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Letterlife

Die Geschichte von 1000 Briefen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
An und für sich ist mir die Idee gekommen als ich das Spiel "Sam & Max - Im Theather des Teufels" gespielt hab, da kommt ja im 3 Kapitel Sameth und Maximus vor. Gut die zwei Wissen da nichts von ihren Kindern, aber ich hab sie ja auch nur als Idee genommen.
Zum lesen an sich, es wechselt immer zwischen den zwei Hauptcharakteren Sameth und Maximus, immer bei den Großen absätzen. Komplett anzeigen

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Prolog – Teil 1:Wie vom Blitz getroffen

Der kalt feuchte Wind blies durch die Straßen, wir zogen die dünnen Jacken hoch und steuerten direkt auf das Haus zu. Ich drückte die Türe nach innen, lehnte mich dagegen so dass meine Kollegen rein konnten. Die Dunkelheit wurde schlagartig von dem Licht vertrieben und die Kälte wich der Wärme und der abgestandenen Luft. Ein lautes und vertrautes Rumoren kam uns entgegen. „So das haben wir uns verdien Männer! Die erste Runde geht auf mich!“, lachte der großer Mann vor mir, wir lachten alle und ich ließ die Tür hinter mir zufallen.  Der Mann hinter dem Tresen drehte sich um als er meinen Chef hörte, lächelte er auch. „Wie ihr lebt noch? Ich dachte ihr wärt bei den Temperaturen eingefroren.“, lachte er und drehte sich nochmal um. „Warum sollten wir? Wir haben doch unsere super Hausfrau immer dabei, die sorgt für Kaffee und Tee!“, lachte Menden und er bekam meinen Fuß in den Rücken. „Sag so was nicht! Nur weil ich der Ein zigste von euch bin der Kaffee kochen kann der halbwegs Schmeckt!“, lachte ich zurück und setzte mich auf den Barhocker. Ich sah mich um, die üblichen Verdächtigen waren wieder anwesend, da bemerkte ich einen Mann, er starrte in ein Buch, doch seine Augen, sie waren stechend gelb, ich drehte meinen Kopf schnell weg, bis mir auf die Lippen. Warum hatte ich den gerade so Herzklopfen bekommen? 

Kiver, der Besitzer der Bar stellte uns dampfende Tassen vor, die Gewürze und der warme Wein rochen wunderbar. Ich legte meine Finger um die Tasse auch wenn sie nicht kalt waren, es fühlte sich gut an. „Viel vom Herbst hab ihr ja nicht mehr! Wir haben ja bald Nikolaus.“, lachte er, wir grinsten, er hatte recht. Ich trank einen Schluck des Glühweins, er wärmte von innen, wie unglaublich gut dass Tat. „Jungs wir haben die Baustelle super gemeistert und im nächsten Jahr geht es weiter, kommt mir alle gut durch den Winter und passt auf eure Familien auf!“, lachte mein Chef und hob seine Tasse. Wir erhoben alle die Tassen und stießen mit einem einstimmigen „Jawohl“ an.

Kaum hatten sich unsere Tassen berührt, erhellte ein Blitz die Bar, er war unheimlich hell und blende mich. Ich zuckte zusammen, hatten sich meine Augen doch gerade erst an die Helligkeit der Bar gewöhnt, da spürte ich die warme Flüssigkeit auf meinem Schoss. Ich schrei auf und sprang von dem Hocker, dabei kam die Tasse laut scheppernd auf dem Boden an und zerbrach. Ich sah auf den Boden, meine Augen brannten. „Oh, Verzeiht, der Auslöser meines Apparat hat geklemmt.“, hörte ich eine Stimme die gebrochen mit starkem Akzent russisch sprach. Ich hob etwas meinen Kopf, es war zwecklos, noch war ich halb blind, alles war bunt, da bekam ich ein Tuch in die Hand gedrückt. Ich blinzelte noch einige Male, da erkannte ich die gelben Augen. Ich hätte allen Grund dazu gehabt ihm an die Gurgel zu gehen, doch konnte ich meine halb Blinde Augen nicht von ihm drehen. Langsam wurde meine Sicht besser, seine hellen Augen sahen mich freundlich an, er ging vor mir auf die Knie und hob die Scherben auf, ich sah auf die warme Stelle an meinem Bein. Ich sah auf meiner schmutzigen Arbeitshose den Fleck, ich wischte sie etwas trocken. Ich schielte etwas hoch, meine Sicht wurde immer besser. Ich sah seine Finger an, er trug keinen Ring, fiel mir auf. Ich starrte auf seine Hand, die sich  Vorsichtig um die Größeren Scherben legten und sie einsammelten. Sie waren unglaublich schön für Männerfinger.

Ich ließ meine Augen höher wandern, unter seinem Melonenhut standen kurze feine braune Haare hervor, er trug einen dunklen Anzug, seine Farbe konnte ich nicht definieren. Der Mann hatte einen Schnurbart. Er stand auf, legte die Scherben ab und nahm das Tuch von Kiver. Wieder ging er auf den Boden um dieses Mal den Inhalt der Tasse aufzuwischen. Meine Blicke folgten ihm bei seinen Bewegungen. Der Mann stand auf und gab dem Besitzer das Tuch zurück und lächelte mich an. Mein Herz klopfte plötzlich ganz laut und ich starrte ihn weiter an. Der Mann war ja ein Riese! Gut ich war mit meinen 1,60m nicht sehr groß, sogar den Kleinste der Gruppe, aber der Mann war noch größer als Kiver, von dem ich wusste das er 1,79m war. Er sah kurz nach unten, ging zum dritten Mal auf die Knie und hob ein kleines Polaroid auf, das fast unter der Teke verschwunden wäre.  Er betrachtete es eingehend, lächelte es an und fixierte mich mit diesen verflucht schönen Augen. „Ich bin Sameth Raiper, ich würde Ihnen das gerne als Entschädigung für die Hose geben und Sie auf eine neue Tasse einladen.“, sagte er verständlich, trotzt seines merkwürdig vertrauten Dialekt. Ich schreckte auf, hatte ich ihm zwar zugehört, aber war ich so in seine Stimmer vertieft gewesen, das ich nicht viel von dem Gesagten mit bekommen hatte. Er streckte mir immer noch das Bild entgegen, ich nahm es langsam an, „Danke…“, sagte ich langsam, sah dabei immer noch in seine Augen. Sie strahlten etwas Besonderes aus, sie hatten wohl schon so viele Sachen gesehen. Mir wurde schon öfters nachgesagt das ich helle Augen hatte, aber strahlten meine dieselbe Energie aus wie seine? Ich schüttelte schnell den Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können und lächelte zurück. „Ich bin Maximus Mendoza, setzten Sie sich doch zu uns Herr Raiper.“, lachte ich, etwas in mir würde Freudensprünge machen wenn er ja sagen würde,  diese etwas in mir wollte ihn auch näher kennen lernen. … Warum denn? So kannte ich mich gar nicht! Er nickte nur kurz, und setzte sich neben mich, bestellte dabei eine Neue Tasse für mich. Mein Kollege der zuvor neben ihm saß schob sein Glas Bier rüber. „So kennen wir unsern kleinen Maximus gar nicht! Sonst bist du doch auch so schüchtern!“, lachte mein Boss und Sameth sah verwundert zu ihm dann zu mir. „Halt die Klappe!“, knurrte ich und stieß ihm meinen Ellenbogen in die Seite. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse und sah das Bild an. Der Auslöser war in dem Moment losgegangen als wir angestoßen hatten, ich betrachtete mich selbst auf den Foto, dieses lachen war mir schon fast fremd. Ich sah zu Sameth zurück, er lächelte mich an, wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken, was für schöne Augen der Fremde Mann doch hatte.

 

Ich wachte nur schwerfällig auf, die lange Zugfahrt hatte mich Müde gemacht. Ich sah aus dem Fenster, war ich wirklich noch in Russland? Ich fuhr durch einen dicht bewachsenen Wald, der schon stark in der Herbstfärbung war, als ich eingeschlafen war, fuhr der Zug doch durch einen Nadelwald. Langsam strich ich durch meine Haare, blinzelte nochmal ein paar Mal, doch drehte ich meinen Blicke wieder aus dem Fenster. Ich starrte noch eine Weile nach draußen, mein Blick fiel wieder auf meinen Schoss, ich war über dem Brief und der Skizze eingeschlafen. Träge blinzelte ich, der Lockführer machte eine Durchsage, die eh keiner verstand, ich packte alles ein und nahm meine Tasche. Ich stieg aus dem Zug und sah mich um, Krasnodar… Ich zog meine Karte aus meiner Tasche, ich hatte mir die Linie eingezeichnet, meint Ticket hätte bis Korenovsk gegolden… ich war einiges weiter Südlich gelandet. Es war zwar eine Stadt, sie schien aber nicht so groß zu sein, es war noch nicht mal so spät, dennoch ging die Sonne schon unter. Der kühle wind trieb mich schnell in das Bahnhofsgebäude.

Ich ging in den kleinen Laden, summte dabei ein altes Lied… nanu wie kam ich den auf das Schlaflied? Das hatte ich doch so lange nicht mehr gesungen… Gedanken verloren drehte ich weiter an dem Kartenständer, merkwürdig, mir fiel der Text gar nicht mehr richtig ein, er geisterte zwar in meinem Kopf herum, doch es war nicht Englisch… es war gar keine Sprache die ich kannte! Bei dritten Mals der Umrundung zog eine Frau die Karte der Stadt heraus, es war eine Karten von hier und der Umgebung, Ich lächelte sie an. „Spasibo…(Danke)“, bedankte ich mich und nickte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln, wohl wegen meinem Akzents, strich die lange schwarzen Haare hinter ihr Ohr, zeigte dabei nicht nur ihren langen Ohrring, sondern auch den Ring, den sie wohl eindeutig von ihrem Mann hatte. Sie fixierte mich weiter mit ihren dunkelgrünen Augen, etwas hinter ihr sah ich einen großen Mann, die Frau drehte sich zu ihm herum und winkte ihm. „Net vopros.“, sagte sie leicht Verführerisch und zwinkerte mir zu, da ging sie auch zu ihrem Mann und die beide Verliesen den Laden. Ich blinzelte etwas verwundert und sah zu der Karte, da merkte ich erst den Zettel darin. Ich zog ihn raus und Faltete ihn auf, Veronica Runia… stand da mit ihrem Lippenstift, ich zog meine Augenbrauen hoch, darunter stand eine Adresse mit der Bemerkung Hotel. Weiter darunter war eine andere Adresse… Anadyr, wo lag das denn? Irgendwo im Norden Russlands? Ich steckte die Adresse ein, war ja ein Richtiger Wildfang die Frau. Ich bezahlte die Karte und verließ das Bahnhofsgebäude.

Ich sah in den Nachthimmel, der so… so anders aus sah wie der Himmel den ich über New York kannte. Hier gab es nicht so viele Straßenlaternen und Gebäudebeleuchtungen die den Himmel Cafébraun einfärbten, hier war er einfach fast schwarz und einzelne Sterne konnte man auch schon sehen.

Ich setzte mich auf eine Bank und zog den Brief nochmal raus, wie ich meine Sohn doch vermisste, doch bei diesem Drachen von seiner Mutter hätte ich nicht bleiben könne ohne bald einen Mord zu begehen. Auch wenn er gerade mal fünf Jahre alt war, mein kluger Junge… hatte er mich doch gefragt als ich Abends meine Sache gepackt hatte warum ich noch bei Gloria, seiner Mutter bleiben würde, wenn wir uns doch eh ständig stritten. Er hatte mir so einen Schock verpasst, wir dachten beide immer dass er schlafen würde. Ich griff in mein Portmonee und zog das Bild heraus das ich noch in der Nacht gemacht hatte. Obwohl er wusste das ich gehen würde, vielleicht nie wieder kommen würde, hatte er tapfer in die Kamera gelächelt, auf seinen Kleinen Armen den riesigen Kater James. Ich starrte es lange an, seine Haare und seine Augen hatte er eindeutig von seiner Mutter, doch als ich ihm das erste Mal begegnet war, wusste ich sofort dass er mein Sohn war. Nicht nur weil ich mich gleich aus dem Staub gemacht hatte als ich am Morgen bemerkte dass neben mir eine Frau im Bett lag. Irgendetwas in mir konnte es mit eiserner Sicherheit sagen. Ich werde nach New York zurückkehren, nur um ihn wieder zu sehen.

Auf der anderen Seite war ich ganz froh, dass er nicht so war wie ich… Ich war ein schlechter Vater und wäre wahrscheinlich ein noch miserabler Ehemann gewesen. Ich war untreu, auf mich war kein Verlass, dinge die mich schon seit meiner Jugend verfolgten. Mein Blick fiel auf meine Hand, ich machte sie zur Faust. Ich wäre genauso ein Taugenichts wie mein Großvater, hatte meine Großmutter immer gesagt. Als sie einmal gesehen hatte was ich konnte hat sie mich vom Hof gejagt. Ich öffnete wieder meine Hand und lies kleine Blitze zwischen meinen Fingern tanzen. Ich wäre auch genauso ein Monster wie er. Wozu waren solche Fähigkeiten den bitte Gut? Alles in mir betete dass mein Joseph nicht so war wie ich, kein Taugenichts und kein Monster. 

Ich steckte den Brief und das Foto wieder ein und ging in eine Bar, ich brauch noch einen Platz zum Schlafen, auch wenn das Angebot der schönen Frau verlockend war, sie war nicht mein Fall und ihr Mann hatte mir schon ziemlichen Respekt eingeflößt… und ich wollte was trinken. Ich wollte all die mir nachgesagten Worte und alles andere einfach vergessen.

Ich drückte die Tür nach innen und setzte mich an die Bar, ich bestellte ein Bier und starrte aus dem Fenster. Ich verlor mich ganz in meinen Gedanken an meinen Sohn und meine alte Heimat, die ich schon so lange hinter mir gelassen hatte. Ich zog eine Karte von der Ortschaft raus und ein Buch das in Moskau gekauft hatte. Die Karte fand ich gerade ziemlich uninteressant, vielleicht sollte ich einfach jemanden anquatschen und mich da einladen. Ich vertiefte mich so sehr in das Buch das ich gar nicht merkte wie voller die Bar wurde, je weiter die Stunden voran gingen.

Mittlerweile herrschte schon ein gehöriger Lärmpegel, doch fühlte ich mich nicht mal nach Flirten, ich zog den Zettel heraus und spielte wirklich mit dem Gedanken oder ich bleib halt die Nacht lang wach und schlaf im nächsten Zug. Neben mir wurde es lauter, doch ignorierte ich sie, trotz des Lärms hörte ich etwas in meiner Tasche surren. Ich griff rein und betrachtete meinen Apparat, der Auslöser klemmte, mal wieder. Ich fuhr mit dem Fingernagel darunter, in dem Moment wo Tassen gegeneinander Schlugen, löste sich mein Auslöser und ein Blitz erhellte die Bar. Gefolgt von einem Aufschrei und einem lautem Schlag. Ich drehte mich geschockt in die Richtung, genau neben mir. Da sah ich einen jungen Mann, vielleicht in meinem Alter, er war aufgesprungen, vor ihm lag die kaputte Tasse und der Inhalt auch auf dem Boden. Er hatte ein Auge zugekniffen, er rieb darüber, das andere sah etwas verwirrt aus. „Oh, Verzeiht, der Auslöser meines Apparat hat geklemmt.“, sagte ich etwas beschämt und verzögert, hörte dabei meinen eigenen Dialekt, ich stand auf und ging zu dem Mann, ich gab ihm mein Tuch damit er sich die Finger abtrocknen konnte und versuchen konnte den Glühwein aus seiner Hose zu bekommen. Immer noch beschämt lächelte ich ihn an, er starrte nur verwundert zurück, wahrscheinlich sah er noch nicht richtig. Ich ging vor ihm auf die Knie und hob die Scherben auf. Ich sah zu dem Mann hoch, er wischte sich etwas über die Hose, auch wenn die so Dreckig war das der Fleck gar nicht auffiel. Mir fiel der Ring an seinem Mittelfinger auf. Ich stand wieder auf um die Scherben auf der Theke abzulegen, nahm das Tuch des Mannes hinter dem Tresen. Ich ging wieder runter und wischte die Flüssigkeit mit den kleinen Scherben auf. Ich gab dem Mann das Tuch zurück und entschuldigte mich für die kaputte Tasse.

Ich drehte meinen Kopf zu dem Mann und lächelte ihn an, er starrte mich irgendwie geschockt und verwirrt an, er schien gar nicht sauer zu sein. Mein Blick fiel auf den Boden, das war mir echt peinlich. Er gefiel mir… hätte ich den Mann vorher gesehen hätte ich ihn ansprechen können. Da sah ich das geschossene Foto, es war fast unter die Theke gerutscht. Ich ging runter und hob es auf. Ich betrachtete es  genau, es war ein perfekter Schnapsschuss. Es zeigte die Gruppe Männer die neben mir saß, sie sahen richtig glücklich aus. Ich sah von dem Foto auf vor mir stand immer noch der Mann, den ich geblendet hatte, seine Augen leuchteten genauso wie auf dem Foto, nur das das Original tausendmal schöner war. „Ich bin Sameth Raiper, ich würde Ihnen das gerne als Entschädigung für die Hose geben und Sie auf eine neue Tasse einladen.“, sagte ich, versucht deutlich zu sprechen und musterte ihn dabei. Er hatte sein etwas längeres blondes zerzaustes Haar in einem Zopf gebunden. Seine hellblauen Augen strahlten richtig. Ich reichte ihm das Foto, doch reagierte er erst verspätet. Er nahm langsam das Foto an, ich sah das er leicht rot um die Nase wurde, hatte er mich angestarrt? „Danke…“, sagte er recht leise, er hatte eine klare, etwas hohe Stimme, sah mir aber immer noch unentwegt in die Augen. Er schüttelte den Kopf und lächelte mich an. „Ich bin Maximus Mendoza, setzten Sie sich doch zu uns Herr Raiper.“, lachte er, ich biss mir etwas auf die Lippen, er hatte ein schönes lachen. Ich nickte kurz und setzte mich neben Maximus, sein Kollege schob mein Glas rüber. „So kennen wir unsern kleinen Maximus gar nicht! Sonst bist du doch auch so schüchtern!“, lachte ein Mann neben ihm, ich sah verwundert zu den zwei, man konnte sehen wie peinlich Maximus der Satz war, seine hellen Augen sahen verlegen zu mir. „Halt die Klappe!“, knurrte er sauer und stieß seinen Ellenbogen in die Hüfte des Mannes. Ich musste leise lachen, er schien sich ja mit seinen Kollegen zu verstehen. Maximus nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse und sah sich das Bild an, er schielte zu mir, ich lächelte ihn nur an, was er wohl dachte? „Ich bin Martin und das ist Artem. Dahinten kommt unser Boss Menden.“, sagte der schwarzhaarige und wies auf den Brünetten Mann neben sich und zeigte auf einem Mann der gerade aus dem Bad kam.   

„Das Bild ist sehr schön geworden…“, sagte er leise, er lächelte mich an, ich bekam etwas Herzklopfen. „Machen Sie das Beruflich?“, fragte er und lehnte sich etwas zu mir, als sein Kollege auch den Stadtplan zu mir schob. Plötzlich zog sein Kollege ihm das Bild aus der Hand. „Das ist richtig toll! Ich will so eins für mein Büro! Sie sind Fotograpf oder?“, strahlte der große Brünette Mann neben ihm… Ich wurde etwas rot, das war eigentlich nur ein Schnappschuss. „Nein…ich…“, setzte ich an, doch wollte mir auf den Tot das Wort für Bankangestellter auf Russisch nicht einfallen. „Ähhhhmmmm… ich arbeite Normalerweise mit Geld… Mist mir fällt das Wort nicht ein…“, fing ich erst auf Russisch an und dann auf Englisch zu fluchen. Maximus zuckte zusammen und starrte mich ganz entgeistert an. „Und ich hab mich schon über Ihren Dialekt gewundert. Sie kommen aus England?“, fragte er plötzlich in perfekten Englisch. Jetzt war ich es der Geschockt aus der Wäsche schaute. „Nein, Amerika, ich arbeite Eigentlich bei der New York Bank als angestellter. Sie reden auch ziemlich gut Englisch, bin ich gar nicht gewohnt!“, lachte ich. „Ähm…Jungs!? Es gibt Menschen die nur eine Sprache sprechen!“, räusperte sich Menden, ich schreckt auf, war ich doch schnell wieder in meine Muttersprache gefallen. Maximus lachte nur und übersetzte schnell was ich gesagt hatte, doch versteckte er sein breites Grinsen hinter seiner Hand und sagte wieder in Englisch: „Aber wenn ich Russisch spreche könnt ihr uns Ja verstehen, dann kann ich gar nicht lästern!“, ich musste auch lachen.

„Nicht aufregen Boss, du kennst den Quatschkopf doch.“, lachte der Mann daneben und beugte sich über den Tresen um dem Mann dahinter etwas ins Ohr zu flüstern. Der Besitzer grinste und drehte sich um, er stellte mir ein großes Glas Cola hin und ich starrte es verwirrt an. „Bitte?“, fragte ich verwundert und schielte zu den zwei, die sich einen Ast ab grinsten. „Mein Englisch ist zwar ziemlich Madig, aber ich hab verstanden das du Amerikaner bist, also ich lad dich ein.“, lachte der Brünette. Ich zuckte mit den Schultern, gut wenn er meint. Ich hob das Glas an. „Du muss es aber Exen!“, lachte der Mann hinter der Bar. „Kiver, das schafft er nicht!“, lachte der Brünette wieder, ich zog verwundert eine Augen brauen hoch und setzte das Glas an. Ich nahm einen großer schluck, doch musste ich Husten, das Cola schmeckte ganz bitter und scharf. Es blieb ein brennendes Gefühl in meiner Kehle zurück. „Was soll das nochmal sein?“, hustete ich, Maximus verkniff sich auch mühevoll das Lachen, doch brachte es nichts. Ich fühlte mich etwas schummerig. Ich legte meinen Kopf auf der Bar ab und wartete etwas ab. „Die haben dir gerade Wodka mit Cola gegeben, wohl mehr vom ersten als vom letzteren!“, lachte Maximus, der nun laut lachte und sich den Bauch hielt, so sah er echt süß aus. Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf etwas weg. Er hatte mich gerade mit du angesprochen, das klang so vertraut. „Was für ein Zeug?“, fragte ich nach, da stellte mir Kiver ein kleines Glas vor die Nase, es hatte einen stechenden Geruch und war mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt. „Wodka, hast du hier bestimmt schon mal bekommen.“, lachte Kiver. „Das stimmt schon, nur wusste  ich es am nächste Morgen nicht mehr.“, lachte ich und richtete mich langsam auf. „Ist wohl irgendwie ein Volkssport Cola zu missbrauchen oder? Die Deutschen mischen es sogar mit Bier.“, lachte ich und sah zu den anderen, sie bekamen auch ein kleines Glas vorgestellt.

„Deutschland? Sagtest du nicht das du bei einer Bank in New York arbeitest?“, fragte Martin verwundert. „Tu ich ja auch, nur momentan gelt ich in Amerika als, sagen wir… ``verschwunden´´!“, sagte ich mit Betonung auf das letzte Wort. „Du bist abgehauen?“, stellte Maximus fest, ich hob schuldig die Hände und grinste. „Jep… ich wollte die Welt sehen, wäre sonst in den Vereinigten Staaten durchgedreht.“, lachte ich. „Wo warst du denn schon überall?“, fragte der kleine Blonde neben mir, er schien echt neugierig zu sein. „Ich bin über Mexico, nach  Cuba und von da bin ich mit einem Freund nach Portugal geflogen.“, sagte ich nahm noch den letzten Schluck von der Verkorksten Cola. „Von da bin ich irgendwie immer vorwärts gekommen, Zug, Trampen, Bus, Quer durch Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Polen, Weißrussland und dann über Moskau hier her.“, grinste ich. „Wie lange bist du schon unterwegs?“, fragte Maximus verwundert. Ich kratzte mich an der Wange, gute Frage. „Fast schon zwei Jahre. In Frankreich bin ich etwas länger geblieben.“, lachte ich verlegen. Da Klopfte Martin ihm auf den Rücken. „Was ist denn da los? Du bist ja richtig gesprächig, hat dir unser Abenteurer den Kopf verdreht Maximus?“, lachte er schon leicht lallend. Mein Herz machte kurz einen Sprung, das meinte er wohl nur so. Mein Blick fiel aus Maximus Hand, die von einem Ring geziert wurde. „Red kein Stuss!“, knurrte der Kleine deutlich verlegen und nahm das kleine Glas in die Hand. „Auf den Winter, den Sommer…“, sagte Er laut durch die Bar, dann sah er mich an. Er lächelte, dann wurde die ganze Bar still, ich dachte erst nur ich würde es hören, oder es mir gar einbilden, den er sagte auf Akzentfreiem Englisch: „… und alles was uns dort passieren wird.“, wir kippten die Gläser runter, pur war das Zeug ja noch schlimmer! 

