügen seine Kehle hinunter und setzte sein Inneres in einen starken Kontrast mit seiner von der Sonne erwärmten Haut.

"Ah, tut das gut!", stöhnte er und lehnte sich mit dem Kopf gegen die Kühlschranktür.

"Was mach ich nur? Mir fällt aber auch absolut nichts ein!", seufzte er schwer und lies sich schließlich rücklings an der Kühlschranktür hinab gleiten, seine Augen zum Denken geschlossen.

"Hat der Kaktuskopf ein Problem?", hörte Zorro eine ihm wohlbekannte Stimme sagen und alleine die Worte hätten gereicht um zu wissen wer da vor ihm stand.

"Das geht dich nichts an!", fauchte er zurück und nahm noch einen kräftigen Schluck Rum aus der Flasche. Zorro musste unwillkürlich kichern, unterdrückte aber den Drang. Irgendwo ging es den Gemüseschnitzler ja schon was an, was er ihm schenkte, aber das konnte er ihm ja schlecht auf die Nase binden!

"Was würdest du eigentlich machen, wenn ich auf einer Insel mal den Alkohol vergessen würde?", fragte Sanji, grinste breit und beobachtete Zorro genau der immer noch mit geschlossenen Augen vor ihm saß.

"Untersteh dich!", drohte dieser mit tiefer Stimme und wedelte mit dem Zeigefinger irgendwo in der Luft, doch seine Augen öffnete er nicht.

Sanji hob seine Augenbraue und bedachte Zorro mit einem ungläubigen Blick. Er hatte eigentlich erwartet, der andere würde ihn jetzt in wilder Wut bespringen und fantasiereiche und wahnwitzige Drohungen an den Kopf werfen, aber diese lahme Vorstellung...Sanji schüttelte seinen Kopf und die blonden Harre wehten im Wind.

Zorro hingegen lies sich von Sanji nicht stören und dachte weiter nach, doch so ungestört war er von Sanjis Anwesenheit nicht, wie er sich vorzumachen versuchte.

"So sanft heute?", machte Sanji seiner Verwunderung Luft.

Zorro öffnete endlich eins seiner Augen und starrte Sanji an. Dieser hatte sich neben Zorro gekniet und schaute ihn wiederum neugierig an.

"Was dagegen?", fragte er mürrisch zurück.

"Nö, wundert mich nur", gab Sanji mit einem Schulterzucken zurück.

"Sag mal, Sanji...", begann Zorro und setzte sich auf.

"..."

"Was - denkst du - werden dir die anderen schenken?"

"Hä? Was bitte?", fragte Sanji zurück. Was in aller Welt war in Zorro gefahren, fragte er sich und besah sich den Schwertkämpfer eindringlich. Er legte eine Hand an dessen Stirn und murmelte: "Fieber hast du nicht..."

Zorro schlug ihm die Hand weg und zischte: "Ich bin nicht krank!"

Er sah, wie Sanjis Auge sich weitete.

"Ich - bin bloß neugierig", fügte er kleinlaut hinzu.

Sanji grinste und lehnte sich gegen den Schrank vor dem er saß.

"Keine Ahnung. 'N Kochbuch vielleicht oder so was", sagte Sanji gelangweilt.

Auch Zorro lehnte sich wieder zurück.

"Und was wünscht du dir?", fragte er weiter in einem, wie er hoffte, nicht allzu neugierigem Ton.

"Wusste gar nicht, dass du so neugierig bist."

Zorro brummte etwas vor sich hin und nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Rumflasche.

"Und? Erzählst du's mir oder nicht?", brummte Zorro weiter und sah uninteressiert zur Decke.

Scheiße, dachte er sich, voll aufgeflogen!

Sanji zuckte mit den Schultern: "Weiß nicht so genau. Es wäre ja schon geil, wenn wir genau dann, den All Blue finden würden oder mir Nami ihre Liebe estehen würde..."

Zorro stöhnte auf und schüttelte den Kopf.

"...Ich weiß, dass das schwachsinnig ist. Danke! Mir würd es ja schon reichen, zur Abwechslung mal etwas anderes zu erleben, als Piraten oder Soldaten platt zu machen oder vor einem Sturm zu fliehen oder so was, verstehst du?", erklärte Sanji und nahm einen kleinen Schluck Rum, schüttelte sich danach aber gleich wieder. Rum pur aus der Flasche war nicht so sein Ding, ob er nun Pirat war oder nicht.

Zorro grinste breit als er das sah, nickte aber zustimmend zu Sanjis Worten und grummelte irgendwas von, er würde das verstehen, zumindest hörte es sich danach an.

"Was genau, weiß ich auch nicht. Irgendwas, was man nicht alle Tage zu sehen bekommt oder irgendwas völlig abwegiges oder so."

"Nichts konkretes?", hackte Zorro leise nach.

Sanji sah ihn eindringlich an: "Vielleicht, dass du mal irgendwas richtig peinliches machst?"

Zorro erschrak und setzte sich blitzschnell kerzengerade auf. Er sah Sanji mit Panik in seinem Blick an und wisperte mit erstickter Stimme: "Das ist nicht dein Ernst oder?"

Der blonde Koch begann lauthals zu lachen als er in Zorros Gesicht sah und kugelte sich auf dem Boden.

"Mit dem Blick schon", prustete er als er sich wieder etwas beruhigte und fing erneut an zu kichern.

"Herrlich!", brummte Zorro und lehnte sich mit geröteten Wangen wieder gegen den Kühlschrank.

"War doch nur 'n Witz, Mann!", kicherte Sanji verhalten und setzte sich auch wieder hin.

"Ja, klar", grummelte der Schwertkämpfer sarkastisch und nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Rumflasche.

"Würd mich aber schon mal interessieren, wie sich der große Lorenor Zorro die vollkommen peinliche Blöße gibt", grinste ihn Sanji breit an.

"Ach, schwebt dir da irgendwas vor?", fragte Zorro und wusste nicht richtig, wieso er das überhaupt fragte. Er wollte Sanji nicht Sowas schenken, aber was er dachte, wollte er schon wissen.

"Naja - vielleicht -", Sanji musterte Zorro ganz genau, zum ersten Mal, wie er widerwillig feststellte. Er hatte Zorro sonst noch nie richtig betrachtet. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie gut Zorro seine Muskelpakete standen, dass sie ihn wirklich gut charakterisierten und viele abschrecken mussten. Außerdem hatte er bisher immer übersehen, wie markant sein Gesicht aussah, so eingerahmt durch die grünen Stoppeln die er Frisur nannte, abgesehen davon, trugen seine drei Ohrringe, warum um Himmels Willen auch immer drei, außerordentlich dazu bei, ihn besonders charismatisch darzustellen...und diese strahlend grünen Augen. Bei allem was ihm lieb und teuer was, wie hatte er die bisher übersehen können?...

Auf Sanjis Wangen legte sich eine leichte Röte und er drehte sich schweigend von Zorro weg, entnahm ihm die Flasche. Was hatte er da nur angefangen zu denken?

"Und? Hast du keine konkrete Vorstellung wie ich mich zum Affen machen sollte?", fragte Zorro und sah den Koch mit zu Schlitzen verengten Augen an. Warum wurde der Möchtegerncasanova plötzlich rot?

"Ähm - na ja - wie wär's wenn -", fing Sanji an, stockte aber sofort als Ruffy in die Kombüse stürzte und lauthals nach Essen schrie.

"Ruffy!", brüsteten sich die beiden jungen Männer auf, die sich klar gestört fühlten von ihrem Kapitän.

"Hunger!", schrie der Junge nur und hüpfte auf und ab.

"Jaah, du kriegst ja was", säuerte der Smutje und begann das Essen zu kochen.

Brummend ging der Schwertkämpfer wieder auf seinen Platz im Krähennest.

Jetzt wusste er zwar, was sich Sanji wünschte, mehr oder weniger. Wirklich weiter war er aber trotzdem nicht. Was um alles in der Welt sollte er Davon halten? Es wäre lustig zu sehen, wie er sich zum Horst machte. Klar, natürlich wäre das lustig, aber ihm das 'schenken'? Soweit man von schenken sprechen konnte.

Zorro schüttelte den Kopf.

Nein, das wollte er nicht, außerdem wusste er auch gar nicht, was sich der Schrumpfkopf darunter genau vorstellte. Und warum war er rot geworden? Hatte der Weiberheld etwa schmutzige Fantasien diesbezüglich gehabt? Irgendetwas perverses wofür er sich schämte?

Zorro rollte mit den Augen.

Das würde er dem Koch eher bei Gedanken um Nami zu trauen, nicht bei Gedanken um ihn. Was der Koch wohl für Fantasien hatte...?

Zorro kicherte leise bei der Vorstellung, was alles in dem Kopf des Blonden abging.

Ein lauter Schrei: "Raubtierfütterung" unterbrachen seine Gedanken wieder und gelangweilt trottete er wieder in die Küche. Warum war er eigentlich nicht gleich da geblieben? War doch alles bloß vergeudetet Zeit.

Gedankenverloren aß er seine Mahlzeit und beobachtete aus den Augenwinkeln den smarten Koch.

Er war keinen Schritt weiter und wünschte sich zum ersten Mal in seinem Leben, anderer Leute Gedanken lesen zu können. Aber solche Wünsche wurden ihm ja nicht erfüllt! Warum auch?, dachte er sarkastisch, er war ja nur ein armer Schwertkämpfer.

Er grinste.

So viel wie jetzt hatte er selten über ein Thema nachgedacht, schließlich suchte er schon seit geschlagenen drei Wochen nach einem geeigneten Geschenk, ohne Erfolg.

"Was grinst du so, Zorro?", fragte sein Kapitän und tat mal wieder so als könnte er kein Wässerchen trüben.

"Nichts."

Ruffy zuckte mit den Schultern und verschlang den Rest ihres Essens.

Nach dem Essen verließen die anderen Mitglieder sofort die Kombüse. Auch wenn sie nichts zu tun hatten, spülen wollte keiner.

Nur Zorro blieb in der Küche sitzen, während Sanji den Tisch abdeckte.

"Wenn du hier schon rumlungerst, kannst du mir wenigsten helfen", meckerte Sanji und zupfte an Zorros Ohrringen.

"Lass das!", brummte der Schwertkämpfer und schlug Sanji die Hand weg. "Nur, wenn du mir sagst, was du vorhin sagen wolltest, als Ruffy reinstürmte", pokerte der Vize. Es interessierte ihn ja schon sehr.

"Äh...", Sanji dachte fieberhaft nach, was schlimmer war. Der riesige Berg Geschirr oder die Peinlichkeit, die Wahrheit sagen zu müssen, wenn ihm nicht schnell etwas anderes einfallen würde.

"Okay, mach ich", sagte Sanji schließlich und erkannte, dass er nicht hätte nach denken müssen, wenn er doch das Gegenteil davon tat. Er schüttelte innerlich den Kopf und verpasste sich selbst einen Tritt in seinen Allerwertesten.

Langsam erhob sich Zorro und war ein wenig erstaunt, dass der Koch darauf eingegangen war. Aber wahrscheinlich hatte er nur wieder nicht auf seinen Verstand gehört, was er öfters tat, wie Zorro bemerkt hatte.

Er nahm sich ein Handtuch und stellte sich neben den Blonden, wartend, dass etwas passierte.

Eine Weile standen sie nur neben einander und spülten das Geschirr, bis es Zorro zu bunt wurde und er sagte: "Du wolltest mir noch etwas erzählen, Küchenjunge."

"Ach, ja, stimmt", wich Sanji aus.

"Und?", hackte Zorro weiter, als Sanji keine Anstalten machte mit der Sprache herauszurücken.

"Ähm...also...weißt du...", stotterte der Smutje vor sich hin.

"Spuks schon aus, was auch immer es ist, ich werd's schon überleben", versicherte Zorro und hoffte seine aufmunternd gemeinten Worte hatten tatsächlich diese Wirkung.

Sanji sah ihn verblüfft an. So sanft hatte der Schwertkämpfer noch nie geklungen, und schon gar nicht zu ihm.

Er sah in Zorros grüne Augen und hatte den unwiderstehlichen Drang, sich alles von der Seele zu reden, ignorierend, dass kaum etwas auf ihr lastete.

"Ähm...na ja...vielleicht, dass...du...hast du 'ne Freundin oder so was?", fragte Sanji unvermittelt und hätte sich am liebsten dafür selbst durch die nächste Wand gekickt.

"Hä? 'Ne Freundin? Ich? Sanji, ich bitte dich, seh ich etwa so aus", antwortete Zorro und schaffte es nur schwer, ein Lachen halbwegs zu unterdrücken.

"Könnte doch sein...", murmelte Sanji peinlich berührt und mit kirschroten Wangen.

"Nein, ich habe keine Freundin, oder so was", antwortete Zorro so ernsthaft, wie er in dem Augenblick konnte. "Warum fragst du?"

"Äh...nur so?"

"Verarsch mich nicht."

Sanji zog die Schultern hoch: "Kam mir grad so in den Sinn."

Zorro schüttelte breit grinsen den Kopf: "Und was wolltest du jetzt sagen?"

Sanji sah ihn verwirrt an. War ihm doch glatt entfallen, worüber sie gesprochen hatten.

Er sah, wie Zorro elegant eine Augenbraue nach oben zog, da vieles ihm wieder ein und auch genau das, was er gerne von Zorro sehen wollte. Das war's! Genau das! Innerlich probierte er zwar alle Möglichkeiten durch, mit denen er sich umbringen könnte, aber das war ihm egal.

Warum, um alles in der Welt, wollte er nur, dass Zorro Das tat? Hätte er sich das von Nami gewünscht, hätte er sich verstanden, aber von Zorro? Und wie sollte er es dem Schwertkämpfer erklären? Konnte er das überhaupt gefahrlos von ihm verlangen?

"Sanji?", hörte er eine raue Stimme fragen und sah eine Hand die vor seinem Gesicht wedelte und die Aussicht auf diese grünen Augen, die ihn hypnotisieren konnten, versperrte.

"Äh...was, bitte?", fragte er leicht verwirrt und sah Zorro an, peinlichst darauf achtend, nicht in dessen Augen zu schauen. Also sah er auf die Lippen des Schwertkämpfers und spürte wie er wieder in Gedanken abschweifte, die er lieber nicht allzu laut dachte.

Reiß dich zusammen Sanji! Du benimmst dich wie ein verliebtes Schulmädchen!, stauchte sich der Smutje selbst zusammen und sah auf seine Hände.

"Ich wollte doch nur wissen, was du mir vorhin sagen wolltest", versuchte Zorro es ein weiteres Mal.

Sanji nickte: "Aber du darfst mir nicht den Kopf abreißen!"

"Mach ich nicht, versprochen! Also?"

Der Koch beugte sich zu Zorros Ohr, holte noch einmal tief Luft und flüsterte dem Schwertkämpfer seine Gedanken ins Ohr.

Mit jedem Wort mehr, dass Sanji ihm zu flüsterte, wurden Zorros Wangen röter, bis er zum Schluss aussah, wie eine überreife Tomate.

"Is nicht dein Ernst-", hauchte der Schwertkämpfer als Sanji sich wieder von seinem Ohr entfernte und sah ihn entgeistert an.

Sanji schluckte hart und nickte sachte.

Zorro stolperte ein par Schritte zurück, noch immer mit hochroten Wangen, schüttelte leise den Kopf und stürmte aus der Kombüse.

Wie konnte Sanji so etwas von ihm verlangen? Von Ihm? Immerhin war er Lorenor Zorro, der berüchtigte Schwertkämpfer! Wie kam dieser beknackte Koch bloß auf so etwas perverses und hirnrissiges?

Zorro stürmte die wenigen Schritte über das Deck, schwang sich in das Krähenest oben auf dem Hauptmast und starrte auf das Blaue Meer.

Wie kam Sanji bloß darauf? Fragte er sich und vergrub resignierend seine Finger in den grünen Haaren auf seinem Kopf...

