Der wahre Name von Mianda ================================================================================ Kapitel 1: Ein gestecktes Ziel ------------------------------ Kapitel 1 Ein gestecktes Ziel Ich hatte es geschafft. Der Schulabschluss lag nun hinter mir. Meine Freunde, darunter Jounochi, Honda und Anzu hatten es ebenfalls geschafft. Doch nun lag mir mein ganzer Weg offen. Mein Traum war es eine Zeit lang gewesen, selbst Spiele zu entwickeln. Aber ich habe mich entschieden, einen anderen Weg zu wählen. Es mag seltsam erscheinen, dass ich mich gerade für diesen Schritt entschieden habe. Ich glaube fast, meine Freunde können es nicht glauben, dass ich das wirklich machen will. Unsere Wege trennen sich nun zum ersten Mal wieder nach so langer gemeinsamer Zeit in der Schule und es fühlt sich so fremd an. Obwohl ich davor viele Jahre ein Leben mit so guten Freunden gar nicht kannte. Jouno und Honda haben mit einer Lehre begonnen und werden hier in Japan bleiben. Anzu hat uns vor wenigen Tagen geschrieben, dass sie sich nicht leicht tue im Ausland. Sie hatte zuletzt noch von etwas Stress berichtet, da es viel Aufwand gewesen sei, um in die U.S.A. zu kommen, um eine professionelle Tanzschule in New York zu besuchen. Ich hatte mich über ihren Brief riesig gefreut, immerhin hatte ich seit Tagen auf mein Handy gestarrt und erwartet, dass sie sich darüber melden würde. Ihr Brief hängt jetzt an meiner Wand über meinem Schreibtisch. Hach ja, wirklich merkwürdig das Ganze. Anzu habe ich vor in den U.S.A. zu besuchen, aber im Augenblick muss ich mir endlich klar werden, dass ich zuerst meine eigenen Ziele in die Tat umsetzen muss. Ich muss endlich anfangen und noch habe ich das Gefühl ich komme nicht vom Fleck. Großvater hatte mir angeboten, ihm in seinem Spieleladen zu helfen und das mache ich ohnehin schon jederzeit gerne. Er wird schließlich auch nicht jünger. Meine Mutter – nun ja, …für sie bin ich immer noch der liebe brave und unschuldige Junge. Der liebe unschuldige brave Junge, der es immer noch nicht geschafft hat seine Unterhosen und Sockensammlung von seinem Boden aufzuheben und weg zu tragen. Meine Mutter macht mir jede Woche bewusst, dass ich aus den Puschen kommen muss, wenn sie mir mit ihrem Besen droht mich aus dem Haus zu fegen, wenn ich nicht mal bald auf eigenen Füßen stehen würde. Während mir mein Großvater Mut macht und meine Mutter dafür gelegentlich ordentlich zusammen faltet und meint, ‚Der gute Junge macht das schon! Du bremst ihn nur mit deiner Art!‘ Ja, Großvater unterstützt mich voll. Er glaubt an mich, das hat er immer. Was ich hier gerade mache? Ich sitze an meinem völlig unaufgeräumten Schreibtisch und starre auf meinen Computer, den ich für` s Helfen im Haushalt und im Laden geschenkt bekommen habe. Dieser blöde Computer und dieses Internet! Vor Wochen habe ich einfach Mal eine ganze Welle an online Bewerbungen los geschickt. Die Antworten waren frustrierend gewesen. Entweder kostete das ganze unverschämt viel, war zu weit weg oder verlangte irgendwelche Aufnahmeprüfungen. Vermutlich konnte Großvater sich zu seiner Zeit einfach eine Schaufel nehmen, irgendwo los graben, etwas finden und war damit erfolgreicher Archäologe. Aber ich muss mich seit Wochen mit diesem Papierkram abkämpfen. Ja, so sieht es nämlich aus. Ich Yugi Muto, habe entschieden, dass ich Archäologie studieren möchte. Das heisst, eigentlich möchte ich genauer gesagt Ägyptologe werden. Ich glaube die korrekte Fachbezeichnung für mich wäre Sucher nach dem Legendären Grab des Pharaos ohne Namen! Seit ich denken kann, habe ich jede Geschichte meines Großvaters von seinen Abenteuern aufgesogen, es geliebt jedes von ihm gestellte Rätsel zu lösen und zuletzt schließlich sein Millenniumspuzzle. Viele haben danach gesucht und entweder hat man von Ihnen nie wieder etwas gehört oder aber sie haben es erfolglos abgebrochen oder aufgegeben. Es scheint ohnehin seltsam zu sein. Ich glaube ja mein Großvater hat es gefunden und weiß sehr wohl wo genau es liegt. Aber ich will mehr! Ich will den Namen wissen, ich möchte es so gerne mit eigenen Augen sehen und ich möchte alle Prüfungen auf meinen Weg dorthin selbst meistern und bestehen. Ich glaube, dass mehr dazu gehört als bloß das Ganze zu studieren. So wie es mir Großvater gesagt hat, immer und immer wieder. Nur Jemand, der reinen Herzens ist, kann die ganze Wahrheit ergründen, was nicht heißt, dass es Demjenigen auch gelingt. 10:30 Uhr. Seit einer halben Stunde schaue ich auf meinen PC. …seufz… und noch immer keine neue Mail. Aber wieso sollten sonntags auch Mails kommen? Am Wochenende kommen in der Regel einfach keine Antworten. *Klopf Klopf* „Ja?“., frage ich, als es an meine Zimmertüre klopft und schaue zur Tür als mein Großvater diese auch schon öffnet und mich breit angrinst. Ein unverschämt köstlicher Duft steigt mir in die Nase, als meine Zimmertüre geöffnet wird und ich schaue meinen Großvater fragend an. „Na mein Großer? Schon ausgeschlafen? Deine Mutter hat Frühstück für uns gemacht und wie ich Sie kenne, schreit Sie gleich, wenn wir nicht bald zu Tisch kommen.