„Sameth bist du so nett und machst mir so ein Gruppenfoto für mein Büro?“, fragte Menden und zeigte mir den Schnappschuss. „Ein gleiches Bekomme ich leider nicht mehr hin, aber ich kann eins von euch machen.“, lachte ich und holte meine Kamera heraus, der Film musste auch bald Leer sein. Die Gruppe setzte sich zusammen, alle noch mit einem Glas von dieser Giftbrühe. „Sagt mal ‘vremya zakrytiya‘ (Feierabend / Betriebsschluss)“, lachte ich. Sie hoben die Gläser, ich visierte sie mit der Kamera an. „vremya zakrytiya!“, sagten sie zusammen, grinsten dabei alle, selbst Maximus stahlte richtig. Ich zog das Bild heraus und wartete einen Moment, es war richtig gut geworden. „Hier.“, lächelte ich und gab es dem Boss der Truppe. „Oh la la! Ich hab ein Bild wo Maximus mal grinst!“, lachte er und zeigte es seinen Kollegen, sie mussten lachen. „Ich lach auch manchmal!“, beschwerte sich der Kleine, ich musste auch lachen, er war vielleicht wirklich sonst immer etwas schüchtern. Plötzlich packte mich Martin und Artem und setzten mich in die Mitte, einer nahm mir die Kamera ab und gab sie dem Mann hinter dem Tresen. „Kiver, wir brauchen dich, mach mal ein Foto von uns.“, lachten Mende, ich starrte etwas verwundert das halb leere Cola Glas vor mir an, plötzlich kippten alle den Inhalt ihrer Schnapsgläser rein, ich registrierte zwei Blitzte… „Prost!“, sagte Maximus und klopfte auf meinen Rücken. „Ich soll das Jetzt Trinken und tot umfallen oder?“, lachte ich. „War wohl der Plan.“, lachte Kiver und stellte die Kamera vor mir ab und reichte mir eines der Bilder. Mein Blick war wirklich gut, ich hab schon wenige Bilder von mir, aber ich glaub ich hab keines auf dem ich so geschockt schau… Ich musste lachen, schielte zu Maximus der auf dem Bild rechts neben mir war, er grinste auch und hatte dabei die Brühe in meine Glas geschüttet. Ich hob es hoch und sagte nur: „Prost!“ und trank es fast ganz aus, Ex ging gar nicht. Ich musste husten, das war echt zu heftig das Zeug.  

Maximus lehnte sich zu mir rüber und schielte auf die Karte vor mir. „Brauchst du noch einen Platz zum Schlafen?“, fragte er recht leise gegen die laute Bar. Ich nickte nur langsam. Er lehnte seinen Kopf an meinen Arm, mein Herz machte wieder große Sprünge. Maximus stand auf und lehnte sich ganz nah an mein Ohr. „Schlaf doch bei mir.“, flüsterte er. Plötzlich erhellte ein Blitz die Bar, ich zuckte etwas weg, meinte er das ernst? Er lächelte mich an, strich dabei über meinen Arm. Ich musste schwer schluckten, der Kleine war wohl noch nicht betrunken. Seine Augen wirkten zwar etwas Glasig, aber er stand noch ganz sicher und lallte auch kaum. „Gerne.“, sagte ich  leise zurück. „Dann lass uns bezahlen.“, flüsterte er, er drehte sich zu seinen Kollegen um. Die Jungs hatten noch meine Kamera in der Mache, die hatten echt Spaß daran. „Jungs wir gehen, ich will den Zug noch erwischen.“, lachte er. „Du gehst schon zu deinem Drachen?“ – „Zu meinem Engel wenn ich bitten darf!“, lachte er, er musste seine Frau ja lieben wenn er sie so verteidigte. „Warte… Wir? Du nimmst den Ami mit?“, lachte sein brünetter Freund. Maximus gab ihm einen Klapst auf den Hinterkopf. „Ja und? Eifersüchtig?“, lachte er, ich musste auch lachen. „Schade…“, jammerte Artem und reichte ihm meine Kamera. „Ich muss meine Frau überzeugen dass sie mir eine zu Nikolaus kaufen soll, das macht richtig Spaß.“, lachte Martin und stand auf, er kam zu mir und drückte mir das letzte Foto in die Hand. „Mann sieht sich dann nächstes Jahr wieder, hab‘s wohl bis dann!“, lachte Martin und klopfte Maximus auf die Schulter. Wir verabschiedeten uns von seinen Kollegen, jetzt hatte ich eine ganze Ladung Fotos mehr, die ich meinem Sohn schicken konnte. Maximus reichte mir noch meine Kamera und ich verstaute alles in meiner Tasche. Ich legte das Geld für die Getränke auf den Tisch und wir verließen die Bar.

Draußen schlug uns die kalte Luft entgegen, wir zogen die Jacken hoch, da nahm Maximus meine Hand, sie war unheimlich warm, und führte mich zurück zum Bahnhof. „Du hast gesagt du Arbeitest für eine Bank in New York… warum bist du hier?“, fragte er leise und er drückte etwas stärker zu. „Hab ich doch gesagt, ich wollte die Welt sehen.“, sagte ich leise zurück, plötzlich blieb er stehen, ich rannte fast in ihn rein, konnte aber noch stoppen. Nun stand ich ganz dicht vor ihm, konnte seinen Atem sehen, ihn auch über meine Hand streifen spüren. „Es ist nur… meine Frau…, sie kennt auch viele Leute, auch in Amerika, viele Arbeiten in der Bank, bei der Polizei oder auch in der Politik… sie sind alle wie sie…“, sagte er und wurde immer leiser, ich war etwas verwirrt. Hatte er seine Frau nicht gerade noch verteidigt? Er sah zu mir hoch, seine Augen wirkten irgendwie traurig. „Du bist nicht wie sie, das merk ich, du gehörst nicht zur Mafia…oder?“, fragte er und fixierte mich mit diesen eisblauen Augen. „Was?“, fragte ich verwirrt, hatte der Kleine echt Angst dass ich zur Mafia gehörte? Ich reagierte erst nicht, Maximus machte auch keine Anstalten den Spaß hier aufzulösen. „Nein!“, sagte ich ernst und starrte entschlossen zurück. „Ich habe den Namen Mendoza noch nie gehört!“, versicherte ich ihm, das schien ihn zu beruhigen. Er drehte etwas seinen Kopf weg, doch sah er wieder auf. Er fing an zu lachen. „Du musst wahrscheinlich denken das ein ziemliches Weichei bin…“, setzte er an, sein Gesicht war ganz rot geworden. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Lass uns zum Bahnhof gehen, sonst verpassen wir noch den Zug.“, sagte ich leise zu ihm und ging weiter.

Am Bahnhof lösten wir die Tickets und gingen auf das Gleis. Ich legte meine Arme um seine Schultern, drückte ihn an mich. „Hast du Angst vor deiner Frau? Ich gehör zwar nicht zur Mafia, aber ich kenn viele Leute dort und meistens sind die Frauen echt furchteinflößend…“, fragte ich leise, Maximus schwieg aber erst. „Sie und ihre Mutter leiten die Cold Flames. Das ist eine Bande die schon seit Jahren in der Gegend um das Schwarze Meer alle möglichen Handel kontrollieren.“, sagte er leise zurück und bewegte sich leicht. Ich blinzelte, wen hatte er dann vorhin mit Engel gemeint? Der Zug fuhr rein und wir stiegen ein. Wir setzten uns auf einen Sitz. Maximus sah aus dem Fenster. Ich beobachtete ihn, langsam hob ich meine Hand und strich über seine Wange. „Warum beschleicht mich das Gefühl das du mit Engel nicht deine Frau gemeint hast…“, säuselte ich leise in sein Ohr, der Kleine zuckte zusammen. Die Welt draußen war nur dunkel und man sah eh nichts, ich frage mich wohin er starrte. Langsam nickte er.

 

Ich spürte Sameth Finger auf meiner Wange, von da aus breitete sich ein angenehmes Kribbeln aus. Ich starrte immer noch aus dem Fenster, auch wenn ich nichts sah. Meine Blicke wanderte nach oben und trafen sich in der Scheibe mit Sameth, ich drehte mich langsam zu ihm, ich wollte am liebsten heulen, ich war für ihn ein offenes Buch. Wir sahen uns einfach in die Augen, wir hatten beide unnatürlich helle Augen, war es das was uns anzog? Sameths Finger fuhren zu meinem Kinn und sein Daumen fuhr über meine Lippen. Ich zitterte noch mehr. Ich beugte mich leicht vor, fast keinen cm, doch Sameth tat das gleiche und unsere Lippen berührten sich. Ich schloss langsam die Augen um den Augenblick zu genießen. Denn genau so wie wir uns berührt hatten trennten sich auch unsere Lippen. Noch waren meine Augen geschlossen, durch meinen Körper ging ein leichtes Kribbeln und alles sammelte sich im Bauch,  der Moment hätte ruhig länger dauern können. Ich machte langsam die Augen wieder auf und sah direkt in Sameths. Einige Sekundenlang war nur das Geratter der Räder zu hören, ich starrte dabei in seine Augen.

Ich schreckte zurück, dabei entfernte sich auch Sameths Hand von meine Kinn, sie hinter lies ein warmes Kribbeln auf meiern Haut. Was hatte mich den gerade geritten? Ich hab einfach einen anderen Mann geküsst! „Tut mir leid…“, sagte Sameth leise, ich hörte es kaum. Ich beugte mich wieder etwas vor, legte meine Arme auf seine Schultern und küsste ihn nochmal. Der Brünette schreckte auf, doch hielt ich ihn fest. Seine Lippen waren ganz warm und sein Bart kitzelte etwas. Ich löste mich und sah leicht nach unten. „E-e-es muss dir… nicht leid tun…“, flüsterte ich und berührte mit meiner Nase seine. Ich blieb noch in seiner Nähe, spürte dabei seinen Atem, der mein Gesicht streifte. Sameth streifte durch meine Haare und streichelte meine Wange. Ich zitterte etwas, er küsste mich nochmal. Sameth nahm meine Hand und streifte über meinen Ehering. „Ich dachte du bist Verheiratet…“, säuselte er leise. „Bin ich auch…“, sagte ich genau so laut. Sameth drückte mich etwas zurück an die Scheibe und Küsste mich nochmal, doch wurde er fordernder, ich schloss wieder meine Augen und unsere Hände verhakten sich in einander. Bereitwillig öffnete ich meinen Mund, ich zog scharf die Luft ein, sog seinen Duft ein, wurde davon so berauscht. Ich schmeckte den Alkohol den wir getrunken hatten und er machte alles nur noch schlimmer. Sameth löste sich von mir, Gott ich fühlte mich so betrunken. Sameth beugte sich zu meinem Ohr. „Ich kann mich kaum noch zurückhalten.“, flüsterte er, wenn er nur wüsste wie mich seine Worte freuten. Noch nie war es so verlockend mein Ehegelübde zu brechen. Den Anfang hatte ich ja schon gemacht. Ich strich über seine Schultern, meine Augen immer noch geschlossen und drückte ihn weg. Irgendetwas in mir konnte Madlen nicht betrügen, ich hasse dich Gewissen! „Wir sollten das nicht tun…“, sagte ich leise, öffnete träge meine Augen, auch wenn dabei mein Herz schmerzte, hatten sich schon kleine Tränen in meinen Augen gesammelt. Ich schielte zu Sameth hoch, er sah beschämt weg und biss sich auf die Lippen. Mir ging es ähnlich, ich drehte meinen Kopf weg, soll ich es etwa bereuen ihn eingeladen zu haben? Ich wollte mich ihm am liebsten  hingeben, aber ich konnte nicht. Ich biss mir auf die Lippen um die Tränen zu unterdrücken, wieso machte es mich so unglücklich?

„Maximus!“, hallte es plötzlich in meinen Kopf, ich drehte mich zu Sameth, der mich scheinbar gerufen hatte. Er starrte mich ungläubig an. „Was ist denn?“, fragte ich verwundert. Er legte seien Hand wieder unter mein Kinn und strich über meine Lippe, da merkte ich den metallischen Geschmack. „Du hast die die Lippe aufgebissen.“, sagte er leise und küsste mich kurz. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, das war zu kurz! Ich leckte mir über die Lippen, schmeckte auch mein Blut. „Tut… tut mir leid… ich bin nur so… so… so durcheinander.“, sagte ich immer leiser, ich konnte mir doch nicht eingestehen das ich für einen fremden Mann Gefühle entwickelt hatte. Sameth lachte leise, es macht mein Herzklopfen nicht bessere, da rauschte eine Durchsage durch den Wagon, wir waren da.

 

Ich hielt immer noch sein Kinn, sein Geschmack auf meinen Lippen war immer noch da. „Tut… tut mir leid… ich bin nur so… so… so durcheinander.“, sagte er und wurde dabei immer leiser, ich musste lachen. Durcheinander. So würde ich mein Gefühlzustand auch beschreiben, ich hatte aber auch keine passende, der Kleine hatte mich ohne dass ich es gemerkt hatte immer mehr um den Finger gewickelt und das allein durch die letzten Stunden. „Wir sind da.“, flüsterte der Blonde und stand auf.

Ich folgte ihm, die Zugfahrt war mir gar nicht so lange vorgekommen, mein Blick flog auf die Uhr, wir hatten ja schon weit nach Mitternacht, das um die Uhrzeit noch Züge fuhren… Maximus nahm meine Hand. „Komm…“, sagte er leise, fast schon bedrückt. „Tut mir leid… wegen der Sache im Zug, ich mach es nicht nochmal…“, setzte ich zögernd an. „Nein!“, brüllte er plötzlich durch die Nacht, wir blieben stehen, Seine Stimme hallte noch leise nach, Maximus schlug sich die Hand vor den Mund. Hä? Ich sah ihn verwirrt an. Wie meinte er das denn? Sein Kopf wurde immer dunkler, seine hellen Augen waren weit aufgerissen und starrten auf den Boden. „Vergiss es, lass uns gehen, es wird Kalt!“, sagte er durch seine Hand und zog mich mit. Ich folgte ihm einfach Stumm. Sein Schrei durch die Dunkelheilt hallte immer noch im meinen Kopf nach, meinte er Nein ich dürfte es nicht, oder… ich sollte es wieder tun. Ich schüttelte den Kopf, er war verheiratet! Ich dachte kurz an den Zug zurück, biss mir wieder auf die Lippe. „Wir sind nur angetrunken!“, schallte ich mich selbst und schüttelte den Gedanken endlich ab.

„Wir sind da…“, sagte seine leise Stimme, Ohrfeigte ich mich doch innerlich, weil ich immer mehr wollte, dass sie einmal doch meinen Namen stöhnen und keuchen soll. Ich sah von unseren Händen auf, er hatte immer noch ganz warme Hände, wir standen vor einem dunklen Haus, nur die Straßenlaternen beleuchteten es. Neben dem Haus war ein Anbau für eine Garage.

„Komm mit, die anderen Schlafen bestimmt schon, wenn wir ins Haus gehen werden wir im blödesten fall erschossen.“, lachte er und führe mich zur Garage rüber. „Ich hab oberhalb einen kleinen Raum, da kön… ähm… kannst du schlafen.“, sagte er hasplig und blickte schnell auf den Boden vor seinen Füßen. Wollte er etwa… wir sagen? Ich nahm seine Hand auch mit meiner zweiten und hielt an, ich lachte leise. „Und wo willst du bitte schlafen?“, fragte ich lachend, Maximus blieb auch stehen und drehte sich zu mir um. „Ähm… auf…“ – „Du kannst ruhig mit mir in einem Bett schlafen.“, sagte ich leise zog seine Hand näher zu mir, er stolperte vor, ich ging aber auf die Knie und küsste seinen Ring. „Das würde mich sehr freuen, dann wäre das Bett auch nicht so kalt.“, sagte ich leise, als könnte ich jemanden wecken. Maximus sah auf den Boden und nickte nur stumm, zog mich wieder hoch und dann stumm mit.

 

Mein Herz klopfte so heftig, als Sameth vor mir kniete und meinen Ring küsste. Ich wollte mich ganz vergessen. Geistig schüttelte ich aber meinen Kopf, ich habe Madlen geheiratet weil… warum? Ich sah auf den Boden. Warum hatte ich sie geheiratet? Weil sie mit meinem Engel Schwanger war… Liebte ich sie überhaupt? Ich nickte langsam, es wurde kalt und ich wollte in das Haus.

Meine Gedanken drehten sich immer schneller. Mit meiner Freien Hand fuhr ich über meine Lippen, in mir kam wieder das Kribbeln hoch das ich im Zug gespürt hatte. Da strich Sameth Hand durch meine Haare. „Sollen wir doch draußen schlafen?“, lachte der Größere, ich war ja ganz in Gedanken gewesen! Ich zog den Schlüssel raus und schloss auf. „Tschuldige.“, sagte ich leise, der größere lachte nur, ich schielte zu ihm, dabei schlug mein Herz noch schneller, er hatte ein so schönes lachen.

Wir gingen die Treppe hoch und ich brachte ihn in mein kleines Reich. Sameth schlang seien Arme um mich, ich zog alle Luft ein die ich zur Verfügung hatte, doch war es nicht genügend, ich hatte das Gefühl von seinem Duft erschlagen zu werden. Mein Atem ging ganz schwer. „Willst du wirklich nicht bei mir schlafen?“, säuselte er in mein Ohr. „Doch…“, keuchte ich leise, sein Geruch machte mich ganz schwach, ich wusste kaum noch wer ich war. Ich tastete die Wand neben mir ab und drückte auf den Lichtschalter.

Eine ziemlich dunkle Lampe erhellte etwas den Raum. Es stand nicht viel herum, ein kleiner Schrank, viele Kisten und ein großes Bett. „Schick~“, lachte der größere hinter mir, ich hatte fast schon Angst das er mein Herz hören könnte, ich hielt weiter seine Hand und führte ihn zum Bett. Ich starrte auf die Matratze, es war neu Bezogen, mein Herz klopfte immer schneller und lauter, ich hätte nicht so viel trinken sollen, mein Körper schrie gerade danach auf das Bett geworfen zu werden. Ich schüttelte schnell den Kopf und starrte auf den Boden. „Alles Ok?“, fragte Sameth, er stand ja immer noch hinter mir, hoffentlich merkt er nicht wie schnell mein Herz schlägt und vor allem in welche Richtung gerade meine Gedanken schwankten. „Maximus…?“, säuselte er, löste seien Finger aus meinen und legte sie auf meiner Hüfte ab. Ich kniff die Augen zusammen, oh Gott bitte Sameth tu es einfach, auch wenn ich Nein sage, ich will dich!

Da spürte ich seine Kühle Hände auf meinem Bauch er schob langsam meinen Pullover hoch. Ich zog erschrocken die Luft ein, doch wehrte ich mich nicht, meine Arme wurden ganz locker. „So ein schön großes Bett, das ist ja schon fast schade darum sich nicht darin auszutoben.“, säuselte er heißer in mein Ohr, mein Kopf konnte jetzt wohl mit einer Tomate mithalten, da zog er mir auch schon den Pullover über den Kopf und donnerte ihn achtlos auf den Boden.

Plötzlich packte Sameth meine Handgelenke, drehte mich zu sich herum und warf sich mit mir auf das Bett. Sein Hut landete neben mir auf der Matratze, seien braunes Haar schimmerte rötlich in dem fahlen Licht. Meine Angst stieg etwas, doch war auch noch so ein Kribbeln dabei, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Der Brünette saß über mir, fixierte mich mit seinen Augen und mein Bauch kribbelte immer mehr. Nicht zu fassen, ich war gerade mal zwei Jahre mit meiner Frau verheiratet und nun hatte ich echt Schmetterlinge im Bauch weil mich ein fast noch Wildfremder so berührte. Meine Lippe zitterte. „Sameth…“, presste ich keuchend hervor, ich fühlte mich gerade als würde meine Lunge einfach den Dienst quittieren. „… bitte… nicht…“, presste ich schmerzlich vor, wieder dieses dunkle Gefühl das mich aufhielt. Ich hasste mein Gewissen gerade dafür. Ich war so betrunken, das ich das zuließ aber noch nicht betrunken genug dass es auch mein Gewissen zuließ, Sameth lächelte Bitter. Es tat mir so leid, mein Kopf und mein Körper wollten sich gerade nicht einig werden. „Darf ich dich nochmal Küssen?“, fragte er leise, ganz erstickt, was noch mehr schmerzte, ich hab ihn verletzt. Ich nickte langsam, schloss meine Augen. Er beugte sich runter, unsere Lippen berührten sich. Sein Geruch umhüllte mich, meine Hand ballte sich zu einer Faust. Der Amerikaner löste sich von mir, ich hatte immer noch die Augen geschlossen, kniff sie stärker zusammen, biss mir auf die Lippen. Gott mein Herz schlug so schnell gegen meine Rippen. Ich drehte meine Hände, versuchte sie aus seinem Griff zu lösen, doch Sameth ließ nicht locker. Ich öffnete nur sehr schwerfällig meine Augen, er starrte mich mit seinen ausdrucklosen hellgelben Augen an, ich sah wie verletzt er war. Ich Atmete nur schwer, warum sah er mich so an? Ich war doch verheiratete, ich habe die Frau doch mal geliebt! Ich drehte meinen Blick weg… ich habe Madlen doch Geliebt oder…? Mein Blick fiel auf meinen Ehering… und ich bin noch mit ihr Verheiratet… Der griff um meine Handgelenke wurde schwächer, Sameth ließ seinen Kopf neben mir auf der Matratze nieder, zumindest konnte er so nicht sehen wie dunkel ich im Gesicht wurde, es glühte regelrecht. Ich drehte vorsichtig meinen Kopf und starrte an die Decke, mein Herzschlag wurde nicht langsamer und ich glaube das spürte Sameth auch. Zögernd legte ich meine Arme um seinen Hals, ich spürte seine kühlen Hände auf meinem Rücken und meiner Schulter. Ich schluchzte leise und drückte ihn an mich, soll der Moment doch etwas länger andauern als unsere Küsse. Ich drückte meinen Kopf in seine Halsbeugte, seine Haare rochen nach Rauch, mir wurde von innen heraus ganz warm, ein angenehmes Gefühl. Ich spürte Sameths Lippen auf meiner Schulter, seine Berührungen kribbelten leicht. Ich drehte meinen Kopf ganz zu ihm, er tat das gleiche, immer noch dieser Blick, doch waren seine Augen ganz glasig geworden, als würde er gleich weinen. Hatte er vielleicht meinen inneren Konflikt bemerkt? Ich löste eine Hand, tastete nach der Kette neben dem Kopfende und löschte das Licht. „Darf ich so bleiben? Du bist so warm…“, flüsterte er, ganz leise, langsam vielen meine Augen immer wieder zu. „Gerne…“, sagte ich leise und drückte ihn näher an mich, ich hätte ihn eh nicht losgelassen.

Prolog – Teil 2: Feuer und Flame

Meine Nase wurde von feinen Haaren gekitzelt, ich spürte wie Maximus sich in meinem Arm drehte. Ich öffnete träge die Augen, ich spürte seine Hände auf meinen Schultern. Der Kleine hatte mir im Traum mein Jackett runter geschoben. Schlief er noch? Ich fuhr mit meiner Hand durch seine Haare, es fühlte sich leicht strohig an und stellte sich leicht auf. Immer noch erschöpft lehnte ich meine Stirn gegen seinen Kopf, meiner war so schwer. Da drehte er seinen Kopf nach oben und sah mich ganz verschlafen an. Er sah aus als hätte er die ganze Nacht durchgemacht. Seien Reaktion war noch recht langsam. „Was…?“, fragte er träge, schob mich etwas weg und sah sich um, schien er einordnen zu müssen wo wir waren. „Stimmt ja…“, sagte er leise, fuhr sich mit einer Hand auch durch die Haare und lies sich wieder auf die Matratze fallen. Er sah mich lange an, lies seinen Blick nach unten wandern und wirkte irgendwie verwirrt das ich sogar noch mein Jackett und Krawatte trug und er nicht mal mehr seinen Pullover. „Was ist los?“, fragte ich leicht verwundert. Er richtete sich auf und sah zu unseren Füßen. „Ich bin noch nie mit Schuhen eingeschlafen.“, lachte er und warf sich auf seinen Rücken, versteckte dabei seine Augen unter seine Hände. „Wir müssen wohl ziemlich betrunken gewesen sein.“, lachte er verlegen und sah zwischen seinen Finger zu mir. Ja das waren wir, konnte der Kater hier bestätigen, aber wohl nicht betrunken genug. Er richtete sich auch und strahlte mich an, wie konnte er nur so fit sein? Ich vergrub meinen Kopf etwas in den Kissen, aber nur so dass ich ihn noch beobachten konnte. Er streckte sich und Gähnte herzhaft. „Merkwürdig… ich hatte Madlen doch angerufen…“, sagte er und sah sich um, doch zuckte er zusammen. „Gott,…es ist ja schon fast Mittag, sonst wirft sie mich doch immer aus dem Bett, oder schickt meinen Engel.“, lachte er und stand auf. Ich konnte mich kaum rühren, mein Körper fühlte sich an wie aus Blei. Maximus sah zu mir auf das Bett und grinste. Er beugte sich runter und hob seinen Pullover auf. „Was ist denn los? So einen Bösen Kater?“, lachte er und warf mir sein Pullover über den Kopf. Ich knurrte nur. „Ja… ich fühl mich wie aus Blei.“, sagte ich langsam und drehte mich um, schloss etwas die Augen. Es war recht still im Zimmer, da spürte ich dass die Matratze nachgab. Langsam hob ich den Pullover und sah hoch, da saß Maximus auf meinem Bauch. Er hatte andere Klamotten an. „Möchtest du vielleicht Duschen? Bringt die alten Knochen in Schwung.“, lachte er. Ich musste grinsen, er hatte ein wirklich schönes lachen. Ich musterte ihn, meine ``alten Knochen´´ könnte ich auch anders in Schwung bringen, bei dem Gedanke musste ich grinsen. „Das heißt ich muss aufstehen oder?“, fragte ich müde und lächelte zurück. Er kicherte und stand Kommentarlos auf und verschwand die Treppe runter.

