In einem anderen Land von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Am nächsten Tag vermeidet Elsa es möglichst lang ins Bett zu gehen. Doch schlussendlich geht das nicht mehr. Morgen fahren sie nach Hause und davor haben sie besprochen, noch einmal den Sonnenuntergang anzusehen. Daher sollte sie auch nicht zu spät ins Bett kommen. Trotzdem tippelt sie vor der Türe von nun Marios und ihrem Zimmer unruhig von einem Fuß auf den anderen. “Gute Nacht”, erklingt hinter ihr und erschrocken fährt sie herum, um Hailee direkt in die Augen zu sehen. Diese zwinkert ihr zu. “Auf jetzt, rein da. Mario hat doch gesagt, er fällt nicht über dich her, also mach dir keine Sorgen. Außer du willst über ihn herfallen. Aber wie bereits gesagt, ich gehe davon aus, dass er sich darüber freuen würde.” Und schon weiten sich Elsas Augen ungläubig, während ihre Wangen rot anlaufen. “Du …” “Bin schon weg. Schlaf gut!” Und ehe Elsa etwas sagen kann, ist ihre Freundin in ihrem und Jakes Zimmer verschwunden. Die Zurückgebliebene blinzelt, ehe sie stöhnend ihren Kopf schüttelt. Mit solchen Freunden braucht man wirklich keine Feinde mehr. Doch schlussendlich, sie legt ihre Hand auf die Türklinke, es stimmt ja. Sie muss morgen früh aufstehen, sie sollte in ihr Bett. Mit einem tiefen Einatmen drückt sie die Türklinke herunter und tritt in ihr Zimmer ein. Ihr Blick huscht hin und her, doch Mario ist nicht da. Da er vor ihr hier hoch ist, muss er im Badezimmer sein. Und diese Vermutung bestätigt sich, als sich die Türe dazu öffnet und er heraus kommt. “Elsa.” “Mario.” Er mustert sie, ehe er seinen Kopf schräg legt. “Alles in Ordnung bei dir?” “W-was? Ja, warum?” “Weil du so rot im Gesicht bist. Brauchst du etwas zu trinken? Ich hole dir schnell etwas aus dem Bad.” “N-nein, nicht.” Elsa streckt eine Hand aus, um ihren Zimmer Mitbewohner aufzuhalten. Ihre Wangen sind immer noch wegen dem rot, was Hailee draußen gesagt hat. Dass Mario es mögen würde, wenn sie über ihn herfallen würde. Doch das kann sie ihm nicht sagen, auf keinen Fall. “Es ist alles okay”, murmelt sie deshalb und weicht seinem Blick aus. “Musst du noch mal ins Bad? Sonst würde ich schnell …” “Geh du ruhig, ich bin fertig.” Mario deutet auf die Türe zum Badezimmer, ehe er zu seinem Koffer geht. “Gut.” Schnell huscht Elsa zu ihrem eigenen Koffer, um ihren Schlafanzug herauszuziehen, um dann schnell im Badezimmer zu verschwinden. Auch hier versucht sie Zeit zu schinden, doch irgendwann muss sie zurück ins Zimmer und dort ins Bett neben Mario liegen und versuchen zu schlafen. Wobei sie stark vermutet, dass das schwer werden wird. Wie auch, wenn derjenige, für den man Gefühle hat, direkt neben einem liegt? Irgendwie hofft sie ja, dass er bereits schläft. Dass sie so lange gebraucht hat, dass er inzwischen eingeschlafen ist. Doch als sie ins Zimmer tritt, zeigt sich das, was ihr bewusst war. Mario ist noch wach. Er hat sich an das Kopfende des Bettes angelehnt und sieht auf sein Handy. Kaum, dass sie auftaucht, blickt er auf und lächelt sie an. Dieses Lächeln, das alles an ihm einnimmt. Er klopft neben sich auf die Bettseite, auf der sie bereits letzte Nacht geschlafen hat … mehr oder weniger. Sogar die Bettdecke hat er schon zurückgezogen, dazu das Hauptlicht gelöscht. Nur noch die kleine Nachtlampe auf seiner Seite erhellt das Zimmer ein wenig. “Komm ins Bett.” Bei dieser Aussage weiten sich ihre Augen und