Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 111: 10.4.2024: Sommerfrische - Archiv ---------------------------------------------- Jasmin schloss die Augen und sog die salzige Luft tief in ihre Lunge, um sie dann mit einem langen Seufzen wieder auszuatmen. „Es tut so gut, hier zu sitzen“, sprach sie leise und blinzelte unter ihrem Sonnenschirm hinweg zur Sonne hinauf. Es war ein herrlicher, wolkenloser Tag mit brütenden Temperaturen in der Stadt, aber einer angenehm frischen Brise am Strand. „So stell ich mir das vor, wenn meine Großeltern erzählen, dass sie früher zur Sommerfrische ans Meer gefahren sind“, meinte Sven und machte es sich neben ihr auf dem Handtuch gemütlich. Jasmin schmunzelte. Sie war nicht die Einzige, die manchmal veraltete oder unübliche Begriffe nutzte. „Meinst du, von unseren Kommilitonen weiß jemand etwas mit dem Begriff Sommerfrische anzufangen?“, fragte sie und Sven grinste. „Die halten das vermutlich für ein Waschmittel!“. Beide lachten und freuten sich über diesen freien Tag voller Erholung und Entspannung. „Bin ich froh, gestern nicht so viel getrunken zu haben“, legte Jasmin sich hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sven nickte. „Das war so schon das reinste Himmelfahrtskommando, euch alle wieder einzusammeln.“ „Tut mir leid, dass ich dich geweckt hab.“ Sven machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schon okay, ich finds besser, dass du mich um Hilfe gebeten hast, als das irgendwie allein auf die Reihe kriegen zu wollen. Ich glaub ja, ohne Detlef wären wir sogar zu zweit ziemlich aufgeschmissen gewesen“, ließ er den Blick auf dem Meer ruhen und sah aus dem Augenwinkel Jasmins Nicken. „Stimmt. Ich hatte den Eindruck, dass er schon Übung damit hat, so souverän, wie er war“, meinte sie und Sven grinste schief. „Er musste ja auch nicht Linda von dem Kerl wegzerren“. Jasmin schmunzelte, der Anblick war wirklich einmalig gewesen. „Ich hätte mich aber auch nicht wohl damit gefühlt, sie dort allein zurück zu lassen oder in dem angeheiterten Zustand sogar mit ihm mitgehen zu lassen. Die können sich ja noch mal treffen, wenn sie nüchtern sind“. „Stimmt“, bestätigte Sven und setzte sich in den Schneidersitz. „Bin mal gespannt, ob wir Detlef heut noch zu Gesicht bekommen, ehe er wieder zurück muss. Was für eine Aktion! Fährt der mal eben zweieinhalb Stunden hierher, um gefühlt einen halben Tag zu bleiben und dann wieder abzuhauen, weil er ja morgen zur Arbeit muss“, konnte er noch immer nicht ganz fassen, seinen Kumpel letzte Nacht plötzlich am Handy und dann vor sich stehen gehabt zu haben. „Na ja, zwei, drei Stunden Autofahrt sind eigentlich ganz gut machbar, aber um die Uhrzeit…“, schüttelte Jasmin leicht den Kopf und war wenig verwundert, als Sven meinte, dass Detlef solche Aktionen auch schon mal in der Vergangenheit gebracht hatte. „Spontan auf ein Festival zum Beispiel. Aber dann war das in den Ferien und deutlich stressfreier“, erzählte er und ließ den Blick über den Strand schweifen. „Hat er dir was Näheres erzählt, warum er so plötzlich hergekommen ist? Und auch generell, wie es ihm jetzt geht?“, fragte Jasmin, aber Sven schüttelte den Kopf. „Nein, nicht so direkt. Wir haben nur kurz gesprochen. Er meinte, dass er was mit Saskia klären muss, aber worum es genau geht, weiß ich nicht. Die Tage wollen wir mal wieder länger quatschen und dann erzählt er mir hoffentlich ein bisschen mehr. Aber ich weiß zumindest schon mal, dass er inzwischen in einer Schreinerei arbeitet und das scheint ihm echt gut zu gefallen.“ "Das freut mich für ihn", lächelte Jasmin und musterte dabei Sven, dem es mittlerweile deutlich leichter zu fallen schien, dass er Detlef nicht mehr täglich um sich hatte. Dessen Erscheinen und die kurzen Gespräche mit ihm hatten ihren Mitbewohner zwar gefreut, aber die anfängliche Niedergeschlagenheit schien verschwunden und das machte sie froh. „Ja, ihm gehts merklich besser und ich glaub inzwischen auch, dass er im Studium einfach nicht glücklich geworden wäre... Oh, da hinten ist ein Eisstand!“, rief er plötzlich aus und schwang sich auf die Füße. „Willst du auch eins?“ Jasmin schüttelte den Kopf. „Aber falls die auch kalte Getränke haben, kannst du mir davon gern was mitbringen“, meinte sie und schaute ihm nach, wie er in kindlicher Vorfreude zu der Holzbude hinüberlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)