Das Geburtstagsgeschenk 2/2

...Wie konnte Sanji so etwas verlangen? Von Ihm? Immerhin war er Lorenor Zorro der berüchtigte Schwertkämpfer! Wie kam dieser beknackte Koch bloß auf so etwas Perverses und Hirnrissiges?

Zorro stürmte die wenigen Schritte über das Deck, schwang sich in das Krähennest oben auf dem Hauptmast und starrte auf das blaue Meer.

Wie kommt Sanji bloß dadrauf?, fragte er sich und vergrub resignierend seine Finger in den grünen Haaren auf seinem Kopf. Er konnte es einfach nicht fassen, was der Koch ihm da gesagt hatte.

Das konnte er doch nicht ernst gemeint haben! Und doch hatte er es gesagt.

Aber DAS konnte er ihm nicht schenken, das WÜRDE er ihm nicht schenken. Nein! Nie im Leben! Er würde nicht einmal darüber NACHDENKEN oder es in ERWÄGUNG ziehen. Nein! Er war schließlich Lorenor Zorro, er hatte einen Ruf zu verlieren!

Außerdem - er war nicht pervers!

Warum hatte er den Gemüseputzer nur so lange genervt, bis er es gesagt hatte? Konnte er nicht einmal eine Sache auf sich beruhen lassen?

Er könnte sich doch nie wieder normal mit ihm streiten, sich mit ihm prügeln und raufen.

Was für 'ne Scheiße aber auch!

Er schlug mit der Faust auf den Rand der Brüstung.

Und er hatte immer geglaubt, Sanji stünde auf Nami...

Er schüttelte den Kopf.

Das konnte er einfach nicht glauben! Das konnte einfach nicht wahr sein!

Jetzt würde ihm bestimmt nichts mehr einfallen.

Er lies sich zu Boden sinken, lehnte sich gegen den Mast und versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen, sie in eine andere Richtung, weg von Sanji, zu lenken.

Unter seinen kläglichen Versuchen schlief er schließlich ein...
 

Die Sonne schien in sein Gesicht, blendete ihn. Für seinen Geschmack stand sie schon viel zu weit oben am Himmel.

Heute war also der Tag.

Sanjis Geburtstag.

Er war nervös. Er hörte seine Freunde unten auf dem Schiff herumhantieren, wild durcheinander laufen.

Er stand mal wieder im Krähennest, wie schon oft in den letzten Tagen, und schaute auf das azurblaue Meer. Fröhlich schien die Sonne auf die Flying Lamb nieder, als wollte auch sie Sanjis Geburtstag mitfeiern.

Schwer seufzte er auf.

Er hatte sich entschieden, was er Sanji schenken würde. Genau deshalb war er so nervös. Er wusste beim besten Willen nicht, wie Sanji darauf reagieren würde und langsam wünschte er sich, er hätte ihm auch einfach nur ein Kochbuch geschenkt.

Aber nein, der große Lorenor Zorro musste ja mal wieder vor Kreativität sprühen!, dachte er sarkastisch und verzog seine Lippen zu einem bitteren Lächeln.

"Hey! Zorro! Hilf gefälligst mit! Sonst kannst du da oben versauern!", schrie Nami zu ihm hoch.

Er seufzte noch einmal und machte sich langsam an den Abstieg.

Sie hatten Sanji in die Jungenkajüte eingesperrt um das Schiff in Ruhe schmücken zu können.

Es war auch schon vier Uhr Nachmittags und er wünschte sich, er wäre nie in Ruffys Bande eingetreten oder wäre zumindest im Krähennest geblieben.

Widerwillig half er mit und dachte angestrengt darüber nach, wie er auf diese bescheuerte Idee kam, Sanji solch ein Geschenk zu machen.

Achja, er wusste es wieder.

Dieser behinderte Topflappen lies seinen Gedanken keine ruhige Sekunde mehr. Nicht, dass ihn das besonders störte, oder doch, es störte ihn ganz gewaltig! Das schlimmste war nur, Sanji hatte seine Gedanken schon immer beherrscht. Und besonders nach diesem - wie sollte er das nennen? - nach diesem Vorfall jedenfalls, war es nur noch schlimmer geworden.

Diese beschissene Küchenschabe ging ihm nicht mehr aus dem kopf und immer, wenn sie sich gegenüberstanden wurde er so scheiß rot im Gesicht. Ein Lorenor Zorro wurde nicht Rot! Aber verhindern konnte er es trotzdem nicht.

"Ich freu mich schon auf heute Abend!", tänzelte Ruffy über das Deck und brüllte die ganze Zeit noch ein "Hoch auf Sanji!" durch die Gegend.

Manchmal ging ihm sein Käpt'n dann doch auf die Nerven.

"Ruffy, jetzt halt mal die Luft an!", schrie er ihm nach, dabei hatte er doch schon genug Kopfschmerzen.

"Nö", hörte er Ruffy antworten und weiterbrüllen.

Er warf die Hände in die Luft und wünschte sich ganz weit weg von diesem Schiff und von diesen vollkommen durchgedrehten Leuten.

Wider all seiner Erwartungen verging der Tag dann doch schneller als Gedacht, konnte aber auch an Ruffys Fressattacken liegen, die einen die ganze Zeit auf Trab hielten, und die Geschenkübergabe rückte Sekunde um Sekunde näher...

"Sanji! Sanji! Ich hab was für dich!", brüllte Ruffy seinem Smutje ins Ohr und gab ihm ein kleines Packet. Es war ziemlich schlampig verpackt, die Hälfte konnte man so schon sehen, die Schleife hing ziemlich schief auf dem Geschenk und die Schokoladen-Fingerabdrücke gaben dem ganzen den letzten Schliff.

"Danke Ruffy", grinste Sanji. Er freute sich trotz allem über das Geschenk. Es war ein Kochbuch über Kuchen, Torten, Plätzchen und Schokoladenaschkram.

Ein breites Grinsen stahl sich auf Sanjis Gesicht. An wen hatte Ruffy da wohl gedacht?, fragte er sich und grinste noch eine Spur breiter.

Auch Ruffy grinste. Er war überglücklich, dass sich sein Smutje über das Geschenk so sehr freute.

"Jetzt bin ich dran! Jetzt bin ich dran!", rief Lysop und hüpfte aufgeregt zu Sanji.

"Bitte schön", sagte er dann in einer normaleren Lautstärke.

"Danke Lysop", bedankte Sanji sich artig und packte das Geschenk aus. Es war eine neue Pfanne mit Teflonbeschichtung, eine von der ganzen neuen Sorte und extra stabil.

"Die kann ich gut gebrauchen, danke Lysop", erklärte Sanji und besah sich die Pfanne genau. Ihre alte hatte ganz schöne Beulen und Schrammen, weil er damit regelmäßig Ruffy und Zorro eins überzog. Die hatten aber auch harte Schädel!

"Sanji? Ich hab auch ein Geschenk für dich", sagte Chopper und schaute scheu zu dem blonden jungen Mann empor.

"Danke Chopper."

Auch dieses Geschenk packte er aus. Eigentlich hätte er es ja vorgezogen, erst die Geschenke von Nami und Robin zu öffnen, aber Ruffy war mal wieder nicht zu bremsen gewesen.

Nun hielt er endlich Choppers Geschenk in den Händen, der kleine Elch war mal wieder übervorsichtig gewesen und hatte es ganze dreimal eingepackt, aber jetzt hielt er es in seinen Händen. Es war ein neues, scharfes Küchenmesser mit beigelegter Hunderterpackung Pflaster. Irgendwie sah es ganz nach Chopper aus.

Er bedankte sich grinsend und freute sich schon auf die Geschenke von Nami und Robin.

"Hier Sanji", hielt ihm Nami ihr Geschenk in und küsste ihn auf die Wange.

"Danke Namimausi!", freute sich Sanji, hatte es sich aber anders vorgestellt, von ihr geküsst zu werden, aber das war in den letzten Tagen sowieso seltsam geworden. Seit er und Zorro sich beim Spülen unterhalten hatten...

Er wollte gar nicht dran denken und packte lieber schnell Namis Geschenk aus. Es war ein leeres Buch, eine Feder und ein Gas Tinte.

"Dann kannst du deine eigenen Rezepte aufschreiben", erklärte Nami.

Er lächelte sie charmant an: "Vielen herzlichen Dank Namimaus!"

Jetzt blieb nur noch ein Geschenk übrig, das von Robin.

Was sie mir wohl schenkt?, fragte sich Sanji.

Sie schenkte ihm ein Buch über die Kochkünste vergangener Zeiten und anderer Völker.

"Danke Robinchen, vielen Dank!"

"Jetzt wird gefeiert!!", brüllten Ruffy und Lysop einstimmig, wollten schon nach draußen marschieren, wo sie alles aufgebaut hatten, als Zorros Stimme sie zurück hielt: "Ich hab auch noch was für dich, Sanji."

Sie sahen ihn erstaunt an.

"Du willst mir auch etwas schenken, Kohlkopf?", fragte Sanji überrascht.

Zorro nickte und seine Wangen zierte ein leichtes Rosa.

"Da bin ich aber gespannt."

Zorro wurde noch ein paar Nuancen röter im Gesicht, nickte und kaute auf seiner Unterlippen, während er in seiner Hosentasche nach etwas suchte.

"Naja, ich war mir irgendwie nicht einig, was ich dir schenken sollte, also...", er zog einen kleinen, weißen Umschlag aus seiner Tasche und reichte ihn Sanji, "...hab ich mir gedacht, ich mach das mal so."

Sanji nickte, nahm den Umschlag entgegen und öffnete ihn. Er nahm den Brief heraus und staunte erstmal ziemlich über die schöne Handschrift Zorros. Er hatte immer gedacht, die Schrift des Schwertkämpfers könnte kein Schwein lesen.
 

Lieber Sanji,

ich hab mir wirklich lange überlegt, was ich dir schenken soll.

Ich weiß es ehrlich gesagt noch immer nicht, aber dafür ist mir eine Idee nach unserem Gespräch vor drei Tagen gekommen:

Du hast einen Wunsch bei mir frei, was auch immer es sein mag.
 

Herzlichen Glückwunsch!

Lorenor Zorro
 

Während Sanji die paar Zeilen las, erröteten auch seine Wangen und scheu schaute er zu Zorro, der ihn nur genauso scheu anlächelte und die Schultern kurz hob.

"Ich werd mir etwas überlegen", sagte Sanji schließlich und bugsierte sie alle nach draußen.

Sie feierten die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag und als die Sonne bereits erneut untergehen wollte, fielen sie alle langsam in einen ruhigen Schlaf.

Bis auf zwei, sie standen an die Reling gelehnt und schauten der Sonne zu, wie sie langsam im Meer verschwand.

Schon seit einer Weile war der Alkohol leer getrunken und sie hatten Zeit auszunüchtern. Das war auch der Grund, warum die anderen schon schliefen.

"Meinst du das ernst?", fragte Sanji, zündete sich eine neue Zigarette an.

Zorro nickte. Er wusste nicht genau, wer schuld daran war, dass sie keinen Alkohol mehr hatten, aber er verfluchte ihn grade nach allen Regeln der Kunst.

"Und es ist egal, was ich mir wünsche?"

Zorro nickte. Er hatte den schleichenden Verdacht, dass er selbst daran schuld war, schließlich trank er jeden Tag die ein' oder andere Flasche.

"Und wenn ich mir genau das von dir wünsche?", fragte Sanji weiter, "Du weißt schon", setzte er noch hintendran und wurde schlagartig Rot um die Nase.

"Dann eben auch das."

"Tatsächlich?"

Zorro nickte. Langsam ging ihm diese Unterhaltung doch auf die Nerven und er wünschte sich, Sanji doch nur einen Kochlöffel geschenkt zu haben.

Schon die Fragen der anderen waren ihm auf die Nerven gegangen, auch wenn er ihnen nicht geantwortet hatte und sie es glücklicherweise inzwischen aufgegeben hatten.

Er spürte Sanjis Blick auf sich ruhen, wie er ihn musterte.

"Wie kamst du eigentlich darauf?", fragte Zorro. Vielleicht konnte er es noch ein wenig herauszögern, bis Sanji seinen Wunsch äußerte.

Sanji zuckte mit seinen Schultern: "Weiß auch nicht so genau. Hatte plötzlich einfach dieses Bild vor Augen...und du wolltest es ja unbedingt wissen."

Zorro nickte. Er konnte nur erahnen, wie rot er gerade war, aber die Hitze, die er auf seinen Wangen spürte, war da ziemlich eindeutig.

"Und auch auf die Gefahr hin, dass ich das Bild nie wieder los werde, wünsch ich mir genau Das jetzt von dir", erklärte Sanji, flüsterte nur.

Zorro nickte: "Aber nicht hier...", flüsterte er zurück.

Sanji nickte.

Langsamen Schrittes gingen sie unter Deck, hofften, der Weg wäre länger, doch schließlich kamen sie doch in ihrer Kajüte an.

"Das Schiff ist einfach zu klein...", flüsterte Zorro.

"Recht hast du...", flüsterte Sanji zurück, setzte sich auf die Couch und beobachtete, wie Zorro sich langsam auszog.

Er macht das wirklich!, erkannte Sanji und schluckte, behielt seinen Blick auf Zorros muskulösem Körper.

Nur das Licht des Mondes und der Sterne erleuchtete die Kajüte, schien auf Zorros Körper und tauchte ihn in weiches Licht.

Eine Zeit lang stand Zorro nur so vor Sanji. Seine Kleidung lag feinsäuberlich zusammengefaltet auf seiner Hängematte. Seine Brust hob und senkte sich in einem langsamen beruhigenden Rhythmus, seine Muskeln entspannten sich, je länger er dort vor Sanji stand und nichts verriet seine Nervosität, außer der rote Schimmer auf seinen Wangen und die Gänsehaut in seinem Nacken.

Sanjis Blick glitt über seinen Körper, er konnte es spüren, wie er jeden einzelnen Zentimeter in sich aufnahm, seine Muskeln bewunderte und sich in dem Anblick verlor.

Zorro schluckte und schloss die Augen, jetzt war es also so weit...
 

...Sein Keuchen erfüllte den Raum. Er hörte es in seinen eigenen Ohren, sein Keuchen und Stöhnen und das Brennen auf seinen Wangen nahm nicht ab.

Er vergrub die Finger seiner freien Hand in seinen grünen Haaren, hörte das Klirren seiner Ohrringe, wenn er seinen Kopf zur Seite drehte und ein heiserer Schrei verlies seine Lippen.

Ein Aufkeuchen, das nicht von ihm stammte.

Er biss sich auf seine Unterlippe, versuchte sein Stöhnen zu unterdrücken und schlug seinen Kopf wieder auf die andere Seite, hörte wieder das Klirren seiner Ohrringe.

Seiner Finger krallten sich tief in seine Haare, all seine Muskeln waren angespannt und der Druck gegen seine Lenden verstärkte sich, je tiefer er traf.

Hastig strich er mit seiner Zunge über seine trockenen Lippen und wieder entwich ihm ein leiser Schrei. Seine Stimme hörte sich unnatürlich tief und rau an.

War das wirklich seine Stimme? - Ja, nur hörte er sie selbst so unsagbar selten.

Er atmete schnell und abgehackt, in einem fieberhaften und stockenden Rhythmus hob und senkte sich seine Brust.

Wieder traf er diesen Punkt tief in sich selbst.

Die Finger in seinen Haaren verkrampften sich, rissen an seinen grünen Strähnen und er wünschte sich, auch diese Hand benutzen zu dürfen.

Es war unerträglich, dieses Gefühl in seinen Lenden. Er fühlte, wie sich sein Körper nach der Erlösung, der sprichwörtlichen Explosion sehnte und konnte es kaum mehr abwarten.

Irgendwo im Raum hörte er es Rascheln, achtete aber nicht weiter darauf. Dieses Gefühl, dass in seinem Inneren wie Feuer brannte, hielt seinen Geist gefangen.