“, erklärt mir Großvater und ich schaffe es meinen Hintern vom Stuhl zu heben und meinen Schreibtisch zu verlassen. Als ich neben ihm stehe klopft er mich sanft auf meine Schultern und flüstert mir mit verstohlenem Blick zu, ob ich mir unanständige Seiten im Internet angesehen hätte. Ich laufe knallrot an und habe das Gefühl, dass mir mein Herz allein bei dem Gedanken gleich in die Hose rutscht. Von meinem Großvater habe ich alles erwartet, aber nicht solch eine Frage. Er gluckst auf meinen rot gewordenen Kopf nur und zuckt mit seinen breit gebauten Schultern. „Ich dachte nur Yugi, dass du noch Zeit brauchst, dann hätte ich mir für deine Mutter eine Ausrede einfallen lassen.“, erklärte er leise und wirkte fast schon verlegen, als er zu erkennen schien, dass er mit seiner Annahme deutlich da neben gelegen hatte. „Wie kommst du darauf, ich würde ….ich würde mir sowas angucken?“, wollte ich von ihm wissen und im gleichen Augenblick sah ich seinen Blick zu einem Paar Socken unter meinem Bett huschen, wo eine inzwischen leicht angestaubte Kassettenhülle lag. Das glaubte ich einfach nicht, wusste er etwa von dem Porno Video, dass Jouno mir mal ausgeliehen hatte? Ich hatte Sie ihm schon lange zurück geben wollen, aber er meinte, ich könne sie behalten. Nachdem ich den Film Monate lang vergessen hatte und in der Zeit unsere Kassettenrekorder immer uninteressanter geworden waren. Inzwischen hatten wir auf DVD umgestellt und die Kassette war ein altes Relikt aus längst vergangenen Schultagen. Die Worte meines Großvaters rissen mich aus meinen Gedanken. „Nun, in deinem Alter nicht ungewöhnlich. Aber ganz ehrlich, du solltest wirklich mal ein paar Klamotten wegräumen. Ich meine damit, bevor deine Mutter genauer hinschaut, was du so in deinem Zimmer alles versteckst.“, er zwinkerte mich an und schritt durch meine Zimmertüre. Ich stiefelte, noch in meinen Gedanken gefangen, wie auf Autopilot hinter meinem Großvater her, die Treppe runter zu unserem Esszimmer. Hatte mich gerade wirklich danach gefragt, ob ich mir…ob ich mich…- nein. Der Gedanke, mit meinem Großvater über gewisse Dinge demnächst zu reden, über die ich nun wirklich nicht reden wollte, löste in mir eine regelrechte Achterbahnfahrt aus. „GUTEN APPETIT!“, donnerte eine Stimme an meinen Kopf und riss mich aus meinen noch völlig konfusen Gedanken. Ich saß bereits am Tisch und hatte gar nicht registriert, dass meine liebe Frau Mama mir bereits zweimal einen guten Appetit gewünscht hatte. „Danke gleichfalls.“, murmelte ich leise vor mich hin. Den darauf folgenden Seufzer meiner Mutter nahm ich noch wahr, aber ich hatte wirklich nicht vor, meine mentale Abwesenheit mit ihr auszudiskutieren und schaute auf meinen Teller. „Pfannkuchen?“, fragte ich etwas überrascht und sah dann von meiner Mutter fragend zu meinem Großvater und wieder zu ihr. „Ja, Pfannkuchen! Der Freund meines Vaters kommt doch heute zu Besuch.“, erklärte Sie ihr etwas unerwartetes Frühstück. Deshalb also hatte es vorhin so angenehm gerochen, als Großvater meine Zimmertüre aufgemacht hatte. Großvater bestätigte bereits die Aussage meiner Mutter. „Ja, Arthur kommt vorbei. Er ähem…verspätet sich etwas –„, gab mein Großvater von sich und wirkte dabei ungewöhnlich klein am Tisch. Keine Sekunde erkannte ich, dass mein Großvater eine gute Vorahnung gehabt haben musste. Denn meine Mutter reagierte aufgebracht. „TYPSICH! DIESE AMERIKANER!“, schnaubte Sie und zog sich offensichtlich verärgert einen ganzen Pfannkuchen in Rekordzeit rein. Ach herrje, anscheinend hatte meine Mutter erwartet, dass Mr. Hopkins mit uns gemeinsam essen würde. Deshalb hatte ich auch heute Morgen ausschlafen können. „Also sind die vielen Pfannkuchen gar nicht für Großvater und mich?“, fragte ich vorsichtig und deutete auf den großen Teller in der Mitte des Tisches. Wo mehrere schöne golden glänzende Pfannkuchen dampften und ihren leckeren Duft verströmten. Mein Großvater warf mir einen warnenden Blick zu, aber zu spät, ich hatte wohl wieder mal was Dummes zu meiner Mutter gesagt. „IHR MÄNNER! Ihr fresst mir noch die Haare vom Kopf! Glaubt ihr vielleicht ich bin nur zum waschen, putzen und Kochen für Euch hier geblieben? YUGI!“, herrschte Sie nun mich direkt an und ich wünschte mir, im Boden unter mir versinken zu können. „Ja Mama?“, fragte ich vorsichtig. „Es wird Zeit, dass du richtig Geld verdienst! Ständig muss ich dein Zimmer aufräumen und seit Wochen alles hinter dir her tragen!“, beklagte Sie sich. „Ganz ehrlich Mama, du brauchst mein Zimmer nicht aufzuräumen, das schaffe ich schon selbst…“ „Von wegen! Es sieht jeden Tag bei dir so aus, als ob ein Tsunami durch dein Zimmer gefegt ist!“, fauchte Sie mich an und ich fragte mich im selben Augenblick, warum sie meinem Zimmer nicht endlich mal dauerhaft fern bleiben konnte. Nun war auch ich leicht gereizt. „Ich arbeite außerdem, ich helfe Großvater mit im Spieleladen! Und nebenbei schreibe ich auch Bewerbungen.