Ich richtete mich langsam auf, mir tat wirklich alles weh, ich hörte seine Schritte und wie er die Türe schloss. So alt war ich doch noch gar nicht. Ich hab nur einen bösen Kater. Ich zog mein Jackett ganz aus, darin war es wirklich zu warm. Ich ging an das kleine Fenster und schob die schwere Gardine auf die Seite, die die Sonne draußen hielt.

Es schien wirklich ein schöner Tag zu sein. Kaum eine Wolke war am Himmel und die Bäume waren in, gelb, rot, braun getaucht. Ich ging auch langsam die Treppe runter, Maximus hatte wirklich das Doppelte von meiern Energie. Ich blieb auf den Stufen stehen, meine Hände fühlten sich so Kalt an, wenn ich an seinen Körper dachte, er war ganz warm gewesen, auch gerade eben, ich hatte seine Wärme durch meine Klamotten gespürt. Waren wir uns vielleicht gar nicht so unähnlich? Ich schüttelte den Kopf, er war nicht wie ich, bestimmt nicht. Ich ging die Treppe runter und drückte die Tür nach außen. Mir kam ein Warmer Wind entgegen, letzte Nacht wehte doch so ein kalter… Ich ließ die Türe ins Schloss fallen und Atmete die angenehme Luft ein.

Plötzlich klatschte eine ganze Ladung eiskaltes Wasser auf mir. Ich zog geschockt die Luft ein. „Was zum?!“, fluchte ich laut und drehte mich in die Richtung aus der das Wasser kam. Maximus stand mit einem Leeren Eimer in der Hand da und lachte, am Rand tropfte noch der Rest herunter. „Hat ja ganz schön lange gedauert!“, lachte er und grinste mich frech an. Ich ziehe meine Aussage zurück, der Junge war nicht älter wie Acht Jahre! „Du wolltest ja ehr Duschen, deine Klamotten hätten bestimmt auch in die Wäsche müssen.“, lachte er und stellte den Eimer ab. Ich Atmete immer noch tief geschockt die Luft ein. Ich zog meine Krawatte runter und knurrte laut. „Du. Miese. Kleine. Ratte!“, brüllte ich ihn sauer an und warf meine Krawatte nach ihm. Er fing sie lachend auf, wickelte sie um seien Hand und spannte sie an. „Du hast glück. Die zwei Drachen sind nicht da, mein Engel leider auch nicht, sie kommen vielleicht morgen Abend. Du darfst von mir aus so lange bleiben wie du möchtest, du muss mir nur etwas bei den anfallenden Hausarbeiten helfen.“, sagte er und lächelte mich an. Ich strich durch mein durchnässtes Haar und lachte auch. Ich konnte ihm gar nicht böse sein, er ist wahrscheinlich nur so ein Quatschkopf wie ich. „Gerne, ich bin neugierig geworden wer dein kleiner Engel ist.“, sagte ich und zog etwas mein Hemd von der Haut. „Ich hoffe du hast neue Sachen dabei, dann zeig ich dir das Bad.“, sagte er und verschwand mit meiner Krawatte in der Hand im Haus. Ich biss mir auf die Lippen, da hätte ich eine bessere Idee, doch ich verwarf sie lachend und ging nochmal in das Zimmer zurück. Ich holte meine Tasche und folgte Maximus in das Haus.

Er zeigte mir das Bad. „Lass deine Klamotten hier, ich wasch sie Nachher mit.“, lachte er und schloss hinter mir die Tür. Mein Herz zog sich etwas zusammen, er hätte auch mit mir duschen können, doch hätte ich mich dann wohl nicht mehr zurück halten können, es war mir ja schon schwer gefallen als ich Gestern auf ihm lag und er meinen Namen gekeucht hatte. Ich zog die nassen Klamotten runter, Gott war das Ekelhaft. Ich musste aber lachen, kaum hatte er gemerkt dass Seine Frau und seine Schwiegermutter nicht da waren, machte er solche Dummheiten.

Ich ließ erst etwas warmes Wasser über meinen Körper laufen, und meine Glieder wieder aufzutauen. Ich drückte meinen Kopf an die Wand als ich das Wasser wieder abdrehte, jetzt fühlte sich mein Kopf glühend heiß an. Ich hatte dieses Kribbeln schon lange nicht mehr gespürt, als ich ihn geküsst hatte, als er in meinen Armen lag. Es war so schön gewesen. Ich schüttelte den Kopf, er würde mir nicht folgen, er war ein guter Vater, das spürte ich… irgendwo. Ich wusch mich schnell und trocknete mich ab. So war es wieder viel angenehmer. Ich nutzte gleich die Gelegenheit und Rasierte mich, seit Moskau war ich nicht mehr dazu gekommen.

„Und fühlst du dich besser?“, fragte er lachend aus der Küche, als ich den Wohnbereich betrat. Ich folgte seiner Stimme. Er saß am gedeckten Tisch, vor ihm zwei Tassen dampfenden Kaffee. „Hau rein. Katerfrühstück.“, lachte er, ich musste auch lachen, mein Kopf fühlte sich schon viel leichter an. Ich setzte mich und wir aßen zusammen. Daran konnte ich mich gewöhnen… Maximus in der Nähe zu haben war angenehm. „Wie hast du dir diese ganze Reise geleistet? Du bist ja mittlerweile um die halbe Welt gereist.“, fragte Maximus neugierig hinter seiner Tasse. „Ich hab ein paar Jobs angenommen, hauptsächlich in der Landwirtschaft oder als Aushilfe.“, sagte ich leise und musste grinsen. Frankreich im Sommer und ihm Hebst war wunderschön. Ich zuckte zusammen, Maximus lachte. „Woran hast du gerade gedacht? Du sah‘s so glücklich aus.“, fragte er lächelnd, ich musste schlucken. Mir war schon länger kein so schöner Mann untergekommen. „Frankreich.“, sagte ich knapp und sah nach draußen. „Du hast gestern schon gesagt, dass du dort länger warst, warum?“, säuselte Maximus mehr. Ich sah zu ihm, er lehnte gegen seine Unterarme und fixierte mich mit einem wissenden Lächelnden auf den Lippen. Seine Kollegen hatten gesagt dass er eigentlich eher der Schweigsame und schüchterne war, davon merkte ich nichts. Ich lächelte und nahm einen Schluck. „Mir hat es dort gefallen…“, sprach ich weiter und sah in seine Augen. Hier gefiel es mir auch. „Ah ha?“, fragte er irgendwie ironisch, also könnte er meine Gedanken lesen. Ich beugte mich über den Tisch und Küsste ihn. Maximus kam mir entgegen. Doch lösten wir und recht schnell wider. „Darf ich das dann so verstehen, dass es die hier auch gefällt?“, fragte er leise und sah in meine Augen. Er hatte meine Gedanken gelesen. „Da hast du recht.“, sagte ich leise und Küsste ihn nochmal, doch legte der Blonde seien Hände auf meine Wangen, sie waren immer noch ganz warm. Ich spürte seine Zunge an meinen Lippen und öffnete meinen Mund. Ich verstand ihn nicht, ich durfte ihn küssen, aber letzte Nacht… war ihm seine Frau wichtiger, die er selbst als Drache bezeichnete. Wieder spürte ich diese Wärme von ihm, am liebsten würde ich… AHHH! Ich drückte mich von ihm weg, wenn das so weiter ging würde ich ihn noch verletzten. Ich atmete tief ein und aus, leckte mir über die Lippen und setzte mich wieder. „Tut mir leid…“, sagte ich leise. Maximus sah in die Ecke… er wirkte mehr verwirrt als beschämt oder schuldig.    

 

Ich war verwirrt. Mehr über mich selbst als über Sameths Reaktion. Was war denn nur los mit mir? Hab ich wirklich… Gefühle für ihn entwickelt? So schnell? Ich hatte damals Jahre gebraucht mir einzugestehen dass ich in Madlen mehr wie nur eine Freundin sah. Sie war damals auch schon so aufbrausend gewesen, das hatte mir an ihr immer gefallen, ich hatte mich immer hinter meinem großen Bruder versteckt, auch nach seinem Tod bin ich nie wirklich aus mir herausgekommen und jetzt plötzlich ergreif ich die Offensive. Mein Kopf stellte mir auch ganz merkwürdige Fragen, die mich nur noch mehr verwirrten, ob ich Madlen noch Liebte. Würde an ihrer Stelle mein kleiner Engel Erwidin stehen, würde ich ohne zu zögern ja sagen, ich liebte meinen Sohn, er war das was mir in dieser Familie halt gab. Meine Eigene hatte ich ja schon seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen. Ich hob nur langsam meinen Kopf und drehte ihn zurück zu Sameth, er sah mich an… als würde er meinen Gedanken hören. Er hatte auch gesagt das es ihm hier gefiel vielleicht blieb er ja auch eine Weile.

Ich blickte wieder auf den Boden und stand auf, ich war eh schon fertig mit Essen. Ich ließ etwas Wasser in das Becken laufen, Sameth bei sich zu haben, war irgendwie angenehm, beruhigend. Plötzlich glitt noch mehr Geschirr in das Becken und Sameth legte seine Arme um meine Hüfte. Ich schreckte auf und schluckte. Ihn als Geliebten zu haben… war bestimmt auch nicht langweilig. Mein Kopf wurde wieder knallrot. „Du hast gesagt, dafür dass ich hier wohnen darf soll ich dir helfen.“, sagte er leise in mein Ohr, er könnte mir schon helfen, aber mein Körper dachte bestimmt gerade nicht an den Abwasch. Ich nickte leicht, doch drehte mich Sameth zu sich. Er sah so… ah! Verdammt gut aus mit nassen Haaren, das durfte er nicht! Er soll damit aufhören! Sofort! Er beugte sich zu mir runter und küsste mich, drückte dabei meinen ganzen Körper zu sich. Ich betete gerade dass er nichts bemerkt oder es einfach ignoriert. Ich legte meine Arme fast automatisch um seinen Hals und vertiefte den Kuss. Ich bettelte nicht lange, sondern stellte mich etwas auf meine Zehenspitzen und überraschte ihn so sehr damit, dass ich leichtes Spiel hatte und Kämpfte mit seiner Zunge. Er drückte mich gegen die Theke und mir entfleuchte ein keuchen. Es lies mich zusammen schrecken, wir lösten uns. „Holzhacken!“, sagte ich schnell, nun war es Sameth der zusammenzuckte und  mich verwirrt ansah. „Du kannst mir auch erst noch beim Abwasch helfen.“, sagte ich leise und sah zu ihm, hoch, sein Verwirrtes Gesicht wich einem Grinsen, dabei lachte er leise. „Gerne…“, sagte er, doch wieder hatte er diesen verletzten Blick.

Sameth sagte kein Wort zu mir als er das Geschirr abtrocknete, er war wohl etwas sauer. „Lass uns das Holtz hacken, sonst muss du  und deine Familie noch im Winter frieren.“, lachte er und schob mich aus der Küche. Ich führte ihn zu unseren Hinterhof, dort lag immer noch ein großer Haufen Holz den ich das letzte Mal liegen gelassen hatte.

Ich fing an zu Hacken, doch spürte ich immer seinen Blick auf meinem Rücken. Sameth räumte das Holz in den kleinen Schuppen, wo ich es ihm gezeigt hatte. Ich ließ das Beil niederrauschen, es war ziemlich warm dafür dass es Spätherbst war. Ich sah zu dem Gespaltenen Holz, da hob Sameth ein Stück auf, ich sah auf, er grinste mich an. „Soll ich mal eine Weile Hacken?“, fragte er und warf mir das Stück zu. Ich fing es auf, lies dabei das Beil fallen. Ich sah zu Sameth, er nahm das Beil. „Ok…“, sagte ich langsam und nahm das andere Stück. Er ließ das Beil nieder sausen, das Holzstück vor ihm schlug in zwei Teile, die ich aufhob, ich sah zu ihm, beobachtete ihm, er war wirklich geschickt. Ich drehte mich wieder weg und brachte das Holz weg.

Ich starrte etwas gedankenverloren auf den Holzstapel. Ich legte die Scheite darauf, ich hörte wie er weiterhackte. Ich biss mir auf die Lippen, er war mir so nahe gewesen, ich hatte genau wie letzte Nacht dieses Kribbeln gespürt. „Bist du eingeschlafen?!“, riss mich sein Stimme aus meinen Gedanken. „Noch nicht!“, lachte ich zurück. War irgendwie gut das meine Frau und ihre Mutter nicht da waren, so hatte ich etwas Zeit mit ihm, die Beiden hätten mir nur wieder das Leben zur Hölle gemacht. Nur schade dass sie meinen Kleinen Mitgenommen hatten.

Als ich um die Ecke kam fror ich meiner Bewegung ein, Sameth hatte sein Hemd ausgezogen, hätte mich auch gewundert wie lange er das mitmacht, aber wir hatten Herbst, es war auch nicht gerade Typisch kühl, aber er stand gerade vor mir und hatte nur seine verdammte Hose an! Ich bewunderte ein paar Sekunden lang seinen schicken Rücken. Doch riss ich mich zusammen sah auf den Boden. „Du solltest bei so einer Hitze nicht so schnell arbeiten.“, sagte ich und hob die Teile auf, ich hörte wie der Größere lachte. Ich sah auf, er fixierte mich mit einem Koketten blick, er wusste warum er das tat. Er war wohl nicht sauer, er… er… er wollte mich verführen. Ich sah schnell auf den Boden und sammelte das restliche Holz ein und verschwand wieder im Schuppen. Ich drückte das Holz an meine Brust, in meinem Kopf fing wieder alles an sich zu drehen, irgendwie war mir das gerade zu viel! Ich lehnte mich an die Wand und schmachtete bei dem Anblick den ich gerade hatte, man sah dass er sein Geld mit körperlicher Arbeit verdient hatte.

 

Holzhacken im Hemd war zu warm in der Hitze, auch wenn der Wind recht kühl war. Ich knöpfte es auf und warf es recht achtlos in das Gras. So war es schon viel besser. „Bist du eingeschlafen?“, rief Richtung des Schuppens, weil der Kleine schon recht lang weg war. Oder kam mir das nur so vor? Na ja er durfte ruhig sehen was er gestern ausgeschlagen hatte. „Noch nicht.“, lachte er. Ich hackte weiter. „Du solltest bei so einer Hitze nicht so schnell arbeiten.“, sagte Maximus verspätet hinter mir. Ich drehte mich etwas um, er war ganz rot um die Nase. Ein Monster zu sein hatte doch seine Vorteile. Maximus ging an mir vorbei, ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen, er sah nochmal auf, ich fixierte ihn. Ihm scheint ja zu gefallen was er sieht. Er drehte seinen Kopf wieder weg und verschwand mit dem Holz auf dem Arm. Der Kleine war selber schuld! Er war einfach zu süß! Doch wirke er wenn man ihn auf seine Familie ansprach etwas angespannt. Ich Legte das nächste Holzstück vor mich. Er hatte sogar Angst vor seiner Frau.

Ich holte wieder aus, plötzlich schoss mir ein Bild von meiner Großmutter durch den Kopf. Ich schlug wieder zu. Ihm wird hier doch nicht so ergehen wie bei meinen Eltern. Wie lange war es den schon her dass ich an meine Familie gedacht hatte? Vier oder Fünf Jahre? Gesehen hatte ich sie das letzte Mal vor… fast zwanzig Jahre… Ich starrte auf das Gespaltene Holz und machte mehr Geistesabwesend weiter. War das wirklich schon so lange her? Wenn ich jetzt so über ihre Worte nachdacht… ich hatte nie die Gelegenheit bekommen meinen Großvater richtig kennen zu lernen. Ich hatte ihn mal mit Zehn gesehen… und das auch nicht lange… Ich Hackte weiter. Ich konnte mich nicht mal an sein Gesicht erinnern, meine Großmutter wird wohl nicht mehr leben… ob ich vielleicht Mal zurückgehen sollte, nur um zu sehen ob meine Eltern noch da Wohnten? Wussten sie überhaupt dass meine Großmutter mich vertrieben hatte? Oder galt Sameth Raiper noch als Vermisst? Ich donnerte das Beil wieder durch das Holz, da merkte ich dass es leicht an gekokelt war. Ich starrte auf das Beil, kleine Funken flogen. Ich zuckte zusammen und starrte auf den Kopf. Ich bin genauso ein Monster wie mein Großvater? Er konnte diese unsinnigen Dinge auch, konnte er auch einfach so Strom fliesen lassen? Ich ließ das Beil fallen, in meinem Kopf drehte sich alles, ich griff mir in die Haare, ich war gefährlich und gerade spielte sogar meine Kraft verrückt.

„Alles Ok?“, fragte Maximus und kam auf mich zu. „Komm mir nicht zu Nahe und fass das Beil nicht an!“, schrie ich zu ihm. Ich hatte solche Angst ihn zu verletzten… „Was war das gerade?“, fragte er und wies auf das Beil und die verkohlten Holzspalte auf dem Boden. Ich hob das Beil wieder auf und fuhr etwas durch die Luft, damit der Stromfluss weniger wurde, ich wurde auch etwas ruhiger. „Ich bin gefährlich… aber im normal fall passiert das nicht, ich war nur in Gedanken….“, sagte ich leise und legte das Beil wieder nieder. Mein Herz zog sich wieder zusammen, ich konnte mir wohl für heute Abend eine neue Unterkunft suchen, er wird mich bestimmt vom Hof jagen. Doch der Kleine stand nur wie angewurzelt da und starrte auf das Holtz. Ich versuchte seine Blicke auf mich zu ziehen. Er hob das Holz auf, doch zuckte er zurück und hielt sich die Hand. „Hast du einen Schlag bekommen?“, fragte ich verwundert. Er nickte nur und rieb sich über die Hand. „Ist nicht so schlimm, es kribbelt nur.“, lachte er leise.

Er ging um das Holtz herum und blieb vor mir stehen, eine ganze Armlänge, ich traute mich nicht zu rühren. Er sah auf und lächelte mich an. Doch es war kein gequältes lachen, er schien irgendwie glücklich zu sein. „Ich hab mich schon gefragt warum…“, er wurde etwas rot und sah zu dem Beil. „Na ja…“, er knetete nervös seine Hand, ob er immer noch schmerzen hatte? „Ich hab mich schon gefragt was mich so sehr an dir Fasziniert… erst dachte ich es wären deine Augen. Ich hab noch nie gelbe Augen gesehen und dann auch noch so ein Helles gelb…“, sprach er weiter. Er streckte mir seine Hand entgegen, ich sah auf sie, sie sah doch ganz normal aus. Er machte sie zur Faust, sah dabei wieder zu mir auf. „Aber… ich glaube es liegt mehr an etwas anderem…“, sagte er immer leiser, er öffnete wieder seien Handfläche, da spürte ich die Wärme, ich sah nach unten. In seiner Handfläche fackelte eine kleine blaue Flamme. „Wir sind uns ähnlicher als ich dachte…“

 

Kaum das sich mein Herz wieder beruhigt hatte ging ich zurück. Ich durfte mich doch nicht so einfach aus der Bahn werfen lassen. Ich sah Sameth, er schlug wieder auf die Klötze ein, doch etwas hatte sich geändert, er machte es viel aggressiver. Ich beobachtete ihn, er sah wirklich gut aus.

Er hob das Beil, Funken schlugen aus. Was..? Ich ging um ihn herum, seine Augen wirkten ganz abwesend. Er schlug wieder zu, doch starrteer das leicht angesengte Holz an, da sah er auf den Kopf des Beils. Er schreckte zurück und warf es weg, er griff sich in die Haare und schüttelte seinen Kopf, was hatte er den?

 „Alles Ok?“, fragte ich unsicher und ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Komm mir nicht zu Nahe und fass das Beil nicht an!“, brüllte er mich an, ich sah in seine Augen das er Angst hatte, er sah gequält aus. „Was war das gerade?“, fragte ich und wies auf das Beil und das leicht verkohlte Holtz. Ich war verirrt. „Ich bin gefährlich… aber im normal fall passiert das nicht, ich war nur in Gedanken….“, sagte der Brünette leise, hob das Beil wieder auf und lies es durch die Luft fahren. Er… er war wie ich? Ich sah das Holz an, mir stieg wieder der Verkohlte Geruch von Fleisch in die Nase. Ich biss mir schnell auf die Lippe, das war nur in meinem Kopf. Ich ging in die Hocke und wollte das Holtz aufheben, doch durchfuhr mich ein Stromschlag, ich zuckte zurück. Von meiner Hand breitete sich ein etwas unangenehmes Kribbeln aus. „Hast du einen Schlag bekommen?“,  fragte Sameth zuvorkommend, mein Herz klopfte wieder etwas schneller, er machte sich sorgen um mich... Ich nickte und massierte etwas meine Hand. „Ist nicht so schlimm, es kribbelt nur.“, lachte ich leise.

Ich ging an dem Holz vorbei und blieb eine Armlänge vor ihm stehen, nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich ihm etwas zeigen wollte. Sameth kam auch nicht auf mich zu, ich konnte die Angst in seinen Augen sehen. Ich lächelte ihn an, er musste sich keine Sorgen machen, ich fühlte mich gerade so Glücklich nicht nur ich hatte so eine scheußliche Gabe, es war nicht schön, aber es machte mich Glücklich. „Ich hab mich schon gefragt warum…“, fing ich verlegen an, meine Wangen wurde noch heißer und ich sah zu dem Beil in dem Gras. „Na ja…“, sagte ich immer nervöser, mein Herz klopfte wie toll, ich knetete meine Hand, ich war richtig nervös? „Ich hab mich schon gefragt was mich so sehr an dir Fasziniert… erst dachte ich es wären deine Augen. Ich hab noch nie gelbe Augen gesehen und dann auch noch so ein Helles gelb…“, mir viel ein kleiner Stein vom Herzen als ich es gesagt hatte, ich machte meine Hand zu einer Faust. Er sollte keine Angst haben das ich ihn nicht mehr hier haben wollte, ich sah in seine schönen Augen. „Aber… ich glaube es liegt mehr an etwas anderem…“, sagte ich leise und öffnete meine Faust, ganz auf meine Wärme Konzentriert. Die Wärme ging in meine Fingerspitzen und sammelte sich in meiern Handfläche, langsam flackerte die kleine Blaue Flamme auf, die auch meinem Bruder das Leben gekostet hatte. Ich lächelte ihn etwa an... „Wir sind uns ähnlicher als ich dachte…“, sagten wir beide gleichzeitig, ich mehr ehrleichtert, Sameth ziemlich geschockt. Ich ließ die kleine Flamme vom Wind löschen und senkte meine Hand wieder. Sameth sah mich geschockt an, doch lächelte ich und zuckte mit den Schultern. „Bleib bitte hier, sonst fühl ich mich wieder so einsam…“, sagte ich leise und griff nach seiner Hand, mich durchzog ein angenehmes Kibbeln. Ich ging den letzten Schritt auf ihn zu und stellte mich wieder auf zehenspitzte um ihm zu küssen. Sameth Freie Hand legte sich um meine Hüfte und drückte mich zu ihm, er hatte diese Komische Angst scheinbar verloren. Es war aber nicht diese Unheilvolle Kraft die mich anzog. Es war gottverdammt er! Er allein! Wir lösten uns und blieben so dicht beieinander stehen. „Das ist eigentlich nicht fair. Du Spielst ein böses Spiel mit mir…“, flüsterte er, ich zuckte zusammen. Er Packte meine Handgelenke wieder, hatte seine Hand geschickt aus meiern gedreht und drückte mich an die Schuppenwand. „Ich darf dich Küssen und darf dir so nah kommen… aber weiter lässt du mich nicht, glaubst du ich hab vorhin in der Küche nichts bemerkt?“, flüsterte er mit einer heißen Stimme in mein Ohr und Küsste mich wieder wild, ich machte einfach mit. Er hatte Recht, ich spielte ein Spiel, ein gefährliches! Wenn Madlen mitbekommt was hier  passiert, wird sie vielleicht auch den Rest meiner Familie töten, schließlich hatte ich ihr ewige Treue geschworen, nicht nur mit meinem Ehegelübde, auch den Cold Flames gegenüber. Wir lösten uns, unser Atem ging rasend schnell, ich roch Sameth schweiß ganz deutlich. „Versteh es doch bitte…“, sagte ich schon fast den Tränen nahe. „Ich könnte Madlen wahrscheinlich nie wieder anfassen wenn wir miteinander schlafen! Sie würde es wahrscheinlich auch herausbekommen! Ich will nicht das meiner Familie was passiert!“, sagte ich immer lauter. Sameth zuckte zurück und sah mich verwirrt an. „Wie… wie meinst du das?“, fragte er ganz geschockt. Ich biss mir auf die Lippen, drehte meinen Kopf schnell weg, da war mir jetzt was ganz dummes heraus gerutscht.