Wieder stieß er zu, traf diesen einen, unglaublichen Punkt und wurde weit nach oben, in eine andere Welt katapultiert. Er hätte nie zu glauben gewagt, dass solche Empfindungen möglichen waren, dass er sie selbst hervorrufen könnte, mit den Fingern seiner rechten Hand.

Sein Körper bäumte sich auf, seine Glieder zuckten und das Blut rauschte in seinen Adern.

Jemand zog an seiner Hand, zog sie hinaus und eine Kühle umhüllte seine feuchten Finger.

Widerwillig brummte er, öffnete seine Augen und wie durch einen Schleier sah er hellblaue Augen vor sich tanzen, die vor Erregung nur so glühten.

"Lass mich...", hauchte es in sein Ohr, die in Leidenschaft getränkte Stimme lies ihn alles vergessen und seine Augen wieder schließen.

"Sanji...", stöhnte er tief, lies seine Lippen mit den des anderen verschmelzen.

Langsam spürte er ihn eindringen, tief vorstoßen und das Brennen in seinem Inneren, an diesem einen, seltsamen Punkt wurde immer größer, glühender.

"Zorro...", keuchte es heiß in sein Ohr.

Flimmernd öffnete er seine Augen, sah die blonden Haare vor sich, spürte die fremden Hände auf seiner breiten Brust und spürte den drückenden Atem auf seiner Haut.

Ihre Bewegungen wurden wilder je öfter Sanji zu stieß.

Zorro vergrub die Finger seiner rechten Hand in den blonden Haaren, drückte seine Lippen wieder auf die des Smutjes, nur um sich gleich darauf von ihm zu trennen und ein lautes Stöhnen tief aus seinen Lungen zu lassen.

Ihr Keuchen und Stöhnen erfüllte den Raum, zischte heiß in ihren Ohren und ihre tiefen, heiseren Schreie waren Zeuge ihrer Erlösung, Zeuge der hereinbrechenden Welle, die sie all ihre Kraft kostete.

Noch immer keuchend und nach Luft schnappend lag Sanji auf Zorros verschwitzten, muskulösen, erschöpften Körper.

Nur leicht spürte der blonde Smutje die Schrammen, die Zorro auf seinem Rücken hinterlassen hatte, doch es war ihm egal. Zum ersten Mal fühlte er sich glücklich, glücklich und erfüllt.

Die breite Brust unter ihm hob und senkte sich noch immer in diesem schnellen Rhythmus.

"Oh mein Gott...", flüsterte Zorro, hauchte diese Worte eher gedankenverloren zu sich selbst. Er war gefangen irgendwo zwischen Einbildung und Traum, auf dem Weg zurück in die Realität, die ihn mit dem süßen Duft des Blonden auf seiner Brust begrüßte.

"Was...", fragte Sanji, selbst auch nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

"Das hast du dir nicht gewünscht...", kam die schwache Antwort und die Erschöpfung in der Stimme lies Sanji schmunzeln.

"Ich konnte nicht mehr tatenlos zu sehen..."

Zorro nickte.

"Du hättest dich selbst sehen sollen, wie du dich so geräkelt hast vor ansteigender Lust. Du hast dich ganz fallen gelassen, dich förmlich vergessen in dem Gefühl, das da in dir aufstieg. Das hat man dir angesehen..."

Zorro brummte widerwillig, wusste er nur zu gut, wie Recht Sanji hatte.

"Außerdem, ist dir eigentlich bewusst, wie du wirkst, wenn der Schweiß haltlos an dir herunter rinnt? Deine Muskeln umspielt, sanft an ihnen vorbei gleitet und sich irgendwo im Nichts verliert?", Sanji seufzte, während er sich das Bild in Erinnerung rief, das Zorro ihm nur wenige Augeblicke zu vor geboten hatte.

"Trotzdem hast du nichts davon gesagt, dass du mich flachlegen willst, sondern nur, dass du mal dabei zu sehen willst, wie ich...", Zorro stockte und suchte nach den richtigen Worten. Wie konnte man das am Besten beschreiben?

"Wie du deine Finger...", fuhr Sanji fort und kniff Zorro demonstrativ in seinen Allerwertesten, "...dahinein steckst und dich vor meinen Augen selbst...", die restlichen Worte hauchte Sanji zart an Zorros Hals, dass er sich nicht einmal mehr selbst verstand. Doch wussten sie beide, was Sanji meinte.

"Genau das."

Sie sahen sich an. Sanft strich Zorro Sanji eine seiner blonden Strähnen aus der Stirn und lächelte. Federartig legte Zorro seine Lippen auf die von Sanji, bewegte sie bedächtig und küsste Sanji zärtlich und liebevoll.

Irgendwo zwischen Zorros Lippen verlor sich Sanji zum wiederholten Mal und wünschte sich, dieser Kuss würde nie zu ende gehen.

Doch jeder Kuss hört irgendwann aus, so auch dieser.

Sanji seufzte. Ihm drängte sich die Frage auf, was passieren würde, wenn sie aufstanden, wenn diese Nacht zu ende ging.

Er wollte nicht darüber nachdenken.

Zu schön war es, hier mit Zorro zu liegen, seine Nähe zu spüren, seinen Körper unter sich zu genießen und sich in seinen starken Armen fallen zu lassen.

"Du kannst ja richtig sanft sein", neckte er Zorro, "Ist ja mal 'ne ganz neue Seite."

"Tja, es gibt viele Seiten an mir, die du noch nicht kennst", antwortete Zorro und auch ihm drängte sich die Frage auf, wie es weiter gehen sollte. Sie konnten ja schlecht so tun, als wäre nichts passiert, dafür war es einfach zu schön und zu unvergesslich gewesen.

"Und was ist jetzt?...", fragte er leise, beobachtete das Gesicht des Blonden.

Sanji zuckte mit den Achseln: "Weiß nich'. Alles so wie vorher?", schlug er vor, obwohl er es selbst nicht wollte. Er war sich zwar nicht sicher, was er für Zorro empfand, aber er wollte es darauf ankommen lassen.

"Könntest du das?", fragte Zorro ihn, Bedauern stand in seinen Augen, "Ich könnte das nicht...", er sah Sanji einen momentlang an, "...Ich will es auch nicht."

Langsam bekam Sanji das Gefühl, dass er Zorro gar nicht kannte. Mit wem hatte er sich bitte die ganze Zeit über in die Haare bekommen? Er hätte nie für möglich gehalten, dass Zorro seinen 'Wunsch' erfüllte, geschweige denn mit ihm schlief, so sanft sein konnte und es jetzt nicht in der Versenkung verschwinden lassen WOLLTE.

"Und was dann?", fragte Sanji.

"Lassen wir es doch darauf ankommen", schlug Zorro vor, lächelte leicht und strich durch Sanjis blonde Strähnen.

Sanji sah ihn fragend an.

"Ich meine...vielleicht...", versuchte Zorro sich zu erklären, "...Ach, wie auch immer", lies er es bleiben und stand auf, wollte sich anziehen.

"Vielleicht...", fing Sanji an, wollte es nicht so ausklingen lassen, "...Vielleicht sollten wir uns erstmal kenne lernen, hm?" Unsicher sah er Zorro an, der sich schon seine schwarze Hose über die Beine streifte.

Zorro sah ihn an, lächelte leicht und nickte, zog sich weiter an.

"Da hast du sicherlich Recht...", Zorros Stimme klang schwer.

"Und vielleicht hab ich ja bei meinem nächsten Geburtstag wieder einen Wunsch bei dir frei", setzte Sanji nach, wartete gespannt auf Zorros Reaktion.

Zorro sah ihn an, seine Augen blitzen kurz auf und mit einem breiten Grinsen fragte er: "Und was bekomm ich von dir zum Geburtstag?"

"Ich schwanke noch zwischen ein Polierset für deine Schwerter und einem romantischen Dinner mit mir", erklärte Sanji und schaute Zorro herausfordernd an.

"Dann nehm' ich das Dinner zu zweit, mit dir allein", antwortete Zorro, kniete sich vor Sanji, der noch immer auf dem Boden saß, und küsste ihn stürmisch, voller Hingabe und Leidenschaft.

Nie Bemerkt...

Wenn du diese wenigen Zeilen liest, wird alles vorbei sein, denn du hast es nicht bemerkt. Du hast nie etwas von all dem gesehen. Aber ich mach dir keinen Vorwurf deswegen, ich habe es auch nie gezeigt. Das weiß ich.

Ich habe nie etwas anderes gewollt, als bei dir zu sein und dich zu beschützen. Ich wollte immer stark sein, doch jetzt endlich ist mir bewusst geworden wofür. Ich wollte für dich stark sein. Ich wollte dich beschützen, obgleich ich nur zu gut weiß, dass du meinen Schutz nicht brauchst.

Du hast mich nicht gebraucht. Und eben diesen Schmerz habe ich nie jemanden sehen lassen, nicht einmal mich selbst. Ich habe mich selbst belogen.

Ich wollte stark sein, für alles, woran ich je glaubte und erst jetzt sehe ich, wie schwach ich die ganzen Jahre über war. Alle Gegner, die wir besiegten, gemeinsam oder getrennt, konnte ich bändigen und töten, Angst war mein stetiger Begleiter, und zwar die Angst vor mir. Nie traf ich jemanden wie Ruffy, der hinter meine Mauer aus Glas sah und mein wirkliches Sein bemerkte. Ich versteckte mich hinter jener Wand, erfüllte alles, was sie über mich sagten, nur um nicht selbst erkennen zu müssen, wie schwach ich doch eigentlich bin. Wusstest du, dass es von Stärke zollt seine Schwächen zuzugeben? Hätte ich nur mehr nach diesem Leitsatz gehandelt, vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen…
 

Sag mir, hast du mich je als etwas anderes gesehen, als den mürrischen Schwertkämpfer, der ohne Gefühle und nur für den Kampf lebt?

Wenn du nein sagst, so wundert es mich nicht. Ich war schon als Kind so, wie ihr mich kennen gelernt habt. Mürrisch, kalt, gefühllos, leer und immer auf Ärger aus. Ich hatte nichts als Probleme, und eigentlich nur mit mir selbst. Ich wollte eigentlich nie etwas anderes sein, als ein guter Freund. Für jeden von euch. Aber das war ich nicht.

Es tut mir leid.

Wie lange wir schon zusammen auf dem Meer waren, ich habe es in der ganzen Zeit nicht geschafft, zu zeigen, wer ich eigentlich bin.
 

Deswegen schreibe ich auch, um alles zu erklären. Ich weiß, wie sinnlos das ist. Aber ich muss diese Worte endlich loswerden, sie euch mitteilen. Euch, die einzigen Menschen, die ich wirklich geliebt habe. Ich weiß, wie viele Fehler ich gemacht habe.

Und es tut mir leid.
 

Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Ich weiß nur, wie sehr ich euch vermisse, obwohl ihr in der Kombüse sitzt, nur ein paar Schritte von hier, und trotzdem vermisse ich jeden einzelnen von euch, weil ich weiß, welchen Fehler ich als nächstes begehen werde. Es ist so absurd, paradox und grotesk, aber ändern kann ich es nicht. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich bin einfach am Ende meiner Kraft. Ich weiß, ich kann auf euch vertrauen, euch um Hilfe bitten und ich weiß, ihr würdet mir helfen. Aber ich habe meinen Glauben verloren, schon vor sehr langer Zeit. Den Glauben den jeder Mensch braucht um zu leben, das Geleit, das, wofür jeder Mensch lebt.
 

Jetzt fang ich auch noch an zu heulen – Tja, selbst dass ich noch Tränen vergießen kann, wusste ich nicht. Ich hoffe, die Tinte verwischt nicht zu sehr – aber darum soll es ja nicht gehen. Aber, ihr seht, ich will das eigentlich nicht und das ist wohl der schwerste Kampf, den ich je gekämpft habe.
 

Nie wieder werde ich Ruffys Schrei nach Essen hören und mich wundern, wie dieses Kind in Mannesgestalt, ernst wird. Nie wieder werde ich Lysops Lügengeschichten hören und erkennen, dass er mutiger ist als ich es je war. Nie wieder werde ich Namis Kopfnüsse ertragen müssen, weil ich ihr immer noch die Berrys schulde und mich wieder mit dir geprügelt habe. Nie wieder werde ich Choppers hysterischen Schrei nach einem Arzt hören oder ihn aus dem Wasser fischen. Nie wieder werde ich Robin an Deck lesen sehen und mich fragen, was in ihrem hübschen Kopf vor sich geht.
 

Wenn ich noch eine andere Möglichkeit sähe, ich würde diesen Fehler nicht begehen. Kennst du das alte Sprichwort: “Den schlimmsten Fehler macht man in der Absicht, einen Fehler wieder gut zu machen“? Das ist die letzte Erinnerung, die ich an meine Mutter habe. Ich war ihr schlimmster Fehler und sie wollte ihn wieder gut machen, in dem sie mich fort gab. Nicht, das ich sie vermisst hätte (jetzt wirklich nicht) aber sie hätte mich dort behalten sollen, wo ich herkam. Das wäre wohl das Beste gewesen. Denke ich.
 

Aber ich schreib schon viel zu viel. Ich wollte nur ein paar Zeilen schreiben, bin ich doch kein Mensch großer Worte. Jetzt wird eh alles zu spät sein.
 

Ich wünsche euch allen noch viel Glück auf eurem Weg und ich glaube fest daran, dass ihr eure Ziele erreichen werdet, auch wenn ich es nicht geschafft habe. Ich bin mir sicher, Ruffy wird Piratenkönig. Es gibt niemanden, der diesen Titel tragen könnte außer ihm. Ich bin mir sicher, Lysop wird endlich erkennen, dass er schon längst der mutige Krieger der Meere ist, der er sein will. Ich bin mir sicher, Nami wird ihre Weltkarte zu ende zeichnen. Es sieht wirklich schon gut aus, auch wenn ich nichts davon verstehe. Ich würde mich vermutlich auch noch mit ihrer besten Karte verlaufen. Ich bin mir sicher, Chopper wird ein Allheilmittel finden um jede Krankheit der Welt zu behandeln. Aber vergiss nicht Chopper, die Seele eines Menschen ist weit aus empfindlicher als sein Körper. Ich bin mir sicher, Robin findet die Wahrheit, auch wenn ich nicht verstehe, was du damit willst, Robin.
 

Ich muss mich jetzt von euch verabschieden, meine Freunde. Ich war gerne ein Teil dieser Mannschaft und ich war nie so glücklich wie in unseren gemeinsamen Tagen auf der Flying Lamb, auch wenn ich den dunklen Schatten in meinem Herzen nicht ignorieren konnte.
 

Fühl dich nicht dafür verantwortlich, was du auch sicher nicht tun wirst, aber es gibt vieles, was diesem Fehler zu Grunde liegt, den ich begehe.
 

Und doch sind es die wichtigsten Worte, die ich hier und jetzt nieder schreibe. Ich habe es nach langer Zeit begriffen, mich einen Idioten geschallt, der ich zweifelsfrei bin, aber ich schätze mich auch glücklich, so schmerzend es auch ist. Ich weiß, ich bin nicht so kalt, gefühllos und leer, wie alle glauben, ich selbst lange Zeit glaubte. Denn ich habe entdeckt, dass ich Liebe empfinde, und nicht nur auf rein freundschaftlicher Basis.
 

Ich liebe dich, Sanji, und eigentlich sind diese letzen Worte nur für dich auf diesem Papier.
 

Lorenor Zoro
 

Geschockt sahen sie auf das Stück Papier auf dem Küchentisch, lasen die Zeilen noch einmal, um zu begreifen, was da stand.

„Was ist Zoros Fehler?“, fragte Chopper schließlich, ihm standen Tränen in den Augen. Zoros Worte hörten sich so endgültig an.

„Ich weiß es nicht…“, flüsterte Lysop, wollte seine Vermutung nicht sagen. Er wollte selbst nicht daran glauben.

„Ich wusste gar nicht, dass er dich liebt, Sanji“, sagte Nami leise. Der Schock saß tief, lies sie keinen klaren Gedanken fassen.