ihr Herzschlag nimmt zu. “Ich … ähm … ja …” Sie starrt ihn an, ist wie erstarrt. Als er seinen Kopf zur Seite legt und sie schon fast besorgt ansieht, kommt wieder Bewegung in sie. Sie wirft ihre gebrauchte Kleidung in ihren Koffer und klettert dann umständlich ins Bett. Sie zieht die Bettdecke über sich und legt sich hin, während ihr Herz unglaublich schnell schlägt. Schnell schließt sie ihre Augen. Sie muss jetzt sofort einschlafen, dann wird das schon gehen. Mario neben ihr legt sein Handy zur Seite, dann löscht er das Licht und hüllt den Raum in Dunkelheit. Sie spürt es durch die Matratze, wie er hin und her rutscht, hört das Rascheln der Decke und auch ein wenig, wie er sie über sich zieht. Dann herrscht Stille, er scheint seine Schlafposition eingenommen zu haben. Vielleicht. Einige Minuten ist es ruhig, man hört nur ihrer beider Atem. Doch dann bewegt sich Mario erneut. “Elsa?” Da seine Stimme nahe bei ihr ist, muss er auf der Seite und in ihre Richtung liegen. “Mario?”, fragt sie leise. “Habe ich … irgendetwas falsch gemacht?”, erklingt seine Stimme nach einem kurzen Zögern. “Was?” Überrascht setzt sich Elsa auf, sieht auf den dunklen Schemen neben sich hinunter, der sich auch leicht aufrichtet. Kurz darauf sitzt er neben ihr und langsam kann sie etwas mehr erkennen, da sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. “Du bist seit gestern irgendwie so … ich weiß nicht. Normalerweise redest und lachst du mehr mit mir. Ich habe das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst. Ist es, weil ich gemeint habe, dass es kein Problem ist, dass wir beide in einem Bett schlafen? Wenn ja, dann tut es mir wirklich leid. Ich habe mir dabei nicht wirklich viel gedacht.” Außer dass es schön wäre, ihr so nahe zu sein. “Und ich will nicht, dass ich es durch dieses nicht wirklich darüber nachdenken die Freundschaft zwischen uns kaputtgemacht habe. Dazu bist du mir zu wichtig. Wenn es dir also unangenehm ist, dann sag es mir. Ich kann gerne unten auf einem der Sofas schlafen, das ist wirklich überhaupt kein Problem. Das wird schon …” Ehe er weitersprechen kann, berührt ihre Hand seine Wange und sofort hält er inne. Die Stelle, an der ihre Fingerspitzen an seiner Haut liege, beginnt Wärme in seinen ganzen Körper auszustrahlen. “Nein Mario, das … das ist es nicht.” “Was dann?” Seine Hand schließt sich um sein Handgelenk, hindert sie dadurch daran, ihre zurückzuziehen. “Es ist …” Elsa beißt sich auf die Unterlippe. Sie kann es ihm nicht einfach so ins Gesicht sagen. Dass sie etwas für ihn empfindet. Dass es jede Zelle in ihrem Körper zum Vibrieren bringt, ihm so nahe zu sein. Aber sie hat auch andere Ausreden, die sicherlich durchgehen werden. “Es ist einfach doch noch mal etwas anderes, in einem Bett zu schlafen. Du hast recht, wir sind Freunde und das will ich auch nicht riskieren. Aber … Du hast gestern erst gesagt, dass du mit der Art der anderen nicht immer klarkommst, dass wir es schlussendlich anders lernen? Ist das hier nicht auch so etwas? Dass wir uns einfach ein Bett miteinander teilen? Ohne dass wir …” Sie kann nicht zu Ende sprechen. Er versteht sie sicher, oder? “Du … hast recht”, entkommt ihm zögerlich. “Aber … es macht mir nichts aus, weil du es bist. Ich denke, mit jemand anderem würde ich das nicht machen. Aber du bist etwas anderes, etwas Besonderes und …” Okay, stopp. Er muss aufpassen, was er von sich gibt, sonst