Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 96: 29.3.2024: Heidelbeere ---------------------------------- „Ist es wirklich okay für dich, wenn ich auch manchmal her komme?“, fragte Bria, während sie mit Laurin auf der alten Holzbank saß und den Blick über den verwilderten Garten schweifen ließ. Der Anfang ihres Gesprächs war alles andere als einfach gewesen, war sie Laurin doch aus Neugierde bis zum Garten nachgelaufen und sich dann sehr ertappt vorgekommen. Erst jetzt, da sie ein paar Minuten schweigend nebeneinander gesessen und Brias Pausenbrot gegessen hatten, war ihr in den Sinn gekommen, dass er vielleicht nicht nur Ruhe vor den nervigen Mitschülern aus seiner Klasse haben wollte, sondern auch vor ihr. „Na ja, schwer zu sagen, ob du mir auf den Geist gehst. Ich kenn dich bisher ja kaum, aber vom ersten Eindruck her scheinst du ganz nett zu sein“, meinte Laurin und Bria merkte, wie ihr diese Ehrlichkeit durchaus einen kleinen Stich versetzte. Sie hatte sich immer als recht sympathisch eingeschätzt und es erschreckte sie ein wenig, dass sie Laurin das scheinbar erst beweisen musste. Wobei die aufsteigende Empörung auch schnell wieder nachließ, als sie an die vergangenen Minuten zurückdachte. „Hast recht, dich kennen inzwischen viele in der Schule, wegen der Hänseleien, aber das heißt nicht automatisch, dass du auch jeden kennst“, murmelte sie und er nickte. „Viele tun aber so“, murrte er und zeigte offenkundig seine Abneigung. „Wirst du oft von Schülern aus anderen Klassen angesprochen?“, fragte sie und nochmals nickte er. „Das allein ist nicht das Problem, aber viele machen Witze oder manche scheinen im ersten Moment nett zu sein und hänseln mich dann doch“, verschränkte er die Arme vor der Brust und beobachtete Brias Reaktion. „Bei ihr brauchst du da keine Sorgen zu haben. Sie ist ein liebes Mädchen“, brachte sich das Mäuschen ins Spiel und hüpfte auf Brias Schoß, um sich von ihr kraulen zu lassen. Bria grinste. „Hörst du?“ Laurins Mundwinkel zuckte, es war nur allzu offensichtlich, dass Bria ein ganzes Stück Arbeit vor sich hatte, wenn sie sein Vertrauen gewinnen wollte. „Mäuschen, ich vertrau dir“, murmelte er und hörte den kleinen Nager kichern. „Das kannst du auch! Ich hab extra nicht alle Heidelbeeren allein gegessen!“, meinte es und Bria konnte die Freude in Laurins Augen erkennen. „Heißt das, sie sind endlich reif?“ Voller Überraschung beobachtete Bria die aufkommende Euphorie in dem vorhin noch so zurückhaltenden Jungen. „Ja, die ersten sind soweit und richtig schön süß“, meinte das Mäuschen und Bria erschrak, als Laurin sie plötzlich anlachte. „Gibst du mir mal deine Brotdose? Dann hol ich uns welche!“, hielt er ihr die Hand hin und nach kurzem Zögern kam Bria der Aufforderung nach. Sie guckte zu, wie er tiefer in den Garten lief und wunderte sich über den plötzlichen Stimmungswechsel. Er machte sie aber auch glücklich. „Du wirst ja rot“, meinte das Mäuschen und Bria legte sich den Finger auf die Lippen, woraufhin sie ein leises Kichern hören konnte. „Sei lieb oder ich kraul dich nicht mehr“, streckte sie dem Mäuschen die Zunge raus und erschrak abermals, als Laurin sie plötzlich rief. „Oder… willst du vielleicht mitkommen und mir pflücken helfen?“, stand er einige Meter entfernt und Bria verlor keine Zeit, ihm nachzulaufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)