„Mhm…Wusst ich auch nicht…“, murmelte Sanji leise vor sich hin, „Wo ist er eigentlich?“

„Ich hab ihn vorhin noch bei den Orangenbäumen gesehen“, erklärte Lysop.

Sanji sah ihn an: „Tatsächlich?“

Lysop nickte: „Ja. Willst du zu ihm hin?“

„Mhm…“, brummte Sanji bloß und ging mit langsamen Schritten zur Tür.

„Sanji?“, fragte Ruffy ihn mit ernster Stimme, als er fast aus der Kombüse war.

„Nein…“, sagte er schwach. Er wollte zuerst alleine mit Zoro sein. Sie hatten viel zu bereden.
 

„Zoro?“, fragte er zaghaft, während er die Orangenbäume umrundete, „Zoro? Ich bin’s, Sanji. Zoro? Bitte.“ Sanji lugte vorsichtig hinter die grünen Zweige, hatte das unbestimmte Gefühl in seiner Brust, zu spät zu kommen. Scharf zog er die Luft ein, als das herrliche Blätterdach seine Sicht frei gab. Dort saß Zoro, auf dem Rand der Reling, mit seinem Schwert in der Hand. „Zoro?“, flüsterte Sanji noch einmal, sah den roten Schimmer auf der Klinge und die hinab fallenden Tropfen, die warm die Sonnenstrahlen brachen. Langsam ging Sanji auf den Schwertkämpfer zu: „Zoro? Bitte, ich…“, er brach ab.

Langsam drehte Zoro ihm sein Gesicht zu, lächelte ihn sanft an: „Hab mich wohl verschätzt, hm?“

Sanji antwortete ihm nicht.

„Ich wollte eigentlich schon tot sein, wenn du den Zettel findest“, Zoros Stimme war leise, brüchig und rau. Sein Schmerz durchzogener Blick wanderte wieder über das Meer und ein tiefer, trauriger Seufzer verlies seine Lippen.

„Aber – Warum?“, fragte Sanji. Es war das einzige, was er in diesem Moment sagen konnte. Er konnte einfach nicht verstehen, wie ein solch starker und stolzer Mann, wie Zoro, einfach so aufgab.

Leicht schüttelte Zoro den Kopf: „Weil ich nicht mehr weiter weiß, Sanji. Ich habe keine Kraft mehr für etwas zu kämpfen, wovon ich nicht einmal weiß, was es ist.“

„Aber – Wir…Zoro…“

„Sanji“, seufzte Zoro wieder, „Warum bist du hier?“

„Ich…Ich will nicht, dass du stirbst…“, flüsterte Sanji leise, stellte sich neben Zoro an die Reling und sah ihn an. Ihm war noch nie vorher aufgefallen, wie müde und erschöpft Zoro aussah. Zoro sah ihn an, mit einem Blick, den Sanji nicht zu deuten vermochte. „Ich…Ich will dich nicht verlieren, Zoro… Ich meine, niemand von uns hat gesehen, wie schlecht es dir die ganze Zeit über ging, aber… Du weißt doch, wir schaffen alles, wenn wir nur zusammenhalten…“

Ein leichtes, belustigtes Lächeln huschte über Zorors Lippen.

„Ach, Zoro! Mach’s mir doch nicht so schwer – Du weißt doch ganz genau, du warst uns allen ein guter Freund, besser als du es vielleicht glaubst… Aber bei allem was du geschrieben hast… Dafür musst du doch nicht sterben!“, Sanji wusste nicht mehr, was er noch sagen sollte. Unaufhörlich sickerte das Blut aus Zoros Wunden, tropfte mit einem leisen ’Platsch’ ins Wasser und durchbrach damit als einziges die Stille zwischen ihnen. Nicht einmal der Winde wehte. „Zoro, du bedeutest uns allen viel und auch, wenn du dich nicht brauchst, wir brauchen dich…“, flüsterte Sanji schließlich noch. Hoffte inständig, Zoro würde aufhören.

„Vielleicht…“, war alles, was Zoro ihm darauf antwortete.

„Zoro – Ich brauche dich… Ich will einfach nicht ohne dich leben. Ich…“, Sanji brach ab.

Langsam ging der Mond auf, die ersten Sterne zeigten sich am Himmel. „Weißt du, was heute für ein Tag ist?“, fragte Zoro in die Stille hinein. Es waren erst zwanzig Minuten vergangen in denen Sanji alles versuchte, was in seine Macht stand um Zoros Meinung zu ändern.

„Nein, was denn für einer?“, Sanjis Hoffnung keimte.

„Der Todestag einer alten Freundin von mir. Ihretwegen bin ich Schwertkämpfer geworden… Und außerdem, hab ich heute Geburtstag… Ich hasse diesen Tag…“

„Aber…“, wollte Sanji sagen, besann sich aber eines besseren, „Dann lass mich diesem Tag etwas Erfreuliches beisteuern, ja? – Ich… Ich liebe dich auch, Zoro! Ich wollte nicht, dass du es erfährst, weil ich dachte, du hasst mich. Dass ich dabei nicht gesehen hab, was du durchgemacht hast, tut mir wahnsinnig leid. Ich hatte gehofft, es würde vorbei gehe mit der Zeit, aber das tut es nicht. Es wird nur stärker und ich sage das jetzt nicht, damit du dich jetzt nicht umbringst, ich mein das wirklich so, das musst du mir glauben!“ Sanji redete so schnell es seine Zunge ihm gestattete. Er hatte Angst, was Zoro sagen würde, ob er ihm glauben würde und salzige Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Erschrocken sah Zoro Sanji an, sah die Tränen in seinen Augen und langsam verstand er, was Sanji ihm da gerade gesagt hatte.

Sanji liebte ihn.

„Sanji…“, wisperte er leise und kletterte von der Reling zurück auf das Schiff, lies sein Schwert achtlos auf die Planken fallen. Er konnte es einfach nicht glauben. Seine Knie wurden weich, gaben unter seinem Gewicht nach, er spürte, wie sein Körper schwer wurde, taub wurde und langsam verschwamm seine Sicht zu einer dunklen, unförmigern Masse. „Zoro!“, hörte er noch Sanjis spitzen Schrei, „Warte! Ich hol Chopper! Bitte!“
 

Sanji liebte ihn… und er liebte Sanji… und sie hatten es nie bemerkt…

Puke - Ich muss kotzen

Deutlich sind die Laute von jemandem zu hören, der sich im Badezimmer übergibt. Sein Fluchen ist nur undeutlich zu verstehen. Langsam erhebt er sich aus seiner Position über der Toilettenschüssel und dreht sich dem Spiegel zu. Sein kränklich weißes Antlitz sieht ihm entgegen und er verzieht angewidert das Gesicht.

„Uärg – ist das widerlich!“, flucht er und spritz sich etwas Wasser ins Gesicht, fährt sich durch die grünen Haare.

Wieder blickt er in den Spiegel, knurrt sein Spiegelbild an und würde den Spiegel am liebsten einschlagen, wenn es denn seiner wäre. Eine leise Stimme flüstert ihm zu: Selbst wenn du den einschlägst, geht’s dir trotzdem nicht besser – nur schlechter. Zieh doch einfach endlich mal einen Schlussstrich!

Wieder spritzt er sich Wasser ins Gesicht, stöhnt dabei verärgert auf.
 

Jetzt mach ich mich schon selbst fertig, ist doch alles zum Kotzen!
 

Wie aufs Stichwort muss er würgen, kommt sein Magen wieder hoch, obwohl er sich sicher ist, dass dort nichts mehr drin ist, das er auswürgen könnte. Und schon wieder erbricht er sich.

„Ist ja grauenvoll“, murmelt er vor sich hin, als er sich wieder aufgerichtet hat, sich wieder Wasser ins Gesicht gespritzt hat.
 

Warum eigentlich immer ich?
 

Langsam geht er in seine Kajüte gleich nebenan. Immer darauf gefasst, dass es ihm wieder hochkommen könnte.
 

Was könnte ich denn jetzt machen, hm?
 

Er sieht sich in dem spärlich eingerichteten Zimmer um, stolpert über eine von Ruffys Hosen und verflucht seinen Kapitän. Heute ist er extrem schlecht gelaunt.
 

Muss der auch immer seine Sachen überall liegen lassen? Und außerdem, warum muss ich eigentlich schon wieder auf das Schiff aufpassen? Wer hat das schon wieder so angeordnet? Hab ich denn überhaupt keine Rechte mehr? So eine verfickte Scheiße!
 

Wütend tritt er gegen den Tisch in der Mitte der Kajüte.

„Ah, fuck! Das war keine gute Idee!“, flucht er darauf hin und reibt sich über seinen schmerzenden Zeh.
 

Heute ist einfach ein scheiß Tag. Das kann man einfach mal so sagen. Und diese Kotzerei geht mir so dermaßen auf die Eier!
 

Schwerfällig lässt er sich auf die Couch sinken, starrt Löcher in die Luft.
 

Und was mache ich jetzt? Wenn ich trainiere, kommt’s mir garantiert wieder hoch und versuchen zu schlafen brauch ich gar nicht erst. Hat’s mich doch aufgeweckt! Scheiße! Wenn ich den erwische der dafür verantwortlich ist…!
 

Schnell schlägt er sich eine Hand vor den Mund, die andere vor den Bauch und versucht das erneute Würgen zu unterdrücken.
 

Shit! Warum denk ich denn so’n Schwachsinn?! Ich weiß doch ganz genau, wer dafür verantwortlich ist. Und wenn der blonde Scheißer wiederkommt, tret’ ich dem erstmal ordentlich in den Arsch! Was fällt dem auch ein! Wegen dem muss ich alle Nasenlang kotzen, scheiß Schmalzlocke!
 

Und wieder hört er die leise Stimme, wie sie ihm zuflötet: Den Schlussstrich Zoro, den Schlussstrich. Probier es doch mal mit Schreiben, manchen Leuten hilft’s.

Skeptisch verdreht er die Augen.
 

Klar, als ob ich schreiben würde. Bei dir piept’s wohl! – Okay…bei mir piept’s…Shit! Vielleicht sollte ich das ja doch mal ausprobieren…
 

Also steht er wieder auf und sucht in dem durcheinander das sie Kajüte nennen Stift und Papier.
 

Bin ich dämlich oder bin ich dämlich? Da geb’ ich mir selber so beschissene Ratschläge und hör auch noch drauf – Also echt, nein. Jetzt geht’s mit mir zu Ende. Und alles nur wegen diesem scheiß Arschloch!
 

Kopfschüttelnd über sich selbst geht er wieder zur Couch zurück, schiebt den Tisch näher heran und legt Stift und Papier darauf.
 

Aber Was soll ich schreiben? Hab ich dafür auch so’n tollen Ratschlag? – Nein, natürlich nicht!
 

Schwer seufzt er auf.
 

Ich will doch bloß diese ganzen scheiß Gedanken loswerden, und ihn gleich mit! Der Kerl geht mir doch total auf den Sack! Das der das auch nicht kapiert!? Also, wie fange ich an?
 

Noch einen Moment überlegt er, bis er den Stift aufsetzt und seine ersten Worte schreibt.
 

There I go – thinking of you again.

You don’t know how sick you make me. You make me fuckin’ sick to my stomach. Everytime I think of you, I puke. Must just not know-whoa-whoa-whoa-whoa. You may not think you do, but you do. Everytime I think of you.
 

Okay, gut, das kann man erstmal so stehen lassen. Scheint als würde ich ein Lied schreiben…Wer hätte gedacht, dass ich mal so kreativ sein kann!
 

Stolz auf sein Werk, sieht er auf das Blatt hinab und denkt weiter nach, was jetzt kommen könnte.
 

Mal sehen, wie gut ich das hinkrieg. Vielleicht sing ich es ihm ja mal vor…
 

Ein leichtes Lächeln spielt sich um seine Lippen.
 

Was für eine bescheuerte Idee. Ich singe doch nicht! Naja, was auch immer. Weiter im Text – und vielleicht geb’ ich es ihm ja doch und er versteht endlich, was Sache ist. Also weiter!
 

I was gonna take the time to sit down and write you a little poem. But from of the dome would probably a little more, more suitable for this type of song-whoa. I got a million reasons off the top of my head that I could think of. Sixteen bars, this ain’t enough to put some ink, ta. So fuck it, I’ma start right here by just be brief – about to rattle off some other reasons.
 

Jaah, das könnte tatsächlich was werden. Ist doch gar nicht so schlecht auf mich zu hören…oder so ähnlich.
 

Resignierend schüttelt er den Kopf.
 

Aber ich geb’s ihm, glaub ich, wirklich. Und wenn er’s dann nicht endlich kapiert, kann ich ihm auch nicht mehr helfen. Soll er doch verrecken, ist mir doch egal! Er soll mich bloß endlich in Ruhe lassen! Es ist endgültig vorbei und das ist gut so!
 

I knew I shouldn’t go and get another tattoo of you on my arm, but what do I go and do. I go an get another one, now I got two-ooh ooh ooh ooh. I’m sittin’ here with your name on my skin. I can’t believe I went and did this stupid shit again. My next boyfriend, now his name’s gotta be Sanji. Shi-ii-ii-ii-ii-it.
 

Aber das ist auch wirklich scheiße! Vor allem diese zwei Tattoos regen mich so auf! Ich könnte schon wieder an die Decke gehen! Erst musste ich mir seinen Namen auf mein Handgelenk tattoowieren lassen und dann auch noch sein Bildnis auf meinen Arm!
 

Wütend starrt er auf das Tattoo auf seinem rechten Oberarm, streicht mit einer Hand darüber. Das Gesicht eines jungen Mannes lächelt ihm freudestrahlend und glücklich entgegen.
 

Du kriegst die Tür nicht zu! Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich tatsächlich so scheißen verliebt in ihn gewesen war, dass ich das gemacht habe!
 

Wütend schleudert er den Block auf dem er gerade noch seine Gedanken niedergeschrieben hatte in die nächste Ecke und suchte den Raum nach etwas ab, das er mit seinen Blicken töten konnte. Doch er fand nichts. Schließlich holte er sich den Block zurück und schrieb weiter.
 

If you only knew how much I hated you. For every motherfuckin’ thing you ever put us through. Then I wouldn’t be standing here crying over you. Boo-boo-boo-boo.

You don’t know how sick you make me. You make me fuckin’ sick to my stomach. Everytime I think of you, I puke. Must just not know-whoa-whoa-whoa-whoa. You may not think you do, but you do. Everytime I think of you.
 

So weit, so gut. Damit hätte ich wohl die erste Strophe fertig. Das geht ja schneller als man so denkt. Und irgendwie – gefällt es mir. Ich geb’ es ihm wirklich und dann kann er sehen, wo er bleibt! So! Weiter im Text.
 

I was gonna take the time to sit down and write you a little letter. But I thought a song would probably a little better, instead of a letter that you’d probably just shred up-yeah. I stumbled on your picture yesterday and it make me stop an think of, how much of a waste it’d be for me to put some ink, ta. A stupid piece a paper, I’d rather let you see how much I fuckin’ hate you in a freestyle.
 

Und wenn er’s dann immer noch nicht kapiert hat, das es endgültig vorbei ist, Pech! Wäre er nicht so’ne Heulsuse und hätt mich überredet, hätte ich unsere letzten zwei Versuche gar nicht erst mit gemacht. Aber jetzt reicht’s! Erst verschwende ich drei Jahre meines Lebens an ihn – und ich hab weiß Gott besseres zu tun – und dann kriegt er mich noch zwei Mal soweit, es noch mal zu versuchen!
 

Zornig greift er sich ins grüne Haar und versinkt seine Fingerspitzen darin.
 

Und? Was kommt dabei rum? Noch mal zwei verschwendetet Jahre! Wer glaubt denn bitte noch, ich würde ihn lieben? Ich hasse diesen Kerl, echt!
 