Er lies meine Hand los und packte mein Kinn, drehte mich mit etwas Gewalt zu sich, zwang mich so in anzusehen. „Wie. Meinst. Du. Das?“, knurrte Sameth böse, seine Augen leuchteten vor Wut. Ich wollte am liebsten weg rennen, sein blick lies mich aber einfrieren. „Ich… Ich sollte dich in die ganze Sache nicht mit reinziehen!“, brüllte ich lauter, da ließ er mich los und ich rutschte an der Wand runter. Ich starrte auf meine Füße. Sameth setzte sich vor mir auf den Boden und starrte mich an, sein Blick war wider so verletzt und leer. Ich wendete mich ab, ich konnte es nicht sehen. Ich spürte seien Hand auf meine Wange und sie strich darüber. „Was ist passiert?“, fragte er fast flüsternd. Ich sah zu ihm auf, mein Herzschlag wurde schmerzhaft. Plötzlich brach alles in mir zusammen, ich spürte wie die Tränen über meine Wange rollten. So lange hatte ich nicht mehr wegen ihm geweint… „Ich hab meinen Bruder getötet.“

 

Maximus schwieg erst. Er hat was? Ich wollte eigentlich wegzucken, doch riss ich mich zusammen und legte meine zweite Hand auf seine andere Wange und hob so seinen Kopf. Einzelne Tränen rollten schon über seine Wangen. „Es war ein blöder Unfall, mein Bruder konnte das selbe mit dem Feuer, wir haben uns gestritten, dann brach plötzlich Feuer aus.“, sprach er weiter, die Tränen flossen weiter über sein Gesicht, ich strich ein paar einzelne weg. „Madlen hat mich danach getröstet, selber gesagt es war nur ein dummer Unfall… wir sind im Bett gelandet!“, brüllte er immer lauter, seine Stimme wurde immer rauer. „Als sie erfuhr dass sie schwanger war, hat ihre Mutter darauf bestanden das ich sie heirate! Madlen hat die Bedingung gestellt das ich auch den Cold Flames die Treue Schwöre und ich meine Familie nie wieder sehe, schließlich hätte ich ja genügend Schande über sie gebracht!“, sage er nun immer leiser, wobei seine Stimme mehr erschöpft klang. Ich beugte mich vor und Küsste ihn, er krallte seien Finger in seine Unterarme und erwiderte den Kuss. Hatte er seine Frau überhaupt geliebt? Wir lösten uns, er sah mich seinen glasigen Augen an. „Ich habe sie mal geliebt, doch das Gefühl ging in den letzten zwei Jahren immer mehr verloren. Ich weiß nicht warum, aber seit mein Bruder Gestorben war, hatte ich das Gefühl sie würde mich immer mehr hassen.“, saget er nun ganz rau, schien kaum noch ein Wort heraus zu bekommen. Plötzlich packte er meine Schultern und Küsste mich nochmal. Er ergriff die Initiative und leckte über meine Lippen, ich stützte mich links und rechts von ihm an der Wand ab und gab einfach nach. Warum tut er dann so was? „Ich will sie betrügen, aber ich kann nicht! Ich habe Angst! Du hast mir diese Gefühl wieder gegeben, ich will dich in meiner Nähe haben.“, sagte er flüsternd, so nah bei mir. Unsere Blicke trafen sich, ich spürte seinen Atem an meiner Wange. „Dann lass uns abhauen. Komm mit mir, auch wenn du deine Engel verlassen musst!“, flüsterte ich leise, Maximus zog scharf die Luft ein und sah mich geschockt an. Doch fing er an zu lachen, es klang verzweifelt. „Das kann ich nicht. Ich kann ihn nicht alleine lassen…“, sagte er mit diesem tief verletzten lachen. Ich drückte mich weg von ihm, sein Blick sagte mir, dass er es auch so meinte. Es brach mir irgendwie das Herz.

Ich stand auf und half ihm auf die Beine. Es war mir egal ob er ein Mörder war oder nicht, ich wollte ihn eigentlich nicht hier zurück lassen. Ich wollte ihn bei mir haben, weil ich mich in ihn verliebt hatte…Ich zuckte zusammen und sah zu dem Kleinen. Er sah mich verwundert an, doch versuchte ich zu lächeln. Ich biss mir auf die Lippen, Maximus hob das Holz auf und ging wieder in den Schuppen. Deshalb diese Wut auf seine Frau… ohne dass ich es gemerkt hatte, hatte ich mich in ihn verliebt, das konnte nur schmerzhaft werden. Für uns beide.    

Ich nahm wieder das Beil in die Hand und schlug auf das Holz ein. Es dauerte ewig, bis wir das Holz weg hatten, wir wechselten uns ab, doch sprachen wir kaum ein Wort miteinander. Es hing einfach dieses schwere Schweigen über uns.

„Maximus…“, fing ich an, nur um die Stille zu brechen als er mir das letzte gespaltene Holz gab. „Ja?“, fragte er unsicher. „Lass uns doch was trinken gehen…“, sprach ich weiter doch sagte er nichts. „…Oder lass uns was anderes machen, aber bitte schweig mich nicht weiter an.“, flehte ich, ich wollte seine Stimme hören. Maximus sah mich ganz verwundert an. „Aber…“ – „Es ist mir egal! Du bist kein Mörder, ich werde deiner Frau nichts sagen, wir lassen uns nichts anmerkten! Auch… wenn ich so eine Wut gegen sie habe! Ich werde ihr nichts sagen, ich werde mich neutral verhalten, versprochen!“, sagte ich immer flehender. Sein blick wurde immer verwirrter. „Ich weiß… wie es ist, sich wie ein Monster zu fühlen. Ich verspreche dir etwas…“, ich fasste all meinen Mut zusammen. „Ich bleibe bis Morgenabend, dann werde ich gehen, ich werde den nächsten Zug nehmen und da hinfahren wohin er führt, dann werde ich für immer aus deinem Leben verschwinden.“, sprach ich weiter, auch wenn bei jedem weiterem Wort mein Herz brach. „Was?“, fragte er ganz verwirrt. Doch lachte er und sah mich verletzt an. „So wird es am besten sein, es wird besser sein, wenn wir uns nicht wieder sehen…“, sprach er langsam. Er nahm meine Hand. „Lass uns was trinken, ich zeig dir meine Lieblingsbar.“, lachte er weiter, doch löste ich mich nochmal. „Ich zieh mich besser um.“, lachte ich, da merkte der Kleine erst das ich immer noch kein Hemd trug. Ich zog mein Hemd wieder an, doch verschwand ich schnell wieder in dem Zimmer über der Garage und holte meinen Fotoapparat.

„Was willst du denn damit?“, lachte der Blonde, ich hob ihn hoch und schoss ein Bild von ihm. „Erinnerungen sammeln, was ich nicht mitnehme kann, kann ich doch zumindest als kleines Foto immer bei mir tragen.“, lachte ich und folgte ihm.

 

Ich wollte die restliche Zeit die wir noch hatten mit schönen Erinnerungen füllen. Er wollte mich für immer verlassen, das war das Beste für uns, ein Spiel hinter Madlens Rücken war zu gefährlich. Sameth durfte so viele Erinnerung von mir sammeln wie er wollte.

Kaum waren wir an der Bar angekommen, schoss er wieder eins, ich fing an zu lachen, ich wollte Madlen wieder so vergessen wir ich es gestern Abend schon mal getan hatte. Vielleicht sollte ich mich so sehr betrinken das ich gar nicht mehr weiß.

Ich führte ihn in die Bar, es war recht voll, keine würde uns wohl bemerken, und der Barbesitzer kannte mich auch gut, also hatte er mich im Notfall auch nicht gesehen.    

Wir saßen an einem Tisch und tranken fröhlich, es war so locker, als wäre nie etwas gewesen. „Wo willst du denn als nächsten hin?“, fragte ich neugierig. „Deine Kollegen haben doch gesagt das du gar nicht so neugierig bist, dabei frägst du mir Löcher in den Bauch!“, lachte er, ich musste auch lachen, dabei versteckte ich meinen Kopf  unter meinen Armen, da hatten er und meine Kollegen recht. „Ich weiß es nicht!“, sagte ich knapp, ein Blitz erhellte die Bar und sah zu ihm hoch. Ich lächelte ihn an, er fotografierte mich erneut. Es war mir auch gar nicht unangenehm. „Bei dir fühl ich mich wohl, ich will alles über dich wissen.“, sprach ich langsam weiter. „Das ist aber nicht gut, du solltest mich vergessen! Du solltest…“, doch er brach ab. „Ich soll was?“ – „Nichts, nichts.“, sagte er und bestellte nach. Sonst trank ich doch auch nicht so viel.

Ich lachte leise und sah zu Sameth auf. Er sah so unheimlich gut aus, dazu müsste ich nicht mal betrunken sein um das zu merken. Er hatte mir einfach den Kopf verdreht und nun wollte er mich verlassen. „Denk nicht darüber nach…“, flüsterte Sameth plötzlich, hatte er meine Gedanken gelesen? Er kippte das kleine Glas Wodka runter und Küsste mich. Seien Lippen schmeckten bitter von dem ganzen Alkohol den wir getrunken hatten. Ich genoss jede seiner Berührungen, es konnte schließlich seine letzte sein. Wir lösten uns und sahen uns tief in die Augen. „Wie gerne wäre ich auch so ein Mann wie du! Ich würde gerne mein Land und meine Familie hinter mir lassen um die Welt zu sehen.“, lallte ich, Sameth lachte. „Das könntest du…“, sagte er leise und fuhr durch meine Haare. Nein… das konnte ich nicht. Ich griff nach seinem Apparat und setzte mich  wider gerade auf. Ich fragte mich was meinen Kollegen so daran gefallen hat. Ich sah durch das Objektiv und betrachtete Sameth, selbst hier in dem Dämmerlicht der Bar leuchteten seine Augen. Er versteckte sein Lächeln hinter seiner Hand und ich drückte ab. Der Helle Blitz blendete mich wieder, wir fingen an zu lachen und ich drückte nochmal ab. „Ich zeig dir das mal!“, lachte er, nahm sich sein Gerät wieder an sich. Er drehte das Objektiv auf uns, beugte sich über den Tisch. „Schau mich an.“, flüsterte er leise und küsste mich, fixierte mich dabei mit seinen schönen Augen, wieder ein heller blitz, ich sah wieder Sterne. 

„Hey ihr zwei Säufer! Ich schmeiß euch jetzt raus!“, lachte der Besitzer, ich sah auf, so war Kain doch sonst auch nicht. „Warum denn? Wir haben erst…“, ich drehte meinen Kopf zu der Uhr, doch konnte ich sie nicht mehr lesen, ich sah sie doppelt. „Halb vier!“, knurrte er, was schon so spät? „Alles klar! Lass uns gehen Kleiner!“, lallte Sameth und zog mich auf die Beine, das war zu schnell! In meinen Kopf drehte sich kurz alles, doch fing mich der Brünette auf und ich konnte halt bei ihm finden. Wir legten das Geld auf den Tisch und verließen die Bar.

„Mir gefällt es hier, ich würde gerne länger bleiben.“, lallte Sameth. Er sah hoch, ich folgte seinem Blick, wir sahen die Sterne, es war so schön. „Wenn Madlen dich mag, kannst du bestimmt la-länger bleiben, aber sie mag niemanden den ich mitbringe!“, lachte ich und wir schwankten weiter. Sameth hielt mich an meiner Schulter fest, wobei ich ihn auch stützte. Da hörten wir ein merkwürdiges Surren. „Der Auslöser klemmt schon wieder.“ fluchte Sameth und drehte die Kamera zu uns, er fuhr mit seinem Nagel darunter, starrte dabei das Gerät an. Ich nahm vorsichtig seine Hand und stellte mich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange, da ging der Auslöser los. „Ich hoffe es war ein schöner Abend.“, lachte ich leise, ich sah Sameth doppelt und ich konnte nur schwach sein Gesicht erkennen, doch er lächelte. „Natürlich…“, sagte er, doch es klang mehr wie der Anfang von etwas, doch sprach er nicht weiter, sondern ging einfach weiter.

Als wir an dem Haus waren, sah ich den Wagen meiner Schwiegermutter vor der Garage. „Meine Familie ist zurück…“, sagte ich langsam, irgendwie betrübt. „Lass uns wieder in dein kleines Reich gehen.“, lallte Sameth verführerisch in mein Ohr. „Gute Idee, da wecken wir keinen.“, lachte ich, drehte mich zu ihm und Küsste ihn. „Ohr Gott bitte Maximus, lass das.“, keuchte Sameth in mein Ohr. Er drückte mich an das Garagentor und Küsste mich wieder wild, ich erwiderte es, der Alkohol des anderen verschlimmerte wohl unser Rausch. Der Größere packte meine Oberschenkel, hob mich leicht an und drückte mich stärker gegen das Tor. Wir keuchte beide auf. Er hatte Recht, das sollten wir nicht. „Ok, Ok! Ich lass es ja.“, lachte ich, er lies mich wieder auf den Boden und wir gingen die Stufen hoch.

Kaum oben warf Sameth mich auf das Bett. „Hey! Was wird das?“, lachte ich belustigt, mir gefiel es richtig. Sameth setzte sich auf meine Beine. In seiner Hand, sein Fotoapparat. Allein von seiner Kraft her hätte er mich locker nehmen können, mein Körper sehnte sich nach seinen Berührungen. Hatte ich ja gerade gespürt wie erreg er war und er hatte dasselbe auch bei mir gespürt. „Ziehe deinen Pullover aus!“, befahl er und lächelte mich an. Seine Augen waren auch ganz glasig. Ich lächelte und zog mir den Pullover über den Kopf, ich hatte ihn noch nicht ganz drüber gezogen, schon drückte er auf den Auslöser. Ich ließ meine Arme über meinen Kopf und beobachtete Sameth. Er betrachtete das Bild und grinste mich wieder so verführerisch an. „Hier siehst du mal was ich sehe.“, lachte er und zeigte mir das Bild das er geschossen hatte. Ich wurde etwas rot um die Nase, man sah mich nur bis zu meiner Hüfte, es sah so aus als hätte ich keine Hose an. Ich sah unter meinem Pullover hervor und grinste… richtig verführerisch in die Kamera. „Du kannst dir vorstellen das ich mich gerade kaum noch beherrschen kann.“, säuselte er in mein Ohr, er drückte seinen Unterleib gegen meinen und ich keuchte auf. Oh ja… das spürte ich! „Meinst du mir geht’s besser?“, fragte ich knurrend und sah zu ihm auf, wieder dieses Grinsen. Er packte meinen Pullover und steckte ihn unter meinen Kopf.

„Ich kann es dir noch schwerer machen…“, lachte er und knöpfte sein Hemd auf, er ließ es offen von seinen Schultern Hängen und öffnete seien Hose, was hatte er den vor? Aber er hatte Recht, er macht es mir schwerer! Er beugte sich über mich, unsere Nasenspitzen berührten sich. „Ich würde dich gerne fressen!“, keuchte er in mein Gesicht, doch grinste er mich dann an. Eine Hand stützte er links von meinem Kopf ab, die andere fuhr über meinen Bauch zu meiern Hose. „Sameth~“, hauchte ich fragend und sah zu ihm auf. Doch verlies seien Hand meinen Bauch. Ich folgte ihr, sie fuhr in seine Hose, da stöhnte er mir ins Gesicht.  Das tat er nicht wirklich! Er bewegte sich etwas gegen mich, diese anzüglichen Bewegungen, sein Blick, sein Geruch, machten mich wahnsinnig. „Maximus!“, keuchte er mir ins Gesicht. Ich fing langsam auch an zu keuchen, mein Atem brannte in meinen Lungen. Locker löste ich mich von meinem Pullover und warf ihn weg, ich ließ auch meine Hände über meinen Bauch gleiten, öffnete meine Hose und fuhr nach, ich stöhnte auf. „Sameth!“, keuchte ich erregt. Ich bewegte mich gegen ihn. Wir hatten ja nicht direkt Sex miteinander, aber es kam der Sache verdammt nah und es war für den Moment genug! Unser Keuchen wurde zu stöhnen, Sameth küsste mich immer wieder, was mir das Atmen immer mehr erschwerte. Plötzlich fuhr meine zweite Hand in seine Hose. Hatte ich nun ganz die Kontrolle verloren? … Ja schon lange! Sameth stöhnte laut auf, als er meine Hand um seine Spürte, er war so kochend Heiß, genau wie ich. Mein Körper wurde immer heißer, Sameth küsste mich immer wilder, die ganze Welt um mich schien in einem Mixer zu sein, alles drehte sich schneller und schneller. Wir stöhne immer heftiger, ich winkelte leicht eines meiner Beine an, da spürte ich das zischen zwischen uns und ich bekam von Sameth eine geschossen, doch presste ich mich stärker an ihn. Ich spürte immer mehr Strom durch mich fließen, Sameth musste auch meine Hitze spüren. Ich spürte wie sein Glied unter meiner Hand pulsierte, wie mein Eigenes. Er drückte sich weiter runter mit seinem Unterleib, zwischen uns war kaum noch Platz. Wir Stöhnen in den Kuss als wir kamen. Sameth Zunge kämpfte mit meiner, auch wenn ich erschöpft war. Wir lösten uns und sahen uns in die Augen. Es gab nichts zu entschuldigen, es gab auch nichts zu sagen, sein lächeln reichte, er Küsste mich erneut und ich ließ seien Hand los, ich spürte das sie ganz verklebt war. Ich zog auch meine Hand aus meiner Hose. Sameth lachte und nahm meine Hand. Er führte sie zu seinem Mund und leckte darüber, ich lächelte auch und führte meine andere Hand auch zu meinem Mund und fing an sie abzulecken.

Prolog – Teil 3: Ticket in die Freiheit

Wir wachten erst auf als wir die Stimme einer Frau hörten. Maximus richte sich verschlafen auf und sah sich um. „Oh verdammt, das ist Madlen!“, fluchte er als er mich mit offenen Hemd und Hose sah. Er schnappte sich schnell seinen Pullover und zog ihn über. „Knöpf dein Hemd zu!“, fuhr er mich leise an und sprang aus dem Bett, doch hielt er sich den Kopf und lehnte sich an den Schrank. „Oh mein…“, fluchte er leise, er beugte sich nach vorne, da streckte eine junge Frau mit hellbraunen Haar ihren Kopf durch die Tür. „Hast du einen Kater, Schatz?“, lachte sie… Das war seine Frau?! Sie drehte ihren Kopf zu mir und fixierte mich mit diesen dunkel blauen Augen, kein Wunder hatte sich der Blonde in sie verliebt hatte. Sie sah aus wie ein verdammter Engel! „Du hast besucht da? Er sieht genauso fertig aus wie du!“, lachte sie. „Freut mich Sie kennen zu lernen…“, plapperte sie einfach weiter. „Sameth reicht.“, sagte ich leise auf Russisch, bemüht meinen Akzent zu unterdrücken. „Sameth… freut mich, ich bin Madlen, meinen Mann kennen Sie ja schon! Ich mach Frühstück, dein Engel erwartet dich schon.“, lachte sie und verschwand wider. „Das war deine Frau? Die Mafiabraut?!“, fragte ich verwundert als ich hörte wie die Tür zu fiel. „Ja…. Denk ich zumindest.“, sagte er auch verwirrt. „Sie ist sehr hübsch.“, lachte ich und stand auch auf. Maximus drehte sich zu mir und sah mich an als könnte er nicht glauben was er da hörte und sein Kopf war knallrot. „Sie sieht vielleicht aus wie ein Engel, aber ist des Teufel Zahnweh!“, stöhnte er und hielt sich immer noch den Kopf. „Alles ok?“, fragte ich, obwohl sich mein Kater auch nicht gerade zurückhielt. „Nein… nicht wirklich, meine Frau ist viel zu nett.“, lachte der Kleine. Mein Blick fiel auf den Boden, da sah ich das Polaroid neben dem Bett. Ich ging vorsichtig auf die Knie und hob es auf, dabei knitterte es in meiner Hosentasche. Als ich mich wieder aufgerichtet hatte griff ich hinein und zog eine ganze Handvoll von Fotos heraus. Sie waren alle von letztem Abend, ich versuchte mich zu erinnern, doch war alles recht grau, aber wir hatten Spaß, das sah man auf den Fotos. Auf fast allen Bildern war Maximus zu sehen, oder zumindest seine Konturen, einige waren ziemlich verwackelt. Stimmt Maximus hatte mir irgendwann die Kamera geklaut und auch ein paar Bilder von mir geschossen. Auf einem leicht verrauschten Bild küssten wir uns.  Das letzte Bild das ich in der Hand hatte war das vom Boden. Ich drehte es um… und musste schlucken. Mich sah ein halb Ausgezogener Maximus entgegen, sein Pullover gerade so überm Kopf, doch sein Blick… er wollte einen fressen, mit Haut und Haaren. Ob Maximus sich noch so sicher war was letzte Nacht passiert war? Ich sah zu ihm und leckte mir über die Lippen, bei dem Gedanken wie er meinen Namen gestöhnt hatte. „Da hab ich ja ein paar schöne Erinnerungen…“, lachte ich und sah zu dem Blonden rüber, er zog sich einen anderen Pullover über und eine neue Hose. Er drehte seinen Blick rüber zu mir, ich  zeigte ihm die Fotos, das letzte hielt ich zurück. Er wurde rot. „Das… das von letzter Nacht…“, fing er an, er wusste es also noch. „Mach damit was du willst, aber ich werde es immer als unsere gemeinsame Nacht abspeichern.“, lachte ich und zeigte ihm das Letzte Foto. Maximus kam auf mich zu und erschrak als er es sah. „Du bist ein schöner Mann…“, säuselte ich und beugte mich zu ihm. Doch nur wenige Millimeter von seinen Lippen entfernt sagte Maximus trocken: „Du hast es versprochen…“ – „Tut mir leid, das hab ich.“ Ich steckte die Bilder in meine Reisetasche, zog mich auch schnell um, schnappte mir meine Tasche und folgte ihm runter.

 

Ich biss mir unbemerkt auf die Lippen, das von letzter Nacht, seine Nähe, seine Stimme, sein Geruch, ich wollte das alles nicht vergessen… Ich wollte ihn noch mehr spüren! Sollte selbst nur diese nähe ein Fehler gewesen sein…

Ich öffnete die Haustür, da hörte ich schon seine kleinen Schritte, plötzlich rannte mich mein kleiner Engel um. „Hey mein Engel!“, lachte ich und hob ich auf meinen Arm. Erwidin lachte, schob seinen braunen Hut hoch und strahlte mich an. „Papa!“, lachte er und gab mir einen Schmatzer auf die Wange. „Guck mal, Engel, das ist Sameth ein Freund von mir.“, sagte ich und drehte mich zu dem Mann hinter mir. Erwidin sah ihn mit seinen großen dunkelblauen Augen an. Sameth lächelte ihn auch an, doch mein kleiner Schatz entschied sich lieber vor ihm Angst zu haben und drehte seinen Kopf weg. Sameth fing an zu lachen. „Sameth, das ist mein kleiner Engel Erwidin, mir scheint das er ein kleiner Angsthase ist!“, lachte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Plötzlich erhellte ein Blitz den Gang, mein Engel und ich schreckten beide auf, da lachte Sameth und zog das Bild heraus. „Das war wohl das letzte Bild, aber ich hab noch Filme.“, lachte er und gab es mir. Der Amerikaner hatte wirklich ein Talent einen Spontanen Moment aufzunehmen. Es sah aus wie ein glücklicher Vater mit seinem Sohn… Ich lächelte Sameth an, er erwiederte es, als wollte er sagen, dass ich hier her gehöre und nirgends sonst.  Ich gab das Bild meinem Sohn. „Gefällt es dir? Kennst du di zwei?“, lachte ich, mein Kleiner sah das Bild an und strahlte es und auch mich an.   

Wir betraten das Esszimmer, Madlen hatte wirklich das Frühstück gemacht, was hatte dieser Teufel vor? Ich ließ Erwidin wieder auf den Boden und er rannte zu seiner Mutter, ich betrachtete sie, doch mir kamen immer wieder die Bilder von Letzter Nacht in Erinnerung. Oh Gott ich glaub ich kann das nicht, mir wurde Übel. Mein Sohn gab seiner Mutter das Bild und lachte dabei süß. Madlen nahm es und sah es ganz verwundert an. Sie sah mich etwas verwundert an. Ich setzte mich an den Tisch, das drehen in meinem Kopf wurde immer schlimmer. „Das Bild ist wirklich schön.“, lachte sie… ehrlich, sie meinte das ernst, da lächelte sich mich liebevoll an… das war mir fast schon nicht geheuer. Ich sah mich kurz um, mein Schwiegerdrache war gar nicht da. „Wo ist denn deine Mutter?“, fragte ich verwundert. „Sie ist…“, fing sie an doch sah sie zu Sameth. „Freunde Besuchen!“, lachte sie leicht nervös. Ihre Mutter war Schulden eintreiben. Sie setzte sich zu uns und wir aßen, mir fiel es schwer das Brot runter zu würgen, Erwidin starrte immer noch geschockt zu Sameth. „Was starrst du denn so mein Schatz?“, fragte Madlen verwundert und folgte seinem Blick, da erstarrte sie als Sameth aufsah. „Sie haben ja hellgelbe Augen!“, platzte es aus ihr heraus. Sameth blick war göttlich, jetzt hätte ich gerne den Apperat, er sah total verstört aus. „Tut mir leid ich wollte nicht Unhöflich sein! Ich hab aber noch nie so eine Augenfarbe gesehen.“, lachte sie, Madlen war so verflucht höfflich, da stimmt doch was nicht. Sameth sah schnell weg. „Ich geh kurz vor die Türe, eine Rauchen!“, sagte er schnell nahm seine Tasse und Tasche und verschwand… er rauchte?