“ Ich wollte nicht weiter reden und stopfte mir meinen Pfannkuchen in den Mund. Mein Großvater und meine Mutter fingen derweil eine Diskussion darüber an, was für mich das beste wäre, um mich zu unterstützen. Gerade überlegte ich schon mich mit vollgestopften Mund Pfannkuchen auf und davon zu machen, als es an der Tür klingelte. Mit einem Mal kehrte wieder Ruhe ein und ich sah gerade noch aus meinem Augenwinkel heraus, wie meine Mutter sich ihre Haare und Kleider richtete und zur Tür huschte, bemüht freundlich, ruhig und gelassen für unseren Gast an der Türe zu wirken. Großvater du ich waren ebenfalls aufgestanden und kamen keine zwei Meter weit, als mich Jemand beinahe umwarf. Hy Yuuugiiiiii!“, dröhnte es freudig in meinen Ohren, als mir Rebecca in die Arme sprang und mich übereifrig begrüßte und umarmte. „.ammmlo Rbcca.“, entwich es mir knapp. Sie hatte mir fast meine ganze Luft aus meinen Lungen gepresst. Ausserdem, gelang es mir kaum etwas zu sagen. Durch ihre Begrüßungsattacke steckte mir nun ein halber Pfannkuchen im Hals und an der anderen Hälfte, musste ich versuchen irgendwie ein Wort raus zu bringen. Mein Großvater grinste nur und trat seinem alten Freund entgegen. „Schön dich zusehen Arthur mein alter Freund. Du hattest nicht erwähnt, dass du deine Enkelin mitbringst.“, stellte er überrascht fest. Während sich die beiden Herrschaften über die Anreise nach Japan austauschten, spielte sich meine Mutter zur überaus freudigen Gastgeberin auf und erklärte, dass für alle genügend zu Essen und zu trinken da sei. „Yugi deckt gerade für ihre Enkelin ein!“ Ihr Blick traf mich wie scharfe Messer und ich drückte Rebecca von mir, um genau das zu tun. Worauf hin sie schon hinter mir her lief. „Kann ich dir helfen Yugi?“, fragte sie mich und ich schüttelte nur meinen Kopf. Mit einem kräftigem Schluck gelang es mir endlich meinen Pfannkuchen ganz runter zu würgen und ich japste etwas nach Luft. „Nein.“, gab ich etwas luftknapp von mir und bemühte mich, sie anzulächeln. Woher sollte sie auch wissen, dass sie mich gerade fast mit einem Pfannkuchen im Hals ermordet hätte? „Oh, dein erstes Wort. Wow!“, erinnerte sie mich nun wirklich charmant an meine ersten Grüße an sie und ich entschuldigte mich mit verlegenem Blick. „Gomen nasa- ich meine sorry, Guten Morgen Rebecca. Schön, dass du auch hier bist.“, sie machte ein gespielt beeindrucktes Gesicht darüber, dass ich es geschafft hatte so viele Worte nun heraus zu bringen. „Es war ursprünglich nicht geplant, dass ich auch komme, weißt du. Aber, eigentlich ist Großvater auch deswegen hier.“, erklärte sie mir noch während ich für Sie Becher und Teller aus den Schränken holte und zum Tisch trug. Ich deckte ihren Platz bewusst zu meiner rechten. Ja, mit Rebecca neben mir, wäre ich sicher geschützt vor weiteren spitzen Bemerkungen meiner Mutter. Irgendwie traute ich meiner Mutter das zu, obwohl wir nun Gäste hatten. Sie war wirklich sauer gewesen vorhin. Rebecca grinste zufrieden und erklärte, dass Sie jetzt erst mal ihre Jacke aufhängen gehen müsse. Na super, dachte ich mir. Warum machte Sie denn so ein Theater, wenn Sie dann gleich wieder weg geht? Ich hatte angenommen, sie wollte sich mit mir unterhalten. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie mich nicht mehr so angesprungen. Als sie mit unseren Großvätern und meiner Mutter schließlich an den Tisch kam, lief mir die Röte ins Gesicht. Rebecca hatte sich verändert, sie war so…so…“Du bist ja schon eine richtige junge Dame geworden.“, schaffte es mein Großvater auszusprechen, was ich gerade dachte. Und diese Dame war mir um den Hals gefallen? Wo kann ich mich verstecken, mein Gesicht glüht als hätte ich Fieber bekommen. Mit einer Entschuldigung stahl ich mich ins Bad. ‚Hoffentlich geht das gut. Ich habe mir noch nie mehr gewünscht in mein Zimmer zu gehen und mich mehr um einen Job zu kümmern, wie es meine Mutter gerne sehen würde als jetzt. Alles bloß nicht mit allen Frühstücken. Oder…ja bitte redet nur über frühere Zeiten oder sowas aber bitte redet nicht über uns!‘, nach einigen Minuten checkte ich meine Gesichtsfarbe, zum Glück war ich nicht mehr so rot. Gut, dachte ich, so kann ich wieder raus gehen und …noch einen Pfannkuchen probieren ohne daran zu ersticken. Als ich an den Tisch zurückkehrte, aßen alle bereits ihre Pfannkuchen und Rebecca ließ es sich nicht nehmen, mir einen auf meinen Teller zu legen, als ich mich neben sie setzte. Meine Mutter beäugte die Aktion und lächelte zu meiner großen Überraschung. Fand sie es nicht unhöflich, dass Rebecca ihr gerade diese Aufgabe abgenommen hatte? Hoffentlich macht meine Mutter keine komischen Bemerkungen. „Hmh, die schmecken köstlich!“, kam es von Rebecca neben mir, und meine Mutter strahlte. „Ja? Wie schön, dass Sie dir schmecken meine Liebe.“, antwortete Sie. Unsere Großväter entschieden sich just in diesem Moment genau das zu tun, wovor mir graute. „Dein Enkel, was macht er eigentlich gerade? Ist er mit seiner Schule fertig?“, mein Großvater nickte und erklärte, dass ich gerade dabei sei mich an sämtlichen Orten für einen Studienplatz zu bewerben und fügte doch allen Ernstes noch hinzu. „Für Mädchen hat er gerade also gerade kaum Zeit.“ „PFFFFFFFFFF! HEY LEUTE! Ich sitze mit Euch hier am Tisch!