You’re a fuckin’ cokein’ slut. I hope you fuckin’ die. I hope you get to hell an Satan sticks a needle in your eye. I hate your fuckin’ guts, you fuckin’ slut, I hope you die-di-ii-ii-ii-ie. But please don’t get me wrong. I’m not bitter I’m mad. It’s not that I still love you, it’s not ‘cause I want you back. It’s just when I think of you, it makes me wanna yak-aa-aa-aa-ak. What else can I do, I haven’t got a clue. Now I guess I’ll just move on, I have no choice but to. But everytime I think of you, all I wanna do is pu-uu-uu-uu-uke.
 

Genau! Und diesem Arsch ist das auch so was von egal! Von wegen Liebe! Pha! Der will doch bloß nicht auf seine all abendliche Portion Sex verzichten! Arschgeige!
 

You don’t know how sick you make me. You make me fuckin’ sick to my stomach. Everytime I think of you, I puke. Must just not know-whoa-whoa-whoa-whoa. You may not think you do, but you do. Everytime I think of you, I puke
 

Er kommt nicht einmal mehr dazu, den Punkt zu setzen, da muss er bereits erneut würgen. Er flüchtet wieder ins Badezimmer und beugt sich über die Toilettenschüssel. Als der Würgreiz wieder nach lässt, und er glaubt außer Gefahr zu sein, erhebt er sich wieder zum Waschbecken und schaut mit einem tödlichen Blick in den Spiegel, denkt dabei an den blonden Koch, dem er das ganze zu verdanken hat.

„God damn...Fuckin’ bitch.“

Crazy In Love – Ich muss verrückt sein

Tell myself that I was doing alright

There's nothing left to do tonight

But go crazy on you.. crazy on you!

Let me go crazy, crazy on you
 

„Zoro? Zoro, bist du das?“, ruft eine Stimme und die Tür zur Jungenkajüte geht auf. Sorgenvoll blicken zwei blaue Augen durch die Kabine, suchen den grünhaarigen Schwertkämpfer.

Zoro brummt leicht als er Sanjis Stimme hört, bleibt im Badezimmer und ruft ein „Geht schon“ durch die Tür.

Sanji nickt und sieht sich um.
 

Wie kann man eigentlich in so’nem Saustall leben? Ist ja nicht zum Aushalten! Wie gut nur, dass ich meine eigene Kajüte hab’.
 

Sanji schüttelt seinen blonden Kopf, sieht ein beschriebenes Blatt Papier auf dem Tisch.
 

Seit wann wird hier denn was aufgeschrieben?
 

Sanji kratzt sich verwirrt am Kopf und sieht sich das Blatt genauer an.
 

Das ist Zoros Schrift…
 

„Hey Karottenschäler! Lass das Ding in Ruhe! Das geht dich nichts an!“, sagte Zoro scharf und kalt.

Can’t you see what you do to me baby? You make me crazy. You make me act like a maniac. I’m like a lunatic. You make me sick.

“Bist du krank? Ich hab dich kotzen gehört?”, fragte Sanji und hält noch immer den Zettel in der Hand.

„Geht dich nichts an!“, antwortete Zoro und reißt Sanji das Blatt aus der Hand.

You truly are the only one who can do this to me. You just make me get so crazy.

„Sicher geht mich das was an, Zoro. Schließlich sind wir ein Paar.“

„Hör auf mit dem Scheiß! Wir sind keins mehr! Raff das endlich!“

I go schitzo. I get so insane. I just go schitzophrenic. One minute I want to slit your throat the next I want sex.

„Ach Zoro-Häschen“, sagt Sanji in einem Tonfall als würde er mit einem fünfjährigen Kind sprechen, umarmt Zoro dabei liebevoll. „Wir lieben uns doch, also sind wir ein Paar“ und lächelt dabei weich, küsst Zoro.

Der Schwertkämpfer erwidert den Kuss.

You make me crazy. The way we act like two maniacs in the sac. We fuck like two jackrabbits and maybe that’s a bad habbit. ‘Cuz the next day we’re right back at it in the same exact pattern.

„Siehst du Zoro?“, fragt Sanji und seine Hände verschwinden unter Zoros Shirt.

„Lass das, Kochlöffel! Ich will nichts mehr von dir!“, schreit Zoro den Blonden an.

What the fuck is the matter with us? We can’t figure out if it’s lust or it’s love which that is attractin us to each other. They say that everey man grows up to marry his own mother.

Zoro stößt Sanji mit solch einer Kraft von sich, dass Sanji gegen die Tür schlägt, „Lass mich endlich in Ruhe!“

Which would explain why you’re such a motherfucking bitch. But I stay and still stick it out with you even though I just hit you today. But you deserve it. You hit me first and provoked me to choke you. Just ‘cuz I came home late last night, crawled in bed and I woke you.

“Zoro!”, braust Sanji auf und stürmt mit einer seiner berühmten Attacken auf Zoro zu.

Zoro weicht gekonnt aus, „Verzisch dich endlich, Lackaffe!“

But if there’s one thing about you that I admire it’s, baby, because you stay with me, maybe, because you’re crazy as I am. ‘Cuz when I look at you I can see an angel in your eyes.

„Ich werd mich nicht verzischen, Arschgeige! Du wirst mir jetzt sofort sagen, dass du mich liebst!“

„Warum sollte ich? Ich liebe dich nicht mehr. Wann raffst du das endlich!?“

But if I look deeper inside I see your freakish little side. Like a devil in diguise you’re always full of surprises, always pullin’ devices.

Sanji stürmt wieder auf Zoro zu und schickt ihn mit einem zielsicheren Tritt auf die Planken. Er beugt sich über den Schwertkämpfer, „Du liebst mich!“, und küsst Zoro hart und fordernd.

Zoro versucht ihn von sich wegzudrücken und rammt ihm schließlich sein Knie in den Magen. „Fick dich!“

Out your personal vibrators and dildos. You fucked yourself so much, you barely feel those anymore. You’re only 24 but you’re plenty more ma-ture.

“Fick dich, elende Schlampe! Ich hasse dich!”

Sure than those other little hoes, who just act like little girls. Like they’re in middle school, still you’re crazy sexy cool, chillin’.

Sanji, noch immer über Zoro gebeugt, schlägt ihm wutentbrannt ins Gesicht und Zoros Nase bricht laut krachend.

„Du liebst mich, verdammt! Arschloch!“

„Arschgeige! Scheiße, lass mich endlich in Ruhe! Ich liebe dich nicht!“, knurrt Zoro.

You play your position, you never step out of line. Even though I stay in your business you’ve always kept out of mine. I wonder what’s on your mind.

„Nein!“, schreit Sanji und schlägt weiter auf den Schwertkämpfer ein.

Zoro stöhnt auf, knurrt vor sich hin und spuckt Sanji ins Gesicht.

Sometimes they say love is blind. Maybe that’s why the first time I dotted your eye you ain’t see a sign.

Wütend wischt Sanji es sich von der Wange, starrt Zoro an.

Zoro starrt zurück und kann sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.

Or maybe you did, maybe you like me and stuff. Maybe, ‘cuz we’re crazy in love.

„Aber ich liebe dich“, sagt Sanji, noch immer mit Wut in den Augen.

crazy on you, crazy on you. let me go crazy crazy on you.

Sanji hält Zoros Hände fest und will ihn küssen.

„Das ist mir doch egal!“

You’re the ink to my paper, what my pen is to my pad. The moral, the very fiber, the whole substance to my rap.

„Lies das“, befiehlt Zoro und wedelt mit dem Blatt vor Sanjis Nase herum.

„Nicht jetzt“, nuschelt Sanji noch zwischen ihren Lippen und küsst Zoro.

Zoro verdreht seine Augen und erwidert den Kuss, schiebt seine Zunge zwischen Sanjis Lippen.

You are my reason für being. The meaning of my existance. If it wasn’t for you I would never be able to spit this as intense as I do.

Sanjis Zunge schlängelt sich freudig um Zoros und er selbst schlingt seine Arme um Zoros Nacken, krault durch das kurze grüne Haar.

Zoros Hände wandern über Sanjis Körper, den er bereits besser kennt als seinen eigenen.

And the irony is you rely on me as much as I rely on you to inspire me like you do. You provide me the lighter fluid, the fuel to my fire. You’re my entire supply-gas, the match and igniter.

Sanji stöhnt leise auf, hatte ihn Zoro doch schon lange nicht mehr so berührt. Sie lagen schon seit Tagen im Streit.

Zoro öffnet eines seiner grünen, stechenden Augen und sieht Sanji an.

The only way that I am able to stay so stable is you’re legs to my table. If you were to break I’d fall on my face.

Zoro stößt Sanji wieder von sich weg, gegen die hölzerne Wand. Er steht auf und sieht Sanji angeekelt an: „Lass mich endlich in Ruhe, Mann!“

But I’m always going to make you feel I don’t need you as much as I really need you. So you don’t use it to your advantage.

„Zoro?“, fragt Sanji und sieht den anderen leicht verwirrt an. Erst küsst er ihn leidenschaftlich und dann stößt er ihn einfach so weg, will ihn hassen.

„Du kannst mich mal, Armleuchter!“, schreit Zoro ihn wieder an, sieht die Verwirrung in Sanjis Blick und weiß, woher sie kommt. Aber er wird es nicht ändern.

But you’re essential to me. You’re the air I breathe. I believe if you ever leave me I’d probably have no reason to be. You are the Sanji to my Zoro, you are the katana to my Kuina, the rum to my lorenor, the ruffy to my crew.

„Zoro!“, donnert Sanji und stampft mit dem Fuß auf, „Du bist so ein Hornochse! Ich liebe dich! Und ich weiß genau, dass du mich auch liebst! Du Vollidiot! Gib’s doch endlich zu! Du brauchst mich, verdammt noch mal!“

„Nö, warum sollte ich dich brauchen oder gar lieben?!“

You are the word that I am looking for when I’m trying to describe how I feel inside and the right one just won’t come to my mind.

„Zoro!“, schreit Sanji, ist kurz davor seine Fassung zu verlieren.

„Was denn?!“

„Ich kann dir an der Nasenspitze ansehen, wie sehr du mich liebst! Warum lügst du mich an?!“

„Ich liebe dich nicht! Das ist die reine Wahrheit!“, erklärte Zoro trocken und wusste es besser.

You’re like the pillar that props me up, the beam that supports me, the bitch who never took half, the wife who never divorced me.

Sanji fletscht die Zähne und würde am liebsten schreien, „Zoro!“ ist das einzige Wort, das seine Lippen verlässt. Wieder stürmt er auf den Schwertkämpfer zu, schlägt auf ihn ein. Zoro ist der einzige Mensch den er mit seinen Fäusten schlägt.

Zoro reagiert fast instinktiv und wehrt sich, schlägt zurück und weicht aus.

You’re like the root to my evil, you let my devil come out me. You let me beat the shit out you, before you beat the shit out me.

Urplötzlich hört Sanji auf Zoro zu schlagen und lässt von ihm ab, nickt verstehend. „Okay, wenn das so ist, ist es endgültig vorbei, Zoro“, erklärt er und geht zur Tür.

Zoro hält ihn an der Schulter zurück, dreht ihn zu sich und küsst ihn ohne ein weiteres Wort zu sagen.

And no matter how much, too much is never enough. Maybe, ‘cuz we’re crazy in love.

I’m crazy on you, crazy on you. let me go crazy on you.

Die Zeit heilt alle Wunden...

…alle?
 

Erste Zeit

Leise schipperte die Flying Lamb über das Meer. Die See war ruhig, kein Wind wehte und kein Vogel schrie. Alles schien zu schlafen.

Bis auf einer. Er stand an der Reling und sah auf das schwarze Wasser unter ihm, in dem sich weiß der Mond spiegelte.

Er stand dort und rauchte.

Es sah aus, als würde er nur die Stille der Nacht genießen, doch seine Gedanken waren in heller Aufregung: Ich versteh es immer noch nicht, dachte er resignierend, Obwohl es schon so lange her ist, will es mir einfach nicht in den Kopf! Über Fünf Jahre – Was er wohl jetzt grade macht? Okay, vermutlich schläft er irgendwo – Aber sonst so? Wie sein Leben wohl ohne uns verläuft? Hat es sich sehr geändert? Hier hat sich vieles verändert…oder auch nichts, seit er gegangen ist – aber warum?

Tränen bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Er schluchzte leise und sank zu Boden, lehnte seinen Kopf an die Reling.

Er weinte oft.

Jede Nacht stand er hier draußen, dachte nach und weinte. Er hatte geglaubt, die Tränen würden versiegen, der Schmerz nachlassen. Doch dem war nicht so. Noch immer erdrückte ihn der Schmerz – seit fünf Jahren.

Warum hatte er erst so spät begriffen?

Es erkannt, als es aussichtslos war?

Er hatte ihn geliebt, die ganze Zeit über und liebte ihn immer noch, obwohl seine Erinnerungen langsam verblassten. Aber der Schmerz und die Sehnsucht blieben.

Er hatte sich dagegen gesträubt, es ignoriert und sich selbst eingeredet, er würde ihn hassen.

Nur um jetzt zu erkennen, wie sehr er ihn liebte.

„Zoro…“, flüsterte er heiser in die dunkle Nacht und bald übermannte ihn der Schlaf, während er weiter leise Tränen vergoss…
 

Langsam erhob sich die Sonne am Firmament und bedeckte das Meer mit einem orange-roten Glitzern. Ein langer Schatten zog sich über die Planken des Decks.

„Sanji“, fragte eine Frauenstimme leise.

„Hm?“, müde öffnete er seine Augen und sah sie an, „Guten Morgen, Nami.“

„Hast du wieder hier draußen geschlafen?“, es war eine Feststellung.

„Hm.“

„Du hast wieder an ihn gedacht, nicht?“

Er nickte. Was nutzte es zu lügen?

„Warum kannst du ihn nicht vergessen? Nach fünf Jahren?“

Er zuckte mit den Schultern. Er wollte nicht darüber nachdenken, hatte er ihr ja nicht gesagt, dass er ihn liebte, dass er einen anderen Mann liebte, dass er Zoro liebte.

Sie brauchte es auch nicht wissen.

Niemand brauchte es zu wissen, denn es war zu spät, einfach zu spät. Zoro war nicht mehr bei ihnen. Sie würden ihn nicht mehr wieder sehen. Also war es egal, ob er ihn liebte oder nicht.

„Warum hast du dich denn immer so mit ihm gestritten, wenn du ihn so gemocht hast?“, fragte Nami und sah ihn an.

Diese Frage hatten sie ihm alle schon oft gestellt, doch geantwortet hatte er ihnen nie.

„Ich weiß nicht so genau…“, antwortete er ihr, obwohl er es ganz genau wusste.

Er hatte es nie wahrhaben wollen, sich eingeredet ihn zu hassen und er hatte es geglaubt. Doch als Zoro ging, war es ihm gewesen, als würde eine Welt zusammenbrechen…
 

„Leute? Zoro will euch was sagen“ erklärte Ruffy mit ungewohntem Ernst, unterbrach sein Essen.

Erstaunt sahen sie ihren Kapitän an, sahen dann zu Zoro.

Zoros Wangen verfärbten sich leicht rosa: „Äh ja, also…“, druckste Zoro herum, fuhr sich mit einer Hand durch seine grünen Haaren, „Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich auf der nächsten Insel wieder alleine weiterreisen werde…“

Sie sahen ihn ohne jegliche Regung in ihren Gesichtern an, dazu waren sie viel zu überrascht.

„Du…willst uns verlassen?“, fragte Chopper vorsichtig.

„Ja“, war Zoros schlichte Antwort.

In Sanjis Innerem zog sich alles zusammen und Kälte übermannte seinen Körper. Er konnte nichts mehr denken, sein Gehirn war leer, sein Leben erstarrte in diesem Moment, in dem Zoro einfach nur „Ja“ sagte.
 

Aber erklärt hatte er es nie. Zoro hatte zwar gesagt, er würde Falkenauge alleine eher finden und er wäre eh ein einsamer Wolf, aber keiner von ihnen hatte ihm geglaubt.

Aber er hatte ihm nicht sagen können, dass er nicht wollte, dass er ging.