 

Ich hatte mich mit dem Kaffee nach draußen gesetzt, diese Eiseskälte von dieser Frau war ja nicht zum Aushalten! Die Frau war ja noch Schlimmer als Gloria… Ich seufzte, wie es wohl meinem Sohn gerade ging? Ich wechselte den Film meiner Kamera… stimmt ich hatte mir die Bilder die Maximus Kollegen geschossen hatten noch gar nicht angesehen... Ich trank weiter an meinem Kaffee, dicke Wolken Hingen im Himmel und versteckten die Sonne. … Dazu hatte ich auch noch heute Abend im Zug Zeit… Mir gefiel der Gedanke nicht ihn hier zu lassen.  

Ich Griff in die Tasche und holte den Angefangenen Brief heraus. Ich las ihn durch. Ich unterschrieb schnell und fing einen neuen an. Ich fing den Brief damit an das ich in Kasondra angekommen war… ich schrieb ihm auch von Maximus. Ich zog die Bilder raus, ich wollte eigentlich keines hergeben, vielleicht konnte ich nachher ja noch eins schießen. Ich schrieb ihm dass ich gerade in Khosta war. Sollte ich meinem Sohn schreiben was ich dachte? Er wusste schließlich das ich seien Mutter nicht geliebt hatte, aber ihm zu erklären das ich mich eigentlich mehr zu meinem eigenen Geschlecht angezogen fühle? Lieber nicht. 

Da ging hinter mir die Tür auf. „Dachte ich es mir doch das du nicht rauchst.“, lachte Maximus Stimme, doch sie klang ganz rau. Ich sah zu ihm, er setzte sich neben mich auf die Treppe, ich schloss den Block und ließ ihn wieder in meiner Tasche verschwinden. Er sah gekränkt aus, seinen Sohn drückte er an sich. Der Kleine starrte stumm vor sich auf den Boden, sein Engel hatte den Hut bis zur Nasenspitze runter gezogen. „Ist was passiert?“, fragte ich leise. „Nein… nicht wirklich.“, sagte er ruhig und drehte seinen Kopf weg. Das war so gelogen. „Madlen möchte das du gehst… und sie hat recht, es wäre besser für dich,… zu gehen bevor meine Schwiegermutter wiederkommt.“, sagte er ganz erstickt. Ich wand meinen Blick ab, richtete ihn auf den Kiesboden. „Merkwürdig, sie scheint dich aber zu mögen… Ich glaub sie will nur nicht dass du in meiner Nähe bist.“, sagte der Blonde betrübt.

Ich stand auf, zog dabei meinen Fotoapparat aus der Tasche. Ich ging ein paar Schritte weg. „Würdest du mir einen Wunsch erfüllen… wenn du kannst?“, fragte ich und starrte auf das Gerät in meiner Hand. „Was denn?“, fragte er leise. Ich sah über meine Schulter, Maximus sah zu mir, nun drehte ich mich ganz zu ihm. „Ich wünsche mir… das du wieder so wirst wie zu der Zeit als wir uns nicht kannten.“, sagte ich und sah auf, Maximus lachte, ich drückte ab. „Was ist das den für ein Wunsch?“, fragte er belustigt, doch lachte ich nicht. Ich nahm das Bild und wartete bis es entwickelt war. Ich sah es an, ich konnte Maximus schönes lachen sehen, dass ich auch in der Bar gesehen hatte, doch vermisste seit seine Frau wieder da war. Sein Sohn sah ihn ganz verwirrt an. Ich ging langsam auf ihn zu. „Deine Kollegen haben gesagt das du zurückhalten wärst, der Schweigsame…“, fing ich an und gab ihm das Bild. „… aber ich durfte eine andere Seite von dir kennenlernen… eine Seite die ich ganz alleine für mich gerne hätte.“, sprach ich weiter und sah auf ihn herab. Der Blonde starrte sprachlos auf das Foto, sein Sohn sprang ohne große Gegenwehr auf, er schien es nicht mal zu merken. Als ich so dicht vor ihm stand und er sein Gesicht nicht von mir wegdrehte, konnte ich sehen das eine Wange leicht gerötet war… mein Herz zuckte kurz zusammen… seine Frau schlug ihn. Er starrte weiter auf das Foto, doch irgendwas schien nicht zu stimmen. „Ich…“, fing er zittrig an. „Ich werde dich vermissen, doch du musst nun gehen. Wirklich… bevor dir etwas passiert…“, sagte er und wurde immer leiser, doch sah er nicht auf. Meine Wut gegen seine Frau, seiner Schwiegermutter und vor allem auch gerade gegen ihn stieg immer mehr, doch Biss ich mir auf die Lippen und schluckte den Gefühlklos runter. Ich wollte nicht dass wir uns streiten, wenn ich schon für immer gehen muss. Ich beugte mich zu ihm runter, nahm sein Gesicht und zwang ihn mir in die Augen zu sehen. Doch was ich sah lies mein Herz immer mehr brechen, in seinen schönen Augen hatten sich Tränen gesammelt. Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf die gerötete Wange und beugte mich zu seinem Ohr vor und flüsterte: „Ich werde heute Abend erst den letzten Zug nehmen, egal wohin. Ich würde mich freuen wenn ich dich noch ein letztes Mal sehen könnte oder…“, doch brachte ich den Rest nicht über meine Lippen. Ich ließ ihn los, drehte mich um ohne ihm nochmal in die Augen zu sehen, ich hätte seinem Blick nicht standhalten können. Ich nahm meine Tasche und warf sie über meine Schulter. Ich biss mir auf die Lippen, meine Augen brannten, doch bevor meine Stimme versagen konnte sagte ich noch laut: „Danke für die Unterkunft.“

 

Sameth zog die Tür hinter sich zu, da knallte ein Teller neben mir an die Wand und zersprang. Madlens Blick hatte sich verfinstert und sie sah mich wütend an. „Seit wann schleppst du irgendwelche Typen an? Das dir so was in den Sinn kommt!“, brüllte mein Drache. „Oh, ja, da bring ich einmal einen bekannten mit und schon bricht die Welt zusammen, ich bin dein Mann und nicht dein verfluchter Diener! Du bringst doch auch ständig Typen mit! Hätte Erwidin nicht meine Haarfarbe und würde mir so verflucht ähnlich sehen, würde ich fast schon sagen er ist nicht mein Sohn!“, brüllte ich sauer, sprang auf, doch schlug ich mir die Hand auf den Mund, der Kleine konnte wirklich nichts für meine Situation. Ich sah zu meinem Jungen, er starrte auf seine Füße und schien fast zu weinen. „Mir wäre es auch lieber, wenn dein Bruder der Vater von ihm wäre, aber du hast ihn ja umgebracht!“, brüllte sie, ich zuckte zusammen und erstarrte. Sie wusste wie sie mich zum Schweigen brachte, doch kochte in mir eine unglaubliche Wut hoch. „Ich will dass dein Freund verschwindet! Sofort.“, befahl sie wieder einmal… ich sah auf den Küchentresen, dort lag das Bild von Erwidin und mir… ich soll hier her gehören? Das ich nicht lache! „Nein! Sameth bleibt hier!“, brüllte ich plötzlich zurück, nun war es meine Frau sie zusammenzuckte, ich fixierte sie. „Wie bitte?“, fragte sie fast schon lachend und stand auch auf. Sie kam auf mich zu, ihr selbstsicherer Gang konnte einem schon wieder Angst einjagen, doch ich wollte standhaft bleiben. „Wie war das?“, fragte sie mit ihrer unterkühlten Stimme. „Ich habe Nein…“, plötzlich durchzog ein brennen von meiner Wange aus mich. Meine Frau hatte mir eine Ohrfeige verpasst. Ich griff schon nach dem Teller neben mir. „Denk daran, dass ich nur ein Wort sagen muss und deine Familie in Anapa verschwindet ganz plötzlich.“, lachte sie, ich ließ den Teller fallen, jetzt hatte sie mich wieder. „Also… ich frage dich nochmal: Wie war das?“, fragte sie mit betonter härte. „Ich werde es ihm sagen…“, sagte ich schweren Herzen und sah auf den Boden. Erwiden tapste vor mich, seinen Hut wieder tief ins Gesicht gezogen. Ich musste lachen, seit mein Vater ihm das Ding Geschenkt hatte, trug er es fast jeden Tag und zog immer die Mütze fast bis zum Kinn runter wenn es zu laut wurde. Ich nahm meinen Engel wieder auf den Arm und verließ den Raum.

Ich blieb aber auf dem Flur stehen, meine Wange brannte immer noch. „Tut mir leid Engelchen, ich bin kein starker Mann, ich hoff du kannst mal besser auf deine Familie aufpassen.“, sagte ich leise und küsste seinen Hut dort wo eigentlich seine Stirn wäre.

Ich drückte die Tür nach Außen und sah Sameth auf der Treppe sitzen, nicht rauchend. „Dachte ich es mir doch das du nicht rauchst.“, lachte ich, ich wollte mir nichts anmerken lassen. Ich setzte mich so neben Sameth das er meine Wange nicht sehen konnte.  Ich starrte nur auf den Kopf meines Engels. Er hatte einen Versager als Vater. „Ist was passiert?“, riss mich seine warme Stimme aus den Gedanken. „Nein… nicht wirklich.“, sagte ich, versuchte ruhig und gelassen zu klingen, drehte dabei meine Kopf weg, ich hatte echt Angst das mir noch die Tränen kamen, ich musste ihn wegjagen, so schnell ich konnte. „Madlen möchte das du gehst… und sie hat recht, es wäre besser für dich,… zu gehen bevor meine Schwiegermutter wiederkommt.“, sagte ich, doch klang meine Stimme ganz erstick, mein Herz klopfte auch wie verrückt, mein Sohn musste sich wohl schon wundern was los war. „Merkwürdig, sie scheint dich aber zu mögen… Ich glaub sie will nur nicht dass du in meiner Nähe bist.“, sagte ich betrüb, sie hatte wirklich so gewirkt als wäre Sameth ihr egal… wäre er einer ihrer Freunde…

Sameth stand auf und ging ein paar Schritte von mir weg. Ich hörte nur das Knistern des Kieses unter seinen Füßen. „Würdest du mir einen Wunsch erfüllen… wenn du kannst?“, fragte er, ich sah verwirrt auf, der Größere starrte vor sich hin. „Was denn?“, fragte ich verwundert, meine Stimme war immer noch ganz leise. Sameth drehte sich zu mir um, in seiner Hand war sein Apparat. . „Ich wünsche mir… das du wieder so wirst wie zu der Zeit als wir uns nicht kannten.“, sprach er weiter, ich musste unwillkürlich lachen, da drückte er ab. Ein Blitz erhellte den Hof, doch störte es mich nicht weiter. Nur Erinnerung die er mitnehmen konnte und ich durfte nichts haben, nur das was in meinem Kopf war und die fast schon verblassten Küsse. „Was ist das den für ein Wunsch?“, fragte ich lachend, doch schwieg Sameth. Er nahm das Bild und starrte es an, da machte er die paar Schritte wieder auf mich zu. „Deine Kollegen haben gesagt das du zurückhalten wärst, der Schweigsame…“, fing er an als er vor mir stand, gab er mir das Bild. „… aber ich durfte eine andere Seite von dir kennenlernen… eine Seite die ich ganz alleine für mich gerne hätte.“, sprach er kühl weiter, ich starrte auf das Foto. Ich erschrak. Das war nicht ich… das konnte ich gar nicht sein. Das war ich einfach nicht! Diese Person auf dem Foto schien so glücklich zu sein. Er gehörte hier her… nicht ich! Dieser fremde Mann, der genau vor meinem Haus saß, er schien glücklich zu sein, aber warum. Ich wollte er sein. „Ich…“, fing ich mit zittriger Stimme an, das wird jetzt weh tun, uns beiden. „Ich werde dich vermissen, doch du musst nun gehen. Wirklich… bevor dir etwas passiert…“, sprach ich leise weiter, doch sah ich nicht auf, ich wollte nicht wissen was mein Drache mit ihm vorhatte, wenn er nicht geht. Meine Sicht verschwamm. Doch Sameth schwieg, für mich eine Ewigkeit. Er legte seien Hand um mein Kinn und drückte es hoch, nun sah ich in seine Augen, auch verschwommen, sah ich das er verletzt war. Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange… ein Ab…schieds…kuss? „Ich werde heute Abend erst den letzten Zug nehmen, egal wohin. Ich würde mich freuen wenn ich dich noch ein letztes Mal sehen könnte oder…“, flüsterte er, doch brach er einfach ab. Oder was? Sameth lies mich los, er ging weg ohne mir nochmal in die Augen zu sehen. Oder was? Bitte sag es doch! Meine Kehle war zugeschnürt. Er dankte mir noch für die Unterkunft und war vom Hof verschwunden.

Ich starrte ihm lange nach. „Sameth?“, fragte ich leise, „… bitte nimm mich mit!“, flehte ich flüsternd und lies meinen Kopf auf meine Knie fallen. Ich hielt meine Tränen nicht zurück, sie brannten auf meinen Wangen. Das konnte ich einfach nicht glauben. Was hatte ich getan?! Ich wischte mir die Tränen weg, Madlen wird sich schon fragen was ich so lange brauch. Ich sah mir nochmal das Bild an, Sam… nein ich durfte nicht mehr an ihn denken. Ich steckte es in meine Hose. Da merkte ich erst dass mein Sohn nicht mehr auf meinem Schoß saß sondern auf dem Hof mit seinem Ball spielte. „Engelchen, komm her.“, sagte ich etwas lauter. Erwidin sah auf, strahlte mich an und kam auf mich zu gerannt. Er sprang mir wieder um den Hals und wir gingen wieder in das Haus.

Kaum betrat ich die Küche, rannte Madlen an mir vorbei, die Treppe hoch. Was hatte sie den? „Sei mal brav und spiel etwas ja? Ich schau mal schnell nach Mama.“, sagte ich zu Erwidin und er nickte eifrig. Ich ging die Treppe hoch, da hörte ich schon dass sich meine Frau übergab. Ich öffnete leicht die Tür und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. „Alles ok Schatz?“, fragte ich ruhig. „Hört sich das gut an?“, brüllte sie sauer, doch würgte sie wieder. „Nein, das weiß ich selber.“, knurrte ich zurück, doch wollte ich sie nicht anschreien. „Warst du schon beim Arzt?“, fragte ich etwas besorgt. Schweigen. Ein einfach Ja oder Nein würde doch reichen… doch sie schwieg. „Geh schon mal ins Schlafzimmer, ich komm gleich nach, ich muss mit dir reden.“, sagte sie ganz ruhig, aus meinem Gesicht musste alle Farbe verschwinden, mein Herz setzte kurz aus, ich schlug meinen Kopf gegen die Tür hinter mir oh bitte Gott, wenn es dich gibt, bitte nicht!

Ich schloss die Tür  und ging zu unserem Schlafzimmer in dem sie meistens alleine Schlief. Ich setzte mich auf das Bett und betete. Sie durfte nicht Schwanger sein. Das würde ich nicht verkraften, ich liebte meinen Sohn und ich würde auch mein zweites Kind lieben, aber in mir war alles aufgewühlt und ich wollte gerade eh nur davonrennen. Wir beide waren schon seit Beginn unserer Ehe verstritten, mein Kleiner Engel war das ein zigste hier was mich bei verstand hielt, ich fühlte mich Isoliert, hatte schon seit zwei Jahren nicht mehr mit meiner Familie in Anapa gesprochen.

Da kam sie auch rein und schloss hinter sich die Tür. Langsam kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich, ich sah sie länger an, musterte sie, sie war das genaue Gegenteil von Sameth. Ihr feines halblanges hellbraunes Haar, im Vergleich sein kurzes kräftiges, rot schimmerndes braunes. Ihre starken, dominanten, kalten dunkelblauen Augen, dieselben wie unser Sohn sie hatte und seine ebenso starken, warmen hellgelbe Augen, ich drehte meinen Kopf weg, meine Gedanken konnten nicht gesund sein, ich wollte ihn vergessen… doch konnte ich es wohl nicht. Wir schwiegen, keiner wollte das Gespräch eröffnen. „Ich bin Schwanger…“, mein Herz setzte kurz aus. „… in der dritten oder vierten Woche.", sprach sie ruhig weiter. Eigentlich wollte ich mich freuen, mochte ich Kinder doch sehr, aber für mich brach gerade einfach eine Welt zusammen. Tapfer schluckte ich die Tatsache und lächelte sie an, sie sollte es nicht bemerkten das mein Kopf gerade auf reisen war. „Das ist doch schön.“, sagte ich ruhig, doch bebte meine Stimmte, ging es nicht noch auffälliger?! Plötzlich knallte es. Ich landete unsanft auf dem Boden, mein Auge pulsierte, ich setzte mich stöhnend auf und sah zu meiner Frau auf.  „Du bist ein Taugenichts! Ohne mich könntest du unsere Familie doch nicht einmal ernähren und du dankst es mir indem du einem Typen nachhängst!?“, brüllte sie wütend. Ich war ein schlechter Lügner, da sag ich lieber nichts, genau wie jetzt und Madlen wusste das ich nur schwieg wenn ich eigentlich lügen müsste. „Wusste ich es doch!“, brüllte sie sauer, plötzlich trat sie mich in den Magen. Ich ging keuchend wieder auf den Boden. Warum wehre ich mich nicht? Meine Hand war schon wieder glühend heiß, doch riss ich mich zusammen. Wenn die Cold Flames wussten was ich kann… würden sie mich wohl nie wieder gehen lassen und ich müsste wirklich für sie Arbeiten, noch stand es mir frei mein Geld ehrlich zu verdienen. Ich sah auf den Boden und schloss die Augen, da musste ich halt durch. Da gab sie mir noch einen tritt, ich stöhnte wieder auf, ich war doch nur der Box sack für ihr verfluchtes Leben. Es dauerte ewig bis sie aufhörte, ich steckte alle Tritte ein. Ich atmete schwer, meine Rippen schmerzten. Mir kam fast alles wieder hoch, meine Lippe war aufgeplatzt. „Du bist ein verfluchter Mörder!“, brüllte sie, ich schreckte auf, wieder ein Tritt, doch spürte ich kurz nicht. „Schön, dann passen wir zumindest in der Hinsicht zusammen, wir sind beide Mörder und hassen uns! Beste Vorrausetzungen für eine Familie!“, hustete ich und stand auf und fixierte sie. Der Drache zuckte zusammen, war sie es wohl nicht gewohnt dass ich doch so etwas wie Selbstbewusstsein haben konnte. Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Schlafzimmer.

Ich ging schnell durch den Flur, ich wollte alles hinter mir lassen, ich schmeckte das Blut auf meiner Lippe. Ich strich darüber, in mir stieg ein Kribbeln hoch, mir kamen alle Küsse von Sameth hoch. Ich soll ihn doch vergessen. Da sah ich Erwidin auf der Treppe sitzen, er hatte seinen viel zu großen Hut bis zur Nasenspitzte runter gezogen, ob er verstand was er da gehört hatte? Ich strich über seinen Kopf, für ihn würde ich alles in Kauf nehmen, doch war mein Körper schon ziemlich an seinen Grenzen angekommen. „Hello my Angel.“, sagte ich mit brüchiger Stimme und ging die Stufen runter.

Ich verschwand wieder in der Garage, wie jedes Mal  wenn wir Stritten, ich lehnte mich an die Tür, Gott ich bin doch so dumm! Ich musste es mir eingestehen, ich hatte die Schläge nicht für meinen Engel eingesteckt, sondern auch für Sameth. Ich seufzte… Sameth… Mir kamen wieder seine auffälligen Augen in den Sinn, seine tiefe Stimme, seine warme Hand… Ich starrte auf meine Füße, mir kamen wieder die Tränen. „Es tut mir leid Sameth…“, sagte ich mit deutlich rauer Stimme und stieß mich ab, ging vorsichtig auf die Treppe zu. „… aber ich liebe dich…“ Ich blieb abrupt stehen. Was? Mein Herz begann immer schneller zu klopfen. Meine Finger fuhren über meine aufgeplatzte Lippe. „Ich liebe dich Sameth…“, sagte ich nochmal leise vor mich hin. Wieder rannten die Tränen über meine Wangen, dafür all die Schmerzen, all der Mut! Ich hab mich einfach in diesen Mann verliebt! Ich ging langsam die Treppe hoch, meine Tränen brannten, vor allem an meinem Linken Augen. Ich hatte ihn verletzt, vertrieben, belogen und wohl auch für immer verloren.

Ich sah mich um, da sah ich seinen Hut der immer noch auf dem Boden lag, mein Blick fiel auf das Bett, bei dem Gedanken was letzte Nacht passiert war seufzte ich wollig. Wie gerne würde ich es noch mal spüren, dieses Kribbeln, seine Lippen, seine Haut, seien Stimme so nah an meinem Ohr, allein bei dem Gedanke wurde mir wieder heiß. Erst jetzt registrierte ich dass er seinen Hut hier vergessen hatte.

Mein Blick wanderte weiter über den Boden und viel auf eine alte Stumpfe Axt. Ich hob sie auf und roch gleich das verkohlte Holz in meinen Händen, ich hatte mich nicht mehr im Griff, meine Gefühle übernahmen die Kontrolle über meine Kräfte. Ich drehte es in meine Hand und setzte mich auf, mein leicht gerötetes Gesicht mit dem blauen Augen spiegelte sich im Kopf der Axt, ich strich über die Klinge, sie war nicht mehr so scharf wie einmal. Ich nahm es in beide Hände und holte aus. Vor meinen Augen erschien das Bild von vor knapp drei Jahren, als ich das erste Mal Madlen geküsst hatte, ich schlug zu und teilte es und auch das Bett in zwei Hälften. Ich stand auf und schlug nochmal darauf ein. Jedes Mal erschien eine andere Erinnerung, jedes Mal brannte es in meinen Wunden, nicht nur in denen die sie mir Körperlich zugefügt hatte. Damals hatte ich sie doch geliebt! Sie hatte mich doch auch mal geliebt oder?

Das Bett war nur noch Trümmer, überall auf dem Boden lag die Füllung der Matratze und die Federn. Ich starrte auf den Trümmerhaufen, ich atmete schwer, ich weinte immer noch. Ich wollte nicht mehr! Egal wie sehr ich meine Kinder auch lieben würde, mein Herz würde diese Schmerzen nicht aushalten, mein Körper wahrscheinlich auch nicht. Ich sah auf den Boden, Sameth Hut war voller Splitter und Füllmaterial. Sameth… es tut mir leid, ich hätte dir nachlaufen sollen, ich hätte stärker sein sollen. „Ich werde heute Abend erst den letzten Zug nehmen, egal wohin. Ich würde mich freuen wenn ich dich noch ein letztes Mal sehen könnte oder…“ – „Oder was? Was hast du nur gemeint?“, fragte ich ganz erstickt. Ich sank auf die Knie, landete auf einen größeren heilen Teil der Matratze. Meine Hand fuhr über die Bettdecke, sie war ganz verzogen und kaputt. Mein Blick war immer noch auf seinen Hut gerichtet. Das war alles was von ihm übrig war? Sein Hut und diese verblassten Erinnerungen? Mehr durfte ich nicht haben? Ich warf ihn auf meine Tasche die ich mitgebracht hatte. Da spürte ich etwas unter der Decke, sie warf sich stark auf. Ich drehte meinen Blick hin und zog die Decke weg. Ich starrte es lange an, es war Sameths Jackett… Ich nahm es in meine Hand und drückte es an mich, es roch so intensive nach ihm… ich lies mich auf die Matratze fallen… als würde er genau neben mir liegen. Das wollte ich auch, keine Erinnerung, nichts was verblasst, ich wollte Ihn. Ich wollte bei Sameth sein! „Oder… du kommst mit mir.“, flüsterte ich seinen Satz zu ende.  Ich warf auch sein Jackett zu meiner Tasche und starrte sie an. Ich muss sie nur nehmen. Ich hob wieder die Axt auf und ich holte erneut aus und schlug auf den kleinen Schrank ein, in dem meine Klamotten waren, alle schönen Momente mit ihr zerstörte ich, ich wollte sie vergessen, da erschien ein Bild von Erwidin vor meine Auge, ich stoppte in der Bewegung, mein kleiner Engel… ihn wollte ich nicht zerstören, ihn nicht verlassen, da erschien neben ihm ein kleines Mädchen, sie hatte Madlens Haare und meine Augen. Ich zitterte, das konnte nicht wahr sein, mein Herz schlug langsam wieder, es tat immer mehr weh, ich zitterte mit jeder Sekunde mehr, da schlug ich zu.