“, entkommt es mir und ich starre meinen Großvater an, überzeugt davon, dass meine Augen gerade jeden sprachlos machen können. Doch Rebeccas und mein Großvater fangen darauf hin nur an zu lachen. „Was zu-?“ „Yugi, du hast ein Stück Pfannkuchen aus deinem Mund hängen.“, flüsterte mir Rebecca zu und ich spürte, wie ich wieder rot wurde. Ich wischte mir den Mund ab und funkelte meinen Großvater grimmig an. „Ich will Archäologie studieren und Ägyptologe werden!“, entfuhr es mir und es entging mir, wie Rebecca neben mir mich nachdenklich ansah, denn ihr Großvater sah mich mit riesiger Begeisterung auf einmal an. „Möchtest du das wirklich Yugi? Das ist ja großartig. Wenn du magst, kannst du mich gerne alles fragen. Ich kann dir bestimmt helfen.“ „Danke, mein Großvater kann das auch.“, erwiderte ich etwas biestig, dabei war ich gar nicht auf Arthur Hopkins sauer. Ein leises „sorry“ rutschte mir schnell nach und ich aß weiter an meinem zweiten Pfannkuchen. „Du Yugi?, magst du mir nachher mal zeigen, wo du dich beworben hast?“, schlug Rebecca mit einem Mal vor und ich konnte dieses seltsame Gefühl nicht loswerden, dass sie ihren Pfannkuchen schneller aß. Ehrlich gesagt hatte ich wenig Interesse daran sie mit in mein Zimmer zu nehmen, Mist zum ersten Mal ärgerte ich mich nicht aufgeräumt zu haben. Zum Glück lag eine gewisse Kassette wenigstens noch weit eingestaubt unter meinem Bett. „Kann ich machen Rebecca, ja.“ Ich wusste nochmal mich entschuldigen und verschwinden war nicht mehr drin, auch nicht, wenn ich vor hatte den gröbsten Müll und meine Wäsche in meinem Zimmer los zu werden. So aßen wir in Ruhe gemeinsam zu Ende und ich war mehr als dankbar dass unsere Großväter sich zurück zogen und meine Mutter erklärte, dass wir uns nicht bemühen brauchten ihr beim Abräumen zu helfen. Rebecca fasste mich an meine Hand und sie grinste. „Dann komm, ich bin gespannt dein Zimmer zu sehen Yugi.“ Mit einem knappen bis später, schluckte ich einmal kurz und führte Rebecca rauf zu meinem Zimmer. Irgendwie hatte ich dabei das seltsame Gefühl, von Blicken unserer Großväter verfolgt zu werden. Vor meinem Zimmer sah ich sie verlegen an und bat sie kurz zu warten. Ich schlüpfte durch einen knappen Türspalt in mein Zimmer und schaufelte in Windeseile meine Schmutzwäsche und alten Socken zusammen und drückte sie soweit es nur irgendwie möglich war unter mein Bett, lies meine Bettdecke darüber hängen, dass es nicht gleich zu sehen war. Danach scannte ich mein Zimmer mit meinen Augen nach Müll ab, da ein Papier, da eine angeknabberte Krabbenchipstüte. Ich warf alles an angefallenen Abfall einfach in meinen Papierkorb neben meinem Schreibtisch, dann prüfte ich noch einmal mein Zimmer schnell und befand, dass ich so zumindest Rebecca reinlassen konnte. Ich öffnete die Türe wieder und merkte gar nicht, dass ich leicht ins Schwitzen gekommen war. „Komm rein Rebecca. Sorry es ist nicht aufgeräumt. Ähm mein PC steht da vorne am Schreibtisch und…“ Mit wem redete ich? Rebecca war längst an meinem Schreibtisch und hatte sich hingesetzt und ich schloss die Tür, kam ich mir gerade ein wenig blöd vor. „Du willst also werden wie unsere Großväter? Alt mit Bart und irgendwelchen Mumien nach jagen?“, fragte sie und rümpfte dabei ihre Nase, schob sich ihre Brille auf ihrer Nase zu recht und –hackte bereits in die Tastatur. „Also ich, …nein vielleicht nicht so alt mit Bart, aber ich möchte mehr über die Vergangenheit lernen und Entdeckungen machen.“, erklärte ich etwas primitiv. „Sag mal das da ist mein PC, darf ich dir vielleicht zeigen was ich-„ „Ich hab schon. Du hast heute zwei neue Emails erhalten.“, sagte sie mir ins Gesicht und schien nicht mal daran zu denken, dass es unhöflich war so an meinem PC ran zu gehen, als wäre es das natürlichste von der Welt. „Weißt du Yugi, du bist spät dran, um dich für einen Platz an der Uni zu bewerben. Wenn du Glück hast, kannst du nächstes Jahr zum neuen Semester noch irgendwo anfangen. Ich kenne mich damit aus. Ich bin mit meinem Bachelor bereits fertig.“ Ach jaaaa, dämmerte es mir langsam. Rebecca war schlau, so schlau, dass sie mit ihrer Hochbegabung Schuljahre übersprungen hatte und mit ihrem Studium begonnen hatte, wo ich mich noch vor meinen Schulnoten gefürchtet hatte. „Heißt das, du ähm willst mir helfen? Wieso wollen mir alle helfen? Mein Großvater, meine Mutter...“ „Ach nein. Ich wollte glaube ich genau wie du aus dieser unmöglichen Situation fliehen wie du. Und ja ich helfe dir wirklich gerne, aber wenn du nicht willst…“ „Nein nein!“, entgegnete ich und stellte mich zu ihr an meinen Schreibtisch. „Es ist nur,- ach vergiss es.“ Wie sollte ich ihr da noch sagen, dass ich es dreist von ihr fand, was sie da tat? „Nun, ich weiß dass ich spät dran bin Rebecca. Mein Problem sind eher die Kosten. Es gibt hier in Japan eine ganze Reihe an Unis, wo ich studieren könnte, aber…um ehrlich zu sein bekomme ich haufenweise Absagen oder, dass es Wartezeiten gibt. Und weiter weg, müsste ich noch mehr Geld verdienen, als ich hier bei Großvater im Laden einbringen könnte. Zudem müsste ich dann eine Unterkunft haben.