„Du hättest ihm sagen sollen, dass er nicht gehen soll“, erklärte Nami und setzte sich neben ihm auf die Planken.

Sanji schüttelte seinen blonden Schopf: „Er hätte doch eh nicht auf mich gehört, Nami, das weißt du doch.“

Er hatte noch an demselben Tag, an dem sie Zoro verabschiedeten, aufgehört Nami und Robin Komplimente zu machen, um sie herumzuschwänzeln und den verliebten Gockel zu mimen.

Er hatte sich die ganze Zeit selbst verleugnet.

„Wer weiß, du hast es ja nicht versucht“, antwortete sie ihm, erhob sich und sagte noch, „Heute Nachmittag kommen wir an einer Insel an, kannst ja schon mal alles vorbereiten.“

Er nickte, so könnte er sich wenigstens ablenken.
 

Nacheinander stand auch der Rest der Crew an diesem Morgen auf.

Das Frühstück war ein Desaster, wie immer. Doch für Sanji war es nicht wie immer, nicht so wie es sein sollte. Denn ein Stuhl war leer, seit fünf Jahren.

Zoros Stuhl.

Schon wieder stiegen ihm Tränen in die Augen, wie jedes Mal wenn er an Zoro dachte.

Er aß weniger als früher, hatte schon viel zu viel abgenommen, das spürte er. Aber er konnte nichts dagegen tun.

Das sahen auch seine Freunde, sie machten sich Sorgen um ihn, aber sie konnten ihm nicht helfen. Sie konnten Zoro nicht wieder zurückholen. Sie wussten ja nicht einmal, wo er gerade war. Und Sanji sagte ihnen ja auch nicht, was es genau war. Sie konnten es nur erahnen.

„Heute Nachmittag kommen wir an einer Insel an“, erklärte Nami der Crew.

„Cool! ’Ne Insel!“, freut sich Ruffy. Er hatte wieder zu seiner alten Form zurück gefunden. Auch er hatte nie gewollt, dass Zoro sie verlies. Hatte auch immer geglaubt, dass Zoro bis zum bitteren Ende bei ihnen sein würde, aber so war es nicht gekommen. Er akzeptierte Zoros Entscheidung, war es immerhin sein eigenes Leben. Er hatte auch von Zoro keinen Grund verlangt, als er zu ihm kam und seinen Wunsch äußerte, die Crew verlassen zu dürfen. Er hatte gesehen, dass es auch Zoro nicht leicht fiel zu gehen, sie zu verlassen.

Es hatte sie alle schwer getroffen.

„Was ist denn das für ’ne Insel?“, fragte Lysop, war noch immer der gleiche Angsthase und das würde sich wohl auch nie ändern. Obwohl er mutiger geworden war, seit Zoro nicht mehr bei ihnen war. Er fehlte sehr. Als er noch da war, hatte er sie alle oft genervt mit seinem ständigen Training, seiner Schnarcherei, seinem Temperament. Doch sie hatten ihn geliebt, als Freund. Es gab niemanden, der auch nur annähernd an ihn herankam, sich so für seine Freunde einsetzte. Er hatte nie viel mit Zoro geredet, war Zoro doch ein sehr stiller Mensch. Aber er hatte oft genug gesehen, wie viele Gedanken sich der Schwertkämpfer machte, waren seine Attacken doch nicht bloß Angriff, nicht bloß Kampf. Und jetzt, wo er fort war, irgendwo anders auf dem großen, weiten Meer, hatten sie einen starken Kämpfer verloren. Nun mussten er und Chopper sich um die Mädels kümmern und sich selbst beschützen.

„Nichts Herausragendes. Ein paar Dörfer, eine kleinere Stadt. Die haben nicht mal ’ne Marinestation“, erklärte Nami und rollte die Karte wieder zusammen. Sie hatte Zoro zwar immer und immer wieder angegiftet, aber sie waren doch alle Freunde. Sie hatte nicht verstanden, warum er gehen wollte. Aber das hatte wohl niemand von ihnen verstanden. Zoro war immer ein undurchsichtiger Mensch geblieben, sie hatte nie hinter seine Fassade blicken können. Sie hatte ihn ständig provoziert um ihn damit aus der Reserve zu locken, hatte sie doch ganz genau gewusst, was ihn aufregte. Irgendwie war es seltsam, niemanden zu haben, den sie aufziehen konnte, niemand war mehr da, der ihr Kontra gab. Zoro hatte sich nicht davon abschrecken lassen, dass sie eine Frau war, war nicht mit ihr wie mit einer Porzellanpuppe umgegangen. Er hatte immer verstanden, wie sie einen Scherz, eine Provokation gemeint hatte und hatte mitgespielt. Aber etwas von sich preisgegeben hatte er nie.

„Ist doch toll“, freute sich Chopper, war er doch einfach keine Kämpfernatur. Er hatte Zoro immer für seinen eisernen Willen bewundert, für seine Ausdauer und seinen Mut. Er hatte sich immer gefragt, wie Zoro so ein furchtloser Kämpfer geworden war, der jeder Herausforderung entgegenfieberte. Bei Ruffy wusste er, es lag an Ruffys Art. Ihr Kapitän nahm vieles einfach zu leicht, aber Zoro wusste immer was er tat und vor welcher Gefahr er stand. Er hielt Zoro immer für ausgesprochen klug, auch wenn er es nie gezeigt hatte. Er konnte einem im richtigen Moment mit wenigen Worten aufheitern und Mut zusprechen, einem die Angst nehmen und neue Kraft geben. Man konnte sich immer auf ihn verlassen, aber jetzt war er nicht mehr da. Hatte sie einfach so verlassen. Nein, sicherlich nicht einfach so. Beim Abschied hatte er gesehen, dass auch Zoro Tränen in den Augen standen.

Nami nickte: „Ja, dann können wir uns ein bisschen ausspannen und in Ruhe mal die Beine vertreten.“

Die Anderen stimmten ihr zu. Ruffy rannte wieder an Deck, setzte sich auf den Lammkopf um nach der Insel Ausschau zu halten. Sanji stellte sich an die Spüle um das Geschirr zu waschen. Lysop half ihm, hatte er ihn dazu abkommandiert.

Er hatte früher oft mit Zoro gespült. Zoro hatte es gehasst und meistens endete es in irgendeiner Streiterei.

Sanji seufzte leise.

Es fehlte ihm. Zoro fehlte ihm. Obwohl es fünf Jahre her war, hing er noch immer an ihm, konnte ihn einfach nicht vergessen.

„Kopf hoch“, versuchte Lysop ihren Smutje aufzuheitern, wusste, dass es nichts brachte.

Sanji nickte.

Lysop verlies die Kombüse wieder, der Abwasch war fertig.

Sanji lies sich auf einen Stuhl fallen, zündete sich eine Zigarette an. Seit Zoro nicht mehr bei ihnen war, rauchte er Unmengen.

Zoro hatte es gehasst, wenn er gerauchte hatte. Hatte gesagt, es würde seiner Gesundheit schaden – Recht hatte er.

Zoro hatte immer sehr auf seinen Körper geachtet, hätte sich wohl tagelang im Training verloren, wenn sie ihn nicht manchmal gebraucht hätten.
 

„Die Insel! Die Insel!“ schrie Ruffy über das Schiff und hüpfte aufgeregt auf dem Lammkopf herum.

„Ruffy! Pass auf, dass du nicht runter fällst!“, schrie Nami ihm zu. Keiner von ihnen konnte Ruffy richtig retten. Lysop war zu schwach, sie auch, die anderen konnten ja auch nicht schwimmen und Sanji, na ja, Sanji war nicht mehr der gleiche, seit Zoro fort war. Man konnte sich nur noch sehr bedingt auf ihn verlassen. Sie hatten zwar geglaubt, dass er das überwinden würde, verarbeiten könnte, so wie sie alle, aber es schien nicht so zu sein. Nach fünf Jahren war er noch immer am Boden zerstört und sie konnte ihrem Freund nicht helfen.

„Jaja“, rief Ruffy bloß zurück und turnte weiter.

„Idiot!“, stöhnte Nami genervt.

„Der wird sich nie ändern“, gab Lysop zu bedenken und stand neben Nami, beobachtete Ruffy bei seinen Spielereien und hoffte, ihr Kapitän würde nicht runter fallen.

Nami nickte bloß und widmete sich wieder ihrer Karte und der Streckenberechnung.

„Und? Wie lange brauchen wir noch?“, fragte Lysop.

„In drei Stunden können wir anlegen“, erklärte Nami und auch die anderen hatten sich bei ihr versammelt, ausgenommen Ruffy, der noch immer vor Freude hüpfte.

„Cool, dann ist’s ja noch Hell“, freute sich Chopper, er mochte es nicht im Dunkeln an eine fremde Insel zu kommen.

„Ja, Sanji? Hast du schon die Einkaufliste gemacht?“, fragte sie den Smutje, der teilnahmslos an der Reling stand und mal wieder aufs Meer starrte.

„Hä?“, fragte er nur und drehte sich zu ihr um, nickte dann aber und zog an seiner Zigarette.

„Okay, macht euch schon mal bereit zum Anlegen. Und Ruffy, komm da endlich runter!“, schrie sie ihren Kapitän an und war mal wieder auf 180.
 

Kaum hatten sie die Seile gestraft und verknotet, war Ruffy auch schon im Menschengedränge des Hafens verschwunden.

„Vollidiot!“, stöhnte Nami. Irgendwie hatte sie das Gefühl, auf ihn aufpassen zu müssen und sie konnte noch nicht einmal Zoro nach ihrem Springensfeld schicken, der ein Auge auf ihn haben könnte.

„Naja, wie auch immer. Alles wie gehabt, Sanji und Chopper gehen einkaufen, der Rest benimmt sich unauffällig“, kommandierte Nami die Crew.

„Bis auf Ruffy, der benimmt sich auffällig, wie gehabt“, erkante Lysop trocken und sah einen Jungen mit Strohhut über den Menschen hüpfen.

Ohne ein weiteres Wort über ihren kindlichen Kapitän zu verlieren, teilte sich die Crew und tat das, was sie jedes Mal tat: Einkaufen und stöbern.
 

Nami schaffte es jedes Mal Lysop irgendwie zu überreden, dass er mit ihr Klamotten kaufen ging. Er war ihr Packesel, auch wenn er keine Schulden bei ihr hatte und nicht einmal halb so gut dazu zu gebrauchen war wie Zoro, der hatte einfach mehr tragen können.

Stöhnend hinter Nami hinterher gehend versuchte Lysop an den ganzen Taschen vorbei zu sehen, damit er nicht irgendjemanden umrannte. Und er glaubte, einen grün leuchtenden Haarschopf irgendwo vor sich in der Menge zu sehen.

„Äh, Nami?“, fragte Lysop noch, bevor sie schon den nächsten Laden stürmten und er noch einen letzten Blick auf die muskulöse Gestalt werfen konnte, an dessen Hüfte drei Schwerter prangten.

„Nami, hast du den Kerl auch gesehen?“, fragte Lysop, vergaß die Taschen in seinen Armen und wedelte aufgeregt mit seinen Armen in der Luft.

„Welchen Kerl?“, fragte sie und beäugte ihn skeptisch, besah ihre am Boden liegenden Einkäufe.

„Na, der mit den grünen Haaren und den drei Schwertern. Das war bestimmt Zoro!“, erklärte Lysop und freute sich.

„Zoro? Quatsch!“, winkte Nami ab, „Was sollte er denn hier?“

„Dasselbe wie wir.“

Nami sah Lysop eingehend an. Es war nicht seine übliche Art für seine Lügen und sie entschied, Lysop müsse die Wahrheit sagen. Sie gingen wieder auf die Straße, aber die grünen Haare waren schon fort.
 

Nico Robin ging wie beinahe jedes Mal alleine durch die Straßen. Sie stöberte lieber alleine durch die Läden. Nur manchmal nahm sie noch Chopper mit, aber der war heute ja schon bereits eingeplant.

Sie hatte gerade in einem Antiquariat ein altes, sehr interessantes Buch über eine alte, vergessene Kultur des South Blue gefunden, als sie zufällig aus dem Schaufenster sah und ihr ein Mann mit drei goldenen Ohrringen im linken Ohr auffiel. Sie kaufte schnell das Buch und folgte dem Mann mit den drei Schwertern an der Hüfte.

„Hey Zoro, kannst mich ja wenigstens grüßen“, sprach sie den Mann an, ging direkt neben ihm.

Er fuhr leicht zusammen, hatte sie überhaupt nicht bemerkt und sah sie überrascht an: „Oh, hallo Robin.“

„Klingt ja nicht sehr begeistert“, stellte Robin fest und musterte ihren ehemaligen Kameraden. Seine Haare waren eine Idee länger als früher und hingen ihm schon fast ins Gesicht. Seine Hose und sein Shirt waren tiefschwarz und ließen nur erahnen, wie hart er in der vergangen Zeit trainiert hatte. Seine Haltung wirkte noch immer lässig, war aber starrer als früher, sein Rücken grade, die Schultern zurück. Sein Blick war noch stechender geworden, Falten durchzogen seine hohe Stirn und seine schmalen Lippen schienen schon lange nicht mehr gelacht zu haben.

„Wie geht es dir, Zoro?“, fragte sie ihn und lud ihn auf einen Kaffee ein.

Er nickte nur, nahm ihre Einladung an und sie setzten sich in ein ruhiges Kaffee am Rande der Stadt, dass er ihr empfahl.

„Du bist schon eine Weile hier, nicht wahr?“

Zoro nickte: „Mein Boot muss repariert werden und ich habe kein Geld.“

Robin lächelte leicht. Es gab eben Dinge, die sich wohl nie änderten.

„Und ihr? Was hat euch hierher getrieben?“

„Wir brauchen neuen Proviant und wollten uns mal in Ruhe die Beine vertreten“, erklärte Robin. Sie hatten sich, als Zoro noch da war, ebenfalls angefreundet. Er hatte sie irgendwann als Crewmitglied und Freundin akzeptiert und sie hatten einige wenige interessante Gespräche geführt.

„Ruffy frisst immer noch ohne Pause?“, fragte Zoro und kurz schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.

Robin nickte bloß und fragte den Schwertkämpfer: „Und? Hast du Falkenauge schon gefunden?“

Zoro schüttelte sachte den Kopf: „Nein, noch nicht.“

„Du könntest doch heute Abend mit uns ein Trinken gehen.“

„Du trinkst doch eh nichts“, gab Zoro zurück und war sich nicht sicher, ob er das Angebot annehmen sollte.

„Das hält dich doch nicht davon ab und ich bin sicher, die anderen würden sich freuen, dich wieder zu sehen.“

Zoro nickte, nach ihrem Tränenreichen Abschied konnte er sich das auch ganz gut vorstellen.

Robin sah ihn herausfordernd an, vielleicht würde es Sanji danach ja besser gehen – oder auch schlechter, wer wusste das schon so genau.

„Na gut, überredet“, stimmte Zoro zu und sie saßen noch eine kleine Weile da und hielten Smalltalk.
 

Zweite Zeit

Bald brach der Abend über dem Hafen ein und die Crew der Flying Lamb versammelte sich langsam auf genau jenem Schiff um sich gemeinsam eine Kneipe zum Trinken zu suchen, wie auf jeder Insel.

Sanji und Chopper waren schon früh vom Einkaufen wieder auf dem Schiff gewesen und Sanji hatte keine Lust gehabt, sich wieder unter die Leute zu tümmeln und Chopper hatte ihrem Smutje Gesellschaft leisten wollen.

Robin und Zoro waren bereits lange vor dem Sonnenuntergang wieder da, doch Zoro wollte nicht mit auf das Schiff kommen und so blieben die zwei auf dem Pier stehen.