„Papa?“, hörte ich eine leise, verängstigte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, da stand Erwiden, er krallte sich in seinen Hut und versteckte sich darunter ... ich ließ die Axt stecken und lies sie los. „Papa aua?“, fragte er verwirrt, wohl weil er meine Tränen sah. Ich schüttelte den Kopf. „Deinem Papa geht es nur nicht so gut.“, sagte ich leise und setzte mich auf den Boden. Erwidin kam auf mich zu und zog seinen Hut runter, da streckt er ihn mir entgegen. Ich lachte leise, mein Engel war so süß. Ich nahm ihn uns setzte ihn auf, zog ihn auch über meine Augen, so wie er es immer machte, ich zog ihn zu mir und drückte ihn an mich. Ihn zu verlassen wird so schwer werden. „Du Erwidin… dein Papa muss weg gehen.“, sagte ich leise, ganz erstickt, meine Tränen machten es mir nicht nur schwer zu sehen sondern auch noch zu sprechen. „Papa weg?“, fragte er noch verwirrter, sah dabei zu mir hoch, mit seinen großen schönen Augen, ich nickte nur. In seinen Augen sammelten sich ein paar Tränen, er fing gleich an zu weinen. Ich griff an mein Ohrläppchen  und zog die Ohrringe heraus, zwei kleine blauweiße Steine. Ich legte sie in seine kleinen Hände und schob den Hut hoch. „Ich behalt deinen Hut und du die Ohrringe meines Bruders, sie sind mein größter Schatz, also pass gut darauf auf und gebe sie irgendwann deinen Kinder.“, sagte ich ganz erstickt, mein Herz schlug wieder normal doch schmerzte es so sehr. Ich fuhr durch seine Haare, ich beugte mich zu ihm vor und Küsste seine Stirn. Ich drückte meinen Engel an mich. „Erwidin, verspricht du mir was?“, fragte ich leise, löste mich von ihm und sah ihm in die dunkelblauen Augen, er nickte nur langsam, drückte dabei seine kleine Faust. „Werde stark, stärker wie ich und beschütze deine Familie, ich kann es nicht!“, sagte ich leise und stand auf. Ich nahm meine Tasche und Sameths Hut, sein Jackett zog ich über und ging zur Treppe. „Pass auf dich, deine Mama und deine kleine Schwester auf.“, sagte ich leise zu ihm, mein Sohn nickte nur und drückte die Ohrringe an sich. „Mach ich Papa, versprochen.“, sagte er etwas entkräftet, doch lächelte er mich an, trotz seines alter, verstand er das ich so schnell nicht wieder kommen würde. Er war jetzt schon mutiger wie ich. Ich drehte mich weg und verließ die Garage.

Es war schon recht dunkel, wie lange hatten wir uns gestritten, wie lange hatte ich randaliert? Mein Blick fiel auf die Kirche, es war auch schon ziemlich spät, der letzte Zug würde bald fahren! Ich musste mich beeilen!

 

Ich ging immer weiter vom Hof weg. Am liebsten würde ich umdrehen und ihn mitziehen, doch er musste selber wissen ob er das wollte und so wie er sich angehört hatte, würde ich ihn nie wieder sehen. Ich sah an der kleinen Kirch hoch, sie wirkte etwas verfallen. Ich ging weiter, Maximus wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, immer wieder kämpfte ich mit dem Verlangen zurück zu gehen. Ich hatte keine Lust die Stad anzusehen, ich lief an der Bar vorbei, wieder sah ich den Kleinen. Ihn und sein schönes lachen. Ich setzte mich auf eine Bank und zog die Briefe für meinen Sohn heraus, ich wusste wie schwer es war sein Kind zu verlassen, die Frau war kein Problem, aber das Kind? Ich steckte die Briefe in einen Umschlag, klebte eine Briefmarke darauf und warf sie in den Briefkasten, selbst das Schreiben und das Fotografieren war mir vergangen. Ich sah auf den Boden, mein Herz war so schwer wie mein Kopf, da bemerkte ich die Ecke unter dem Briefkasten. Ich beugte mich langsam runter und hob es auf, es war ein Foto. Ich drehte es um, da sah ich Maximus und mich, er gab mir einen Kuss auf die Wange, dabei lächelte er ganz warm. Ich hingegen sah nur geschockt in die Linse. Ich musste lachen, das war letzte Nacht hier gewesen. Ich steckte das Foto ein und ging Richtung Bahnhof.

Ich sah auf den Fahrplan, es war kaum was los hier. Der letzte Zug würde erst in ein paar Stunden Fahren, nach Anapa, Ich zog meine Karte raus und suchte die Stadt, das passte, ich wollte eh Richtung Griechenland, einen alten Freund besuchen. Dann wäre das nächste Land die Ukraine, was auch zu Russland gehörte. Ich löste zwei Tickets, auch wenn ich eines davon in den Müll werfen konnte, so wollte ich doch hoffen dass mich der Kleine verstanden hatte… Ich setzte mich auf eine Bank und versuchte meine Gedanken auf ein Buch zu konzentrieren, doch schweifte ich immer wieder ab, seine gerötete Wange… ob es ``bloß´´ dabei blieb, oder ob sie ihn auch schlimmer schlug… Ein Merkwürdiger Gedanke, den ich verfolgte. Ein Mann der von seiner Frau geschlagen wurde, gut bei seiner Frau handelte es sich ja auch um einen Kopf der Mafia. Ich vergrub mein Gesicht wieder in meinem Buch. Ich wünschte er wäre gleich mitgekommen, dann müsste ich mich jetzt nicht so grämen, es hatte unheimlich wehgetan, ihn so verletzt zu sehen und zu wissen ich konnte nichts tun. Stundenlang starrte ich auf die Seiten meines Buches, doch las ich kein Zeile, kein Wort.

Ich zuckte zusammen als der Letzte Zug ausgerufen wurde, hatte ich so lange vor mich hingeträumt? Maximus war immer noch nicht da, er würde auch nicht kommen. Ich sollte den Gedanken endlich akzeptieren und wieder nach vorne sehen so wie ich es immer tat. Auch wenn mein Herz dabei Brach, ich stand auf und ging zu den Gleisen.

Draußen wehte ein eiskalter Wind. Mein Jackett… Ich hatte es auf dem Dachboden der Garage vergessen. Mir fiel wieder ein wie wir zusammen am Bahnhof standen, sein Körper war so schön warm, da fuhr die Lock ein, der schwerer Rauch hüllte kurz alles ein. Die Türen öffneten sich und viele Menschen stiegen aus, dann stiegen alle anderen ein, ich warte noch. „Sir wollen Sie mitfahren?“, wurde ich angesprochen, ich zuckte kurz zusammen. „Verzeiht ich war in Gedanken.“, sagte ich auf Russisch mit gespielten Akzent, er grinste etwas und stieg schon ein Abteil weiter vorne ein. Ich setzte einen Fuß in die Tür. „Mach es gut Maximus und pass…“ – „SAMETH!“, brüllte eine Stimme durch die Bahnhofhalle, es war bis auf die Schienen zu hören. Die Tür wurde aufgestoßen, da Stand Maximus auf dem Gleis, er hatte eine Tasche dabei und hielt meinen Hut in der Hand, um seine Schultern lag mein Jackett. Er rannte auf mich zu und stieß mich in den Zug. Seine Arme legte sich um meine Hüften und wir donnerten auf den Boden. Er atmete heftig, sein Kopf, den er gegen meine Brust drückte glühte regelrecht, war er gerannt? Die Tür schloss sich, ein Pfeifen drang an unsere Ohren und wir setzten uns in Bewegung. Er krallte sich mehr in meine Kleidung, ich starrte ihn immer noch unglaubwürdig an, das bildete ich mir doch nur ein! „Tut mir leid dass ich fast zu spät war.“, sagte er schwer atmend. Nein… er war wirklich hier! Ich lachte erleichtert und legte nun auch meine Arme um seine Schultern, ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet ihn nochmal in meinen Armen zu haben. „Du hast es ja noch geschafft.“, sagte ich leise und strich durch seine Haare ich drückte ihn etwas weg um mich zu vergewissern das ich doch nicht sponn. Er trug den Hut seines Sohnes, er passte zumindest ihm, ich schob ihn hoch, doch da sah ich sein blaues Auge, ich schreckt zurück, die Frau hatte scheinbar eine saftige rechte. Ich strich die Kappe von seinem Kopf runter und fuhr über sein Gesicht, seine Wange war auch leicht geschwollen, der Streit war wohl später nochmal eskaliert. Ich bemerkte auch das Blut an seiner Lippe, sie sah aus als wäre sie leicht aufgeplatzt. Ich fragte nicht nach, wichtig war nur das er hier bei mir war und er diesen Drachen hinter sich gelassen hatte. Ich hielt immer noch sein Gesicht in meinen Händen, er versucht trotz des Auge mich anzulächeln, ich tat es einfach. Langsam beugte ich mich vor, der Kleine schloss etwas die Augen, ich tat es ihm gleich und berührte seine Lippen. Mich durchzog ein wolliges Kribbeln, es fühlte sich an wie der erste Kuss. Maximus erwiderte ihn und drückte sich näher an mich, ich gab einfach nach. Als wir uns lösten hatte Maximus immer noch kurz seine Augen geschlossen, er öffnete sie nur langsam, da lächelte er mich an. Mein Herz wärmte sich auf, ich küsste ihn nochmal, Maximus ließ sich darauf ein und öffnete seine Lippen. Der Kleine legte seine Hände auf meine, entfernte sie etwas und hielt sie fest. Wir lösten uns wieder und lachten leise. „Ich… ich hab gar keine Fahrkarte.“, sagte er zittrig, ich lachte nochmal, löste eine Hand und griff in meine Tasche. Ich reichte ihm sein Ticket bis zur Endstation. Maximus lachte und küsste das Ticket. „Und wohin  geht es?“, fragte er neugierig. Ich lächelte und sagte: „In unsere Freiheit.“   

 

Kap. 1 – Teil 1: Asche und Scherben

Wir saßen in einem kleinen abschotteten Abteil, wir hatten die Vorhänge zugezogen. Der Größere saß hinter mir, die Schuhe hatten wir ausgezogen und die Füße auf dem Sitz. Unsere Hüte lagen auf unseren Taschen die wir achtlos auf den Boden geworfen hatten. Sameth hatte seien Arme um meine Schultern gelegt und döste ruhig vor sich hin. Ich sah zu ihm auf und lächelte. Er war sich vielleicht nicht mal im Klaren was er getan hatte. Seit ich Madlen geheiratet hatte, fühlte ich mich unwohl und hatte gehofft das wir länger auf der Baustelle belieben, nur für meinen Engel bin ich zurückgekommen. Ich sah wieder zwischen meine Finger, Anapa stand ganz kleine auf dem Ticket. Ich hätte eh herkommen müssen, ich musste meine Eltern warnen, sie mussten so schnell es geht von dort verschwinden. Ich fuhr etwas über seine Hand, Sameth zuckte zusammen. Ich sah auf, er öffnete seine Augen. „Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken.“, sagte ich leise, sah wieder weg und versteckte mich etwas unter seinen Armen.  Ich hörte wie er leise lachte und spürte wie er durch meine Haare strich. „Sameth… Ich muss was in Anapa erledigen, ist es OK wenn wir dort eine Nacht verbringen?“, fragte ich leise. „Klar… was muss du denn machen?“, fragte er ruhig, mein Herz Klopfte lauter. „Ich muss meinen Eltern sagen dass sie verschwinden müssen, sonst werden sie von den Cold Flames getötet, wenn Madlen herausfindet das ich abgehauen bin.“, sagte ich leise, jetzt hatte ich es auch wirklich gesagt. Ich war Durchgebrannt, mit einem Mann den ich kaum drei Tage kannte. Ich hatte alles aufgegeben, doch vor allem hatte ich meine Sohn und mein zweites ungeborenes Kind im Stich gelassen. Plötzlich wurde Sameth Umarmung kräftiger. „Bitte, bereue es nicht! Ich weiß wie schwer es ist seien Familie zu verlassen, aber glaub mir, es ist besser so!“, flüsterte er in mein Ohr. „Wie meinst du das?“, fragte ich ganz verwirrt. „Ich habe auch meine Familie verlassen, es war besser so, es wäre nicht gut gegangen.“, sagte er leise, ich spürte wie mein Zittern stärker wurde. Seine… Familie? Hatte er auch ein Kind? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen, mein Blick flog auf seine Hand, er hatte weder einen Ring, noch einen Abdruck von einem. Ich ließ es auf sich beruhen, er würde mir bestimmt alles sagen wenn er es wollte… Ich drehte meinen Kopf zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Sameth griff nach seiner Tasche, warf sie etwas unsanft sie auf meinen Bauch und holte eine ganze Ladung an Bilder heraus… da erkannte ich das Bild aus der Bar mit meinen Kollegen. „Ich hab mir noch gar nicht die Zeit genommen sie anzuschauen. Er gab es mir, wir saßen alle um Sameth und kippten unseren Wodka in sein Glas, sein Blick war wirklich gut. Ich musste lachen, ich drehte es herum, ich wusste ja dass wir etwas darauf geschrieben hatten. „Danke für den schönen Abend.“, las ich vor, Sameth schreckte auf und sah die Schrift. Wir hatten alle darauf unterschrieben. „Ihr habt was draufgeschrieben?“, lachte er und drehte es herum. „Schick uns doch Karten aus dem nächsten Land wo du bist.“, las er vor, Sameth musste lachen, plötzlich küsste mich Sameth auf die Wange. „Das ist so süß von euch. Erinnere mich auch daran, das wir ihnen Schreiben.“, lachte er, ich musste auch lachen, irgendwo musste auch mein Bild sein. Er gab mir das Bild meiner Kollegen… ich werde sie auch nicht wieder sehen… „Das gefällt mir.“, lachte er und gab mir mein Bild, mein Kollege hatte mich erwischt als ich gerade die Augen zu hatte und nach unten schaute. „Ich glaub aber das es besser ist wenn ich dir nicht Schreibe.“, lachte er, ich sah zu ihm hoch und musste auch lachen. „Das glaub ich auch.“ – „Nanu? Wann haben die denn das Geschossen?“, fragte er und hielt ein Bild vor meine Nase… „Weiß ich selber nicht, aber… da…“ – „Da hast du mich zu dir eingeladen.“, lächelte Sameth und Küsste meine Wange. Es war meinem Kollegen echt gelungen, ich stand ganz dicht bei Sameth, wir sahen da schon wie ein Liebespaar aus… Der große Teil der Bar war verschwommen und eh schon leer, aber auch die Lichter hatten kleine helle Kugeln gebildet und der Rauch im Hintergrund tat sein Übriges…Er drehte es herum: „Maximus und der Weltenbummler, lass unsere gute Fee da!“, stand da, ich musste lachen das klang nach Mende. Das musste er mir verzeihen, ich konnte nicht anders. Es waren so viele Bilder die meine Kollegen verschossen hatten, nicht alle waren etwas geworden. Auf einigen war auch Sameth zusehen, wie räumten die Fotos zurück, er hatte da bestimmt noch viel mehr drin. „Jetzt kann ich auch mal ein paar Bilder von mir verschicken.“, lachte der Größere und zog die Tasche zu. Ich lies die Tasche wieder auf den Boden fallen und lehnte mich an Sameth.  

Der größere strich über meine Schultern ich sah zu ihm auf und lächelte, ich war es gar nicht mehr gewöhnt mich so glücklich zu fühlen, ich fühlte mich bei meinen Kollegen wohl, aber nicht so Glücklich wie bei Sameth. Er küsste meinen Nacken, ich genoss es und keuchte leicht. Ich zog meine Beine etwas an. Eine seiner Hände nahm meine Hand, die andere fuhr durch meine Haare, ich sah auf, selbst hier im halbdunklen leuchteten seine Augen. Ich starrte zu der Tür, die Vorhänge wackelten mit dem Zug, wir würden mindestens noch drei Stunden im Zug sitzen, da war es auch schon fast… halb elf. Ich lehnte mich mehr an ihn, mir gefiel die Wärme die von Sameth ausging. Er fuhr wieder meine Schultern hoch. Ich drückte mich etwas von ihm weg und drehte mich zu ihm, ich lächelte ihn an, es fiel mir wieder so leicht. Er massierte meine Schultern, das tat so gut, ich lehnte mich etwas zurück. Ich seufzte wollig. Er beugte sich zu mit und Küsste mich, ich erwiderte den Kuss, da spürte ich eine Hand tiefer wandern. Mein Herz klopfte unheimlich schnell, Sameth zweite Hand fuhr auch über meinen Brustkorb immer tiefer, über meine Schekel und Knie. Ich drehte mich schnell wieder herum, letzte Nacht waren wir betrunken… doch wollte sich mein Körper einfach ergeben. Es kribbelte, als würde Stromfliesen. Sameth lachte leise, seine Hand fuhr über mein Bein hoch unter meinen Pullover, er schob ihn wieder ein Stück hoch. „Nicht… wenn jemand kommt.“, hauchte ich heißer. Ohne dass ich es wirklich merkte öffnete er meine Hose und fuhr nach. Ich keuchte etwas heißer, als er seine Hand um meine Glied schloss und etwas bewegte, schnell wollte ich mich aufrichten um von ihm etwas weg zu kommen, doch hatte er schon seinen Arm um meine Schultern gelegt und mich zurück gedrückt, ich versuchte meine Stimme im Zaum zu halten. „Keine Sorge, es kommt Niemand.“, flüsterte er in mein Ohr, wie konnte er so sicher sein? Ich sah immer noch zu der Tür, ich hatte viel zu große Angst dass jemand reinkommt und uns so sah. Sameth bewegte seine Hand etwas mehr, ich zog die Beine an und zog etwas den Pullover runter. Mein Körper zitterte, wollte er sich eh nicht wehren, zu sehr gefiel ihm die Berührungen. Ich sah zu dem Mann der mich gerade so aus der Bahn warf, er fixierte die Tür ebenfalls da leuchteten seine Augen auf, ich schreckte auf und sah zu der Tür, der griff glühte auf und es sprühten leichte Funken. So war er sich also sicher. Ich biss mir auf den Finger, wollte so mein Stöhnen unterbinden, doch machte Sameth es mir nicht leichter. Ich spürte das britzeln überall wo er mich berührte oder Küsste. „Lass dich doch einfach fallen, du gehörst jetzt eh mir allein!“, raunte er in mein Ohr und leckte darüber, ich keuchte wieder auf. Ich gehöre ihm? Die Worte zergingen mir auf der Zunge, ich lächelte, das gefiel mir, ich wollte ihm gehören! Ich schloss meine Augen und tat was er wollte, ich lies mich fallen.

 

Ich küsste Maximus Hals, seinen Finger befreite er immer noch nicht und die Hand die in mein Knie gekrallt war wurde auch nicht lockerer. Ich fuhr über seinen Bauch, er hatte seine ganzen Muskeln angespannt, er Atmete immer noch heftig, langsam ließ er von seinem Finger ab, ich konnte deutlich die Bissabrücke sehen. Ich griff nach seiner Hand und Küsste seinen geröteten Finger. „Tut mir leid, ich hatte mich nicht mehr im Griff.“, säuselte ich belustig, Maximus drehte etwas seinen Kopf, er war Knallrot angelaufen und sah mich verlegen an. „Ist Ok…“, sagte er ganz erschöpft und sah wieder runter. Ich strich durch seine Haare, sie stellten sich etwas auf, da sie leicht feucht waren, der Kleine zitterte noch etwas.  Ich Küsste den Ring und zog meine andere Hand ein Stück aus seiner Hose, doch hielt er sie auf, in dem er mein Gelenk noch fester packte. Sein zittern wurde stärker. „Nicht…“, flüsterte er heißer, ich lachte leise . „Doch… ich will alles von dir.“, flüsterte ich zurück und leckte über die Rückseite seines Ohres, dabei knisterte es leicht. Maximus zuckte wieder zusammen und lies etwas locker. Ich hielt meine Hand hoch, sie war ganz verklebt von ihm, als er sie sah wurde sein Kopf noch dunkler. Ich führte sie zu meinen Lippen und leckte sie etwas ab, bei seinem bitteren Geschmack musste ich schmunzeln. „Nicht!“, protestierte der Kleine und drehte sich um, setzte sich dabei auf seine Knie und packte meine Schultern. Ich grinste mit einem Finger im Mund, ich hatte einen echt hübschen Anblick. Ein Maximus mit knallrotem Kopf, total zerzaustem Haar und zerknittertem Pullover und seine offene Hose die nur noch leicht an seiner Hüfte hing. „Du weißt dass man sich bei deinem Anblick kaum noch zurückhalten kann?“, fragte ich lachend und leckte weiter über meine Finger, Maximus knurrte etwas und beugte sich zu mir, da leckte er auch über meinen Finger. Jetzt war ich derjenige der etwas zitterte, der Anblick jetzt machte es nicht besser: Er fixierte meine Hand mit halb offenen glasigen Augen. Der Blonde küsste meine Handfläche und leckte darüber, ich beugte mich zu ihm und Küsste ihn. Maximus Finger krallten sich stärker in meine Schultern, er rutschte etwas näher, er leckte mit seiner Zunge über meine Lippen, wieder sein bitterer Geschmack, ich öffnete meine Lippen, der Kleine füllte meine Lungen mit seinem heißen Keuchen. Ach was sollts! Ich wischte meine Hand an der Rückenlehne ab, schlang meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. Maximus keuchte erneut als ich ihn auf meinen Schoss setzte, er soll ruhig spüren was er mit mir tat. Meine Finger krallten sich in seinen Pullover. „MHHH!“, schrie er zwischen unseren Lippen und versuchte mich wegzudrücken. Ich löste mich von ihm, er atmete tief die stickige Luft ein. „Sa… es… ah…ich…“, stammelte er immer noch schwer atmend, ich strich mit einer Hand sein Pony etwas aus seinem Gesicht und fuhr hinter seinem Ohr durch seien Haare, ich küsste ihn nochmal kurz, das schien seien wirren Gedanken etwas zu lockern. „Es tut mir leid Sameth, aber ich kann das nicht.“, sagte er leise und sah mit hochrotem Kopf zum Boden. Ich brauchte ein paar Sekunden um es zu kapieren was er meinte, doch lachte ich. „Vergiss es einfach.“, flüsterte ich leise und Küsste ihn nochmal, ich würde ihn schon noch dazu bekommen mit mir zu schlafen. Ich ließ den Kleinen los, er setzte sich neben mich und starrte auf seien Hände. Er drehte immer wieder seinen Ehering hin und her. Sein Kopf wurde von Sekunde zu Sekunde immer dunkler, je länger er nach unten sah und ich ihn anstarrte, es war einfach witzig zu sehen wie er immer mehr Ähnlichkeit mit einer überreifen Tomate annahm. „Ich brauch Bewegung!“, schrei er fast schon und sprang auf, er zog sich seien Schuhe wieder an und ging zu Tür, doch blieb er davor stehen, der halbe Rahmen glühte schon und die Blitze schlugen immer stärker aus. „Ähmmmm….Sameth?“, fragte er verwundert und drehte sich zu mir. Ich ließ meine Blick über ihn wandern und grinste, mein Ausblick war immer noch köstlich. Es herrschte stille und Maximus schien zu überlegen warum ich ihn so angrinste. Er zuckte zusammen, schloss seine Hose und zog den Reißverschluss hoch. „Kannst ruhig das nächste Mal was sagen!“, knurrte er sauer, ich musste lachen, es sah einfach zu göttlich aus. „Klar, mach ich, jetzt hau ab!“, lachte ich, schnipste mit meine Fingern und das Glühen lies ab und die Blitze wurden schwächer. Er wartete ein paar Minuten und zog die Tür auf und hinter sich wieder zu, nun war ich allein.

Ich drehte meinen Kopf zum Fenster, ich seufzte, der Kleine quält mich doch einfach. Mir fiel wieder das Bild ein das seine Kollegen von uns geschossen haben, wir standen so dicht beieinander… seine Nähe hatte mir gefallen. Was wohl seine Kollegen da gedacht haben, wir haben da ausgesehen wie ein Paar das Turtelte. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Mir schlug die kalte Luft entgegen, das war angenehm. Ich beugte mich etwas raus und starrte einfach in das Dunkle, das ein zigste was ich sah waren die Lichter des nächsten Bahnhofes.

 

Schnell zog ich die Tür hinter mir zu und ging den Gang runter, mein Kopf fühlte sich immer noch Glühendheiß an. Eigentlich sollte ich mich schämen! Ich hatte schließlich Kinder! Ich klatschte mir ins Gesicht, ja ich hab Kinder, aber ich hab meine Familie verlassen! Ich habe sie zurückgelassen. Ich sah meine Hand an, der silberne Ring zierte immer noch meinen Finger, dieser blöde Ring. Als ich hin vorhin gesehen hab, bekam ich plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich seufzte und ging weiter. Irgendwo im Flur blieb ich stehen und sah aus dem Fenster, wir fuhren gerade in einen Bahnhof ein, der Zug hielt. Ich ließ die Gäste die Einstiegen an mir vorbei, es dauerte knapp fünf Minuten dann setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Ich ging weiter.