“, erklärte ich ihr und hoffte, dass Sie das verstand. „Nun, und wenn du dein Studium bei mir machst?“, fragte sie und klang dabei gar nicht so ernst. Sie drehte sich zu mir um und grinste. „Dann würdest du bei uns wohnen, ich bin mir sicher, das ginge klar.“, meinte sie und strahlte dabei. Ich schüttelte darüber nur den Kopf. Mich zog es nicht in ihr Land. Auch, wenn Anzu dort irgendwo war. „Wenn ich könnte, würde ich lieber gleich vor Ort studieren.“, entwich es mir einfach so. „Du meinst du würdest in Ägypten studieren wollen?“, fragte sie mich und ihre Augen stachen durch ihre Brille direkt in die meinen. Um zu überspielen, dass ich wieder Hitze in meinen Kopf steigen fühlte sagte ich knapp. „Ja. Ägypten wäre cool. Aber wie soll das funktionieren?“, versuchte ich ihr klar zu machen, dass das wohl am weitesten entfernt von der Realität war. Dahin hatte ich zugegeben nicht einmal eine Bewerbung hin geschickt, ich konnte nicht einmal die Sprache weder lesen noch schreiben. Rebecca hatte an meinem PC angefangen im Internet zu recherchieren. Während sie dies tat, lies ich mich auf mein Bett sinken und stützte meine Ellenbogen auf meine Oberschenkel und legte dabei meinen Kopf in meine Handflächen. Ich musste diese ganze Reihe an Erlebnissen erst einmal verdauen, sowie meine am Ende insgesamt ganze 4 Pfannkuchen, die ich verdrückt hatte. „Emails!“, entfuhr es mir dann. „Du sagtest ich hätte heute neue Emails erhalten?“ Auch Rebecca schien gerade vertieft in Gedanken zu sein, denn sie nickte nur knapp. „Wie viele? Zwei?“ fragte ich, sie nickte wieder. „Ähm und von wem waren die?“, fragte ich weiter. „Zwei Absagen.“, antwortete sie darauf hin und ich fragte mich, ob Rebecca mit meiner Mutter verwandt war oder ob Frauen und Mädchen das absichtlich taten. Ich hatte doch nicht danach gefragt. „Danach hatte ich nicht gefragt Rebecca.“, gab ich, zugegeben, gequält von mir und seufzte. Sie nannte mir daraufhin die Namen zweier Universitäten unserer Hauptstadt und ich seufzte. „Weswegen bist du eigentlich auch hier Rebecca?“, wollte ich neugierig wissen und sie gab mir wieder so eine komische Antwort auf meine Frage. „Hör mal Yugi, wenn du nicht willst, dass ich hier bin dann…“ , ich unterbrach sie. „Doch! Ich freue mich, dass du gekommen bist. Lange hätte ich das mit denen da unten ehrlich gesagt nicht ausgehalten heute.“, sie lächelte mich breit an, dann arbeitete sie wieder an meinem PC. „Ich wollte nur wissen,…“, versuchte ich es ihr zu erklären, wenn sie meine Frage anscheinend nicht verstand, seltsam….war sie nicht hochbegabt? „Nun, wir hatten nicht damit gerechnet, dass du auch da sein würdest. Ich meine, was genau machst du hier in Japan? Oder bist du…nur meinetwegen mitgekommen?“ Noch nie war ich so froh darüber, dass sie gerade jetzt auf meinen Bildschirm starrte. Andernfalls hätte sie wieder meinen knallroten Kopf gesehen. Bei dem Gedanken, dass sie wegen mir her gekommen war. „Nein, ich bin beruflich hier.“, ihre Antwort kam messerscharf und nun war ihre Stimme dabei deutlich kühler. „Beruflich Rebecca?“, fragte ich ehrlicherweise überrascht darüber und sie erwähnte es beiläufig, während sie an meinem PC weiter werkelte. „Ja, ich hatte heute Morgen ein Bewerbungsgespräch bei Seto Kaiba.“ „BEI DEM?“, entfuhr es mir und mit einem Mal stand ich neben ihr. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich aufgesprungen war. Doch sie interessierte meine Reaktion scheinbar gar nicht und bestätigte nur, dass ich sie richtig verstanden haben musste. „Ja Yugi. Ich hatte überlegt hier nach Japan zu kommen, ich kenne mich Programmieren gut aus und zudem entwerfe ich Programme zum Schutz und ich hatte mich zunächst bei Kaiba ganz normal beworben, wurde höflich abgelehnt. Dann war ich von dem aufgeblasenem Kerl so wütend darüber, dass ich mich in sein Sicherheitssystem eingehakt habe und mich dann darüber mit einem kleinen Virus bei ihm beworben habe. Ich habe ihm meine Fähigkeiten praktisch vor Augen geführt. Jetzt habe ich die Stelle bekommen.“ Nun wandte sie mir ihren Blick doch mal wieder zu und strahlte. Ich konnte es nicht fassen. War das die kleine Rebecca, die mir mit ihrem Teddy im Arm noch nachgerannt war und mich böser Yugi genannt hatte…vor unserem kleinen Duell. „Moment, er hat dich eingestellt, weil du dich in sein System gehakt hast?“ „Nun, er fand mein Vorgehen anscheinend beeindruckend genug. Außerdem hatten es seine eigenen Itler nicht geschafft meinen Virus einwandfrei zu beseitigen. Also habe ich den Virus entfernt und ihn gefragt, ob er meine zweite Bewerbung besser fand als meine erste. Jedenfalls werde ich jetzt für ihn arbeiten und dafür hier in Japan bleiben. Das Gespräch ist besser gelaufen, als mein Großvater erwartet hatte und jetzt glaube ich, will er deinen Großvater fragen, ob ich hier vorübergehend wohnen kann, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe.“, erklärte sie mir und in mir wuchs die Frage, wie das mit uns unter einem Dach gut gehen sollte. „Ähm Rebecca, wenn dein Großvater und du, …also so groß ist unser Haus eigentlich nun nicht, dass ich meine….für Euch beide wird das etwas viel.