Auch Nami und Lysop ließen nun nicht mehr lange auf sich warten, die ersten roten Strahlen streiften den Hafen. Sie sahen schon von weitem die grünen Haare und die drei Schwerter und freudig nach dem Schwertkämpfer rufend, schon wieder Namis Taschen vergessend, hüpfte Lysop auf den Schwertkämpfer zu und begrüßte ihn fröhlich und ausgelassen: „Zoro!“ und noch bevor Zoro wusste, wie ihm geschah, umarmte ihn Lysop bereits.

Zoro konnte und wollte sich diesen Gefühlsausbruch nicht erklären und war noch viel zu überrascht um Namis Begrüßung gebührend auf alle Merkwürdigkeiten hin zu untersuchen, denn auch sie umarmte den stets mürrischen und schlecht gelaunten Schwertkämpfer herzlich.

„Schön, dich mal wieder zu sehen.“

Zoro nickte nur.

„Lysop, bring meine Sachen rein.“

„Aber Nami…“

„Und dann kannst du gleich die anderen rausholen“, kommandierte Nami und ein kleines Grinsen schlich sich auf Zoros Gesicht, Nami hatte einen anderen Packesel gefunden, den sie herumkommandieren konnte.

Irgendwas vor sich hinmurmelnd ging Lysop auf das Schiff und brachte Namis Einkäufe in ihre Kajüte. Im Rumpf des Schiffes hörte er gedämpft einen „Zoro!“-Ruf und einen tiefen Schrei. Schnell rannte er an Deck und lehnte sich an die Reling an der auch schon Chopper und Sanji standen. Chopper grinste breit und Lysop brauchte nicht lange, um sich zu denken was passiert war. Denn er sah, wie Ruffy auf Zoro saß und seine Arme mehrere Male um Zoros Körper geschlungen waren, sich Ruffy fest an Zoro drückte und immer wieder „Zoro! Zoro! Zoro!“ vor sich hin singsangte.

Robin und Nami standen daneben und lachten und auch Chopper und Lysop konnten sich kaum halten vor lachen. Nur einer fand das nicht so witzig.

Okay, Sanji fand die Situation schon ausgesprochen komisch, aber das Zoro hier war, da unten stand und vergebens versuchte, Ruffy von sich Loszubekommen, dämpfte ihn ungemein. Er konnte sich nicht freuen, ihn nach all der Zeit wieder zusehen ohne daran denken zu müssen, wie schlecht es ihm gegangen war und dass er sich vorgenommen hatte, es Zoro zu sagen, sollte er ihn wieder sehen. Aber er hatte geglaubt, er würde ihn nie mehr sehen und jetzt lag Zoro da unten und lachte mit den anderen mit. Irgendwie war das hier gerade verkehrte Welt, befand Sanji.

„Hey, Chopper, Lysop, Sanji, kommt runter, jetzt wird gefeiert!“, schrie Ruffy zu seinen Kameraden hinauf und lies Zoro noch immer nicht los.

Chopper und Lysop beeilten sich auf den Steg zu kommen und das Wiedersehen ordentlich zu begießen, Sanji trottete ihnen langsam hinterher, obwohl auch er ein kleines Grinsen auf den Lippen trug. Irgendwo freute er sich ja doch, Zoro zu sehen und langsam vergaß er den Schmerz in seiner Brust, verdrängte ihn. Alles was jetzt zählte war Zoro, der vor ihm stand und sich endlich von Ruffy befreien konnte.

„Hey Kochlöffel“, begrüßte Zoro Sanji und grinste kurz auf. Es tat gut, den alten Spitznamen wieder anzuwenden, seine Freunde wieder zu sehen und gleich mit ihnen zu feiern.

„Was denn, Salatkopf“, entgegnete Sanji.

„Müsst ihr schon wieder damit anfangen?“, fragte Nami aufgebrachte, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken. Es war alles wie früher.

Zoro zuckte nur mit den Schultern und wurde auch schon von Ruffy davon geschleift.

„Jetzt wird gefeiert!“, rief Ruffy und hüpfte über glücklich davon, Zoro im Schlepptau, der nur vor sich hin brummte, es sich aber gefallen lies.
 

„Und? Was hast du so gemacht?“, fragte Nami den Schwertkämpfer. Sie saßen in einer Kneipe und tranken bereits ihr drittes Bier.

Zoro zuckte mit den Schultern: „Das übliche so.“

„Und was machst du hier?“, fragte Lysop neugierig.

„Geld verdienen um mein Boot zu reparieren.“

„Ist es kaputt?“, fragte Sanji und war besorgt, dass dem Schwertkämpfer etwas passiert war. Aber er war ja jetzt wohl auf.

Zoro sah Sanji nur an: „Würd ich es sonst reparieren lassen?“

Sanji erwiderte den Blick kurz, wich ihm dann aus und merkte, wie überflüssig seine Frage gewesen war.

„Bleibst du noch lange hier?“, fragte Chopper und hibbelte auf seinem Stuhl. Zoro sah noch stärker aus als früher und schien noch unnahbarer zu sein.

„Naja, eine Zeit muss ich noch bleiben, aber ich hoffe, dass ich schnell weiter komme.“

„Komm doch mit uns mit“, schlug Ruffy vor.

Zoro sah seinen ehemaligen Kapitän erstaunt an, antwortete: „Das ist nicht nötig, Ruffy.“

„Aber warum denn nicht? Wir können dich doch bis zur nächsten Insel mitnehmen.“

„Aber mein Boot. Es muss repariert werden und ich hab hier schon einen guten Preis ausgehandelt, danke Ruffy.“

„Schade…“

Zoro lächelte schmal, Ruffy war noch immer das Kind von früher. Sie schienen sich alle nicht sonderlich verändert zu haben, bis auf Sanji. Der war ganz anders als damals, aber die anderen waren genau die gleichen geblieben.

„Hast du Falkenauge schon wieder getroffen?“, fragte Lysop und erinnerte sich an Zoros Ausflüchte am Tag des Abschieds.

„Nein, leider noch nicht. Aber ich hatte seine Spur, bis mein Boot in einen Sturm geriet“, erklärte Zoro. Er hatte sich angewöhnt in ganzen Sätzen zu Antworten statt irgendetwas vor sich hin zu brummen.

„Du bist in einen Sturm geraten?“, fragte Sanji und war unglaublich erleichtert, dass Zoro alles heil überstanden hatte.

„Ich bin hier gestrandet und muss jetzt eben abwarten“, erklärte Zoro weiter ohne auf Sanjis Worte zu achten. Der Smutje war doch früher nicht so schwer von Begriff gewesen.

„Du könntest den Handwerker doch einfach dazu zwingen, dein Boot zu reparieren“, schlug Nami vor, „Immerhin bist du Pirat.“

Zoro schüttelte den Kopf: „Nicht mehr, Nami. Ich bin wieder Kopfgeldjäger.“

„Kann man das so einfach wieder?“, fragte Chopper.

„Ich muss vorsichtig sein, aber es geht, ja“, erklärte er geduldig und lächelte den Kleinen warm an. Chopper schien ihn noch immer zu bewundern.

„Du bist wieder Piratenjäger?“, fragte Ruffy nach, klang alles andere als begeistert.

Zoro nickte bloß.

„Aber warum?“, Ruffy konnte sich nicht vorstellen, dass es Gründe gab, das Piratenleben aufzugeben.

Zoro zuckte mit den Schultern: „Ein einzelner Pirat macht nicht viel her und außerdem hält es mich besser über Wasser.“

Ruffy schnaubte missbilligend, aber er konnte Zoro sein Leben nicht vorschreiben.

„Willst du unser Kopfgeld auch?“, fragte Lysop und in seinen und Choppers Augen sah Zoro so etwas wie Angst.

„Nein, keine Angst. Ich mach hier quasi Urlaub“, erklärte Zoro und lächelte amüsiert.

Den beiden viel ein Stein vom Herzen.

„Wäre aber ein lukratives Geschäft“, warf Robin an.

Zoro zuckte nur mit den Schultern, er würde seine Freunde nicht der Marine ausliefern, egal wie viel Geld das geben würde.

Noch lange saßen sie in der Kneipe, redeten über die letzten fünf Jahre, obwohl Zoro nicht mehr erzählte als das, was er schon gesagt hatte. Er lies die anderen reden und hörte ihnen zu. Es war schade, dass er nicht mehr dabei war, er hätte gerne mit ihnen all die Abenteuer erlebt, von denen sie erzählten. Das hätte sicher viel Spaß gemacht. Aber er konnte nicht mehr zurück, auch wenn er es sich wünschte. Er hatte damals Aufwidersehen gesagt, weil er das Chaos in seinem Inneren nicht länger ausgehalten hatte. Es war zu viel gewesen und er dachte, wenn er sie verlies, wäre es besser. Je blasser die Erinnerungen an seine Freunde und ihre gemeinsame Zeit wurde, desto mehr verschwand das Chaos. Aber er hatte sie schrecklich vermisst und sein Leben war um einiges schwärzer und eintöniger geworden ohne sie. Und erst da hatte er begriffen, wie sehr er sie wirklich mochte und brauchte.
 

Die Sonne ging schon wieder am Horizont auf, als die Strohhutbande sich auf die Flying Lamb schleppte und übermüdet in ihre Kojen fiel.

Nur Zoro blieb wieder auf dem Steg stehen, war sogar noch relativ nüchtern. Er wollte sich an dieses Wiedersehen in allen Einzelheiten erinnern und nicht einen weiteren Absturz zählen.

„Warum kommst du nicht mit hoch? Wir haben noch einen Platz frei“, fragte Sanji, stand neben Zoro. Auch er war noch nüchtern, wollte verhindern, dass ihm etwas rausrutschte.

„Lass mal, ich hab schon einen Schlafplatz“, erklärte Zoro und eigentlich wollte er nur nicht in die Versuchung geraten, Ruffy doch zu fragen, wenn sie zusammen frühstückten.

„Musst du wissen“, murmelte Sanji. Er hatte den ganzen Abend kein richtiges Wort mit Zoro gewechselt, nicht einmal eine Streiterei war entstanden.

Eine zeitlang standen sie nebeneinander und wussten nicht recht, was sie machen sollten.

Zoro hatte das Gefühl, Sanji würde etwas auf der Seele brennen, dass er unbedingt sagen wollte.

Sanji wollte Zoro endlich gestehen, dass er ihn liebte, nur wusste er nicht, wie er das machen sollte.

„Du hast dich verändert“, unterbrach Zoro schließlich die Stille.

„Hm?“, er hatte Sanji aus seinen Gedanken gerissen, „Haben die anderen auch schon gesagt…“

„Liegt dir irgendwas auf dem Herzen?“, fragte Zoro weiter.

„Hm…Naja, schon…“

„Willst du’s mir erzählen?“

“Hä?“, Sanji konnte gar nicht richtig fassen, dass Zoro ihm das gerade angeboten hatte.

„Naja, wir sehen uns wohl nicht so schnell wieder und wenn es dir peinlich ist, ist das doch optimal…“, erklärte Zoro und sah Sanji an, „Wenn du es loswerden willst, ich sag’s auch keinem weiter“ und er zwinkerte aufmunternd.

„Naja…Das ist nett von dir…“, druckste Sanji herum. Sollte er es jetzt wirklich wagen? „Weißt du, ich – Du fehlst uns allen sehr, Zoro.“

„Hab ich bemerkt…“, und Zoro erinnerte sich an die herzliche Begrüßung. Er hätte nie gedacht, dass er ihnen so viel bedeutete. „Ihr habt mir auch gefehlt“, sagte Zoro leise, sah aufs Meer hinaus.

Sanji sah den Grünhaarigen an. Er schien ihm besonnener und merklich älter und reifer geworden zu sein in den vergangenen fünf Jahren. Ruffy war immer noch derselbe Naivling und Lysop immer noch derselbe Feigling, aber Zoro schien viel erlebt zu haben, was ihn sehr geprägt hatte.

„Willst du nicht wieder mit uns mit segeln? Wir würden uns alle sehr freuen, denk ich“, fragte Sanji, wollte er nicht etwas anderes sagen?

Zoro schüttelte leicht den Kopf: „Das ist nett von dir, aber danke nein.“

„Hm, okay. Ist deine Entscheidung.“

Zoro nickte: „Aber das war es doch sicher nicht, was dir auf dem Herzen brennt, oder?“

Sanji schüttelte den Kopf, sah Zoro an: „Nein, war es nicht…Aber sag mal, du hast dich auch sehr verändert.“

„Findest du?“

Sanji nickte.

„Hm, ist mir gar nicht aufgefallen“, überlegte Zoro.

„Mir aber. Du…bist viel ruhiger als früher und besonnener, würd ich sagen“, erklärte Sanji.

„Aha.“

„Weißt du, Zoro…“, und Sanji setzte sich an den Rand des Steges, lies seine Beine über das Wasser baumeln, „Du hast uns…Mir sehr gefehlt.“

„Dir?“, Zoro ging neben ihm in die Hocke und lächelte leicht, „Wir konnten uns doch nicht leiden.“

Sanji nickte zaghaft: „Ich weiß, aber…na ja, Du hast mir trotzdem sehr gefehlt. Ich…Ich hab dich wohl mehr gemocht als ich zugeben wollte“ und Sanji sah hoch in Zoros Gesicht, das ihm sanft entgegen lächelte.

„Tatsächlich?“

Sanji nickte und sah wieder auf das Wasser, sah aus den Augenwinkeln, wie sich Zoro wieder erhob.

„Ich liebe dich.“

Die Worte hallten in ihren Ohren wieder, während um sie herum der Hafen wieder anfing zu leben und zu atmen, zu arbeiten und zu handeln.

Zoro sah auf Sanji hinunter, sah nur den blonden Schopf: „Ist das dein Ernst?“

Sanji nickte, flüsterte heiser: „Ja“ und wusste nicht, warum seine Stimme plötzlich so brüchig war. Er war froh, dass es endlich raus war und ein großer Stein fiel von seinem Herzen.

Zoro seufzte stumm, sah stur zum Horizont.

„Ich glaube, ich geh auch schlafen…“, überlegte Sanji und stand wieder auf, „Wir sind noch ein paar Tage hier, aber das weißt du ja.“

Zoro nickte, sah noch immer zum Horizont.

„Man sieht sich…“, sagte Sanji noch und kletterte auf die Flying Lamb. Er hatte immer gewusst, dass Zoro ihn nicht liebte, aber trotzdem tat es weh, denn ganz tief in seinem Herze hatte er doch die Hoffnung gehabt. Er schmiss sich in seine Hängematte und erstickte die Tränen in seinem Kissen.

Zoro stand noch lange auf dem Steg und starrte zum Horizont, bis er sich umdrehte und wieder ins Stadtinnere ging. Er hatte ein Zimmer in einem anderen Wirtshaus und setzte sich dort an den Tresen.

Er spürte wieder das Chaos in seinem Inneren aufflammen, wegen dem er damals gegangen war und noch immer konnte er es nicht bändigen, wurde nicht schlau daraus.

„Hey, Lorenor, was ist denn dir über die Leber gelaufen?“, fragte der Wirt. Manchmal fragte er sich, warum Zoro das Zimmer gemietet hatte, wenn er doch nur an der Bar saß. Aber er mochte den grünhaarigen Schwertkämpfer. Wenn man es richtig anfing konnte man sich gut mit ihm unterhalten, Späße machen und wenn es Ärger zwischen anderen Gästen gab, beseitigte er den immer ohne große Trümmer zu hinterlassen.

„Hm, hab alte Freunde getroffen“, murmelte Zoro in sein Glas.

„Den Strohhut?“

Zoro nickte, wusste, hier ging so eine Nachricht rum wie ein Lauffeuer.

„Und was ist daran so schlimm?“

Zoro sah den Wirt nur viel sagend an, hoffte, er würde seinen Blick richtig deuten. Er war schon drei Monate hier und unterhielt sich oft mit dem Wirt.

„Hey, ich will dir nur helfen, sogar kostenlos.“

Zoro schmunzelte und nickte: „Schon klar…Naja, ich hab nicht damit gerechnet, sie wieder zu sehen.“

„Die Welt ist klein, das weißt du doch“, der Wirt klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.

Zoro nickte schwach.