Ich öffnete die Tür zum Toilettenraum. Ich schloss hinter mir ab. Komisch mir war gar nicht der Gedanke gekommen einfach auszusteigen und zurück zufahren, obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte. Ich drehte das Wasser auf und sammelte es in meiner Hand, ich klatschte es in mein Gesicht. Das ordnete das Ganze Wirrwarr im Kopf. Ich betrachtete mich im Spiegel, mein blaues Auge sah schlimm aus… Unsicher krallte ich mich in den Saum meines Pullovers, ich zog ihn hoch und über den Kopf. Doch was ich sah lies mich schwer atmen. Mein ganzer Oberkörper war mit rötlichen und blauen Flecken übersäht. Ich hatte erwartet dass ich vielleicht zwei oder drei blaue Flecke hätte, aber dass es so schlimm war? Ich legte meine Pullover neben das Becken und fuhr über meine Rippen, es zog etwas. Die Schmerzen hatte ich vorhin gar nicht wirklich wahrgenommen. Ich seufzte und zog meine Pullover wieder über. Ich muss das alles vergessen, auch wenn es wehtat! Ich lehnte mich auf das Becken ab, schloss die Augen. „Maximus~“, kam es mir wieder in den Kopf, Sameth heiße Stimme gerade. Das war so angenehm… Ich öffnete nochmal meine Augen uns sah in den Spiegel. Ich versuchte zu lächeln, doch es ging nur schwer…Ich bin ein Rabenvater. Ich strich durch meine Haare und löste meinen Zopf, ich war auch ganz verzottelt. „Jetzt hab ich auch ein paar Bilder von mir zum verschicken…“, hatte Sameth vorhin gesagt, was hatte er den damit gemeint? Ich sah in den Spiegel, der konnte mir wohl auch nicht antworten, ich zuckte mit den Schultern, band meine Haare wieder zusammen und schloss auf.          

Ich ging den Flur zurück, ich fühlte mich etwas besser. Ich zog die Tür wieder auf, da spürte ich gleich die kalte Luft. Sameth stand am Fenster und starrte in die Nacht. Ich sah wieder zu meinem Ring, diese blöde Ding! Ich habe Madlen doch nie wirklich geliebt! Nicht wahr?! Ich zog ihn runter, so fühlte ich mich gleich freier. Ich ging  zu Sameth und sah auch aus dem Fenster, betrachtete ihn nur aus dem Augenwinkel, er sah mich auch verwundert an, wohl weil ich auch schon wieder da war. „Danke…“, säuselte ich leise. Ich holte aus und warf den Ring aus dem Fenster, alles was übrigblieb war ein kleiner Funken der in die Nacht verschwand. Mein Herz Klopfte wie verrückt, mein Atem ging ganz schnell, mir war ein Stein vom Herzen gefallen. „Was?“, fragte Sameth verwundert und sah meinem Ring nach. „Du hast gefragt ob ich nicht wieder so werden könnte wie, bevor wir uns kennen gelernt hatten… aber ich möchte das nicht, dieser Mann soll für immer aus meinem Kopf verschwinden…“, setzte ich an, Atmete dabei schwer. Ich griff mit meiner linken Hand in meinen Pullover wo in etwa mein Herz wa, da sah Sameth auch das ich meinen Ring nicht mehr trug. Er schreckte erst etwas zurück, doch er setzte sich wieder und musterte mich mit seinen hellen Augen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Ich… …. Ich bereu nichts, ich will dieses Leben hinter mir lassen, auch wenn ich meine Kinder, meine Familie im Stich lassen musste…“, sprach ich weiter und krallte mich in den Saum meines Pullovers. „Ich will alles vergessen…“, sagte ich ruhiger und zog meinen Pullover hoch um Sameth die blauen Flecke zu zeigen. Ich spürte dass mein Kopf wieder ganz rot wurde. „Ich will stärker werden um zumindest dich beschützen zu können….“, sagte ich verlegen, Sameth starrte nur geschockt auf meinen Oberkörper. Obwohl der kalte Wind durch unser Abteil zog fror ich nicht. Ich warf das braune Kleidungstück auf meine Tasche und schob das Fenster wieder hoch. „Wir kehren nie wieder hier her zurück, wir gehen nur noch nach Vorne oder?“, fragte ich, klang zwar sicher, fühlte mich aber so zittrig, da reichte Sameth mir seine Hand. „Nie wieder. Keine Sorge, sie werden dich auch nicht finden, ich werde dich auch beschützen.“, sagte er mit seinen warmen Stimme, mein Herzklopfen fühlte sich wieder so warm an. Ich nahm seien Hand an, sie fühlte sich im Vergleich zu meiner richtig kalt an. Er zog mich zu sich auf seinen Schoss. Ich lächelte ihn an und küsste ihn, mein Gewissen war immer noch da… Ich knurrte in den Kuss, Sameth löste sich lachend von mir. „Dein Blick sagt mir gerade alles!“, lachte er und Küsste mich nochmal schnell. „Tut mir leid…“, sagte ich leise und sah wieder auf den Boden. Sameth Hand fuhr über meine blaue Flecke. „Wir haben Zeit, lass erst mal die wunden Heilen.“, säuselte er, legte seien Hände um meine Hüfte und drückte mich an sich. Ich lächelte und gab ihm einen Kuss. Sameth streichelte über meinen Rücken, ich begann zu zittern, Sameth vertiefte den Kuss ganz zärtlich. Wir lösten uns, ich sah in seien schöne Augen.

Der Brünette fuhr über meine Brust, ich war unheimlich müde. „Ich bin müde.“, säuselte ich, Sameth lächelte. „Wir fahren noch eine Weile, schlaf etwas.“, sagte er leise in mein Ohr, zog sein Jackett aus und legte es um meine Schultern. Ich lächelte, mein Herz schlug schneller, ich kuschelte mich an ihn und schlief langsam ein.

 

Der Kleine döste vor sich hin, er lag in meinen Armen, zugedeckt mit meinem Jackett. Ich strich durch seine Haare, er hörte wahrscheinlich wie sehr mein Herz schlug. Ich hatte nicht schlecht gestaunt als er seinen Ring in die Nacht geworfen hatte… Ich hob meine Hand und erkannte kurz den Schmalen Ring, ich hatte ihn ihr mit einem Brief auf den Tisch gelegt, wir waren nur Verlobt… ich hatte es auch lange überlegt ob ich gehen sollte, ob ich auch den Mut gehabt hätte wenn ich schon zwei Jahre mit Gloria verheiratet gewesen wäre? Mein Blick wanderte zu dem Kleinen, wenn ich ihm begegnet wäre, wohl schon eher. Ich sah aus dem Fenster, draußen war es dunkel, ich sah nicht mal mehr die Bäume an denen wir vorbeifuhren… es war so schön ihn so im Arm zu haben. „Nächster Halt: Anapa!“, rauschte eine Stimme aus den Lautsprechern. „Maximus! Wach auf, wir sind da!“, sagte ich leise und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Langsam öffnete seien Augen, er fixierte meine Brust, er sah zu mir hoch und lächelte, wir standen auf. Er gab mir mein Jackett zurück und zog sich seinen Pullover wieder über, ich seufzte leicht schmachtend, Maximus ist einfach süß, auch mit seinen blauen Flecken.

Wir Stiegen aus, Maximus sah sich verwundert um. „Es hat sich einiges geändert…“, sagte er langsam. „Wir sollten deine Eltern suchen und dann so schnell es geht verschwinden.“, sagte ich leise, der Blondschopf nickte und verließ das Gleis.

„Wenn sie noch in unserem alten Haus Leben, ist es nicht weit weg von hier.“, sagte er und ging durch eine schmale Gasse. Am Ende der Gasse packte ich seine Schultern und hielt ihn auf. „Du… kannst immer noch zurück…“, setzte ich schweren Herzen an, ich sah ja wie sehr ihn das alles quälte. Der Blonde schwieg erst. „… noch denken sie vielleicht das du dich irgendwo herumtreibst, nach dem Streit…“, sprach ich leise weiter. „Nein.“, sagte er nur knapp. Er hob seine Hand und zeigte mir den Ringfinger, da wo bis vor kurzem noch sein Ring war, zierte nun ein heller Streifen seinen Finger. „Ich kann nicht mehr, auch wenn es weh tut, ich musste gehen.“, sagte er entschlossen, ich ließ seine Schulter los, er drehte sich zu mir zurück und sah unter seinem Hut hervor. „Es ist vielleicht Feige vor seiner Familie wegzulaufen, aber… ich… hab bei unserem Streit fast meine Kräfte gegen Madlen eingesetzt, das hätte noch mehr Probleme gebracht…“, sagte er und nahm meine Hand. „Bei dir hab ich mich zumindest im Griff und ich muss nicht mit der Angst leben irgendwann meine Kinder zu verletzten.“, sagte der Blonde leise und wir gingen weiter.

Ich folgte ihm bis zu einer Straße, viele kleine Häuser standen in der Reihe, sie hatten alle einen übersichtlichen Garten. Maximus wurde langsam, dann blieb er stehen. „Es hat sich wirklich vieles Geändert…“, sagte er ziemlich geschockt als seinen Blick über den Garten wandern ließ.

Ich folgte seinem Blick, das Haus stach richtig raus. Es sah aus als wäre es von innen her abgebrannt. Die Fassade hatte ein geblichen Schimmer, sie war wohl mal weiß, über halb der Fenster waren schwarze Ruß Flächen zu sehen. „Hier…“, sagte er ganz geschockt, doch schien seine Stimme einfach zu versagen. Er drückte das Gartentor nach innen und wir gingen durch den verwilderten Garten. Hier sah es eher aus als hätte hier Jahrelang keiner Gelebt. Da sah ich etwas hinter dem Haus noch einen Anbau, doch dieser war ganz niedergebrannt. „Da hinten stand unsere Werkstatt, dort haben ich und mein Bruder uns gestritten, bevor das Feuer ausgebrochen ist.“, sagte er mit ganz erstickter Stimme. Wir gingen auf das Haus zu, die Scheiben waren eingeflogen, die Fassade bröckelte an vielen Stellen. Maximus konnte ohne großen Aufwand die Türe nach innen drücken, sie war so Morsch das sie einfach zusammen brach, er hielt nur noch den Knauf in der Hand. Er betrachtete das angelaufene Metall, er hatte Tränen in den Augen und lies es fallen. „Die Türe ging immer nach außen auf…“, flüsterte er ganz erstick und wir betraten das Haus.

Es war wohl das passiert was ich dachte, im innen Bereich war alles verkohlt und Morsch. Nur langsam ging Maximus durch den Flur, er schien zu versuchen zu erinnern wie alles mal war. Ich sah mich auch um, alles war ziemlich verbrannt und von der Zeit verwittert. Ich folgte dem Kleinen bis in einen großen Raum. „Hier war unser Wohn- und Esszimmer.“, sagte er ganz Monoton. „Es sieht aus wie damals als ich gegangen bin.“, sagte er ganz geschockt, hatte er vielleicht gehofft das seine Eltern doch weggezogen sind und eine andere Familie es ausversehen niedergebrannt hatte? Er ging weiter und blieb im Durchgang zur Küche stehen. Ich sah mich im Wohnzimmer um, mir viel der stechende Geruch auf, unter der Asche und den verrotteten Blättern sah ich etwas… Geschirr? Ich griff vorsichtig darunter und tatsächlich, ich hatte einen schmutzigen Teller in der Hand. Ich fegte vorsichtig über den Tisch, es kam Besteck hervor, eine Tasse, gefüllt mit muffigen Wasser eine Dose, darin befand sich etwas schwarzen zusammen geschrumpeltes, es sonderte einen Stechenden Geruch ab. Verdorbene Wurst? Als hätte man Frühstück oder Abendessen angerichtet. Ich fegte weiter, noch ein Geschirrset, eine Zuckerdose. Was… was war hier nur passiert?

Plötzlich hörte ich einen lauten Schlag aus der Küche. Ich drehte mich herum und ging zu Maximus. Er stand vor einem Schrank und starrt hinein, geschockt. Ein verwesender Geruch breitete sich im Raum aus und uns beide über kam das gleich Bedürfnis, sich einfach übergeben. Der Blonde drehte sich weg und lehnte sich Vorsichtig an die Wand. Ich ging zu ihm rüber und sah in den Schrank, das war wohl mal der Kühlschrank. Mittlerweile hatten sich Pilze, Algen, Mose und Schimmelpize angesiedelt. In der Küche war das Feuer nicht so zerstörerisch gewesen. „Oh bitte Gott las meine Eltern noch leben, dass ich ihnen wenigstens lebe wohl sagen kann!“, flehte Maximus, ich hörte wie rau seine Stimme war, er schluchzte. Ich zögerte erst, doch legte ich meine Hände wieder auf seine Schultern. Er zuckte zusammen und drehte sich zu mir herum. Er war ganz blass geworden, seine Augen Blutunterlaufen. Ich lächelte ihn nur schwach an, ich wusste nicht was ich sagen sollte, falsche Hoffnungen wollte ich ihm nicht machen. Er verstand mein Schweigen und richtete sich wieder auf, die Türe für den Kühlschrank lag auf den Boden, sie war auch so Morsch gewesen das sie einfach abgefallen war. Der Kleine wischte sich die Tränen aus den Augen und ging zurück in das Wohnzimmer. „Wenn der Dreck nicht wäre, würde es wohl so aus sehen als würden sie jeden Moment nach Hause kommen.“, sagte er leise und ging um die Ecke, er setzte seinen Fuß auf die Treppe, testete mit Bedacht ob sie ihn tragen würde und arbeitete sich jede Stufe hoch.

Ich sah mich im Wohnzimmer um, der Kamin sah recht sauber aus. Darüber stand ein paar Fotos, ich nahm einen der verkohlten Rahmen in die Hand und strich über die Scheibe, darunter kam ein Bild mit zwei Kinder hervor, einer Strahlte richtig zu dem Fotografen, dunkles kräftiges haar stand wild von seinem Kopf ab, doch stachen die hellen Augen einem Entgegen. Neben ihm noch ein Junge, helle Harare und helle Augen, Maximus als Kind… Das muss wohl sein Bruder sein, der kleine Maximus wirkte verschüchtert auf dem Foto und versteckt sich hinter seinem Bruder. Ich stelle es zurück und griff nach dem Foto daneben. Behutsam wischte ich den Ruß weg. Ein Mann und eine Frau, beide fast gleich groß, die Frau hielt einen Strauß in der Hand. Wohl seine Eltern. Das lange Helle haar seiner Mutter war zu einem Zopf zusammen gebunden, sein Vater hatte sein dunkles Haar ganz kurz gehalten. Doch beide trugen Uniformen. Sein Vater eine Armeuniform und seine Mutter, definitive eine Polizeiuniform. Ich drehte mich langsam um, auf der Lehne des Sofas lag eine alte, zerrissene Jacke. Ich ging langsam rüber und hob sie hoch, darunter kam noch eine zum Vorschein. Ich drehte die Jacke, der Brustteil war ganz zerrissen, auf einer der Laschen stand Denistivov… Mendoza war der Nachname seiner Frau. Ich sah die Zweite Jacke an, das gleiche Bild, der Brustteil war ziemlich abgerissen und auf der Taschenlasche stand Denistivov. Ich legte die Jacken nieder. Wenn seine Eltern geflüchtet wären, hätten sie ihre Jacken doch mitgenommen, außer sie hatten es wirklich eilig.

Hinter mir schlug eine Tür zu und ich hörte es krachen. Ich zuckte zusammen und drehte mich herum. Die Tür schlug wieder zu, sie war unterhalb der Treppe, da ging es wohl zum Keller. Ich nahm die Tür und zog sie auf. Die Tür krachte laut. Ich sah in den Keller runter, alles war verkohlt und ein grauenhafter Geruch stieg mir in die Nase, ich hielt meine Hand vor den Mund, verbranntes und verwestes Fleisch. Die Treppe war aus Stein, aber das Geländer lag verteilt darauf, hier war wohl das Feuer ausgebrochen. Ich ging eine Stufe runter, ich tastete die Wand ab, da fühlte ich das Kabel. Sollte ich? Ich ließ vorsichtig meine Kraft fließen, langsam gingen die Lichter schwach an, der Keller wurde erhellt. Die Birne flackerte etwas, sie hatte den Brand echt überlebt. Doch sah ich etwas darunter auf dem Boden liegen. Das Licht hatte sich stabilisiert und erleuchtete im orangenen Ton den Raum. Langsam ging ich die Stufen runter. Viel war nicht mehr da, das Gerippe von einer Kühltruhe, darin sah es wohl so aus wie im Kühlschrank, ein altes verbranntes Fahrrad und dieser schwarze Haufen unter dem Licht. Ich ging die Stufen runter und betrachtete es… da sah ich die Abzeichen die auf dem Haufen lag. Von ihm ging dieser Verbrannte Geruch aus, er lag hier richtig in den Mauern. Ich betrachtete die Abzeichen, von der Polizei und dem Militär… bei genauerem betrachten war es kein Haufen, ich erkannte etwas langes, es sah aus als wäre es ein Arm? Er lag um das andere Bündel, da sah ich den Ring… Ich schluckte schwer und ging in die Hocke und griff vorsichtig danach, auf meinen Fingern blieb Asche zurück, doch darunter kam etwas Cremefarbenes hervor. Ich sah an dem anderen Bündel runter, noch ein Ring… Doch etwas lag um das Bündel, ich fuhr darüber, es sah weißlich aus. Ich streifte etwas mehr darüber, es war eine Kette, ich kam gegen das Bündel es klapperte und fiel in sich zusammen. Da sah ich die Anhänger, die um dürre kohligen Äste hingen, an jeder Kette hingen zwei Marken, Dogmarks. Ich schreckte zurück fiel dabei unsanft auf den schmutzigen Boden und kroch etwas weg. Ich hatte seine Eltern gefunden.

„Sameth?“, hörte ich Maximus stimme, ich schreckte nochmal auf und stand schnell auf. Ich rannte die Treppe hoch und verstellte ihm den Weg. „Was hast du gemacht? Die Lichter sind angegangen.“, sagte er. „Tut mir leid ich…“, sagte ich ganz außer Atem. Maximus schreckt zurück als er sah dass ich wohl voller Ruß war. „Was hast du gemacht?“, fragte er ganz verwundert, fast schon geschockt. „Es… es tut mir leid Maximus…“, sagte ich ganz erstickt. „Du… solltest nicht in den Keller…“, sagte ich leise, krallte mich in den Rahmen, der auch leicht unter meinem Griff nachgab. Aus seinem blassen Gesicht verschwand die restliche Farbe, er konnte sich ahnen was ich gefunden hatte. „Das…Nein…“, sagte er stocken und schüttelte lachend den Kopf. „Das… das ist unmöglich! Das glaub ich nicht!“, sagte er immer lauter, immer rauer. Ich drückte mit aller Kraft meine Luft aus den Lungen, Maximus sah mich mit seinen hellen Augen flehend an. Ich ergab mich und machte ihm Platz. Er ging an mir vorbei und sah in den Keller, er sah wohl als erstes das merkwürdige Bündel. Er ging langsam die Treppe runter ich drehte mich zu ihm herum. Ich ging auch wieder ein paar Stufen runter. Maximus kniete sich vor die Zwei geketteten. Er nahm die Abzeichen in die Hand und fuhr darüber. Er griff nochmal nach den Bündel, ich wollte es immer noch nicht ganz schlucken das hier zwei halbverbrannte Leichen lagen. Es knackte und nochmal, nochmal und nochmal. Der Blonde Atmete ganz schwer. „Das sind sie… Das sind meine Eltern, Ihre Abzeichen, ihre Dogmarks, ihre Eheringe.“, sagte er ganz schwach. Er stand zitternd auf, in seinen Händen die angelaufenen Abzeichen, die Ringe und die Marken. Er ging an mir vorbei, sein Blick war ganz leer. Für ihn war gerade wohl eine Welt zusammen gebrochen. Ich hörte wie das Holz wieder unter seinen Füßen knarrte und krachte. Ich fixierte die Lampe, meine Augen glühten auf und die Lampe zersprang. Ich ging die Stufen wieder hoch, dabei hörte ich wie die Stufen über mir nachgaben.

Ich sah um die Ecke der Kleine ging ein Stockwerk höher. Ich tastete mich vorsichtig hoch, da hörte ich die Spieluhr. Ein erstickter russischer Gesang wurde angestimmt. Ich blieb vor dem Zimmer stehen, die Tür war aus den Ankerrungen gerissen und lehnte nur leicht im Rahmen. Ich lauschte seinem Lied, es klang mehr wie ein Schlaflied, doch durch seine erstickte Stimme klang es wie ein Trauerlied. Diese Melodie… die hatte ich doch erst vor kurzem gehört. Ich hörte wie er schluchzte. Ich nahm die Tür zwischen meine Finger, sie krachte laut, das ließ seinen Gesang abbrechen, ich lehnte die Tür gegen die Wand und betrat sein Zimmer. Maximus saß auf einem mit Blättern übersäten zusammengebrochenen Bett, durch ein Loch im Dach fiel das Licht des Mondes auf ihn. Er sah mich zwar an, ich war mir aber nicht sicher ob er mich registrierte. Maximus sah ganz in sich zusammen gefallen aus, als hätte er einfach seinen Mut verloren. Mir kam sein Lachen aus der Bar wieder in Erinnerung, ihn so zu sehen war nicht nur Schmerzhaft, es war fast tödlich. Ich ging zu ihm und kniete mich vor ihn auf den knarrenden Boden, sein Blick folgte mir. Das Lied der Spieluhr wurde leiser und langsamer, nur noch einzelne Töne erklangen, dann verstummte sie. „Ich wollte ihnen zumindest auf wieder sehen sagen…“, sagte er ganz aus dem Konzept. Ich legte meine Hand auf seine, sie war glühend heiß und zitterte. Die Abzeichen lagen neben ihm auf der Decke. Er blinzelte mich an, schien immer noch ganz verwirrt zu sein. Ich war kein Mensch der andere Trösten konnte, ich würde gerne etwas zu ihm sagen, doch fehlten mir die Worte. „Das waren die Cold Flames!“, knurrte er wütend. „Wie?“, fragte ich ganz verwirrt. „Sie haben die Leichen nicht ganz verbrannt und sie wurden gekettet, das machen sie immer und um meine Eltern zu verhöhnen habe sie die Abzeichen von den Uniformen gerissen!“, sagte er lauter, doch schien seine Stimme zu versagen. „Mein Vater war ein Marshall des russischen Militärs, meine Mutter war Stellvertretende Polizeichefin der Region, die beiden haben auch aktive gegen die Mafia gekämpft…“, sprach er weiter, er setzte sich aufrecht auf, als hätte er wieder halt gefunden, er schloss seine Hand um meine, sah wieder auf und fixierte mich mit seinen hellen Augen, sie leuchteten fast schon. „…Es war ein Schlag in die Magengrube für mich als ich nach der Hochzeit erfahren hab, dass ich den zukünftigen Boss der Mafiabande geheiratet hatte, gegen die meine Eltern schon seit Jahren kämpften. Es hat mir den Mut genommen, ich hatte Angst, sie haben ihre Leute hier überall…“, er beugte sich nach vorne, ich legte meinen Arm um ihn und fuhr über seinen Rücken. „Ich will alles hinter mir lassen!“, sagte er leise, ich löste mich von ihm, er hielt immer noch meine Hand. „Nimmst du bitte die Spieluhr mit? Ich möchte sie meinem Engel schicken, das Lied hab ich ihm immer vorgesungen wenn er ins Bett musste.“, sagte er, endlich wieder mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ich nickte, stand auf und holte die Spieluhr.

 

Es dauerte ewig bis mein Kopf sich etwas klärte, ich ballte meine Hand noch stärker, die Abzeichen meiner Eltern hatte ich auf der Decke neben mir gelegt, ihre Ringe waren in meiner Faust. Sameth kam wieder zu mir und nahm meine Faust. „Wir sollten gehen, dieser Ort ist nicht gut für dich.“, sagte er mit betrübter Stimme, es klang zwar hart, aber er hatte recht… Ich stand auf, ich war ganz zittrig auf den Beinen, sammelte die Abzeichen ein und steckte sie in meine Tasche, die Ringe verschwanden in meiner Hosentasche. Ich hatte irgendwie das Gefühl das alles zu viel wurde für mich, ich wollte schreien, doch irgendwie war meine Kehle trocken. Sameth nahm meine Hand, er war etwas ausgekühlt, doch irgendwie hielt mich das in der Realität, in mir kochte alles. Er führte mich langsam die Treppen runter, ich sah in das Wohnzimmer, es sah aus als wäre ich nie weg gewesen. In meinen Augen sammelten sich tränen, da sah ich neben der hohen Wanduhr den Bilderrahmen, in dem unser Familienfoto hing, doch der Ruß hatte es ganz abgedeckt. Ich löste mich von Sameth Hand und ging durch das Wohnzimmer, da sah ich über dem Kamin die alten Fotos, eines von meinen Eltern bei Ihrer Hochzeit, das andere von mir und meinem Bruder. Ich nahm beide in die Hand. „Denistivov…“, ich schloss meine Augen. „Ich bin Maximus Denistivov.“, sagte ich leise und stellte das Bild von mir und meinem Bruder wieder ab. Ich starrte auf das Bild meiner Eltern… drehte es um und öffnete es,ich zog es raus und lies den leeren Rahmen zurück, das selbe tat ich auch mit dem Bild meines Bruders und mir. „Was ich nicht mitnehmen kann, kann ich doch als Foto immer bei mir tragen.“, lachte ich schwach. Ich sah zu Sameth, er lächelte mich an, ich lächelte auch, irgendwoher bekam ich wieder den Mut dazu. Die Bilder Steckte ich in meine Jackentasche. Ich ging zu der großen Standuhr und wischte über das Glas das das Foto schützte. Doch dort waren nur noch fetzten. Mein Herz klopfte schneller. „AHHHH!“, schrie ich und schlug gegen die Wand, dabei flammte diese auf. „Ihr Bastarde! Ihr hab meine Familie zerstört, gedemütigt und nehmt mir nicht nur die Möglichkeit meinen Eltern Auf Wiedersehen zu sagen, ihr vernichtet auch noch die Erinnerungen an sie!“, schrie ich, ich spürte die Hitze, die Uhr neben mir brannte, ich ging ein paar Schritte zurück. „Wenn ihr es wagt mich zu verfolgen oder mich aufzuhalten, werde ich euch Töten!“, schrie ich, und ballte meine Faust. Ich drehte meinen Kopf und fixierte den Kamin, das alte Holz darin flammte auf. Die Flammen ergriffen die anderen Fotos die darüber standen. „Maximus!“, hörte ich eine Stimme, ich drehte meinen Kopf, da stand Sameth, doch er war vom Rauch eingeschlossen, er reichte mir seine Hand ich nahm sie an und wir rannten aus dem Haus.