“ „Mein Großvater wird nicht lange bleiben, nur ich. Und wie gesagt, sobald ich mein erstes Gehalt verdient habe, werde ich eine eigene Wohnung haben. Übrigens hattest du 3 Viren auf deinem Rechner, ich habe sie dir entfernt und deine Daten geschützt. Wenn du es mir erlaubst, dann installiere ich dir ein besseres Virenschutzprogramm?“ Nun musste ich lachen, auch wenn mir diese Information ein flaues Gefühl im Magen auslöste, so fand ich es unglaublich komisch. Sie hob kritisch eine Augenbraue und starrte mich wieder so scharf durch ihre Gläser an. „findest du 3 Viren auf deinem Rechner so komisch Yugi??, wollte sie von mir wissen und ich schüttelte mich dabei. Glucksend gab ich dann offen zu. „Ich finde es eher interessant, dass du in mein Zimmer kommst, dich gleich auf meinen PC stürzt und daran meine Mails liest, ins Internet gehst und mir Viren entfernst und mich dann um Erlaubnis bittest für ein besseres Virenschutzprogramm.“, erklärte ich ihr meinen Gefühlsausbruch und nun sah ich zum ersten Mal, wie ihr Gesicht rot anlief. Das fühlte sich befreiend an, dass ihr das also auch passierte. Davon beflügelt kam ich ihr näher und beugte mich leicht an ihr vorbei, um auf meinen PC zu schauen. Sie hatte mehrere Fenster mit Websites zu Universitäten aufgerufen. „Äh…sag mal…was ist das alles?“ „Das sind die besten Universitäten, die das haben, was du möchtest.“ „Ja, aber die Schrift ist nicht aus meinem Land.“, gab ich ihr knapp zur Antwort und sie lachte. „Ne, aber in Ägypten durchaus gängige Schrift. Also hier wäre eine Universität bei der du noch Chancen hättest. Nicht nur eine. Hm, es gibt in Ägypten einige.“, sagte sie schließlich und ich deutete auf die Schrift. „Wie soll ich mich da bewerben? Ich kann das da weder lesen noch schreiben. Geschweige denn sprechen.“, machte ich sie darauf aufmerksam. „Nun, die Kosten sind nicht zu hoch, für deine Studiengänge, die du belegen würdest, aber hier steht du musst eine Aufnahmeprüfung bestehen.“ „Das wollen mehrere Universitäten.“, entgegnete ich. Doch sie schüttelte den Kopf. „Nein für die arabische Sprache Yugi. An den meisten Unis in Ägypten wird arabisch gesprochen, englisch und oh teilweise sogar Französisch.“ „Rebecca. Ganz ehrlich ich finde es ja süß, dass du mir helfen willst, aber glaubst du wirklich, dass ich in Ägypten studieren könnte? Da sind Studiengebühren, Unterkunft und Lehrmaterialien. Und dann bin ich noch nicht einmal da. Ich muss dort hinreisen.“ „Nun.“, sagte sie sehr ernst und scharf. „Wenn du studieren willst Yugi, dann bist du zu spät für etwas in deiner Heimat. Oder aber du hast zu warten. Im Ausland hast du bessere Chancen.“ „Aber wie du sagtest ich kann nicht einmal diese Sprache Rebecca.“, versuchte ich es ihr auszureden, doch sie öffnete ein Fenster und zeigte darauf. „Weißt du Yugi, Eure Schrift kann ich auch kaum lesen und schon gar nicht schreiben. Aber ich wollte nach Japan kommen. Mein Wunschland war deine Heimat Yugi. Meine Japanisch Kenntnisse reichen für das aus, was ich können muss. Ich habe einen intensiven Sprachkurs genommen und was glaubst du wohl, wieso ich mit deiner Tastatur hier gerade zu recht komme? Es ist für mich kein Hindernis gewesen. Und für dich auch nicht, du müsstest dir vielleicht nur einen Sprachkurs für arabisch hier suchen und dich dahinter klemmen.“, erklärte Sie mir und sie hatte Recht. Erst jetzt wo sie es sagte fiel es mir auf. Ich hatte auf die arabische Schrift und die ganzen Bilder und Werbungen dabei geachtet, dass ich erst jetzt merkte, dass sie mit einer völlig anderen Schrift Suchbegriffe eingab und nachschaute. Sie musste meine Tastatur umgestellt haben oder so. IT und alles was da vielleicht noch zu gehörte war zugegeben nicht meins. Sie schien wirklich zu Recht zu kommen. „Ein Sprachkurs dauert auch wieder Wochen Rebecca.“ „Yugi. Im Sommer warst du dieses Jahr mit der Schule fertig und die Semester beginnen in der Regel im Herbst bzw. Spätsommer. Das heißt, wenn du dich jetzt bewirbst wird es noch etwas dauern bis du einen Prüfungstermin für das ganze hast. Außerdem werden von dir noch Fotos benötigt, sowie ein ärztliches Attest und kurz du hast noch genug zu tun und zu erledigen. Wenn du keine Absage bekommst, bist du für diesen Test möglicherweise vorbereitet genug. Du musst die Sprache nicht fließend sprechen Yugi, aber es muss reichen, um die Vorlesungen weitestgehend mitverfolgen zu können. Es ist knapp zeitlich, da stimme ich dir sogar zu. Aber es ist eine Möglichkeit.“ Ich musste darüber eigentlich erst einmal nachdenken, aber irgendwie wollte mir Rebecca dafür keine Zeit lassen. In weniger als zwanzig Minuten hatte sie es geschafft mir an meinem PC mehrere Online Bewerbungsunterlagen für verschiedene Universitäten in Ägypten zusammen zu stellen und eine weitere halbe Stunde später war ich dabei alle Angaben auszufüllen. Sie lies mich zudem selbst eine Liste aufschreiben und so erhielt ich eine eigene To Do Liste was ich für ein Studium in Ägypten noch benötigen würde. Meine Hauptsorge bestand allerdings darin, dass ich keine Idee hatte, wie ich Unterhalt, Unterkunft und Unterlagen vor Ort bezahlen wollte. Die Zeit raste und gegen 16 Uhr klopfte es wieder an meiner Zimmertüre. „JA?