„Du bist wirklich ein Eisklotz. Du solltest dich freuen, dass du sie siehst.“

„Tu ich doch.“

„Sieht man aber ziemlich wenig von.“

„Ich bin eben so. Ich zeig meine Gefühle nicht“, säuerte Zoro und trank missmutig den Rum.

„Habt ihr nicht so eine hübsche Navigatorin an Bord? Und Nico Robin soll auch sehr attraktiv sein“, überlegte der Wirt, putzte Gläser.

„Hä? Ja, schon, und?“

„Du hast dich bestimmt in eine von den beiden verknallt und bist deshalb gegangen!“, erklärte der Wirt grinsend.

„Ach du spinnst doch!“

„Du wirst rot, Lorenor.“

„Werd ich nicht!“, und Zoro spürte selbst die Hitze auf seinen Wangen.

„Doch, du hast dich voll verknallt und weißt es nicht!“, der Wirt grinste breit.

„So was weiß man doch!“

„Nicht unbedingt und Du schon mal gleich gar nicht.“

„Was soll das denn heißen?“

„’Ich zeig meine Gefühle nicht!’“, zitierte der Wirt Zoro, „Und wer sie nicht zeigt, weiß sie meist schlicht und ergreifend nicht zu deuten.“

„Ach, du hast ja ’nen Knall!“, antwortete Zoro missgelaunt und ging auf sein Zimmer, der Wirt konnte ihm gestohlen bleiben!
 

Dritte Zeit

Seit fünf Tagen ankerten sie nun an dieser Insel und machten sich gerade bereit, wieder abzulegen. Sie hatten alles erledigt und sogar ein bisschen Urlaub auf dieser Insel machen können. Der Lockport war aufgeladen und der Vorratsraum bis zum Rand gefüllt.

Der Kapitän hatte beschlossen weiter zu ziehen, wenn auch ein wenig wehmütig.

Seit der Feier am ersten Abend hatten sie Zoro nicht mehr wieder gesehen. Er war nicht mehr zur Flying Lamb gekommen und auch in der Stadt hatten sie ihn nicht getroffen.

Dabei hätten sie sich alle gerne noch von ihm verabschiedet, wenn er schon nicht mit kam.

„Warum er wohl nicht mehr kommt?“, fragte Chopper beim Mittagessen in einem Restaurant.

„Wenigstens verabschieden hätte er sich können!“, meckerte Nami, „So was unhöfliches!“

Ruffy versuchte irgendwas mit vollem Mund zu sagen und Sanji hüllte sich lieber in Schweigen. Er konnte sich vorstellen, warum Zoro nicht mehr kam. Er hatte dem Schwertkämpfer seine Liebe gestanden und er erwiderte sie nicht. Zoro wollte ihm wohl einfach nicht unnötig über den Weg laufen, weil es ihm unangenehm war. Er verabscheute ihn jetzt wahrscheinlich dafür.

„Wir legen heute aber trotzdem ab“, sagte Ruffy dann mit leerem Mund und stopfte sich die nächste Keule hinein.

Seine Mannschaft nickte.
 

Zoro lag auf seinem Bett und schaute an die Decke.

Er sollte sich wenigstens von ihnen verabschieden. Die letzten Tage hatte er kaum sein Zimmer verlassen und nachgedacht. Er schenkte den Worten des Wirts zwar keinen glauben, aber sie liesen ihn nicht los.

Wer seine Gefühle nicht zeigt, weiß sie meist schlicht und ergreifend nicht zu deuten.

Der Wirt hatte ja Recht. Das Chaos in seinem Inneren hatte er damals schon nicht entwirren können und jetzt brachte es ihn fast um den Verstand. Und das nur, weil Sanji sagte, er würde ihn lieben.

Absurd!

Und doch war es so. Sanji liebte ihn, sagte es zumindest und Zoro glaubte ihm. Es hatte Sanji viel Überwindung und Mut gekostet, das hatte er gesehen.

Aber er liebte Sanji nicht.

Der blonde Smutje hatte ihn schon immer aufgeregt. Er hatte ihn nur ansehen müssen und war sofort auf Hundertachtzig gewesen. Sie hatten sich ständig in den Haaren gehabt, selbst wenn sie Seite an Seite gekämpft hatten, hatten sie gestritten. Nie haben sie ein vernünftiges Wort miteinander gewechselt oder aufgehört einander zu sticheln.

Zoro hatte nie gewusst, warum das so war. Er hatte sich zwar oft die Frage gestellt, aber nie eine Antwort erhalten. Erst hatte er gedacht, mit der Zeit würde es vergehen, sie müssten sich nur an einander gewöhnen. Aber nach zwei Jahren hatte er daran nicht mehr geglaubt und versuchte seine ’Beziehung’ zu dem Smutje zu ergründen, aber mit seinen Gefühlen und was alles dazu gehörte, hatte er noch nie umgehen können.

Und jetzt, wo der Blonde ihm seine Liebe gestanden hatte, war da ein Gefühl in ihm, stärker als je zuvor. Wenn er wüsste, wie es hieß, wüsste er wohl auch, warum alles so gekommen war, wie sie es erlebt hatten.

Er seufzte schwer.

Er kam einfach auf keinen grünen Zweig.

Du hast dich voll verknallt.

Die Worte des Wirts hallten in seinen Ohren wieder.

Warum hörte er sie jetzt wider? Warum musste er jetzt an sie denken?

Ich liebe dich.

Hörte er wieder Sanjis Worte und weigerte sich beides miteinander zu verbinden.

Aber er wusste es besser…
 

„Lichte den Anker“, rief Nami Chopper den Befehl zu. In seinem größeren Ich war es für ihn kein Problem den Anker zu lichten.

Traurig sah Sanji auf den Hafen und hoffte, Zoro würde wenigstens noch die anderen verabschieden.

„Mach dir nichts draus“, meinte Ruffy und stand neben ihm.

Sanji nickte leicht: „Ich weiß.“

Sie versammelten sich alle am Heck, während das Schiff langsam auslief und verabschiedeten sich stumm von ihrem Freund, hofften, dass er sie nie vergessen würde.

Lange standen sie da, bis die Karavelle fast aus der Bucht heraus war. Sie gaben die Hoffnung auf und Nami wandte sich mit Lysop und Chopper dem neuen Kurs zu.

„Da! Da!“, rief Ruffy aufgeregt, hüpfte auf und ab und zeigte auf den Hafen.

„Was denn?“, fragte Nami und sah ihm zu, sah auch den Mann mit den grünen Haaren, der ihnen nachwinkte.

Sanjis Gesicht strahlte, auch wenn er wusste, dass Zoro nicht wegen ihm gekommen war.

„Er ruft irgendwas“, meinte Chopper, hatte von ihnen allen die besten Ohren.

„Was denn?“, fragte Lysop neugierig.

Chopper lauschte angestrengt: „So was wie ’Wartet’ glaub ich…“

Kaum hatte er das gesagt, sahen sie wie Zoro ins Wasser sprang und auf die Karavelle zu schwamm.

„Ist der bekloppt?“, fragte Nami und schüttelte den Kopf. Sie hatte echt gedacht, Zoro wäre erwachsener geworden.

„Zoro!“, rief Ruffy und streckte ihm einen dehnbaren Arm entgegen.

Zoro ergriff die Hand und prallte mit Ruffy zusammen, als er auf seine Freunde zu flog, sie erreichte.

„Ich… muss euch… doch tschüß sagen“, meinte Zoro als er sich aufrappelte und sie alle breit angrinste.

„Du bist bekloppt!“, stellte Nami fest.

„Ich weiß!“, antwortete er ihr grinsend, drehte sich dann zu Ruffy und fragte: „Käpt’n Monkey D. Ruffy, hast du noch Platz für einen armen Schwertkämpfer in deiner Crew?“

„Na klar doch!“, grinste Ruffy ihn an und hatte sich wohl noch nie so sehr in seinem Leben gefreut wie in diesem Moment.

Ein Jubelschrei ging durch die kleine Crew. Endlich hatten sie ihren Vizen und Schwertkämpfer wieder und konnten richtig ablegen, die Grand Line unsicher machen.
 

Die Feier an Bord der Flying Lamb ging sieben Tage und sieben Nächte und in einer ruhigen Minute während dieser Zeit fragte Sanji: „Willst du wirklich wieder dabei sein?“

„Sicher, sonst hätte ich nicht gefragt“, antwortete Zoro.

„Aber ich…Ich…“, Sanji wusste nicht was er sagen sollte. Er freute sich, natürlich, aber der Schmerz blieb. Zoro liebte ihn nicht und jetzt hatte er den Schwertkämpfer wieder jeden Tag um sich.

„Ja, du…?“, fragte Zoro und hob eine Augenbraue, „Ich hab nicht vergessen, was du gesagt hast. Keine Angst.“

„Aber…“

„Ich brauchte einfach mal ein bisschen Zeit für mich“, erklärte Zoro, „Ich brauch da immer ein bisschen länger für, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung.“

„Hm, wenn du meinst“, kam es von Sanji und er wollte sich schon von Zoro abwenden, als dieser ihn zu sich zog und ihm ins Ohr flüsterte: „Ich musste erstmal erkennen, wie sehr ich dich liebe, Sanji. Das dauerte nun mal fünf Jahre…“, dann küsste er Sanji, der gar nicht wusste, wie ihm geschah.

„Du…du…was?“, fragte Sanji verwirrt und stemmte sich gegen Zoros muskulösen Körper.

„Ich liebe dich.“

Sanji schüttelte den Kopf, „Verarschen kann ich mich alleine!“, und er stand auf, lief in die Kombüse.

Was redet Zoro da für hirnlosen Müll? Zoro liebt mich nicht, das weiß ich doch! Das hab ich immer gewusst! Er lügt mich an! Weiß Zoro überhaupt, wie sehr das schmerzt? Wie sehr es mein Herz zerreißt? Er hätte dableiben sollen, wo er war! Ich will ihn nicht mehr sehen! Dieser alte Sadist tut das bestimmt wieder mit Absicht! Dieses überhebliche Arschloch! Ich hasse ihn dafür!, Sanji war außer sich. Er konnte nicht verstehen, warum Zoro das tat.

„Hey, Sanji?“, Zoro klopfte gegen die Tür der Kombüse, „Was ist denn?“

„Lass mich in Ruhe! Verschwinde!“, schrie Sanji durch die Tür.

„Aber Sanji…“, setzte Zoro wieder an, hörte wie etwas gegen die Tür geworfen wurde und scheppernd zu Boden fiel.

„Sanji! Jetzt komm mal wieder runter!“, schrie er selbst. Er konnte sich nicht vorstellen, was plötzlich in Sanji gefahren war. Müsste der Smutje ihm nicht glücklich um den Hals springen?

„Von wegen, nur Frauen sind kompliziert…“, murmelte Zoro und fuhr sich durch seine grünen Haare.

„Verschwinde, du sadistisches Arschloch!“, schrie Sanji noch einmal und eine Flut von Tränen lief seine Wangen hinunter.

„Was hab ich denn gemacht?“, fragte Zoro, langsam brachte ihn der Blonde zur Weißglut.

„Verpiss dich!“, und Sanjis Stimme zitterte. Er konnte nicht mehr.

„Sanji! Jetzt mach die Tür auf und sag mir, was du hast!“, bat Zoro und rüttelte an der Tür.

Sanji wollte ihm etwas antworten, aber er konnte nicht. Er bekam keinen weiteren Ton heraus, schluchzte nur leise und weinte.

„Sanji!“

Sanji schüttelte nur den Kopf, wusste, dass Zoro das nicht sah.

„Sanji, verdammt! Jetzt mach endlich die Tür auf!“ Langsam begann Zoro sich zu wundern, warum noch keiner von den anderen zu ihm gekommen war. Aber im Moment wollte er nicht darüber nachdenken, es gab wichtigeres.

Wieder rüttelte er an der Tür und überlegte kurz, was schlimmer war. Jetzt nicht zu Sanji zu können, mit dem dringenden Gefühl zu ihm zu müssen oder hinterher das Gemecker, wenn er die Tür jetzt eintrat.

Zoro wiegelte ab und trat schließlich die Tür ein.

Sanji saß an der gegenüberliegenden Wand, zusammengesunken und sah ihn erstaunt an, aus verweinten Augen.

„Verschwinde“, sein Stimme zitterte und das Wort war nicht mehr als ein Krächzen.

„Sanji…“, Zoro ging auf den Blonden zu, kniete sich vor ihm, „Was ist denn?“

„Verschwinde, verdammt noch mal!“, schrie Sanji ihn an, es war nur ein leises Wimmern.

„Was hast du denn?“

„Verpiss dich!“

„Sanji…“

„Verpiss dich, Arschloch!“

„Verdammt! Sag mir doch wenigstens, was ich verbrochen hab!“, wetterte Zoro. Langsam wurde es ihm zu bunt.

„Du verdammte Arschgeige!“, schluchzte Sanji.

„Mein Gott! Jetzt sag’s endlich!“

Sanji blieb stumm, versuchte seine Tränen zu unterdrücken.

„Mein Gott, machst hier so’n Terz wegen nichts. Echt!“

„Nichts? Nichts? Du elender Wichser hast doch keine Ahnung! Ich liebe dich, verdammt!…“, schrie Sanji Zoro und an, weinte immer noch.

„Ich liebe dich doch auch!“, platzte Zoro dazwischen und sah Sanji verständnislos an.

„Du Arschloch! Lüg mich nicht an! Du bist so ein Schwein! Du…“, Sanji hatte sich auf Zoro gestürzt, wollte ihn schlagen. Aber Zoro nahm ihn nur in den Arm und drückte den Blonden an sich: „Hey…“, flüsterte er sanft in Sanjis Ohr, „Hör auf zu weinen. Ich lüge dich nicht an. Ich liebe dich! Wirklich. Das ist die reine Wahrheit. Ich habe nur ewig gebraucht um das zu sehen…Ich liebe dich, Sanji, ich liebe dich!“

Sanji drückte sich an Zoro und weinte an dessen starker Schulter, schluchzte leise auf.

„Sscchh…Ist okay…Ich liebe dich“, wiederholte Zoro so lange, bis Sanji sich beruhigte, ihn aus verweinten Augen ansah und nickte.

„Ich liebe dich auch“, krächzte er mit dünner Stimme und brachte Zoro zum Schmunzeln.

Vorsichtig legte Sanji seine Lippen auf Zoros und genoss dieses Mal das Prickeln, das ihn durchströmte, die Wärme die er spürte und seufzte wohlig auf.
 

„Wer hat die Tür zerlegt?“, schrie Nami als sie nüchtern, aber verkatert in die Kombüse gehen wollte.

Sanji stand schon dort und kochte, summte leise vor sich hin. Schon lange hatte er sich nicht mehr so wohl gefühlt.

„Guten Morgen, Nami! Hast du gut geschlafen?“, fragte er die Navigatorin als sie über die Reste der Tür stieg.

„Morgen…“, murmelte sie. Sie hatten zu lange gefeiert. Sie hatten nämlich erst aufgehört, als kein Tropfen Alkohol mehr an Bord war.

„Setz dich doch schon mal, das Frühstück ist gleich fertig.“

„Wie kannst du bloß so fröhlich sein…“, murmelte Nami und sah Sanji beim Kochen zu.

„Ach, ich weiß auch nicht…“, überlegte Sanji und wusste es ganz genau. Zoro und er hatten die ganze Zeit zusammen gesessen und einander ihre Liebe beteuert, nicht nur mit Worten. Er musste zwar gestehen, dass ihm sein Hintern wehtat, aber das war nur ein kleiner Preis, den er gerne bezahlte. Nur ging er etwas komisch, was ihm Zoro schon gesagt hatte und er spürte es selbst. Und außerdem hatte er keinen Kater, denn zum Trinken waren sie gar nicht mehr gekommen.

„Hm“, war Namis Kommentar und hielt sich ihren schmerzenden Kopf. Sie hatte eindeutig über die Strenge geschlagen.

„Sanji! Hunger!“, stürmte R