sagt er es ihr im nächsten Augenblick ins Gesicht. Einfach so. Hier. Im Dunkeln. Nein, so will er das nicht. “Ich bin froh, dass du da bist, Elsa. Ich will nichts tun, was das hier gefährdet. Also bitte, sag es mir, wenn dir irgendetwas zu viel ist, ja?” Er hebt seine zweite Hand, streicht sanft über ihre Wange, spürt die samtig weiche Haut unter seinen Fingerspitzen. Wünschte sich, dass er seine Hand weiter gleiten und in ihre Haare schieben könnte. Sie so an sich ziehen und sie küssen. Seine Lippen auf ihre drücken und … Ein unterdrücktes Keuchen kommt über seine Lippen und schnell lässt er seine Hände sinken. “Alles okay?”, erklingt ihre Stimme verunsichert. “Ja, ja. Nur … verschluckt”, versucht sich Mario an einer Ausrede. Er beißt sich auf die Unterlippe, dreht sich wieder ihr zu. “Ist das zwischen uns dann wieder in Ordnung? Und soll ich aufs Sofa runter und diese Nacht dort schlafen?” “Nein. Also doch, ja, zwischen uns ist alles in Ordnung. Und nein, du musst nicht runter. Du kannst hier schlafen. Eine Nacht haben wir schon geschafft, die zweite schaffen wir auch noch. Wir sollten es genießen, so ein großes Bett zu haben. Ab morgen liegen wir wieder in unseren schmalen Einzelbetten in den Wohnheimzimmern.” Elsa lässt sich wieder auf ihr Kissen sinken. “Da hast du leider recht.” Auch Mario legt sich hin, bleibt aber in Elsas Richtung liegen. “Dann schlaf gut, Elsa.” “Du auch, Mario.” ~~~ Am nächsten Tag ist es Mario, der als Erster erwacht. Elsa liegt in seine Richtung gedreht, mit einer Hand hält sie sich an seinem T-Shirt fest, schläft trotzdem noch tief und fest. Ein Lächeln liegt auf seinen Zügen, als ihm das bewusst wird. Trotzdem muss er aufstehen, daher löst er ihre Hand vorsichtig von sich, ehe er im Badezimmer verschwindet. Als er einige Minuten später wieder herauskommt, schläft Elsa immer noch. Er lässt sich auf der Matratze nieder, auf der er vorher gelegen hat. Durch die noch offen stehende Badezimmertür scheint das Licht ins Zimmer und erhellt es ein klein wenig. Zumindest so weit, dass er Elsas Gesicht erkennen kann. Wieder nehmen ihn seine Gefühle für sie ein, lassen sein Herz schneller schlagen. Ohne darüber nachzudenken streckt er seine Hand aus und streicht ihr sanft eine Haarsträhne von der Stirn. Warum ist sie nur so unglaublich schön? Da runzelt sie ein wenig ihre Stirn, kraust ihre Nase und öffnet gleich darauf blinzelnd ihre Augen. “Mario?”, entkommt ihr leise. Sie sieht in aus Augen an, in denen noch die Müdigkeit steht. Er erwidert ihren Blick, kann ihn gar nicht von ihr nehmen. Und dann wird ihm erst bewusst, dass seine Hand an ihrer Wange liegt. Seine Augen weiten sich und schnell zieht er diese zurück. “Du … du musst aufwachen”, murmelt er, ehe er aufsteht. “Wir wollen bald los. Soll ich dir einen Kaffee machen?” Ein Lächeln breitet sich auf ihren Zügen aus. “Das wäre wundervoll.” “Gut. Dann steh du auf und zieh dich an. Wir sehen uns dann unten.” Er kann es nicht unterdrücken, ihr noch einmal sanft mit den Fingerspitzen über die Wange zu streicheln, ehe er aufsteht und schnell das Zimmer verlässt. Als er die Türe hinter sich zugezogen hat, schließt er einen Augenblick die Augen. Kann es wirklich sein, dass die paar Tage hier und zwei Nächte in einem Bett seine Gefühle für sie nur noch verstärkt haben? Er muss es ihr sagen und das am besten wirklich bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)