“, brüllte ich. Wieso brüllte ich so? Rebecca war zusammen gezuckt, als ich so reagiert hatte. Kurz darauf standen unsere Großväter in meinem Zimmer und tauschten merkwürdige Blicke. Es sah auch bescheiden aus. Ich lag halb auf meinem Bett auf meinem Bauch und machte mir Notizen und neben mir lag ebenfalls auf dem Bauch und die Beine nach oben in die Luft angewinkelt, Rebecca und zeigte mir auf meinem Notizblock was ich noch bei meiner Liste zu ergänzen hatte. Wir hatten sogar schon mehrere Bewerbungen abschicken können. Bei einigen musste ich noch Unterlagen nach schicken. Bei einigen hatte mir Rebecca empfohlen die kommende Woche das Ganze zu erledigen. „Nun ihr Beiden.“, begann mein Großvater und ich sah zu ihm auf. Rebecca sah zu ihrem Großvater. „Rebecca, ich habe mit deinem Großvater gesprochen und auch mit deiner Mutter Yugi. Ich denke es ist kein Problem, wenn du vorrübergehend hier bei uns wohnst Rebecca.“ Wieso grinsten dabei jetzt unsere beiden Großväter so komisch? Rebecca schien das ebenfalls nicht entgangen zu sein. Denn sie sagte nun etwas und überraschte mich mit ihrer forschen Art. „Fein. Und Yugi muss das Land verlassen. Er möchte in Ägypten studieren und wir arbeiten gerade daran eine Lösung zu finden, wie er dort preiswert wohnen und leben kann und welche Finanzierungsmöglichkeiten für sein Studium in Frage kommen.“ „Du willst nach Ägypten Yugi?“, fragte mein Großvater und er bekam irgendwie riesige Augen. „Ja. Also, am liebsten würde ich natürlich gleich vor Ort studieren können, aber ich dachte, dass sich das niemals umsetzen ließe. Rebecca hat mir geholfen und so langsam denke ich, dass es einen Versuch wert ist. Ihr wisst nicht zufällig wo man in Ägypten gut unterkommen könnte?“, wollte ich von den Beiden wissen. Mein Großvater schüttelte mit dem Kopf. „Nun ehrlich gesagt, Yugi, dachte ich du wolltest hier in Japan studieren, das hattest du mir immer gesagt.“ Ich hob etwas genervt eine Augenbraue. „Großvater bitte. Ich wollte in deiner Nähe bleiben, beziehungsweise hier im Laden arbeiten und dachte, dass es reichen würde für mein Studium.“ „Du wolltest hier studieren um Kosten zu sparen?“, war es nun Rebeccas Großvater, der meinem Großvater zuvor kam. Ich nickte langsam. „Also naja es ist nicht gerade billig. Am einfachsten wäre es doch natürlich hier zu bleiben. Aber ich habe überall Absagen bisher oder Wartezeiten.“, fing ich vorsichtig an zu erklären. „Deshalb bleibt mir nur warten oder es im Ausland versuchen. Aber dann würde ich nicht irgendwo studieren wollen, sondern wenigstens in dem Land, wo ich auch wirklich hin will.“, gab ich zu. „Nun Yugi, davon hast du nie ein Wort gesagt. Aber, wenn du in Ägypten studieren möchtest…hmmmm….ich wüsste jetzt auch nicht wo du dort wohnen könntest. Es ist ein großes Land Yugi. Die Frage ist in welcher Universität und in welcher Stadt du dort studieren würdest.“ „KAIRO!“, entkam es Rebecca und mir sofort und wir waren so überrascht darüber, dass wir uns beide kurz angrinsten. Rebecca fuhr fort und ich kam gar nicht dazu etwas zu sagen. „Yugi würde wenn in Kairo studieren. Es ist eine große Stadt, Unterkünfte sind nicht so einfach dort zu finden, wie ich bisher dachte. Aber mit entsprechender Arbeitserlaubnis in diesem Land oder einen Studienkredit wäre es denke ich für ihn das Beste in einer großen Stadt zu sein. Eben um keine weiten Wege zur Universität zu haben und darüber hinaus bessere Möglichkeiten für einen Nebenjob.“ Doch noch während Rebecca los redete und erklärte wieso dies klappen könnte schlug Arthur meinem Großvater auf seine linke Schulter. „DOCH KLAR! Hast du nicht noch dieses alte Haus am Nil? Du weißt schon?“, fragte Arthur meinen Großvater und sein Blick wirkte irgendwie fremd und unwirklich. Noch überraschender war für mich neben dem Inhalt dieses Satzes die Antwort meines Großvaters. „Haus? Ach DAS! Ich war da nicht mehr seit…ich IHN das letzte Mal sah. Da war seit Jahrzehnten Niemand mehr.“ „Aber es gehört dir noch alter Freund?“, hakte Arthur bei meinem Großvater nach. „Schon, aber…“ ich unterbrach die beiden Herren. „Warte Großvater. DU hast ein HAUS? In ÄGYPTEN?“, es gelang mir einfach nicht meine Stimme zu zügeln und wurde ungewollt lauter. Doch mein Großvater kratzte sich nur etwas in Gedanken an seinem Bart und wirkte sehr in Gedanken versunken. „Es ist viele Jahre her. Ich nutze es auch gar nicht mehr. Aber ja. Ja es gehört mir noch.“, kam von ihm sehr zögerlich seine Antwort. Aber ich war mit dieser Information nicht zufrieden. Ich setzte mich mit einem Mal richtig auf, was Rebecca neben mir ein erschrockenes Quietschen entlockte, weil mein ganzes Bett wackelte. „Vorsichtig Yugi.“, mahnte sie mich. Doch ich war mittlerweile aufgesprungen und starrte meinen Großvater mit bohrendem Blick an. „Du hast nie erwähnt, dass dir ein Haus gehört. Ich meine ein ganzes Haus in Ägypten Großvater?“, wollte ich nun von ihm eindringlich wissen und Arthur sah entschuldigend meinen Großvater an. „Entschuldige, sollte das ein Geheimnis bleiben?