Im Garten blieben wir stehen, Sameth legte seine Arme um meine Schultern, erst jetzt registrierte ich was ich getan hatte, das Haus meiner Eltern stand in Flammen. Dieselben blauen Flammen die mir einst meinen Bruder genommen hatten. Mein Herzschlag beruhigte sich etwas als die Umarmung von Sameth stärker wurde. Die Flammen erhellten mit ihrer kalten Farbe die Nacht, der Größere strich über meine Wange. „Lass uns gehen, bevor jemand kommt.“, sagte er leise, ich nickte. Ich führte ihn durch schmale Seitengassen, ich wollte gar nicht stehen bleiben, so Konzentrierten sich meine Gedanken auf das Gehen.

Plötzlich zog Sameth an meinem Arm, zog mich  zurück und ich verlor das Gleichgewicht, doch fing er mich auf. „Ich muss mit dir reden!“ sagte Sameth ernst, ich starrte auf den Boden und krallte mich in seine Arme. Ich stand wieder auf und sah auf. „Ist alles ok?“, fragte er ganz ruhig, ich blinzelte ganz verwirrt. Wie sollte alles bei mir Ok sein?! Ich hab erfahren das meine Eltern von den Cold Flames getötet wurde, die Mörderin war mit meinem zweiten Kind schwanger und ich wollte sie alle am liebsten umbringen! Doch in mir war ein Punkt ganz ruhig, der der in Sameth Hand lag. „Ich weiß nicht…“, sagte ich, mein Kopf war ganz leer, mein Herz war zwar angekratzt aber es brach nicht ganz. „Wenn ich dich nicht hätte, würde ich wohl in ein Loch fallen, irgendwie… gibst du mir Kraft.“, sagte ich ganz Monoton, irgendwie neben der Spur. Sameth lächelte und stich wieder über meine Wange, er beugte sich zu mir vor und Küsste mich, doch der Kuss fühlte sich anders an, als würde man ganz neue Luft in meine Lungen pressen und mein Kaputtes Herz rausnehmen und ein neues einsetzten… Ich fühlte mich ganz leicht. Ich legte meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. „Selbst wenn du fällt, spring ich nach und fang dich auf.“, sagte er leise in mein Ohr und mein Herz machte Sprünge. „Ich zeig dir was.“, sagte ich ruhig und brachte ihn Richtung Pier.

In der Dunkelheit sah ich das hell erleuchtete Haus, neben dem Leuchtturm. Die Straßenlaternen gaben nur wenig Licht ab, der Leuchtturm blinkte und führte die Seeleute an das Sichere Ufer. „Da vorne ist ein Bar, sie heißt Nachtlicht, vielleicht gehört sie noch meinem Freund Malik.“, sagte ich und führte ihn zu der Bar.

Ich drückte die Tür auf, da sah ich den brünetten Mann hinter der Theke. Ich lächelte, zog meine Kappe runter und führte Sameth an die Bar. „Hey Malik, die gehört die Bar ja immer noch.“, lachte ich und Sameth zog seinen Hut auch runter. Malik sah mich mit seinem Auge verwundert an, eines seiner Augen war Halbblind, es war auch ganz trüb. „Maximus? Ist ja eine Überraschung, von dir hat ja keiner was gehört nach der Beerdigung deines Bruders. Viele haben gesagt das du einfach verschwunden bist.“, lachte er und wir setzten uns. Er zuckte zurück als er mein blaues Auge sah. „Du hast dich doch sonst nicht geschlagen, was ist passiert? Und wer ist deine Begleitung?“, fragte er neugierig und stellte uns zwei Gläser vor. „Ist eine lange Geschichte. Das ist Sameth Raiper.“, stellte ich ihn knapp vor. „Und warum seht ihr zwei aus als wärt ich in einem Kamin herumgerochen?“, fragte er belustig, ich drehte mich zu Sameth und er sich zu mir. Er hatte recht wir waren über und über mit Ruß verdreckt. „Das ist nicht wichtig.“, sagte Sameth lächelnd und strich unter der Theke über meine Hand, ich lächelte. Malik sah sich um, grinste und zuckte mit den Schultern. „Es ist nicht viel los, die Marine kommt wohl erst Morgen, also schieß los.“, lachte er. Ich musste auch lachen und hob das Glas.

Kap.1 – Teil 2: Neues Leben

Ich hörte Maximus lachen, er erzählte dem Mann was passiert war, dabei sparte er unsere Nacht aus. „Stimmt ja… deine Eltern, sie wurden seit fast einem halben Jahr nicht mehr gesehen, euer Haus hat gebrannt und keiner traut sich in das Baufällige Ding.“, sagte Malik, Autsch…Ich sah zu Maximus, es versetzte ihm wieder einen Stich. „Da ist noch etwas worum ich dich bitten möchte. Ich werde weg gehen. Ich weiß auch nicht ob ich wieder komme.“, sagte er und griff in seine Tasche. Er legte die Abzeichen auf den Tresen. „Ich weiß das unser Haus gebrannt hat, ich war gerade da, bitte schick die Abzeichen und die Dogmarks meiner Eltern zu Marshall Komarov, er ist ein Freund meines Vaters gewesen.“, sagte er ganz leise und beugte sich vor, ich nippte an dem Glas Wodka, das Zeug war immer noch fies! Ich schielte zu den beiden, Maliks Blick ging in das geschockte über, doch nickte er. „Klar, mach ich.“, lachte er. „Gibst du mir die Spieluhr?“, fragte er mich und ich nickte. Ich gab sie ihm raus. Maximus stellte sie vor sich ab und öffnete sie, nahm den kleinen Schlüssel heraus und drehte sie auf, das Lied fing wieder an zu spielen. „Die musst du meinem Sohn schicken…“, sagte er ganz ruhig, kippte das restliche Glas runter und bestellte für sich noch eins. Ich staunte nicht schlecht was der Kleine kippen konnte. Er summte die Melodie nach, sah dabei ganz glücklich aus. „Wann fährt das erste Schiff?“, fragte der Blonde schon leicht lallen und bestellte sich einen Glühwein. „Das nächste Schiff fährt in gut zweistunden, es fährt immer um das Schwarze Meer...“, sagte er, Maximus sah das kleine Kästchen an. „Wenn wir, dir hier die Bar Putzen und helfen aufzuräumen… kannst du uns etwas Geld für das Ticket geben?“, fragte er lallend, der Barmann überlegte, doch nickte er.

Maximus nahm meine Hand und führte mich zum Bad. Wir wuschen unsere Hände und unser Gesicht, im Spiegel sah ich erst wie schlimm ich aussah, doch auch der Kleine sah es im Spiegel. Er drehte seinen Kopf weg. „Lass uns noch was Trinken, ich seh ja noch nicht einmal Doppel!“, sagte er leise. Doch griff er neben den Wasserhahn um ihn auszudrehen, mehrfach… Er wollte wohl seinen Kummer ertränken.

Ich drehte die Stühle um und legte sie auf die Tische ab, Maximus schwankte stark, hatte er doch nur Alkohol getrunken. „Sollen wir ihn nicht lieber nach einem Schlafplatzt fragen“, fragte ich besorgt, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Ich will so schnell es geht weit weg kommen, damit du in Sicherheit bist!“, lallte er und hickste dabei etwas. Er blinzelte langsam und wischte über die Tische. Er schrieb Malik noch die zwei Adressen auf und wir bekamen etwas Geld.

Ich nahm das Geld und legte meine Arm um seine Schulter das sein Schwanken nicht so auffiel. „Lass mich reden und versuch nicht zu hicksen.“, schärfte ich ihm ein als er seinen Hut ins Gesicht zog und er kurz nickte. Ich kaufte die Tickets, nach Constanta, Rumänien, und wir gingen zu dem Steg, das Boot hatte schon angelegt, viele Menschen warn unterwegs, alle mit großen Koffern. „Wohl alles Arbeiter die zurück in die Heimat fahren.“, lallte Maximus leise und drückte sich an mich, ich zog meine Jacke weiter zu und versteckte so mein Gesicht.

Wir betraten die Kajüte, ich schloss ab und legte meine Tasche neben das Bett, Maximus tat dasselbe. Ich setzte mich auf die Bettkante und betrachtet Maximus, er sah mich mit hochrotem Kopf an, als er seinen Pullover hochzog. „Was hast du denn?“, fragte ich den Kleinen, er schwieg. Ich zog mein Jackett aus und knöpfte mein Hemd auf, die Sonne würde bald aufgehen und ich wollte noch etwas schlafen, wir fahren eh den halben Tag über das Schwarze Meer, dabei machten wir noch zwischen halt in Alushta, Yalta, Sevastopol, Odesa und weiß Gott wo! Ich ließ mein Hemd über meine Schultern fallen.

Maximus warf seinen Pullover auf seine Tasche und sah mich lange an. Er kam auf mich zu und blieb vor mir sehen. „Mir ist aufgefallen was für schöne Hände du hast…“, sagte er lallend und nahm meine Hand, er lächelte sie an, er küsste meinen Ringfinger. Er schien irgendwie nervös, er zitterte leicht. Plötzlich stieß er mich um und beugte sich über mich. Sein Atem ging ganz zittrig. „Sameth… Ich liebe dich…“, flüsterte er ganz nervös, ich konnte fast seinen Herzschlag hören. Seine Worte machten meinen Puls auch nicht gerade ruhiger. „Ich habe für dich meine Familie verlassen, du darfst mich berühren, du darfst mich Küssen und ich wünsche mir nichts mehr als mit dir zu schlafen, aber mein Herz ist viel zu kaputt im Moment.“, lallte er ganz zittrig, ich legte meine Arme um seinen Nacken und drückte ihn zu mir runter. Unsere Lippen berührten sich, er erwiderte den Kuss, ob er das heute Abend noch wusste? So betrunken wie er war? „Ich liebe dich auch, Maximus.“, säuselte ich ruhig, das zauberte ihm ein schönes Lächeln auf die Lippen. Er zog sich aus meiner Umarmung, das war jetzt irgendwie komisch. Was hatte er nur, oder besser was hatte er mit mir gemacht? Ich war gerade eh so verwirrt. Ich setzte mich auf und sah ihn verwundert an. „Danke…“, lallte er betrunken und verlegen und griff in seine Hosentasche. „Würdest… würdest du mir einen Wunsch erfüllen? ... Nur wenn du möchtest.“, fragte er leise, ich zuckte zusammen, das hatte ich ihn gefragt als ich gehen musste. „Was denn?“, fragte ich neugierig. Er zog seine Hand aus der Hosentasche, er hatte sie wieder zu einer Faust gemacht. Er lächelte mich mit seinen Glasigen Augen an und öffnete seine Hand. „Würdest du mich heiraten?“, fragte er ganz ernst. Ich wurde merklich rot im Gesicht… WAS? Ich öffnete meinen Mund doch kam kein Ton heraus. Wie war das mit Schüchtern? Maximus Mendoza war wohl wirklich tot, nun saß Maximus Denistivov auf meinem Schoss. Er wartete immer noch auf meine Antwort. Ich schluckte etwas, ich hatte eigentlich immer etwas Angst davor mich zu binden, deswegen war ich auch unter anderem von Gloria weggerannt. Ich nahm seine andere Hand und schob sie in die Höhe. Doch bei ihm war diese Angst wie weggeblassen. „Gerne…“, säuselte ich, beugte mich vor und Küsste ihn. In meinen meisten Beziehungen war ich mehr der Aktiver Part, doch irgendwie hatte er es geschafft mich zu unterwerfen. Er erwiderte meinen Kuss, jetzt fühlte ich mich auch betrunken. Wir lösten uns, er nahm einen der Ringe, das waren doch die Ringe seiner Eltern. „Meine Mutter hat mal, als wir noch klein waren aus Spaß zu uns gesagt, wenn einer von uns mal seine Liebe findet und sie nicht mehr sind, würde der die Ringe bekommen, die schon ihrer Eltern gehört hatten.“, säuselte er und schob mir den Ring über meinen Ringfinger, er passte sogar. „Deswegen ist in die Innenseite kein Datum Graviert sondern nur der Nachname Denistivov…“, sagte er und legte mir den anderen Ring in die Hand. Ich lächelte und zog ihn über seinen Ringfinger, nun war der helle streifte wieder versteckt. Maximus legte seine Arme um meinen Hals und lächelte mich an.

„Damit hast du mich gerade zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht, mein zukünftiger Sameth Denistivov.“, lachte er und küsste mich, ohne dass ich noch Einspruch erheben konnte. Mein Kopf fuhr Achterbahn ich legte meine Arme um seine Hüfte und erwiderte den Kuss, sein Körper bewegte sich gegen mich, wusste er denn nicht was er mir damit antat? Ich Keuchte in den Kuss und fuhr über sein Rückgrat hoch. Wenn wir wieder aufwachten, wusste er wahrscheinlich nicht einmal mehr was er gesagt hatte oder wo wir nun waren. Er löste unseren Kuss und küsste meinen Nacken, ich keuchte auf, mein Körper wollte ihn nicht aufhalten, doch etwas störte mich. Die Tatsache dass der Kleine sich aus Frust und Trauer betrunken hatte! Verlobter hin oder her, das konnte ich nicht. Ich spürte seine Zähne in meinem Hals, ich stöhnte auf, aber viel zu sehr gefiel es meinem Körper.

Ich packte ihn an den Schultern und drehte ihn mit Gewalt auf den Rücken. Nun lag ich über ihm und sah in seine glasigen Augen und sein gerötetes Gesicht. „Bitte Sameth…“, keuchte Maximus, was es mir immer schwer machte mich zurück zuhalten. Was tat der Kleine nur mit mir? Sonst war ich doch auch nicht so?! Wenn ich etwas wollte hatte ich es mir in der Vergangenheit doch auch einfach genommen! Ich beugte mich runter und Küsste ihn nochmal wild. Maximus ließ seine Finger etwas in meiner Brust versinken und kratzte mich. Ich zog scharf die Luft ein und keuchte leise, doch küsste ihn nochmal. Seine Finger schlugen eine Eindeutige Richtung ein, doch hielt ich ihn nicht mehr auf, mein Körper hatte gewonnen. Der Kleine öffnete meine Hose. Ich stöhnte als ich seine warme Hand spürte. Ich stützte mich oberhalb seines Kopfes ab, er sah mich lächelnd an. „Mehr!“, keuchte er, ich schluckte mein Stöhnen, doch machte Maximus einfach weiter. Ich stöhnte in sein Gesicht, so wie bei unserer letzten Nacht, doch wollte mein Körper mehr. „Gib mir mehr.“, hauchte er in mein Ohr und Küsste mich. Ich Stöhnte erneut als ich seine Zunge in meinem Mundraum spürte. Ich erwiderte alles willig. Ich krallte mich in das Lacken und stöhnte weiter. In meinem Kopf drehte sich alles, der Kleine machte mich wahnsinnig. Er küsste mich erneut, ich konnte kaum Atmen, meine Hüften bewegten sich mit seinen Händen, ich spürte seine Hitze. Ich hatte mich gar nicht mehr unter Kontrolle, ich keuchte, Stöhne wann er es wollte. Ich stöhne erneut in sein Gesicht als ich kam, mein Gesicht musste knallrot sein, über meine Lippen floss etwas von meinem Speichel, ich spürte wie einzelne Schweißperlen über meinen Körper rannten. Der Kleine grinste mich an, und lies von mir ab, ich zitterte immer noch, mich hatte noch keiner so aus der Bahn geworfen. Er hob seine Hände und leckte darüber, er lachte leise. „Du bist so köstlich!“, keuchte er lüstern, was mich doch dunkler um die Nase werden ließ.

Ich beugte mich runter und küsste sein Brustbein. Ich leckte mich etwas runter, er bewegte seinen Körper gegen mich. Ich sah zu ihm auf, er grinste und leckte über seine Hände. Ich küsste mich tiefer, lies meine Zunge um seinen Bauchnabel tanzen und ging tiefer. Ich öffnete seine Hose und zog sie runter. Maximus hob seine Hüfte, sein Geruch machte mich ganz kirre, ich wusste irgendwie gar nicht mehr wo ich war oder was ich tat. Ich leckte über seine Leiste und leckte über seinen Oberschenkel. Maximus winkelte das Bein an, brachte mich so kurz wieder auf etwas höhe. Ich packte sein Bein und legte es über meine Schulter. Maximus stöhnte wollig als ich über die Innenseite seines Schenkels leckte und ihn musterte. Ich betrachtete jeden noch so kleinen Flecken Haut, er gehörte mir allein, ich küsste sein Oberschenkel, Biss ihn spielerisch, was ihn zum Stöhnen brachte und leckte mich wieder tiefer. Er drückte mich leicht mit seinem Bein runter, er war ungeduldig. Ich lachte leise, also war ich nicht der ein zigste hier der es wollte. Ich nahm seine Erektion in den Mund leckte darüber, ahmte dabei Schluckbewegungen nach. Ich hatte meinen Speichelfluss schon lange nicht mehr unter Kontrolle und ich konnte sehen wie sein Unterleib langsam von mir benetzt wurde. Maximus machte ein leichtes Hohlkreuz und Stöhnte laut, ob uns andere Passasire hören konnte war ihm wohl gerade egal. „Sameth!“, stöhnte und bewegte seine Hüften. Sein Geruch lies mich alles vergessen, ich keuchte erstickt und bewegte mich von oben nach unten. Ich spürte wie sein Glied immer Stärker pulsierte und von ihm immer mehr Wärme ausging. „Ahh, Sameth!“, stöhnte der Blonde heißer und er kam. Ich zuckte kurz zusammen, ich bekam noch weniger Luft, doch schluckte ich recht viel. Ich löste mich von seinem Schaft um etwas mehr Luft zu bekommen. Ich leckte ihn etwas sauber, er Atmete immer noch laut, langsam richtete er sich auf. „Tut mir leid Sameth…“, stöhnte er und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ich richtete mich auf, er beugte sich zu mir, nahm mein Gesicht in seine Hände und Küsste mich. Mir war ganz schwindelig, es war schon lange her dass ich so verliebt war.

Er griff nach meine Hose und schob sie ein Stück runter, den Rest rutschte sie von alleine Runter, seien Hose streifte er einfach an der Kante ab und lies sich mit mir auf das Bett fallen. Jetzt war ich noch kaputter als zuvor. Maximus legte seinen Arm um meine Schulter und lächelte mich an. Ich erwiderte es, griff nach der Decke und leis sie über uns fallen, ich drückte meinen Kopf an seine warme Brust und schlief schließlich schnell ein. Es war irgendwie ein schönes Gefühl… sich auch mal an jemanden zu lehnen.

 

Ich drehte mich unruhig, irgendetwas fehlte…Ich knurrte und öffnete langsam die Augen, alles um mich war dunkel. Ich schreckte auf und sah mich um, nichts, gar nichts, doch zwang mich ein stechender Schmerz im Kopf mich wieder hinzulegen. Brrr… war mir kalt. Ich tastete über meine Schulter, ich trug keinen Pullover… ich trug bei genauer Überlegung gar nichts. Ich taste um mich, mein Untergrund war weich und die Luft war stickig und warm, ein anderer vertrauter Geruch kam hinzu, Schweiß… Lust, Sex. Ich wurde knallrot im Gesicht. Ich fühlte mich auch ziemlich unwohl, ich war total verschwitzt… Ich wusste nicht wo ich war und ich hab wohl mit jemandem Geschlafen! Ich drehte mich, etwas Licht fiel ins dunkle. Es war viel zu hell, meine Kopfschmerzen hielten sich nicht zurück. Ich griff danach und konnte etwas dünnem greifen, es war eine Decke. Ich zog sie Weg. Ich lag in der Mitte eines großen Bettes. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah mich um, es war kein Hotel, es war aber auch keine andere normale absteige. Ich stand langsam auf, alles bewegte sich, das schlug mir auf den Magen. Ich nahm die Decke und wickelte sie um mich und ging durch den Kleinen Raum. Da sah ich zwei Türen, in einer Hing ein Milchiges Glas, die andere hatte keins. Ich drückte die Tür mit dem Milchigen Glas nach innen, ein Bad. Ich ließ die Decke fallen und schloss hinter mir ab.

Das schwanken wurde Schlimmer und ich musste mich übergeben. Bah… wie widerlich das nicht nur roch sondern auch was für ein schrecklicher Geschmack es im Mund hinterließ. Ich hielt mich an der Brille fest und versuchte mich zu erinnern. Ich hatte mich vor lauter schock einfach volllaufen lassen. Alles war weg. Ich drückte die Spülung und ging unter die Dusche. Ich spülte meinen Mund aus um den Nachgeschmack loszuwerden, es half nur wenig. Ich drückte meinen Kopf an die Kacheln so lange das Wasser über mich floss und versuchte mich zu erinnern. Ich hatte so ein Kribbeln im Bauch. Plötzlich keuchte Sameth mir ins Gesicht. Ich zuckte zusammen und wurde knall rot. Nein, oder? Ich wusste irgendwie nichts mehr von… letzter Nacht? Wie viel Uhr hatten wir es überhaupt!? Ich hob die Hand… nanu, wer hatte den meinen Kulturbeutel hier rein gestellt? Ich wusch mich schnell, putze mir auch die Zähne und trocknete mich wieder ab. Ich schnappte mir eines der Handtücher und band es um meine Hüfte und ging in den Raum zurück, auf dem Boden lag Sameth Tasche, zumindest war ich doch noch mit ihm unterwegs. Erst jetzt merkte ich das meine Kleidung über dem Stuhl neben dem Bett hing… hatte Sameth sie da hingelegt, oder hatte ich das letzte Nacht noch gemacht? Ich zog mich an und ging zu der andern Tür raus.

Ich stand auf einem langen Flur. Ich ging in eine Richtung, wo war ich bloß? Ich ging die Stufen hoch und mir blies die Salzige Luft ins Gesicht. Ich sah mich um, ich war auf einem Boot? Daher also das schwanken, ich dachte schon ich hätte noch so einen Sitzen das sich noch alles drehte. Ich ging etwas auf dem Deck umher, Sameth musste ja auch irgendwo sein.

Ich ließ meinen Blick über die Passiere fliegen, nirgends war er zu sehen. Ich ging an die Rehling sah einfach auf das Wasser… das war doch die Küste bei Yalta… wie lange war ich hier schon nicht mehr gewesen? Ich starrte einfach auf das immer näher kommende Festland, stimmt ich war hier letztes Jahr erst gewesen, mit Madlen und meinem Engel. Wir haben in der Stadt Urlaub gemacht… Ich schloss etwas meine Augen, legte meinen Kopf auf meinen Armen ab… es war ein schöner Urlaub gewesen, wenn ihre Mutter nicht in der Nähe war, war Madlen sogar eine liebevolle Frau. Ich merkte wie ich rot wurde, ich musste auch leise lachen, sie hatte mich abends Überrascht als ich mit Erwidin wieder kam vom Spazieren und vom Einkaufen. Ich hörte ihr schönes lachen, sie hatte mich ausversehen mit dem Korken der Sektflasche abgeschossen, er hatte auch unseren Sohn getroffen der es witzig fand…  da hörte ich sein Lachen, doch es kam von oben. Nein, das war Sameth stimme.

Ich hob meinen Kopf, da sah ich ihn… bei einer Frau… Der Anblick versetzte mir einen Stich. Nicht weil ich Angst hatte das er mich einfach sitzen lassen würde, sondern weil es so normal aussah. Die Frau lachte auch, sie hatte langes blondes lockiges Haar, alles unter einem Schönen Hut um ihre Schultern lag ein dickes Fell. Sie war eine Schönheit, selbst von hier unten sah ich dass sie nussbraune Augen hatten, die eine unglaubliche Lebensfreude ausstrahlten. Wenn ich an mein Spiegelbild zurück dachte, meine Augen sahen zerbrochen aus… Doch ich hatte Angst das Sameth einfach mit ihr weiter ging und mich stehen ließ. Da sah er zu mir, erst etwas verwundert. „Hey Maximus!", lächelte er. „Ähmmm… Morgen?“, fragte ich ganz unbeholfen, die Frau neben ihm kicherte erst, doch lachte sie dann laut auf. „Sie hatten Recht Mr. Denistivov! Ihre Begleitung hat echt etwas den Faden verloren, wie wäre es wenn ich Ihre Begleitung zu einer Tasse Kaffee einlade und mal wieder auf den neusten Stand bringe?“, lachte sie, sie hatte einen Exotischen Akzent, sprach aber Russisch, es klang nicht herablassend, eher belustigt und zwinkerte Sameth zu. Sie hatte eine kräftige Stimme die bestimmt schon viele Männer untreu gemacht hatten. „Das nenn ich eine gute Idee, Lady Poughkeepsie.“, lachte er und gab ihr einen Handkuss. Sie lachte verlegen. „Hier um die Ecke ist eine Treppe, komm hoch Maximus.“, lächel