“, fragte Arthur doch mein Großvater schüttelte nur seinen Kopf und forderte mich mit einer Geste seiner Hand auf mich wieder zu setzen. Arthur schloss meine Zimmertür und nahm auf meinem Schreibtischstuhl Platz. Sein Gesichtsausdruck wirkte auf mich irgendwie schuldig? Mein Großvater schob mich sanft auf mein Bett und bat Rebecca etwas Platz zu machen. Anschließend setzte er sich zwischen Rebecca und mich und begann zu erzählen. „Vor vielen Jahren, ihr Lieben, als ich noch jung und hübsch war, habe ich noch viele Expeditionen begleitet. Nun dabei bin ich meinem Freund begegnet. Er rettete mir das Leben in einer Expedition, wobei meine Begleiter ums Leben kamen. Als ich ihn nach seinem Namen fragte, fragte er mich, wie ich ihn nennen würde. Ich war damals ein wenig…einfallslos. Aber er war so plötzlich aufgetaucht und hatte mich gerettet. Er ist einfach aus der Dunkelheit aufgetaucht und war plötzlich da. Ich nannte ihn „Yami“ und ich fragte ihn leicht heraus fordernd aber auch dankbar, wie er mich nennen würde. Und er nannte mich nicht Sugoroku Muto, wie ich mich ihm vorstellte, sondern Salomon. Was aus dem hebräischen kommt und „Sein Frieden“ bedeutet. So lernten wir uns kennen und manches Mal begleitete er mich sogar auf der einen oder anderen Expedition. Er nannte sich menschenscheu und zog es vor zurück gezogen seine Zeit zu verbringen. Jedenfalls wurden wir sehr gute Freunde und ich begleitete ihn häufig. Ich musste viel reisen, wie ihr euch vorstellen könnt und da kam er auf die Idee und schenkte mir sein Haus. Direkt am Nil. Es war wirklich schön und groß und dicht bewachsen war es auch. Natürlich wollte ich so ein Geschenk nicht so leicht annehmen, aber er meinte nur, dass es ihm gehöre und er dort selten sein würde und ich es viel besser nutzen würde als er. Arthur und ich haben zusammen später in dem Haus auch viele unserer Arbeiten geschrieben. Es war ein toller Ort, um sich zurück zu ziehen und sich in seine Studienarbeiten zu vertiefen.“, mein Großvater begann in Erinnerungen zu schwelgen und Arthur ergänzte seine Erzählungen. Rebecca schreckte uns alle auf, als sie meinen Notizblock vom Bett auflas und auf ihre Schenkel laut aufschlug. „Also, wäre es möglich, dass Yugi dort sogar wohnen könnte? Ich verstehe nicht ganz. Kostet das Haus nichts? Ist es überhaupt noch da? Und in welchem Zustand ist es?“, wollte sie wissen. „Außerdem wo genau liegt es?“, hakte sie weiter nach. Mein Großvater musste lächeln. „Es ist südlich gelegen, direkt an der Stadtgrenze zu Kairo. Über den Zustand kann ich nicht viel sagen, aber es war in TOP Zustand als ich das letzte Mal dort gewesen bin. Und das war kurz bevor ich Vater wurde.“, gab er knapp als Antwort, worauf ich nicht nachbohren wollte. Arthur grinste. „Ja, du warst damals ziemlich durch den Wind mein alter Knabe.“, scherzte er und ich wollte gar nicht so genau wissen, was unsere Großväter in ihrer Jugend alles getrieben hatten. Aber Rebecca ließ nicht locker. „Nun, dann ist wohl klar, was zu tun ist oder?“, wollte sie wissen und sah dabei mich an. „Wie? Was ist denn zu tun?“, ich kam nicht ganz mit. Rebecca gab ein leises Stöhnen von sich und zeigte auf meinen Großvater. „Ihr müsst nach Ägypten und raus finden wie es aussieht. Im Ernst, wenn du da die Möglichkeit hast eine Unterkunft zu haben, dann wäre es klug genau das in Angriff zu nehmen. Du hättest die Zeit, flieg hin. Du würdest hier ohnehin nur rumsitzen und darauf warten, ob es klappt oder nicht.“ „Aber ich muss mich doch hier erst mal um einen Sprachkurs für arabisch kümmern, hattest du doch gemeint…“ , doch sie schnitt mir das Wort ab und fauchte. „YUGI! GLAUBST DU wirklich, dass du in ÄGYPTEN NIEMANDEN findest, der dir diese Sprache besser vermitteln könnte als irgendein Lehrer hier in deiner Heimat?“, wollte sie von mir wissen und ich kam mir einmal mehr vor ihr wie ein Dummkopf vor. „Nun mal langsam ihr Beiden. Becci mein Kleines…“ „Aber Großvater. Es ist doch offensichtlich, dass es klug wäre dort nach zu sehen, wenn wir es als Möglichkeit dann ausschließen müssen, wäre außerdem Yugi vor Ort und könnte somit viel besser als von zu Hause aus nach möglichen Arbeitsbedingungen und Unterkünften für ein Studium schauen.“ Wow, dachte ich, Rebeccas Hartnäckigkeit war bewundernswert für mich. War sie immer noch in mich verknallt? Oder warum machte sie sich gerade so stark für mich? Sie schien mir viel sicherer zu sein mit meinem mir übelregten Lebensweg als ich selbst. Irgendwie fühlte ich mich wie ein Angler, der im trüben Teich fischt und das klare weite Meer hinter sich übersieht. Aber genau das war vielleicht mein Problem, bei einem Teich konnte ich eher noch durch schwimmen, aber ab in die Ferne, ein fernes Land wo ich immer hin wollte, aber dessen Sprache ich gar nicht konnte. Sie hatte Recht, wenn ich nach Ägypten wollte, um Pharaonengräber zu entdecken und zu erforschen, dann musste ich früher oder später ohnehin dort hin und mich mit arabischer Sprache auch langfristig auseinander setzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)